STADTMAGAZIN Bremen November 2020
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Foto: E. Peters<br />
Shopper, Rucksäcke,<br />
Bauch- und Laptoptaschen<br />
Neuer Pop-up-Store in der Domshof-Passage<br />
Unter dem Namen PNCH+ (sprich: Punch plus) hat am 5. Oktober<br />
ein neuer Pop-up-Store in der Domshof-Passage in der<br />
Bremer Innenstadt eröffnet. Bis zum 31. Dezember gibt es hier<br />
aber nicht nur Taschen der Marke PNCH, das „+“ steht dafür,<br />
dass hier auch weitere Unternehmen aus <strong>Bremen</strong> ihre Produkte<br />
anbieten.<br />
Unweit seiner Hauptfiliale hat das Unternehmen BREE<br />
einen Pop-up-Store für seine Untermarke PNCH eröffnet. „Wir<br />
wollen die Produkte dieser Marke hier erstmals auf einer eigenen<br />
Ladenfläche präsentieren“, erklärt Store-Managerin Toya<br />
Schmiedl. Verkauft wird alles, was die Marke PNCH vereint,<br />
zum Beispiel Shopper, Rucksäcke, Bauch- und Laptoptaschen.<br />
Die Materialien wie Tarpaulin (Lkw-Plane), Nylon oder auch<br />
ein Mix aus Leder und gewachster Baumwolle bieten smarte<br />
Funktionalität für Outdoor-Aktivitäten. „Das sind willkommene<br />
Alternativen zur Ledertasche beim sprichwörtlichen Bremer<br />
Schietwetter“, betont Mitarbeiterin Lina Rohe.<br />
Das „+“ im Namen des Stores steht für die weiteren Bremer<br />
Unternehmen, die für den Pop-up-Store gewonnen werden<br />
konnten. Der Skateshop Attitude aus dem Ostertor wird eine<br />
Auswahl an Kleidung anbieten. Die Rösterei „Kalles feinster<br />
Röstkaffee“ steuert Filterkaffee und Espresso-Sorten bei, handgeröstet<br />
in der Neustadt. Von der Spirituosenmanufaktur Artful<br />
Spirits aus dem Fesenfeld gibt es 100 Prozent reinen norddeutschen<br />
Vodka. Und last but not least ist das Teeprodukt Kombucha<br />
der Tee-Brauerei aus dem Hulsberg-Viertel im Angebot des<br />
PNCH+ Pop-up-Stores.<br />
„Wir möchten gerne zur Belebung der Innenstadt beitragen<br />
und freuen uns sehr, gemeinsam mit unseren regionalen Partnern<br />
im wahrsten Sinne des Wortes eine Lücke zu schließen“,<br />
sagt Schmiedl. Geöffnet ist PNCH+ bis zum 31. Dezember montags<br />
bis sonnabends von 10 Uhr bis 18 Uhr. (SM)<br />
Campino, Kevin und Suzi<br />
Kaum Kino, Theater und keine großen Konzerte. Ist das<br />
wirklich so schlimm? Ja, ist es – für alle, egal ob auf,<br />
hinter oder vor der Bühne. Aber was mach’ ich mit dem<br />
ganzen Geld, das ich seit Monaten nicht mehr für Tickets<br />
ausgeben habe? In Mundschutz en gros investieren und dann<br />
einen Maskenball veranstalten? Macht wenig Sinn. Mittlerweile<br />
sitze ich aus lauter Verzweiflung und Konzert-Entzug<br />
vor einem Schuhkarton mit alten Konzertkarten und Backstage-Pässen<br />
und schwelge nostalgisch in Erinnerungen.<br />
AC/DC, Helene Fischer, Eric Clapton, Mark Knopfler, Peter<br />
Maffay, Joe Cocker oder Tom Jones. Das waren noch Zeiten.<br />
Die Hütte stets brechend voll. Vor der Bühne der obligatorische<br />
Tigergraben für Fotografen und zwischendrin Wellenbrecher<br />
für die Fans, damit die nicht auf die Bühne gequetscht<br />
werden. So etwas macht heute bei einem Sicherheitsabstand<br />
von 1,5 Metern keinen Sinn. Und wenn es doch ginge, wäre es<br />
zum Beispiel für Campino von den Toten Hosen ein echtes<br />
Problem. Nichts mehr mit Stagediving und ab in die Menge.<br />
Da nützt beim Aufprall dann auch kein Mundschutz.<br />
In meinem Karton habe ich auch die Band Smokie mit<br />
ihrem Sänger Chris Norman wiederentdeckt – und wieder ist<br />
mir Campino eingefallen. Eigentlich eine Paarung, die kaum<br />
vorstellbar ist: Punk trifft Pop. Doch meine Assoziationskette<br />
war nicht mehr zu stoppen: Campino hat mit „Wie ich einmal<br />
englischer Meister wurde“ ein neues Buch am Start. Er<br />
ist zwar bekennender Fortuna-Düsseldorf-Fan, aber auch<br />
begeistert vom FC Liverpool. Bei dem Verein hat früher ein<br />
kleiner Kicker namens Kevin Keegan gespielt, den damals<br />
alle nur „Mighty Mouse“ nannten. Für diese Maus hat Campi<br />
geschwärmt. Keegan war dann von 1977 - 1980 beim HSV in<br />
Diensten und wurde 1979 mit den Hamburgern Deutscher<br />
Meister. Kann man sich heute kaum noch vorstellen. 1978<br />
war Mighty Mouse auf einem Konzert von Smokie und wurde<br />
dem Sänger Chris Norman vorgestellt. Die beiden zischten<br />
ein paar Bierchen an der Bar und verstanden sich prächtig.<br />
Ergebnis: Chris schrieb für Kevin einen Song und plante für<br />
ihn ein Duett mit Suzi Quatro. Die hatte aber keine Lust, obwohl<br />
sie im Zweierteam ein Jahr zuvor mit Chris und dem<br />
Titel „Stumblin’ In“ sehr erfolgreich war. Also blieb Kevin<br />
allein zu Haus und sang sich solo in die deutschen Top Ten,<br />
nachdem er den Song „Head over Heels in Love“ am 9. Juli<br />
1979 im „Aktuellen Sportstudio“ bei Dieter Kürten vorgestellt<br />
hatte. Aber dass Campino mit Suzi ein Duett singt, ist wohl<br />
auch unwahrscheinlich. Dann schon eher mit dem FC-Liverpool-Trainer<br />
„Kloppo“. Wäre doch eine super Paarung:<br />
Borussia Dortmund gegen Fortuna Düsseldorf. Den Song<br />
würde ich mir auf jeden Fall ’runterladen. Aber bis es so weit<br />
ist, hoffe ich, dass Campino uns in <strong>Bremen</strong> bei einer Lesung<br />
(vielleicht im Weserstadion) erklärt, wie er einmal englischer<br />
Meister wurde. Dafür könnte ich mir dann endlich mal wieder<br />
ein Ticket kaufen.<br />
Matthias Höllings, ehemaliger<br />
Pressesprecher der ÖVB-Arena,<br />
wirft in seiner Kolumne einen<br />
Blick auf die ältere und jüngere<br />
Vergangenheit und nimmt<br />
dabei auch sich selbst schon<br />
mal auf die Schippe.<br />
Weitere Geschichten von ihm<br />
unter www.das64er.de<br />
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