sporting hamburg NOVEMBER 2020
Stadtsportmagazin Ausgabe November 2020
Stadtsportmagazin Ausgabe November 2020
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November <strong>2020</strong><br />
monatlich & kostenlos<br />
Ganz groß:<br />
Frauenrugby<br />
Auch super:<br />
Das Hamburg Towers Be-Sonderheft!<br />
Lauter<br />
COOLE GOOD NEWS!<br />
Erfolgreich 1:<br />
Hamburgs Segler und Ruderer …<br />
Erfolgreich 2:<br />
… und auch die Golfer …<br />
Erfolgreich 3:<br />
… Yoga: geht nämlich auch inklusiv!<br />
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Die besten Tipps gibt’s<br />
in der Heftmitte.<br />
präsentiert von
Editorial<br />
Moin, liebe<br />
Leser*innen,<br />
MEIN<br />
© Foto: Witters<br />
eigentlich müssen<br />
wir, die wir uns um<br />
den Hamburger Sport<br />
im breitesten Sinne<br />
kümmern, uns nicht<br />
sonderlich anstrengen, positive Geschichten,<br />
gute Nachrichten<br />
zu verbreiten.<br />
Und dennoch war es uns schon auf dem Titel ein Anliegen, dieses Mal zu betonen,<br />
wie schön positiv Sport ist. Sport ist einfach toll. Bewegung ist toll, Vielseitigkeit,<br />
Vielfalt, alles super, Sport hält gesund, macht glücklich, lässt gut schlafen, ermöglicht<br />
viele Freund- und Bekanntschaften. Und doch ist Sport eine Nebensache – eine<br />
schöne, wie gesagt. Wichtiger ist wirtschaftliche Sicherheit und vor allen Dingen<br />
natürlich Gesundheit.<br />
Also: Lasst uns die unterstützen, die gerade durchhängen, sich sorgen, denen<br />
wirtschaftliche Not droht, lasst uns dieser Situation mit Vernunft und Rücksicht auf<br />
uns und andere begegnen. Unbedingt!<br />
Mein Rückzugsort,<br />
wenn es im Alltag stressig wird.<br />
Und jetzt zurück zur geilsten Nebensache: Platz für Sport ist in der kleinsten Hütte.<br />
Wenn´s dann wieder unter Umständen zusammen nicht geht: Geht laufen, hüpfen,<br />
macht Walking, Liegestützen, Kniebeugen, alles geht. Und bewahrt Euch all das,<br />
was der Sport mit Euch macht.<br />
Bleibt gesund und munter,<br />
und viel Spaß beim Lesen.<br />
Martin Blüthmann (martin@<strong>sporting</strong>-magazin.de)<br />
© Foto: Mediaserver Hamburg/Sascha Neuroth<br />
ENTDECKE UNSERE 9 SAUNA-<br />
WELTEN ÜBERALL IN HAMBURG:<br />
baederland.de/sauna<br />
Partner:<br />
© Foto: Herrmann Schröder<br />
3
<strong>sporting</strong> <strong>hamburg</strong><br />
Das ist<br />
drin:<br />
© Foto: Mediaserver Hamburg/Geheimtipp Hamburg<br />
Editorial 3<br />
Schuss des Monats: HSV<br />
Guckst Du! 6/7<br />
Rudern: EM<br />
An der Kotzgrenze 8–10<br />
Blitzcrank<br />
<strong>sporting</strong> goes E-Sport 12/13<br />
Fußball<br />
Status Altona 93 14/15<br />
Heiß auf Eis<br />
Eislaufen in Hamburg 16–19<br />
Golf-Club Falkensein<br />
Gemein mit Otto Rehhagel 20–22<br />
Roundnet<br />
Den Ball flach halten 24/25<br />
Die <strong>sporting</strong>-Tipps<br />
im November 26/27<br />
Bäderland<br />
Kommt ins Schwitzen! 28/29<br />
Rugby<br />
Wir brauchen alle Frauen! 30–32<br />
Laufschule mit Nils Goerke<br />
Komm ins Rollen! 33–35<br />
Active City kurz notiert<br />
Goalball | Hamburg wird inklusiv 36/37<br />
Segeln<br />
Helga Cup | NRV: Erfolgswelle 38–40<br />
<strong>sporting</strong>-Lars: Radsport<br />
Als Frühaufsteher zur Deichrunde 41–43<br />
Integration: TV Fischbek<br />
„Willkommen im Sport“ 44/45<br />
<strong>sporting</strong>-Katharina: Yoga<br />
Ruhe im Karton 46/47<br />
<strong>sporting</strong>-Marco:<br />
Ohne Warm-up Arsch ab 48–50<br />
Impressum 50<br />
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* Zieh durch!<br />
Tel.: 040/432084520 • www.steuermann-<strong>hamburg</strong>.com
© Foto: Danke Abendblatt!<br />
HSV<br />
Ouups!!<br />
6
Rudern<br />
© Foto: <strong>sporting</strong> <strong>hamburg</strong><br />
© Foto: Eric Paul<br />
© Foto: Detlev Seyb<br />
Corona entscheiden, Portugal ist geplant, aber … Torben bleibt hungrig:<br />
„Klima ist mir nicht so wichtig, das Essen muss stimmen.“<br />
An der<br />
Kotzgrenze<br />
Gute Überleitung: Von der K-Grenze kann sicher auch Eric Magnus Paul<br />
berichten, das ist so bei den Ruderern. Der TEAM HAMBURG-Sportler<br />
vom Der Hamburger und Germania<br />
Ruderclub, im letzten Jahr U23-<br />
Weltmeister im Leichtgewichts-<br />
Doppelzweier, wollte in diesem Jahr mit dem entsprechenden Doppelvierer<br />
(zusammen mit Joachim Agne/Würzburg; Julian Schneider/Frankfurt;<br />
Jonathan Schreiber/Erlangen) eigentlich zur WM. Nun dann eben die<br />
EM. Spannend an Erics Geschichte ist, dass er damals, 2009, über den<br />
Kinder-Ferienpass der Stadt Hamburg zum Rudern gefunden hat. Gruß<br />
an die Verantwortlichen, alles richtig gemacht. »<br />
Silber! Leichtgewichts-Doppelvierer mit Eric Magnus Paul (links) aus Hamburg.<br />
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Wie bei fast allen Sportarten drohte im Sommer auch den Ruderern und Ruderinnen,<br />
dass komplett alle internationalen Events, Meisterschaften ausfallen.<br />
Bis sich dann im Spätsommer der Verband ruckte, offensichtlich ein strammes<br />
Hygienekonzept hingelegt hat und die Europameisterschaft in Poznan (Polen),<br />
für Ruderer sehr spät im Jahr, dann doch stattfinden konnte.<br />
Ein großes Glück für die Ruderer und für Hamburg, denn vier Hamburger<br />
Sportler*innen gingen an den Start, und es gab gleich drei Medaillen, in<br />
diesem Jahr wohl drei von wenigen internationalen Medaillen im Sport.<br />
Abo-Europameister wurde, eigentlich auch nicht ganz überraschend,<br />
Super-Torben Johannesen (RC Favorite Hammonia) mit dem Deutschlandachter.<br />
Und zu schreiben, „nicht ganz überraschend“, schmälert<br />
natürlich gar nichts. Wenn der Achter auch im 8. Jahr in Folge Meister<br />
wird, Torben jetzt zum 4. Mal, dann „bockt es jedes Jahr wieder, Europameister<br />
zu werden“, sagt er.<br />
„Und Du glaubst gar nicht, wie<br />
sehr wir uns gefreut haben, dass<br />
die EM überhaupt stattfand!<br />
Selbst Tischtennis-Events wurden<br />
abgesagt, wir waren sehr<br />
erleichtert, als es hieß, dass es<br />
losgeht.“ Torben weiter: „Wir<br />
hatten mehr als ein Jahr ohne<br />
Regatta gerudert, Leistungsvergleiche<br />
absolute Fehlanzeige,<br />
© Foto: Detlev Seyb<br />
Tokio weg ... Wir waren mental<br />
zwischenzeitlich schon<br />
wirklich ganz unten. Die EM<br />
half enorm, uns da wieder<br />
rauszukriegen, und der Titel<br />
jetzt hilft natürlich erst recht.<br />
Zumal mit dem amtierenden<br />
Vizeweltmeister Niederlande und mit Rumänien sehr starke Gegner<br />
dabei waren. Die Holländer waren mit ihrer kompletten Mannschaft auf<br />
den Punkt vorbereitet, die Rumänen schwer aggressiv am Start, aber<br />
wir waren im Finale doch fast 2 Sekunden schneller“, grinst er. „Und<br />
der Vorlauf war sogar noch etwas holprig, wir hatten lange Zeit nämlich<br />
zwei Verletzte.“ Torben ist ehrlich: „Man kann sich noch so bemühen,<br />
im Training schaffst Du es nicht, den Thrill eines wirklichen Rennens zu<br />
fühlen", entsprechend ist die Auslastung im Rennen offensichtlich immer<br />
noch mal eine Nummer fieser,<br />
oder zwei. Torben ganz offen:<br />
„Wir waren komplett an der<br />
Kotzgrenze.“ Na, das ist ja die<br />
Hauptsache.<br />
Nach nun zwei Wochen Pause,<br />
zwischendrin noch den Kanalcup<br />
in Rendsburg u. a. gegen Polen<br />
gewonnen, geht es jetzt Anfang<br />
November irgendwie ins Trainingslager.<br />
Wohin, wird wohl<br />
© Foto: Martin Steffen<br />
8<br />
Torben (hier mit seinen Kollegen auf dem Siegersteg) wird zum 4. Mal Europameister.
Rudern<br />
© Foto: privat<br />
Sylvias zweite internationale Medaille, Lohn für ihre harte Arbeit. Unten: TOle ist basiszuversichtlich.<br />
Nicht ganz so spannend, eher bitter ist bei Eric, dass seine Bootsklasse<br />
nicht olympisch ist, er somit aus der Optimalförderung des Verbandes<br />
rausfällt, viele Eigenleistungen seines Clubs gefordert sind. „Das motiviert<br />
mich eigentlich mehr, als dass es mich frustriert“, was man ja durchaus<br />
© Foto: Sven Jürgensen<br />
nachvollziehen kann. Im Finale hat sich der Student der Politikwissenschaft<br />
mit seinen Mannen dann gleich an den Vizeweltmeistern aus<br />
Italien orientiert, deren Boot lag direkt neben ihm. Am Ende Silber für<br />
Eric Magnus, und wir gratulieren von Herzen.<br />
Am Herzen liegt uns auch Sylvia Pille-Steppat (Wilhelmsburger RC), die<br />
mit ihrer positiven Art irgendwie immer alle verzaubert. Sie ist ultimativ<br />
freundlich, nur zum Glück im Rennen mit ihren Gegnerinnen nicht. Sylvia<br />
gewann im Para-Einer Bronze, nach Bronze auf der WM in Florida 2017<br />
ihre 2. internationale Medaille überhaupt. Besonders bemerkenswert ist<br />
auch bei ihr, wie unendlich fleißig sie ist, die Ruderer und Ruderinnen im<br />
allgemeinen so sind. Da werden unglaubliche Umfänge geschrubbt und<br />
dann wird noch wesentlich, wie auch bei Sylvia, an der Technik gefeilt.<br />
„Ich bin viel besser gerudert“, sagt sie bescheiden, „habe meine Bestzeit<br />
von Linz (das war im letzten Jahr) um eine halbe Minute verbessert.“<br />
Hallo, das sind Welten!!! Sylvia ist bereits für Tokio qualifiziert, hat<br />
jetzt tägliche Wasserbetreuung, großen Support vom Verband, vom<br />
Olympiastützpunkt und ihrer neuen Trainerin Charlotte Hebbelmann.<br />
„Wir haben meine Technik verändert, ich habe mehr die hintere Wasserarbeit<br />
trainiert, ziehe jetzt meine Endzüge kräftiger“, erklärt sie fast<br />
ehrfürchtig. „Und dafür mache ich auch noch intensiver Krafttraining.“<br />
Aktuell bekommt sie sogar eine neue Sitzschale für ihr Boot, die gibt ihr<br />
noch mehr Möglichkeiten für die Fokussierung auf ihren Endzug. Und<br />
dann können sich die Gegnerinnen noch wärmer anziehen. Mit den<br />
Trainingslagern verhält es sich so wie bei Torben, aber wer Sylvia kennt,<br />
sie bleibt tiefenentspannt, immer.<br />
Nicht so bombe lief es bei unserem Lieblings-TOle (Tim Ole Naske, RG<br />
Hansa). Ihn trafen wir direkt nach der EM bei einem Chai Latte in Winterhude.<br />
Er, inzwischen sitzt er längst im bundesdeutschen Doppelvierer<br />
auf der Schlagposition, wurde mit seinen mit ihm am OSP trainierenden<br />
Kollegen im Finale Sechster. Das ist so semi, Finalteilnahme könnte man<br />
zwar auch befriedigend finden, aber 16 Sekunden hinter dem Sieger,<br />
neee Alter. So zufrieden kannst Du nicht sein. „Der Knoten platzt zur<br />
Zeit bei uns nicht“, sagt er ehrlich. „Wir hatten in der Vorbereitung schon<br />
deutlich bessere Rennen, in gleicher Besetzung, aber auf der EM, da<br />
war kein Flow“, erklärt er unumwunden. Fünf europäische Teams vor<br />
der Nase und die Crews aus Übersee im Sinn. „Wir waren gnadenlos zu<br />
langsam“, sagt er, „haben als Team verkackt“, heißt, dass er die Ursache<br />
nicht bei einzelnen Ruderern sieht. Wobei für den Vierer offensichtlich<br />
eine etwas andere Saisonplanung im Raum stand, die EM stand nicht<br />
ganz so im Fokus. Deswegen hatten sie auch recht spät noch eine<br />
Trainingspause eingelegt. Auch eine kurzfristige Umbesetzung, ein<br />
Plätzetausch auf der EM selbst brachte nach dem Zwischenlauf, als<br />
sich die Gesamtperformance schon andeutete, nicht weiter, vielleicht<br />
sogar zusätzliche Unruhe. Eine schwierige Phase für das Boot, das im<br />
Grunde für Olympia schon nominiert ist, das aber aktuell weit hinter den<br />
Erwartungen zurückliegt. Bei den letzten Spielen in Rio gab es Gold, der<br />
Doppelvierer ist somit Titelverteidiger, schon auch ´ne Bürde, die sicher<br />
immer mitschwingt. Und wer verfolgt hat, in welchem Maße gerade im<br />
Männerskullbereich, der hier in Hamburg stationiert ist, Besetzungen<br />
diskutiert und gewechselt wurden, der kann sich durchaus vorstellen,<br />
dass da ggf. einzelne Positionen auch noch mal diskutiert werden. Man<br />
wird sehen. TOle ist auf alle Fälle, so kennt man ihn, selbstbewusst und<br />
für den Vierer zuversichtlich, hat für sich sogar entschieden, im Training<br />
„noch eine weitere Schippe draufzulegen“.<br />
© Foto: <strong>sporting</strong> <strong>hamburg</strong><br />
Hier TOles Doppelvierer beim Training in Ratzeburg.
E-Sport<br />
<strong>sporting</strong> goes<br />
E-Sport,<br />
oder: Blitzcrank.<br />
Sebastian Lampe (li.), Projektleiter United Cyber Space bei Home United,<br />
im Gespräch mit <strong>sporting</strong>-„Blitzcrank“.<br />
Ab 16 Jahren kommt man rein in den United<br />
Cyber Space, unter 16 braucht es eine Einverständniserklärung<br />
der Eltern. „Da sind wir<br />
sehr pingelig“, sagt Sebastian, der so gar nicht<br />
pingelig aussieht. „Wir bieten Kindergeburtstage,<br />
Firmenfeiern, Mannschaftsabende an, es<br />
gibt Event-Catering“, was Ihr wollt. Und dann<br />
planen sie sogar eine Zusammenarbeit mit<br />
dem Reha-Zentrum des Krankenhauses gegenüber.<br />
„Wir machen E-Sport hoffentlich<br />
auch anderen Altersgruppen zugänglich<br />
und bauen Barrieren ab. Beginnend bei<br />
Gästen, die nicht mal Erfahrung mit dem<br />
Computer haben“, stellt Sebastian ihre<br />
Maxime unter Beweis.<br />
© Fotos: Home United<br />
In doppelter Mission waren wir gerade im United Cyber Space im Hamburger<br />
Ding auf dem Kiez. Was nützt es, über E-Sport zu philosophieren, zu berichten,<br />
wenn man nicht den Hauch einer Ahnung hat? Diesen Hauch haben wir uns<br />
geholt. Wir mussten uns nicht mal blöd stellen …<br />
Sebastian Lampe (32) war zum Glück mit uns. Er ist Projektleiter dort.<br />
Der United Cyber Space, seit Anfang August in Hamburg am Start,<br />
ist weltweit das erste Trainingszentrum für Gaming und E-Sport. Hier<br />
veranstalten sogar Profis wie die Unicorns of Love E-Sport-Bootcamps.<br />
Ausgelegt (ohne Corona) auf 50 Plätze, in 5er-Reihen, jeweils 5 Spieler<br />
sitzen sich gegenüber. Warum 5? In den meisten Spielen wird nämlich<br />
in 5er-Gruppen gespielt. Es gibt sogar noch zwei Einzelräume à 5 Plätze.<br />
Ballerspiele stehen nicht auf der Agenda. Gespielt wird vorzugsweise<br />
League of Legends, weil Hype, weil Fantasy, es wird gekämpft, aber<br />
eben nur abstrakt, sozusagen, da lassen wir friedliebenden Menschen<br />
uns drauf ein. Gestern hatten wir nämlich noch im Schach dem Gegner<br />
die Königin rasiert, auch nicht schön. Aber auch der Klassiker FIFA<br />
wäre möglich. Mit 4 weiteren Kollegen steht Sebastian Lampe als<br />
Coach und Ansprechpartner zur Verfügung. Sie haben allesamt eine<br />
pädagogische Vorbildung, unterstreichen damit ihre Verantwortung,<br />
wollen Hilfestellung bieten, Ratschläge geben, das Ganze steuern. „Wir<br />
sind alles, aber keine Daddelhalle. Bloß zum Spielen kommt man nicht<br />
zu uns“, erklärt er den Unterschied zu den Gaming-Höllen. Die Idee<br />
ist tatsächlich, den Hype E-Sport zu nutzen und Menschen in diesem<br />
Kontext zusammenzubringen. „Wir haben in der Regel Gruppentrainings<br />
und -gespräche, die Spielerinnen und Spieler kommunizieren miteinander<br />
über Headsets, wir geben Hilfestellung, klären über taktische,<br />
strategische Ideen und Alternativen auf.“ Bedenkt man, dass es allein<br />
bei League of Legends 151 Charaktere gibt, mit unterschiedlichen<br />
Fähigkeiten, 200 Items, diese Fähigkeiten in irgendeiner Art und Weise<br />
zu modifizieren, kommt man so bummelig auf über 1 Mio. Optionen,<br />
da ist guter Rat zum Glück im Preis enthalten (die Stunde kostet 10<br />
Euro). Sebastian weiter: „Wichtig ist uns der Community-Gedanke,<br />
das heißt, dass wir<br />
die Gruppen nach<br />
Leistungsvermögen,<br />
inhaltlich, menschlich<br />
und altersgemäß zusammenstellen,<br />
nur<br />
so geht Austausch.“<br />
Nichts anderes macht<br />
ein*e Trainer*in in der<br />
Handballhalle auch.<br />
Und nun geht es uns an den Kragen, Smartphone-versiert,<br />
Social Media-approved, aber<br />
Gaming? Unser Charakter: Blitzcrank. Eben<br />
mal gegoogelt: Blitzcrank, er ist ein großer<br />
Dampfgolem, wir lachen uns tot. Er ist eine<br />
unzerstörbare Maschine aus Zhaun, seine<br />
ursprüngliche Aufgabe war die Zerstörung von<br />
Giftmüll. Was für ein unglaublicher Glücksgriff, unser virtuelles Leben<br />
hat einen Sinn. Mit der Maus bewegen wir uns voran, links, rechts,<br />
easy, Tempo mäßig, die Minions befeuern uns, aber Sebastian hat uns<br />
kurzfristig unkaputtbar gemacht (das ist ein bisschen, wie wenn ein<br />
junger Mann zum Mitreisen hinten auf Deinem Autoscooter steht). Mit<br />
der Return-Taste hauen wir den Minions auf den Kopf, dafür gibt es<br />
Geld. Wir wollen doch das Fort der anderen einnehmen (klingt besser<br />
als zerstören), brauchen Kohle, um Skins zu kaufen, damit wir uns<br />
der Towers erwehren können, „die kennen keine Verwandten“, sagt<br />
Sebastian. Ok, wir kaufen Blitzcrank also Schuhe, wegen Angreifen,<br />
Sebastian ist aber Stratege, er sagt: „Weglaufen ist auch wichtig, sei<br />
smart.“ Wir: Weglaufen??? Das nächste Mal kaufen wir einen Zauberstab,<br />
wir schwitzen by the way. „Du kannst Items kaufen, die mehr Schaden<br />
anrichten, oder eben Lebenspunkte, dann bist Du schwerer zu schlagen.“<br />
Eine kleine Karte unten rechts weist uns den Weg, wir lernen das<br />
Wort „teleportieren“ neu. Und Flucht ist einfach. Wir sind schwer mit<br />
uns beschäftigt, Spaß haben wir auch, kämen jetzt noch 4 Mitspieler<br />
dazu? Kaum auszuhalten. Die Mitspieler sitzen hier in meiner Reihe,<br />
oder eben irgendwo auf der Welt. Der Algorithmus erkennt über die<br />
Zeit, wie albern wir uns gerade anstellen, fordert uns in Maßen, aber<br />
setzt uns zum Glück keinen Pro aus Asien vor die Nase. Das System<br />
begleitet Dich also ständig, lernt von Dir. Die Kunst ist Geschicklichkeit,<br />
Taktik, welche Items in welcher Spielphase, Stellungsspiel, „Positioning“<br />
sagt man, zu vereinen. Innerhalb der Teams werden Jobs verteilt, wird<br />
hart kommuniziert, „Geschwindigkeit ist ein Riesenthema“, tröstet<br />
Sebastian uns. „Konzentration ist dafür die beste Voraussetzung.<br />
Konzentrier Dich mal fünf Stunden am Stück, da musst Du topfit sein,<br />
ausgeschlafen, körperlich und mental gleichermaßen stark.“ Kennt das<br />
Spiel Grenzen? „Im<br />
Grunde nicht“, sagt<br />
Sebastian, „irgendwo<br />
wird es Grenzen<br />
geben, aber den Marathon<br />
ist man vor 20<br />
Jahren auch nicht so<br />
schnell gelaufen wie<br />
jetzt.“<br />
Unterstützt von: Home United<br />
13
Fußball<br />
© Foto: Martin Michaelis<br />
© Fotos: noveski.com<br />
Trainer Andreas Bergmann (li.) und Sportchef Richard Golz.<br />
Rechts: Leon Mundhenk (#19) und Nikola Kosanic (#27) feiern Torschützen Kevin Krottke.<br />
Status Altona 93<br />
Nicht wirklich?! Es ist Montagabend, Training an der Baurstraße für die<br />
Regionalliga-Kicker von Altona 93. Alle da, auch Präsident Dirk Barthel,<br />
natürlich Trainer Andreas Bergmann. Aber: Tor zu. Niemand hat einen<br />
Schlüssel. Platzwart? Nicht da. Shit.<br />
Kommt aber so oder ähnlich immer mal wieder vor in unserer Stadt. Eben<br />
auch bei einem Regionalligisten. Also muss der ganze Tross umziehen, zur<br />
Adolf-Jäger-Kampfbahn an der Griegstraße. Geht dann auch. Da treffen<br />
wir Richard Golz (52), Torwart–Legende vom HSV und SC Freiburg, Trainer,<br />
Unternehmensberater – und seit Mai in Folge vereinsinterner Querelen<br />
um die sportliche Ausrichtung des Vereins Sportchef bei Altona 93.<br />
Richie, wie kam es denn bitte dazu?<br />
Ich habe Kontakt zum AFC, seit ich 2013 meine Masterarbeit über Altona<br />
93 geschrieben habe. Ich habe damals den Verein analysiert. Ich mag es<br />
hier, die vielen ehrenamtlichen Helfer, die hohe Identifikation, auch die<br />
Tradition. Es ist ein besonderer Verein. Mit Trainer Andi Bergmann habe<br />
ich bei Kick ID zusammengearbeitet, und wir haben uns immer gesagt,<br />
wenn die richtige Gelegenheit kommt, dann wollen wir mal wieder im<br />
Fußball was zusammen machen. Und jetzt sind wir hier.<br />
Es ist aber kein Fulltime-Job?<br />
Natürlich nicht. Ich arbeite bei der Hager Unternehmensberatung im<br />
Bereich Sport. Obwohl, ich könnte auch 24 Stunden am Tag hier arbeiten,<br />
es gibt genug zu tun.<br />
Es war ein schwerer Start mit Corona, oder? Wie sieht<br />
denn nach einem halben Jahr Dein erstes Fazit aus?<br />
Klar, das war natürlich extrem mit Corona. Ist es immer noch. Hygienekonzepte<br />
und so weiter. Das ist schon sehr großartig, was die Leute hier im<br />
Verein leisten, um trotzdem Fans im Stadion zu ermöglichen. Sportlich?<br />
Na ja: Wir haben schon gehofft, dass wir besser aus den Startlöchern<br />
kommen. Uns fehlen ein paar Punkte, die möglich gewesen wären. Dass<br />
wir mit unserer jungen Mannschaft gegen den Abstieg kämpfen, ist<br />
keine Überraschung. Die Bedingungen sind nicht einfach. Wir haben uns<br />
finanziell durch den Absprung eines Sponsors auch verschlechtert. Wir<br />
versuchen, neue zu finden. Aber wie gesagt: ist nicht einfach in dieser Zeit.<br />
Auch in der Regionalliga schießt Geld aber Tore …<br />
Das ist wohl so. Unsere Mittel<br />
sind aber begrenzt. Wir können<br />
mit manchen Vereinen<br />
nicht mithalten. Wir haben<br />
uns viele Spieler angeschaut,<br />
sie im Probetraining gehabt,<br />
mit ihnen geredet. Und wie<br />
unterschiedlich teilweise die<br />
Vorstellungen sind, merkst<br />
Du dann, wenn es um Aufwandsentschädigungen<br />
geht. Wenn wir brutto<br />
meinen – und der Spieler netto.<br />
Was also tun?<br />
Wir müssen auf junge Talente setzen, die sich<br />
bei uns weiterentwickeln wollen und können.<br />
Das ist unser Argument. Wir haben einen<br />
Bundesliga-erfahrenen Trainer, der einen<br />
guten Ruf darin hat, junge Spieler auszubilden. Wir bieten Spielern aus<br />
Nachwuchsleistungszentren, die den Sprung zu den Profis noch nicht<br />
geschafft haben, die Chance auf Spiele. Bei uns können sie besser<br />
werden – das ist langfristig mehr wert als nur Kohle.<br />
Du bist ja auch Neuling als Sportchef. Und Du hast<br />
vorher immer hochklassig im Profibereich gearbeitet.<br />
Wie findest Du Kicker für die Regionalliga?<br />
Ach, ich bin schon ganz gut vernetzt. Keine Sorge. Nein, ich habe ja<br />
auch beim HSV im Nachwuchsleistungszentrum gearbeitet. Ich kenne<br />
schon genug Leute.<br />
Und kennen die jungen Spieler Dich? Fast 500<br />
Bundes ligaspiele, hallo?! Haben die Respekt?<br />
Sicherlich kennen mich nicht alle sofort. Aber die Jungs googeln natürlich<br />
irgendwann und sehen dann, da ist einer, der ein bisschen Ahnung hat,<br />
wie es läuft. Das nützt Dir aber auf lange Sicht nichts. Da kommt’s darauf<br />
an, wie Du im Job ablieferst. Dadurch verdient man Respekt.<br />
Altona hatte mal den Anspruch, die Nummer drei in<br />
Hamburg zu sein. Im Moment sieht es nicht danach<br />
aus?<br />
Das ist mir nicht so wichtig. Ich glaube, die Stadt ist groß genug und bietet<br />
für jeden Verein genug Nischen. Egal ob Teutonia, Norderstedt oder auch<br />
Victoria oder BU (HSV Barmbek-Uhlenhorst, Anm. d. Red.). Wir wollen<br />
unseren Job gut machen, uns in der Regionalliga etablieren. Und wenn<br />
wir ordentlich abliefern, dann kommt auch der Erfolg.<br />
Trotzdem ist die Zukunft ungewiss. 2026 wird die<br />
Adolf-Jäger-Kampfbahn plattgemacht für Wohnungen<br />
und Ihr müsst in die Waidmannstraße umziehen.<br />
Da geht ein Stück Fußballgeschichte verloren.<br />
Sicher, irgendwie. Es wird nie mehr sein wie hier. Aber rumtrauern nützt<br />
ja nichts. Ein Neubeginn kann auch immer eine Chance sein. Wir erleben<br />
jetzt schon eine Aufbruchstimmung im Verein, die müssen wir nutzen.<br />
© Foto: Andreas Hardt<br />
Und was in fünf Jahren ist, das<br />
weiß man ja ohnehin nicht. Im<br />
Fußball ist derzeit nirgends<br />
klar, was mit den jungen Zuschauern<br />
wird. Kommen die<br />
weiterhin oder haben die dann<br />
andere Interessen? Das wird<br />
überall noch hochspannend.<br />
Wir wollen jedenfalls versuchen,<br />
alle mitzunehmen.<br />
Altona 93 vs. FC St. Pauli II (U23): Kevin Krottke bejubelt seinen Treffer zum 1:0 (Endergebnis 1:2).<br />
Sportdirektor Richard „Richie“ Golz hat schon in seiner Masterarbeit Altona 93 zu seinem Thema gemacht.<br />
15
Eislaufen<br />
Heiß<br />
auf Eis<br />
© Fotos: Hella Höppner<br />
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Eislaufen<br />
ganzeFamilie!<br />
für die<br />
Anfahrt – ganz einfach: mit der Linie U2 und den Bus-Linien<br />
22, 39, 181 bis „Hagenbeck“. Von dort keine 10 Minuten.<br />
Kunsteisbahn Stellingen • Hagenbeckstraße 124 • 22527 Hamburg<br />
Die Eissaison steht vor der Tür. Und auch<br />
wenn die Tatsache, dass es dann jetzt<br />
konzeptstimmig doch auch wieder kälter<br />
bis kalt wird, viele nervt – isso. Unsere<br />
Hamburger Eisbahnen hatten genug<br />
Zeit, sich pfiffige Corona- Schutzmaßnahmen zu<br />
überlegen, damit mit der Hygiene alles glatt läuft :-),<br />
und stehen entsprechend aber mutig und euphorisch<br />
in den Startlöchern.<br />
Und mit ihnen viele Eislauf-Enthusiast*innen in der Stadt. Zum<br />
Saisonstart sprechen wir mit deren Königin, Irmelin Otten, Tochter<br />
von Irmelin der 1., im Doppelpack die Hamburger Eislauf-Eminenz.<br />
Beide seit Kindesbeinen auf dem Eis, leben und lieben sie diesen<br />
Sport, sonst könnte man einen solchen Einsatz auch niemandem<br />
erklären. Nach ihren erfolgreichen aktiven Zeiten auf dem Eis<br />
wechselten sie beide jeweils auf die Trainer- bzw. Funktionärsseite,<br />
Irmelin (51), die Tochter, hauptberuflich Lehrerin, bereits mit 15.<br />
Inzwischen ist sie viel weniger Trainerin denn im Verband, dem<br />
Hamburger Eis- und Rollsportverband HERV, als Präsidentin unterwegs.<br />
Und in ihrem Verein, dem HSV, in verantwortlicher Position,<br />
dort leitet sie nämlich die ganze Abteilung Eis- und Rollsport. Den<br />
Enthusiasmus hat sie offensichtlich gepachtet. „Hamburg ist die<br />
Wiege des deutschen Eissports", erklärt sie schulterzuckend. „Die<br />
erste Kunsteisbahn Deutschlands stand auf dem Kiez“, untermauert<br />
sie das und irgendwie auch ihr Engagement. Auch ihre Schwester<br />
war natürlich auf dem Eis und auf Rollen aktiv und erfolgreich,<br />
deren Söhne spielen in Mannheim Eishockey. Family on the rocks.<br />
Im Verband hütet sie die Sparten Eiskunstlauf, Eishockey, Curling,<br />
Eisstockschießen und Eisschnelllauf, im Sommer on top: Skateboard,<br />
Inline, Rollkunst und Inline-/Skate-Hockey. In Summe kommt sie auf<br />
ca. 2.000 Sportler*innen. Das könnte mehr sein. Derweil Skaten (wir<br />
berichteten) und Inline sich dank Corona wieder super entwickeln,<br />
gibt es beim Eislaufen noch Luft nach oben.<br />
Irgendwie trauert Irmelin nach wie<br />
vor den Freezers nach, „die haben<br />
eine tolle Aufbau- und Nachwuchsarbeit<br />
gemacht, waren damit bundesweit<br />
spitze.“<br />
Und wer Eishockey<br />
Wer selber meint,<br />
dass in ihm oder ihr eigentlich ein Talent<br />
schlummert, damals nur die richtige pelzbemantelte<br />
Spitzentrainerin leider keine<br />
Zeit hatte, wendet sich bitte an:<br />
geschaeftsstelle@herv.de<br />
spielt, muss vorher<br />
eislaufen können, also<br />
auch ohne Schläger,<br />
ist ja klar.<br />
Ca. 20 Vereine sind<br />
ihrem Verband angeschlossen,<br />
darunter<br />
der Altonaer Schlittschuhläufer-Verein<br />
von 1893, einer der<br />
ältesten Eissportvereine<br />
Deutschlands.<br />
Eishockey gibt es<br />
beim HSV und natürlich<br />
in Farmsen, da<br />
spielen die Crocodiles,<br />
sowie bei Molot,<br />
das ist die russische<br />
Eislauffraktion, wir<br />
berichteten. Beim<br />
Eiskunstlaufen gibt<br />
es einige wenige,<br />
dafür echte Talente,<br />
alles Mädchen, die<br />
hören aber in der<br />
Regel mit 15 oder 16<br />
Jahren auf zu laufen.<br />
„Das Förder- und Leistungssportsystem beim Eislaufen in Deutschland<br />
ist nicht wirklich gut entwickelt“, sagt Irmelin, „international<br />
haben wir nicht viel zu melden.“<br />
Was wir national zu melden haben,<br />
können wir allerdings im Dezember<br />
abchecken, da finden nämlich, wie<br />
auch schon 2012, in der Volksbank<br />
Arena die Deutschen Meisterschaften<br />
statt (17.–19.12.). »<br />
17
Eislaufen<br />
© Fotos: Hella Höppner<br />
Und weil sie sonst nichts anderes zu tun hat, leitet Irmelin das<br />
Organisations-Komitee.<br />
„Wir erwarten ca. 60 Sportler*innen,<br />
und das mediale Interesse ist richtig<br />
groß“, sagt sie, „was ja auch für<br />
Hamburg toll ist.“ Mit dabei auch die<br />
aussichtsreiche Hamburgerin Michelle<br />
Konov (17), sie startet allerdings<br />
für Berlin, lebt aktuell in Russland.<br />
„Wir wollen Werbung für das<br />
Eislaufen machen“, sagt sie und<br />
freut sich über den Event, „außer-<br />
dem ist die Volksbank Arena eine<br />
der besten Eislaufbahnen und damit<br />
auch Trainingsstätten Deutschlands.“<br />
Was sich ja so gehört, für die<br />
Wiege des Eislaufens.<br />
Und wer jetzt gerade denkt, eigentlich würde ich gern einfach mal<br />
wieder Schlittschuhlaufen, der sollte das doch einfach tun. Corona<br />
on Ice dürfte eigentlich weniger kritisch sein. Irgendwie ist Eislaufen<br />
immer ein Highlight und transportiert Kindheitserinnerungen, und<br />
die Eltern, die ihren Kinder auch eislaufmäßig schöne Erinnerungen<br />
gönnen wollen: Feel free. Diverse klasse Möglichkeiten gibt es da ja<br />
in Hamburg, die sogar geographisch einigermaßen gut verteilt sind.<br />
Nachstehend einige Kurz-Infos im Falle veränderter Öffnungszeiten<br />
oder coronabedingter Buchungsmöglichkeiten.<br />
Ihr müsst ja nicht gleich Pirouetten können.<br />
Wo Eislaufen aktuell wie geht, seht Ihr hier:<br />
Eislaufbahn Stellingen:<br />
Aktuelle Infos zu dem veränderten Ablauf, dem Hygienekonzept und<br />
den Öffnungszeiten findet Ihr im Web: www.eisbahn-stellingen.de<br />
Die Personenanzahl ist aktuell auf 100 begrenzt, sodass leider<br />
nicht immer alle Besucher*innen eingelassen werden können.<br />
Eine Reservierung ist für ein begrenztes Kontingent möglich, mailt<br />
mit Angabe der Personendaten an: kunsteisbahn-stellingen@<br />
eimsbuettel.<strong>hamburg</strong>.de<br />
Eisland Farmsen:<br />
Wegen des Gästelimits wird der Kauf von Online-Tickets empfohlen<br />
(ab 5 Tage vorher möglich), Tickets an der Kasse gibt es nur, wenn<br />
das Gästelimit der jeweiligen Laufzeit noch nicht ausgeschöpft ist.<br />
Die Hygiene- und Abstandsregelungen sind in der gesamten Anlage<br />
ausgehängt.<br />
Die Buchung von Kindergeburtstagen und die Ausleihe von Kinder-<br />
Eislaufhilfen sind aktuell nicht möglich.<br />
Zurzeit gibt es folgende Zeitfenster:<br />
Mo: geschlossen; Di: 12:00–15:30 Uhr; Mi bis Fr: 12:00–16:00<br />
Uhr; Sa: 12:00–14:30 Uhr, 15:00–17:30 Uhr, 20:00–22:00 Uhr;<br />
So: 11:00–14:30 Uhr<br />
Alle Infos und Online-Tickets: www.eisland-<strong>hamburg</strong>.de<br />
EisArena Hamburg:<br />
Im Umlauf, beim Anstehen etc. besteht Maskenpflicht, beim Eislaufen<br />
nicht. Garderoben und die meisten Aufenthaltsmöglichkeiten<br />
wurden nach draußen verlegt. Die Kontaktdaten werden erfasst.<br />
Geöffnet i. d. R. täglich von 10–22 Uhr, Dienstag bis 20 Uhr.<br />
Infos und Sonderöffnungszeiten: www.eisarena-<strong>hamburg</strong>.de<br />
Volksbank Arena:<br />
Zurzeit leider kein öffentliches Eislaufen.<br />
Info: www.volksbank-arena.net<br />
Stand: Oktober <strong>2020</strong>, Irrtümer und Änderungen vorbehalten. Bitte schaut immer<br />
noch mal auf die genannten Websites, wie der tagesaktuelle Stand ist!<br />
© Fotos: Bezirksamt Eimsbüttel/Bartsch<br />
18
Golf<br />
© Foto: DGV/Tiess<br />
© Fotos: Stebl<br />
Christin Eisenbeiß aus dem Damenteam wurde im August Hamburger Einzelmeisterin <strong>2020</strong>.<br />
Gemein mit<br />
Otto Rehhagel<br />
Und noch ein Verein der, Corona hin oder her, aktuell<br />
so erfolgreich ist wie lange nicht mehr. Und<br />
deswegen sneaken wir da gleich früh am Morgen<br />
hin, Parkplatz voll, es wird auch mitten in der<br />
Woche gegolft wie wild: Wir sind beim Hamburger<br />
Golf-Club in Falkenstein.<br />
Die Deutsche Golf Liga, in der die Hamburger sowohl bei den<br />
Frauen als auch in diesem Jahr wieder bei den Männern vertreten<br />
sind, und in der im Normalfall über ein ganzes Jahr der deutsche<br />
Mannschaftsmeister ausgegolft wird, wurde natürlich so in Sachen<br />
Spieltage komplett gekippt. Dafür gab es am zweiten Wochenende<br />
im Oktober auf dem Gelände des GC Hardenberg in Niedersachsen<br />
ein Giga-Turnier<br />
mit allen in der Liga<br />
gemeldeten Teams,<br />
um den deutschen<br />
Mannschaftsmeistertitel<br />
an diesem<br />
einen Wochenende<br />
auszuspielen. Und<br />
das erwies sich<br />
für unserer Hamburgerinnen<br />
und<br />
Hamburger als der<br />
© Foto: DGV/Tiess<br />
Glücksgriff schlechthin: Die Frauen holten Silber und<br />
die Männer holten, als AUFSTEIGER, Gold. Jubel, Trubel.<br />
Wir sprechen deswegen mit den beiden Trainern, Matthias<br />
Boje bei den Herren und Christian Lanfermann, er nun wieder,<br />
bei den Damen. Beide grinsen im Kreis, hat Matthias<br />
doch sogar den inzwischen 20. Mannschaftsmeistertitel<br />
nach Falkenstein geholt. Sie vertreten im Grunde den<br />
Leistungssport des Clubs, dem sich dieser nachweislich<br />
und traditionsgemäß verschrieben hat. „Umso mehr freuen wir uns,<br />
wie sehr sich auch unsere Mitglieder über die beiden Medaillen<br />
freuen“, erzählt Christian, „für deren Unterstützung sind wir sehr<br />
dankbar.“ Matthias mag den Vergleich mit Otto Rehhagel: „Als<br />
Aufsteiger Meister zu werden, gelingt nicht oft, da haben wir<br />
was gemein.“ Er sagt: „Bei uns hat an dem Wochenende alles gepasst“,<br />
und spricht<br />
von „100% Mindset“.<br />
Heißt soviel<br />
wie: Fokus auf den<br />
Punkt, Herausforderung<br />
neuer Platz<br />
annehmen, im Team<br />
agieren. „Die haben<br />
alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen<br />
hatten“, so Matthias weiter, nicht unstolz. „Endlich“,<br />
grinst er. Spannend auch die im Grunde<br />
recht heterogene Mischung des Teams. Michael<br />
Thannhäuser mit 42, Constantin Mons mit 16.<br />
„Und jeder spielt seine Rolle.“ Offensichtlich die<br />
beste an diesem Wochenende, wie aus einem<br />
Guss. Erwähnenswert offensichtlich die Leistung<br />
von Sebastian Sliwka (22), er war tatsächlich<br />
(Zweit-)Bester im kompletten Feld.<br />
„Wir hatten ja als Aufsteiger<br />
keinen Druck, hatten nichts<br />
zu verlieren, wollten einfach<br />
mal zeigen, wo der<br />
Hammer hängt.“ „Und<br />
außerdem hatten wir Hamburger<br />
Wetter. Schauer<br />
und kräftigen<br />
Wind“, formuliert<br />
Christian, was offensichtlich<br />
auch seine Frauen nicht wirklich<br />
gebremst hat.<br />
„Bei uns gab es einen Vierkampf: Wannsee, Frankfurt, St. Leon-<br />
Rot. Nach dem ersten Tag lagen wir auf Platz 3, am zweiten Tag<br />
auf dem geteilten 4., am dritten und letzten Tag konnten wir<br />
aber eine Tagesbestleistung rauspfeffern. Auf der Bahn waren<br />
wir die ganze Zeit richtig gut dabei, nur auf dem Green war für<br />
uns das Loch zu.“ »<br />
Teamkollegin Emilie von Finckenstein hat im August sensationell Gold bei den European Young Masters geholt.<br />
© Foto: <strong>sporting</strong> <strong>hamburg</strong><br />
20<br />
Mit +13 Schlägen holten sich die Herren des Hamburger GC den DGV-Mannschaftspokal <strong>2020</strong>.<br />
Unten: Herrentrainer Matthias Boje.
Golf<br />
© Foto: Stebl<br />
© Foto: DGV/Tiess<br />
Schlecht geputtet, heißt das übersetzt. Christian weiter: „Ich<br />
bin sehr stolz, dass wir am letzten Tag geschlossen und schwer<br />
konzentriert diese Hammer-Kollektivleistung anbieten konnten.<br />
Alles Kopfarbeit, Druck wegnehmen, Leichtigkeit trotz Konzentration<br />
zulassen.“<br />
Matthias unterstreicht: „Wir sind<br />
sehr glücklich über die beiden Ergebnisse<br />
für unseren Club und unseren<br />
geschlossenen erfolgreichen<br />
Auftritt. Damit sind wir in diesem<br />
Jahr der erfolgreichste Club<br />
Deutschlands.“ Das kann man mal so<br />
stehen lassen. Und irgendwann darf<br />
man auch wieder richtig feiern.<br />
© Foto: Stebl<br />
Ganz oben: Sebastian Sliwka war auch in der Einzelwertung ganz weit vorne.<br />
Freude bei beiden erfolgreichen Teams vom Hamburger GC. Rechts: Damentrainer Christian Lanfermann.
© Foto: Peter Sesler<br />
Roundnet<br />
© Foto: Paul Kasper<br />
Wer sich die Otters, den Fairplay-<br />
Sport Roundnet mal angucken oder<br />
ganz ungezwungen ausprobieren<br />
möchte, wendet sich gern vertrauensvoll<br />
an:<br />
roundnet.<strong>hamburg</strong>@gmail.com<br />
© Foto: Peter Sesler<br />
Den Ball<br />
flach halten<br />
Vereine angeschrieben, ein paar haben nicht mal<br />
Die Sportler in Eimsbüttel kommen ja auch immer wieder mit<br />
etwas Neuem aus dem Knick. In diesem Fall ist es Grün-Weiß<br />
Eimsbüttel, die in Hamburg ein altes Gelangweilte-Surfer-Spiel<br />
etablieren wollen, bzw. etabliert haben: Roundnet.<br />
Das wurde früher in Kalifornien, wenn keine Welle, natürlich am<br />
Strand gespielt. Inzwischen gibt es in Eimsbüttel dafür sogar zwei<br />
heiß begehrte Hallenzeiten. Warum? Weil es cool ist.<br />
Wir treffen Mario Kurz (30), Sportwissenschaftler<br />
an der Uni Hamburg, der<br />
das Schlagspiel schon an seiner Uni in<br />
Gießen kennengelernt hatte. („Achtung,<br />
Klugscheißer-Alarm: Rückschlagspiel,<br />
wenn man’s<br />
genau nimmt“,<br />
grinst Mario.)<br />
In Hamburg angekommen,<br />
gab es zunächst keinen Verein,<br />
sondern eine Whats-<br />
App-Gruppe. Dann wurden<br />
reagiert. Grün-Weiß hat zugeschlagen und hat nun<br />
auf einen Schlag diverse neue Mitglieder inklusive<br />
Mario, Tendenz weiter wachsend, sowie eine<br />
Mannschaft in Deutschlands höchster Spielklasse.<br />
Und mal gucken, was da noch passiert. Mario<br />
erklärt seinen Sport: „Gespielt wird um einen Rand<br />
(‚Rim‘), bespannt mit einem Netz, Durchmesser<br />
ca. 90 cm. Der Ball ist leicht, mit Luft gefüllt und<br />
aus Gummi. Zwei Teams à zwei Personen stehen rund um das Netz<br />
verteilt, zum Aufschlag im Abstand von 180 cm, gezählt wird wie<br />
beim Volleyball.“ Und dann wird der Ball auf das Netz gedroschen,<br />
geschmettert, geschlenzt, getropft, wie auch immer, und wenn<br />
möglich: „Immer den Ball flach halten, das sind die gefährlichsten.“<br />
Die*der Aufschlagende gibt den Punktestand an, und dann geit dat<br />
los. „Ich mag an Roundnet die Vielseitigkeit, Präzision, Schnelligkeit,<br />
Dynamik“, sagt Mario, der früher als Volleyballer recht gut unterwegs<br />
war. Er weiter: „Noch viel mehr mag ich die Welt drumherum, die<br />
Vielfalt rund ums Netz: Die Spieler*innen sind supercool, total offen<br />
und multikulti sowieso“, schwärmt er.<br />
Ein weiteres Plus und wichtiges<br />
Moment der neuen Hipster von<br />
Eimsbüttel: Es gibt keinen Schiri. Fair<br />
geht vor. Alle Unklarheiten werden<br />
mit den Gegner*innen gemeinsam<br />
entschieden. Ein echtes Fairplay also.<br />
National gab es zunächst nur Rang-<br />
listenturniere, und weil wir ja<br />
in Deutschland sind, gibt es<br />
inzwischen einen geregelten<br />
und, so Mario „top-organisierten“<br />
Liga-Betrieb. Im November<br />
startet die Liga in die neue<br />
Saison.<br />
Die neuen Starter aus Hamburg starten mit dem Namen<br />
„Roundnet Otters Hamburg“. Wer auf den schrägen Namen<br />
kam, wollen wir wissen. Mario lacht: „Brainstorming,<br />
Mehrheitsbeschluss.“ War klar.<br />
Die „Roundnet Otters Hamburg“ von GW Eimsbüttel trainieren mittwochs und sonntags. Und so sieht das Netz aus.<br />
Anzeige<br />
© Foto: privat<br />
Mario macht’s vor. Für das entspannte Spiel im Park braucht’s eine ebene Fläche, Schuhe nicht unbedingt.
Die <strong>sporting</strong>-Tipps, präsentiert<br />
von LOTTO Hamburg:<br />
01.11. TENNIS CHALLENGER HAMBURG<br />
Letzter Tag des Nachwuchsturniers: Einzel-Finale! Wegen Corona wird ohne Zuschauer<br />
gespielt, aber Ihr könnt das Turnier online verfolgen.<br />
Livestream: www.atptour.com/en/atp-challenger-tour<br />
01.–08.11. SPEEDKLETTERN: DT. MEISTERSCHAFTEN<br />
Die DM im Speedklettern werden in der Europa Passage ausgetragen, ohne Zuschauer.<br />
Ihr könnt ja aufs Sofa klettern und das Ganze im Livestream verfolgen.<br />
Livestream: alpenverein.de/dms20e<br />
05.11. FORMATIONSTANZ: LINE DANCE<br />
Beim Line Dance wird in Reihen neben- und hintereinander getanzt. Die „Angel Liners“ sind<br />
zwischen 19 und 80 Jahre alt, trainieren donnerstags (18–20 Uhr) im Kulturpalast und freuen sich<br />
über neue Tänzer*innen.<br />
Anmeldung + Info: info@kph-<strong>hamburg</strong>.de<br />
06.11. EISHOCKEY-OBERLIGA: CROCODILES HAMBURG<br />
Eishockey-Oberliga-Saisonstart: Die Crocodiles spielen daheim gegen die Hannover Scorpions<br />
(20 Uhr), am 15.11. (16 Uhr) gegen die Hammer Eisbären, am 22.11. (16 Uhr) gegen den Herforder<br />
EV, am 29.11. (16 Uhr) erneut gegen die Hammer Eisbären. Zuschauerzahl aktuell max. 192,<br />
es gibt einen Livestream.<br />
Info: www.crocodiles-eishockey.de<br />
06.–08.11. GOALBALL-BUNDESLIGA: POKAL<br />
8 Teams treten im Kampf um den Goalball Ligapokal an. Zu sehen über Sportdeutschland TV.<br />
Mehr zu Goalball natürlich in dieser Ausgabe!<br />
Wichernschule, Horner Weg 164, 22111 HH<br />
18.11. 2. HANDBALL-BUNDESLIGA: HSVH<br />
Am 18.11. empfängt der Handball Sport Verein Hamburg in der Krochmannstraße den TuS<br />
Fürstenfeldbruck, am 27.11. den TV 05/07 Hüttenberg (jeweils 20 Uhr).<br />
Infos + Tickets + Livestream: <strong>hamburg</strong>-handball.de<br />
21.11. HANDBALL-BL: BUXTE<br />
Die Damen vom Buxtehuder SV spielen in der Halle Nord gegen den 1. FSV Mainz 05 (16 Uhr).<br />
Livestream: www.bsv-live.tv<br />
22.11. FUSBALL 2. BUNDESLIGA: HSV<br />
Der HSV tritt an gegen VfL Bochum. Anpfiff um 13:30 Uhr.<br />
News zum HSV: www.hsv.de/news/hsv-splitter<br />
22.11. ROLLSTUHLBASKETBALL-BL: BG BASKETS<br />
Heimspiel der HSV-Rollstuhlbasketballer BG Baskets 1 gegen die Baskets 96 Rahden in der<br />
edel-optics.de Arena (15 Uhr). Zuschauer sind aber aktuell nicht zugelassen.<br />
www.bgbaskets<strong>hamburg</strong>.de<br />
27.–29.11. CURLING: HAMBURG JUNIOR OPEN<br />
Die 10. Hamburg Junior Open sind ein Turnier der Grand Prix Serie. Wer Curling ausprobieren<br />
will, kann (nach Anmeldung!) eine halbe Saison lang ins Jugendtraining reinschnuppern.<br />
Das Equipment wird gestellt.<br />
www.curlingclub<strong>hamburg</strong>.com<br />
07.11. YOGA-TAG<br />
Von 10:00 bis 16:30 Uhr gibt es beim Yoga-Tag des Walddörfer SV 12 ganz unterschiedliche<br />
Yoga-Einheiten, je nach Bedarf eher ruhig, belebend oder mit richtig Power.<br />
Online-Buchung: www.walddoerfer-sv.de<br />
08.11. BASKETBALL BUNDESLIGA: TOWERS<br />
1. Spieltag der neuen Saison: Hamburg Towers gegen Brose Bamberg. Am 15.11. kommen die<br />
JobStairs Gießen 46ers nach Hamburg (jew. 15 Uhr).<br />
Ganz viel zu den Towers im beiliegenden Sonderheft!<br />
08.11. FUSSBALL 2. BUNDESLIGA: FC ST. PAULI<br />
Die Kiezkicker empfangen am 08.11. den Karlsruher SC (13:30 Uhr) , am 27.11. (18:30 Uhr) den<br />
VfL Osnabrück.<br />
Millerntor-Stadion, Harald-Stender-Platz 1, 20359 HH<br />
08.11. BRAMFELDER WINTERLAUFSERIE<br />
1. Lauf der 31. Bramfelder Winterlaufserie. Die 5,2 km-Runde um den malerischen Bramfelder See<br />
kann 1- bis 4-mal gelaufen werden, das könnt Ihr sogar spontan während des Laufes<br />
entscheiden.<br />
www.winterlaufserie-<strong>hamburg</strong>.de<br />
11.11. WANDERN IN DER STADT<br />
Die NaturFreunde wandern gemeinsam mit Gästen, die eine Gehschwäche haben<br />
oder auf Gehhilfen angewiesen sind, in der Bergedorfer Altstadt (ca. 3 km, ab 14 Uhr).<br />
Infos + Anmeldung: naturfreunde-hh@gmx.de<br />
28.11. HOCKEY: 1. BUNDESLIGA<br />
Die Heimspiele der diversen Hamburger Bundesliga-Teams, nun wieder mit Dach über’m<br />
Kopf: Damen: Großflottbeker THGC vs. UHC Hamburg, Hamburger Polo Club vs. Club an<br />
der Alster. Herren: UHC Hamburg vs. Harvestehuder THC<br />
www.<strong>hamburg</strong>hockey.de<br />
28.11. WASSERBALL-BUNDESLIGA: SV POSEIDON<br />
Nach dem Ligaabbruch wegen C. spielen die 1. Herren von Poseidon die Saison <strong>2020</strong>/21<br />
erneut in der 1. Bundesliga Gruppe B. Heimspiele in der Schwimmhalle Inselpark:<br />
28.11. gegen SV Weiden 1921, 29.11. gegen SV Würzburg 05.<br />
Live-Ticker: www.dsv.de/wasserball/wettkampf/<br />
ergebnisse-tabellen/<br />
29.11. CYCLOCROSS: NORDMEISTERSCHAFTEN<br />
Auf der technisch hochanspruchsvollen, teilweise nur für das Meisterschafts-Rennen angelegten,<br />
2 km langen Strecke in Volksdorf kämpfen die Fahrer*innen um den Meistertitel.<br />
www.cyclocross-<strong>hamburg</strong>.de<br />
29.11. GYMNASTIK: HAMBURG CUP<br />
Qualifi-Wettkampf für den Regio Cup Nordwest: Beim Hamburg Cup treten 38 Gymnastinnen<br />
in 3 Altersstufen im Einzel-Wettkampf mit Handgerät gegeneinander an (10:30 bis 17:00 Uhr).<br />
Walddörfer SV, Halle Berner Au,<br />
Meiendorfer Mühlenweg 35, 22393 HH<br />
Alle Angaben ohne Gewähr. Änderungen und Irrtümer vorbehalten.<br />
Bitte informiert Euch über den aktuellen Status der jeweiligen Veranstaltung sowie die<br />
geltenden Hygienevorschriften direkt auf der Webseite des Veranstalters.<br />
© Foto: HASPA Marathon Hamburg<br />
© Foto: Heike Lindenau<br />
27
Bäderland<br />
© Fotos: Bäderland Hamburg<br />
Kommt ins<br />
Schwitzen!<br />
Es wird langsam frosty, und spätestens jetzt<br />
kommt man oder frau oder gern gemeinsam<br />
auf die Idee, mal wieder in die Sauna<br />
zu gehen.<br />
Tatsächlich könnte man denken, geht ja nicht. Geht aber doch! Und<br />
zwar schon seit geraumer Zeit. Michael Dietel, Pressesprecher bei<br />
Bäderland, strahlt durchs Telefon: „Sauna läuft richtig gut, wir sind<br />
super ausgelastet, das freut uns sehr. Aber wir haben uns auch,<br />
was das Hygienekonzept anbelangt, extrem reingehängt.“<br />
Und dann verweist er uns an den Sauna-Headcoach Sascha<br />
Hoffmann: „Der weiß am besten Bescheid.“ Also schnacken wir<br />
mit Sauna-Sascha, und Michael Dietel hat offensichtlich recht.<br />
Nach ausgeklügelten Formeln, Grundfläche x Anzahl Liegestühle,<br />
geteilt durch Sauna-Bänke ... – nein, Spaß beiseite: „… sind alle<br />
Verordnungen selbstverständlich akribisch eingehalten und umgesetzt.<br />
Und obwohl Hygiene bei uns sowieso an erster Stelle steht,<br />
haben wir die Reinigungsanstrengungen nahezu vervierfacht“,<br />
erklärt Sascha ernst.<br />
er habe bezahlt, er könne, wann er wolle. Dem<br />
wird freundlich, aber bestimmt der rechte<br />
Weg aufgezeigt. Am schönsten finden wir die<br />
Schlappen-Parkplätze als Messlatte, offiziell<br />
heißen sie „Schuh-Abtropfschalen“: Mehr<br />
als 10 (s. o.) vor einer Sauna-Kabine dürfen<br />
es nicht sein. Tatsächlich gibt es je Sauna-<br />
Anlage einen Kollegen, eine Kollegin, der*die<br />
ausschließlich für die Einhaltung der Regeln<br />
zuständig ist, aber: „Die Gäste sind alle total<br />
entspannt.“ Und ehrlich gesagt: Auch mal schön, die Vorstellung,<br />
mit nur 9 weiteren Menschen gemeinsam zu schwitzen, weniger<br />
Fleisch ist ja auch mal mehr. „Gebucht werden die Sauna-Slots übers<br />
Internet“, erklärt Sascha, niemand muss also umsonst kommen.<br />
Aber die Hamburger*innen sind ja sowieso plietsch: Ist das Limit<br />
im Festland erreicht, geht’s eben zum Beispiel ins Kaifu-Bad.<br />
Sascha freut sich vor dem Hintergrund des funktionierenden<br />
Systems auf den Winter. Und ein fittes Immunsystem hilft ja<br />
akut noch mehr als sonst. Also, liebe Schleimhäute, lasst Euch<br />
durchbluten, das bremst Erkrankungen der Atemwege, stärkt Euer<br />
Herz-Kreislaufsystem durch Hitze- und Kältereize à la Bäderland,<br />
und wir zeigen hoffentlich alle dem großen C. ’ne lange Nase.<br />
Unterstützt von: Bäderland Hamburg<br />
Die Abstandsregeln gelten natürlich als Basis.<br />
In den Saunakabinen selbst sind deswegen<br />
maximal 10 Personen zugelassen, inkl. Saunameister<br />
für den Aufguss. Die Anzahl der<br />
Liegestühle wurde angepasst, die maximale<br />
Menge gleichzeitiger Besucher*innen je<br />
Saunastandort individuell bestimmt (z. B.<br />
Festland 135, Blankenese 48), Einbahnstraßenregelungen<br />
und dergleichen sind definiert.<br />
Und das funktioniert super. Natürlich<br />
gibt es auch mal einen schwitzenden Gast<br />
als Stimmungs-Querschläger, der da meint,<br />
Sauna „Syasin“ (85° C) und Sauna „Senpu“ (95° C) im Bondenwald-Bad.<br />
Farbbänder, eine begrenzte Zahl von „Schlappen-Parkplätzen“ und Hinweisschilder machen<br />
das Einhalten der Abstands- und Hygieneregeln einfach.<br />
29
© Foto: Hermann Schröder<br />
Rugby<br />
© Foto: Josephine Pora<br />
© Foto: Hermann Schröder<br />
Wir brauchen<br />
was), spielt aber auch<br />
gleich in der Nationalmannschaft.<br />
Wir<br />
alle Frauen!<br />
Wir lernten zunächst Josi kennen, smart,<br />
zart, völlig klar – und Rugby-Spielerin beim<br />
FC St. Pauli. Und in der Nationalmannschaft,<br />
by the way.<br />
fragen Leonie 1, warum sie nicht Hockey spielt. „Hab<br />
ich gemacht“, lacht sie, „langweilig, Rugby ist cooler.“<br />
Warum sollte eine Frau Rugby spielen? „Selbstbewusstsein“,<br />
sagt Catha, keine weiteren Fragen. Klare<br />
Ansagen, klare Bekenntnisse an einen Sport, der<br />
hart ist, aber Weiches fördert: Mannschaft, Team,<br />
Gemeinschaft. Offensichtlich. Luise, als Youngster, hat<br />
eine Patin, „das machen wir immer mit den Jüngeren<br />
bei uns“, erklärt Josi. „Rugby macht stark“, sagt dann<br />
Und dann, an dem Abend, an dem es das erste Mal zum Glück so richtig genau die Jüngste. „Man muss immer 100 % geben, sonst tut’s weh.“<br />
arschkalt werden soll, treffen wir uns mit ihr und ihren im besten Fall Wer will das? „Wir nicht, also geben wir 100 % und die anderen haben<br />
43(!!) Mitspielerinnen, ihrem neuen Trainer Paul und seinem Assistenten<br />
Ben, irgendwo zwischen Wandsbek und Farmsen. Umkleide, ist dieser Sport“. Er kam gerade zurück zu Pauli, war lange Trainer der<br />
Schmerzen“, zieht Luise grinsend ihr Fazit, und Trainer Paul nickt, „so<br />
Dach überm Kopf, Corona sei Dank: nö. Umziehen dann also Open Air. 2. Herren beim HRC und ist jetzt Koordinator Rugby und Trainer, unter<br />
Nach und nach kommen Luise, Leonie, Catha, Leonie 2 und die anderen.<br />
Hallo. Umzie-<br />
und 7er. 15er ist die<br />
anderem der 1. Damen, die spielt Bundesliga. Sie spielen Rugby Typ 15er<br />
hen, wann geht´s los?<br />
Classic-Variante, 7er<br />
Paul (McGuigan, 53)<br />
ist neu, aber olympisch.<br />
15 meint, 15<br />
schnackt mit uns,<br />
Josi (22) und Luise<br />
Frauen je Team sind<br />
sitzen dabei. Luise<br />
auf dem Platz. Oder<br />
ist noch 16, ganz<br />
eben 7. Beim 15er<br />
neu im Team, kommt<br />
gibt es natürlich viel<br />
aus der Jugend (ach<br />
© Foto: Tom Lübbers<br />
mehr Möglichkeiten, es ist facettenreicher, etwas<br />
schwerfälliger, kräftezehrender, denn gespielt wird<br />
2 × 40 Minuten. Das ist dem IOC offensichtlich nicht<br />
spektakulär genug. Beim 7er geht es schneller, athletischer<br />
zur Sache, gespielt werden 2 × 7 Minuten.<br />
Da muss man schon Gas geben, um zu punkten. Die<br />
15er-Variante wird in einem klassischen Liga-Modell<br />
gespielt, sechs Teams, Spieltage bundesweit, heißt<br />
viel Gurkerei. „Wir sind aktuell so Mitte“, sagt Paul<br />
„aber wir sind auch die Jüngsten.“ Die 7er-Version<br />
wird in Turnierform ausgespielt, acht Spiele in einem<br />
2-tägigen Turnier, will man ins Finale kommen. Paul<br />
will so im Allgemeinen wieder nach oben, an alte<br />
Zeiten anknüpfen, denn mehrfach war der FC St. Pauli<br />
Deutscher Meister, in den 90ern, bei den Frauen,<br />
nicht bei den Männern. Was er neu macht? „Er kann<br />
auch mal richtig streng werden“, meint Josi, „alte<br />
Schule“, sagt der alte Brite verschmitzt. „Er gibt uns<br />
Werkzeuge an die Hand“, erklärt Leonie.<br />
„Wir lernen, dass es in einzelnen<br />
Spielsituationen<br />
unter-<br />
Das Training ist schon ein hartes Stück Arbeit, muss aber tierisch Spaß machen.<br />
schiedliche Möglichkeiten<br />
gibt, zu reagieren, besser zu agieren,<br />
wir werden flexibler“, ergänzt Leonie<br />
2. „Viele Wege führen nach Rom“,<br />
so Paul. „Wir werden beweglicher,<br />
im Kopf, auch am Ball“, denn auch<br />
am Ballgefühl wird gearbeitet. »<br />
© Foto: Inga La6witz<br />
30<br />
Ganz schön viele Frauen auf einem Haufen und trotzdem sind neue Mitspielerinnen herzlich willkommen.
Rugby<br />
© Foto: Norbert Wilhelmi<br />
© Foto: Inga La6witz<br />
© Foto: Kristina Jäger<br />
Dass er eine klare Vorstellung hat, sieht man ihm an. Die Frauen<br />
sind total angefixt, „sie kommen freiwillig, kriegen keinen Cent, aber<br />
lassen sich echt fordern“, sagt Paul, beeindruckt von der Motivation<br />
seiner Spielerinnen. Und er ist deswegen offensichtlich umso mehr<br />
guten Mutes, dass es gelingt, seine Truppe auf Dauer, aber dann auch<br />
dauerhaft, wieder ganz nach vorn zu bringen.<br />
Wer da eine Chance wittert, Interesse<br />
hat, mitzuspielen, mitzuziehen, ist<br />
immer willkommen. „Wir suchen<br />
Verstärkung“, sagt er. Noch<br />
mehr Frauen oder Mädchen, die<br />
Lust haben, „mal Dampf abzulassen“.<br />
„Die jüngsten Mädchen<br />
in unserem Verein sind<br />
4 Jahre alt“, erklärt Josi.<br />
„Wir schielen aber auch auf Abbrecher aus andern Sportarten“,<br />
die sind sehrsehr willkommen, egal ob großkleindickdünn.<br />
Der Rest kommt dann wohl von allein, Stichwort<br />
Selbstbewusstsein.<br />
Alle Frauen und Mädchen,<br />
die sich schlicht und ergreifend angesprochen<br />
fühlen, die neugierig sind, einen<br />
Klassesport kennenzulernen, probieren<br />
geht über studieren, wenden sich an:<br />
info@fcstpaulirugby.de<br />
Instagram, Facebook:<br />
@fcstpaulirugbyfrauen<br />
© Foto: Josephine Pora<br />
Komm ins<br />
Rollen!<br />
Ach, wir kriegen so schöne Zuschriften zu unserer<br />
Laufserie mit Nils Goerke, vielen Dank „Es sind zu wenig“, sagt Nils, das Lauf-Orakel. „Viele Läuferinnen<br />
Zählt also einfach mal beim nächsten Laufen Eure Schritte pro Minute:<br />
und Läufer machen viel zu lange Schritte“, erklärt er. Faktor Zeit<br />
dafür, und ja, das Thema Technik war für diese<br />
durch Faktor Weg bedeutet: Mehr Schritte geht nur mit kürzeren<br />
Ausgabe geplant.<br />
Schritten. Rein mathematisch klar, aber warum? „Im Wesentlichen<br />
bedeutet das Entlastung für die Muskeln, Sehnen und Gelenke, weil<br />
Ihr weniger lange auf einem Bein steht“, erklärt Nils weiter, overall:<br />
„Das spart einfach Kraft!!!“ Und, klingt gut, „es erhöht gleichzeitig<br />
Laufen kann jede*r, ist ja unsere Devise. Das lässt sich mit den<br />
bisherigen Vorschlägen und Empfehlungen zu Umfängen und Intensitäten<br />
absolut in Einklang bringen. Wir helfen gern, Dinge noch<br />
besser zu machen, denn gerade in diesem Spezial-Jahr gibt es viele<br />
neue Läuferinnen und Läufer – und wo auch immer C. uns noch<br />
hinführt im LAUFE des Winters, draußen laufen geht/läuft immer.<br />
Nur: Richtig(!) Laufen ist jetzt das Ziel, für alle, die es mögen. Wir<br />
geben Euch Tipps zum Laufstil, nicht 20, sondern einige wenige, an<br />
denen Ihr Euch selbst überprüfen könnt. Nils’ liebstes Wort in diesem<br />
Zusammenhang ist: „Frequenz! Die steht über allem.“<br />
den Zug nach vorn“, so Nils weiter.<br />
„Für ein normales Training sind 170<br />
bis 180 Schritte je Minute sehr passabel.<br />
Ich laufe bei Wettkämpfen so<br />
um die 182, im Training, beim lockereren<br />
Laufen, wenn ich so rumschaukel,<br />
um die 174“, sagt er. »<br />
Die beiden Leonies. Tun so, als könnten sie böse gucken.<br />
33
© Foto: Henning Angerer<br />
Nils 2019 beim Hamburg-Marathon.<br />
Das sollte auch für Euch das Ziel sein,<br />
und wenn Ihr nun jetzt schwer motiviert<br />
verkürzt, dann bitte im vorderen<br />
Teil des Schrittes.<br />
Vokuhila bringt es auf den Punkt: „Streckt die Beine weniger nach<br />
vorn, unbedingt nach hinten.“ Ein schöner Gradmesser hierfür auch,<br />
fühlt sich nur etwas komplexer an: Versucht, den Körperschwerpunkt<br />
über den aufsetzenden Fuß zu bringen, anders gesagt, Schritt nach<br />
vorn unter den KSP. Gefühlt machen wir somit von hinten Druck und<br />
treiben so die Frequenz nach oben, laufen kraftsparend und kommen<br />
ins Rollen. So sagen das die Läufer, so sagt das unser Nils. Wir kriegen<br />
Bock, klingt ja vor allen Dingen auch alles schlimm logisch. Verrückt ist,<br />
dass sich laut Nils so auch die Frage nach dem Abrollen oder Nicht-<br />
Abrollen beantwortet: keine Zeit, Gelenke schonen, mehr Stabilität<br />
– Mittelfuß-Technik ist King. „Fersenlaufen ist ok, aber eben mit kurzen<br />
Bodenkontaktzeiten, Vorfuß-Laufen hingegen eher nicht – zu viel Stress<br />
für die Waden/Achillessehnen.“ Jetzt, wo er’s sagt … ;-) Also einfach<br />
mehr Schritte ist das Phänomen, und Ihr werdet zu Pfeilen, Turbos<br />
oder Turbinen, wunderbar. Ihr müsst das einfach machen, und die<br />
Arme helfen Euch dabei. „Armwinkel mehr als 90 Grad und bitte die<br />
Arme aktiv einsetzen, denn über die Arme steuert man die Frequenz.“<br />
Bewusster Armeinsatz, versprochen. Kopf hoch, das könnt Ihr schaffen.<br />
Ach ja: Kopf gerade nach vorn gerichtet.<br />
Schultern entspannt. Lasst Ihr<br />
den Kopf hängen, beugt sich der<br />
Oberkörper nach vorn, der Po rutscht<br />
nach hinten, der Körperschwerpunkt<br />
auch, und<br />
das wollen wir ja nicht.<br />
Und sowieso: Wir wollen<br />
nach vorn schauen.<br />
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© Foto: Norbert Wilhelmi<br />
Von oben nach unten: Kopf hoch, Schultern hängen<br />
lassen, Armwinkel über 90 Grad, Arme aktiv<br />
einsetzen, Körperschwerpunkt beim Aufsetzen<br />
über dem vorderen Fuß, Beine nach hinten<br />
strecken, maximaler Abdruck, Fersenlaufen ok,<br />
Vorfußtechnik nicht, Mittelfußtechnik optimal:<br />
höhere Frequenz, Kraft gespart – läuft bei Euch.<br />
Nils, Häuptling Leichtfuß, weiß immer, wie’s richtig läuft.
kurz notiert …<br />
© Foto: HSV<br />
Goalball<br />
Im Grunde mag man ja denken, was für ein Name, klar<br />
muss der Ball ins Tor, aber in diesem Fall bekommt der<br />
Name ein großes Mehr an Bedeutung, finden wir.<br />
Hamburg<br />
wird<br />
inklusiv<br />
Am 7. und 8. November wird in der Sporthalle der Wichern-Schule<br />
zum vierten Mal der Goalball Ligapokal ausgetragen. Und wir helfen<br />
uns und Euch mal auf die Sprünge: Goalball ist das ultimative<br />
Ballspiel für Menschen mit Sehbehinderung und gehört bereits<br />
seit 1976 zum Programm der Paralympics. Zwei Dreier-Teams<br />
spielen mit einem 1,25 Kilogramm schweren Klingelball auf 9 Meter<br />
breite und 1,30 Meter hohe Tore, alle Sportler*innen tragen dabei<br />
Dunkelbrillen. „Es ist ein absolut schneller Sport. Die Bälle erreichen<br />
in der Spitze bis zu 80 km/h“, erklärt Michael Dennis (28), Student<br />
für Sportmanagement, Organisator, aber auch schwer erfolgreicher<br />
Nationalspieler. Er weiter: „Dabei ist auch Abwechslung geboten,<br />
denn Abwehr- und Angriffsaktionen wechseln sich ständig ab.“<br />
Das erfordert offensichtlich sowohl Spitzen-Kondition und -Reaktion<br />
als auch Konzentration. Die Glocken im Ball ermöglichen<br />
den Spieler*innen, die Geschwindigkeit und Bewegungsrichtung<br />
einzuschätzen. Deshalb müssen die Zuschauer*innen mal gepflegt<br />
ruhig sein, um nicht zu sagen die Klappe halten. Das Spielfeld<br />
ist 9×18 Meter groß und mit tastbaren Begrenzungslinien in drei<br />
Zonen eingeteilt: Die Zone vor dem Tor für das jeweilige Team<br />
© Fotos: Oliver Kremer/AktivGOAL<br />
sowie eine neutrale Zone, die ist dann mittig. „In Deutschland<br />
wird Goalball inzwischen fast ausschließlich inklusiv gespielt“,<br />
erzählt Michael, also Sehbehinderte und Nicht-Sehbehinderte<br />
gemeinsam. International ist die Voraussetzung allerdings, maximal<br />
10 % sehfähig zu sein, wer auch immer das wie weltweit<br />
misst und prüft. Die deutschen Herren, so auch Michael, sind<br />
amtierender Europameister und Vizeweltmeister und bereits für<br />
die Paralympics in Tokyo qualifiziert. Die Damen gewannen bei<br />
der letzten EM die Bronzemedaille.<br />
Der Sportverein der Wichern-Schule begrüßt acht Bundesliga-<br />
Teams aus Deutschland, um den Pokalsieger <strong>2020</strong> zu ermitteln.<br />
Spannend ist, ob Chemnitz seinen Titel verteidigen kann. Ärgster<br />
Konkurrent um den Pott wird in diesem Jahr der Rostocker GC<br />
Hansa sein. Der Wettbewerb wird natürlich unter einem strengen<br />
Hygienekonzept ausgetragen.<br />
In Hamburg wird Goalball beim FC St. Pauli<br />
angeboten , bei Interesse mailt bitte an:<br />
tor-goalball@stpauli-tuga.de<br />
Einerseits gab es gerade sogar schon eine inklusive<br />
Segel-Weltmeisterschaft in Hamburg,<br />
andererseits geht es natürlich immer wieder<br />
und sowieso um Basisarbeit, um das Ziel,<br />
Barrieren abzubauen zwischen Menschen<br />
mit und ohne Behinderung.<br />
Und wir wissen, dass auch Sport hierzu eine Menge beitragen<br />
kann, gerade wenn er inklusiv ist. Heißt: Menschen mit und ohne<br />
Beeinträchtigung treiben ZUSAMMEN Sport. Dankenswerterweise<br />
gibt es in der Stadt unter dem Dach „Gleichstellung“ eine Koordinationsstelle,<br />
die uns in Hamburg diesbezüglich ordentlich<br />
weiterbringt. Verantwortlicher Senatskoordinator ist Ralph Raule,<br />
er wird für die Dauer einer Legislaturperiode gewählt, wie sich<br />
das nun mal gehört. Sein Bereich ist der Wissenschaftsbehörde<br />
zugeordnet, sein Auftrag ist Bewusstseinsbildung, immer wieder<br />
Bewusstseinsbildung. Zusammen mit seinen Mitarbeiter*innen,<br />
wir treffen Ursula Wermke, will er sensibilisieren, Projekte vorantreiben<br />
und Menschen zusammenbringen. Und weil es hier und<br />
da viele noch nicht wissen, wurden viele Hamburgerinnen und<br />
Hamburger wieder aufgerufen, ihre inklusiven Angebote an den<br />
Senatskoordinator zu schicken. „Zeit für Inklusion“ ist die Idee,<br />
und darunter findet<br />
sich auf einer eigens<br />
gebauten Website eine<br />
komplette Übersicht aller inklusiven Angebote, einschließlich<br />
vieler aus dem sportlichen Bereich. Frau Wermke: „Wir sind<br />
über die Vielfalt der Angebote sehr glücklich.“ Sie weiter: „Das<br />
Angebot ist klasse, die Vereine und Verantwortlichen, auch die<br />
Übungsleiter dahinter, sind schwer motiviert und freuen sich<br />
über eine möglichst große Resonanz.“ Von Aquaball beim ETV<br />
über Floorball beim SV Eidelstedt und Handbiken beim HSV bis<br />
hin zu Judo (ETV) oder Rollstuhltanzen beim Club Saltatio. Wie<br />
cool ist das bitte? Also, Kinnings: Das Angebot ist da. Dabei sein<br />
ist alles, und weil inklusiv: für alle!<br />
Alle Infos und das komplette Angebot<br />
findet Ihr unter:<br />
www.<strong>hamburg</strong>.de/skbm/zeit-fuer-inklusion<br />
© Foto: ETV<br />
Judo für blinde und sehbeeinträchtigte Menschen beim ETV.<br />
Bild oben: Rollstuhl-Basketball beim Hamburger Sport-Verein e. V.<br />
36 37
Segeln: Helga Cup<br />
Helga<br />
© Foto: Lars Wehrmann | Helga Cup <strong>2020</strong><br />
Segeln: NRV<br />
© Fotos: Sven Jürgensen<br />
lebt!<br />
Im Grunde ist sie ja Geschichte, die 3. Auflage des Helga Cups<br />
vom NRV. Aber sie lebt weiter, die Helga-Idee, die Idee, Frauen<br />
ans Steuer zu holen, Frauen und Regatta-Segeln zusammenzubringen.<br />
© Foto: Sven Jürgensen<br />
© Foto: <strong>sporting</strong> <strong>hamburg</strong><br />
Zum einen, weil schon für<br />
das nächste Jahr geplant<br />
wird, die ersten Zusagen<br />
kommen bereits. Und zum<br />
anderen, weil die Teilnehmerinnen<br />
schwelgen; in<br />
Erinnerungen und Erlebnissen,<br />
in Social Media – und<br />
sowieso. Das gilt sicher ganz<br />
besonders für die Siegerinnen<br />
vom Hamburger Segel-<br />
Club (HSC Women’s Team),<br />
die – in ihrem Wohnzimmer<br />
sozusagen – in extrem<br />
spannenden Wettfahrten<br />
Gr. Bild oben: Stolze Siegerinnen Silke Basedow, Marion Rommel, Luisa Krüger und Juliane Zepp<br />
vom HSC Women’s Team. Bilder links: Unsere <strong>sporting</strong><strong>hamburg</strong>ActiveCityCrew<strong>2020</strong>.<br />
nicht nur brillierten, am Ende aber dennoch<br />
und verdient die vier Nasen vorn hatten. Ihnen<br />
auf den Fersen: die Mädels vom Chiemsee Yacht<br />
Club als Goldelsen sowie die Sahneschnitten von der<br />
Segler-Vereinigung Wuppertal. Das Finale war der Knaller, zumal der<br />
Wind ordentlich zugelegt hatte, den Frauen einiges abverlangt wurde.<br />
Die Augen leuchteten in jedem Fall. Das taten auch die Augen unserer<br />
ureigenen, gecasteten Turbo-Crew, die nettonetto fünf Wochen zuvor<br />
Zeit hatte, sich erst mal persönlich kennenzulernen, und dann wenn<br />
möglich auch noch schnell zu segeln. Wie berichtet, hatten wir den vier<br />
tollen Frauen, die sich bereits Anfang des Jahres bei uns beworben hatten,<br />
keinen Geringeren als den frischest gebackenen Inklusionsweltmeister<br />
Heiko Kröger als Coach mit ins Boot gesetzt. Und der war nicht nur<br />
nett, hieß es dann tagsüber auf WhatsApp, so in Sachen Anweisungen,<br />
Druck und Co. Aber gut, das Ganze hat ziemlich gut gefunzt, und die vier<br />
entwickelten sich auf ihrer natürlich ersten gemeinsamen Regatta von<br />
Wettfahrt zu Wettfahrt. Am Ende wurden sie im Gesamtklassement 30.,<br />
vor einem Schweizer Boot. Und wir, die Quirin Privatbank als Sponsor<br />
und Marinepool als Ausrüster waren uns einig und sehr zufrieden. Wie<br />
schön auch, dass gerade die letzte Wettfahrt so „richtig geil lief“, da<br />
wurden sie Dritte. Und das beflügelt. Was ja immer Sinn und Zweck ist.<br />
Große Welle,<br />
Typ: Erfolg<br />
Wir fanden, wer immer so ’ne große Welle<br />
macht, muss seinen Medienpartner mal<br />
auf eine Maracuja-Schorle einladen.<br />
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Und, was für ein Zufall, wir saßen zusammen mit Volker Ernst, dem<br />
2. Vorsitzenden des NRV, Klaus Lahme, NRV-Clubmanager und<br />
Häuptling des NRV Olympic Teams, und mit Sven Jürgensen. Sven<br />
ist hauptberuflich Heißdüse,<br />
beim NRV in Sachen Marketing<br />
NRV-Vorschoterin Susann Beucke (re.) und Tina Lutz holten Anfang Oktober EM-Gold in Österreich.<br />
unterwegs, und wie. Die Welle<br />
erschien bzw. erscheint uns gerade in diesem Jahr besonders hoch,<br />
vielleicht, weil in vielen Bereichen, in anderen Sportarten nicht so Olympiaquali. „Sechs Welt- und Europameisterschaftsmedaillen in<br />
viel geht. Der NRV segelt irgendwie unbeirrt von Meisterschaft zu Olympischen Bootsklassen haben wir dieses Jahr schon abgeliefert“,<br />
erklärt Klaus Lahme, nicht unstolz. Zunächst Philipp Buhl im Laser<br />
und Erik Heil und Tommy Plößel im 49er, das war vor C., dann Susann<br />
Beucke zusammen mit Tina Lutz vom Chiemsee im 49er-FX, im<br />
Laser Radial Svenja Weger. Tim Fischer wurde Europameister im<br />
49er, Sebastian Kördel Vize-Europameister im iQ-Foil, Leonie Meyer<br />
und Florian Gruber ebenfalls Vize-Europameister, im Mixed-Kite-Foil.<br />
„Damit sind alle bisher auch für Olympia qualifizierten Seglerinnen<br />
und Segler Deutschlands Mitglied im NRV Olympic Team“, macht<br />
Volker Ernst klar und untermauert die Vormachtstellung des NRV in<br />
Segeldeutschland. »<br />
Ebenfalls EM-Sieger:Tim Fischer und Fabian Graf im 49er.<br />
39
Segeln: NRV<br />
Puuuh, da mag sicher der eine oder andere<br />
Segelverein die Augen verdrehen, man gut, dass<br />
wir im NRV die Schorle trinken. Das Olympic<br />
Team ist viel mehr als die Idee, ambitionierte<br />
Sportler*innen finanziell zu unterstützen. „Wir<br />
bieten regelmäßig Vorträge, Workshops, Austausch,<br />
Teamspirit und Anbindung an einen<br />
Verein, seine Mitglieder, die hinter den Sportlern<br />
und Sportlerinnen stehen wie eine Wand“, sagt<br />
Klaus, „auch wenn es mal bei dem einen<br />
oder der anderen nicht so läuft.“<br />
Das NRV-Erfolgsduo Erik Heil und Thomas Plößel gewann im Februar WM-Bronze.<br />
© Fotos: Sven Jürgensen<br />
<strong>sporting</strong>-Lars<br />
© Fotos: Tobias Puck<br />
Zurzeit läuft es ja offensichtlich. So auch zuletzt<br />
in der Segel-Bundesliga, wo zwar über die Saison<br />
der Newcomer aus Kiel namens ONE die Liga anführte, aber am<br />
Ende des Tages wird der NRV dann doch wieder Meister. 5 × in 8<br />
Jahren. Woran uns das erinnert, will uns nicht über die Lippen. On top<br />
gewinnen sie dann 2 Wochen später noch mal eben den Liga-Pokal,<br />
wo der NRV mit einer 2. Mannschaft gestartet ist, die andere Crew<br />
segelte nämlich zeitgleich die Champions League in Porto Cervo<br />
und wurde Siebte. Der „weltbeste Sportdirektor …“, er sitzt neben<br />
uns und strahlt, Volker hat ihn so benannt, er mag das nicht hören,<br />
„… hat Stück für Stück Exzellenz entwickelt.“ Raun.<br />
„Wir sind eben ein Regattaverein,<br />
und wer an den Start geht, will gewinnen.“<br />
Jepp. Der Traditionsverein<br />
Weltpremiere in Hamburg: Bei der Inklusions-WM traten Zweierteams aus Menschen mit und ohne<br />
Behinderung in speziell angefertigten Segelbooten gegeneinander an.<br />
will aber neben den sportlichen<br />
Lorbeeren mehr, er will bewegen,<br />
mitreißen und neuerdings auch sein<br />
gesellschaftliches Engagement<br />
mehr als unterstreichen.<br />
„Wir wollen uns öffnen und unsere Tradition immer weiter entwickeln.“<br />
Und jetzt kommt Sven Jürgensen ins Spiel, der mit dem Helga Cup die<br />
weltweit erste Frauenregatta ins Leben gerufen hat, der gerade die<br />
Tage direkt beim NRV mit der erstmalig abgehaltenen Inklusions-WM<br />
das Thema Segeln/Sport mit Handicap und u. a. das Thema Integration<br />
initiiert und vorantreibt, und der zusammen mit dem Vorstand nun auch<br />
dafür Sorge trägt, dass alsbald zumindest im<br />
NRV-Ausbildungsbetrieb bei den Begleitbooten<br />
ausschließlich E-Motoren eingesetzt werden.<br />
Doch damit nicht genug: Er schiebt dann gleich<br />
auch eine Alster-Klimakonferenz an. Das ist<br />
mal ’ne Menge Holz, was Volker bestätigt: „Wir<br />
machen mehr, als wir können, aber wir lernen<br />
dabei.“ Natürlich gibt es Mitglieder, die murren,<br />
bei so vielen Veränderungen, „aber wir haben<br />
100 Neu-Eintritte“, sagt er, so viel dazu. Und die<br />
Effekte liegen neben den Neu-Mitgliedern auf<br />
der Hand: 260 Kids werden aktuell ausgebildet,<br />
es wird einen Jugendhafen geben, der NRV wird<br />
auch baulich und nicht nur im Kopf barrierefrei:<br />
„Unsere Idee ist es, dass bei uns jeder segeln<br />
kann.“ Darauf noch ’ne Schorle.<br />
Als Frühaufsteher<br />
zur Deichrunde<br />
Worauf habe ich mich da eingelassen? Ich bin ja für viele schräge Sachen zu haben, dachte<br />
auch immer, dass ich morgens nicht gerade lange schlafe, stehe gegen 06:30 Uhr auf.<br />
Nur nicht heute Morgen.<br />
Tags zuvor hatte ich eine SMS von Tobias Puck, ob ich nicht mal Bock<br />
hätte, morgens eine Runde am Deich zu radeln, er habe da eine<br />
Gruppe ins Leben gerufen: Gruppetto Hamburg. Wir kennen uns schon<br />
lange, er ist hauptberuflich Physio und hat eine Zeit lang uns Ruderern<br />
die Wehwehchen weggeknetet.<br />
Tobi ist einer der<br />
Gruppetto-Road-Captains<br />
und organisiert u. a. die<br />
morgendlichen Ausfahrten.<br />
Dass diese wahnwitzigerweise<br />
schon um 04:45 Uhr<br />
losgeht, wusste ich<br />
vorher nicht. Also<br />
quäle ich mich aus<br />
dem Bett, schlüpfe<br />
in die Lycra-Kluft und<br />
schwinge mich noch<br />
etwas behäbig in den Sattel. Die Straßen sind noch fast leer, an den<br />
Deichtorhallen warten schon gut 15 andere frühaufstehende Radfahr-<br />
Enthusiasten, die Fahrradlampen leuchten uns den Weg in Richtung<br />
Deich. Es wird die Gruppetto-Hausrunde gefahren: 42 km am Deich,<br />
inkl. An- und Abfahrt<br />
so 60–70 km.<br />
Unfassbar, es ist<br />
jetzt 05 Uhr, wir<br />
rollen zu siebzehnt<br />
auf dem Deich,<br />
es herrscht eine<br />
herrlich familiäre<br />
Stimmung. »<br />
Das NRV Olympic Kite Team Flo (@kiterflo) und Leonie (@leoniemeyer) erkämpfte sich Ende September EM-Silber.<br />
Auf Tour in Frankreich entstanden Idee und Name des Gruppetto Hamburg.<br />
41
<strong>sporting</strong>-Lars<br />
Die, die schon wacher sind, fahren vorne und<br />
geben den anderen Windschatten, easy mit<br />
33 km/h geht’s nach Riepenburg.<br />
Ich: „Jetzt hau mal raus, Tobi, wie ist das<br />
Ganze hier entstanden, es ist ja nicht gerade<br />
normal, dass man so früh gemeinsam<br />
eine Runde Fahrradfahren geht?“ Tobi muss<br />
etwas ausholen: „Das Ganze ist während des<br />
Corona-Lockdowns entstanden. Ich hatte das<br />
Bedürfnis, rauszukommen, habe mich den Winter<br />
über ziemlich gut auf der Rolle zu Hause fit<br />
gehalten und hatte deshalb die Idee, dass ich,<br />
wenn die ersten Lockerungen kommen, mit<br />
ein paar Kumpels nach Frankreich fahre und<br />
dort 3 Tage nonstop auf dem Rad sitze. Jeder<br />
Tag sollte härter sein als die härteste Etappe<br />
der Tour de France, also immer um die 150 km<br />
plus 4.000 Höhenmeter. Ich habe alle Sportler<br />
© Fotos: Tobias Puck<br />
mehr als 42 km/h über den Deich. Wer<br />
nicht mithalten kann, lässt sich zurückfallen.<br />
Bei dieser Fahrt handelt es sich,<br />
lasse ich mir das erklären, um einen<br />
Drop Ride: Wer das Tempo nicht mehr<br />
fahren kann, muss alleine zurück, ganz<br />
anders als bei den anderen Ausfahrten,<br />
wo immer aufeinander gewartet wird.<br />
Hartes Training eben.<br />
Wir sind auf dem Rückweg, so langsam<br />
wird mir klar, warum sich die Gruppe am<br />
Morgen trifft. Herrlich sieht es aus, wie<br />
die Sonne aufgeht, alles in Gold erstrahlt.<br />
Das Gruppetto Hamburg ist inzwischen<br />
auf eine fast unzählige Zahl an Radfahr-<br />
Enthusiast*innen herangewachsen und<br />
dürfte damit eine der größten Communities<br />
in Hamburg sein. Jetzt im Winter<br />
Sonnenaufgang Typ Postkarte (die gab es mal): Schöner kann man kaum in den Tag starten.<br />
angeschrieben, die ich von meiner Arbeit kannte, am Ende sind wir<br />
zu elft aufgebrochen. Das Lustige war, ich kannte alle, von den Jungs<br />
kannte sich untereinander aber so gut wie niemand. Über die Fahrt<br />
nach Frankreich, mit 2 Bussen und guten 12 Stunden Fahrt, lernten<br />
sich alle kennen. Und schon am nächsten Tag fuhr man in Gruppen<br />
gemeinsam auf die Berge Col de la Madeleine, Col du Glandon, Col<br />
du Galibier, Col du Mollard und Les Sybelles. Dabei entstand der<br />
Gedanke, dass diese Freiheit, die man auf dem Fahrrad hat, das<br />
Naturgefühl, das Für-einander-da-sein in einen Namen integriert<br />
werden musste, damit dieses Gefühl auch in Hamburg Bestand<br />
haben sollte. So kamen wir zum jetzigen Namen Gruppetto Hamburg.“<br />
„Gruppetto“ bezeichnet im Radsport eine Gruppe von Fahrer*innen,<br />
die sich bei größeren Rundfahrten auf Bergetappen am Ende des<br />
Fahrerfeldes bildet, damit man gemeinsam ins Ziel kommt und das<br />
Zeitlimit nicht überschreitet. Das Gruppetto zeichnet sich dadurch<br />
aus, dass jeder für den anderen da ist, egal für welches Team er<br />
fährt. Ersatzteile, Trinkflaschen, Verpflegung werden geteilt, damit<br />
das gemeinsame Ziel, in der Karenzzeit zu bleiben, erreicht wird.<br />
„Und genau das“, so Tobi, „leben wir jetzt auch hier in Hamburg.<br />
Wir sind eine extrem schnell gewachsene Community, super bunt<br />
gemischt, vom Olympiateilnehmer über die aktuelle Triathletin bis<br />
hin zum Grafikdesigner, der einfach Laune hat, sich morgens vor<br />
der Arbeit zu bewegen. Jede und jeder darf dabei sein!“ Mitbringen<br />
muss man nicht viel: ein Fahrrad und Spaß. Alles andere kann man<br />
lernen. Bei den Gruppenausfahrten sollte man sich nicht abschrecken<br />
lassen, dass die mit 30 km/h am Wochenende auch gerne<br />
mal um die 120–150 km lang werden. Dadurch, dass man in der<br />
Gruppe fährt, ist das Tempo leicht zu bewältigen, und auch<br />
hier kommt der Gruppetto-Gedanke zum Tragen: Wer fit ist,<br />
bietet Windschatten für die anderen, damit man gemeinsam<br />
Spaß an der Bewegung hat.<br />
Mittlerweile gibt es auch das „Speedfest“, bei dem jede*r teilnehmen<br />
kann, die*der gerne auch mal hart trainieren möchte. Es geht mit<br />
werden die Ausfahrten am Morgen nicht<br />
mehr klappen, dafür findet am Wochenende<br />
eigentlich immer was statt, sofern das Wetter mitspielt. Und<br />
ansonsten geht es eben wieder auf die Rolle zum Radfahren, auch<br />
dort trifft man sich für gemeinsame Ausfahrten, auf der virtuellen<br />
Plattform Zwift: echter E-Sport. Für 2021 plant man schon wild mit<br />
gemeinsamen Trainingslagern und Urlauben und hofft, dass Corona<br />
keinen Strich durch die Rechnung macht.<br />
Zurück in Hamburg, es ist kurz nach 07 Uhr, aber 70 km sind schon in<br />
der Tasche und der Tag liegt uns noch zu Füßen. Ich fühle mich direkt<br />
als Teil der Gruppetto-Familie. „Den Ideen für die Community sind<br />
keine Grenzen gesetzt“, meint Tobi, „nächstes Jahr startet vielleicht<br />
mit den ambitionierten Fahrern unter uns ein Rennteam.“ Trikots<br />
dafür würde es schon mal geben, und, wie sollte es anders sein,<br />
mit einem dezenten Farbspiel von gelb, rosa und rot (die Farben der<br />
Führenden in der Gesamtwertung der Tour, Vuelta und des Giros) auf<br />
dem Rücken wird der großen Rundfahrten<br />
und des Zusammenhalts vom Gruppetto<br />
gedacht. Auf dem Weg nach Hause denke ich<br />
nur, dass es schon eine coole Sache ist, die<br />
sich da entwickelt, denn solche Communities<br />
kannte ich bis jetzt nur aus dem Laufsport.<br />
Ab jetzt bin ich auch im Gruppetto Hamburg.<br />
Wer Lust und Laune hat, auch mal in einer<br />
Gruppe unterwegs zu sein oder einfach nur<br />
an den Impressionen teilhaben möchte, was<br />
man morgens so am Deich sieht, kann gerne<br />
über Instagram (@gruppetto.<strong>hamburg</strong>)<br />
Kontakt aufnehmen. Oder über Strava<br />
(www.strava.com/clubs/716641), dort<br />
werden auch alle Ausfahrten angekündigt.<br />
43
Integration<br />
© Fotos: TV Fischbek<br />
„Willkommen im<br />
Sport“<br />
Der TVF ist Stützpunktverein des Programms<br />
„Integration durch Sport“ des DOSB und des Hamburger Sportbunds.<br />
ten helfen, oder sie sogar selbst anleiten, das macht Angelika Czaplinksi<br />
besonders glücklich. Der afghanische Übungsleiter, der erfolgreich eine<br />
Taekwondo-Gruppe aufgebaut hatte, wurde asyltechnisch abgelehnt,<br />
die Gruppe gibt es nun nicht mehr. Bitter für den TV Fischbek, erst<br />
recht für ihn. Ende der Geschichte, krasses Beispiel. Aber auch durch<br />
Umzüge oder Zuweisungen in Unterkünfte in anderen Stadtteilen sind<br />
schon viele Kontakte leider verlorengegangen. „Manche versuchen<br />
dann, trotzdem immer noch den weiten Weg zu uns zu kommen“,<br />
erzählt Angelika, „aber wir sagen ihnen, dass es auch in den anderen<br />
Stadtteilen klasse Sportvereine und -angebote gibt.“ Meistens klappt<br />
das dann auch.<br />
Die Fluktuation ist ziemlich groß. Kinder entdecken natürlich andere,<br />
neue Sportarten oder Interessen und sind weg. Das ist aber ja<br />
ganz normal. Die sehr talentierte<br />
Laufgruppe des TV Fischbek, viele Schnucke(n)lig: Gemeinsamer Ausflug in die Fischbeker Heide.<br />
Eritreer waren dabei, sie hatte sogar als Staffel am Hamburg-Marathon<br />
teilgenommen, existiert auch leider nicht mehr, weil der TVF keine<br />
Leichtathletikabteilung mehr hat. Die besten und interessiertesten ihrer<br />
Läufer starten dafür jetzt für den HNT nebenan. Andere haben aber das<br />
Laufen aufgegeben: „Sie haben das nur gemacht, um etwas zu haben,<br />
ein Gemeinschaftserlebnis.“ Aber das ist ja auch gut so.<br />
Und wenn dann bei Wochenend-Freizeitangeboten auch Familien<br />
mit Geflüchteten teilnehmen, dann ist das einfach nur schön – und<br />
Bestätigung zugleich. In diesem Jahr, alle Einschränkungen mit im<br />
Gepäck, ging es im Juni in die Fischbeker Heide zum Schnuckenstall.<br />
Plötzlich waren da überall Schafe, hieß Glücksmomente und Erlebnisse<br />
für die Kids, ihre Familien und auch die Betreuer. „Wir tun hier, was wir<br />
können“, sagt Angelika und fügt hinzu: „Wir bekommen aber auch<br />
etwas zurück. Das ist sehr schön.“<br />
das Projekt, mit dem die Integration geflüchteter<br />
Menschen durch den Sport in ihre<br />
neue Heimat erleichtert werden sollte. Vor<br />
…hieß<br />
viereinhalb Jahren war das. Da hatte der TV<br />
Fischbek nämlich richtig hohen Besuch: aus der Politik und der obersten<br />
deutschen Sportfunktionärsebene.<br />
Die damalige Staatsministerin und Beauftragte der Bundesregierung<br />
für Migration, Flüchtlinge und Integration Aydan Özoguz schaute vorbei,<br />
auch Walter Schneeloch, der Vizepräsident des Deutschen Olympischen<br />
Sportbundes (DOSB). Der offizielle Startschuss für dieses Projekt fiel<br />
nämlich in Fischbek. Das war natürlich auch eine Anerkennung für die<br />
Arbeit dort, denn die machen da schon einen ziemlich klasse Job. „Wir<br />
versuchen durch unsere Sportangebote, die Menschen ranzuholen“,<br />
sagt Angelika Czaplinski, „und das gelingt uns ganz gut.“<br />
Schneeloch und Özoguz sind in ihren damaligen Jobs längst Geschichte.<br />
Angelika nicht. Im Gegenteil: Sie ist weiterhin voller Power als Integrationsbeauftragte<br />
ihres rund 1.000 Mitglieder zählenden Vereins tätig. Zeit<br />
also, rund fünf Jahre<br />
nach der Einwanderungswelle<br />
von 2015,<br />
mal nachzufragen:<br />
Wie läuft´s denn jetzt<br />
so beim TVF? „Gut“,<br />
sagt sie sehr spontan,<br />
„wir versuchen, den<br />
Bedarf bei den Menschen<br />
abzufragen,<br />
entsprechende Angebote<br />
zu machen und<br />
sie in den Verein zu holen.“ Es hat sich eine Menge<br />
geändert: Die Erstaufnahme Am Aschenland ist<br />
mittlerweile geschlossen, dort vor Ort hatten<br />
Angelika und ihre Mitstreiter praktisch vom ersten<br />
Tag an sportliche Angebote gemacht. Und wenn<br />
sie mal auch nur mit Bällen kamen, brummte der<br />
Hof. Direkt nebenan liegt nun eine Folgeunterkunft,<br />
hier leben Familien in ihren eigenen Wohnungen.<br />
Bis Ende 2019 war der TVF auch dort mit zwei<br />
Sportangeboten in der Woche am Start. Das geht<br />
nun nicht mehr. Einmal natürlich wegen des verdammten Virus. Aber<br />
auch strategisch, weil sie nämlich die Leute rausholen wollen aus der<br />
Unterkunft, rein ins Alltagsleben. Abgesehen davon: „Der Sport soll<br />
nicht in den Häusern stattfinden.“<br />
Vielmehr sollen sich alle ausprobieren. „Sport in Vielfalt“ für Kinder und<br />
Jugendliche soll die Begeisterung für Bewegung in der Gemeinschaft<br />
fördern. Spiel und Spaß, für Kinder unterschiedlichen Alters, und zwar<br />
eben gemeinsam. Das ist wichtig, hat Angelika beobachtet. „Es kommen<br />
nämlich oft größere Geschwister mit, die auf die Kleinen aufpassen<br />
sollen.“ Oder umgekehrt: Die Großen wollen Sport machen, haben<br />
aber die Kleinen im Schlepp. „Angebote für die ganze Familie sind<br />
deswegen sehr gefragt.“ Teilweise sind sogar die Eltern dabei. Nicht<br />
immer mögen die Eltern anderen Menschen ihre Kinder anvertrauen.<br />
„Der Familiensport am Sonnabend ist ein Hit“, sagt Angelika. In normalen<br />
Zeiten, die wir seit März ja leider nicht mehr haben, gehörte sogar immer<br />
noch ein gemeinsam zubereitetes Frühstück dazu. Mittlerweile wird<br />
alles extra portionsweise vorbereitet, Stichwort Hygiene. Das tut dem<br />
Spaß aber keinen Abbruch. Oft schnacken oben in einem Raum über der<br />
Sporthalle die Eltern und Betreuer über diverse Alltagsfreuden, auch<br />
-sorgen, während die Lütten unten toben. So soll das sein.<br />
Dass sich mittlerweile schon Jugendliche und junge Erwachsene aus<br />
Migrantenfamilien gefunden haben, die dem Verein bei den Sportangebo-<br />
Anzeige<br />
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12<br />
JA HRE<br />
Integrierte Kindergruppe beim Turnen.
<strong>sporting</strong>-Katharina<br />
© Fotos: ISV Alsterdorf e. V.<br />
Ruhe im<br />
Karton<br />
achten und<br />
darauf achten,<br />
welche<br />
Übung dem<br />
Körper guttut<br />
und<br />
welche<br />
nicht.“ Amba, sehr selbstbewusst:<br />
„Durch Kreativität, Wissen und<br />
Erfahrung kann ein*e Yogalehrer*in<br />
die Übungen für alle<br />
Teilnehmenden anpassen und somit<br />
auch barrierefrei gestalten.<br />
Ich möchte Yoga gern an viele verschiedene Menschen weitertragen<br />
und denke, dass Yoga jede*r machen kann, auch Menschen mit<br />
geistiger Behinderung oder mit psychischen Erkrankungen.“<br />
Amba beschreibt: „Ich kam zum Yoga, weil ich übergewichtig war<br />
und viele Sportarten ausprobiert hatte, um abzunehmen. Ich fand<br />
Yoga sofort interessant. Es hat mir nicht nur geholfen, abzunehmen,<br />
ich habe auch schnell gemerkt, dass Yoga nicht nur meinem Körper<br />
guttut, sondern auch meiner Seele. Ich habe gelernt, mich so<br />
anzunehmen, wie ich bin.“ Sie unterrichtet Sivavanda-Yoga, das<br />
ist dem Hatha-Yoga recht ähnlich, es geht hierbei vor allen Dingen<br />
um gesundheitliche Aspekte, neben der Idee des inneren Friedens.<br />
Sie bietet auch einen Trauma-Yogakurs an, hier will sie Menschen<br />
bei der Bewältigung ihrer Krisen behilflich sein.<br />
Mit diesem klassischen Kurs will<br />
sie eine wirklich bunte, inklusive<br />
Truppe weiter aufbauen: dickdünngroßkleinaltjunghandicapodernicht.<br />
Inklusion ist für sie, wenn<br />
alle Menschen gleich sind. Sehr<br />
beeindruckend: „Meine Muttersprache<br />
ist Gebärdensprache.“<br />
Und jetzt kommt Ihr.<br />
Wer sich angesprochen<br />
fühlt,<br />
um nicht angesprochen zu werden, wer<br />
großes Interesse hat, bei Ambas Inklusionsyoga<br />
dabei zu sein, ist ein Fuchs und<br />
Unterstützt von: Evangelische Stiftung Alsterdorf<br />
meldet sich am besten direkt bei:<br />
ISV Alsterdorf, Johannes Fürst,<br />
Wer mitreden will, sollte zumindest einmal mitgemacht<br />
haben. Also (mit)machen wir uns auf nach<br />
Alsterdorf, zum Yoga beim ISV, dem inklusiven<br />
Sportverein in Alsterdorf.<br />
Yoga kann man auch in Altona machen,<br />
aber eben nicht so. Unsere Trainerin<br />
ist nämlich Amba. Sie ist gehörlos,<br />
spricht deswegen auch nicht, zack,<br />
der Yoga-Kurs ist inklusiv, reden<br />
nützt nix, aber wir können sowieso<br />
alle auch schön mal die Klappe<br />
halten. Um mal eins vorwegzunehmen:<br />
Wir sind begeistert. Zum<br />
einen: Stille ist auch mal King, zum<br />
anderen: Wenn Inklusion schon bei<br />
der Übungsleiterin anfängt, macht´s<br />
doppelt Sinn. Also Turnbeutel ausgepackt<br />
und los geht’s. Amba kommuniziert während der<br />
Stunde mit ihrem Körper, mit Mimik, Gestik. Sehr<br />
schnell gewöhnen wir uns ans simple Nachmachen,<br />
vielmehr setzen wir uns sogar intensiver, ganz anders,<br />
mit der Bewegung auseinander: Warum jetzt<br />
so und nicht anders, was ist die Idee, … Sonst gibt’s<br />
beim Yoga Befehle per Headset und sphärische,<br />
GEMA-freie Klänge über Lautsprecher, heute ist<br />
hier aber Ruhe angesagt. Und mit ihren Blicken gibt<br />
sie uns leider durchaus zu verstehen: Alter, weiter<br />
runter, oder (uns lieber): nicht übel. Sie korrigiert<br />
auch individuell, für sie kann überhaupt jede*r Yoga machen. Und<br />
natürlich bei ihr.<br />
„Jeder Mensch nach seinen Fähigkeiten“,<br />
erklärt sie ihre Idee im<br />
Anschluss an die Stunde (wir kommunizieren<br />
schriftlich), „man muss<br />
dabei nicht perfekt sein.“ Wer ist<br />
das schon. „Wichtig ist, dass die<br />
Teilnehmenden ihren Körper beob-<br />
Tel.: 040 5077 3703,<br />
Mail: info@isv-alsterdorf.de<br />
www.isv-alsterdorf.de<br />
46<br />
Yogalehrerin Amba Uschakow (re.) ist gehörlos. Es kann trotzdem jede*r mitmachen, man muss keine Gebärdensprache können.
<strong>sporting</strong>-Marco<br />
Teil 1<br />
A B C<br />
© Fotos: Daniela Kerschbaumer<br />
Ohne Warm-up<br />
Immer wieder muss man sich ja auch mal zum Sport zwingen, den<br />
Schweinehund überwinden, Schietwetter, ... Gründe gibt es diverse und<br />
der Kreativität sind auch da ja kaum Grenzen gesetzt. Man geht dann<br />
Arsch ab.<br />
A 30 Sekunden einfaches Hüpfen.<br />
Hier wird nur spielerisch auf dem<br />
Vorfuß gefedert. Alle Körperteile<br />
bleiben locker. Ich nenne es<br />
Aktivierung.<br />
B 30 Sekunden einfaches<br />
Hüpfen mit Armen.<br />
Wir bringen jetzt die Arme locker,<br />
aber lange mit ins Spiel.<br />
C 30 Sekunden kleine Jumping Jacks<br />
(die guten alten Hampelmänner).<br />
Arme und Beine bekommen<br />
größere Amplituden.<br />
Eine Minute lockere, aktive Pause<br />
Dann wird aber oft mal eben das Aufwärmen, das Warm-up, ersatzlos<br />
gestrichen. Lieber gleich an die Geräte. Fataler Entschluss, denn ein<br />
Aufwärmen ist mehrschichtiger und deswegen wichtiger, als Du denkst.<br />
Bist Du heiß genug aufs Training?<br />
Richtig, es geht um Deine Temperatur. Wir erzeugen mit dem Aufwärmen<br />
eine Art gesundes Fieber: Die Erhöhung der Körperkerntemperatur<br />
auf bis 39 Grad sorgt dafür, dass Strukturen wie Bänder, Sehnen und<br />
Muskeln mehr verzeihen und flexibler werden. So werden unnötige<br />
Verletzungen vermieden. Autos muss man ja auch erst warm fahren,<br />
bevor man Vollgas gibt.<br />
Bist Du auf Touren?<br />
Das Warm-up erhöht Deine Drehzahl, den Kreislauf, heißt: Dein Herz<br />
pumpt schneller und stärker. Sehr wichtig, denn damit schießen wir<br />
stärker und öfter Blut durch den gesamten Körper. Sauerstoff und<br />
Nährstoffe werden zu den Muskeln befördert, Abfallprodukte und<br />
Kohlendioxid abtransportiert. Wenn dieser Prozess erst beim Vollgas-<br />
Training stattfindet, könnte es zu einer Übersäuerung der Muskulatur<br />
kommen, mögliche Folge: Leistungsminderung oder gar Trainingsabbruch.<br />
Läuft’s wie geschmiert?<br />
Deine Gelenke sollten für das Training gut geölt werden. Keine Angst,<br />
das muss man nicht wie beim Auto selber im Blick haben. Bei uns<br />
macht es der Körper eigenständig, wenn wir das Signal setzen. Das<br />
Aufwärmtraining sorgt für die Produktion von Synovialflüssigkeit, einer<br />
Gelenkschmiere, die unsere Gelenke gleitend und geschmeidig macht.<br />
Ohne sie kommt es bei hohen Belastungen massiv zu Knorpelverschleiß.<br />
Gelenkarthrosen und andere Sorgen können dann später den Alltag<br />
erschweren.<br />
Gut genervt?<br />
Auch für unser Nervensystem ist das Aufwärmen von großer Bedeutung,<br />
da unsere Muskeln darüber angesteuert werden. Die Reaktionsfähigkeit<br />
wird erhöht und die Muskulatur kann insgesamt effizienter und<br />
ökonomischer zum Einsatz kommen.<br />
hoffentlich doch, aber am liebsten nur ganz kurz und knackig.<br />
1Teil 2<br />
Alles klar<br />
bei dir?<br />
Dein Body ist startklar,<br />
Ein weiterer, aber aber Achtung, auch wichtig: Bitte nicht<br />
sehr wichtiger Vorteil,<br />
vergessen, unseren <strong>sporting</strong>hh-Insta zu<br />
der jedoch seltener<br />
abonnieren, da könnt Ihr nämlich demnächst<br />
dieses Warm-up als Video sehen.<br />
kommuniziert wird,<br />
ist der „mentale Part“,<br />
der Fokus: Deine Insta: @<strong>sporting</strong>hh<br />
Konzentration auf<br />
das bevorstehende<br />
Training, Dein<br />
Wer konkrete Fragen an Marco hat, sendet<br />
einfach eine Mail an:<br />
Engagement. Aus<br />
marco@<strong>sporting</strong>-magazin.de<br />
der Formel 1 ist das<br />
Warm-up genau dafür<br />
vorgesehen: jede<br />
Kurve, jeder Streckenabschnitt, die Taktik. Man sieht daran, auch die<br />
ganz Großen würden nie auf ein Aufwärmtraining verzichten.<br />
Warm-up also wichtig. Check.<br />
Aber wie wärme ich mich auf?<br />
Was für den einen ein Aufwärmtraining ist, ist für den anderen schon ein<br />
komplettes Workout und umgekehrt. Folgende Regeln werden helfen:<br />
1. Wir fahren auf maximal halber Kraft bei ca. 30–50% unserer<br />
maximalen Leistungsfähigkeit.<br />
2. Das Warm-up darf nicht ermüdend sein.<br />
3. Es soll den ganzen Körper bedienen, schwerpunktmäßig darf<br />
es aber Regionen aufwärmen, die wir später trainieren wollen.<br />
4. Es sollte Ausdauer, Koordination und Beweglichkeit beinhalten.<br />
5. Wir steigern uns von leicht auf mittelschwer, von einfach nach<br />
komplex und von klein nach groß.<br />
Für Euch habe ich eine kleine Warm-up-Routine zusammengestellt.<br />
Probiert es aus! Das Level ist Mittelstufe und dauert keine 10 Minuten.<br />
B<br />
C<br />
A 60 Sekunden rückwärts Schultern kreisen.<br />
Breiter Stand, die Knie wippend im Rhythmus der kreisenden<br />
Schultern mitbewegen. Bewegung langsam<br />
größer werden lassen.<br />
B 30 Sekunden breite Squats (Kniebeugen).<br />
Hier geht es um saubere Ausführung, Beweglichkeit in<br />
der Hüfte und Benutzung großflächiger Muskulatur.<br />
C 30 Sekunden breite Squats mit dynamischen Armen.<br />
Zeitgleich zur Kniebeuge werden die Arme lang und<br />
möglichst aufrecht nach oben gerichtet.<br />
D 30 Sekunden vorgebeugtes Rotieren.<br />
Mit leicht angewinkelten Beinen wird der Oberkörper<br />
möglichst waagerecht mit langen Armen gehalten,<br />
der Körper wird dabei torsionsartig um die Achse der<br />
Wirbelsäule gedreht.<br />
Eine Minute lockere, aktive Pause<br />
48<br />
D
A<br />
B<br />
3<br />
<strong>sporting</strong>-Marco<br />
Teil 3<br />
WICHTIG! Fühlst Du Dich unwohl, wird Dir<br />
schwindelig: Training abbrechen. Das versteht sich.<br />
A 1 Minute langer Ausfallschritt<br />
mit Oberkörpermobilisation.<br />
Die lange und tiefe Beinstellung<br />
wird mit einer Mobilisation<br />
für Schulter und<br />
Wirbelsäule kombiniert, dabei<br />
verfolgt Ihr mit den Augen die<br />
Hand beim langen Öffnen in die<br />
obere Position. Danach bringt<br />
Ihr den Ellenbogen Richtung<br />
Boden. Dann wieder oben und<br />
dann beide Hände am Boden<br />
und über die Plank in den<br />
Seitenwechsel.<br />
B 30 Sekunden dynamischer<br />
Ausfallschritt mit Oberkörpermobilisation.<br />
Wir starten in der Plank. Bringt<br />
den Fuß nach vorne in den<br />
Ausfallschritt, der Arm geht<br />
synchron in die offene Haltung<br />
nach oben. Dann geht es zurück<br />
in die Plank, nun die andere<br />
Seite.<br />
© Fotos: Daniela Kerschbaumer<br />
IMPRESSUM<br />
<strong>sporting</strong> <strong>hamburg</strong><br />
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c/o steuermann sport GmbH<br />
Stresemannstraße 375<br />
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Herausgeber<br />
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Manuela Tanzen, Lars Wichert<br />
Lektorat, Schlussredaktion<br />
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Art Direction und Layout<br />
Arndt Grutke<br />
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und Gerichtsstand ist Hamburg.<br />
<strong>sporting</strong> <strong>hamburg</strong> erscheint<br />
monatlich. Anzeigen- und<br />
Redaktionsschluss jeweils am<br />
15. des Vormonats.<br />
KÖNNEN SOWIESO<br />
Juliane Bötel (29), Bachelor in Politikwissenschaft,<br />
studiert Urban Design (M.A.) an der HafenCity Universität<br />
Hamburg<br />
Aktuelle Rolle im Sport: 2. Vorsitzende der<br />
Hamburger Sportjugend und Vertreterin der Verbände<br />
mit besonderen Aufgaben (VmbA) in der Deutschen Sportjugend<br />
(dsj) sowie in der DOSBFrauenvollversammlung<br />
„FRAUEN im Sport…<br />
sollen-können-müssen<br />
mitentscheiden, mitgestalten,<br />
mitspielen,<br />
mitdiskutieren und<br />
sichtbar sein. Gleichberechtigt<br />
und selbstverständlich<br />
– wie alle<br />
Menschen, die Sport<br />
lieben und (fast) unabhängig<br />
davon, wer<br />
sie abseits der Spielfelder<br />
sind.“<br />
Hamburger Sportsfrauen fordern Fairplay!<br />
50<br />
Kontakt: d.kuhn@<strong>hamburg</strong>er-sportbund.de<br />
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