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Quality Engineering 05.2020

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:: Technik<br />

Zum Unternehmen<br />

Fischer Sports ist Hersteller von nordischer und alpiner Skiausrüstung<br />

sowie Eishockeyschlägern. Das privat geführte Unternehmen beschäftigt<br />

fast 2000 Mitarbeiter. Es wurde 1924 in Ried im Innkreis, Österreich,<br />

gegründet, wo sich auch heute noch der Hauptsitz befindet. Die Produktion<br />

findet in Ried im Innkreis und in der Ukraine statt.<br />

die speziellen Rillenmuster in den Schleifstein, der diese<br />

dann auf den Kunststoffbelag des Skis überträgt.<br />

„Nachdem wir den Schliff auf der Maschine eingestellt<br />

haben, machen wir einen Probe-Ski, der gemessen<br />

wird“, erklärt Stadlbauer das Verfahren. „Wenn wir uns<br />

mit der Messung im zulässigen Toleranzbereich befinden,<br />

beginnen wir mit dem Schleifen der Skier.“ Anschließend<br />

wird in Stichproben gemessen, ob die Ober-<br />

flächenrauheit I.O. (in Ordnung) oder N.I.O. (Nicht in<br />

Ordnung) ist. So entstehen bei Fischer pro Tag 100 bis<br />

200 Skier. 20 bis 30 davon werden der Stichprobe unterzogen.<br />

„Das variiert immer etwas“, so Stadlbauer. „Es<br />

gibt Schliffe, bei denen weiß man, dass sich problemlos<br />

50 Skier fertigen lassen. Bei anderen Schliffen muss<br />

man schon nach zehn oder 20 Stück kontrollieren.“<br />

Messdaten zeigen Entwicklungen frühzeitig auf<br />

Die gewonnenen Messdaten werden abgespeichert<br />

und miteinander verglichen. „So können wir Entwicklungen<br />

erkennen und zum Beispiel sehen, ob wir eventuell<br />

die Steine oder den Diamanten wechseln müssen“,<br />

sagt Stadlbauer. Dafür sei es gut, dass man sich die Rauheitskurve<br />

genau anschauen könne.<br />

Die richtige Einstellung der Maschine ist laut dem<br />

Experten eine Herausforderung. Es gebe sehr viele Faktoren,<br />

die Einfluss auf den richtigen Schliff haben können.<br />

Neben den Steinen und Diamanten sei das unter<br />

anderem auch die Beschaffenheit des Wassers, das verwendet<br />

wird.<br />

Wenn Fischer neue Profile ausprobiert, werden diese<br />

zunächst auf einige Skier geschliffen. Anschließend<br />

wird ein Prüfprotokoll erstellt. Und dann stellen sich<br />

Stadlbauer und seine Leute selbst auf die Bretter, um<br />

diese zu testen. Denn sie alle sind auch passionierte<br />

Langläufer. Mithilfe dieser Tests arbeiten sie sich dann<br />

an den passenden Toleranzbereich für die Rauheitsmessung<br />

heran. Für diese sind der Ra-Wert, Ra-Max und Ra-<br />

Minimum sowie der Rz-Wert, Rz-Max und Rz-Minimum<br />

relevant. „Wir schauen vor allem auf den Ra-Wert und<br />

haben dabei eine Range zwischen 0,2 und 0,3 μm“, sagt<br />

Stadlbauer. So kann ein Ski dann zum Beispiel einen<br />

Schliff mit einem Ra-Wert von 2,2 bis 2,4 μm haben.<br />

Konturanalyse ohne Prüflabor<br />

Neben der Rauheitsmessung nutzen Stadlbauer und<br />

sein Team das mobile Gerät auch für eine Konturanalyse.<br />

„Ein Langlaufski hat immer eine Laufrille“, erklärt<br />

Stadlbauer. „Und wir messen mit dem Gerät, ob diese<br />

genau mittig ist und ob ihre Tiefe stimmt.“<br />

Mit dem Messgerät, das Fischer vor dem Surfcom<br />

Touch 50 im Einsatz hatte, war eine solche Konturanalyse<br />

nicht möglich. Die Skier mussten dafür immer ins<br />

Prüflabor gebracht werden. Nun kann Stadlbauer die<br />

Messung selbst durchführen.<br />

„Somit war die Konturanalyse zunächst Neuland für<br />

uns“, berichtet er. Das zeigte sich beim Einstellen des<br />

Das Surfcom Touch im Einsatz:<br />

Relevant sind der Ra-Wert,<br />

Ra-Max und Ra-Minimum<br />

sowie der Rz-Wert, Rz-Max<br />

und Rz-Minimum<br />

Bild: Fischer Sports<br />

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