AUTOMATION - x-technik
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Automation | Steuerungs- und Regel<strong>technik</strong><br />
Glühend zu empfehlen:<br />
Datenerfassung mit Standard-SPS<br />
Der konventionelle Aufbau eines Messdatenerfassungssystems besteht im Kern aus einem<br />
Hochleistungs-PC und einer oder mehreren dedizierten Einsteckkarten. Ein interessantes<br />
Anwendungsbeispiel aus der Kokerei des größten österreichischen Stahlproduzenten voestalpine<br />
belegt aber, dass sich ein solches System in vielen Fällen mit einer Standard-SPS realisieren lässt.<br />
Die Vorteile überzeugen: Wesentlich geringere Komponentenkosten, ein robuster Aufbau und ein<br />
reduzierter Engineering-Aufwand. Häufig ein mehr als angenehmer Nebeneffekt: Der Betreiber hat die<br />
vollständige Kontrolle über den Quellcode und kann so die Lösung kostengünstig weiterentwickeln<br />
und zusätzliche Funktionen integrieren.<br />
„Vor der Umsetzung der Messaufgabe<br />
haben wir uns eine Referenzanlage mit einer<br />
Lösung angesehen, die der Lieferant<br />
auch uns unterbreitet hatte“, beschreibt<br />
Franz Stix, Prozessingenieur bei der voestalpine<br />
Stahl GmbH, die Ausgangslage.<br />
„Nach Vorliegen des Angebots haben<br />
wir aber davon Abstand genommen, den<br />
Ansatz direkt zu übernehmen. Zum einen<br />
entsprach die vorgestellte Lösung nicht<br />
unseren Preisvorstellungen. Zum anderen<br />
stellte sich die Messwerterfassungsseite<br />
für uns als Black Box dar und bot uns<br />
daher nicht die gewünschte Flexibilität,<br />
Offenheit und Transparenz.“ Da voestalpine<br />
am Standort Linz seit vielen Jahren<br />
auf B&R-Technik vertraut und Franz Stix<br />
damit bereits zahlreiche Automatisierungsprojekte<br />
umgesetzt hatte, war ihm<br />
rasch klar, auch hier auf die Zusammenarbeit<br />
mit B&R zu setzen:„Ich war davon<br />
überzeugt, dass wir mit einer Standard-<br />
SPS von B&R die Aufgabe mindestens<br />
genau so gut realisieren könnten, wie mit<br />
dem traditionellen Ansatz auf Basis eines<br />
leistungsfähigen Industrierechners und<br />
schneller Messkarten, wie er bei der von<br />
uns besuchten Referenzanlage zum Einsatz<br />
kam.“<br />
Dabei ist die Messsaufgabe nicht gerade<br />
trivial. Es galt die Oberflächentemperatur<br />
des Feuerfestmaterials, aus dem die zur<br />
Verkokung der Kohle genutzten Öfen gemauert<br />
sind, möglichst flächendeckend<br />
zu erfassen. Nur auf diese Weise lässt sich<br />
die Befeuerung des Ofens optimal kontrollieren<br />
und steuern. Dies ist wichtig, um<br />
die für ein optimales Verkokungsergebnis<br />
erforderliche Temperatur im ganzen Ofen<br />
sicher erreichen bzw. halten zu können<br />
und gleichzeitig eine Überschreitung der<br />
maximal zulässigen Betriebstemperatur<br />
des Feuerfestmaterials zu vermeiden. Die<br />
Temperaturmessung kann wegen der hohen<br />
Temperaturen um die 1.260° C allerdings<br />
erst nach bzw. während der Entleerung<br />
des Ofens erfolgen. Das Ausräumen<br />
50 <strong>AUTOMATION</strong> 1/März 2008<br />
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