I gel - Carl-Orff-Schule
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DIe WerkstUfe als aBschlUssstUfe<br />
c) Servicegruppe<br />
Seit dem Schuljahr 2008 / 09 haben<br />
wir für die Mittagessenverpflegung<br />
eine „Servicegruppe“ eingerichtet. Die<br />
„Servicegruppe“ wird, täglich wechselnd,<br />
gebildet aus Schülerinnen und<br />
Schülern der Ober- und Werkstufe.<br />
Lehrkräfte begleiten und unterstützen<br />
die Schüler bei ihrer Tätigkeit im Servicebereich.<br />
Es gibt 2 Essenszeiten, um 12<br />
Uhr für die Unter- und Mittelstufenschüler<br />
und um 13 Uhr für die Ober-<br />
und Werkstufenschüler. Die Aufgaben<br />
bestehen zum einen darin, die Tische<br />
für die einzelnen Klassen mit Geschirr<br />
und Bestecken einzudecken, bei der<br />
Essensausgabe zu helfen, das heißt,<br />
das Essen an den Tischen zu servieren,<br />
die Tische wieder abdecken und beim<br />
Spülen in der Ausgabeküche zu helfen.<br />
Das Arbeiten in der Servicegruppe bietet<br />
ein vielfältiges Lernfeld, in dem die<br />
Schüler unter anderem gute Umgangsformen<br />
sowie verantwortungsvolles Arbeiten<br />
unter zeitlichem Druck erlernen.<br />
Das Serviceteam ist eine Arbeitsgruppe<br />
in unserer <strong>Schule</strong> mit „Echtheitscharakter“,<br />
das aus unserem Schulleben<br />
nicht mehr wegzudenken ist.<br />
Die Arbeit im Service macht Freude und<br />
erfüllt die meisten Schüler mit Stolz.<br />
d) Gründung der<br />
Schülerfirma Schülercafé<br />
„Café Bohne“ und seine<br />
Eröffnung im Februar 2009<br />
Die <strong>Carl</strong>-<strong>Orff</strong>-<strong>Schule</strong> hat im Bereich<br />
der Eingangshalle auf Dauer ein Café<br />
für Schüler und Lehrer eingerichtet,<br />
das feste Öffnungszeiten hat (täglich,<br />
außer Freitag, von 13.00 bis 15.00<br />
Uhr ). Es wird ein Warenangebot unter<br />
besonderer Berücksichtigung vollwertiger<br />
und gesunder Lebensmittel im<br />
Bereich Getränke und Pausenverpflegung<br />
bereitgehalten. Diese werden<br />
von den Schülern nach erarbeiteten<br />
und erprobten Rezepten unter Beachtung<br />
fest<strong>gel</strong>egter Qualitäts - und Hygienestandards<br />
produziert.<br />
Anschließend erfüllen sie Aufgaben<br />
wie Bedienung, Reinigungsarbeiten<br />
durchführen und Umgang mit Geld.<br />
Die Jugendlichen werden ebenso in<br />
die Reflexionsphasen zur kritischen<br />
Bewertung des Angebotes und Beurteilung<br />
der Arbeitsverteilung sowie der<br />
Berechnung der Einnahmen der Schülerfirma<br />
einbezogen.<br />
Somit fördert eine Schülerfirma Verantwortung,<br />
Teamarbeit und Eigeninitiative<br />
der Schüler und vermittelt praxisnah<br />
und handlungsorientiert Wissen über<br />
die Wirtschaft und Wirtschaftszusammenhänge.<br />
Sie bietet die Möglichkeit,<br />
den Jugendlichen praxisorientiert all<br />
die Kompetenzen zu vermitteln, die<br />
sie sonst im herkömmlichen Unterricht<br />
nur schwer oder gar nicht erwerben<br />
würden. Darüber hinaus <strong>gel</strong>angen die<br />
in Schülerfirmen beschäftigten jungen<br />
Leute zu größerem Selbstvertrauen,<br />
sicherem Auftreten und größerer Frustrationstoleranz.<br />
Nicht zuletzt macht<br />
Arbeit innerhalb eines solchen Projektes<br />
großen Spaß.<br />
Die Warenangebote des Schülercafés<br />
werden zudem als Catering angeboten:<br />
Sollten Sie für eine Geburtstagsfeier<br />
oder ähnliches Kuchen, belegte Brötchen,<br />
Rohkostplatte mit Dipps, Käse-<br />
Obst-Spießen, Milchmixgetränke o.ä.<br />
wünschen, können Sie dies bei der<br />
Schülerfirma in Auftrag geben.<br />
e) Vorbereitung auf `Wohnen´<br />
Mit diesem bedeutsamen Lernfeld wird<br />
intendiert, den Jugendlichen ein begleitetes,<br />
aber dennoch möglichst selbstständiges<br />
Wohnen zu ermöglichen.<br />
Viele Jugendliche der Werkstufe haben<br />
den Wunsch nach selbstverantwortlichem<br />
und selbstständigem Wohnen,<br />
ohne eine realistische Vorstellung davon<br />
entwickelt zu haben. Daher ist es<br />
sehr bedeutsam, die Jugendlichen auf<br />
dieses sehr vielschichtige und komplexe<br />
Lernfeld, das den gesamten Alltag<br />
umfasst, sorgfältig vorzubereiten.<br />
Sie sollen konkret handelnd erfahren,<br />
was es bedeutet, selbstständig und<br />
selbstverantwortlich zu wohnen. Sie<br />
müssen für Ordnung und Sauberkeit<br />
sorgen, Betten machen, kochen, Wäsche<br />
pflegen, mit Haushalts<strong>gel</strong>d wirtschaften,<br />
den Tages- ablauf gestalten<br />
und vieles mehr, und dabei tagsüber<br />
noch den normalen Verpflichtungen<br />
nachzugehen ( Schulbesuch, Arbeitspraktikum<br />
o.ä.).<br />
Es ist auch gesellschaftlich gewünscht,<br />
dass Menschen mit Behinderungen<br />
vorrangig in ambulanten Wohnformen<br />
anstelle stationärer Großeinrichtungen<br />
<strong>Carl</strong>-<strong>Orff</strong>-<strong>Schule</strong><br />
N E U W I E D<br />
wohnen. Daher muss es eine schulische<br />
Aufgabe sein, Schülerinnen und<br />
Schüler möglichst über alle Schulstufen<br />
schrittweise, systematisch und mit<br />
zunehmender Intensität, als Prinzip<br />
verstanden, auf das höchste Ziel hinzuführen:<br />
weitgehend selbstständig<br />
zu wohnen. Da wir sehr verschiedene<br />
Schülerinnen und Schüler haben, müssen<br />
differenzierte Angebote und Zielsetzung<br />
erfolgen, die neben einer früh<br />
beginnenden schulischen Aufbereitung<br />
auch einer intensiven Begleitung und<br />
Unterstützung durch das Elternhaus<br />
bedürfen. Menschen mit einem ganzheitlichen<br />
Förderbedarf sind in ihrem<br />
Lernen in besonderem Maße auf handlungsorientiertes<br />
Lernen in einer realitätsnahen<br />
Lernumgebung angewiesen.<br />
Daher ist es ein großes Ziel der <strong>Carl</strong>-<br />
<strong>Orff</strong> - <strong>Schule</strong>, das Lernfeld Wohnen<br />
als Wohnpraktikum in einer Trainingswohnung<br />
an einem zentralen, gut und<br />
leicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
zu erreichenden Ort, in einem gewachsenen<br />
sozialen Umfeld, in der Nähe von<br />
Geschäften und der <strong>Schule</strong> vorbereiten<br />
und üben zu können - also dort, wo<br />
üblicherweise <strong>gel</strong>ebt wird. Die Schüler<br />
sollten zum Abschluss in kleinen<br />
Gruppen und in zeitlich fest<strong>gel</strong>egten<br />
Abschnitten das Wohnen außerhalb<br />
des Elternhauses in einer komplett eingerichteten<br />
Wohnung üben. Sie wohnen<br />
dort am Nachmittag, Abend, in<br />
der Nacht und ggf. am Wochenende<br />
und besuchen vormittags wie gewohnt<br />
die <strong>Schule</strong>.<br />
Dies ist aktuell noch Zukunftsmusik.<br />
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