2020-11-01 Bayreuther Sonntagszeitung
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2 1. November <strong>2020</strong> Aktuell <strong>Bayreuther</strong> <strong>Sonntagszeitung</strong><br />
Ihr RechtamSonntag<br />
Kindesunterhalt im „paritätischen Wechselmodell“<br />
Anzeige<br />
Im Rahmen von Trennungen<br />
wirdimzunehmenden Maßedas<br />
sogenannte „Wechselmodell“<br />
von Eltern angedacht. Dass die<br />
dabei oft zugrunde liegende Annahme,dadurch<br />
vonder Kindesunterhaltsverpflichtung<br />
frei zu<br />
werden, falsch ist, erklärt<br />
Rechtsanwalt und Fachanwalt<br />
für Familienrecht Michael<br />
Schädlich:<br />
Für das Verständnis ist zunächstzuberücksichtigen,<br />
dass<br />
der BGH von einem „strengen“<br />
(oder „paritätischen“) Wechselmodell<br />
nur dann spricht, wenn<br />
sich die Eltern gemeinsamer<br />
Kinder bei der Betreuung derart<br />
abwechseln, dass jeder von<br />
ihnen annähernd die Hälfte der<br />
erforderlichen Pflege und Versorgung<br />
tatsächlich übernimmt.<br />
In einem solchen Modell<br />
haben beide Eltern sodann anteilig<br />
nach ihren Einkommensund<br />
Vermögensverhältnissen<br />
und unter Beachtung des angemessenen<br />
Selbstbehalts (also<br />
nach Leistungsfähigkeit) für den<br />
Barunterhalt des gemeinsamen<br />
Kindes einzustehen.<br />
Entgegen einer weit verbreiteten<br />
Meinung führt daher die<br />
tatsächlich von den Eltern<br />
„wechselnd“ erbrachte Kindesbetreuung<br />
nicht zueiner Befreiung<br />
vonder Barunterhaltspflicht.<br />
Durch die bloße Vereinbarung<br />
eines Wechselmodells treffen<br />
die Eltern damit rechtlich nicht<br />
eine Bestimmung dahingehend,<br />
dass der Kindesunterhalt, wie<br />
vorder Trennung, insgesamtnur<br />
in Naturalien zu leistenist.Etwas<br />
anderes gilt nur dann, wenn und<br />
soweit die Eltern Freistellungen<br />
vonder Barunterhaltspflichtausdrücklich<br />
und unmissverständlich<br />
regeln.<br />
Des Weiteren zu berücksichtigen<br />
ist, dass der Gesamtbedarf<br />
des Kindes in einem Wechselmodell<br />
in der Regel höher ausfällt,<br />
als derjenige im überwiegend<br />
praktizierten Residenzmodell,<br />
wo sich ein Kind schwerpunktmäßig<br />
bei einem Elternteil<br />
aufhält und Umgang mit dem<br />
anderen Elternteil ausübt.<br />
Dabei setzt sich der Gesamtbedarf<br />
des Kindes aus dem<br />
Grundbedarf nach Maßgabe der<br />
Düsseldorfer Tabelle sowie zusätzlich<br />
den spezifischen Mehrkosten<br />
(= Mehrbedarf)des praktizierten<br />
Wechselmodells zusammen.<br />
Zu einem solchen<br />
Mehrbedarf gehören insbesondere<br />
Wohnmehrkosten, Fahrtkosten<br />
und die Kosten eines<br />
doppelten Erwerbs persönlicher<br />
Gegenstände. Grundsätzlich<br />
scheidet indes eine Abzugsfähigkeit<br />
von Kosten für Betreuungsleistungen<br />
aus, die einem<br />
Elternteil in seiner Betreuungszeit<br />
entstehen.<br />
Denn das Wechselmodell<br />
bringt es mit sich, dass die persönlich<br />
zu erbringenden Betreuungsleistungen<br />
der Eltern sich in<br />
etwa entsprechen, so dass die<br />
Notwendigkeit einer –über die<br />
übliche pädagogisch veranlasste<br />
Betreuung etwa im Kindergartenund<br />
Schule hinausgehenden<br />
–Fremdbetreuung und die Aufteilung<br />
dadurch verursachter<br />
Kosten zwischen den Eltern nur<br />
bei Vorliegen besonderer Gründe<br />
in Betrachtkommt.<br />
Vor diesem Hintergrund<br />
kann in einem Wechselmodell<br />
der (verbleibende) Barunterhaltsanspruch<br />
in zulässiger Weise<br />
von dem berechtigten Kind<br />
gegen den besser verdienenden<br />
Elternteil geltend gemacht werden.<br />
Des Weiteren ist beachtlich,<br />
dass das Kindergeld auch im Falle<br />
des Wechselmodells zur Hälfte<br />
auf den Barbedarf des Kindes<br />
anzurechnen ist. Der Ausgleich<br />
kann dabei in Form der Verrechnung<br />
mit dem Kindesunterhalt<br />
erfolgen. Die Thematik ist komplex.<br />
Insoweit gilt: Nur werdie Zusammenhänge<br />
erkennt, kann<br />
optimale Ergebnisseerreichen.<br />
Michael Schädlich<br />
Rechtsanwalt,<br />
Fachanwalt für Familienrecht,<br />
Fachanwalt für Miet- und<br />
Wohnungseigentumsrecht.<br />
F.E.L.SRechtsanwälte<br />
Bayreuth GbR<br />
Löhestraße <strong>11</strong><br />
95444 Bayreuth<br />
Tel.: +49 921 7566-290<br />
Fax:+49 921 7566-120<br />
Mail: ra.schaedlich@fe-ls.de<br />
Vorzeitige Winterpause?<br />
BFV entscheidetamMontag für den Amateurfußball<br />
BAYREUTH. Ab dem 2. November<br />
tritt das von Bund und<br />
Ländern verabschiedete vierwöchige<br />
Freizeit- sowie Breitensport-Verbot<br />
inKraft. Der Bayerische<br />
Fußball-Verband wird in<br />
einer Online-Sitzung am Montag<br />
über das mögliche Vorziehen der<br />
Winterpause diskutieren. Und<br />
eigentlich kann es nur eine vernünftige<br />
Lösung geben.<br />
Flexibel reagieren<br />
Mit der schon im April getroffenen<br />
Entscheidung, die Saison<br />
2<strong>01</strong>9/20 nicht abzubrechen,<br />
sondern stattdessen unter dem<br />
Namen Spielzeit 2<strong>01</strong>9/21 fortzusetzen,<br />
hatte der BFV die<br />
Voraussetzung geschaffen, um<br />
flexibel auf pandemiebedingte<br />
Folgen reagieren zu können. Und<br />
nun profitiert der Bayerische<br />
Fußball-Verband von seiner Entscheidung,<br />
keine neue Saison<br />
angefangen zu haben, denn im<br />
November werden definitiv keine<br />
Spiele stattfinden. Dashätte eine<br />
neue Spielzeit schon in höchste<br />
Terminnotgebracht.<br />
•Systemoptimierung<br />
•Wartung /Reparatur<br />
•Reinigung<br />
•Datensicherung<br />
nahmen, wenngleich diese harte<br />
Einschnitte zur Folge haben.<br />
Wenn der Amateurfußball aber<br />
seinen Beitrag dazu leistenkann,<br />
das große gemeinsame Ziel zu<br />
erreichen, den Kampf gegen das<br />
Virus zu gewinnen, dann wird er<br />
das auch fraglos tun –ohne Wenn<br />
und Aber! Dasist eine Selbstverständlichkeit<br />
in dieser für unsere<br />
ganze Gesellschaft extrem<br />
schwierigen und so noch nie<br />
dagewesenen Situation“, macht<br />
BFV-Präsident Rainer Koch klar<br />
und fügt an: „Es war wichtig und<br />
richtig, dass die Politik jetzt auch<br />
klare und für alle verbindliche<br />
Regelungen getroffen hat.“<br />
Infektionsrisikobeim Sport<br />
äußerstgering<br />
Koch betonte aber außerdem:<br />
„Wir wissen, wasder Breitensport<br />
Großes in den Vereinen bewegt,<br />
gerade wenn es darum geht, Gesundheitsvorsorge<br />
zu betreiben.<br />
Dass dies fortan nicht mehr für<br />
die Frauen und Männer, Jungen<br />
und Mädchen im ohnehin schon<br />
reduzierten Maße möglich ist, tut<br />
uns allen sehr weh. Darum ist es<br />
ganz besonders wichtig, dass<br />
dies nichtzum Dauerzustand wird<br />
–zumal wir mittlerweile wissen,<br />
dass das Infektionsrisiko beim<br />
PC &NOTEBOOK<br />
REPARATUR<br />
Sport an sich äußerst gering ist.<br />
Dass Vereine und Verbände jetzt<br />
wiederholt vorextremen Herausforderungen<br />
stehen, liegt auf der<br />
Hand, wenn wir daran denken,<br />
dass Mitglieder fernbleiben müssen,<br />
sich womöglich ganz abwenden<br />
oder Kinder erst gar keinen<br />
Zugang mehr zum Fußball im Verein<br />
finden. Das muss die Politik<br />
bei allen ihren Entscheidungen<br />
im Blick haben –und wir werden<br />
alles dafür tun, dass dieser Blick<br />
nicht verloren geht. Das darf keinesfalls<br />
passieren.“<br />
Der Winterist das Problem<br />
Im November kann nun erst einmal<br />
im Amateurfußball nicht gespielt<br />
werden. In den kalten WintermonatenabDezember<br />
gibtes<br />
ohnehin immer wieder Probleme<br />
mit den Plätzen, zudem ist aktuell<br />
nicht ersichtlich, wie sich die<br />
Pandemie entwickelt. Und da die<br />
Teams im November auch nicht<br />
zusammen trainieren können,<br />
machteskeinen Sinn, im Dezember<br />
nochmal für ein paar Partien<br />
den Spielbetrieb aufzunehmen.<br />
Von daher kann der Lockdown<br />
im November für den Amateursport<br />
nur eine logische Folge<br />
haben: Vorzeitige Winterpause!<br />
ms<br />
95448 BAYREUTH<br />
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Klaus-DieterWolff-Preis <strong>2020</strong><br />
Die Preisträger setzen sich für mehr Nachhaltigkeit ein<br />
BAYREUTH. Jährlich verleiht<br />
der Rotary-Club Bayreuth-Eremitage<br />
in Verbindung mit der<br />
UniversitätBayreuth den Klaus-<br />
Dieter Wolff-Preis. Der mit<br />
2.000 Euro dotierte Preis ging in<br />
diesem Jahr zu gleichen Teilen<br />
an Stefanie Propp und Thomas<br />
Pickel. Der nach dem Gründungspräsidenten<br />
der Universität<br />
Bayreuth benannte Preis<br />
des Rotary-Clubs Bayreuth-<br />
Eremitage wird, wie Club-Präsident<br />
Johann Rast erläuterte,<br />
für vorbildliche ehrenamtliche<br />
Leistungen auf kulturellem oder<br />
sozialem Gebiet verliehen. Die<br />
durch den Preis ausgezeichnete<br />
Personen und deren Leistungen<br />
sollen zugleich Vorbild und<br />
Ansporn für den akademischen<br />
Nachwuchs sein.<br />
Die diesjährigen Preisträger<br />
Stefanie Propp und Thomas<br />
Pickel setzten sich nachhaltig<br />
dafür ein, das ökologische Bewusstsein<br />
und das Verständnis<br />
der Gesellschaft für Natur und<br />
Biodiversität zu wecken und<br />
zu bewahren, so Laudator Universitätspräsident<br />
a.D. Prof. Dr.<br />
Helmut Ruppert.<br />
Eines der großen Umweltprobleme,<br />
auf das man erst in<br />
den letzten Jahren aufmerksam<br />
Richtig und wichtig, harte<br />
Maßnahmen geltend zu machen<br />
„Wir respektieren die ab 2. November<br />
<strong>2020</strong> geltenden Maßv.l.:<br />
UniPräsident Stefan Leible, UniPräsident a.D. Prof. Helmut Ruppert,<br />
Thomas Pickel, Club-Präsident Johann Rast, Stefanie Propp<br />
und OB ThomasEbersberger<br />
Foto: red<br />
wurde, ist der starke Rückgang<br />
der Insekten. 75 %der Insekten<br />
sind nach Untersuchungen<br />
in den letzten 30 Jahren verschwunden.<br />
Dagegen etwas zutun, war<br />
der Gründungsgedanke des<br />
Vereins „Die Summer e.V“. Er<br />
startete 2<strong>01</strong>7 mit neun Mitgliedern<br />
unterdem Vorsitz vonStefanie<br />
Propp und Thomas Pickel.<br />
Als damalige Studierende des<br />
Master-Studiengangs Geoökologie<br />
an der Universität Bayreuth<br />
haben sie auch den wissenschaftlichen<br />
Hintergrund für<br />
ihre ehrenamtliche Tätigkeit auf<br />
dem Felde der naturnahen Umwelt<br />
eingebracht.<br />
Am Rande des Geländes<br />
der Landesgartenschau Bayreuth<br />
haben die beiden Preisträger<br />
dann einen Standort<br />
für ihr ambitioniertes Projekt<br />
Naturgarten gefunden. Über<br />
eine Crowdfunding Kampagne<br />
gelang es ihnen 45.000 Euro<br />
zu sammeln. Dabei war der RC<br />
Bayreuth-Eremitage mit einer<br />
Spende von 10.000 Euro<br />
Hauptsponsor.<br />
Bayreuth soll eine Vorzeigestadt<br />
für städtische Insektenlebensräume<br />
werden. Über<br />
Workshops, Seminare, 15 Mitmachaktionen<br />
pro Jahr und<br />
Teamarbeit im Gelände soll ein<br />
breites Bildungsangebot andie<br />
Schulen und in die Öffentlichkeit<br />
getragen werden. red<br />
Merk-Erbe-Porträt enthüllt<br />
BAYREUTH. Die Galerie der<br />
<strong>Bayreuther</strong> Oberbürgermeister<br />
im Rathaus ist umein Bildnis erweitert:<br />
Am Freitag Nachmittag<br />
wurde das offizielle Porträt der<br />
von2<strong>01</strong>2bis April <strong>2020</strong> amtierenden<br />
Oberbürgermeisterin Brigitte<br />
Merk-Erbe enthüllt.<br />
Gefertigt wurde das Porträtbild<br />
von dem international<br />
bekannten, aus Bayreuth stammenden<br />
und heute in Kassel<br />
wohnhaften Künstler Hans Dieter<br />
Tylle (links). Sympathisch, mit offenem<br />
Blick zum Betrachter: So<br />
hatder für seine realistische Malerei<br />
bekannte Künstler die frühere<br />
Oberbürgermeisterin –die<br />
bislang erste und einzige Frau an<br />
der Spitzeder Stadt –dargestellt.<br />
rs/Foto: Stefan Dörfler
<strong>Bayreuther</strong> <strong>Sonntagszeitung</strong><br />
Aktuell<br />
1. November <strong>2020</strong> 3<br />
Mundartliches<br />
vonEberhardWagner<br />
Als sich im16. Jahrhundert die<br />
deutsche Schriftsprache entwickelte,<br />
hielt die gesprochene<br />
Sprache als Dialektmehr am Mittelhochdeutschenfestundrettete<br />
dadurch so manches alteWort in<br />
seiner ursprünlichen Bedeutung,<br />
zum Beispielfäärn oder fäärdn für<br />
„voriges Jahr“.<br />
Dasentspricht1:1dem mittelhochdeutschen<br />
vërn(e), vërn(en)<br />
t, hervorgegangen aus althochdeutsch<br />
firni „alt“. Fäärn hots vill<br />
mehra Äbflgeem wie heuer, was<br />
nichts anderes ist als das mittelhochdeutsche<br />
hiure für „dieses<br />
Jahr“. Mit solchen Zusammenhängen<br />
das Vorurteil zu begrün-<br />
Unterstütztvon:<br />
den, der Dialekt sei etwas Rückschrittliches,<br />
hält bei sachlicher<br />
Betrachtung nicht stand. Alte<br />
Wörter sind nicht automatisch<br />
die schlechteren, und wersie gebraucht,<br />
istnicht automatisch „von<br />
gestern.“<br />
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Kinder ziehteuch warm an! Regelmäßiges Lüften bringtfrische Luft,aber<br />
auch Kälte in die Räume. Vernünftige Kleidung hilft.<br />
Foto: djd<br />
AufDurchzug<br />
Kann regelmäßiges Lüften Corona-Schulschließungen<br />
verhindern?<br />
BAYREUTH. Schulen sollen<br />
offen bleiben –aber wie, wenn<br />
bundesweit die Corona-Zahlen<br />
steigen? Bayreuth Stadt und<br />
Land haben inzwischen auf der<br />
Corona-Ampel die Stufe dunkelroterreicht,<br />
das bedeutet höchstesInfektionsgeschehen.<br />
Ein Baustein für ein einigermaßen<br />
unbedenkliches Beisammensein<br />
in Räumen: regelmäßiges Lüften,<br />
das gilt auch für Klassenzimmer.<br />
Wo viele Menschen auf engem<br />
Raum zusammen sind, kann sich<br />
das Virus in der Luft anreichern.<br />
Lüften isteine einfache und wirksame<br />
Methode,umViren aus der<br />
Luft zu entfernen. Das Umweltbundesamtempfiehlt,alle<br />
20 Minuten<br />
für etwa fünf Minuten die<br />
Fensterweit zu öffnen. Je größer<br />
die Temperaturdifferenz zwischen<br />
innen und außen ist, desto<br />
effektiver istdas Lüften. Daher ist<br />
bei kalten Außentemperaturen im<br />
Winter ein Lüften von zirka drei<br />
bis fünf Minuten ausreichend.<br />
Wie wirddie Frischluftzufuhr an<br />
<strong>Bayreuther</strong> Schulen gehandhabt?<br />
Wir haben nachgefragt:<br />
Elmar Hofmann, stellvertretender<br />
Schulleiter am Graf-<br />
Münster-Gymnasium: „Mit dem<br />
Frischluftaustausch haben wir<br />
kein Problem. Unser Schulhaus<br />
verfügt über breite Fensterfronten<br />
inallen Gebäudeteilen. Nach<br />
jeder Schulstunde wird fünf Minuten<br />
lang gelüftet. Für unsere<br />
800 Schüler wird diesbezüglich<br />
gut gesorgt. Wenn die Fenster<br />
jedoch immer wieder geöffnet<br />
werden müssen, bleibt Kälte in<br />
den Räumen. Dasheißt, warm anziehen.<br />
Die Raumtemperatur wird<br />
während der Nacht abgesenkt,<br />
wenn der Unterrichtbeginnt, sind<br />
die Klassenzimmer aber warm.<br />
„Wir haben kein Problem“, sagt<br />
der Direktor des Gymnasium<br />
Christian Ernestinum, Franz Eisentraut.„Wir<br />
haben den Gong so<br />
programmiert,dass er stetsnach<br />
20 Minuten an das Lüften erinnert.Das<br />
klapptseit Schuljahresanfang<br />
sehr gut.“ Dass es durch<br />
das Lüften in den Räumen auch<br />
mal kalt werden kann, istfür Franz<br />
Eisentraut nicht sodas Problem:<br />
„Wenn man immer nur kurz stoßlüftet,<br />
geht das schon. Viel wichtiger<br />
scheint mir, dass uns baldmöglichst<br />
finanziell geförderte<br />
CO-2-Messgerätezur Verfügung<br />
stehen oder mehr noch, bessere<br />
Lüftungsanlagen.<br />
„Wir können zum Glück überall<br />
lüften“, sagt Daniela Dietel, Rektorin<br />
der Luitpold-Grundschule.<br />
„Falls die Kinder frieren, dürfen<br />
sie sich Decken mitbringen oder<br />
Jacken anziehen. Im Winter werden<br />
wir die Kälte inden Räumen<br />
richtig merken. Gerade in unserem<br />
Schulhaus mit den undichtenFenstern<br />
wirdessowiesonie<br />
richtig warm. Jetzt müssen wir<br />
wieder mit Abstand und Maske<br />
unterrichten, was für die Kinder<br />
und auch für die Lehrkräfte eine<br />
echteHerausforderung ist.“<br />
Auch in der Graser-Grundschule<br />
wird natürlich regelmäßig gelüftet.<br />
„Glücklicherweise haben<br />
wir noch Fenster, die geöffnet<br />
werden können“, sagt Rektorin<br />
Hannelore Aas. Die „Lüftpause“<br />
ist dann gleichzeitig auch Trinkpause,<br />
sich mal strecken können<br />
oder waswegräumen. Dann stört<br />
auch der vomRing her kommende<br />
Verkehrslärm weniger.“<br />
„Das Lüften istfesterBestandteil<br />
in unserem Hygienekonzept“,<br />
sagt die Schulleiterin des Markgräfin<br />
Wilhelmine Gymnasium<br />
Bayreuth, Elisabeth Götz. „Gelüftet<br />
wird mindestens zwischen<br />
und manchmal zusätzlich in allen<br />
Stunden und das ganz ordentlich.<br />
Wir haben Glück, dass wir<br />
im Altbau durch unsere hohen<br />
Räume und großen Fenstersehr<br />
rasch einen kompletten Luftaustausch<br />
bewirken können.<br />
Das klappt sogut zwischen den<br />
Lehrkräften und Schülern, dass<br />
–sollte imEifer des Gefechts<br />
während des Unterrichts mal<br />
nichtdrangedachtwerden –sich<br />
Lehrkräfte und Schüler gegenseitig<br />
erinnern. Natürlich ist es<br />
dann immer wieder frisch in den<br />
Räumen –das lässt sich nicht<br />
vermeiden. Wir ziehen uns deshalb<br />
warm an.“<br />
gmu<br />
Neue Fahrräder<br />
KULMBACH. Welch eine Freude<br />
für die Kinder in der Kinder- und<br />
Jugendhilfeeinrichtung der Geschwister-Gummi-Stifung<br />
in<br />
Kulmbach: Es gibt neue Fahrräder.MikeEmde<br />
vonPuky ließ es<br />
sich nichtnehmen, die Fahrräder<br />
persönlich nach Kulmbach zu<br />
bringen. Er überreichte die zwei<br />
Laufräder und drei Fahrräder zusammen<br />
mit Christian Gebhart<br />
und FalkoKünkelvon Round Table<br />
98 Bayreuth an Leo von der<br />
Weth und Regine Herathvon der<br />
Geschwister-Gummi-Stiftung.<br />
Auch Zubehör wie Klingeln und<br />
Fahrradhandschuhe fehlten<br />
nicht. Die Spende von Puky und<br />
Round Table 98 Bayreuth isteine<br />
sehr willkommene Ergänzung<br />
des teilweiseindie Jahregekommenen<br />
Fuhrparks. Trotz Pflege<br />
durch Leo von der Weth von der<br />
Geschwister-Gummi-Stiftung<br />
geht die jahrelange Nutzung<br />
durch Generationen von Kinder<br />
nicht spurlos an den Fahrrädern<br />
vorbei. Foto: RegineHerath<br />
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4 1. November <strong>2020</strong> Aktuell <strong>Bayreuther</strong> <strong>Sonntagszeitung</strong><br />
Gedanken zur Woche<br />
Gott spricht: Sie werden weinend kommen, aber ich will sie tröstenund leiten.<br />
Jeremia 31,9<br />
Kein Leben verläuft sorgenfrei:<br />
Lisa hat vor zwei Monaten ihren<br />
Sohn zum Strafantritt begleitet.<br />
Karl leidetunter dem abgebrochenen<br />
Kontakt zuseiner Enkeltochter.<br />
SteffisSohn wurde wegen Diabetes<br />
vor zwei Jahren der Unterschenkel<br />
amputiert, die Freundin<br />
hat ihn jetzt verlassen. Theresa<br />
streitet heftig mit den Kindern.<br />
Bonni, Mitte dreißig, kriegt immer<br />
noch kein Kind und leidet zusammen<br />
mit ihrem Mann schrecklich<br />
darunter. Wolfgang fürchtet sich<br />
nicht ohne Grund vor einem<br />
Schlaganfall–Esgibtkaumjemanden,<br />
der nichtmit heftigen Schicksalsschlägen<br />
umgehen muss.<br />
Ich staune oft über die große<br />
Tapferkeit,mit der die Menschen<br />
das schaffen. Verbitterung erlebe<br />
ich eher selten, meistens die<br />
Einstellung: Augen zu und durch.<br />
Diese Katze wurde am Fichtelsee<br />
gefunden. Sie ist kastriert<br />
und im linken Ohr tätowiert (BT<br />
3419). Werkenntsie oder möchte<br />
ihr ein neues Zuhausebieten?<br />
Zuhausegesucht<br />
Aber Verdrängen und Ablenken<br />
helfen auf Dauer ja nichtweiter –<br />
und kosten Kraft!<br />
Was für eine Zeit! Jeder,<br />
buchstäblich jeder und jede von<br />
uns trägt sein Päckchen, und oft<br />
isteseine gehörige Last.Und jetzt<br />
kommen noch zu allem Überfluss<br />
Supersorgen, die wir uns gerne<br />
erspart hätten: Von Corona mit<br />
allen gesundheitlichen und wirtschaftlichen<br />
Folgen bis zur Präsidentenwahl<br />
in den USA und was<br />
sie für die Welt bedeutet.<br />
Was mir auffällt: Wir sind mit<br />
unseren Sorgen seltsam vereinzelt<br />
und alleine.Man bekommtdie<br />
Brocken vor die Füße geworfen,<br />
aber es fehlen die Strategien, wie<br />
man damit umgehen kann. Tapfer<br />
sein –das ist wohl so eine „neumodische<br />
Tugend“, die im Grunde<br />
bedeutet:Sag bloß keinem, wie es<br />
Dieses und weitereTiereim<br />
Tierheim Bayreuth<br />
Telefon0921/62634<br />
www.tierheim-bayreuth.de<br />
Foto: Stefan Dörfler<br />
dir geht! Immer nur lächeln! Und<br />
wie‘s drinnen aussieht, geht niemand<br />
wasan. Ich muss ja funktionieren,<br />
die Welt soll funktionieren,<br />
aber eigentlich istalles zum Heulen,<br />
–nur,das trauen wir uns nicht.<br />
Kostet das nichtübermenschlich<br />
viel Kraft, wenn man alles alleine<br />
bewältigen will, bzw. muss?<br />
Manchem geht jetzt auf, der<br />
Verlust von Religion ist nicht nur<br />
ein Verlust von hilfreichen Wertmaßstäben<br />
und Handlungsmustern<br />
für ein gelingendes Leben,<br />
sondern auch ein immenser Verlust<br />
von psychischer Kraftzufuhr.<br />
Niemand mehr da, bei dem ich<br />
mich richtig ausheulen und gestärktwieder<br />
aufstehen kann?<br />
Im Monatsspruch spricht<br />
Gott: Sie werden weinend kommen,<br />
aber ich will sie trösten und<br />
leiten. Was für ein Angebot, das<br />
Jeremia seinem angefochtenen<br />
Volk in der Verbannung da vermittelt!<br />
Geht hin zu eurem Gott mit<br />
dem, wasihr an Sorgen mit euch<br />
herumschleppt. Ihr dürfteuch bei<br />
ihm „ausheulen“, dürftsagen, was<br />
ihr da tragen müsst, und alleine<br />
das wird euch schon helfen. Ihr<br />
müsst nicht sotun, als hättet ihr<br />
unendliche Kräfte. Ihr dürft innehalten,<br />
abladen, nach neuen, hilfreichen<br />
Wegen Ausschau halten,<br />
neue Hoffnung schöpfen. Ihr werdet<br />
getröstet sein, selber Lösungen<br />
finden und neue Kraft wird<br />
euch zuströmen, um das auszuhalten,<br />
wasihr nichtändern könnt.<br />
Mir fällt auf, Gott sagt nicht:<br />
Ich geh mal hin zu den Leuten<br />
und nehme ihnen die Lasten ab,<br />
sondern: Sie werden weinend<br />
kommen…<br />
Der Gott, von dem Jeremia<br />
spricht, ist der,der einfach da ist,<br />
zu dem man hingehen kann, egal,<br />
wie es einem ums Herz ist, auch<br />
unter Tränen. Niemand wird ungetröstet<br />
wieder weggeschickt.<br />
Aber hingehen muss man schon<br />
selber.<br />
Lisa wird merken wie gut es<br />
ihrem Sohn tut, dass sie trotz<br />
allem weiter zu ihm hält,Karlwird<br />
seine Enkeltochter nicht länger<br />
mit Anrufen und Geschenken<br />
bombardieren und gelassen auf<br />
ein Lebenszeichen warten. Auch<br />
Steffi gibt die Hoffnung nicht auf,<br />
dass ihr Sohn schon selber ein<br />
neues Glück finden wird. Theresa<br />
hört auf, den Streit weiter zu eskalieren<br />
und Bonni wirdaufhören<br />
„mit Gewalt“ ein Kind zu kriegen.<br />
Wolfgang geht endlich zum Arzt<br />
und alle werden merken, dass<br />
Gott einfach dadurch tröstet,<br />
www.hhbayer.de<br />
dass er ihnen neue Liebe und Vertrauen<br />
zum Leben schenkt.<br />
Eigentlich bräuchten wir ja<br />
gar nicht „tapfer“ und einsam in<br />
unserem Leid hocken zu bleiben,<br />
oder? Lassen wir uns doch die<br />
Tränen abwischen. Er istda.<br />
Herzlichst,<br />
Ihr Hans-Helmut Bayer, Pfr. i.R.<br />
„Sportmomente für die Ewigkeit“<br />
Hohe Auszeichnung für Triathletin und Ironman-Siegerin Anne Haug<br />
BAYREUTH. Der diesjährige Bayerische<br />
Sportpreis <strong>2020</strong>“ inder<br />
Kategorie „Sportmomente für die<br />
Ewigkeit“ ging an Anne Haug.<br />
Staatsminister Joachim Herrmann<br />
zeichnete die Weltklasse-<br />
Triathletin und Ironman-Siegerin<br />
in der BMW Welt in München aus.<br />
Weitere Preisträger waren<br />
unteranderem Bastian Schweinsteiger<br />
und die beiden beiden FC<br />
Bayern-Fußballer Joshua Kimmich<br />
sowie Leon Goretzka.<br />
„Wenn mir jemand vor17Jahrengesagt<br />
hätte, als ich hier,200<br />
Meter weiter, im Olympiapark<br />
München mit meinem Sportstudium<br />
begonnen habe, dass sich<br />
diesen Preis erhalte, ich hätte<br />
ihn für verrückt erklärt“, so Anne<br />
Haug. Sie bedankte sich beim<br />
Bayerischen Ministerpräsidenten<br />
Dr. Markus Söder und dem Bayerischen<br />
Innenminister Joachim<br />
Herrmann. Die Auszeichnung<br />
gebühre nicht nur ihr persönlich,<br />
sondern dem gesamten Team,<br />
ohne dessen Unterstützung der<br />
Erfolg nicht möglich gewesen<br />
wäre,soAnne Haug. red/gmu<br />
Anne Haug und Staatsminister Joachim Herrmann bei der Auszeichnung<br />
in München.<br />
Foto: red<br />
Versicherungstipp am Sonntag<br />
Welche Auswirkungen ergeben sich durch eine mögliche Kurzarbeit auf die betriebliche Altersvorsorge (bAV)?<br />
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Zunächst ist zu unterscheiden,<br />
ob der betreffende bAV-Vertrag<br />
durch den Arbeitnehmer<br />
–also imRahmen einer sog.<br />
Entgeltumwandlung – oder<br />
als echte Arbeitgeberleistung<br />
finanziert wird:<br />
Arbeitgeberfinanzierte bAV:<br />
Eine arbeitgeberfinanzierte<br />
bAV ist durch das Kurzarbeitergeld<br />
in der Regel nicht betroffen.<br />
Auswirkungen sind nur<br />
dann möglich, wenn die bAV<br />
von der Höhe des Arbeitsentgelts<br />
abhängig ist: Reduziert<br />
sich dieses, sinkt auch die<br />
Zahlung des Arbeitgebers in<br />
den bAV-Vertrag. In diesem,<br />
sowie für den Fall kompletter<br />
Kurzarbeit bzw. Entgeltausfall,<br />
sind die jeweiligen kollektiven<br />
(z. B. Versorgungsordnung/<br />
Betriebsvereinbarung) bzw.<br />
individuellen (z.B. Entgeltumwandlungsvereinbarung)<br />
Versorgungszusagen<br />
entscheidend,<br />
welche eine Regelung<br />
zur Behandlung der vom Arbeitgeber<br />
finanzierten Beiträge<br />
in sogenannten „entgeltlosen<br />
Zeiten“enthalten sollte! Sofern<br />
der Fall dieser oben genannten<br />
„entgeltlosen Zeiten“ nicht geregelt<br />
ist, bedarf es einer individuellen<br />
Lösung. Zudem sollte<br />
dies natürlich für evtl. künftige<br />
Fälle klar geregelt werden.<br />
Entgeltumwandlung:<br />
Hier gibteszweiunterschiedliche<br />
Konstellationen zu beachten:<br />
1. Arbeitnehmer erhält geringeresEntgeltplusKurzarbeitergeld<br />
Eine Weiterführung der bAV ist<br />
auch während der Kurzarbeit<br />
möglich. Wünscht der Arbeitnehmer<br />
eine Reduzierung des<br />
Entgeltumwandlungsbetrages,<br />
isteine Änderung der Entgeltumwandlungsvereinbarung<br />
nötig.<br />
Das unten aufgeführte Beispiel<br />
zeigt jedoch auf, dass bei einem<br />
exemplarischen Bruttogehalt von<br />
EUR 2.500,00 und einer monatlichen<br />
Entgeltumwandlung vonEUR<br />
100,00nur eine wirklich sehr geringe<br />
Auswirkung auf die Höhe des<br />
Kurzarbeitergeldes gegeben ist.<br />
Kurzarbeit:BeispielohnebAV (Arbeitnehmer,ledig, kinderlos)<br />
Normalverdienstbei 100 %Arbeitszeit =2.500 €brutto<br />
Verkürzung auf 75 %Arbeitszeit =1.875 € brutto<br />
2. Arbeitnehmer erhält nur noch<br />
Kurzarbeitergeld<br />
Aufgrund eines fehlenden „Entgelts“<br />
ist auch keine Entgeltumwandlung<br />
mehr möglich. Für die<br />
Zeit der vollen Kurzarbeit wird<br />
der Vertrag entweder unterbrochen<br />
–also vorübergehend<br />
beitragsfrei gestellt –oder mit<br />
privaten Beiträgen des Arbeitnehmers<br />
fortgeführt (was z.B.<br />
bei enthaltener Berufsunfähigkeitsabsicherung<br />
dringend zu<br />
Nettoentgeltdifferenz 342 €<br />
davon60% 205 €<br />
Kurzarbeitergeld für Arbeitnehmer 205€<br />
1.674€netto<br />
1.332 € netto<br />
Kurzarbeit: Beispielmit 100EuroEntgeltumwandlung (Arbeitnehmer, ledig, kinderlos)<br />
Normalverdienstbei 100 %Arbeitszeit =2.500 €brutto<br />
Entgeltumwandlung 100 €=2.400 €brutto<br />
Verkürzung auf 75 %Arbeitszeit =1.875 € brutto<br />
Nettoentgeltdifferenz 344 €<br />
davon60% 206 €<br />
Kurzarbeitergeld für Arbeitnehmer 206 €<br />
Quelle:https://www.bavheute.de/bav-praxis/corona-wie-kurzarbeit-jetzt-die-bav-tangiert - 06.04.<strong>2020</strong><br />
1.620 € netto<br />
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bietengerade in den jetzt besonderen<br />
Zeiten überwiegend sehr<br />
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Dreh- und Angelpunktist grundsätzlich<br />
im Bereich der bAV die<br />
detaillierte Ausgestaltung einer<br />
kollektiven und arbeitsrechtlich<br />
sicheren Versorgungsordnung!<br />
Wirempfehlen,dieobengenannten<br />
und viele weitere, für Arbeitnehmer<br />
und Arbeitgeber gleichermaßen<br />
dringend relevanten<br />
Punkte, entweder jetzt NEU im<br />
jeweiligen Betrieb zu integrieren<br />
oder aber die bestehenden betrieblichen<br />
Versorgungskonzepte<br />
ggf.auf die aktuellen Rahmenbedingungen<br />
anzupassen.<br />
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<strong>Bayreuther</strong> <strong>Sonntagszeitung</strong><br />
Aktuell<br />
1. November <strong>2020</strong> 5<br />
Leichtsteigende Studentenzahl<br />
Uni startet ins zweite„Corona-Semester“ –Hightech-Agenda positiv<br />
BAYREUTH. Mit einer Mischung<br />
aus Online- und Präsenzveranstaltungen<br />
startet die Universität<br />
Bayreuth am Montag, 2. November,ins<br />
Wintersemester<strong>2020</strong>/21.<br />
Corona-bedingt istetwaein Drittel<br />
der Vorlesungen, Seminare<br />
und Praktika in Präsenz-Lehre<br />
geplant. Aufgrund der Abstandsund<br />
Hygienevorgaben dürfen<br />
aber beispielsweise imfür 700<br />
Hörer ausgelegten Audimax nur<br />
90 Studenten Platz nehmen, in<br />
Seminarsälen mit 30 Personen<br />
Kapazität dürfen elf Studenten<br />
zusammenkommen. Vor allem<br />
sollen Erstsemesterstudenten in<br />
den Bachelor- und Masterstudiengängen<br />
den Campus als<br />
Studienort direkterleben können,<br />
außerdem sind nach wie vorpraktische<br />
Abschlussarbeiten, Examensvorbereitungen<br />
und Praxisveranstaltungen<br />
vor Ort möglich,<br />
erklärte Universitätspräsident<br />
Professor Stefan Leible bei der<br />
Jahres-Pressekonferenz der Universität.<br />
Trotz der Corona-Pandemie<br />
steigen die Studentenzahlen zum<br />
Wintersemester im Vergleich<br />
zum Vorjahr leichtan. Nach Ende<br />
der Einschreibefristwerden rund<br />
13.350 Studierende,davon3.300<br />
im ersten Fachsemester und<br />
1.900 im ersten Hochschulsemester,<br />
an der Universität<br />
Bayreuth ausgebildet.<br />
Mit der Online-Lehre, die<br />
auch im Wintersemester den<br />
BAYREUTH. Die Grundform der<br />
Frömmigkeit schlechthin ist das<br />
Beten.InihremdiesjährigenReformationsbrief<br />
will Regionalbischöfin<br />
Dr. Dorothea Greiner dazu anregen.<br />
Denn die ständige „Reformation“<br />
und Erneuerung der Kirche<br />
gelingt nur durch die<br />
Glaubenspraxis ihrer Mitglieder.<br />
„Ich habe heute viel zu tun. Darum<br />
mussich heute viel beten“. (Martin<br />
Luther)<br />
„Manchmal hört man einen Satz<br />
und erst Jahre später versteht<br />
man, was gemeint war. Auch bei<br />
obigem Lutherzitatging es mir so.<br />
Ich habe es immer so verstanden:<br />
Wenn Luther viel und Wichtiges zu<br />
tun hatte aneinem Tag, nahm er<br />
sich morgens extra viel Zeit zum<br />
Gespräch mit Gott.Vermutlich hat<br />
er die Aussage anders gemeint.<br />
Jedenfalls habe ich sie neu verstanden<br />
nach den erstenWochen<br />
der CoronaPandemie: Er leitet an<br />
zum arbeitsbegleitenden Gebet.<br />
Schon von klein auf bete ich und<br />
mache die Erfahrung: Im Gebet<br />
atmet und heilt meine Seele. Ich<br />
berge mich in Gott,gewinne neue<br />
Glaubenskraftund Lebensfreude,<br />
Klarheit für meine Aufgaben“, so<br />
die Regionalbischöfin.<br />
„DiePandemie-Anfangsphase<br />
hättemichlängstnichtsostressen<br />
müssen,wennichLuthersLeitsatz<br />
stetig (!) verwirklichthätte.Ich hatte<br />
viel Arbeit –aber ich gestehe:<br />
Ich habe mir das arbeitsbegleitende<br />
Gebet zuselten gegönnt. Wie<br />
dumm. Wenn ich krank bin, oder<br />
Predigten vorbereite, bin ich stetig<br />
mit Gott im Gespräch. Stress ist<br />
Uni-Präsident Professor Stefan<br />
Leible. Foto: R. Schmidt<br />
Löwenanteil der Veranstaltungen<br />
ausmachen wird, hat die Uni im<br />
vergangenen Sommersemester<br />
insgesamt positive Erfahrungen<br />
gemacht.„Teilweisebiszu33.000<br />
Anmeldungen proTag für die Online-Formate,bis<br />
zu 4.400 Zoommeetings<br />
pro Woche, etwa<br />
12.300 hochgeladene Panopto-<br />
Präsentationen –das zeigt: Die<br />
Uni Bayreuth kann online“, fasste<br />
Prof. Dr. Torsten Eymann, Vizepräsident<br />
Digitalisierung und Innovation,<br />
zusammen. „Wir haben<br />
gelernt, als Institution agil zu<br />
reagieren und neue Wege zu<br />
gehen“.<br />
Bei den ausländischen Studierenden<br />
gab es zwar bei den<br />
Zulassungen nur ein Minus von15<br />
Prozent, allerdings liegt die Zahl<br />
der Einschreibungen um 50 Prozent<br />
unter den Vorjahreswerten,<br />
Regionalbischöfin Dr. Dorothea<br />
Greiner.<br />
Foto: red<br />
dagegen ein Beziehungskiller –zu<br />
anderen Menschen und eben<br />
auch zu Gott. Dabei wird der<br />
Stress durch Gebet –durch die<br />
gepflegte Beziehung zu Gott –<br />
deutlich minimiert. Das habe ich<br />
schon so oft erfahren“, berichtet<br />
Dr. Dorothea Greiner aus ihrer<br />
eigenen Erfahrung.<br />
„Für dieses Gebet zufesten<br />
Zeiten haben wir in unserem Kulturkreis<br />
kräftige Rufer: Die Glocken.<br />
In aller Regel läuten sie in jedem<br />
Kirchturm drei Mal jeden Tag:<br />
Morgens um 7Uhr,mittags um 12<br />
Uhrundabendsum19Uhr.DieZeitenkönnen<br />
vonGemeinde zu Gemeinde<br />
variieren. Ich habe früher<br />
das Glockengeläut oft überhört.<br />
Dashatsichvölligverändert,nachdem<br />
ich in unserem Bürodas Mittagsgebeteingeführt<br />
habe: Wenn<br />
die Glocken läuten, kommt jeder<br />
aus dem Zimmer,indem er gerade<br />
da viele Studentenaus Drittstaatenaufgrund<br />
voncorona-bedingtenReisebeschränkungen<br />
mit Visa-Problemen<br />
zu kämpfenhaben.<br />
Sehr positiv bewertet Uni-<br />
Präsident Leible die Hightech-<br />
Agenda der Staatsregierung. Sie<br />
bedeutet aus <strong>Bayreuther</strong> Sicht18<br />
neue Forschungsprofessuren,<br />
zwölf neue Informatikprofessuren,<br />
ebensoviele neue Professuren<br />
für das Bayerische Batteriezentrum,<br />
hinzu kommen drei neue<br />
Professuren aus dem Wettbewerb<br />
„Künstliche Intelligenz“ und<br />
sieben neue Professuren für die<br />
Fakultät für Lebenswissenschaften/Lebensmittel,<br />
Ernährung und<br />
Gesundheit in Kulmbach.<br />
„Darüber hinaus werden einige<br />
wichtige Bauvorhaben beschleunigt“,<br />
berichtete Dr. Markus<br />
Zanner, der Kanzler der Universität<br />
Bayreuth. „Der Neubau<br />
des ‚Zentrums für Unternehmensgründung‘,<br />
die Errichtung<br />
eines Neubaus für das ‚Forschungszentrum<br />
für Afrikastudien‘,<br />
die Raumplanungen für Kulmbach<br />
und das Bayerische Batteriezentrum<br />
BayBatt –all das ist<br />
jetzt schneller umsetzbar“.<br />
„Damit können wir auf für uns<br />
sehr wichtigen Feldern neue<br />
Dynamik entfalten“, sagte Leible<br />
und zählteauf:„Die FakultätVII in<br />
Kulmbach, mit deutschlandweit<br />
einzigartigem Herangehen an die<br />
Life Sciences, der international<br />
renommierte Afrika-Schwer-<br />
Reformation durch Glaubenspraxis<br />
RegionalbischöfinDr. Greiner: Reformationsbriefzum Thema „Beten“<br />
ist,undwirtreffenunsimFoyer. Wir<br />
nennen die Namen von Kranken,<br />
kirchlichen Mitarbeitenden, Hinterbliebenen<br />
von jüngst Verstorbenen,<br />
eben von Menschen, die<br />
Gottes Hilfe gerade besonders<br />
brauchen. Manchmal nennen wir<br />
auch Kirchengemeinden, die es<br />
gerade besonders schwerhaben.<br />
Am Ende singen wir ,Verleih uns<br />
Frieden gnädiglich‘ und vertrauen<br />
dabeiallesGott an.SeitEndeMärz<br />
nennen wir den Namen eines <strong>Bayreuther</strong><br />
Prädikanten, der wegen<br />
Corona intubiert ins künstliche Koma<br />
versetzt wurde.Inzwischen ist<br />
er in Reha. Auch viele andere haben<br />
für ihn gebetet. Es istein Wunder,<br />
dass er lebt; das haben auch<br />
die Ärzte mehrmals gesagt. Ein<br />
Gebetist keine Wunderwaffe. Vielesterben,auchwennfürsiegebetetwird.<br />
Aber immer öffnetGebet<br />
die Türfür Gottes hilfreiche Gegenwart.<br />
Seit über fünf Jahren<br />
praktizieren wir das Mittagsgebet.<br />
Seitdem überhöre ich Glocken<br />
kaum noch. Selbstwenn ich allein<br />
im Haus bin –ohne Team –eröffnen<br />
die Glocken Zeit zum Gebet“,<br />
so die Landesbischöfin.<br />
„Mir hat unser tägliches Gebet<br />
für diesen Prädikanten –<br />
und der jeweilige, viele Wochen<br />
lang lebensbedrohliche Statusbericht<br />
–vor Augen geführt, wie<br />
hochgefährlich Corona sich bei<br />
manchen Menschen auswirken<br />
kann. Er war weder über 60,<br />
noch vorerkrankt, sondern stabil,<br />
lebensfroh, gesund. Es ist<br />
völlig unkalkulierbar, bei wem<br />
die Krankheit einen hochdramatischen<br />
Lauf nehmen wird.<br />
punkt der Universität Bayreuth,<br />
das BayBatt als interdisziplinärer<br />
Forschungs-Hub und die Attraktivität<br />
der GründerUni Bayreuth<br />
werden so maßgeblich gefördert.“<br />
Der bayerischen Hochschulrechtsreform<br />
blicktUni-Präsident<br />
Leible gespannt entgegen: „Die<br />
Aufgaben der bayerischen staatlichen<br />
Hochschulen werden<br />
durch die Hochschulreform in Zukunft<br />
als Dreiklang von Forschung,<br />
Lehre und Transfer neu<br />
gefasst“, heißtesinder Kabinettsmitteilung<br />
von vergangener Woche.<br />
„Wir sind da bereits bestens<br />
aufgestellt“, kommentiert Professor<br />
Leible. Gerade Beispiele wie<br />
die Aktivitäten imBereich Entrepreneurship<br />
und Innovation, die<br />
schon bald in einem eigenen Institut<br />
gebündelt werden sollen,<br />
zeigen dies.<br />
Darüber hinaus führte der<br />
Universitätspräsident aus: „Dass<br />
wir die angemahnte ‚Verantwortung<br />
für die Gesellschaft als Ganzes,<br />
für den technischen Fortschritt,<br />
für Ökonomie und Ökologie‘<br />
bereits jetzt ernst nehmen,<br />
zeigt unteranderem die Nachhaltigkeitsstrategie,<br />
die an der UBT<br />
gerade entwickelt wird. Auch zu<br />
dem Ziel, durch Weiterbildungsformate<br />
mehr Wissen in die Gesellschaft<br />
zu tragen,trägt die UBT<br />
schon seit geraumer Zeit mit der<br />
Campus Akademie bei.“ rs<br />
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Corona abgesagt. Wegen der großen<br />
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6 1. November <strong>2020</strong> Gesundheit <strong>Bayreuther</strong> <strong>Sonntagszeitung</strong><br />
Sprechstunde am Sonntag<br />
Mit Lichtden Ursachen vonRückenschmerzen auf der Spur<br />
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BAYREUTH. Weltweit sind Rückenschmerzen<br />
eine der Hauptursachen<br />
für körperliche Funktionseinschränkungen,<br />
gefolgt<br />
von einem oft gravierenden Verlust<br />
anLebensqualität. Mit einer<br />
Häufigkeit zwischen 20 und 60<br />
Prozent haben sie somit eine<br />
großeBedeutung für den Einzelnen<br />
und die Gesellschaft.<br />
Beschwerden am Rücken<br />
können durch unterschiedliche<br />
Ursachen entstehen. Dabei kann<br />
es sich um Reaktionen durch einseitige<br />
Bewegungsabläufe (z.B.<br />
monotone Bewegungen in der<br />
Arbeitswelt), um Erschlaffung<br />
der Muskeln und dem damit verbundenen<br />
Verlustvon Stützfunktionen<br />
(Muskelschwund etc.),<br />
um Überbelastung (z.B. durch<br />
schweres Heben) oder degenerative<br />
Veränderungen (Verschleiß,<br />
Osteoporose) handeln.<br />
Eine sorgfältige Patientenbefragung<br />
und Diagnose sind<br />
stets die Grundlage für eine<br />
erfolgreiche Behandlung von<br />
Erkrankungen. Je mehr Informationen<br />
dem behandelnden Arzt<br />
zur Planung und Durchführung<br />
von Therapien bei Erkrankungen<br />
des Bewegungssystems zur<br />
Verfügung stehen, umso gezielter<br />
kann auf die Bedürfnisse des<br />
Patienten eingegangen werden,<br />
woraus wiederum ein optimales<br />
Therapieergebnis resultiert.<br />
Eine eingehende Wirbelsäulenfunktionsdiagnostik<br />
gibt Aufschluss<br />
über die Beweglichkeit<br />
der gesamten Wirbelsäule, aber<br />
auch über jeden einzelnen Wirbelkörper<br />
und bietetdie Möglichkeit,<br />
die Ursachen der Rückenschmerzen<br />
besser zu analysieren<br />
und zu verstehen. Auf der Grundlage<br />
dieser Diagnose können<br />
gezielte Therapiemaßnahmen<br />
und weiterführende Maßnahmen<br />
wie Physiotherapien, Sport,<br />
Ernährung oder auch gezielte<br />
minimalinvasive Eingriffe verordnetwerden.<br />
Bisher erfolgte die Untersuchung<br />
der Wirbelsäule überwiegend<br />
mittels Röntgenaufnahmen<br />
oder Computertomographie. Bei<br />
beiden Untersuchungsverfahren<br />
handelt es sich jedoch um sta-<br />
Die 3D/4D-Wirbelsäulenanalyse erfasst Form,Position und Funktionsfähigkeit<br />
der Wirbelsäule sowie die Haltung des Patienten.<br />
tische Messmethoden, die keinerlei<br />
Information über die Funktionsfähigkeit<br />
und Beweglichkeit<br />
einer Wirbelsäule liefern und den<br />
Patienten zudem einer Strahlenbelastung<br />
aussetzen.<br />
Die Wirbelsäulenfunktionsanalyse<br />
hingegen istein komplett<br />
strahlungsfreies, rein lichtoptisches<br />
und berührungsfreies<br />
Messverfahren, das medizinisch<br />
anerkannt und wissenschaftlich<br />
erprobtist.<br />
Die Untersuchungen können<br />
im Stehen und Gehen durchgeführt<br />
werden. Die Messung<br />
erfolgt mittels der optischen<br />
3D/4D-Wirbelsäulenanalyse,<br />
wobei das System den menschlichen<br />
Rücken dreidimensional<br />
vermisstund daraus Form, Position<br />
und Funktionsfähigkeit der<br />
Wirbelsäule sowie die Haltung<br />
des Patienten erfasst, der bei<br />
der Durchführung der Aufnahme<br />
in einem definierten Abstand<br />
vor dem Untersuchungsgerät<br />
steht, bzw. bei dynamischen Untersuchungen<br />
auf einem Laufband<br />
gehtoder läuft.<br />
Anschauliche Graphiken<br />
ermöglichen es zudem dem behandelnden<br />
Arzt, den Patienten<br />
verständlich über die Ausgangssituation<br />
und die Therapiemöglichkeiten<br />
zu informieren, was<br />
sich meist sehr positiv auf den<br />
Behandlungserfolg auswirkt.<br />
Besonders sinnvoll ist eine<br />
3D/4D-Wirbelsäulenmessung<br />
bei Rücken- und Wirbelsäulenproblemen,<br />
zur frühzeitigen<br />
Erkennung von Fehlhaltungen<br />
(Skoliosen), zur Vermessung<br />
WeitereInformationen:<br />
Orthopädische Schmerztherapie Bayreuth<br />
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Telefon0921/787 77 96-0 –www.dr-latta.de –info@dr-latta.de<br />
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Facharztfür Orthopädie,<br />
Allgemeine Chirurgie und<br />
Unfallchirurgie<br />
von Beckenschiefständen, als<br />
Erstuntersuchung zur Ergänzung<br />
oder als Ersatzzum Röntgen sowie<br />
zur regelmäßigen Verlaufskontrolle<br />
von therapeutischen<br />
Maßnahmen.<br />
Die 3D/4D-Wirbelsäulenvermessung<br />
stellt somit ein wichtiges<br />
technisches Hilfsmittel dar,<br />
um Rückenschmerzpatienten<br />
eine optimale medizinische Versorgung<br />
anzubieten.<br />
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und ästhetische Zahnmedizin,<br />
verfügt seit über 20<br />
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Was versteht man unter<br />
ästhetischer Zahnmedizin?<br />
Dr. Fischer: Die ästhetische<br />
Zahnmedizin befasst sich mit<br />
einem natürlich erscheinenden<br />
schönen Lächeln, das<br />
sich durch einen harmonischen<br />
Verlauf der Zähne und<br />
des Zahnfleisches auszeichnet.<br />
Neben der Ästhetik wird<br />
höchster Wert auf maximale<br />
Substanzschonung gelegt, so<br />
dass man von minimalinvasiven<br />
Behandlungsmethoden<br />
spricht.<br />
Welche Bedeutung haben<br />
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in der ästhetischen Zahn-<br />
medizin. Hierbei handelt es<br />
sich um hauchdünne vollkeramische<br />
Verblendschalen, die<br />
vergleichbar einem künstlichen<br />
Fingernagel unsichtbar<br />
auf die Außenseite der Zähne<br />
geklebt werden.Auf den Zahn<br />
geklebt, sind diese vom eigenen<br />
Zahn nicht zuunterscheiden<br />
und geben dem Zahn ein<br />
vollkommen natürliches Aussehen.<br />
Welche Vorzüge haben<br />
Veneers im Vergleich zu einer<br />
klassischen Krone?<br />
Dr. Fischer: Vollkeramische<br />
Veneers zeichnen sich neben<br />
der brillanten Ästhetik durch<br />
eine hohe Festigkeit und beste<br />
Gewebeverträglichkeit aus.<br />
Der Hauptvorteil im Vergleich<br />
zu einer Krone besteht sicherlich<br />
in der maximalen Schonung<br />
des Zahnes. Ein Veneer<br />
ist deutlich dünner als eine<br />
klassischeKrone, darüber hinaus<br />
wird nur die sichtbare Außenseite<br />
des Zahnes präpariert,<br />
wogegen die Innenseite<br />
gänzlich unversehrt bleibt. Mit<br />
Veneers können sowohl die<br />
Vollkeramische Veneerszeichnen sich neben der brillanten Ästhetik<br />
durch eine hohe Festigkeit und beste Gewebeverträglichkeit aus.<br />
Dr.med. dent. Bernd Fischer<br />
Zahnfarbe als auch die Zahnform<br />
nach den Wünschen des<br />
Patienten verändert werden,<br />
um ein harmonisches und<br />
schönes Lächeln zu erzielen.<br />
Wie ist die Haltbarkeit und<br />
die Langzeitprognose?<br />
Dr. Fischer: Veneers haben<br />
sich über vieleJahre lang bestens<br />
bewährt und weisen dieselbe<br />
Haltbarkeit auf wie klassische<br />
Kronen, so dass von einer<br />
Prognose von 10 Jahren<br />
und länger ausgegangen werden<br />
kann.<br />
Preuschwitzer Straße 57,<br />
95445 Bayreuth.<br />
Tel.: 09 21/46 333<br />
WenckeMühlhäuser ,Tanja Härtel, Alexandra Vogel und Tafelvorsitzende Ingrid Heinritzi-Martin.<br />
Foto: red<br />
easyApothekespendet1.000 Euro<br />
BAYREUTH. Seit Mai diesen<br />
Jahres stellen die Mitarbeiter/innen<br />
der easyApotheke<br />
Bayreuth-Süd mit einem 3-D-<br />
Drucker, der extra angeschafft<br />
wurde, Ear-Saver her. Diese<br />
Ohrenschützer sind aus flexiblen<br />
Kunststoff, für jede Größe<br />
einstellbar und sorgen dafür,<br />
dass das Gummiband nicht in<br />
die Haut einschneidet. Der Verkaufspreis<br />
voneinem Euro sammeltesich<br />
inzwischen auf 1.000<br />
Euro an, die als Spende an die<br />
Tafelüberreichtwurden. gmu<br />
Brustkrebs und dann?<br />
Reha der Rentenversicherung hilftFrauen und Männern<br />
BAYREUTH. Nach einer belastenden<br />
Brustkrebsbehandlung<br />
fällt die Rückkehr in den gewohnten<br />
Alltag oft schwer. Eine Reha<br />
der gesetzlichen Rentenversicherung<br />
kann hierbei unterstützen,<br />
informiert die Deutsche Rentenversicherung<br />
Nordbayern.<br />
Der Aufenthalt in einer Rehaklinik<br />
zielt darauf ab, die körperliche<br />
und psychische Leistungskraft<br />
zurückzugewinnen. Alle<br />
Angebote können sowohl ambulant<br />
als auch stationär durchgeführt<br />
werden. Dies hängt vonder<br />
Situation und den Wünschen der<br />
Patienten ab. Neben der Sinntalklinik<br />
in Bad Brückenau ist auch<br />
die Klinik Herzoghöhe in Bayreuth<br />
eine Reha- und AHB-Fachklinik,<br />
die schwerpunktmäßig onkologische<br />
Rehaleistungen durchführt.<br />
Beide Kliniken gehören zum<br />
Klinikverbund der Deutschen<br />
Rentenversicherung Nordbayern.<br />
Doch wer denkt, Brustkrebs<br />
WeitereInformationen:<br />
ginge nur Frauen etwas an, der<br />
irrt. „Wir behandeln natürlich<br />
mehr Frauen als Männer nach einer<br />
Brustkrebserkrankung. Aber<br />
auch bei Männern ist Brustkrebs<br />
einThema,“erklärtDr.med.Christoph<br />
Stoll, Chefarzt der Klinik<br />
Herzoghöhe in Bayreuth. „2<strong>01</strong>9<br />
wurden bundesweit 2<strong>11</strong> Männer<br />
wegen eines Mammakarzinoms<br />
behandelt.“<br />
red<br />
www.deutsche-rentenversicherung-nordbayern.de<br />
www.klinikverbund-nordbayern.de
<strong>Bayreuther</strong> <strong>Sonntagszeitung</strong><br />
Aktuell 1. November <strong>2020</strong> 7<br />
Hoffen aufWirkung des Lockdowns<br />
Klaus Völkel und HeikoOklmann: Doch noch Waren-Weihnachtsmarkt?<br />
Führungen entfallen<br />
Corona-bedingt bis Ende November<br />
BAYREUTH. Wegen der ab dem<br />
morgigen Montag, 2. November,<br />
geltenden Kontaktbeschränkungen<br />
aufgrund des Coronavirus<br />
entfallen bis Ende November<br />
sowohl alle geplanten<br />
Stadt- und Erlebnisführungen<br />
als auch die täglichen Festspielhausführungen<br />
der Bayreuth<br />
Marketing &Tourismus GmbH.<br />
Die Tourist Information<br />
und der Bayreuth Shop in der<br />
Opernstraße 22bleiben jedoch<br />
auch im November zu den bekannten<br />
Öffnungszeiten Montag<br />
bis Freitag von 9bis 18 Uhr<br />
und Samstag von 9bis 16 Uhr<br />
geöffnet.<br />
Die Möglichkeit zum Kauf<br />
von Bayreuth-Souvenirs und<br />
des <strong>Bayreuther</strong> „Stattgelds“bestehtdeshalb<br />
im Bayreuth Shop<br />
auch weiterhin ohne Einschränkungen.<br />
red<br />
NUTZFAHRZEUG-ZENTRUM-BAYREUTH<br />
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Tel. 0921/792700<br />
Vermietung vonTransportern<br />
3,5 tGesamtgewicht<br />
und Lkwbis 7,5 t<br />
www.zustellservice-bayreuth.de<br />
Klaus Völkel (links) und HeikoOklmann hoffen auf eine Wirkung des Lockdowns und die Chance, dass doch<br />
noch ein Waren-Weihnachtsmarktimkleineren Rahmen stattfinden kann.<br />
Foto: Roland Schmidt<br />
BAYREUTH. “Es geht immer weiter,<br />
Weltuntergangsstimmung<br />
wäre auch in der jetzigen Situation<br />
falsch“ –Auch wenn der Martiniund<br />
der Weihnachtsmarkt inder<br />
bislang geplantenForm abgesagt<br />
sind, sehen die beiden <strong>Bayreuther</strong><br />
Marktkaufleute Klaus Völkel und<br />
„Messermo“HeikoOklmann noch<br />
die Chance, dass in der Vorweihnachtszeit<br />
zumindest noch ein<br />
Waren-Weihnachtsmarkt stattfinden<br />
kann.<br />
„Es kann keiner etwas dafür,<br />
dass die Corona-Fallzahlen in<br />
den vergangenen Wochen derartig<br />
gestiegen sind. Die Stadt und<br />
die Marktbeschicker haben alles<br />
versucht, dass der Martinimarkt<br />
und der Weihnachtsmarktmit den<br />
erarbeiteten Hygienekonzepten<br />
stattfinden können. Corona hat<br />
aber einen Strich durch die Rechnung<br />
gemacht, wir müssen die<br />
Situation jetzt erstmal so akzeptieren,<br />
wie sie ist“, erklärte Völkel,<br />
der bei den Märkten stets mit<br />
seinem Gewürzstand präsent ist,<br />
im Gespräch mit der <strong>Bayreuther</strong><br />
<strong>Sonntagszeitung</strong>. Der von der<br />
Staatsregierung für November<br />
verhängte Teil-Lockdown müsse<br />
nunabgewartetwerden.Wennder<br />
Lockdown Wirkung zeigt und sich<br />
die Fallzahlen in Bayreuth und Umgebung<br />
deutlich absenken, sehen<br />
Völkel und Oklmann die Möglichkeit,dass<br />
doch noch ein Marktmit<br />
Warenkaufleuten aus Bayreuth<br />
und derRegion stattfinden könnte.<br />
„Wir stellen uns das so vor,<br />
dass 15 bis 25 Stände aufgebaut<br />
werden und sich das Marktge-<br />
schehen auf den gesamtenKernbereich<br />
der Fußgängerzone zwischen<br />
Spitalkirche und Sternplatz<br />
erstrecken könnte. Dann könnten<br />
die einzelnen Stände weit genug<br />
voneinander aufgestellt werden<br />
und ein durchgreifendes Hygienekonzeptwäregegeben“,soOklmann.<br />
„Wenn am 30. November<br />
Bilanz über die Auswirkungen des<br />
Teil-Lockdowns gezogen wirdund<br />
sich herausstellt, dass die Zahlen<br />
einen solchen kleineren Warenmarkt<br />
zulassen würden, könnten<br />
wir Marktkaufleute sehr schnell<br />
handeln. Die Stände wärenbinnen<br />
weniger Tage aufgebaut und jeder<br />
Marktkaufmann hat genügend<br />
Material auf Lager. Abdem Nikolaustag,<br />
6. Dezember, könnte der<br />
Markt starten“, schlagen die beiden<br />
Marktkaufleutevor.<br />
„Zwar wäre der Weihnachtsmarkt<br />
dann nicht so, wie man ihn<br />
bisher kennt. Aber essind derzeit<br />
ja auch keine normalen Zeiten.<br />
Ein Markt wäre möglich, aber<br />
kein Weihnachts-Volksfest“, so<br />
Oklmann. Zudem könnte, wenn<br />
die Gastronomie wieder starten<br />
darf, vielleicht auch eine Chance<br />
zur Öffnung für das als gastronomisches<br />
Konzept konzipierte<br />
„Glühdorf“ amEhrenhof des<br />
Finanzamtes bestehen. „Dies<br />
wäre dann zumindest ein weihnachtliches<br />
Element beim Markt“.<br />
Nichts abgewinnen können die<br />
beiden Marktkaufleute Überlegungen,<br />
bei einem kleineren Markt<br />
nur Beschicker zuzulassen, die<br />
ihre Gewerbesteuer in Bayreuth<br />
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Schimmel oder Ausblühungen?<br />
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zahlen. „Das Geschäft der Marktkaufleuteist<br />
ortsübergreifend ausgelegt.<br />
Ich bin zum Beispiel normalerweise<br />
das ganze Jahr über<br />
bundesweit unterwegs. Die Leute<br />
erwarten von einem Warenmarkt<br />
das Angebot, das sie üblicherweise<br />
gewohntsind. Da kann man das<br />
Marktgeschehen dann nicht auf<br />
wenige <strong>Bayreuther</strong> Anbieter begrenzen“,<br />
betonteOklmann.<br />
Beide Marktkaufleutesind natürlich<br />
vonder seit März laufenden<br />
Corona-Krise betroffen. Jeweils<br />
160 Tage haben sie in „normalen“<br />
Jahren ihre Stände geöffnet. Der<br />
„Messermo“ kam heuer bislang<br />
auf etwa 35 Tage, andenen er<br />
seine Dienstleistungen anbieten<br />
konnte. Dabei kommen ihm auch<br />
zum Beispiel Kooperationen mit<br />
Edeka-Schneider zugute.<br />
VölkelwarmitseinemGewürzstand<br />
durchgehend auf dem Wochenmarkt<br />
in Naila und beim Viktualienmarkt<br />
in Bayreuth präsent.<br />
Außerdem stellteerein gesteigertes<br />
Interesse anseinem Onlineshop<br />
fest. „Seit in der <strong>Bayreuther</strong><br />
Innenstadt Maskenpflicht gilt,<br />
merktman aber schon einen deutlichen<br />
Rückgang der Kunden“.<br />
Immersehenmüsseman,dass<br />
bei Einschränkungen von Marktaktivitätenauch<br />
Arbeitsplätzeund<br />
Existenzen von Mitarbeitern auf<br />
dem Spiel stehen. „Wir werden sehen,<br />
ob wir vonden in AussichtgestelltenstaatlichenAusgleichsleistungen<br />
etwasabbekommen. Aber<br />
wir wollen natürlich in erster Linie<br />
unseren Lebensunterhalt selbst<br />
verdienen“, so Oklmann. rs<br />
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allOptik ist ein Unternehmen der Thomas Buschner &Andreas Süß GbR ·Sitz: 08289 Schneeberg, Markt 23
8 1. November <strong>2020</strong> Ausdem Wirtschaftsleben<br />
<strong>Bayreuther</strong> <strong>Sonntagszeitung</strong><br />
StaatsinstituteamGeschwister-Scholl-Platz:<br />
DerGebäudekomplexder baulich und brandschutztechnisch ertüchtigten Staatsinstitute für die Ausbildung vonFach- und Förderlehrern (vorne, rechter Bereich) am Geschwister-Scholl-Platz aus der Luft.Gegenüber liegen<br />
dasHeilpädagogische Zentrumund die Dr.-Kurt-Blaser-Schule.<br />
Foto: Stefan Dörfler<br />
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Tel.: (0921) 50 73 90 -0<br />
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Tel.: (0921)65910<br />
Fax:(0921)5<strong>11</strong>369<br />
E-Mail: max_fichtel@gmx.de<br />
BAYREUTH. In rund drei Jahren<br />
Bauzeit wurde das Gebäude der<br />
Staatsinstitutefür die Ausbildung<br />
von Fachlehrern und Förderlehrern<br />
am Geschwister-Scholl-<br />
Platz baulich ertüchtigt und<br />
brandschutztechnisch auf den<br />
aktuellsten Stand gebracht. Insgesamt<br />
wurden in die Baumaßnahmen<br />
rund drei Millionen Euro<br />
investiert.<br />
Im Zuge der Bauarbeiten<br />
wurde das Gebäude neu strukturiert,<br />
die Bereiche für die Ausbildung<br />
der Fachlehrer und der<br />
Förderlehrer sind jetzt klar voneinander<br />
getrennt, erklärten Holger<br />
Edlich-Wolfshöher, Leiter des<br />
Staatsinstituts für die Ausbildung<br />
von Fachlehrern und Dr. Heribert<br />
Engelhardt, Chef des Staatsinstituts<br />
für die Förderlehrerausbildung,<br />
im Gespräch mit der <strong>Bayreuther</strong><br />
<strong>Sonntagszeitung</strong>.<br />
Ausführung von<br />
Schreinerarbeiten<br />
Im 3D-Drucker-Raum können die Studenten während ihrer Ausbildung<br />
interessante technische Einblickegewinnen. Foto: Roland Schmidt<br />
Fürdie Fachlehrerausbildung<br />
gibt es in dem gemeinsamen<br />
Gebäude insgesamt acht Seminarräume,<br />
sechs EDV-Räume,<br />
fünf Werkräume, zwei Kunstsäle<br />
und zwei Aufenthaltsräume für<br />
die Studierenden. Für die Ausbildung<br />
der Förderlehrer sind sechs<br />
Seminarräume, vier Lernstudios<br />
und Ausbildungswerkstätten<br />
sowie drei Besprechungsräume<br />
und eine Bibliothek vorhanden.<br />
Zu den gemeinsam genutzten<br />
Flächen zählt der Aufenthaltsbereich<br />
im Eingangsbereich im Untergeschoss.<br />
Hier wirdinZukunft<br />
auch noch für die Versorgung der<br />
Studierenden eine vom Studentenwerk<br />
Oberfranken betriebene<br />
Warmspeisenausgabe eingerichtet.<br />
Das Gebäude, in dem die<br />
beiden Staatsinstitute untergebrachtsind,<br />
istimBesitzder Universität<br />
Bayreuth und damit des<br />
www.zustellservicebayreuth.de<br />
Bayerischen Wissenschaftsministeriums.<br />
Früher war dort die<br />
Kulturwissenschaftliche Fakultät<br />
der Uni untergebracht, die vor<br />
einigen Jahren auf das Campusgelände<br />
umgezogen ist. Die<br />
beiden Staatsinstitute gehören<br />
zum Bayerischen Kultusministerium<br />
und sind im früheren Uni-<br />
Gebäude eingemietet.<br />
Von den Sanierungs- und<br />
Umbauarbeiten profitierten die<br />
beiden Staatsinstitute enorm.<br />
„Es stehen jetzt etwa 60 Prozent<br />
mehr Flächen zur Verfügung,<br />
es gibt klare Wege und<br />
Raumtrennung. Dies bewährt<br />
sich jetzt in Zeiten von Corona<br />
doppelt“, so die beiden Institutsleiter.<br />
Während der Sanierungsarbeiten<br />
konnte der Lehrbetrieb<br />
voll fortgeführt werden und es warenauch<br />
keine vorübergehenden<br />
Containerlösungen erforderlich.<br />
Fortsetzung auf Seite 9
<strong>Bayreuther</strong> <strong>Sonntagszeitung</strong><br />
Ausdem Wirtschaftsleben 1. November <strong>2020</strong> 9<br />
Gebäudekomplexmodernisiert und saniert<br />
Fortsetzung vonSeite 8<br />
Nachdem zuvor durch die Universitätfür<br />
das Fach Medienwissenschaften<br />
genutzte Räumlichkeitenverlegt<br />
worden waren, warim<br />
Gebäude am Geschwister-<br />
Scholl-Platz ein Stockwerk leer,<br />
das während der Bauarbeiten<br />
quasi als „Rangierbahnhof“ für<br />
den Unterricht genutzt werden<br />
konnte.<br />
Die beiden Institutsleiter hoben<br />
die sehr guteKooperation mit<br />
dem die Arbeiten koordinierenden<br />
Staatlichen Bauamt hervor:<br />
„Alles ist zuunserer vollsten Zufriedenheit<br />
und reibungsfrei abgelaufen.<br />
Die Bedürfnisse unserer<br />
Institute wurden adäquat berücksichtigt.<br />
Das Kultusministerium<br />
unterstützte uns ideell und<br />
finanziell. In jedem Fall können wir<br />
durch die neuen Möglichkeiten<br />
die Ausbildungsqualität nochmal<br />
steigern“.<br />
Im Rahmen der brandschutztechnischen<br />
Maßnahmen wurden<br />
Brandmeldeeinrichtungen in<br />
allen Gängen und Räumen installiert<br />
sowie die notwendigen<br />
Fluchttreppen geschaffen. Außerdem<br />
sind jetzt alle Türen gegen<br />
Rauchgaseabgedichtet.<br />
Die Räume wurden, zum Beispiel<br />
durch die Versetzung von<br />
Wänden, funktional neu zugeschnitten.<br />
Frühere Büroräume<br />
wurden so umgebaut, dass sie<br />
jetzt beispielsweise als Seminarräume<br />
genutzt werden können.<br />
„Alles ist sehr funktional und auf<br />
die Ausbildungsgänge zugeschnitten“,sodie<br />
beiden Institutsleiter.<br />
Die frühere Teilbibliothek<br />
der Universitätwirdjetzt für Computerräume<br />
genutzt.<br />
Die Baumaßnahmen sind bis<br />
auf kleinere Restarbeiten fertiggestellt,<br />
alle Brandschutzmaßnahmen<br />
können demnächstfachlich<br />
abgenommen werden.<br />
Ausbildung zum Fachlehrer<br />
Die Ausbildung zum Fachlehrer<br />
dauert vier Jahre bis zur Ersten<br />
und weitere zwei Jahre bis zur<br />
Zweiten Lehramtsprüfung. Die<br />
erstendreiJahrewidmen sich der<br />
fachlichen Ausbildung, parallel in<br />
den jeweils gleichwertigen Fächern<br />
Informationstechnik, Werken<br />
&Technik sowie Kunst oder<br />
Informationstechnik, Werken &<br />
Technik sowie Sport. Das vierte<br />
Studienjahr widmetsich der pädagogisch-didaktischen<br />
Ausbildung<br />
in den Fächern Schulpädagogik,<br />
Pädagogik, Psychologie<br />
sowie in den Fachdidaktiken und<br />
mit erster Schulpraxis. Nach vier<br />
Jahren folgt die Erste Lehramtsprüfung.<br />
Nach deren Bestehen<br />
schließtsich der zweijährige VorbereitungsdienstanBayerischen<br />
Mittelschulen mit Hospitationsmöglichkeiten<br />
an anderen Schularten<br />
mit eigenverantwortlichem<br />
Unterricht und Hospitationsmöglichkeiten<br />
an. Den Abschluss<br />
des Vorbereitungsdienstesbildet<br />
die Zweite Lehramtsprüfung. Die<br />
fertig ausgebildeten Fachlehrer<br />
werden an allgemeinbildenden<br />
Schulen in Bayern eingesetzt und<br />
im Falle einer Anstellung an staatlichen<br />
Schulen als Landesbeamte<br />
in der Besoldungsgruppe A10<br />
bis A12 eingesetzt.<br />
Die beiden Institutsleiter Holger Edlich-Wolfshöher (für Fachlehrer,links)<br />
und Dr.Heribert Engelhardt (für Förderlehrer) sind mit dem Verlauf der<br />
Bauarbeiten sehr zufrieden.<br />
Fotos: Roland Schmidt<br />
Die Seminarräume bieten optimale Ausbildungsbedingungen.<br />
Am Staatsinstitut für die Ausbildung<br />
von Fachlehrern in Bayreuth<br />
werden pro Jahr 64 neue<br />
Studierende zugelassen. DasInstitut<br />
wird vierzügig geführt, das<br />
heißt, es gibt pro Jahrgang vier<br />
Lerngruppen mit jeweils 16 Studierenden.<br />
Nach der Bewerbung<br />
sind ein Eignungstest mit schriftlichen<br />
Prüfungen in Deutsch sowie<br />
den Themenbereichen „mathematisch-technisches<br />
Verständnis“,<br />
„IT-Grundlagen“und „räumliches<br />
Vorstellungsvermögen“ sowie<br />
praktische Prüfungen in Bezug<br />
auf das „handwerkliche<br />
Können“und zum „Skizzieren“abzulegen.<br />
Bei Bewerbungen mit<br />
dem Fach Kunstwirdzudem das<br />
„künstlerische Können“ abgeprüft,<br />
wer später das Fach Sport<br />
unterrichtenwill, muss zusätzlich<br />
einen ganztägigen Sport-Eignungstest<br />
absolvieren. Außerdem<br />
ist ein 20-minütiges Bewerbungsgespräch<br />
zu absolvieren.<br />
Bayernweit gibt esvier Ausbildungsstätten<br />
für Fachlehrer<br />
und zwei für Förderlehrer. Beide<br />
Ausbildungsgänge sind sehr etabliert,die<br />
Förderlehrerausbildung<br />
gibtesseit 50 und die Fachlehrerausbildung<br />
seit 57 Jahren. Die<br />
beiden Ausbildungsgänge an den<br />
Staatsinstituten bilden im Gegensatz<br />
zum universitären Lehrerstudium<br />
bedarfsbezogen aus. „Studierende,<br />
die die Staatsnote<br />
schaffen, haben eine sehr hohe<br />
Option für eine Planstelle“, so die<br />
beiden Institutsleiter.<br />
Ausbildung zum Förderlehrer<br />
Förderlehrerinnen und Förderlehrer<br />
sind qualifizierte und umfassend<br />
ausgebildete Fachkräfte<br />
für individuelle Förder- und Lernprozesse<br />
imUnterricht. Sie werden<br />
an bayerischen Grund- und<br />
Mittelschulen sowie Förderzentren<br />
mit dem Förderschwerpunkt<br />
Lernen in jahrgangsgemischten,<br />
heterogenen Klassen und Ganztagsschulen<br />
eingesetzt. Sie unterstützen<br />
hier die unterrichtliche<br />
und erzieherische Arbeit von<br />
Lehrkräften.<br />
Die Ausbildung zur Förderlehrerin<br />
bzw. zum Förderlehrer umfasst<br />
insgesamt fünf Jahre und<br />
untergliedert sich in zwei Phasen:<br />
Eine dreijährige Ausbildung am<br />
Staatsinstitut und anschließend<br />
einen zweijährigen Vorbereitungsdienst<br />
inAusbildungsseminaren.<br />
Nach der Bewerbung erfolgt<br />
ein schriftlicher Eignungstest<br />
in Deutsch und Mathematik<br />
sowie ein Bewerbungsgespräch<br />
zu pädagogischen Fragen und<br />
persönlichen Motivationen.<br />
Am Staatsinstitut erhalten die<br />
Studierenden eine fundierteAusbildung<br />
in den Grundwissenschaften<br />
Schulpädagogik, Pädagogik<br />
und Psychologie sowie in<br />
den Grundfächern Mathematik,<br />
Deutsch und Deutsch als Zweitsprache,<br />
in denen sie später<br />
schwerpunktmäßig eingesetzt<br />
werden. Dabei liegt der Schwerpunkt<br />
hier insbesondere auf der<br />
Vermittlung fachdidaktischer<br />
Kenntnisse.<br />
Mit Blick auf ihre spätere Tätigkeit<br />
werden die Studierenden<br />
bereits in der erstenAusbildungsphase<br />
inden ausgewählten förderspezifischen<br />
Aufgabenfeldern<br />
„Lernbeobachtung und Förderplanung“,<br />
„Individualisierende<br />
Unterrichtsformen“, „Förderung<br />
sozial-emotionaler Kompetenz“<br />
sowie „Medienpädagogik/Informationstechnologie“<br />
unterrichtet<br />
und können bereits hier Zusatzqualifikationen,<br />
u. a. in den Bereichen<br />
„Förderung an Ganztagsschulen“,<br />
„Förderung an außerschulischen<br />
Lernorten“, „Förderung<br />
durch Musik“, „Förderung<br />
durch Sport und Spiel“, „künstlerisches<br />
Gestalten“, „darstellendes<br />
Spiel“, „Lernen lernen“und „Kommunikationsstrategien“<br />
erwerben.<br />
Verschiedene Praktika (insgesamt<br />
24Wochen) bieten während<br />
der drei JahreamStaatsinstitut<br />
die Möglichkeit, theoretisch<br />
erworbene Kenntnisse in der<br />
Ausbildung praktisch anzuwenden,<br />
zu reflektieren bzw. weiterzuentwickeln<br />
und tragen so zu einer<br />
gewinnbringenden Vernetzung<br />
vonTheorie und Praxis bei.<br />
Im Rahmen der Ausbildung<br />
kann auch die fachgebundene<br />
Hochschulreife abgeschlossen<br />
werden. Die Anstellung der Förderlehrer<br />
erfolgt im gehobenen<br />
Dienst, Besoldungsgruppe A9/<br />
A10,Funktionsstellen bis A12.<br />
Voraussetzungen<br />
Für die Ausbildung zum Fachoder<br />
Förderlehrer istdie Mindestvoraussetzung<br />
ein Mittlerer<br />
Bildungsabschluss, ein Mindestalter<br />
von 16Jahren und das Bestehen<br />
des Eignungstests. rs<br />
www.foerderlehrer.info<br />
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Bayreuth
<strong>Bayreuther</strong> <strong>Sonntagszeitung</strong><br />
Aktuell 1. November <strong>2020</strong> <strong>11</strong><br />
Stadtbad weiterhin geschlossen<br />
Stadtbad blieb auch geschlossen, als Thermen öffneten<br />
DasStadtbadBayreuth blieb die gesamte Corona-Zeit über geschlossen, auch als andereBadeanstalten bereitswieder<br />
geöffnethatten.<br />
Foto: Stefan Dörfler<br />
BAYREUTH. Seit Sommer hatten<br />
verschiedene Thermen, wie<br />
die Lohengrin Therme oder die<br />
Therme Obernsees, wieder geöffnet.<br />
Doch das Stadtbad blieb<br />
geschlossen. Das Stadtbad in<br />
Bayreuth ist bekannt für sein familienfreundliches<br />
Ambiente.<br />
Doch warum blieb das Stadtbad<br />
geschlossen? „Um die Gesundheit<br />
von Badegästen sowie Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern<br />
vonBäderbetrieben zu schützen,<br />
hatte die Bayerische Staatsregierung<br />
ein Hygienekonzept zur<br />
Wiedereröffnung von Kureinrichtungen<br />
zur Verabreichung<br />
ortsgebundener Heilmittel, Hallen-<br />
und Freibädern sowie Well-<br />
nesseinrichtungen in Thermen<br />
und Hotels erarbeitet. Darin<br />
wurde vorgeschrieben, dass wir<br />
durch unsere Belüftungsanlage<br />
einen hohen Frischluftanteil gewährleisten<br />
müssen. Diese Vorgabe<br />
konntenwir im Stadtbad leider<br />
nicht erfüllen. Gespräche mit<br />
dem Hersteller der Anlage hatten<br />
bestätigt, dass sie in diesem Fall<br />
defekt werden würde. Es blieb<br />
uns daher nichts anderes übrig,<br />
als das Stadtbad für die Öffentlichkeit<br />
weiterhin geschlossen zu<br />
halten. Wir planen, die Lüftungsanlage<br />
im kommenden Jahr allerdings<br />
zu erneuern“, so Jan Koch,<br />
der Pressesprecher der StadtwerkeBayreuth.<br />
Die Lohengrin Therme ist<br />
für Kinder nicht zugänglich, das<br />
Stadtbad jedoch ein beliebter<br />
Ort für Familien, auch wegen des<br />
Preises. Auch andere Bevölkerungsschichten<br />
nutzen das Bad<br />
regelmäßig, fast ist esein Treffpunktgeworden.<br />
Wie erklärt man<br />
solchen Gruppen, dass das Bad<br />
geschlossen blieb?<br />
„Wir sind natürlich froh, dass<br />
unser Stadtbad viele Fans und<br />
treue Badegäste hat, die das<br />
Bad gerne besucht hätten. Da<br />
der Infektionsschutz allerdings<br />
oberste Priorität genießt, können<br />
wir das Bad frühestens wieder<br />
öffnen, wenn wir die Vorgaben<br />
der Bayerischen Staatsregierung<br />
erfüllen können. Hierfür werben<br />
wir bei unseren Badegästen um<br />
Verständnis –unsere Entscheidung<br />
stellt einzig und allein deren<br />
Gesundheit in den Mittelpunkt“,<br />
erklärt der Pressesprecher auf<br />
Nachfrage der <strong>Bayreuther</strong> <strong>Sonntagszeitung</strong>.<br />
„Aus diesem Grund<br />
gibt esauch noch keinen fixen<br />
Terminplan. Wir hatten ohnehin<br />
geplant, die Belüftungsanlage<br />
des Stadtbades im kommenden<br />
Jahr zu erneuern. Dieses Projekt<br />
wollen wir so schnell wie möglich<br />
in die Tatumsetzen. Es ist allerdings<br />
noch unklar, wann wir die<br />
neuen Anlagenteile bekommen<br />
und wann und ob die notwendigen<br />
Fachfirmen verfügbar sind.“<br />
Viele Kinder können noch<br />
nicht schwimmen, wenn sie eingeschult<br />
werden. Deshalb ist die<br />
Schließung des Stadtbades auch<br />
ein Verlust für die Schulklassen<br />
und den Schwimmunterricht.<br />
Kann man schon sagen, wann<br />
wieder Schulschwimmen angeboten<br />
werden kann, nach Ablauf<br />
des anstehenden ‚Lockdown<br />
Light‘? „Das Schulschwimmen<br />
liegt uns sehr am Herzen, weswegen<br />
wir den Schulen normalerweise<br />
vormittags unser Stadtbad<br />
zur Verfügung stellten. Diese<br />
Möglichkeit können wir aber erst<br />
dann wieder anbieten, wenn wir<br />
einen sicheren Betrieb gewährleisten<br />
können. Wir waren übrigens<br />
mit den Schulen vor dem<br />
Beginn des neuen Schuljahres in<br />
Kontakt und uns haben lediglich<br />
zwei Schulen signalisiert,dass sie<br />
unser Bad gerne nutzen möchten“,soJan<br />
Koch. gmu<br />
Die neuen Corona-Regeln<br />
Die Zahl der Covid-19-Infizierten steigtweiterhin an.<br />
BAYREUTH. Nach dem Treffen<br />
von Kanzlerin Merkel und den<br />
Länderchefs gelten ab Montag,<br />
02.<strong>11</strong>., strengere Corona-Regeln,<br />
die einem ‚Lockdown‘nahekommen<br />
und den gesamten<br />
November gelten sollen:<br />
1. Man darf sich nur noch mit<br />
Personen eines zweiten<br />
Hausstandes treffen. Die<br />
Personenanzahl darf dabei<br />
10 nichtüberschreiten.<br />
Dasgilt auch für die private<br />
Wohnung.<br />
2. Schulen und Kitas sollen,<br />
solange es geht, offen<br />
bleiben.<br />
3. Erlaubt bleiben nur<br />
zwingend notwendige<br />
Hotelübernachtungen,<br />
keine touristischen. Überregionale<br />
tagestouristische<br />
Ausflüge sind untersagt.<br />
4. Theater und<br />
Konzerthäuser müssen<br />
schließen, ebenso Spielhallen,<br />
Kinos, Freizeitparks,<br />
Fitnessstudios,<br />
Sportanlagen, Schwimmbäder.<br />
5. Gaststätten, Bars und<br />
Kneipen dürfen nur noch<br />
Foto: red<br />
Lieferung und Abholung<br />
von Speisen anbieten.<br />
Kantinen bleiben geöffnet.<br />
6. Dienstleistungsbetriebe<br />
der Körperpflege, wie<br />
Kosmetikstudios, Massagepraxen,<br />
Tattoo-Studios<br />
und ähnliche Betriebe,<br />
werden geschlossen. Medizinisch<br />
notwendige Behandlungen,<br />
zum Beispiel<br />
Physio-, Ergo- und Logotherapien<br />
sowie medizinische<br />
Fußpflege, bleiben<br />
weiter möglich. Friseursalons<br />
bleiben unter den<br />
bestehenden Auflagen<br />
zur Hygiene geöffnet.<br />
7. Geschäfte dürfen unter<br />
Einhaltung der Hygiene-<br />
Auflagen geöffnetbleiben.<br />
Pro Kunde müssen zehn<br />
Quadratmeter Fläche zur<br />
Verfügung stehen.<br />
8. Freizeit- und Amateursportbetrieb<br />
muss<br />
eingestellt werden, Individualsport<br />
bleibt erlaubt.<br />
Profisport darf nur<br />
noch ohne Zuschauer<br />
stattfinden.<br />
9. Veranstaltungen werden<br />
generell untersagt.
12 1. November <strong>2020</strong> Stellenmarkt <strong>Bayreuther</strong> <strong>Sonntagszeitung</strong><br />
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