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Ein erfreuliches Plagiat MEINUNG Andere Sicht auf eine „grüne“ Idee Auf den Kommentar „Das Plagiat der Grünen“ von Siegbert Klein in Nr. 33-34, Seite 2, haben wir einen Beitrag unseres Lesers Peter Otten erhalten, den wir nicht als gekürzten Leserbrief, sondern in vollem Umfang hier abdrucken: Sie schreiben: Der Verzicht auf Fleisch von Katholiken am Freitag habe seinen Grund nicht darin, „dass Gott Vegetarier ist oder gar (!) ein Öko-Freak, der Treibhausgase reduzieren oder das Klima retten möchte“. Hingegen: „Der Fleischverzicht soll an den Kreuzestod Jesu Christi erinnern.“ Wenn es stimmt, dass Christi Erlösungstod der ganzen Schöpfung gilt – warum dann diese ironische Spitze gegenüber Menschen, die sich für das Klima einsetzen? Umfasst die Schöpfung nicht die Tiere, die Luft, das <strong>Was</strong>ser? Der Münsteraner Theologe Rainer Hagencord sagt meines Erachtens zu Recht, die Kirche spreche zwar immer von der Bewahrung KLEINANZEIGEN der Schöpfung, aber Puten, Hühner, Schweine und Rinder tauchten dabei nicht auf. Warum eigentlich nicht? Und weiter: „Die Formulierung, dass nur der Mensch eine Seele habe, findet man in der Bibel nicht.“ Im Römerbrief 8,22 sei vom Seufzen der Schöpfung die Rede und von ihrer Befreiung aus der Sklaverei. Den Fleischkonsum problematisieren? Bedeutet das nicht, dass die ganze Schöpfung erlöst ist? Hagencord weiter: „Das ist hochaktuell. Denn die Schöpfung hat noch nie so gelitten wie heute“, so der Münsteraner Theologe in einem „Focus“- lnterview. Es sei ein Skandal, dass die Theologie den weltweiten Fleischkonsum nicht problematisiere. Und ehrlich gesagt: Das finde ich auch. Und es wäre schön, mal darüber was in Ihrem Blatt zu lesen. Der Theologe Thomas Ruster (bei allem provokanten Denken in ökonomischen und ökologischen Fragen sicher kein institutionskritischer Revoluzzer) vertritt in seinem Buch „Glauben macht den Unterschied“ übrigens die These, dass gemäß des Schöpfungsberichtes den Menschen nur Kräuter und Bäume zur Nahrung übergeben worden seien. Das wäre schon ein Beleg dafür, dass Gott mit Pflanzenfressern sympathisiert. Erst nach der Sintflut habe Gott den Menschen auch Tiere zur Nahrung gegeben, allerdings „nicht ohne darauf hinzuweisen, dass sie (die Menschen) Furcht und Schrecken für die Tiere sein werden“ (S. 134). Möglicherweise sei diese Erlaubnis auch nur eine Sondergenehmigung angesichts der durch die Sünde verwüsteten Erde gewesen, auf der so rasch keine Feldfrüchte mehr hatten wachsen können. Und er fährt fort: „Wenn sich nun Christinnen und Christen unter der biblischen Perspektive mit der Frage des Fleischessens befassen würden? Wenn es in den Gemeinden Kreise gäbe, die darüber diskutierten? Dann wäre es mit dem bedingungslosen Griff ins Fleischregal des Supermarktes vorbei, wo die Dramatik des Fleisches so perfekt unsichtbar gemacht wird.“ Das von Ihnen zu Recht gelobte christlich motivierte Freitagsgebot wäre doch ein prima Anlass, die Fortschrittlichkeit der katholischen Theologie in Ihrem Blatt mal ganz locker und sehr selbstbewusst herauszustreichen. Ist doch schön, wenn die Grünen nach über 25 Jahren bei ihr plagiieren. Ist nicht genau das missionarisch? Stattdessen propagieren auch Sie die langweilige Mainstream-Freiheit des Fleischkonsums, wann und wo Sie wollen (gibt es nun das mahnende Freitagsgebot oder nicht?) und wollen sich dies „von einer Partei der Oberlehrer, die meint, die Wahrheit gepachtet zu haben, nicht vorschreiben“ lassen. Ist Gott doch Vegetarier? Sie sehen: Die Theologie ist da womöglich um Längen weiter als Sie. Und ein Gott, der Vegetarier ist, ist gar nicht unwahrscheinlich. Und: Sie wundern sich, warum die Grünen in Sachen Pädophilie sanft angefasst werden. Sie begründen das mit einer Studie, die besagt, dass ein knappes Drittel der Journalisten den Grünen nahestehe. Und weil über 90 Prozent der Kollegen nach einer anderen Studie die Kirche für irrelevant halten, zählen Sie einfach eins und eins zusammen: Journalisten lenken den Fokus auf Themen, die sie selbst für irrelevant halten – daher verhindern sie Grünenbashing (weil das die Guten sind) und betreiben Kirchenbashing (weil das die Bösen sind). Dass Sie Ihren Kolleginnen und Kollegen eine solch schlichte Haltung zu Ihrer Profession zutrauen, verblüfft. Ich hoffe aber, dass Sie sich selbst aus dieser Gedankenkette herausnehmen. PETER OTTEN 24 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013
AUS DEM ERZBISTUM „Der Weiße“ und „Der Rote“ Leckere Tröpfchen für einen guten Zweck REUSCHENBERG. Wer ein originelles Geschenk sucht oder gern selbst einen leckeren Tropfen genießt, ist beim „Förderverein der Weinverkauf für die Kirchenrenovierung: Kirsten Verhas und Markus Veittes. (Foto: ZIM) „Der Dom von der Furth“ Kirche St. Josef vor 125 Jahren geweiht WEISSENBERG. Weißenberg und der Rest der Neusser Nordstadt werden im Volksmund „die Furth“ genannt, und die Kirche St. Josef ist für die Menschen „der Dom von der Furth“. Am 7. Oktober 1888 – also vor nunmehr 125 Jahren – erhielt das prächtige Gotteshaus seine Weihe durch den damaligen Kölner Erzbischof Kardinal Philippus Krementz. Im gleichen Jahr wurde die Pfarrgemeinde St. Josef gegründet. Das ist den Further Katholiken um Dechant Hans-Günther Korr, den leitenden Pfarrer im Seelsorgebereich „Neuss-Nord“, eine von einem Jubiläumsausschuss gestaltete Festwoche wert. Dompropst Dr. Norbert Feldhoff zelebriert am Sonntag, 6. Oktober, ab 11.15 Uhr ein Festhochamt, in dem der Chor St. Josef Mozarts „Krönungsmesse“ singt. Danach ist zum Empfang im <strong>Papst</strong>-Johannes-Haus geladen. Dort spricht der weit über Köln bekannte Pfarrer Franz Meurer am Mittwoch, 9. Oktober, ab 19.30 Uhr über das Thema „Wo’s arm ist, darf es nicht ärmlich sein“. Gottesdienste, Vorträge, Aktionen sowie die Herausgabe einer ansehnlichen Chronik und eines kunterbunten Posters schließen den Kreis. Die Palette reicht vom ökumenischen Taizé-Gebet über ein Oktoberfest bis zu einem Filmabend, bei dem der vor Kirchengemeinde St. Elisabeth und Hubertus“ an der richtigen Adresse. Die engagierten Reuschenberger um den Vorsitzenden Stephan Schröder, Schriftführer Markus Veittes und Schatzmeister Hans-Jürgen Leusch verkaufen jetzt zu Gunsten der Renovierung der Elisabethkirche Rot- und Weißwein. Seit der Premieren-Weinprobe beim Pfarrfest gibt es nun „Fördervereins-Wein“ in zwei unterschiedlichen Sorten: „Der Weiße“ ist ein 2012er Riesling feinherb von der Mosel. Die Ein-Liter-Flasche kostet mindestens fünf Euro – alles darüber hinaus kommt der Renovierung zu Gute. „Der Rote“ ist ein 2011er Dornfelder trocken aus Rheinhessen in der 0,75-Liter-Flasche. Dieser Rebensaft kostet mindestens 7,50 Euro, und auch hier gilt: alles mehr bezahlte Geld ist für das Projekt gedacht. Das Besondere sind die speziell für die Gemeinde entworfenen Etiketten, die Kirsten Verhas gestaltet hat. Den Wein gibt’s über die Vorstandsmitglieder des Fördervereins oder im Pfarrbüro von St. Elisabeth. Interessierte können aber auch das Online-Formular des Fördervereins im Internet ausfüllen. ZIM >> http://goo.gl/PgCTz zwei Jahren in Cannes ausgezeichnete Streifen „Von Göttern und Menschen“ zu sehen ist. ZIM >> www.st-josef-neuss.de Die Kirche St. Josef in Weißenberg wurde vor 125 Jahren geweiht. (Foto: ZIM) Neuss, Dormagen und Grevenbroich: Thilo Zimmermann, Telefon (0 21 31) 46 10 27 DORMAGEN. Ihr Freiwilliges Soziales Jahr oder ihren Bundesfreiwilligendienst haben 18 junge Frauen und Männer im Jugendhilfezentrum „Raphaelshaus“ begonnen. Sie werden im Tagesdienst eingesetzt und unterstützen die pädagogischen Fachkräfte im Alltag. „In diesem Jahr hat das Raphaelshaus die Freiwilligenplätze verdoppelt, damit wir den Absolventen des doppelten Abiturjahrgangs helfen können, die Zeitlücken bis zu Studium oder Ausbildung zu schließen“, so Direktor Hans Scholten. „Am Ende ihres Dienstes haben die Freiwilligen einen guten Einblick ins Arbeitsfeld der Jugendhilfe“, ergänzt Koordinator Marco Gillrath. HÜLCHRATH. „Eine musikalische Reise durch Zeiten und Länder“ bietet ein Benefizkonzert zu Gunsten einer neuen Orgel für die Kirche St. Sebastianus. Angela Simons am Cello und Alla Fastovskaja am Klavier spielen Werke von Hindemith, Vivaldi und anderen Komponisten. Die Veranstaltung beginnt am Freitag, 4. Oktober, um 20 Uhr im Pfarrzentrum „Sebastianushaus“. Der Eintritt beträgt zehn Euro. Ausrichter ist der Hülchrather Orgelbauverein. FRIMMERSDORF. Erntedank feiert die Gemeinde St. Martin am Sonntag, 29. September. Um 10.15 Uhr beginnt ein Gottesdienst unter dem Leitwort „Mit Gott säen und ernten – den Segen Gottes erkennen und danken“ in der Kirche. Danach gibt’s Mittagessen, Kaffee und Kuchen. Der Bastel- und Handarbeitskreis „Fleißige Hände“ verkauft Marmeladen, Liköre, Schwarzbrot und eingelegte Zucchini aus eigener Produktion. NIEVENHEIM. „Orgel plus Kammerchor“ heißt das Konzert, das der „Förderverein Konzertante Kirchenmusik in St. Pankratius“ am Sonntag, 6. Oktober, ab 17 Uhr in der Nievenheimer Wallfahrtskirche ausrichtet. Der Kammerchor an der Basilika Knechtsteden singt Werke von Bach, Messiaen und anderen Komponisten. An der Orgel spielt Martin Sonnen. 27. September 2013 | Ausgabe 39/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 33
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