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Vergani Magazin Nr. 06

Das Vergani Wein- und Genuss-Magazin ist ein Printwerk, bei dem alles darum geht, die Philosophie unseres Traditionshauses kennenzulernen und in die «Vergani Welt» einzutauchen. Wir wünschen Ihnen viel Spass bei der Lektüre.

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N°6<br />

TOSCANA | UMBRIA


CARI AMICI<br />

ICH BIN MIT DEN PRINZIPIEN MEINES VATERS CARLO<br />

AUFGEWACHSEN: ERFOLG STELLT SICH DURCH LEISTUNG<br />

EIN. MEINE KINDER – UNTERDESSEN DIE 5. GENERATION<br />

IN UNSEREM FAMILIENUNTERNEHMEN – SPRECHEN HIN-<br />

GEGEN VON «STRATEGIEKONZEPTEN» ODER «GESCHÄFTS-<br />

MODELLOPTIMIERUNGEN». MEINE ANTWORT DARAUF:<br />

«BASTA!» SCHLIESSLICH LEBEN WIR VON UMSÄTZEN,<br />

NICHT VON STRATEGIEN.<br />

In den letzten Jahrzehnten hat sich der Weinmarkt<br />

beträchtlich verändert. Der traditionelle Handel ist unter<br />

Druck geraten. Früher wurde ab und zu mal eine Promotion<br />

gefahren, und man gewährte 5%. Tempi passati<br />

– heute müssen es schon mindestens 20% sein. Haben die<br />

Weinhändler die Marge in den letzten Jahren so steigern<br />

können – oder geht es ans Eingemachte?<br />

Als wir dann vor zwei Jahren für unsere neue Website<br />

den Swiss E-Commerce Award gewonnen haben, war ich<br />

schon ein wenig baff. Ein Denk- und Reifeprozess setzte<br />

in mir ein, und ich öffnete mich immer mehr den Fragen<br />

und Ideen meiner Kinder. Der gemeinsame Weg ist der<br />

gemeinsame Erfolg. Die Weitsicht und traditionellen<br />

Werte von uns «Älteren» und das Vertrauen in die Innovationsfreudigkeit<br />

der jungen Generation. Denn etwas<br />

sollte man nicht vergessen: Die Innovation von heute ist<br />

die Tradition von morgen.<br />

Genau dies verkörpert unser neues Logo. Es zeigt die Handschrift<br />

meines Urgrossvaters, klassisch-elegant und bemerkenswert<br />

zeitlos. Wir ergänzten sie mit dem modernen<br />

Schriftzug «DAL 1892». Das Logo verbindet symbolisch<br />

die reiche Erfahrung der Älteren mit der Kreativität der<br />

Jüngeren. Diese Philosophie braucht nicht tausend Worte,<br />

um sie zu erklären. Halten Sie das <strong>Magazin</strong> in der Hand,<br />

blättern Sie durch die Geschichten, und Sie spüren, wer<br />

<strong>Vergani</strong> ist und für welche Weine wir stehen möchten.<br />

Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre und heissen<br />

Sie in unserer Familie willkommen.<br />

Un caro saluto, Reto <strong>Vergani</strong>


JOURNAL<br />

INDEX<br />

3 EDITORIAL<br />

Die Tradition von morgen<br />

26 SCHÜTZENGASSE<br />

Ein Restaurant geht durch Mark und Bein<br />

54 MOLITERNO<br />

Ein Leben für die Kultur des Gastgebers<br />

76 SCHWARZ<br />

Wein? Gut! Schwarz<br />

4 JOURNAL INDEX<br />

Einblicke ins <strong>Magazin</strong><br />

30 DREI STUBEN<br />

Kulinarische Leidenschaft, die ansteckt<br />

56 TALOSA<br />

Adeliger Wein aus Montepulciano<br />

80 LA RIVA<br />

Das Restaurant auf der Lenzerheide<br />

6 VINO E PANE<br />

Funkelnder Wein, strahlende Augen<br />

34 VILLA LOGGIO<br />

Die Villa in der Toskana<br />

60 DA CONO<br />

Little Italy in Zürich<br />

84 sBIER<br />

Vier Freunde und ein Bier<br />

13 VAN HUISSELINGS RESTAURANT: SIBNI<br />

Da, wo man gut essen kann<br />

43 CHRISTINE MICHEL<br />

Buchhaltung mit Charme und Sachverstand<br />

64 CUCINA PIZZA<br />

«best Pizza in town!»<br />

88 TOSCANA & UMBRIA<br />

Weinkatalog<br />

14 VIAGGIO UMBRIEN<br />

Leuchtende Sterne im italienischen Herzland<br />

46 AURA SMOKER'S LOUNGE<br />

Der Ort für Genussraucher<br />

68 WEINSEMINAR<br />

Il segreto del tuo gusto<br />

94 IMPRESSUM<br />

20 MARCO CAPRAI<br />

Sagrantino – Umbriens geweihter Wein<br />

50 COLLANA<br />

Die Perle am Sechseläutenplatz<br />

70 IL TAVOLO<br />

Küchenkunst in Zürich<br />

4 5


VINO<br />

E PANE


DIE WETTERGÖTTER SCHEINEN WEIN UND DIE FAMILIE<br />

VERGANI ZU LIEBEN. JEDENFALLS GAB ES FÜR «VINO E<br />

PANE» 2014 AM 5. SEPTEMBER EINEN LAUEN SPÄTSOM-<br />

MER-ABEND, WIE MAN IHN MONATELANG VERMISST HATTE.<br />

DIE LETZTEN SONNENSTRAHLEN BRACHTEN DEN WEIN IN<br />

WEISSGOLD UND RUBINROT ZUM FUNKELN; BALD SOLLTEN<br />

SICH DIE VIELEN KERZEN IN DEN DREIARMIGEN LEUCHTERN<br />

AUF ALLEN TISCHEN IN DEN WEINGLÄSERN SPIEGELN. DER<br />

ABENDHIMMEL ZEIGTE ROSENROTE STREIFEN, IM GLEICHEN<br />

FARBTON WIE DIE RIESIGEN LILIEN, DIE MIT IHREM BETÖ-<br />

RENDEN DUFT DEN VERGANI-HOF ERFÜLLTEN.<br />

Seit 122 Jahren existiert das Haus <strong>Vergani</strong> für italienische<br />

Weine, stets im Familienbesitz. Seit Kurzem ist die<br />

gesamte fünfte Generation gemeinsam mit den Eltern<br />

am Werk, drei gefreute erwachsene Kinder. Gibt es einen<br />

besseren Grund, um jedes Jahr im September ein grosses<br />

Fest, una grande festa, zu feiern? Um die Ecke bei der<br />

edlen Enoteca an der Zentralstrasse 141 in Zürich öffnet<br />

sich ein weiter Hinterhof, der in ein Festlokal verwandelt<br />

wurde. Genuss à discrétion ist es, der auf die Gäste wartet.<br />

Ganz hinten, vor der Rampe zu einer Lagerhalle, wurde<br />

eine lange Theke aufgebaut. Hier kredenzen Gianni <strong>Vergani</strong><br />

und andere sachverständige junge Männer einige<br />

Weissweine, mehrere Rotweine verschiedener, natürlich<br />

italienischer Provenienzen oder Prosecco aus dem Veneto.<br />

In bester Erinnerung: der rote «Is Arenas» aus Sardinien,<br />

der Gesprächsstoff mit anderen Weinliebhabern liefert.<br />

«Rede du Italienisch, ich kann es leider nicht», sagt eine junge Frau zu einer Freundin, als sie merkt, dass der Mann, der den<br />

Parmesan in mundgerechte Brocken meisselt, nur Italienisch spricht. Es wäre schade, hier nur mit dem Finger zu deuten, ohne<br />

die Erklärungen zu hören, denn es gibt beileibe nicht nur Vino e Pane. Auf einem langen Tisch locken verschiedene italienische<br />

Käsesorten, Parmesan, Pecorino, die kleinen weissen oder aschegrauen Geisskäslein. Der Blaukäse hat laufenden Erfolg, und wer<br />

will, bekommt einen Löffel voll pikant-süsser Sauce aus Senffrüchten serviert. Der Mann an der Aufschnittmaschine kommt<br />

kaum nach mit Schneiden. Die würzigen Rohschinkenscheiben werden ihm praktisch aus der Hand genommen. Die kleinen<br />

dunklen Brötchen passen wunderbar – pane perfetto.<br />

«Ich habe noch nie Wein probiert!», sagt ein etwa zehnjähriges langhaariges Mädchen, «er schmeckt mir noch nicht.» «Viel zu<br />

früh», meint sein Vater, «aspetta un po!» Ein Baby hat eben seinen Brei bekommen und lächelt zufrieden und schläfrig. «Den<br />

Wein gibts nur fürs Mami», lacht die junge Mutter. An Kundschaft wird es den <strong>Vergani</strong>s hier nie fehlen. Wein scheint das<br />

Lebenselixier dieses lebhaften Quartiers zu sein.<br />

Bei der festa alla <strong>Vergani</strong> trifft sich das halbe Quartier. Auch Freunde der Familie und Kunden sitzen in angeregt plaudernden<br />

Grüppchen an den langen Tischen. An der Rückseite des Vorderhauses, dort, wo die Sonne am längsten hinscheint, gibt<br />

es eine fantasievolle Pyramide: Palette wurden zu einer zweistöckigen Tribüne errichtet und mit Sitzkissen bestückt. Ein<br />

wunderbarer Logenplatz, um zu beobachten, wie die Weingläser funkeln und die Augen der Gäste strahlen. Kein Gesicht,<br />

das nicht lächelt. Erstaunlich viele junge Leute sind gekommen, einige offensichtlich direkt von der Arbeit oder der Uni,<br />

andere samt ihren kleinen Kindern. Ein Fest halt, wie es in Italien nicht authentischer gefeiert würde. Plötzlich herrscht<br />

sekundenlange Stille, bevor alle Anwesenden in ein Lied einstimmen: Aus den Lautsprechern schallt Domenico Modugno's<br />

unsterbliche canzone «Volare».<br />

Bild: Flavia <strong>Vergani</strong> | Text: Gisela Blau<br />

8 9


MILLER’S STUDIO RESTAURANT BLAUE ENTE VERGANI<br />

PRÄSENTIEREN:<br />

DINNER<br />

Theater<br />

ANDREAS THIEL UND MICHAEL GIERTZ<br />

DUOCALVA<br />

S'«SIBNI» ISCH'S ZÄNI<br />

NILS ALTHAUS<br />

HEINZ GRÖNING<br />

www.millers-studio.ch<br />

Seefeldstrasse 225, CH-8008 Zürich<br />

HOLGER EDMAIER<br />

WENN ES IN EINEM QUARTIER, VERHÄLTNISMÄSSIG<br />

WEITAB VOM ZENTRUM, RESTAURANTS GIBT, DIE IN<br />

ALLEN BELANGEN AUF GLEICHER HÖHE LIEGEN WIE DIE<br />

BESTEN RESTAURANTS DER STADT – DANN BEFINDET<br />

MAN SICH IN ZÜRICH. IN EINEM QUARTIERRESTAU-<br />

RANT, DAS NICHTS MIT SOLCHEN IN ANDEREN SCHWEI-<br />

ZER STÄDTEN ZU TUN HAT: KEIN MENAGE MIT MAGGI,<br />

SALZ, PFEFFER UND ZAHNSTOCHERN IN ZELLOPHAN<br />

AUF DEM TISCH, KEINE SCHMUTZIGEN VORHÄNGE VOR<br />

DEN FENSTERN (NICHT MEHR GEWASCHEN SEIT DER ZEIT,<br />

ALS MAN NOCH RAUCHEN DURFTE) UND KEIN MENÜ 1<br />

AUF DER KARTE BEZIEHUNGSWEISE DEM TELLER, DAS<br />

AUS ZUTATEN BESTEHT, DIE IN DER RESTAURANTKÜCHE<br />

NICHT GEKOCHT, SONDERN BLOSS AUS DEM KOCHBEUTEL<br />

GENOMMEN UND GEWÄRMT WURDEN. STATTDESSEN IST<br />

MAN IN EINEM RESTAURANT, DAS SO EINGERICHTET IST,<br />

DASS ES EINEM ENTWEDER ANGENEHM AUFFÄLLT ODER<br />

NICHT AUFFÄLLT. WAS ABER AUF JEDEN FALL AUFFÄLLT,<br />

IST DIE QUALITÄT DER SPEISEN UND DAS GROSSE ANGE-<br />

BOT AN GUTEN WEINEN.<br />

Ein solches Restaurant ist das «Sibni» im Stadtkreis 7 oder<br />

das «Kreis 6» im Kreis ... Sie wissen schon. Für Leser, die<br />

jetzt überlegen, weshalb ich zwei Restaurants nenne, wenn<br />

ich bloss über eines schreibe – einen Augenblick, bitte. Das<br />

«Sibni» im Parterre eines Wohnhauses an der Asylstrasse<br />

bietet Platz für 40 Gäste plus zirka 30 auf der Terrasse (es<br />

sei denn, man ging im Sommer 2014 hin, der an vielleicht<br />

drei Tagen respektive zwei Abenden stattfand). Die Küche<br />

beziehungsweise der Weinkeller sind grösser respektive<br />

tiefer, als diese Zahlen vermuten lassen. Es gibt zum Beispiel<br />

als Vorspeise Ceviche (Fischsalat), Tatare vom Rind<br />

oder eine hausgemachte Tagessuppe. Und zum Hauptgang<br />

Tunasteak oder Wienerschnitzel oder Kalbsschnitzel für<br />

die, die (wie ich) zwar Kalbfleisch mögen, aber abends<br />

nicht so gerne im Öl gebratenes Paniermehl. Auf der<br />

Weinkarte stehen viele Flaschen aus dem Angebot von<br />

Reto <strong>Vergani</strong>, dem Verleger dieses <strong>Magazin</strong>s, zum Beispiel<br />

der toskanische «Anima», den ich empfehle.<br />

Verantwortlich für die Essens- und Getränkeauswahl ist<br />

in der Küche Thomas Schmidheiny und im Gästebereich<br />

– an dem Abend, als wir dort waren, alleine – Kimberly<br />

Bader, eine Baslerin, nebenbei. Die beiden sind auch privat<br />

ein Paar und, jetzt kommt die Auflösung, waren vor dem<br />

«Sibni» verantwortlich für das «Kreis 6», ein anderes Quartierrestaurant,<br />

das sie mit auf die Landkarte beziehungsweise<br />

den gastronomischen Stadtplan Zürichs setzten.<br />

Ein Quartierrestaurant so zu führen, kann man sich vorstellen,<br />

ist anstrengend für den Koch und die Gastgeberin.<br />

Aber angenehm für die Gäste, kann man sich ebenfalls<br />

vorstellen. Das «Sibni» darf man, übrigens, auch zu seinem<br />

Quartierrestaurant machen, falls man nicht im Kreis 7<br />

wohnt. Sondern, so wie ich etwa, im Kreis 8.<br />

Bild: Tom Haller | Text: Mark van Huisseling<br />

RESTAURANT SIBNI<br />

ASYLSTRASSE 81, 8032 ZÜRICH<br />

TELEFON 044 252 03 53<br />

WWW.RESTAURANT-SIBNI.CH<br />

13


VIAGGIO<br />

UMBRIEN


DIE SÜDTOSKANA WIE IM BILDERBUCH: WIE VON KÜNST-<br />

LERHAND GESCHWUNGENE HÜGEL, ZYPRESSENGESÄUM-<br />

TE EINFAHRTEN ZU STOLZEN PALAZZI, WEINBERGE UND<br />

OLIVENHAINE, HIN UND WIEDER EIN TRUTZIGES MITTEL-<br />

ALTERLICHES DORF. WOHLTUENDE RUHE LIEGT ÜBER DER<br />

SANFTEN LANDSCHAFT. EINE FLUGSTUNDE VON ZÜRICH<br />

ENTFERNT IST DIE UNAUFGEREGTHEIT DAS AUFREGENDE.<br />

Auf einer weit herum sichtbaren Hügelkuppe thront das<br />

mittelalterlich geprägte Städtchen Montepulciano. Dort<br />

lässt sich in der Kellerei Talosa unweit des schmucken<br />

Hauptplatzes der legendäre «Wein der Adeligen» probieren.<br />

Vino Nobile erhält man auch in der typisch italienischen<br />

Vinothek an der Piazza San Francesco d’Assisi. Der Name<br />

der Weinbar ist pure Poesie: «E lucevan le stelle» (es leuchten<br />

die Sterne). Seien Sie also nicht erstaunt, wenn in einem<br />

Lokal mit einem solchen Namen romantische Gedanken<br />

aufkommen. Sollten Sie sich in diesem Ambiente gar spontan<br />

zu einem Heiratsantrag hinreissen lassen, können Sie<br />

gleich unterhalb der Stadt die beliebte Heiratskirche San<br />

Biagio aufsuchen. Und weil Liebe auch durch den Magen<br />

geht, sei ein Besuch im Ristorante «La Grotta» gleich neben<br />

der heiligen Stätte empfohlen. Dort kann man sich die<br />

Sache mit dem Jawort übrigens bei einem Gläschen Vino<br />

Nobile noch einmal in Ruhe überlegen ...<br />

Weiter östlich liegt die uralte Kulturstadt Cortona, eine<br />

ehemalige Hauptstadt der etruskischen Hochkultur. Heute<br />

ist sie für die DOC Syrah Weine berühmt. Und als Kulisse<br />

im Film «Under the Tuscan Sun». Geniesser geben sich<br />

unter den Arkaden des Café «Teatro Signorelli» einem italienischen<br />

Aperitif hin. Das Gebäude birgt im Innern einen<br />

der schönsten altehrwürdigen Theatersäle Italiens. Einen<br />

Steinwurf entfernt lockt die Trattoria «Dardano» mit vorzüglicher<br />

heimischer Kochkunst. Wer keinen Tisch reserviert<br />

hat, kann vorerst auf einem alten Stuhl im «open air»-<br />

Wartsaal auf dem Gehsteig vor der Trattoria Platz nehmen.<br />

Kulturelle und spirituelle Hauptattraktion Umbriens ist<br />

zweifellos die einzigartige Stadt Assisi. Ende des 12. Jahrhunderts<br />

lebten und wirkten hier zwei junge Leute, die<br />

Weltgeschichte schrieben: Franz und Klara von Assisi. Die<br />

beiden Heiligen werden bis heute hoch verehrt. Rund um<br />

den Globus folgen Franziskanermönche und Klarissinnen<br />

dem asketischen Lebensstil dieser Mystiker. Selbst im umbrischen<br />

Weinbau haben sie Spuren hinterlassen: Mönche<br />

kultivierten in Montefalco bei Assisi jahrhundertelang die<br />

Rebsorte Sagrantino, was übersetzt «heiliger Wein» bedeutet.<br />

Marco Caprai, der legendäre umbrische Weinbaukönig,<br />

ist stolz auf das reiche historische Erbe seiner Heimat: «Bei<br />

uns in Montefalco blickt jeder Ziegelstein auf eine lange<br />

Geschichte zurück.» Mit einem Anflug von Ehrfurcht führt<br />

er uns in die denkmalgeschützte Kirche San Fortunato, wo<br />

die weltberühmten Fresken des Malers Benozzo Gozzoli<br />

bestaunt werden können.


Kulissenwechsel: Im benachbarten Bevagna zeigt uns<br />

Marco Caprai die Traditionsmetzgerei «Tagliavento», was<br />

so viel bedeutet wie «die Luft zerschneiden». Besitzerin<br />

Rosita, eine ebenso energische wie originelle Frau, erklärt<br />

uns den sonderbaren Namen ihres Geschäfts: «Mein Grossvater<br />

hackte so schnell Fleisch, dass er auch gleich noch<br />

die Luft durchschnitt!» Sie reicht uns herrlich duftende<br />

Würste und reife Salami. Ich gestehe, dass auch ich als<br />

Teilzeit-Vegetarier hin und weg war.<br />

Wenige Schritte entfernt zeigt uns Caprai seinen Geheimtipp:<br />

das Weinlokal «Bottega di Assu». Die Dekoration<br />

besteht aus einem einzigartigen Mischmasch von Büchern,<br />

Fotos und Kunst. Die grossformatige Speisekarte erinnert<br />

an eine mittelalterliche Pergamentrolle. Assunta schenkt<br />

charmant vorzügliche Weine aus der Umgebung aus. Im<br />

Hintergrund läuft Italo-Jazz, und wenn man Glück hat,<br />

verteilt Caprais beleibter Küchenchef Salvatore in der winzigen<br />

Weinbar gerade mal wieder frische Rosen aus seinem<br />

Garten. Dazu stimmt er mit sonorer Stimme in den Gesang<br />

von Paolo Conte ein. Wahrlich, Umbrien muss das Herz<br />

Italiens sein. Italienischer geht’s nimmer!<br />

Bild: Flavia <strong>Vergani</strong> | Text: Damian Zingg<br />

18 19


MARCO<br />

UNWEIT VON MONTEFALCO BEFINDET SICH DAS 150<br />

HEKTAREN GROSSE WEINGUT ARNALDO CAPRAI. «ES<br />

TRÄGT DEN NAMEN MEINES VATERS», ERKLÄRT DER<br />

BEKANNTE WEINPRODUZENT MARCO. ER HÄTTE EINST<br />

INS ELTERLICHE TEXTILBUSINESS EINSTEIGEN KÖNNEN,<br />

IMMERHIN GEHÖRT SEINE FAMILIE ZU DEN WICHTIGSTEN<br />

UNTERNEHMERN DER BRANCHE. DOCH MARCO WINKT<br />

AB: «ICH FÜHLTE MICH IMMER SCHON MEINER HEIMAT-<br />

LICHEN SCHOLLE VERBUNDEN! HIER IN MONTEFALCO BIN<br />

ICH GEBOREN, HIER LEBE ICH, DIE LIEBLICHE GEGEND<br />

ERFÜLLT MICH MIT ZUFRIEDENHEIT, UND HIER WERDE<br />

ICH WOHL AUCH STERBEN! UND MONTEFALCO, DAS IST<br />

WEIN, BESONDERER WEIN!»<br />

Leidenschaftlich erzählt er aus der jahrhundertealten<br />

Geschichte «seines» Städtchens, zu dessen Füssen seine<br />

Reben wachsen. Im Mittelalter gehörte die Region zu den<br />

blühendsten Zentren des Abendlandes. Damals kultivierten<br />

Franziskanermönche in Sichtweite von Assisi eine ganz<br />

besondere Traube – Sagrantino, die «Geweihte». Heute<br />

gilt sie als beste autochthone Rebsorte Italiens, denn, so<br />

sagt Marco ehrfürchtig, «darin ist die Erinnerung an die<br />

grosse Zeit des alten Umbriens gespeichert!» Er muss es<br />

wissen, widmet er sich doch schon ein ganzes intensives<br />

Arbeitsleben lang der Kulturgeschichte des Sagrantino.<br />

Sogar ein Inventar uralter Rebstöcke liess er anlegen, denn<br />

in Montefalco ziehen alteingesessene Familien auf den Pergolas<br />

ihrer Palazzi seit Menschengedenken Rebstöcke, die<br />

genetisch kaum je Veränderungen erfuhren. Inzwischen<br />

interessieren sich auch Wissenschaftler dafür.<br />

Wer nun glaubt, Marco lebe in der glorreichen Vergangenheit<br />

seiner umbrischen Heimat, täuscht sich. Im Hier<br />

und Jetzt hat er dafür gesorgt, dass die Weinwelt auf Umbrien<br />

aufmerksam wurde. Mit Erfolg. 2012 wurde seine<br />

Kellerei von der Fachzeitschrift «Wine Enthusiast» zur<br />

«European Winery of the Year» gekürt. Eine von zahlreichen<br />

Auszeichnungen, die Caprai in den letzten Jahren<br />

entgegennehmen durfte. Auf Lorbeeren ausruhen mag er<br />

nicht. Lieber informiert der Nimmermüde auf modernen<br />

Kommunikationskanälen über seine Weine: Von Twitter<br />

über Youtube bis Facebook ist er präsent und seine Auftritte<br />

mit dem italienischen Starkoch Gianfranco Vissani<br />

sind legendär.<br />

Auch mit der Zukunft befasst sich der erfolgreiche<br />

Weinproduzent intensiv: «Wir alle müssen uns Gedanken<br />

darüber machen, in welchem Zustand wir unsere<br />

Umwelt der nächsten Generation übergeben!» Marco<br />

denkt und redet nicht nur, er handelt auch. Auf seinem<br />

Weingut reduzierte er den Einsatz von Treibstoff, Dünger<br />

und Pflanzenschutzmitteln auf ein absolutes Minimum.


«Ich liess eigens sparsame Hightech-Maschinen und<br />

Fahrzeuge entwickeln, die Reben und Böden schonen.<br />

Das macht auch betriebswirtschaftlich Sinn», ist er überzeugt.<br />

Zudem legt er hohen Wert auf eine ausgewogene<br />

Biodiversität. In seinem Weinberg wachsen zwischen<br />

Reben auch Eichen, Blumen, Bohnen und Erbsen, was<br />

den Nährstoffgehalt des Bodens fördere. Gemeinsam mit<br />

anderen umbrischen Winzern setzt er sich dafür ein, dass<br />

biodynamischer Weinbau zum Standard wird. Doch sein<br />

Engagement gilt auch sozialen Projekten. Zudem schafft<br />

Caprai Arbeitsplätze für die lokale Bevölkerung, er fordert<br />

Ethik im Unternehmertum und die Entwicklung eines<br />

sanften Tourismus in Umbrien.<br />

Urlauber sollten sich unbedingt die moderne Kellerei<br />

Arnaldo Caprai ansehen. Im grosszügigen Besucherzentrum<br />

kann man sich auf geführten Rundgängen, beim<br />

Betrachten von Videofilmen und beim Blättern in Büchern<br />

mit den Spezialitäten des lokalen Weinbaus vertraut<br />

machen. An einer meterlangen ovalen Bar lassen sich sämtliche<br />

Schätze aus Caprais Keller degustieren: Vigna Flaminia<br />

beispielsweise, ein Rotwein aus zwei Dritteln Sangiove-<br />

23


se und kleinen Anteilen von Canaiolo und Sagrantino.<br />

Oder der beliebte Montefalco Rosso. Bevor wir mit Marco<br />

zu einer Fahrt durch sein Weingut aufbrechen, lädt uns<br />

der grosszügige Gastgeber zum Anstossen mit strohgelbem<br />

Grecante ein. Zu diesem sortenreinen Weisswein reicht er<br />

Bauernbrot, beträufelt mit Öl von Olivenbäumen, die auf<br />

seinem Land wachsen. Dann gesellen sich seine zwei munteren<br />

Söhne Alessandro und Arnaldo zu uns. Die Kinder<br />

wollen uns unbedingt begleiten, denn eine Fahrt in Papas<br />

Jeep über holprige Feldwege macht «viel mehr Spass als in<br />

die Schule zu gehen». Und schliesslich wollen die beiden<br />

auch einmal «Traubengärtner» werden wie ihr Vater.<br />

Caprais Pflanzungen erstrecken sich über einen Hügel<br />

mit erheblichen Höhenunterschieden. Entsprechend steil<br />

fahren wir mit Marcos Jeep bergauf und bergab. Von einer<br />

Aussichtsplattform mitten in den Reben geniessen wir den<br />

Blick über halb Umbrien bis hinüber nach Assisi. Genau<br />

die richtige Kulisse, um Caprais berühmten Sagrantino<br />

zu probieren. Er rät, seinen Riserva mit dem Jahrgang<br />

2008 getrost bis 2020 im Keller zu belassen. Der jetzt<br />

schon harmonische Wein werde nur noch besser. «Meinem<br />

Sagrantino darf und muss man Zeit geben, denn<br />

dieser Wein ist kein Produkt aus der hektischen Welt der<br />

Minuten oder Stunden, nein, bei ihm misst man in Jahrzehnten<br />

und Jahrhunderten», erklärt Marco poetisch. Ich<br />

schwenke mein Glas und betrachte ehrfürchtig den tiefroten<br />

Rebensaft. «Sagrantino braucht, hat und schenkt<br />

Zeit», sagt Gastgeber Caprai, «und passt ausgezeichnet zu<br />

Slow Food!» Der tanninreiche Wein bietet dem Geniesser<br />

zweifellos ein besonderes Entspannungsprogramm. Also,<br />

zurücklehnen und spüren, wie der Sagrantino im formschönen<br />

Kelchglas langsam den Hauch der umbrischen<br />

Geschichte zu verströmen beginnt, die Geschmacksnerven<br />

entzückt und das Weinparadies auf Erden erleben lässt. In<br />

solchen Momenten offenbart dieser besondere Trank sein<br />

wahres Wesen: Umbriens «geweihter» Wein ist schlicht<br />

ein Göttertrank.<br />

Bild: Flavia <strong>Vergani</strong> | Text: Damian Zingg


KANN MAN SICH IN UNMITTELBARER NÄHE DES HAUPT-<br />

BAHNHOFS ZÜRICH WOHLFÜHLEN? IST ES MÖGLICH, IN<br />

DER CITY VON ZÜRICH FÜR EIN PAAR STUNDEN SEINE<br />

SORGEN ZU VERGESSEN? KANN ES SEIN, DASS INNERT<br />

KÜRZESTER ZEIT AUS FREMDEN FREUNDE WERDEN?<br />

JA, DAS FUNKTIONIERT ALLES BESTENS, UND ZWAR IM<br />

RESTAURANT «SCHÜTZENGASSE» BEI BRUNO EXPOSITO.<br />

ER IST GASTGEBER, DOMPTEUR, ENTERTAINER UND<br />

KUPPLER IN EINEM. VIEL SPASS.<br />

SCHÜTZENGASSE<br />

Das Restaurant «Schützengasse», zwischen Löwenstrasse<br />

und Sihl gelegen, hat genau das, was auch ein gutes Theater<br />

braucht, um sich in die Herzen der Besucher zu spielen: eine<br />

passende Kulisse, ein tolles Ensemble und ein spannendes<br />

Drehbuch oder eben Interieur, Personal und Speisekarte.<br />

Das Restaurant «Schützengasse» ist eine wirklich schöne<br />

Beiz, und es muss den Betreibern hoch angerechnet werden,<br />

dass sie den ehemals urigen Gasthof, der notabene über 100<br />

Jahre existiert, vor drei Jahren zeitgemäss, aber respektvoll<br />

renoviert haben. Kein unnötiger Schnickschnack, kein abgehobener<br />

Designplunder ist zu sehen. Die Innenarchitektur<br />

mit dem tollen Mahagoni-Parkett, dem Holzmobiliar und<br />

der bordeauxroten Decke ist dezent gehalten und schafft eine<br />

ideale Wohlfühlatmosphäre für die Gäste aus nah und fern.<br />

Im Sommer, wenn es dann einen Sommer gibt, verschiebt<br />

sich das Geschehen nach draussen in den lauschigen Garten.<br />

Man würde es kaum für möglich halten, dass mitten<br />

im Bahnhofsquartier eine derart ruhige Oase zu finden ist.<br />

Einfach toll.<br />

27


Womit wir beim Ensemble, dem «Personal» wären. Es gibt<br />

ja viele gute Gastgeber in der Gastroszene, aber es gibt wohl<br />

kaum einen zweiten Bruno Exposito. Der gebürtige Spanier,<br />

der das Lokal von drei Jahren übernommen hat, ist<br />

Organisator, Dompteur, Animateur und Kuppler in einem.<br />

Seine Herzlichkeit mit dem Publikum ist ansteckend, und<br />

so wundert es auch nicht, dass er praktisch alle seine Gäste<br />

persönlich kennt. Exposito weiss auch ganz genau, was seine<br />

Rolle in dieser Gaststätte ist: «Ich will einfach, dass die<br />

Menschen sich bei uns wohlfühlen. Bei mir dürfen Sie den<br />

Alltag vergessen und etwas erleben», sagt er und begrüsst<br />

die nächsten zwei Damen mit einer herzlichen Umarmung.<br />

Leider haben diese nicht reserviert, das Lokal ist aber schon<br />

voll. Kein Problem für Bruno, er platziert die Damen an<br />

einen Tisch, der schon mit zwei Jungs besetzt ist, stellt sie<br />

einander vor und alles nimmt seinen Lauf. «Hast du gesehen»,<br />

sagt Expostio eine Stunden später, «die haben sich jetzt den<br />

ganzen Abend bestens miteinander unterhalten und haben<br />

schon die Nummern ausgetauscht.» Im Restaurant «Schützengasse»<br />

ist Zusatzunterhaltung immer inbegriffen, man<br />

weiss nie, was passiert. Der Capo weiss aber auch, wann ein<br />

Gast ungestört sein will, und ist dann entsprechend zurückhaltend.<br />

Es versteht sich von selbst, dass die ganze Crew sich<br />

diese Philosophie verinnerlicht hat.<br />

Um das Essen im Restaurant «Schützengarten» zu beschreiben,<br />

reicht ein Blick auf den Slogan der Speisekarte: «Great<br />

food ist like great sex. The more you have, the more you<br />

want.» Und so ist es auch. Klassiker mit mediterranem Flair<br />

dominieren und überzeugen. Ein Star des Hauses ist das<br />

Markbein mit Olivenöl und Fleur de sel. Man muss es einfach<br />

probiert haben. Die hausgemachte Pasta ist ebenfalls<br />

vorzüglich. Speziell die Trüffelravioli gefüllt mit Quarkkäse<br />

an einer Trüffelrahmsauce sind eine Wucht. Ein Must sind<br />

auch das Kalbs-Cordon-bleu und die grillierte Seezunge.<br />

Beruhigend ist die Einleitung auf der Getränkekarte: «Egal,<br />

wie Dicht du bist, Goethe war Dichter.» Der Auswahl eines<br />

edlen Tropfens aus Spanien oder Italien steht also nichts im<br />

Weg. Toll zum Beispiel der Amarone L'anima di <strong>Vergani</strong><br />

(Veneto) oder der RS aus der Toscana. Zu den leckeren<br />

Desserts rundet der Planeta Passito di noto (Sizilien) das<br />

Vergnügen ab.<br />

Eines sei noch gesagt. Das Restaurant «Schützengasse» läuft<br />

derart gut, dass eine Reservation einige Tage vorher dringend<br />

empfohlen ist.<br />

Bild: Flavia <strong>Vergani</strong> | Text: Andrea Ullius<br />

28 29


ESSEN: 10 PUNKTE. SERVICE: 10 PUNKTE. AMBIENTE: 10<br />

PUNKTE. ZÜRICH IST EINE COOLE UND TRENDIGE STADT,<br />

HIN UND WIEDER ETWAS OBERFLÄCHLICH, ABER WELCHE<br />

GROSSSTADT IST DAS NICHT. IN ZÜRICH FINDET MAN<br />

ABER AUCH LEIDENSCHAFT, SPEZIELL IN DER GASTRO-<br />

NOMIE. BESTES BEISPIEL DAFÜR IST DAS RESTAURANT<br />

«DREI STUBEN», UND DAS IST SCHLICHT PHÄNOMENAL.<br />

VIELEN DANK, MARCO PERÒ.<br />

DREI STUBEN<br />

Nachdem der gebürtige Churer Marco Però im Kindesalter<br />

bei Beat Caduff in Arosa seine erste Gourmet-Erfahrung<br />

gemacht hatte, war für ihn klar: «Ich werde Koch!» Gesagt,<br />

getan, die Kochlehre wurde im Hotel «Dolder» in Zürich<br />

absolviert und anschliessend in weiteren Top-Hotels Erfahrungen<br />

gesammelt. Dass Marco Però anschliessend durch<br />

den bekannten Zürcher Gastronomen Michel Péclard<br />

(Milchbar, Coco Grill & Bar, Fischer's Fritz) angeheuert<br />

31


wurde, erwies sich als Glücksfall. Però wandelte sich zum<br />

Allrounder, und seine Aktivitäten verschoben sich von der<br />

Küche Richtung Gastgeberrolle. 2010 beschloss der umtriebige<br />

Churer mit italienischen Wurzeln, auf die Karte Selbstständigkeit<br />

zu setzen, und fand im Restaurant «Drei Stuben»<br />

seine grosse gastronomische Liebe. «Ich habe bewusst ein<br />

Lokal gesucht, das zu mir passt und das meine Begeisterung<br />

weckt», sagt Marco Però strahlend.<br />

Das ganze Team des «Drei Stuben» begeistert seine Gäste<br />

mit viel Leidenschaft und perfektem Service. Kaum hat<br />

man in der rustikalen, aber nicht alt wirkenden Gaststube<br />

Platz genommen, fühlt man sich fast wie zu Hause.<br />

Die Stimmung ist ungezwungen, das Publikum sehr<br />

unterschiedlich. Marco Però setzt auf Mund-zu-Mund-<br />

Propaganda und ein Netzwerk von Stammgästen. Und<br />

es funktioniert. Die Quartierbeiz im Kreis 6 ist immer<br />

gut gefüllt. «Ich will bewusst ein treues, durchmischtes<br />

Publikum und keine Szene, die nach ein paar Monaten<br />

wieder weiterzieht», sagt Però.<br />

Leidenschaft ist auch in der Küche auszumachen. Küchenchef<br />

Michael Bolliger, der seit 2011 die Kochlöffel im «Drei<br />

Stuben» schwingt, hat eine hochwertige, frische und saisonale<br />

Marktküche etabliert. Die interessante Speisekarte ist<br />

übersichtlich und umfasst Klassiker wie den legendären<br />

Kalbs-Hackbraten Drei Stuben oder das Zürcher Kalbsgeschnetztelte.<br />

Aber auch fantasievolle Eigenkreationen wie<br />

Pastinakensuppe mit Kaninchenpraliné oder Crépinette<br />

von der Wachtel an Safran-Blumenkohl-Püree begeistern<br />

den hungrigen Gast. Nebst den Köstlichkeiten auf der<br />

Speisekarte zaubern Marco Però und Michael Bolliger<br />

jeden Abend zwei Vor- und Hauptspeisen auf die Teller.<br />

Die Tagesempfehlung präsentiert der Chef dem Gast persönlich,<br />

und zwar in der Hocke. Der Kreativität sind im<br />

Restaurant «Drei Stuben» keine Grenzen gesetzt. «Unsere<br />

Kreationen entstehen oft im Team. Manchmal entdecke ich<br />

etwas auf meinen Reisen, oder Michael findet einen neuen<br />

Produzenten. Wir lassen der Fantasie bewusst freien Lauf»,<br />

schwärmt Però.<br />

Auf den Teller kommen im Restaurant «Drei Stuben» nur<br />

hochwertige Produkte. In den meisten Fällen kennt Marco<br />

Però den Produzenten. Der Sommerbock kommt von<br />

Zanetti aus dem Puschlav, das Kalbskotelette aus dem<br />

Toggenburg und die Aprikosen aus dem Wallis. Spargel<br />

gibt es, wenn bei uns der Spargel wächst, und wenn<br />

Zutaten aus dem Ausland kommen, dann wird strikt auf<br />

Produktion und Qualität geachtet.<br />

Diese Philosophie gilt auch für das Weinangebot im Restaurant<br />

«Drei Stuben». Auf der umfangreichen Weinkarte<br />

findet man keine Flaschen aus Übersee. Marco Però<br />

sagt klar: «Um uns herum werden so viele tolle Tropfen<br />

gekeltert, da kann man bestens auf lange Transportwege<br />

verzichten.» Und so darf man unter einer Vielzahl von<br />

Italienern, Franzosen, Schweizern, Spaniern, Deutschen<br />

und Österreichern auswählen. Dank der Partnerschaft<br />

mit der Familie <strong>Vergani</strong> findet man aus allen italienischen<br />

Regionen spannende Weine, die es zu entdecken gilt.<br />

Summa summarum ist das Restaurant «Drei Stuben»<br />

mehr als nur ein Geheimtipp. Wer auf hohem Niveau<br />

eine exzellente Küche geniessen will, ohne dabei in ein<br />

gesellschaftliches Korsett gezwängt zu werden, der sollte<br />

bei der nächsten Gelegenheit in der Beckenhofstrasse 5<br />

seinen Tisch reservieren.<br />

Bild: Flavia <strong>Vergani</strong> | Text: Andrea Ullius<br />

32<br />

33


LOGGIO


WO EINST DER MARQUIS DI VENUTI LOGIERTE, KÖNNEN<br />

HEUTE GENIESSER FANTASTISCHE FERIENTAGE VERBRIN-<br />

GEN. DIE REDE IST VOM TRAUMHAFTEN PALAZZO VILLA<br />

LOGGIO. SARA UND HANS ENSING HABEN SICH IN DEM<br />

PERFEKT RESTAURIERTEN BAROCKPALAST DEN TRAUM<br />

VON DER VILLA IN DER TOSKANA ERFÜLLT. ZYPRESSEN<br />

UND ROSMARINBÜSCHE SÄUMEN DIE LANGE EINFAHRT<br />

ZU IHREM STOLZEN ANWESEN. DAS HISTORISCHE GÄS-<br />

TEHAUS LIEGT INMITTEN VON SANFT GESCHWUNGENEN<br />

HÜGELZÜGEN, DIE SICH ZWISCHEN MONTEPULCIANO<br />

UND CORTONA ERSTRECKEN. BEKANNT IST DIE SÜDTOS-<br />

KANISCHE DOC CORTONA FÜR VORZÜGLICHEN SYRAH.<br />

DOCH DIE BEIDEN NEWCOMER MACHEN AUCH MIT ANDE-<br />

REN WEINEN AUF SICH AUFMERKSAM.<br />

Eines gleich vorweg: Ich habe in der Toskana kaum je<br />

ein schöneres Feriendomizil gesehen. Hier lässt sich für<br />

ein paar Tage der Traum vom ‹Haus in der Toskana›<br />

leben. Weinberge inklusive. Die sehr grossen Zimmer im<br />

geschmackvoll renovierten Gebäude begeistern, das Haus<br />

kommt ohne Schnickschnack aus, bietet dafür sehr viel<br />

sehr schönes Ambiente. Kunstfreunde stossen in Korridoren<br />

und Sälen auf interessante Gemälde und zeitgenössische<br />

Skulpturen. In der weitläufigen Gartenanlage<br />

kann man bei einem Spaziergang die Seele baumeln lassen,<br />

unter den grossen Bäumen schwerelos dem Rauschen des<br />

Windes zuhören oder sich gemütlich in den Pool legen.<br />

Der Blick schweift von der Südtoskana bis ins benachbarte<br />

Umbrien, in der Ferne grüssen die Colli Senesi und der<br />

Monte Amiata, und nachts hört man hin und wieder die<br />

mysteriösen Rufe von Eulen und Stachelschweinen.<br />

Die Gastgeber empfangen uns auf einer der vielen Terrassen<br />

ihrer historischen Villa. Der ohnehin schon feine Duft<br />

der toskanischen Bilderbuchlandschaft erfüllt sich mit<br />

den Düften der aufgetragenen Apéroplatte: fritierte wilde<br />

Zwiebeln, Salbei- und Basilikumblätter, Spargelmousse<br />

und Zucchinipüree, Schaf-Mascarpone, schmackhafte<br />

Bruschetti, Meerfrüchte und gartenfrisches Gemüse, dazu<br />

ein oder zwei oder mehrere (wer kann da widerstehen?)<br />

Gläser überraschend fruchtigen Traminer aus dem eigenen<br />

Weinberg. Ein ausgezeichneter Tropfen, der sich mit seiner<br />

wohltuenden Frische erheblich von vielen toskanischen<br />

Weissweinen abhebt.<br />

Sara und Hans müssen von den Gästen die immer gleiche<br />

Frage stellen lassen: Wie sind sie zu diesem traumhaften<br />

Weingut gekommen? «Ich habe schon früh mit Pflanzen<br />

gearbeitet», erklärt der gebürtige Holländer Hans, «als<br />

Student arbeitete ich in einer Rosenzucht. Das ist ein bisschen<br />

wie Weinbau – man muss die Pflanzen regelmässig<br />

und fachmännisch zurückschneiden, will man Wildwuchs<br />

vermeiden!»<br />

37


Später arbeitete er rund um den Globus in der Finanzindustrie.<br />

Seine Frau Sara stammt aus dem norddeutschen<br />

Harzgebiet. Kennengelernt haben sich die beiden in Rom.<br />

Sie schmunzelt: «Von Anfang an gehörte Italien zu unserer<br />

Beziehung.» Die beiden sind sich einig: «Wir haben die<br />

Welt gesehen und sind viel gereist. Irgendwann war es<br />

genug. Mit Villa Loggio haben wir den Ort gefunden, an<br />

dem wir zur Ruhe kommen können. Ideal für eine junge<br />

Familie, die ein Nest braucht.» Und wie wird man über<br />

Nacht Weinproduzent? «Das war ein langer, schwieriger<br />

Prozess!», erinnert sich Hans. Zuerst mussten sie sich mit<br />

den lokalen Gepflogenheiten vertraut machen. Sara Ensing<br />

entwickelte mit der Zeit ein feines Gespür für den Umgang<br />

mit italienischer Bürokratie. Augenzwinkernd meint sie:<br />

«Das Schrecklichste, was einem hier passieren kann, ist<br />

ein sofortiger positiver Bericht von einer Amtsstelle. Ein<br />

sicheres Zeichen dafür, dass es Ärger geben wird!»<br />

Die Anfangsmühen sind vergessen. Unter dem Namen Villa<br />

Loggio produzieren sie auf 50 Hektar bemerkenswerte<br />

Weine, die wir zu Pasta mit Entenragout, Schafkoteletten<br />

vom Grill und Gemüse geniessen. Die Begeisterung steigt<br />

von Flasche zu Flasche. Beispiel: Cabernet-Sauvignon.<br />

Originalkommentar Reto <strong>Vergani</strong>: «Un vino della Madonna!»<br />

Nur 600 Flaschen hat Villa Loggia davon produziert<br />

– <strong>Vergani</strong> hat die gesamte Produktion exklusiv aufgekauft.<br />

Auch der 2008er Pinot Noir gefällt ausgezeichnet. Ob es<br />

einen Magier in der Kellerei gibt? Kellermeister Crescenzo<br />

bleibt bescheiden: «Guten Wein macht man im Weinberg,<br />

nicht im Keller!» Seine überaus herzliche Frau Beatrice<br />

doppelt nach: «Die Erde rund um Villa Loggio ist wie<br />

geschaffen für guten Wein!»<br />

Die Kellerei befindet sich etwa einen Kilometer vom<br />

Wohnhaus entfernt. In den Fässern lagern ausgezeichnete<br />

Schätze. Besonders freuen darf man sich auf den Pinot<br />

Noir 2013. Auch der Syrah 2013 überzeugt jetzt schon<br />

mit einem ausgezeichneten balsamischen, weichen Körper.<br />

Villa Loggia produziert zwar erst seit 2005 Wein, sorgt<br />

aber bereits jetzt für Aufsehen. Man darf gespannt sein,<br />

was die Newcomer in den kommenden Jahren präsentieren.<br />

Eines ist gewiss: Die eingeschlagene Richtung stimmt.<br />

Mit Villa Loggio ist am Firmament des Weinhimmels<br />

ein neuer Stern erschienen. Am Tourismushimmel ist er<br />

bereits aufgegangen: Als Gast auf dem Weingut kann man<br />

genau dieses Stück Toskana erleben von dem man immer<br />

schon geträumt hat. Was will man mehr?<br />

Bild: Flavia <strong>Vergani</strong> | Text: Damian Zingg<br />

39


40 41


CHRISTINE<br />

MICHEL


DIE MEISTEN ZEITGENOSSEN ASSOZIIEREN «BUCHHALTUNG»<br />

MIT KNOCHENTROCKENEM ZAHLENSALAT. DAS DEM NICHT<br />

SO IST, ZEIGT EIN GESPRÄCH MIT VERGANIS CHARMANTER<br />

BUCHHALTERIN CHRISTINE MICHEL. SIE SAGT, IHR METIER<br />

SEI SPANNEND WIE EIN KRIMI: «DAS DETEKTIVISCHE GEFÄLLT<br />

MIR BEI MEINER ARBEIT AUSSERORDENTLICH. ICH SPÜRE JEDE<br />

FEHLBUCHUNG AUF. DAFÜR HABE ICH EINEN BESONDEREN<br />

INSTINKT ENTWICKELT!»<br />

Christine hat ursprünglich eine kaufmännische Lehre<br />

absolviert. Später versuchte sie – mal als Wirtin, mal als<br />

Dolmetscherin für Gehörlose – auf eigenen Füssen zu stehen.<br />

Irgendwann besann sie sich aber auf ihre beruflichen<br />

Wurzeln. «Ich weiss noch genau, wie mir damals ein Stelleninserat<br />

von <strong>Vergani</strong> aufgefallen war. Kaum hatte ich<br />

mein Dossier eingereicht, lud mich Reto zum Bewerbungsgespräch<br />

ein.» Christine Michel erzählt, dass es eine Art<br />

«Liebe auf den ersten Blick» war. «Mir gefiel die angenehme<br />

Atmosphäre in der Enoteca, der schöne Gewölbekeller und<br />

Retos Leidenschaft für sein Familienunternehmen.» Ohne<br />

zu zögern unterschrieb sie den Arbeitsvertag. Das war vor<br />

acht Jahren.<br />

Bevor sie bei <strong>Vergani</strong> arbeitete, hatte sie keine grosse<br />

Ahnung von Weinen. «Inzwischen bin ich es, die zu Hause<br />

bestimmt, welche Flasche zu welchem Essen auf den Tisch<br />

kommt!» Ihr Favorit: Soave Classico Superiore Salvarenza<br />

von Gini. In der Freizeit pflanzt Christine auf ihrem<br />

Balkon Gemüse und Safran, wenn sie nicht gerade joggt.<br />

Zudem ist sie ein wahrer Film-Freak. «Da kann ich vom<br />

Berufsalltag abschalten und in andere Welten eintauchen!»,<br />

sagt sie.<br />

In der Welt von <strong>Vergani</strong> ist sie längst so etwas wie ein<br />

Familienmitglied geworden. Ihr Chef übergab ihr im Laufe<br />

der Zeit immer mehr Verantwortung. «Reto vertraut mir<br />

voll und ganz», sagt Christine voller Zufriedenheit, «und<br />

bei Sitzungen werde ich als strikte Kassenwartin geschätzt.<br />

Auch wenn ich gelegentlich eine euphorische Geschäftsvision<br />

durch nackte Zahlen auf den Boden buchhalterischer<br />

Realität zurückholen muss.» Christine ist überzeugt, dass<br />

es in einer Firma beides brauche: Visionen und nüchterne<br />

Analysen. «Bringt man sie in Übereinstimmung, ist der<br />

Weg für Neues frei. Wenn nicht, sollte man die Finger von<br />

neuen Ideen lassen!», folgert die hervorragend ausgebildete<br />

Buchhalterin messerscharf. Die fleissige junge Frau hat<br />

seit wenigen Wochen auch ein Diplom als Chief Financial<br />

Officer CFO in der Tasche. <strong>Vergani</strong> hat es ihr mit der Verleihung<br />

der Prokura verdankt. Wir gratulieren Christine<br />

Michel herzlich und wünschen weiterhin viel Erfolg!<br />

Bild: Flavia <strong>Vergani</strong> | Text: Damian Zingg<br />

44<br />

45


AURA<br />

SEIT JANUAR 2013 GIBT ES IN ZÜRICH MIT DER «AURA<br />

SMOKER'S LOUNGE» EINE NEUE WOHLFÜHLOASE, DIE<br />

GENUSSRAUCHERN WEITAUS MEHR ZU BIETEN HAT ALS<br />

NUR EINEN VERRAUCHTEN GLASKÄFIG, AUS DEM MAN<br />

SCHNELLSTMÖGLICH WIEDER VERSCHWINDEN WILL. IM<br />

GEGENTEIL: DIE LEDERSESSEL, IN DIE MAN AM LIEBSTEN<br />

VERSINKEN MÖCHTE, MACHEN DAS IN SANFTEN BRAUN-,<br />

GOLD- UND BEIGETÖNEN GEHALTENE BIJOU ZU EINEM<br />

ORT, WO MAN VERWEILT UND AN DEN MAN GERNE<br />

ZURÜCKKEHRT. DIE RIESIGE AUSWAHL AN ZIGARREN<br />

JEDER GRÖSSE UND GESCHMACKSRICHTUNG TRÄGT BEI<br />

KENNERN DAS IHRE DAZU BEI.<br />

Ganz in der Nähe des Paradeplatzes gelegen gibt das «Aura»<br />

sein Geheimnis erst preis, wenn man den unscheinbaren<br />

Eingang am Bleicherweg durchschreitet. Dann jedoch öffnet<br />

sich eine betörende Welt von Sinneseindrücken. «Aura<br />

steht für eine besonders positive, einzigartige Ausstrahlung»,<br />

sagt Geschäftsführer Stefan Persterer. Die Smoker's<br />

Lounge und Bar beherbergt ein bunt gemischtes Publikum,<br />

je nach Tag und Tageszeit. «Unsere Kundschaft spiegelt<br />

das multikulturelle Leben Zürichs wider», sagt Persterer.<br />

Am Wochenende sind es mehrheitlich jugendliche Clubber,<br />

47


die zu sanfter Loungemusik eines DJ’s in der Bar chillen,<br />

bevor sie den Ausgang unter die Füsse nehmen; während<br />

der Woche sind es eher die Manager aus dem Bankenviertel,<br />

die die Gelegenheit nutzen, mal kurz zu einer schmackhaften<br />

Zigarre die Seele baumeln zu lassen. Oft bleiben sie<br />

auch länger. «Die ruhigen Nischen in der Lounge sind sehr<br />

beliebt und durchaus dazu geeignet, ein paar Stunden am<br />

Laptop zu verbringen oder ein Geschäft zum Abschluss zu<br />

bringen», sagt Persterer.<br />

Etwas archaisch mutet der Hauscocktail an, der so gar nicht<br />

zum durchgestylten Dekor passen will. Im Einmachglas<br />

bekommt der Gast ein süss-saures Gaumenspiel serviert,<br />

das es in sich hat: Grossmutters Konfitüre (Erdbeer oder<br />

Himbeer) mit Wodka, Limetten, Minze und crushed Ice.<br />

Auf den Signature-Drink des Hauses angesprochen, meint<br />

Persterer, man müsse sich eben ständig neu erfinden. Die<br />

Beliebtheit des Drinks scheint ihm recht zu geben.<br />

Das «Aura» gehört zur Tao Group AG, die auch das Tao’s<br />

und den Club Icon in Zürich betreibt. CEO Philippe Haussener,<br />

Spross der gleichnahmigen Gastro-Familie, geniesst<br />

einen ausgezeichneten Ruf in der hiesigen Ausgehszene.<br />

Seit vielen Jahren ist die Familie darum bemüht, innovative<br />

Gastro-Ideen in Zürich zu verwirklichen. Trotz der beeindruckenden<br />

Grösse des «Aura» ist es gelungen, den familiären<br />

Charakter zu bewahren. Mutter Evelyne Haussener hat<br />

das Ihre dazu beigetragen: Von ihr stammt das Konzept der<br />

Inneneinrichtung, das bis ins letzte Detail durchdacht ist.<br />

Bild: Flavia <strong>Vergani</strong> | Text: Marcus May<br />

Alexander Unterberg, Bar Manager<br />

Stefan Persterer, Geschäftsführer<br />

49


COLLANA


DIE «COLLANA BAR E CAFFÈ» IST MEHR ALS NUR EIN WEI-<br />

TERER TREFFPUNKT IN DER ZÜRCHER INNENSTADT – DER<br />

MARKANT ABGERUNDETE, KUNSTVOLL VERZIERTE FLACH-<br />

DACH-PAVILLON IST, OBWOHL ERST WENIGE JAHRE ALT,<br />

AUS DEM STADTBILD RUND UMS BELLEVUE NICHT MEHR<br />

WEGZUDENKEN. ENTSPRECHEND BUNT GEMISCHT PRÄ-<br />

SENTIERT SICH DIE KLIENTEL, DIE DAS TÄGLICHE KOMMEN<br />

UND GEHEN RUND UM DEN NEU GESTALTETEN PLATZ AM<br />

OPERNHAUS WIDERSPIEGELT. NEBEN DEM HERVORRAGEN-<br />

DEN KAFFEE UND DER EINMALIGEN STIMMUNG BESTICHT<br />

DAS «COLLANA» DURCH SEINE HAUSGEMACHTEN PASTA-<br />

GERICHTE UND DIE AUSGESUCHTEN WEINE.<br />

Kaffeegeniesser und Zeitungsleser am Morgen, tagsüber<br />

Lunch, Touristen und Passanten, dann After-work-Cocktails<br />

um fünf; und schon trudeln die ein, die in die Oper, ins<br />

Kino oder später an eine nahe Party gehen. Oder anders<br />

rum: Ist die Oper aus, verspürt mancher noch Lust auf<br />

einen Teller Pasta, den famosen Pepito frisch von der Takeaway-Theke,<br />

eine Quiche oder schlicht ein Glas Rotwein.<br />

Geschäftsführer Claudio Vescio gerät ins Schwärmen, wenn<br />

er die Kundschaft seiner «Perle von Zürich», wie er die<br />

«Collana Bar e Caffè» zu nennen pflegt, beschreibt: «Vom<br />

Studenten bis zum Opernhausbesucher ist alles dabei.» Und<br />

alle seien willkommen, zu jeder Tageszeit. Das «Collana» ist<br />

tatsächlich ein Schmuckstück. Aus allen vier Himmelsrichtungen<br />

ist das gebückte Gebäude einsehbar, es steht mitten<br />

auf dem Sechseläutenplatz. Ein Ort des Sehens und Gesehen-<br />

Werdens – obwohl der Betrachter die Gäste von aussen nur<br />

schemenhaft erkennt, die hinter der geschwungenen Fensterfront<br />

ihren Macchiato schlürfen oder an einem Glas italienischen<br />

Perlwein nippen. Bei schönem Wetter geniesst es<br />

sich leichter auf dem grosszügigen Aussenplatz, der nahtlos<br />

den Blick übers Bellevue, den See und den Üetliberg zulässt.<br />

Dann stehen die raumhohen Fensterflügel des Pavillons<br />

offen, drinnen ist es noch angenehm kühl.<br />

Geht die Sonne unter oder verdunkeln Regenwolken den Himmel, geschieht Verblüffendes: Ein ausgeklügeltes Lichtsystem<br />

sorgt für angenehm warmes Licht, das sich automatisch der Helligkeit anpasst. Zusätzliche LED-Streifen wechseln zeitlupenhaft<br />

ihre Farbe, setzen weitere Akzente und geben der riesigen Holzskulptur, die die gesamte Decke überzieht mit ihrem<br />

bunten Licht-und-Schatten-Spiel eine Gestalt. Stellen Sie sich einen Vulkan vor, Vesuv oder Ätna, eine collina im «Collana»<br />

quasi, auf den Kopf gestellt, ganz italianità. Er bricht aus und spuckt hölzerne Lavaklötze über die ganze Decke. Die Caldera<br />

des Vulkans thront derweil über dem Herzstück der Bar, kopfüber.<br />

Die Theke und die Rückwand sind in dunklem Holz gehalten wie auch das gesamte Mobiliar. Dennoch entsteht nie das Gefühl<br />

von Schwere – der luftig-hohe Raum verleiht dem Ambiente eine angenehme Leichtigkeit. Die offenkundig gut geschulten<br />

Baristas hinter der zinn-geschürzten Theke sind ständig in Bewegung, höflich und aufmerksam. Gerne lassen sie sich auch<br />

mal auf ein Gespräch ein. Ihre diskrete Präsenz in Schwarz trägt viel zur Authenzität des Gesamteindrucks bei. Trotz des<br />

Erfolgs sei man bodenständig geblieben, sagt Claudio Vescio. «Das ‹Collana› darf nicht zum Selbstläufer werden, wir müssen<br />

uns ständig verbessern.»<br />

Bild: Ivan Vrdoljak | Text: Marcus May<br />

52<br />

53


MOLITERNO<br />

ER MUSSTE SICH ENTSCHEIDEN, DENN DAS HIN UND<br />

HER ZWISCHEN ITALIEN UND DER SCHWEIZ WAR NICHT<br />

SEINE SACHE, COSIMO MOLITERNO ENTSCHIED SICH<br />

FÜR DIE SCHWEIZ ODER GENAUER FÜR ZÜRICH ODER<br />

NOCH ETWAS GENAUER FÜR DIE GASTROKULTUR DER<br />

COMMERCIO-GRUPPE. SEIT JAHRZEHNTEN IN DEN VER-<br />

SCHIEDENSTEN FUNKTIONEN GESTALTETE ER DIE ENT-<br />

WICKLUNG EINES GASTRONOMIE-UNTERNEHMENS DAS<br />

ZUM INVENTAR ZÜRICHS GEHÖRT. WIR SITZEN UNS IM<br />

«COMMERCIO» GEGENÜBER, ER WINKT DA UND HIER<br />

MENSCHEN ZU, DIE ER KENNT, UM DANN UMGEHEND<br />

AUF MEINE FRAGEN EINZUGEHEN. JA, DER KONTAKT ZU<br />

DEN GÄSTEN, MITARBEITENDEN UND GESCHÄFTSPART-<br />

NERN SEI IHM NICHT NUR WICHTIG, SONDERN SEI DER<br />

GRUND, WARUM ER SICH WOHLFÜHLT IN DER BRANCHE,<br />

SEIT RUND 40 JAHREN.<br />

Ohne Gespräche geht nichts<br />

Um die 150 Menschen beschäftigt die Commercio-<br />

Gruppe, zu denen auch sieben Kinos gehören. Hier hakt<br />

Moliterno ein; eine wichtige Philosophie sei die Verbindung<br />

zwischen Essen und Kultur, Nahrung für Leib,<br />

Seele und Geist. Siebentagewoche und keine Betriebsferien<br />

kennen die Restaurants, «so lebt Zürich», denke ich<br />

spontan. Wir werden von einem Kellner unterbrochen, er<br />

fragt im schönsten Italienisch nach unseren Bestellwünschen<br />

und macht auch gleich Vorschläge, zu denen wir<br />

beide zustimmend nicken. Apropos Personal und dessen<br />

Motivation: «Das regelmässige Gespräch ist wichtig, der<br />

offene Austausch ist massgebend für den Dialog zwischen<br />

Geschäftsleitung und Angestellten.» Moliterno weiss,<br />

wovon er spricht, denn sein Werdegang ging durch alle<br />

Arbeitsabläufe. Er kennt das Leben und Wirken auf dem<br />

Bauernhof über den Schlachthof bis zum Kochen, dem er<br />

heute noch privat frönt.<br />

Er schmunzelt und erinnert sich an Zeiten, als er Gäste<br />

ansprach und bewusst mal eine falsche Meinung äusserte.<br />

Ich verstand nicht ganz und fragte nach: «Na, wenn ich<br />

was Falsches sage, dann reagierte mein Gegenüber, und so<br />

brachte ich ihn zum Reden und erfuhr dann auch seinen<br />

Standpunkt.»<br />

Handschlag des Vertrauens<br />

Im Gespräch mit Moliterno kommen gerne auch alte Zeiten<br />

zur Sprache, aber nicht hinterherjammernd, sondern<br />

genau diese Erfahrungen möchte er nutzen für heutige<br />

Konzepte. Dazu gehört der Stammtisch, der für viele Banker<br />

und andere Karrierestrebende verloren ging. Moliterno<br />

pflegt diese Tradition und lädt dazu Freunde und<br />

Bekannte aus verschiedensten Branchen ein. «In diesem<br />

Rahmen kann man viel von anderen Erfahrungen lernen,<br />

ungezwungen und doch für alle ein Gewinn.»<br />

Vertrauen ist eine ihm sehr wichtige Eigenschaft, so gibt es<br />

heute noch Geschäftsverträge per Handschlag, die bestens<br />

funktionieren. Die Lokale der Commercio-Gruppe bleiben<br />

nicht nur der italienischen Lebensart treu, sie strahlen<br />

auch eine gewisse Gelassenheit aus. Wo liegen die Herausforderungen<br />

zwischen den diversen aktuellen Trends?<br />

«Das eine tun und das andere nicht lassen. Mit anderen<br />

Worten: die bewährte Tradition hochhalten, aber zugleich<br />

immer auf Entwicklung und Innovation bedacht sein.»<br />

Es begann am Kochtopf beim italienischen Militär<br />

Der 1941 in Monopoli (Region Apulien, Provinz Bari)<br />

geborene Gesprächspartner erlernte eigentlich seine<br />

ersten Kochkünste im italienischen Militär – aber nur<br />

eine Woche, den Rest diente er in der Schweiz, betont<br />

er. Genau das brachte ihn dahin, wo er heute ist, die<br />

reale praktische Arbeit von A – Z durch alle Bereiche der<br />

Gastronomie; Erfahrungen, die für ihn heute eine unersetzliche<br />

Hilfe bei seiner Arbeit sei. Eine Leidenschaft,<br />

die ihn nie losliess. Nun, ein kritischer Ton kann man<br />

ihm entlocken auf die Frage, wie sich die hiesige Gastroszene<br />

seit der gesetzlichen Liberalisierung 1997 mit<br />

dem Wegfall der Wirteprüfung verändert hat. «Offen<br />

gesagt, es wurde zum Deasaster. Seit dann kann jede und<br />

jeder in die Gastronomie einsteigen, ohne Ausbildung im<br />

Umgang mit Lebensmitteln und Hygiene, was dem Ruf<br />

unserer Branchen nicht guttut.»<br />

Aussichten für andere Stadtkreise<br />

Gab es in seinem Leben auch mal einen Moment, in dem<br />

er sich heute rückblickend anders entscheiden würde? Sein<br />

«Nein» ist klar, es war sehr gut, wie es verlief, sein Werdegang.<br />

In diesem Moment begrüsst er einen jüngeren Mann<br />

mit Handschlag, «mein Nachfolger». Gibt es Visionen und<br />

langfristige Ziele für das Unternehmen, wollte ich beim<br />

Espresso wissen. Ja, dass wir ausserhalb des Stadtkreises 1<br />

mehr präsent sein möchten. Es ist stark anzunehmen, dass<br />

Genussmenschen in Wollishofen, Altstetten, Stettbach,<br />

Oerlikon oder Schwamendingen nichts dagegen hätten.<br />

Bild: Flavia <strong>Vergani</strong> | Text: Urs Heinz Aerni<br />

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TALOSA<br />

VINO NOBILE AUS DEM SÜDTOSKANISCHEN MONTEPULCIANO GEHÖRT ZWEIFELLOS ZUR OBERSTEN LIGA ITALI-<br />

ENISCHER WEINE – AUCH WENN ES UM DEN EINST GANZ GROSSEN NAMEN ETWAS STILLER GEWORDEN IST. ZU<br />

UNRECHT, DENN DER SANGIOVESE EINHEIMISCHER PRODUZENTEN BRAUCHT SICH BEILEIBE NICHT ZU VERSTECKEN.<br />

WEDER PREISLICH NOCH QUALITATIV.


Edoardo Mottini heisst der junge Besitzer des Weinguts<br />

Talosa. Er glaubt an die Zukunft seines Vino Nobile, den<br />

Wein der Adeligen, wie der Sangiovese hier schon seit dem<br />

Mittelalter genannt wird. Seine topmoderne Kellerei befindet<br />

sich über einem malerischen Tal, an dessen Flanken<br />

sich beste Reblagen erstrecken. Der fast scheu wirkende<br />

Gutsbesitzer bedauert in feinstem Italienisch, dass viele<br />

Verbraucher im Norden die Traubensorte Montepulciano<br />

d’Abruzzo mit dem Wein aus Montepulciano verwechselten.<br />

Dabei besteht Vino Nobile aus erstklassigen Sangiovese-Trauben,<br />

die hier besser als anderswo gedeihen.<br />

Edoardo Mottini erwähnt fast beiläufig, dass der bekannte<br />

Önologe Umberto Trombelli von Sassicaia auch für ihn<br />

arbeite. «Lage, Böden und Mikroklima sind perfekt für<br />

Sangiovese – es wäre jammerschade, wenn wir nicht auch<br />

die Önologie in beste Hände legen würden.» Ihm zur Seite<br />

steht die Einheimische Alessandra Santinelli, die mit Leib<br />

und Seele bei der Sache ist. «Der Weinberg von Talosa<br />

gehört zu den einzigartigsten der Welt», sagt sie begeistert<br />

und beweist ihre Aussage, indem sie mir handtellergrosse,<br />

versteinerte Miesmuscheln reicht. «Jahrmillionen alt! Pflügen<br />

wir im Weinberg die Erde um, finden wir überall unter<br />

den Rebstöcken Fossilien – Muscheln und Schnecken aus<br />

dem Urmeer.» In der Tat gedeiht Talosas Sangiovese auf<br />

einem einzigartigen Terrain!<br />

Die alte Kellerei von Talosa befindet sich an der gleichnamigen<br />

Strasse im Zentrum von Montepulciano. Sie ist<br />

inzwischen zu eng und zu klein geworden. Doch in der<br />

stilvollen Enoteca können Besucher die hervorragenden<br />

Rotweine von Talosa degustieren. Nebenan führt eine<br />

steile Treppe in die Tiefe. Die schon im Mittelalter in<br />

Tuffstein gehauenen Kellerräume erstrecken sich bis unter<br />

die Palazzi rund um den Hauptplatz des malerischen<br />

Städtchens. Im Untergrund lagern zahlreiche Eichenfässer,<br />

hinter denen versteinerte Muscheln aus den Felswänden<br />

ragen. In dieser altehrwürdigen Cantina können Gruppen<br />

stilvolle Weindegustationen erleben.<br />

Zurück im Obergeschoss der Kellerei laden uns die Gastgeber<br />

zur Tavolata ein: Auf dem Tisch stehen gartenfrisches<br />

Gemüse in Körben, einladende Fleischplatten und ein<br />

Glas Talosa. Der hervorragende Cuvee aus Sangiovese und<br />

etwas Merlot schmeckt nicht nur ausgezeichnet, er verfügt<br />

auch über ein hitverdächtiges Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />

Dann entkorkt unser Gastgeber seine besten Flaschen:<br />

purpurroter Talosa Riserva, drei Jahre im Barrique<br />

ausgebaut, ergiesst sich in mein Glas. Ein Göttertrank.<br />

Dann sehr feiner Filai Lunghi, sortenreiner Sangiovese.<br />

Himmlisch! Stolz lässt uns der gepflegte Gastgeber Edoardo<br />

Mottini nun auch Weine kosten, die zehn Jahre und älter<br />

sind. Eine wahre Offenbarung! Der Vino Nobile macht<br />

seinem Namen alle Ehre – er bietet königlichen Weingenuss.<br />

Bild: Flavia <strong>Vergani</strong> | Text: Damian Zingg<br />

58 59


HERZBLUT UND PASSION: DAS MACHT EINEN WAHREN<br />

GASTRONOMEN WIE CONO MERENDINO AUS. ZUSAM-<br />

MEN MIT SEINER FRAU MARIBEL UND SEINEM ENGA-<br />

GIERTEN, EINGESPIELTEN TEAM FÜHRT ER SEIT MEHR<br />

ALS ZWÖLF JAHREN DAS LEGENDÄRE «RISTORANTE DA<br />

CONO» AN DER BADENERSTRASSE 526 BEIM STADION<br />

LETZIGRUND.<br />

365 Tage im Jahr hat er geöffnet. Und jeden Tag steht er<br />

persönlich in seinem Restaurant. Das macht ihm sichtlich<br />

Spass. Denn Cono Merendino ist ein Gastronom der Extraklasse.<br />

Eigentlich kaum verwunderlich: Bereits sein Vater<br />

kam aus der Branche, war Küchenchef im altehrwürdigen<br />

Hotel «Stoller» in Zürich. Aufgewachsen im lebendigen<br />

Quartier rund um den Albisriederplatz, hat Cono Merendino,<br />

der schon im Alter von 17 Jahren sein erstes Restaurant<br />

eröffnet hatte, nun seit zwölf Jahren seine neue Heimat<br />

unweit der einstigen Wirkungsstätte seines Vaters gefunden.<br />

Eine kaum vorstellbare Anzahl von Gästen bewirtet<br />

das inzwischen beinahe zur Familie gewordene Team des<br />

«da Cono» übers Jahr hin: Zahlreiche VIP-Anlässe und<br />

Bankette im Rahmen der sportlichen und musikalischen<br />

Veranstaltungen im und um das Letzigrund hat das «da<br />

Cono» nebst dem täglichen Betrieb auszurichten. Egal, wie<br />

gross die Anzahl der Gäste auch sein mag: Hier wird alles<br />

frisch und von Hand zubereitet.<br />

Und: Man hat das perfekte Nebeneinander gefunden: Auch<br />

während der grossen Dinner wird hier Karten gespielt, Fuss-<br />

ball geschaut, diskutiert oder auch Boccia gespielt. Denn die<br />

Stammgäste sind die Seele des «da Cono». Man ist befreundet.<br />

Auch mit dem Team. Und so hat hier so manch einer<br />

noch seinen Stammkellner, mit dem er täglich gerne das eine<br />

oder andere Wort wechselt. Stammgast zu werden im «da<br />

Cono» lohnt sich: Denn die Küche ist herausragend. Klassische<br />

italienische Gerichte, einfach, aber perfekt zubereitet.<br />

Die hausgemachte Pasta sucht ihresgleichen, und wer wissen<br />

will, wie eine Minestrone wirklich schmecken muss, der<br />

gehe ins «da Cono». Genuss und Spass verspricht, nebst den<br />

traditionellen italienischen Fleischgerichten, auch ein währschaftes<br />

Stück Fleisch vom heissen Stein, das man sich am<br />

Tisch gleich selbst zubereiten kann. Ein weiteres Highlight<br />

im «da Cono» natürlich die Bocciabahnen, auf denen schon<br />

legendäre Meisterschaften ausgetragen wurden, die aber auch<br />

Anlass zu so manchem gemütlichen und freundschaftlichen<br />

Beisammensein unter den Stammgästen sind. Und wer weiss:<br />

Vielleicht steht plötzlich ein Star-Kicker oder ein Rockstar da<br />

und stösst auch die eine oder andere Kugel.<br />

Bild: Flavia <strong>Vergani</strong> | Text: Andrin Schütz<br />

62<br />

63


CUCINA<br />

PIZZA


RISTORANTE CUCINA – BEST PIZZA IN TOWN! DER KREIS 5<br />

IN ZÜRICH HAT VIELES ZU BIETEN: VIEL KUNST, VIEL KUL-<br />

TUR, EINE MENGE LIFESTYLE UND NATÜRLICH SO MANCHE<br />

KULINARISCHE PERLE. EINE DAVON IST ZWEIFELSOHNE DAS<br />

RISTORANTE «CUCINA» AN DER LUISENSTRASSE 40.<br />

Es ist Mittwoch, 12.30 Uhr. Und: Es ist schwierig, im<br />

«Cucina» noch einen der weiss gedeckten Tische zu<br />

ergattern. Klar, denn die Maxime «best Pizza in town»<br />

kommt nicht von ungefähr. Dünner, knusprig gebackener<br />

Pizzateig, absolut frische und nur die besten Zutaten<br />

für den Belag.<br />

Das Ganze in klassischer Manier auf dem Holzbrett serviert.<br />

Einfach so, wie die perfekte Pizza eben sein muss.<br />

Man spürt sie sofort und überall, die passionierte Liebe<br />

zum Detail in Küche und Service, die alles, was man<br />

hier an 365 Tagen im Jahr bekommt, so unglaublich gut<br />

macht. Auch das Ambiente trägt das Seinige zum sinnlichen<br />

Genuss bei: Klassische Alabasterlampen lassen den<br />

Raum in angenehm gedämpftem Licht erscheinen, alte<br />

Ölgemälde schmücken die Wände, die Luft ist erfüllt<br />

von Gewürz und angeregtem Gespräch.<br />

Seit inzwischen 20 Jahren bewirtet das «Cucina» seine<br />

Gäste mit erlesenen Köstlichkeiten der italienischen<br />

Küche. Nebst der weit über die Stadtgrenze hinaus<br />

bekannten Pizza ist auch die hausgemachte Pasta mit<br />

den zahlreichen frisch zubereiteten Saucen ein absoluter<br />

Geheimtipp. Auch die Weinkarte folgt der bewährten<br />

Philosophie «einfach, aber nur das Beste»: Eine kleine,<br />

aber erlesene und auf die Bedürfnisse der Stammgäste<br />

zugeschnittene Weinkollektion lässt das Herz des<br />

Geniessers höher schlagen. Nach einem genüsslichen<br />

und ausgiebigen Essen empfiehlt sich die einzigartige<br />

Grappa-Auswahl, in der sich auch die eine oder andere<br />

Rarität findet.<br />

Einfach mal richtig gut essen oder auch ein grösseres<br />

Fest im Kreise der Familie und der Freunde feiern:<br />

Das «Cucina» ist auf jeden Fall für beide Vorhaben<br />

der perfekte Ort.<br />

Bild: Flavia <strong>Vergani</strong> | Text: Andrin Schütz<br />

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WEINSEMINAR<br />

KENNEN SIE DIESES GEFÜHL DER HILFLOSIGKEIT, WENN<br />

SIE VOR EINEM ÜBERGROSSEN WEINREGAL STEHEN UND<br />

SICH NICHT ENTSCHEIDEN KÖNNEN? ODER WENN SIE<br />

IM RESTAURANT AUF DER WEINKARTE VOR LAUTER<br />

BÄUMEN DEN WALD NICHT MEHR SEHEN, WEIL SIE SICH<br />

PARTOUT NICHT MEHR AN DEN WEIN ERINNERN KÖN-<br />

NEN, DEN SIE SO MOCHTEN UND DABEI DEM MITLEIDIG<br />

BLICKENDEN KELLNER DOCH NICHT ERKLÄREN KÖNNEN,<br />

WIE IHR WUNSCHWEIN DENN SCHMECKEN SOLLTE?<br />

Westentasche. In den Tiefen der Zentralstrasse 141 erwartet<br />

die Teilnehmer im Gewölbekeller eine herrschaftliche<br />

Tafel, bestückt mit Weingläsern, Karaffen und fein säuberlich<br />

vorbereiteten Unterlagen. Ohne grosse Umschweife<br />

wird der erste Wein ausgeschenkt, und die spannende<br />

Reise in Aromenwelt, Weinregionen und eigene Geheimnisse<br />

kann beginnen. Leicht verständlich und interessant<br />

berichtet Flavio über die Grundlagen der Weinherstellung,<br />

die Geschichte des Weines und des Hauses <strong>Vergani</strong>. Die<br />

Stimmung ist heiter und konzentriert, die Reaktionen der<br />

Teilnehmer am Anfang noch eher verhalten. Aber bei der<br />

Anleitung zur ersten Weineinschätzung und der Erläuterung<br />

zu den Basisbegriffen kommt schnell Leben in die<br />

Runde. Es gibt kein schulmeisterliches Richtig oder Falsch,<br />

geliefert werden Fachbegriffe, die mit den eigenen Sinneserfahrungen<br />

gefüllt werden. Und endlich schaffe auch<br />

ich es, von Nase, Gaumen und Tanningehalt zu sprechen.<br />

Begriffe wie Körper und Abgang werden fassbar und durch<br />

die wechselnden Weinproben geschliffen. Die Weingespräche<br />

sind leicht und lustig, am Anfang vielleicht bei<br />

einigen noch etwas tastend, aber schnell entwickelt sich<br />

eine Selbstverständlichkeit im Umgang mit den eigenen<br />

Vorlieben. Flavio führt uns gekonnt durch Weinwelt und<br />

Aromenvielfalt, von weiss zu rot, von leicht zu schwer. Und<br />

spätestens bei der reichhaltigen Platte mit frischem Brot<br />

und auserlesenen Käse- und Fleischspezialitäten geht das<br />

Herz, auf und jeder fühlt sich ein bisschen wie zu Hause,<br />

nur mit deutlich mehr Italianità.<br />

Beschwingt und mit viel Selbstvertrauen beschliessen<br />

wir den Abend und machen uns an den Aufstieg aus<br />

den Tiefen der <strong>Vergani</strong> und unseren Erfahrungen. Kurz<br />

vor dem Schliessen der Türen kommen zwei junge Teilnehmerinnen<br />

bereits wieder zurück. Bestärkt im neuen<br />

Wein-Selbstbewusstsein konnte sie keine Bar mehr locken,<br />

nein, sie möchten eine Flasche des Moscato d’Asti von<br />

La Morandina. Womit sie eines ihrer Geheimnisse also<br />

bereits entdeckt haben. Bestückt mit besagter Flasche und<br />

zwei geliehenen Gläsern machen sich die jungen Damen<br />

auf den Weg zu einer lauschigen Parkbank und sind sich<br />

einig: Dem Seminar sei Dank ist nun der Mut für weitere<br />

Wein-Wege gestärkt, die Erwartungen wurden weit mehr<br />

als übertroffen.<br />

Bild: Flavia <strong>Vergani</strong> | Text: Domenica Flütsch<br />

Unzählige Situationen meiner Wein-Unzulänglichkeit ziehen<br />

vor dem inneren Auge vorbei, wenn ich die Seminarausschreibung<br />

lese: Il segreto del tuo gusto, das Geheimnis<br />

Deines Geschmackes. Wie erfrischend anders ist wohl ein<br />

Weinseminar, das sich zum Ziel setzt, das Vertrauen in<br />

die eigene Wahrnehmung zu stärken, das die Freude am<br />

eigenen Geschmack zelebriert, um ein gesundes Wein-<br />

Selbstverständnis zu entwickeln, ohne dass man gleich<br />

nebenbei eine Ausbildung zum Sommelier absolviert. Und<br />

schön stelle ich mir vor, mit Selbstverständlichkeit bei<br />

der Weinauswahl mitreden zu können, mit den eigenen<br />

Vorlieben sicher umgehen zu können. Das alles verspricht<br />

dieses Weinseminar. Voller Vorfreude, mit hohen Erwartungen<br />

und gespannt wie ein Regenbogen mache ich mich<br />

auf den Weg.<br />

Bereits der Empfang im Ladenlokal bei <strong>Vergani</strong> fällt so<br />

herzlich und familiär aus, dass gar keine Verunsicherung<br />

aufkommen kann. Unser Führer durch die Geheimnisse<br />

unseres Gemackes ist Flavio, und er kredenzt den<br />

Ankömmlingen gleich beim Empfang ein Glas Prosecco:<br />

l’Anima di <strong>Vergani</strong>. Ein gutes Omen für einen seelenvollen<br />

Weinabend. Flavio Andreoli ist Sommelier und Weinberater<br />

im Hause <strong>Vergani</strong> und kennt die Bestände wie seine<br />

68<br />

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IL TAVOLO<br />

KÜCHENKUNST


ARISTOTELES PHILOSOPHIERTE EINST, ESSEN UND TRIN-<br />

KEN SEI EIN FEST, DAS DAS SCHWEIGEN BRECHE, DAS<br />

HERZ HEITER STIMME, DIE MENSCHEN ZUSAMMENBRIN-<br />

GE UND WOHLGEFÜHL IN LEIB UND SEELE VERMITTLE. DER<br />

ALTE GRIECHE WÜRDE DIE TAVOLATA DES GOURMETFESTI-<br />

VALS IL TAVOLO BESTIMMT LIEBEN. EIN FEST FÜR GROSS<br />

UND KLEIN, VON SCHWEIGEN KEINE SPUR, DENN AN DER<br />

METERLANGEN TAFEL WIRD DISKUTIERT, GESTIKULIERT<br />

UND GELACHT, EGAL, OB MAN SICH KENNT ODER NICHT.<br />

UND FÜR DAS WOHLGEFÜHL SIND DIE GROSSEN KÜCHEN-<br />

KÜNSTLER BESORGT, DIE AN DEN KOCHSTATIONEN DIE<br />

GÄSTE VERWÖHNEN.<br />

Nirgends sonst trifft man so viele überragende Köche auf<br />

so engem Raum. Hautnah und unmittelbar kann man<br />

ihnen über die Schulter und in die Töpfe schauen. Die<br />

Freude am Beruf pulsiert durch die Hallen, und die Leidenschaft<br />

fürs Kochen ist beinahe mit Händen greifbar.<br />

Da stellt sich nicht nur die Frage, wie es in den Töpfen<br />

dieser Kochmenschen aussieht, sondern auch in ihren Herzen.<br />

Woher kommt die treibende Kraft, diese Passion für<br />

einen oftmals aufreibenden, zeitintensiven und anstrengenden<br />

Beruf? Was verbindet alle diese unterschiedlichen<br />

Persönlichkeiten, die das Kochen zur Kunst erheben und<br />

so viel von sich selbst in etwas stecken, das in kürzester<br />

Zeit wieder vom Teller verschwunden ist? Man höre und<br />

staune! Das Glück und die Freude sei zentral, darin sind<br />

sich alle Gaumenkünstler an der Tavolata einig. Gutes<br />

Essen ist Balsam für die Seele und vermittelt Glück und<br />

Freude. Sich Zeit zu nehmen für sich und seine Lieben,<br />

indem man gemeinsam an einen Tisch sitzt. Sich und<br />

anderen etwas Gutes tun ist eine Seelenangelegenheit. Mit<br />

gutem Essen schafft man Glück, egal, ob es beruflich ist<br />

oder privat. Mike Thomi vom Restaurant «Da Angela»<br />

meint dazu: «Kochen und Essen sind bei uns ein extrem<br />

wichtiger Lebensinhalt, beruflich und privat. Natürlich<br />

ist es daheim anders, weniger aufwändig.<br />

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Aber wir belohnen uns gerne mit einem guten Essen. Ich<br />

koche dann, und meine Frau bereitet den Tisch vor und<br />

richtet alles schön her. Das sollte man sich selber wert<br />

sein, sich mit Schönem und Gutem zu umgeben. Das<br />

gemeinsam mit der Familie ist für uns Lebensqualität»<br />

Darin sind sich auch die anderen Köche einig: Essen ist ein<br />

wichtiger Ausdruck der eigenen Lebenskultur. Viele sehen<br />

den Ursprung dazu in ihrer Kindheit. Frank Widmer vom<br />

«Park Hyatt» Zürich zum Beispiel wollte schon Koch werden,<br />

seit er denken kann. Nicht eine einzige Schnupperlehre<br />

hätte er gemacht, meint er mit Schmunzeln, und<br />

im Alter von zwölf Jahren hatte er den Lehrvertrag in<br />

der Tasche. Auch Dietmar Sawyere vom Hotel «Widder»<br />

lässt sich heute noch von den Erinnerungen an die Küche<br />

seiner Mutter inspirieren. Das Schönste waren für ihn die<br />

wunderbaren Gerüche, wenn er aus der Schule heim kam.<br />

Aber es gibt auch solche, die mehr durch Fügung oder<br />

Zufall auf diesen Beruf gekommen sind.<br />

So wie Jann Hoffmann vom «Café Boy», der eigentlich<br />

ursprünglich Zimmermann werden wollte, sein Bruder<br />

aber schneller war. Da wich er aus in die Gastronomie<br />

und ist dabei geblieben. Weil es einfach faszinierend ist,<br />

jeden Tag wieder Neues erschaffen zu können. Mike<br />

Thomi trifft es auf den Punkt: «Das Spontane und das<br />

Kreative daran fasziniert mich. Kein Tag ist wie der andere,<br />

und oft passiert etwas, wo man einfach reagieren muss.<br />

Das hält einen auf Trab.» Auch auf die Frage, wie viel<br />

denn Technik und wie viel Herz ist, herrscht erstaunliche<br />

Übereinstimmung: Die Technik ist wichtig, vor<br />

allem am Anfang. Aber das Herz macht mindestens die<br />

Hälfte aus oder mehr. Nur vom Kopf her oder nur durch<br />

Technik funktioniert gutes Kochen nicht. Und wenn<br />

man sie um einen Tipp bittet für Nicht-Küchengötter,<br />

was man denn so beachten kann, kommt durchwegs die<br />

gute Qualität der Nahrungsmittel. «Niemand kann aus<br />

mittelmässiger Qualität etwas Hervorragendes zaubern.<br />

Aber aus einfachsten Zutaten in hoher Qualität kann<br />

man mit wenig Aufwand Unglaubliches kochen», meint<br />

Ingo Kühn vom «Dolder Grand». Und Thomi ergänzt<br />

schmunzelnd: «Und nicht aufgeben, wenn es nicht gleich<br />

auf Anhieb gelingt. Mit Spass und Freude schafft man<br />

schnell einen neuen Anlauf, und irgendwann klappt es<br />

schon. Und dann wird der Spass immer grösser.» Und<br />

falls man eine Pause dabei braucht: Die Küchenchefs der<br />

Tavolata sind ja schliesslich auch noch da.<br />

Bild: Flavia <strong>Vergani</strong>, Ivan Vrdoljak | Text: Domenica Flütsch<br />

74<br />

75


SCHWARZ


IM BESCHAULICHEN ZÜRCHER UNTERLAND, OBERHALB<br />

VON FREIENSTEIN AN DIE TALSEITE DES IRCHELS GEBET-<br />

TET, FINDET MAN ES, DAS WEINGUT SCHWARZ. SCHON<br />

UNTEN VOM DORF HER GUT SICHTBAR, LIEGT DER HOF<br />

INMITTEN VON BEGRÜNTEN WEINBERGEN, GENAU<br />

GESAGT SIND ES 5.65 HA. HERR ÜBER REBEN UND KELLER<br />

IST ANDREAS SCHWARZ, JAHRGANG 1977, DA GEBO-<br />

REN, AUFGEWACHSEN UND VERWURZELT. WAS IHN ABER<br />

NICHT GEHINDERT HAT, NACH SEINER LEHRE ALS WINZER<br />

AUCH IN DIE FERNE ZU SCHWEIFEN, NACH AUSTRALIEN<br />

UND INS BORDEAUX. NACH SEINER RÜCKKEHR HAT DER<br />

NOCH JUNGE WINZER 2004 DAS WEINGUT DER FAMI-<br />

LIE ÜBERNOMMEN UND ZIEMLICH UMGEKREMPELT, DEN<br />

LANDWIRTSCHAFTSTEIL AUFGEGEBEN UND SICH GANZ<br />

AUF DEN WEINBAU KONZENTRIERT.<br />

Andreas Schwarz ist ein Hans-Dampf-in-allen-Gassen,<br />

beschreibt seine Strategie als «spontan und aus dem Stegreif».<br />

Wenn er über seine Arbeit spricht, wird schnell klar:<br />

Er ist ein Tüftler und neugieriger Autodidakt. Durchwegs<br />

und in allem. Mit Facebook, Homepage und Winzerblog<br />

fühlt er sich so wohl wie in seinem Rebberg, das<br />

Programmieren hat er sich selbst beigebracht. Nicht aus<br />

Kalkül, sondern aus Interesse. «Die Büromenschen gehen<br />

als Ausgleich gerne in den Garten oder die Natur, ich mag<br />

als Ausgleich die Technik.» Das Experimentieren ist bei<br />

Schwarz Programm, immer gepaart mit Leidenschaft und<br />

fundiertem Wissen. Sein Mut, neue Wege zu gehen, hat<br />

ihm schon etliche Auszeichnungen und Medaillen eingebracht.<br />

Darüber freut er sich, denn was für ihn zählt, ist<br />

die Qualität seiner Weine. Und sein Qualitätsanspruch ist<br />

hoch und vielschichtig. Selbstredend müssen die gängigen<br />

Weinkriterien wie Ausgewogenheit, Säureanteil etc. erfüllt<br />

sein. Dazu kommt aber noch sein ganz eigenes Qualitätsverständnis:<br />

Hohe Qualität bedingt keine Schönungsmittel<br />

im Wein, Schwarz verzichtet darauf vollständig.<br />

Ohne Kompromisse. Keine Industriehefe, keinen Zucker,<br />

keine Gelatine, kein gar Nichts. Schon seit ein paar Jahren<br />

arbeitet er ausschliesslich mit wilden Hefen, die er selber<br />

und aus dem eigenen Weinberg kultiviert.<br />

Schwarz ist überzeugt, dass Weine, die mit wilder Hefe<br />

vergoren sind, zu den interessantesten Weinen überhaupt<br />

gehören. Kein Wein spiegelt das Terroir genauer<br />

und unverfälschter, aber auch kein Wein fordert einen<br />

Winzer mehr. Damit er das Risiko von Fehlgärungen<br />

minimieren kann, arbeitet er stets mit drei verschiedenen<br />

Hefestämmen. Jeder Stamm hinterlässt seine eigene<br />

Aromavielfalt im Wein, wenn Zucker in Alkohol umgewandelt<br />

wird. Der Wein wird so in drei verschiedenen<br />

Posten vergärt und anschliessend wieder zusammengeführt,<br />

eine Cuvée mit einer riesigen Aromavielfalt aus<br />

einer Traubensorte ist geboren. Die treue Stammkundschaft<br />

dankt es ihm. Am liebsten direkt im Rebhüsli,<br />

mitten im Rebberg und umgeben von allem, was den<br />

Wein im Glas geprägt hat: ungestörte Rebstöcke, gesunde<br />

Natur, mildes Klima, wilde Hefe und eine spürbare<br />

Passion. Wein? Gut! Schwarz.<br />

Bild: Flavia <strong>Vergani</strong> | Text: Domenica Flütsch<br />

Sein Credo: Die höchste Qualität ist von der Natur gegeben,<br />

je weniger man eingreift, desto besser wird der Wein.<br />

Ist das eine Marktpositionierung, im Zuge der ganzen<br />

Biodebatte? Nein, Bio als Label interessiere ihn nicht, sagt<br />

der umtriebige Winzer. Er möchte einen hervorragenden<br />

Wein produzieren. Nur die Qualität des Produktes ist für<br />

ihn wichtig, da sollen seine Weine mithalten können, egal,<br />

mit welchen Konkurrenten. Die Erfolge geben ihm recht,<br />

er erreicht bei nationalen und internationalen Prämierungen<br />

mit seiner Weinpalette beste Plätze, Silber und Gold<br />

bei den Grand Prix du Vin Suisse oder Auszeichnungen<br />

an der AWC Vienna beispielsweise.<br />

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WO MAN NOCH GANZ UND GAR GAST IST: IM «LA RIVA»<br />

AUF DER LENZERHEIDE. WER DAS «LA RIVA» AUF DER<br />

BÜNDNERISCHEN LENZERHEIDE BETRITT, DER FÜHLT SICH<br />

SOGLEICH WOHL. DIE ATMOSPHÄRE IST WARM, DER<br />

GERUCH VON TRADITIONELLER ATLFICHTE LÄSST SOFORT<br />

ALPINE GEMÜTLICHKEIT AUFKOMMEN. TRADITION UND<br />

MODERNE ABER GEBEN SICH IM «LA RIVA» AUF GEKONN-<br />

TE WEISE DIE HAND: DIE INNENARCHITEKTUR IST – BIS<br />

HIN ZUM ATLFICHTENTÄFER – IN KLAREN, MODERNEN<br />

LINIEN GEHALTEN UND IN DESIGN UND MATERIALITÄT<br />

LIEBEVOLL BIS INS KLEINSTE DETAIL ABGESTIMMT. KLAS-<br />

SISCH ELEGANTE GEDECKE, DIE TISCHDEKORATIONEN MIT<br />

DER STETS PERSÖNLICHEN NOTE UND DAS PERSÖNLICHE<br />

«WILLKOMMEN» DES GASTGEBERS GEBEN DIE WARME<br />

UND HERZLICHE STIMMUNG WIEDER, WELCHE ZUM<br />

VERWEILEN EINLÄDT UND JEDEN GAST SOFORT IN EINE<br />

GESPANNTE ERWARTUNG AUF EIN AUSSERGEWÖHNLI-<br />

CHES KULINARISCHES ERLEBNIS VERSETZT.<br />

Und schnell wird dem geneigten Besucher klar: Im<br />

«La Riva» wird keiner enttäuscht, der sich Kulinarik<br />

und Service der Extraklasse wünscht. Während der<br />

Gast am stimmungsvoll dekorierten Tisch mit Blick<br />

auf den Heidsee seinen Aperitif geniesst, werkelt Koch<br />

Domique Schrotter mit seinem eingespielten Team in<br />

der Küche schon an verheissungsvollen Gaumenfreuden.<br />

Der 30-jährige Chef de la cuisine, der seine Lehre bei<br />

Spitzenkoch Robert Haupt in Zürich absolvierte und<br />

danach unter Rolf Grob im Gasthof «Rössli» in Lindau<br />

bei Effretikon als Cuisinier wirkte, ist ein absoluter<br />

Glückstreffer für das «La Riva»: Hat er nach einigen<br />

Stationen im In- und Ausland bereits wesentlich dazu<br />

beigetragen, dass sich das Restaurant im Golfclub Breitenloo<br />

in den Olymp der Gourmet-Tempel aufschwingen<br />

konnte, erkochte sich der junge und ambitionierte<br />

Meister aus dem Stand 14 Gault-Millau-Punkte und die<br />

Mitgliedschaft in der «Chaine des Rôtisseurs».<br />

Seine Kochkunst: schlicht exzellent, schnörkellos, dennoch<br />

aber äusserst spannungsvoll.<br />

Sein Credo: klassische Küche, neu interpretiert mit den<br />

besten Zutaten aus der Region.<br />

Mit diesem Ansatz gelingt es Dominique Schrotter<br />

denn auch, den Gast stets aufs Neue zu überraschen:<br />

von der einfachen Hirschwurst mit dem gewissen Etwas<br />

bis hin zur hervorragend abgestimmten Fasanenpastete,<br />

den hauseigenen Dessertkreationen und ausgesuchten<br />

Käsespezialitäten: Schrotter verliert nie den<br />

Boden unter den Füssen, verleiht aber jedem der perfekt<br />

abgestimmten Gerichte eine geheimnisvolle Finesse,


die es für den Geniesser zu entschlüsseln gilt. Beflügelnd auch seine kunstvolle Art des Anrichtens auf dem mit der<br />

Innenarchitektur und dem Besteck abgestimmten Porzellan. Wiederum: gelebte Liebe zum Detail, welche eine jede der<br />

Speisen nahezu zum Gemälde werden lässt.<br />

Begleitet wird die Symphonie der Gaumenfreuden von herausragenden Weinen aus Italien. Ebenso stehen natürlich<br />

auch gute Tropfen aus der Bündner Herrschaft und Österreich u.a. zur Auswahl. Nach einem rundum stimmigen und<br />

harmonischen gastronomischen Erlebnis lädt die mit Raritäten und Spezialitäten reichhaltig ausgestattete Hausbar zum<br />

abschliessenden Digéstiv und zum Verweilen.<br />

Wer die mehr als überzeugende Küche und das äusserst stimmungsvolle Ambiente im «La Riva» in guter Gesellschaft<br />

geniessen will, dem steht für kleinere Anlässe das behagliche «Stübli» zur Verfügung. Für grössere Ereignisse und Feste<br />

lässt sich auch das gesamte Restaurant buchen, in dem auf frühzeitige Anfrage hin 70–80 Personen bestens Platz finden.<br />

Für das Wohl der kleinen Gäste ist nicht nur kulinarisch, sondern auch im eigens eingerichteten Spielzimmer gesorgt.<br />

Von Geschicklichkeitsspielen über Malbücher und Filme bis hin zur Playstation ist alles vorhanden, was die Zeit wie<br />

im Fluge vergehen lässt.<br />

Für die Liebhaber des atemberaubenden Bergpanoramas lädt die grosszügige Terrasse des «La Riva» zum Geniessen und<br />

Verweilen an der frischen Luft ein. Ist im Sommer das Barbecue im Freien ein beliebter Geheimtipp, lohnt sich natürlich<br />

auch im Winter – und sei es nur zum Lunch – stets ein Abstecher ins «La Riva», um nach einer exklusiven Stärkung auf<br />

die nahegelegene Skipiste zurückzukehren.<br />

Bild: Flavia <strong>Vergani</strong> | Text: Andrin Schütz<br />

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sBIER<br />

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VIER FREUNDE UND EIN BIER – EIN BIER? NEIN: SBIER!<br />

VIELE KLEINE BRAUEREIEN HABEN SICH IN DEN LETZTEN<br />

JAHREN AUF DEN WEG GEMACHT, MIT AUSSERGEWÖHN-<br />

LICHEN UND AVANTGARDISTISCHEN KREATIONEN IHRE<br />

NISCHE IM SCHWEIZERISCHEN BIERMARKT ZU EROBERN.<br />

URS EGGER ZUSAMMEN MIT MARCO CAMIN, CHRISTOF<br />

DOMEISEN UND ROLAND MÖHRLE GEHEN EINEN ANDE-<br />

REN WEG: EIN EINFACHES, KLASSISCHES UND GUTES<br />

BIER OHNE GESCHMACKLICHE EXTRAVAGANZEN WIRD<br />

IM ZÜRCHER STADTTEIL SEEFELD GEBRAUT.<br />

Die Leidenschaft zum Bier kommt bei Urs Egger nicht<br />

von ungefähr: Bereits sein Urgrossvater hatte zwischen<br />

1883 und 1908 im Riesbach in einer grossen Brauerei<br />

(Jahresausstoss 50 000 Hektoliter) Bier gebraut. Tradition<br />

verpflichtet. Und so trug sich Urs Egger bereits Mitte der<br />

90er-Jahre mit dem Gedanken, sein eigenes Bier zu brauen.<br />

Eine Weile hat es dann schon gedauert, bis der geeignete<br />

Standort an der Flühgasse 8 in einem ehemaligen Rebbaugebäude<br />

aus dem 17. Jahrhundert gefunden wurde.<br />

Heute brauen die vier Freunde in ihrem kleinen Betrieb,<br />

hobbymässig, aber mit hohem Qualitätsanspruch jährlich<br />

200 Hektoliter Bier.<br />

Die Rarität kann unter anderem beim allsamstäglichen<br />

Rampenverkauf (10.30 – 12.30 Uhr) direkt ab Brauerei<br />

erworben werden. Selbiger hat sich inzwischen zum willkommenen<br />

wöchentlichen Quartiertreff, an dem auch<br />

mal gemütlich zusammen gegrillt wird, entwickelt. Urs<br />

Egger freut’s. Denn so möchte er es haben: klein, freundschaftlich,<br />

bodenständig und gut. Ohne grosses Tamtam.<br />

Auch der Auftritt der kleinen Firma ist zurückhaltend,<br />

einfach und traditionell gehalten. Werbung gibt’s nur<br />

über die Mund-zu-Mund-Propaganda. Wer es sucht, der<br />

muss es eben finden, das gute sBier. Der Braumeister ist<br />

nicht nur für die Herstellung der Köstlichkeit verantwortlich,<br />

sondern hat noch viele weitere Aufgaben wie<br />

Reinigung und Abfüllung der Biertanks, Biertransport<br />

etc. Die Hauslieferung erfolgt u.a. über Inter Comestibles.<br />

Ein familiärer Betrieb, in dem jeder, da, wo er gebraucht<br />

wird, mit anpackt.<br />

Wer sich sBier nicht nur nach Hause liefern lassen will,<br />

dem sei ein Halt im traditionsreichen Restaurant «Hornegg»<br />

im Kreis 8 ans Herz gelegt, wo sich der gute Schluck<br />

mit dem legendär gewordenen Cordon bleu verbinden<br />

lässt.<br />

Für feuchtfröhliche Familien- oder Betriebsfeiern bietet<br />

auch die Brauerei selbst das perfekte Ambiente.<br />

Bild: Flavia <strong>Vergani</strong> | Text: Andrin Schütz<br />

86 87


UMBRIA&<br />

TOSCANA<br />

BEGNARDI, MONTE ANTICOTOSCANA<br />

Ceneo Montecucco DOC 2011 75 cl 16.80 ■<br />

Pigna Rossa Riserva Montecucco DOC 2010 75 cl 31.00 ■<br />

Pigna Rossa Riserva Montecucco DOC 2010 K 150 cl 72.00 ■<br />

CASTELLO DI VICARELLO, POGGI DEL SASSO GROSSETOTOSCANA<br />

Terre di Vico Toscana igt 2007 75 cl 63.00 ■<br />

Castello di Vicarello Toscana igt 2007 75 cl 105.00 ■<br />

CONTI DI SAN BONIFACIO, GAVORRANO GROSSETOTOSCANA<br />

Monteregio di Massa Marittima DOC 2009 75 cl 19.00 ■<br />

Docet Maremma igt 2009/10 75 cl 29.00 ■<br />

Sustinet Maremma igt 2009 75 cl 44.60 ■<br />

I COLLAZZI, TAVARNUZZETOSCANA<br />

Otto Muri Toscana igt 2013 75 cl 19.00 ■<br />

Libertà Toscana igt 2012 75 cl 17.00 ■<br />

Libertà Toscana igt 2012 150 cl 32.00 ■<br />

Chianti classico – I Bastioni DOCG 2011 75 cl 19.80 ■<br />

Collazzi Toscana igt 2011 75 cl 45.00 ■<br />

Collazzi Toscana igt 2011 37.5 cl 22.50 ■<br />

Collazzi Toscana igt 2011 HK 150 cl 100.00 ■<br />

Ferro Toscana igt 2010 HK 75 cl 110.00 ■<br />

Ferro Toscana igt 2010 HK 150 cl 235.00 ■<br />

L'ANIMA DI VERGANITOSCANA<br />

L'Anima di <strong>Vergani</strong> Toscana igt 2010 75 cl 36.00 ■<br />

L'Anima di <strong>Vergani</strong> Toscana igt 2010 HK 150 cl 85.00 ■<br />

L'Anima di <strong>Vergani</strong> Toscana igt 2010 HK 300 cl 184.00 ■<br />

L'Anima di <strong>Vergani</strong> Toscana igt 2010 HK 600 cl 365.00 ■<br />

L'Anima di <strong>Vergani</strong> Toscana igt 2010 HK 1200 cl 720.00 ■<br />

89


LA RASINA, MONTALCINO<br />

MONTALCINO TOSCANA<br />

Rosso di Montalcino DOC 2011 75 cl 19.00 ■<br />

Brunello di Montalcino DOCG 2008 75 cl 38.00 ■<br />

Brunello di Montalcino Riserva – Il Divasco DOCG 2007 75 cl 54.00 ■<br />

ROCCAPESTA, SCANSANOTOSCANA<br />

Morellino di Scansano – Ribeo DOCG 2010 75 cl 15.00 ■<br />

Morellino di Scansano – Roccapesta DOCG 2010 75 cl 21.00 ■<br />

Morellino di Scansano – Calestaia DOCG 2008 HK 75 cl 37.70 ■<br />

LE SORGENTI, BAGNO A RIPOLITOSCANA<br />

Chianti Colli Fiorentini – Respiro DOCG 2013 75 cl 14.80 ■<br />

Gaiaccia Toscana igt 2009 75 cl 33.50 ■<br />

Scirus Toscana igt 2008 75 cl 47.50 ■<br />

Scirus Toscana igt 2008 K 150 cl 100.00 ■<br />

PIAGGIA DI MAURO VANNUCCI, POGGIO A CAIANOTOSCANA<br />

Pietranera Toscana igt 2012 75 cl 19.00 ■<br />

Carmignano – Il Sasso DOCG 2012 75 cl 27.90 ■<br />

Carmignano Riserva DOCG 2010/11 75 cl 39.00 ■<br />

Carmignano Riserva DOCG 2011 HK 150 cl 102.00 ■<br />

Poggio de'Colli Toscana igt 2011 75 cl 45.00 ■<br />

Poggio de'Colli Toscana igt 2011 HK 150 cl 105.00 ■<br />

QUERCIABELLA, RUFFOLI DI GREVE IN CHIANTITOSCANA<br />

Batàr Toscana igt 2011 HK 75 cl 62.00 ■<br />

Mongrana Maremma igt 2010 75 cl 17.50 ■<br />

Chianti classico DOCG 2011 75 cl 22.50 ■<br />

Chianti classico DOCG 2011 37,5 cl 12.50 ■<br />

Camartina Toscana igt 2010 HK 75 cl 79.50 ■<br />

Camartina Toscana igt 2010 HK 150 cl 159.00 ■<br />

Camartina Toscana igt 2010 HK 300 cl 320.00 ■<br />

Palafreno Toscana igt 2008 HK 75 cl 96.00 ■<br />

RUFFINO TENIMENTI, PONTASSIEVETOSCANA<br />

Chardonnay – Libaio Toscana igt 2013 75 cl 12.00 ■<br />

Orvieto classico DOCG 2013 75 cl 9.00 ■<br />

Ponte d'oro Toscana igt 2013 75 cl 9.60 ■<br />

Chianti Superiore DOCG 2012 Fiaschetto 100 cl 15.50 ■<br />

Chianti classico Riserva Ducale DOCG 2010 75 cl 18.00 ■<br />

Chianti classico Riserva Ducale DOCG 2010 37,5 cl 13.20 ■<br />

Chianti classico Riserva Ducale Oro DOCG 2008 HK 75 cl 34.00 ■<br />

Modus Toscana igt 2011 75 cl 36.00 ■<br />

Modus Toscana igt 2011 HK 150 cl 85.00 ■<br />

Romitorio di Santedame Toscana igt 20<strong>06</strong> HK 75 cl 58.00 ■<br />

Rosatello vdt 2013 75 cl 9.00 ■<br />

Vin Santo del Chianti – Serelle DOC 2009 37,5 cl 19.50 ■<br />

RUSSO, SUVERETOTOSCANA<br />

Pietrasca Toscana igt 2013 75 cl 11.50 ■<br />

Ceppitaio Val di Cornia DOC 2012 75 cl 14.50 ■<br />

Ceppitaio Val di Cornia DOC 2011/12 K 150 cl 29.00 ■<br />

Barbicone Riserva Toscana igt 2011 75 cl 29.50 ■<br />

Sassobucato Toscana igt 2011 75 cl 29.50 ■<br />

Sassobucato Toscana igt 2011 K 150 cl 60.00 ■<br />

Le Mandria del pari Val di Cornia DOC 2009 75 cl 49.50 ■


SATTA MICHELE, CASTAGNETO CARDUCCITOSCANA<br />

Bolgheri DOC 2011 75 cl 18.80 ■<br />

Piastraia Bolgheri DOC 2009/10 75 cl 34.00 ■<br />

Cavaliere Toscana igt 2008 HK 75 cl 49.00 ■<br />

TALENTI, SAN ANGELO IN COLLE<br />

MONTALCINO TOSCANA<br />

Rispollo Toscana igt 2012 75 cl 12.80 ■<br />

Rosso di Montalcino DOC 2012 75 cl 19.60 ■<br />

Brunello di Montalcino DOCG 2009 75 cl 40.50 ■<br />

Brunello di Montalcino DOCG 2009 37,5 cl 21.00 ■<br />

Brunello di Montalcino DOCG 2009 HK 150 cl 105.00 ■<br />

Brunello di Montalcino Riserva – Pian di Conte DOCG 2007 75 cl 57.50 ■<br />

TALOSA, MONTEPULCIANO<br />

MONTEPULCIANO TOSCANA<br />

Vino Nobile di Montepulciano DOCG 2009 75 cl 19.50 ■<br />

Vino Nobile di Montepulciano Riserva DOCG 2009 75 cl 23.50 ■<br />

Vino Nobile di Montepulciano Riserva DOCG 2009 150 cl 50.00 ■<br />

Vino Nobile di Montepulciano Riserva DOCG 2008 HK 300 cl 112.00 ■<br />

Vino Nobile di Montepulciano Filai Lunghi DOCG 2007/09 75 cl 30.00 ■<br />

VILLA LOGGIO, CORTONATOSCANA<br />

Toscano Bianco – Trebbiano/Vermentino/Sauvignon Toscana igt 2013 75 cl 14.00 ■<br />

Losna – Sauvignon/Viogner Toscana igt 2010 75 cl 19.00 ■<br />

Traminer Toscana igt 2010 75 cl 19.00 ■<br />

Tinia – Syrah Cortona DOC 2013 75 cl 14.00 ■<br />

Pinot nero Toscana igt 2008 75 cl 19.00 ■<br />

Arruns – Cabernet Sauvignon Toscana igt 2007/09 75 cl 19.00 ■<br />

Vulca – Merlot Toscana igt 2007 75 cl 19.00 ■<br />

Lucius – Syrah Toscana igt 2009 75 cl 19.00 ■<br />

Curtun – Cabernet Sauvignon/Merlot Toscana igt 2010 75 cl 35.70 ■<br />

Curtun – Cabernet Sauvignon/Merlot Toscana igt 2009/10 HK 150 cl 84.00 ■<br />

CAPRAI ARNALDO, MONTEFALCOUMBRIEN<br />

Grechetto – Grecante Colli Martani DOC 2013 75 cl 16.60 ■<br />

Rosso di Montefalco DOC 2011 75 cl 16.60 ■<br />

Rosso di Montefalco DOC 2011 150 cl 38.00 ■<br />

Vigna Flaminia – Maremmana DOC 2011 75 cl 21.50 ■<br />

Rosso di Montefalco Riserva DOC 2009 75 cl 47.00 ■<br />

Rosso di Montefalco Riserva DOC 2010 HK 150 cl 98.00 ■<br />

Sagrantino di Montefalco – Collepiano DOCG 2008/09 75 cl 46.00 ■<br />

Sagrantino di Montefalco – Collepiano DOCG 2008/09 HK 150 cl 99.00 ■<br />

Sagrantino di Montefalco – Riserva 25 anni DOCG 2008 HK 75 cl 73.00 ■<br />

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93


IMPRESSUM<br />

TITEL<br />

<strong>Vergani</strong> <strong>Magazin</strong><br />

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Reto <strong>Vergani</strong><br />

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9000 Exemplare pro Ausgabe<br />

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1 × pro Jahr<br />

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Umschlag 300 gm 2 , Inhalt 120 gm 2<br />

INSERAT<br />

DRUCK<br />

Bader + Niederöst AG, Grafischer Betrieb<br />

GESTALTUNG<br />

diebündner kommunikationsmacher ag<br />

KORREKTORAT<br />

Brigitte Battaglia<br />

AUTOREN<br />

Reto <strong>Vergani</strong><br />

Gisela Blau<br />

Mark van Huisseling<br />

Damian Zingg<br />

Andrin Schütz<br />

Domenica Flütsch<br />

Andrea Ullius<br />

Urs Heinz Aerni<br />

Marcus May<br />

FOTOGRAFIE<br />

Flavia <strong>Vergani</strong><br />

Ivan Vrdoljak<br />

Tom Haller<br />

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Daniel Robert Hunziker, «RLF_XXVI»<br />

2011, Pressspan, 2KLack,<br />

© by the artist and von Bartha Gallery<br />

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