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Vergani Magazin Nr. 09 - 125anni

Das Vergani Wein- und Genuss-Magazin ist ein Printwerk, bei dem alles darum geht, die Philosophie unseres Traditionshauses kennenzulernen und in die «Vergani Welt» einzutauchen. Das Vergani Wein- und Genuss-Magazin ist ein Printwerk, bei dem alles darum geht, die Philosophie unseres Traditionshauses kennenzulernen und in die «Vergani Welt» einzutauchen. Wir wünschen Ihnen viel Spass bei der Lektüre.

Das Vergani Wein- und Genuss-Magazin ist ein Printwerk, bei dem alles darum geht, die Philosophie unseres Traditionshauses kennenzulernen und in die «Vergani Welt» einzutauchen.

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Wir wünschen Ihnen viel Spass bei der Lektüre.

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N°9<br />

125 ANNI


CARI AMICI<br />

Dieses <strong>Magazin</strong> ist so etwas wie eine Schatzkiste, ein Sammelsurium aus 125 Jahren<br />

Familien- und Firmengeschichte <strong>Vergani</strong>. Diesen unglaublichen Geburtstag haben<br />

wir natürlich gebührend gefeiert, mit Familie, Freunden und Kunden mit einem<br />

rauschenden Fest. Und wir haben ihn zum Anlass genommen, in Archiven, alten<br />

Alben und Unterlagen zu stöbern. Dabei haben wir viel Neues in Erfahrung gebracht,<br />

und die Visionen unserer Vorfahren haben uns Gänsehaut bereitet. So vieles, was von<br />

ihnen entwickelt und gebaut wurde, hat auch nach über hundert Jahren noch Bestand.<br />

Die Vorgenerationen haben sich mit unglaublicher Tüchtigkeit, immensem Arbeitswillen<br />

und unter grossen Opfern ihr Glück in der Schweiz hart erarbeitet. An diesen<br />

Geschichten lernt man Demut, das eigene Schaffen ist nur ein Puzzleteil in einer<br />

grossen Geschichte, die schon viel früher ihren Lauf nahm, schon vor 1892.<br />

Die Hauptdarsteller in dieser Ausgabe sind die Familienmitglieder, die Geschichte<br />

unserer Firma ist untrennbar mit den Protagonisten der jeweiligen Generation verbunden.<br />

Ein grosser Dank gilt aber auch allen Mitarbeitern und Kunden, welche uns<br />

im Laufe der Jahre begleitet haben. Sie haben diese Geschichte überhaupt möglich<br />

gemacht. Es berührt mich immer wieder, wenn ich auf Kunden treffe, welche drei<br />

verschiedene <strong>Vergani</strong>-Generationen kennen und mir ihre Anekdoten erzählen. Mit<br />

diesem <strong>Magazin</strong> haben wir die Geschichten und Anekdoten gesammelt und gebündelt<br />

und nehmen Sie mit auf eine Reise über 125 Jahre und fünf Generationen.<br />

Und ich empfehle allen, unseren neuen Film zu schauen. Er gibt das hier Verfasste<br />

in vereinfachter Form wieder, dafür mit wunderschöner Musik und prägnanter<br />

Moderationsstimme untermalt. Für mich absolute «Science-Fiction».<br />

Der einzige Wermutstropfen, der bleibt, ist, dass ich diese Geschichten nicht mit meinem<br />

Vater teilen kann. Was habe ich ihm nicht alles für schlaflose Nächte bereitet. So «tiefe<br />

Nacht», wie er es vielleicht befürchtet hat, ist es doch nicht geworden.<br />

Cari saluti, Reto <strong>Vergani</strong><br />

3


1.<br />

GENERATION<br />

Carlo <strong>Vergani</strong><br />

Adele<br />

1892 – Erste Generation<br />

Erste Generation: Adele & Carlo 6<br />

1902 · Comi & <strong>Vergani</strong> 8<br />

1905 · Heimat in Little Italy 10<br />

1908 · La Flotta <strong>Vergani</strong> 12<br />

JOURNAL<br />

2.<br />

GENERATION<br />

1921 –<br />

INDEX<br />

Zweite Generation<br />

Logo 20<br />

Zweite Generation: Emma & Giovanni 16<br />

Buchhalter auf Lebenszeit 18<br />

Giovanni<br />

Emma<br />

3.<br />

GENERATION<br />

1950 – Dritte Generation<br />

Dritte Generation: Carlo & Vera 22<br />

1955 · Una storia d’amore 24<br />

Viva la Mamma Marisa 26<br />

Marisa<br />

Carlo<br />

Vera<br />

4.<br />

GENERATION<br />

1975 – Vierte Generation<br />

Vierte Generation: Reto, Leila & Nadja 28<br />

Reto <strong>Vergani</strong> 30<br />

Vom Comestibles zur Enoteca 36<br />

Erste Grapperia · 100 Jahre <strong>Vergani</strong> 40<br />

<strong>Magazin</strong> <strong>Vergani</strong> 42<br />

Tavola della Nonna 46<br />

L’Anima di <strong>Vergani</strong> 48<br />

2012 · La notte dell’anima 52<br />

Jolanda<br />

Reto Nadja Leila<br />

5.<br />

GENERATION<br />

2008 – Fünfte Generation<br />

Fünfte Generation: Luca, Gianni & Flavia 54<br />

Luca 56<br />

Gianni 58<br />

Flavia 60<br />

Vino e pane 62<br />

Collezione <strong>Vergani</strong> 64<br />

Online mit Seele 66<br />

<strong>Vergani</strong> · der Film 68<br />

Gianni Flavia Luca<br />

6.<br />

GENERATION<br />

2017 – 125 Anni <strong>Vergani</strong><br />

Grande Festa 74<br />

It’s Showtime 76<br />

Impressum 88<br />

Armando<br />

Aurora<br />

4 5


1892<br />

Erste Generation: Adele & Carlo<br />

Arbeit, Arbeitslosigkeit und Hunger treiben<br />

Hunderttausende von Italienern in den<br />

1880er-Jahren in die Fremde. Auch Carlo<br />

<strong>Vergani</strong> und seine Frau Adele hoffen auf Glück und<br />

Sicherheit in einem anderen Land und verlassen<br />

ihre Heimat Bergamo-Cisano in eine ungewisse<br />

Zukunft. Ihre Reise und ihre Suche führt sie durch<br />

Frankreich und endet hoffnungsfroh in Zürich, denn<br />

Carlo findet Arbeit als Gipser und Maurer auf der<br />

grossen Baustelle des Opernhauses. In Wiedikon,<br />

berühmt auch als Little Italy von Zürich, finden sie<br />

ein neues Zuhause. La storia comincia …<br />

Reto <strong>Vergani</strong> schaut versonnen auf die alten, vergilbten<br />

Fotos seiner Vorfahren. Vor 125 Jahren kamen sie<br />

hierher, nach Zürich Wiedikon, und bauten sich aus<br />

dem Nichts eine Zukunft auf. Wie stolz wären sie,<br />

würden sie ihn und seine Jungen hier sehen, wie sie<br />

sorgsam verwalten und vermehren, was vor so langer<br />

Zeit seinen Anfang nahm.<br />

Niemand kann heute mehr sagen, was Carlo dazu<br />

gebracht hat, Wein aus seiner Heimat nach Zürich zu<br />

holen. War es sein Weitblick, sein Heimweh oder<br />

einfach die Tatsache, dass es in Zürich gemäss dem<br />

jungen Italiener keine anständigen Weine gäbe? Was<br />

man hingegen genau sagen kann: Carlo entdeckt schon<br />

bald sein Talent für den Weinverkauf und beginnt,<br />

Wein aus seiner Heimat zu importieren. Der 25-Jährige<br />

zeigt Geschick im Geschäft, findig füllt er den Wein<br />

in Fässer und verkauft ihn offen seinen Arbeitskollegen<br />

nach Arbeitsschluss.<br />

Seine erste Arbeit in Zürich als Maurer ist auch ein<br />

Sinnbild: Carlo <strong>Vergani</strong> legt nicht nur bei den vielen<br />

Bauten Grundsteine, mit seinem Nebenerwerb als<br />

Importeur von italienischen Delikatessen und Wein<br />

legt er auch den Grundstein für einen florierenden<br />

Betrieb. Schon bald mausert sich das, was als kleiner<br />

Zustupf im Keller des Wohnhauses begann, zum veritablen<br />

Geschäft. Die Nachfrage nach den Spezereien<br />

aus Italien ist geweckt und wächst stetig.<br />

Nach gerade mal drei Jahren, 1895, eröffnet Carlo<br />

<strong>Vergani</strong> mit seiner Frau Adele an der Idastrasse 46 in<br />

Zürich Wiedikon einen eigenen kleinen Comestibles-<br />

Laden und wechselt vom Keller ins Parterre. Es zeigt<br />

sich bald, dass dies eine gute Entscheidung ist, der<br />

Laden läuft gut. Denn die zahlreichen Gastarbeiter<br />

sehnen sich nach einem kleinen Stück der alten Heimat<br />

und decken sich mit Wein, Käse und Salami ein gegen<br />

das aufsteigende Heimweh.


1902 · COMI & VERGANI<br />

Die steigende Nachfrage nach italienischen<br />

Spezialitäten und Wein bringt Carlo dazu,<br />

sich nach einem Geschäftspartner umzusehen.<br />

Der findige Norditaliener merkt schnell, dass<br />

sich durch Tüchtigkeit und Qualitätswaren in der<br />

neuen Heimat ein gutes Geschäft aufbauen lässt. In<br />

den zehn Jahren seit seinem Weggang hat Carlo in<br />

Zürich viel erreicht und schmiedet Pläne, er möchte<br />

expandieren. Schon in der ersten Generation zeigt<br />

sich etwas, was sich als grosse Stärke des Familienbetriebes<br />

erweisen sollte: die nachhaltige Pflege<br />

von guten Beziehungen in der alten Heimat. Mit<br />

Giovanni und Battista Comi aus seinem Heimatort<br />

Cisano wird Carlo fündig. Gemeinsam mit den Bergamasker<br />

Brüdern gründet er die Weinimport-Firma<br />

Comi + <strong>Vergani</strong> mit dazugehörigen Kellereien an der<br />

Idastrasse 49. Eine gute Entscheidung, das Geschäft<br />

brummt, Carlo und Adele arbeiten unermüdlich.<br />

Dank ihrer Tüchtigkeit und ihrem Geschäftssinn<br />

macht sich das aufstrebende Unternehmen schon<br />

bald an ein mutiges und grosses, neues Vorhaben:<br />

Eine eigene Liegenschaft soll Heimstatt bieten für<br />

Wein, Geschäft und Familie.<br />

Carlo <strong>Vergani</strong> (Mitte) mit den Gebrüdern Comi<br />

Carlo <strong>Vergani</strong> an der Zentralstrasse 141<br />

8


1905 · HEIMAT IN LITTLE ITALY<br />

An der Zentralstrasse finden die <strong>Vergani</strong>s den perfekten Platz<br />

für die Erschaffung ihres Traumes. Ein grosses, stattliches<br />

und imposantes Gebäude soll es sein, mit Lagerhaus und Kellereien.<br />

Zudem ist es für den Comestible-Laden und den Weinhandel<br />

strategisch gut gelegen, mitten im Herzen von Wiedikon, Zürichs<br />

Little Italy. Hier wohnen und arbeiten viele italienische Gastarbeiter<br />

und ihre Familien, pflegen hier mit etwas Heimweh und Nostalgie<br />

ihre Italianità und freuen sich auf ein schönes Geschäft, das ihnen<br />

alles bietet, was die Sehnsucht nach daheim etwas mildert. Die Liegenschaft<br />

wird grosszügig und zeitlos geplant, elegant und weitsichtig.<br />

Den Beweis dazu liefert die Gegenwart, noch immer steht das<br />

Gebäude eindrucksvoll und unverändert an der Zentralstrasse, im<br />

Erdgeschoss blitzen heute hinter den Fenstern zur Strasse die edlen<br />

Weine der Enoteca, wo früher der Comestibles-Laden war. Und auch<br />

heute noch fahren durch das Tor die Lieferwagen in den Hof und<br />

werden an der Rampe zum Lagerhaus beladen, mit Weinen, die noch<br />

in denselben Kellerräumen gelagert werden wie zur Gründungszeit.<br />

Das stolze und doch schlichte Gebäude verkörpert vieles, was <strong>Vergani</strong><br />

ausmacht: Bescheidenheit und Beständigkeit, Pflege des Erbes<br />

und Innovationen mit Weitsicht.<br />

10<br />

11


1908 · LA FLOTTA VERGANI<br />

Endlich ist es so weit, nach Jahren der Planung und<br />

Skizzierung, des Träumens und Bauens kann das neue<br />

Gebäude bezogen werden. Was für ein Meilenstein,<br />

welcher Erfolg. Und nicht nur Italiener lieben die Weine<br />

von Comi + <strong>Vergani</strong>, immer weiter ziehen sich die Kreise<br />

der Kunden und immer mehr Menschen begeistern sich für<br />

das Angebot.<br />

Auch hier ist Carlo nah am Zeitgeist und merkt schnell, dass<br />

man die Weine zum Kunden bringen muss. Mit Ross und<br />

Wagen fängt er an, seine Kunden mit Holzfässern zu<br />

beliefern.<br />

Schon bald gehört es zum Alltagsbild in Wiedikon, dass die<br />

Wagen von Comi + <strong>Vergani</strong> voll beladen durch die Strassen<br />

fahren. Später werden Lastwagen anstatt der Fässer die beliebten,<br />

malerischen Strohfiaschi oder in neuerer Zeit Weinkartons<br />

ausliefern. Die Lieferwagen von <strong>Vergani</strong> gehören seit mehr als<br />

hundert Jahren ins Quartierbild.<br />

Ebenfalls seit über hundert Jahren nicht verändert hat sich die<br />

Einfahrt in den Hinterhof, zum Leidwesen vieler Lastwagenchauffeure.<br />

Denn im Gegensatz zur mittlerweile berüchtigten<br />

Einfahrt sind die modernen Lastwagen stetig breiter geworden.<br />

Was durchaus zu Angstschweiss und spektakulären Einfahrtsmanövern<br />

mit millimetergenauem Taktieren führen kann.<br />

1920er-Jahre<br />

1930er-Jahre<br />

1930er-Jahre<br />

12<br />

13


1960er-Jahre<br />

1960er-Jahre<br />

1970er-Jahre<br />

14 15


1921<br />

Zweite Generation: Emma & Giovanni<br />

Mit dem Eintritt von Giovanni wird ein<br />

weiterer Traum wahr: Die Kollektivgesellschaft<br />

<strong>Vergani</strong> & CO. ist endlich ein reiner<br />

Familienbetrieb, die Partnerschaft mit den Brüdern<br />

Comi wird aufgelöst. In den folgenden Jahren kann<br />

das Geschäft erfolgreich konsolidiert und weiter ausgebaut<br />

werden.<br />

Oftmals sind es die stillen Schaffer, die viel bewirken,<br />

ohne dass sie mit grossen Taten und schweren Entscheidungen<br />

in der Geschichte haften bleiben. So hält es<br />

sich auch mit Giovanni. «Ich weiss eigentlich nur wenig<br />

über meinen Nonno», sinniert Reto <strong>Vergani</strong>. «Er ist<br />

leider jung gestorben, ich selber kann mich nicht an<br />

ihn erinnern, ich war erst drei Jahre alt.»<br />

Im Alter von 23 Jahren tritt Giovanni in den Betrieb<br />

ein und sichert damit den Fortbestand der Familienunternehmung.<br />

Schon bald nach seinem Eintritt heiratet<br />

er Emma Agazzi, die Tochter eines guten Restaurantkunden<br />

an der nahe gelegenen Badenerstrasse. Stolz<br />

verkündet man 1923 die Geburt des Sohnes Carlo. Ob<br />

auch er mal in die Fussstapfen treten wird und das<br />

Familiengeschäft übernimmt? Drei Jahre später folgt<br />

die Geburt der Tochter Vera, und das Familienglück<br />

ist komplett.<br />

Giovanni pflegt zwei Maximen, die er von seinen Eltern<br />

auf den Weg mitbekommen hat. Die Familie ist nicht<br />

nur ein privater Pol für Energie und Kraft, sie ist auch<br />

ein wichtiger Erfolgsfaktor für das Geschäft. Denn<br />

diese enge Verbundenheit führt zu einer hohen Identifikation<br />

mit dem, was man tut, wofür man einsteht.<br />

Ebenfalls grundlegend ist der Aufbau von langfristigen<br />

Verbindungen: Geschäftsbeziehungen, die auf Vertrauen<br />

und Ehrgefühl basieren, sind essenziell für ein erfolgreiches<br />

Wirtschaften. Beide Werthaltungen werden<br />

auch heute noch bei <strong>Vergani</strong> hoch geschätzt und bewusst<br />

gepflegt.<br />

Giovanni <strong>Vergani</strong> mit den Kindern Vera und Carlo<br />

17


BUCHHALTER AUF LEBENSZEIT<br />

Die Familiengeschichte <strong>Vergani</strong> ist untrennbar<br />

mit der Firmengeschichte verbunden. Reto <strong>Vergani</strong><br />

betrachtet die alten Bilder und kramt in<br />

den Erinnerungen. «Die Nonna war eine geborene Agazzi,<br />

sie und ihre Schwester arbeiteten beide im familieneigenen<br />

Restaurant, ganz hier in der Nähe.» Nach Emmas<br />

Hochzeit führt ihre Schwester das Restaurant weiter. Ihr<br />

Sohn, Mario Agazzi, wird nach der Primarschulzeit ins<br />

Tessin auf ein Internat geschickt. Mit einer erfolgreich<br />

absolvierten Ausbildung im Gepäck kehrt er nach Zürich<br />

zurück und findet bei <strong>Vergani</strong> seine erste Anstellung als<br />

Buchhalter. Es sollte auch seine einzige bleiben in der<br />

Limmatstadt, Mario Agazzi führt die Bücher von <strong>Vergani</strong><br />

über 50 Jahre lang. «Mario und seine Frau Wilma gehören<br />

zu <strong>Vergani</strong>, seit ich denken kann. Sie ist noch immer<br />

wohlauf und eine lebenslustige, ältere Dame von über<br />

80 Jahren.»<br />

Im Archiv findet sich die schöne, gestochen scharfe Handschrift<br />

von Mario Agazzi in unzähligen Büchern und Inventarlisten.<br />

Keller und Zahlen, das ist seine Welt.<br />

Unerbittlich bestellt er wöchentlich jemanden in sein Reich,<br />

um ihm beim regelmässigen Inventar zur Hand zu gehen.<br />

Reto <strong>Vergani</strong> erinnert sich mit einem Schmunzeln an die<br />

vielen Stunden, die er gemeinsam mit dem akribischen<br />

Mario Agazzi<br />

Buchhalter im Keller stand und sämtliche Flaschen- und<br />

Fassbestände aufnahm. «Er war akribisch und pendantisch<br />

genau, was ich in jungen Jahren unglaublich anstrengend<br />

fand. Aber in Zeiten ohne Computer war seine Hartnäckigkeit<br />

absolut matchentscheidend und ein Glücksfall.»<br />

Zürich Wiedikon 1920er-Jahre<br />

19


LOGO<br />

Mit dem Auftritt gegen aussen zeigt man, was wichtig ist. Von Anfang an steht dabei der Familienname im<br />

Zentrum. Mit dem aktuellen Logo geht <strong>Vergani</strong> zurück zu den Wurzeln. Das heutige Logo ist die Originalunterschrift<br />

von Gründer Carlo <strong>Vergani</strong>. Ein Blick zurück zu den Anfängen ist auch eine Bildergeschichte,<br />

ein Spiegel des jeweiligen Zeitgeistes.<br />

1946<br />

1976<br />

1892<br />

1902<br />

1985<br />

1922<br />

2002<br />

1934<br />

2014<br />

20 21


Noch jung, mit gerade mal 27 und 23 Jahren,<br />

treten Giovannis Kinder Carlo und Vera in<br />

den Familienbetrieb ein. Es zeigt sich<br />

schnell, dass der charismatische Carlo visionär und<br />

zielstrebig ist. Seine Vorgänger hatten das Geschäftsfundament<br />

sorgsam und weitsichtig angelegt, Carlo<br />

kann nun seine Innovationen und Ideen Wirklichkeit<br />

werden lassen. Mit viel Herzblut und taktischem<br />

Gefühl baut er sukzessive ein dichtes und starkes Netz<br />

mit vielen spannenden Produzenten. Über die Jahre<br />

sind daraus Freundschaften entstanden, die bis in die<br />

Gegenwart reichen.<br />

«Mein Vater war ein Grandseigneur, stets tadellos gekleidet<br />

in Anzug und Krawatte und mit perfekten<br />

Umgangsformen», erinnert sich Reto <strong>Vergani</strong>. Carlo<br />

wird mit 27 Jahren in die Kollektivgesellschaft aufgenommen.<br />

Die frühe Erkrankung des Vaters Giovanni<br />

ruft ihn in die Firma, er bricht sein Jura-Studium ab<br />

und leitet dafür die Geschicke des Unternehmens. Mit<br />

einem guten Gespür für vielversprechende Produzenten<br />

und seiner verlässlichen und beständigen Art füllt er<br />

kontinuierlich seine Keller mit bestem italienischem<br />

Wein und seine schwarze Agenda mit Namen und<br />

Nummern der besten Winzer, aufstrebenden Restaurants<br />

und etabliertesten Produzenten. «Sein kleines<br />

Buch war sein steter Begleiter. Es gab ja noch nicht mal<br />

Faxgeräte zu dieser Zeit. Nach jedem Kundenbesuch<br />

hat er akribisch alles Wichtige in sein Buch notiert. Bis<br />

heute trage auch ich noch immer einen kleinen Block<br />

im Jacket und mache mir Notizen, Handy hin oder<br />

her», erzählt Sohn Reto. Carlos Kundenbesuche sind<br />

schon fast legendär, er bestreitet den Aussendienst nach<br />

strengem Rhythmus. Seine Kunden richten danach<br />

ihre Uhr, so ist er beispielsweise immer montags um<br />

Punkt 11.00 Uhr im Commercio, jahrzehntelang. Derweil<br />

kümmert sich seine Schwester Vera um den<br />

Comestibles-Laden an der Zentralstrasse.<br />

1950<br />

Dritte Generation: Carlo & Vera<br />

Carlos grösste Errungenschaft ist das Aufbauen von<br />

Beziehungen, viele der heutigen Weinweltstars hat Carlo<br />

zum Erfolg begleitet und sie überhaupt ausserhalb<br />

Italiens erstmals bekannt gemacht. Aber in die Ära<br />

Carlo <strong>Vergani</strong> fallen auch spannende Innovationen wie<br />

beispielsweise das völlig neue Geschäft mit 50cl-Flaschen.<br />

Bislang hatte man den meisten Wein in grossen<br />

Gebinden angeboten, auch in den Restaurants. Mit<br />

dieser neuen Flaschengrösse waren die <strong>Vergani</strong>s Pioniere,<br />

das Glas musste sogar aus Frankreich importiert<br />

werden.


1955 · UNA STORIA D‘AMORE<br />

Es hat wohl eingeschlagen wie ein Blitz, als der erfolgreiche Carlo seine Marisa zum ersten Mal sieht. Wie und wo<br />

genau der Zürcher Unternehmer und die behütete Tochter der Tessiner Bäckerdynastie Bobbià sich begegnet sind,<br />

das liegt im Dunkeln. Die einen meinen, er habe sie auf dem Balkon des Nachbarhauses entdeckt, wo sie bei der<br />

Tante zu Besuch war und das geschäftige Treiben im <strong>Vergani</strong>hof beobachtet hat. Bestimmt ist ihr der rassige Mann aufgefallen,<br />

wie er seine Squadra beim Verladen der Lastwagen anweist, mit den Papieren hantiert und seine präzisen Anweisungen<br />

ruft.<br />

Andere wiederum meinen, es habe ihm beim Anblick der Tessiner Schönheit den Atem verschlagen. Auf jeden Fall war es der<br />

wortwörtliche Liebesfall auf den ersten Blick, denn Carlo hat Marisa nicht wieder ins Tessin gehen lassen, ohne ihr das Versprechen<br />

abzunehmen, die Seine zu werden. Wohlgemerkt hat sie sein Herz in ein paar wenigen Tagen gewonnen. Vollends<br />

gewonnen hat Carlo seine Marisa mit Schreiben. «Unsere Mutter hat uns erzählt, dass sie sich restlos in die Briefe unseres<br />

Vaters verliebt habe. Er sei so ein romantischer und eloquenter Schreiber gewesen», erinnert sich Reto <strong>Vergani</strong>.<br />

Und so wird für die junge Frau ein Kurzbesuch zum Schicksal und Zürich zur neuen Heimat. Das junge Glück wird bald<br />

besiegelt und Marisa und Carlo verkünden 1956 stolz die Geburt des Stammhalters Reto. Bald darauf folgt die ältere Tochter<br />

Leila und etwas später komplettiert das Nesthäkchen Nadja die glückliche Familie.<br />

Marisa & Carlo <strong>Vergani</strong><br />

25


VIVA LA MAMMA MARISA<br />

Marisa ist das Herz der Familie und widmet sich vollständig ihren Aufgaben als Hausfrau und Mutter. Beides<br />

meistert sie mit Hingabe und Bravour, ihre Küche ist legendär, der Haushalt perfekt und gepflegt und die<br />

Kinder wohlerzogen. Reto ist überzeugt: «Der Erfolg unserer Familie liegt zu einem guten Teil auch in der<br />

Stärke unserer Frauen. Ein Familienbetrieb ist nur stark, wenn auch die Bande stark sind. Und diese verdanken wir den<br />

Müttern und Frauen in unserem Leben und der Kraft ihrer Liebe.»<br />

Das Leben in der neuen Heimat ist für Marisa schnell sehr turbulent, in vier Jahren wird die junge Frau drei Mal Mutter und<br />

wird von ihren neuen, grossen Aufgaben vereinnahmt. Erst als die Kinder grösser werden, merkt sie, dass ihr manchmal die<br />

Freundinnen fehlen und dass sie im Triemliquartier, wo die junge Familie nun wohnt, nur schwer Anschluss findet, zu wenig<br />

noch ist sie des Schweizerdeutschen mächtig. Das Familien- und Eheleben ist der feste Ankerpunkt in ihrer Welt. Sie ist die<br />

emotionale Kraftreserve der Familie und stellt das Wohl der anderen stets vor ihr eigenes. Das macht sie aber nicht in Opferhaltung,<br />

sondern als stolze Frau, die sich ihrer Stärke bewusst ist und erkennt, wie wichtig der ruhende Pol für Kinder<br />

und Ehemann sind. «Für sie war es das Schönste, mit unserem Vater essen zu gehen. Das hat sie unheimlich<br />

genossen, und sie hat sich immer extra schön gemacht dafür.» Nicht nur ihr Sohn ist stolz auf seine Mama,<br />

auch Carlo zeigt sich gerne mit Marisa und geniesst die viele Aufmerksamkeit und Bewunderung. Die<br />

Zürcher Gesellschaft freuts, denn die rassige Tessinerin bringt einen Hauch von Glamour in die<br />

zwinglianische Stadt, bezaubert durch ihre Lebensfreude und beeindruckt durch ihre Eleganz. Noch<br />

heute sprechen ältere Kunden von «la donna la più bella e elegante di Zurigo».<br />

26 27


1975<br />

Vierte Generation: Reto, Leila & Nadja<br />

Mit Reto <strong>Vergani</strong> – im zarten Alter von<br />

18 Jahren – tritt 1975 offiziell die neue<br />

Generation in die Firma ein. Die beiden<br />

Schwestern Leila und Nadja folgen etwas später. Das<br />

Powertrio ist engagiert und erfolgshungrig und<br />

schreibt mit vielen Erfolgen und Innovationen Firmengeschichte.<br />

Reto wird Geschäftsführer und ist<br />

Repräsentant der Firma, Leila managt die Buchhaltung<br />

und Nadja ist verantwortlich für den Laden<br />

und die Privatkundschaft. Aber erst mit der Zeit<br />

wird den Jungen freie Hand gelassen. Unter der<br />

strengen Führung des Vaters muss das Geschäft von<br />

der Pike auf gelernt werden.<br />

Die drei Geschwister erleben eine Kindheit, die geprägt<br />

ist von der Liebe und Fürsorge der Mutter und<br />

der Autorität des Vaters. Eine Mischung, die die<br />

Kinder mit dem versorgt, was sie zu ihrer Entfaltung<br />

benötigen. Rückhalt, Trost und Liebe finden sie im<br />

warmen Kokon rund um Mama Marisa, Disziplin,<br />

Herausforderung und Leistungsfähigkeit gibt ihnen<br />

Papa Carlo auf den Weg. Die Familie unternimmt viel<br />

gemeinsam, man geht oft und gerne wandern, reist ins<br />

Tessin oder nach Italien.<br />

Stammhalter Reto absolviert eine Speditionslehre mit<br />

kaufmännischer Ausrichtung und tritt gleich darauf<br />

in die Firma ein. Er macht die Lastwagenprüfung, leistet<br />

mit 19 den Militärdienst bei der Gebirgsinfanterie<br />

und erhält mit 20 die Freihandelsbewilligung. Obwohl<br />

Reto offiziell mit 27 Jahren Geschäftsführer wird,<br />

bleibt sein Vater Firmenoberhaupt für lange Zeit. Die<br />

Jungen sollen sich ihre Sporen gründlich abverdienen,<br />

erst nach und nach gibt der Vater die Führung weiter.<br />

Reto, seit 1975 Leila, 1977 bis 2005 Nadja, 1982 bis 2010<br />

Auch die beiden Töchter des Hauses steigen in den<br />

Familienbetrieb ein. Nach der kaufmännischen Lehre<br />

bei der angesehenen Credit Suisse kehrt Leila an<br />

die Zentralstrasse zurück und übernimmt die Buchhaltung.<br />

Nadja, das Nesthäkchen, absolviert die Handelsschule.<br />

Auch die Jüngste der drei Kinder zieht es<br />

zurück, Nadja wird sich in den folgenden Jahren um<br />

den Bereich der Privatkundschaft kümmern und als<br />

gute Seele in der Weinhandlung Kunden beraten. Das<br />

Geschwistertrio mit Reto an der Spitze startet eine<br />

Zeit von grosser Expansion.


RETO VERGANI<br />

Er ist bekannt als wagemutiger Geschäftsführer,<br />

visionär, charismatisch und erfolgshungrig. Als<br />

junger Mann ist Reto <strong>Vergani</strong> vor allem hungrig<br />

nach Leben und seiner grossen Leidenschaft Fussball. Im<br />

Betrieb wird er von Vater Carlo in die Pflicht genommen<br />

und er arbeitet sich von ganz unten nach oben. Ruhiger<br />

wird er erst mit der Heirat seiner grossen Liebe Jolanda<br />

und der Familiengründung.<br />

Reto ist ein junger Wilder und lebt unter Starkstrom, viele<br />

Leidenschaften treiben ihn um. Zum einen fordert ihn die<br />

strenge Arbeit im Familienbetrieb. Von 7.00 Uhr morgens<br />

bis abends spät ist er als Chauffeur und Lagerist unterwegs.<br />

«Ich habe mir nie überlegt, dass es eine andere Möglichkeit<br />

gibt als den Einstieg ins Familiengeschäft. Es wäre mir gar<br />

nicht in den Sinn gekommen, darüber überhaupt nachzudenken.»<br />

Zum anderen fordert ihn der Fussball. Nach der Arbeit jagt<br />

Reto <strong>Vergani</strong> zum weissen Leder. Egal, ob Training oder<br />

Auswärtsspiele, der Vater ist unerbittlich, was die Arbeitszeit<br />

betrifft. Das nimmt Reto in Kauf, zu lange hat er darauf<br />

verzichten müssen. Denn der strenge Vater hat ihm den<br />

Eintritt in einen Fussballclub erst nach bestandener Sekundarprüfung<br />

erlaubt. Jetzt gibt es für das Fussballtalent kein<br />

Halten mehr, seine Karriere beim FC Wiedikon kommt richtig<br />

in die Gänge, in Spitzenzeiten trainiert Reto täglich. «Ich<br />

war kein Hirsch in der Schule, aber ich bin immer ein recht<br />

guter Fussballer gewesen», meint er dazu bescheiden.<br />

Seine Nächte schlägt er sich später mit seinen Freunden in<br />

den Discos um die Ohren, davor treffen sie sich im Mogador<br />

am Stauffacher. Reto sieht sich als Italiener, obwohl der Vater<br />

schon vor dem Zweiten Weltkrieg den italienischen Pass<br />

abgegeben hat. «Alle meine Freunde waren ‹Tschinggen›, aber<br />

ich habe nie darunter gelitten. Und auch bei den Meitli hat<br />

es nicht geschadet. Ich war kein Draufgänger, das war nicht<br />

nötig. Ich hatte das Glück, scheinbar gut im Markt zu sein,<br />

und die Schwärmereien sind mir zugefallen.»<br />

30 31


Mit Jolanda ändert sich alles: Reto trifft die Liebe seines Lebens, als sich<br />

diese gerade aufgemacht hat, als Anwaltssekretärin an der Cote d’Azur eine<br />

Karriere zu starten. «Sie war die allererste Freundin, wo meine Mutter gar<br />

nichts dazu gesagt hat. Davor hiess es immer: Figlio mio, zu stark geschminkt.<br />

Oder die Fingernägel zu lang. Oder: Figlio mio, der Ausschnitt ist zu tief.<br />

Jolanda hat auch meine Mutter erobert.»<br />

In der zweiten Heimat Tessin feiert das junge Paar in der Wallfahrtskirche<br />

Madonna del Sasso seine Traumhochzeit, und schon bald kommt mit Gianni<br />

der erste Sohn und Stammhalter zur Welt. Langsam, aber sicher mutiert<br />

der Tiger zum schnurrenden Familienkater, die Geburt von Töchterchen<br />

Flavia lässt ihn schmelzen, und Sohnemann Luca macht das Familienglück<br />

komplett. Jolanda managt die Familie und regelt alles rund um Schule,<br />

Kinder und Haushalt. Sie ist Retos Kraftquelle und ruhiger Pol.<br />

Je mehr die Kinder selbstständig werden, umso öfter trifft man Jolanda im<br />

Geschäft an der Zentralstelle, wo sich die gelernte Bürofachfrau ebenfalls<br />

einbringt und bald schon einmal die Debitorenbuchhaltung übernimmt.<br />

Nicht nur in der Familie, auch im Betrieb ist Jolanda die gute Seele.<br />

32 33


Reto <strong>Vergani</strong> mit Familie Planeta<br />

Versucht man das Phänomen oder das Charisma des Firmenpatrons Reto <strong>Vergani</strong> zu fassen, hört man Titel wie: ein Ehrenmann,<br />

ein charismatischer Firmenchef, ein innovativer Macher. Noch heute gilt bei <strong>Vergani</strong> die Kraft des Handschlages, ein Mann<br />

ist so viel wert wie sein Wort. Das ist alte Schule, auf Vertrauen und Zutrauen legt Reto <strong>Vergani</strong> Wert, und die Kunden und<br />

Produzenten wissen das. So werden aus etlichen Geschäftsbeziehungen über die Jahre tiefe Freundschaften. Dazu gehören einige<br />

der mittlerweile bekanntesten Weinproduzenten Italiens wie Capai, Altare, Planeta oder Frescobaldi. Oft hat Reto <strong>Vergani</strong> sie<br />

kennengelernt und ihre Weine importiert, lange bevor der internationale Steilflug begonnen hatte, und war ihnen ein Mitbereiter<br />

zum internationalen Erfolg.<br />

Reto <strong>Vergani</strong> mit Marco Caprai<br />

Reto <strong>Vergani</strong>s Einsatz für das Image des italienischen Weines und auch des Grappas beweisen die zahlreichen Auszeichnungen,<br />

die er erhalten hat. Der souveräne und edle Orden Dello Antico Recioto verleiht ihm 1996 den Titel eines Cavaliere del Recioto<br />

in Anerkennung seiner Verdienste um den altehrwürdigen Wein des Valpolicella. 2004 wird er als erster Nicht-Italiener zum<br />

Cavaliere d’Onore del Grappa geschlagen, eine hohe Wertschätzung der Vereinigung der italienischen Destillateure,<br />

wohlgemerkt.<br />

Reto <strong>Vergani</strong> erkennt als einer der Ersten, dass Weine zelebriert werden sollen, nicht nur analysiert. Zum 100-Jahr-Jubiläum<br />

reist er mit der ganzen Jubiläumsgesellschaft in die Toscana und feiert ein rauschendes Fest, mitten im Herzen des italienischen<br />

Weines und zu Gast beim befreundeten Produzenten Querciabella. Auch zuhause wird das Erlebnis Wein laufend ausgebaut<br />

und mit Seminaren und Einladungen in die Kellergewölbe erweitert. Ehrensache für Reto <strong>Vergani</strong> ist aber auch, dass er seine<br />

Kunden in der Gastronomie regelmässig und mit viel Freude besucht und dabei seine Frau Jolanda zum Essen ausführt.<br />

34<br />

35<br />

Reto <strong>Vergani</strong> mit «Chicco» Enrico Berta


VOM COMESTIBLES ZUR ENOTECA<br />

Das Comestibles-Importlädeli war lange Zeit ein wichtiger<br />

Pfeiler im Familiengeschäft. Über die Jahrzehnte<br />

hat sich der Tante-Emma-Laden für Gastarbeiter zur<br />

eleganten Enoteca gemausert. Damals wie heute ist es ein Begegnungsort<br />

mit italienischem Flair für Genussmenschen und<br />

Weinfreunde.<br />

Um die Jahrhundertwende spriessen die Comestibles-Läden<br />

überall aus dem Boden. Kolonialwarengeschäfte kannte man<br />

natürlich auch vorher schon. Ihr Angebot war aber eher etwas für<br />

besondere Gelegenheiten oder gehobene Geldbeutel. Die Comestibles-Geschäfte<br />

rund um 1900 sind für den kleinen Mann und<br />

werden von eben jenen Einwanderern betrieben, die sich die<br />

Lebensmittel wünschen, die sie aus ihrer Heimat kennen. Salami,<br />

Oliven und Olivenöl, Käse, Biscotti und natürlich Weine und<br />

Spirituosen bilden das Sortiment. Dazu kommen später auch alle<br />

Arten von Vorräten wie Sugi und Salse oder Dosen, auch frische<br />

Früchte und Gemüse aus dem Süden. Die Lädeli sind sozusagen<br />

die Tante-Emma-Läden für die Gastarbeiter. Bei <strong>Vergani</strong> hat es<br />

sich ergeben, dass jeweils die Frauen respektive die Töchter des<br />

Hauses für den Laden verantwortlich sind. Vera <strong>Vergani</strong> betreut<br />

mit viel Herzblut den Laden an der Zentralstrasse und sorgt mit<br />

ihrer leutseligen Art dafür, dass sich die Kunden heimisch fühlen.<br />

«Meine Tante hat ihren Laden gehütet wie ihren Augapfel. Sie<br />

hat ihn mit viel Wehmut an meine Schwester Leila übergeben,<br />

als diese in den Betrieb eingetreten ist.» Aber auch der Comestibles-<br />

Laden der <strong>Vergani</strong>s kann den Zeichen der Zeit nicht trotzen.<br />

Die aufgehenden Supermärkte in den Siebziger- und Achtzigerjahren<br />

graben die Kundschaft massiv ab, und das grosse Lädeli-<br />

Sterben trifft auch die Zentralstrasse. Die Überfremdungsinitiative<br />

verschärft die Situation zusätzlich, viele Gastarbeiter kehren nach<br />

Italien zurück. 1976 wird das Lädeli geschlossen und fortan mit<br />

reduzierten Öffnungszeiten nur noch als Fiaschetteria betrieben.<br />

Jahrzehntelang sind die Fiaschi, die kugeligen Strohflaschen, der<br />

Lebensnerv der Firma <strong>Vergani</strong>, machen sie doch mit Abstand das<br />

Hauptgeschäft aus. Die italienische Gemeinschaft bezieht die<br />

grossen Flaschen direkt vor Ort, aber auch für die Gastronomie ist<br />

der Fiasco ausserordentlich wichtig, denn der Grossteil des Weines<br />

wird in grossen Fiaschi an die Restaurants geliefert. Es ist die Zeit<br />

der Offenweine, die klassischen Bordeauxflaschen sind zu dieser<br />

Zeit noch kaum bekannt. Befüllt werden die Flaschen bei <strong>Vergani</strong><br />

in mühevoller Handarbeit im Keller, und zwar jeweils montags.<br />

Comestibles-Laden <strong>Vergani</strong>, Zentralstrasse 141, 1960er-Jahren


Noch heute hat Reto <strong>Vergani</strong> eine äusserst ambivalente Beziehung zur Kultflasche.<br />

«Fiaschetto bedeutet für mich in gleichem Masse Erfolg und Schinderei. Montage sind<br />

ja generell schon nicht so toll, wenn man sich das Wochenende in der Disco um die<br />

Ohren geschlagen hat. Aber in der Fiaschetteria wurden sie einfach nur grässlich, eine<br />

richtige Tortur.» Am obligaten Fiasco-Tag werden im Keller an der Zentralstrasse bis<br />

zu 2000 Flaschen an einem Tag verarbeitet und zum Versand bereit gemacht. Die<br />

Strohflaschen werden von Hand gewaschen und gespült. Davor müssen sie eingeweicht<br />

werden, damit die alten Etiketten abgekratzt werden können. Beim Waschen darf keine<br />

Lauge auf das Stroh kommen, sonst verfärbt es sich in ein hässliches, dunkelgelbes<br />

Etwas. Und die Strohhalme zerschneiden die Hände, wenn man nicht aufgepasst. Dann<br />

werden die Flaschen befüllt, verkorkt und etikettiert. Fünf bis sechs Arbeiter und alles,<br />

was sonst noch an Händen frei ist, werden dazu eingesetzt. Erst zu Retos Zeiten wird<br />

die aufwändige Handarbeit durch eine Abfüllanlage entlastet.<br />

Enoteca <strong>Vergani</strong>, Zentralstrasse 141, 2017<br />

Mit dem Siegeszug der Bordeauxflaschen verändert sich die Weinnachfrage, die Ära<br />

der Offenweine mit beschränktem Angebot geht zur Neige. Weine werden je länger je<br />

mehr zu einem Ausdruck der Ess- und Trinkkultur und sind nicht einfach nur ein<br />

Lebensmittel. Es reicht nicht mehr, einen Chianti anzubieten, es muss eine Auswahl<br />

geboten werden an verschiedenen Weinen von verschiedenen Produzenten. Auch hier<br />

ist das Weinhaus <strong>Vergani</strong> früh und vorne mit dabei. <strong>Vergani</strong> wird zum Spezialisten<br />

mit tiefgreifendem Italiensortiment, einer sehr hohen Weinkompetenz und entsprechend<br />

weitreichender Beratung. So viel Wissen und Weine benötigen eine entsprechende<br />

Bühne. Seit den 1980er-Jahren erstrahlt das Weinsortiment in der eleganten Enoteca<br />

in den Räumlichkeiten des ehemaligen Comestibles-Lädeli, seit der Renovation 2016<br />

sogar besonders glanz- und stilvoll.<br />

38<br />

39


ERSTE GRAPPERIA · 100 JAHRE VERGANI<br />

Bis Reto <strong>Vergani</strong> im Jahre 1992 die Grappas nicht als Grosseinkauf<br />

nach Zürich und an den Mann bringt, kennen nur eingefleischte<br />

Fans aus Norditalien das Destillat aus Traubentrester. Reto <strong>Vergani</strong><br />

entdeckt als einer der Ersten in der Schweiz die Vielfältigkeit und das<br />

Sammelpotenzial der wunderschönen Glasflaschen und bringt Grappa so<br />

richtig in Mode.<br />

An der Vinitaly 1992 packt ihn der Wagemut und er entscheidet sich zu einem<br />

Grosseinkauf. «Mein Vater war schon geschockt, als ich ihm die Bestell-Liste<br />

zeigte. Als er dann aber die Summe der Monopolsteuer sah, ist er fast umgefallen.<br />

Die war nämlich zehnmal höher als der Einkaufspreis. Aber wir haben das<br />

durchgezogen und mit viel Erfolg die erste Grapperia in der Schweiz eröffnet.<br />

Ein WOW-Effekt zum 100-Jahr-Jubiläum.» Wer heute die Enoteca in der<br />

Zentralstrasse besucht, hat noch immer die Qual der Wahl: Man findet hier<br />

eine unglaubliche Vielfalt an wunderbaren Grappe, nicht wenige davon sogar<br />

als Spezialkreationen für das Haus oder als Hommage an die lange Verbundenheit<br />

mit der Familie <strong>Vergani</strong>.<br />

Grappa wird aus einem Abfallprodukt der Weinherstellung destilliert. Wenn<br />

Trauben ihre Stoffe im Wein abgegeben haben, wird der Trester nicht einfach<br />

entsorgt, sondern zur Destillation gebracht. Im Brennkolben wird er erhitzt,<br />

der aufsteigende Dampf gekühlt und das kondensierte Destillat danach weiter<br />

veredelt. Das geschieht nicht selten durch eine Lagerung im Fass. Mit der Zeit<br />

hat man auch angefangen, sortenreine Grappe zu brennen. Grappa wird vor<br />

allem pur genossen, bestenfalls als Caffè corretto. Eingang in Cocktails oder<br />

auch in die Küche hat das hochprozentige Wasser kaum gefunden. Dafür aber<br />

Eingang ins Geschenksverhalten der Schweizerinnen und Schweizer: Es gilt als<br />

eines der beliebtesten Geschenke für Schwiegerväter, Göttis oder Kumpels.<br />

IN MEMORIA DI MAMMA<br />

Marisa <strong>Vergani</strong><br />

QUELLENANGABEN «Zürich hat eine Grapperia» Tages-Anzeiger, 23. Oktober 1992, hb. / «Beinahe wie in Italien» Zürich West, 12. November 1992, pd. / «Eine Grapperia zum<br />

100jährigen» 23. Dezember 1992. re. / «Erste Grapperia in Zürich» l’Ami du Vin, 2/1993, 40 ls. / «Der Star der Schnäpse» SonntagsZeitung, 5. November 1995, pr.<br />

41


MAGAZIN VERGANI<br />

Das <strong>Vergani</strong>-<strong>Magazin</strong> ist eine Visitenkarte mit Gewicht, und Sie halten bereits die neunte Ausgabe in Händen.<br />

Ein hauseigenes <strong>Magazin</strong> war eine Herzensangelegenheit von Reto <strong>Vergani</strong>. Elegant und bildstark sollte es<br />

sein, mit spannenden und interessanten Einblicken in die vielfältige tägliche Arbeit im Hause <strong>Vergani</strong>.<br />

«Ich selber finde Preislisten langweilig. Mit einem <strong>Magazin</strong> portiert man Leben, es macht Lust auf Entdeckungen,<br />

es packt und reisst mit», ist Reto <strong>Vergani</strong> überzeugt. Deshalb wird das Projekt <strong>Magazin</strong> in Angriff genommen.<br />

2013 2014<br />

20<strong>09</strong><br />

2010<br />

2015 2016<br />

2011 2012<br />

Es soll die vielen Geschichten erzählen, die sich zutragen, wenn das Zürcher Weinhaus<br />

seine Produzenten und Kunden besucht. Die Erlebnisse abbilden, die sich ereignen,<br />

wenn in den schönsten Weinregionen Italiens über Vino und Gott und die Welt<br />

diskutiert wird. Ein buntes, vielfältiges Kaleidoskop des verganischen Universums<br />

in all seinen Facetten. «Ich möchte, dass die Leser unser <strong>Magazin</strong> nicht mehr weglegen<br />

wollen, sie mit auf Reisen nimmt, zu den besten Restaurants bringt und an Plätze<br />

und Orte, die wir selber mögen.» Jedes Jahr entfacht die Produktion des <strong>Magazin</strong>s<br />

das Feuer aufs Neue, es wird heftig diskutiert und umgestellt, Geschichten gesucht<br />

und wieder verworfen, bis es bis ins kleinste Detail überzeugt.<br />

2017<br />

N°9<br />

125 ANNI<br />

42<br />

43


44 45<br />

31<br />

DREI STUBEN<br />

ESSEN: 10 PUNKTE. SERVICE: 10 PUNKTE. AMBIENTE: 10<br />

PUNKTE. ZÜRICH IST EINE COOLE UND TRENDIGE STADT,<br />

HIN UND WIEDER ETWAS OBERFLÄCHLICH, ABER WELCHE<br />

GROSSSTADT IST DAS NICHT. IN ZÜRICH FINDET MAN<br />

ABER AUCH LEIDENSCHAFT, SPEZIELL IN DER GASTRO-<br />

NOMIE. BESTES BEISPIEL DAFÜR IST DAS RESTAURANT<br />

«DREI STUBEN», UND DAS IST SCHLICHT PHÄNOMENAL.<br />

VIELEN DANK, MARCO PERÒ.<br />

Nachdem der gebürtige Churer Marco Però im Kindesalter<br />

bei Beat Caduff in Arosa seine erste Gourmet-Erfahrung<br />

gemacht hatte, war für ihn klar: «Ich werde Koch!» Gesagt,<br />

getan, die Kochlehre wurde im Hotel «Dolder» in Zürich<br />

absolviert und anschliessend in weiteren Top-Hotels Erfahrungen<br />

gesammelt. Dass Marco Però anschliessend durch<br />

den bekannten Zürcher Gastronomen Michel Péclard<br />

(Milchbar, Coco Grill & Bar, Fischer's Fritz) angeheuert<br />

UNWEIT VON MONTEFALCO BEFINDET SICH DAS 150<br />

HEKTAREN GROSSE WEINGUT ARNALDO CAPRAI. «ES<br />

TRÄGT DEN NAMEN MEINES VATERS», ERKLÄRT DER<br />

BEKANNTE WEINPRODUZENT MARCO. ER HÄTTE EINST<br />

INS ELTERLICHE TEXTILBUSINESS EINSTEIGEN KÖNNEN,<br />

IMMERHIN GEHÖRT SEINE FAMILIE ZU DEN WICHTIGSTEN<br />

UNTERNEHMERN DER BRANCHE. DOCH MARCO WINKT<br />

AB: «ICH FÜHLTE MICH IMMER SCHON MEINER HEIMAT-<br />

LICHEN SCHOLLE VERBUNDEN! HIER IN MONTEFALCO BIN<br />

ICH GEBOREN, HIER LEBE ICH, DIE LIEBLICHE GEGEND<br />

ERFÜLLT MICH MIT ZUFRIEDENHEIT, UND HIER WERDE<br />

ICH WOHL AUCH STERBEN! UND MONTEFALCO, DAS IST<br />

WEIN, BESONDERER WEIN!»<br />

Leidenschaftlich erzählt er aus der jahrhundertealten<br />

Geschichte «seines» Städtchens, zu dessen Füssen seine<br />

Reben wachsen. Im Mittelalter gehörte die Region zu den<br />

blühendsten Zentren des Abendlandes. Damals kultivierten<br />

Franziskanermönche in Sichtweite von Assisi eine ganz<br />

besondere Traube – Sagrantino, die «Geweihte». Heute<br />

gilt sie als beste autochthone Rebsorte Italiens, denn, so<br />

sagt Marco ehrfürchtig, «darin ist die Erinnerung an die<br />

grosse Zeit des alten Umbriens gespeichert!» Er muss es<br />

wissen, widmet er sich doch schon ein ganzes intensives<br />

Arbeitsleben lang der Kulturgeschichte des Sagrantino.<br />

Sogar ein Inventar uralter Rebstöcke liess er anlegen, denn<br />

in Montefalco ziehen alteingesessene Familien auf den Pergolas<br />

ihrer Palazzi seit Menschengedenken Rebstöcke, die<br />

genetisch kaum je Veränderungen erfuhren. Inzwischen<br />

interessieren sich auch Wissenschaftler dafür.<br />

Wer nun glaubt, Marco lebe in der glorreichen Vergangenheit<br />

seiner umbrischen Heimat, täuscht sich. Im Hier<br />

und Jetzt hat er dafür gesorgt, dass die Weinwelt auf Umbrien<br />

aufmerksam wurde. Mit Erfolg. 2012 wurde seine<br />

Kellerei von der Fachzeitschrift «Wine Enthusiast» zur<br />

«European Winery of the Year» gekürt. Eine von zahlreichen<br />

Auszeichnungen, die Caprai in den letzten Jahren<br />

entgegennehmen durfte. Auf Lorbeeren ausruhen mag er<br />

nicht. Lieber informiert der Nimmermüde auf modernen<br />

Kommunikationskanälen über seine Weine: Von Twitter<br />

über Youtube bis Facebook ist er präsent und seine Auftritte<br />

mit dem italienischen Starkoch Gianfranco Vissani<br />

sind legendär.<br />

Auch mit der Zukunft befasst sich der erfolgreiche<br />

Weinproduzent intensiv: «Wir alle müssen uns Gedanken<br />

darüber machen, in welchem Zustand wir unsere<br />

Umwelt der nächsten Generation übergeben!» Marco<br />

denkt und redet nicht nur, er handelt auch. Auf seinem<br />

Weingut reduzierte er den Einsatz von Treibstoff, Dünger<br />

und Pflanzenschutzmitteln auf ein absolutes Minimum.<br />

MARCO<br />

STAPFERSTUBE<br />

DA RIZZO<br />

47<br />

SEIT JANUAR 2013 GIBT ES IN ZÜRICH MIT DER «AURA<br />

SMOKER'S LOUNGE» EINE NEUE WOHLFÜHLOASE, DIE<br />

GENUSSRAUCHERN WEITAUS MEHR ZU BIETEN HAT ALS<br />

NUR EINEN VERRAUCHTEN GLASKÄFIG, AUS DEM MAN<br />

SCHNELLSTMÖGLICH WIEDER VERSCHWINDEN WILL. IM<br />

GEGENTEIL: DIE LEDERSESSEL, IN DIE MAN AM LIEBSTEN<br />

VERSINKEN MÖCHTE, MACHEN DAS IN SANFTEN BRAUN-,<br />

GOLD- UND BEIGETÖNEN GEHALTENE BIJOU ZU EINEM<br />

ORT, WO MAN VERWEILT UND AN DEN MAN GERNE<br />

ZURÜCKKEHRT. DIE RIESIGE AUSWAHL AN ZIGARREN<br />

JEDER GRÖSSE UND GESCHMACKSRICHTUNG TRÄGT BEI<br />

KENNERN DAS IHRE DAZU BEI.<br />

Ganz in der Nähe des Paradeplatzes gelegen gibt das «Aura»<br />

sein Geheimnis erst preis, wenn man den unscheinbaren<br />

Eingang am Bleicherweg durchschreitet. Dann jedoch öffnet<br />

sich eine betörende Welt von Sinneseindrücken. «Aura<br />

steht für eine besonders positive, einzigartige Ausstrahlung»,<br />

sagt Geschäftsführer Stefan Persterer. Die Smoker's<br />

Lounge und Bar beherbergt ein bunt gemischtes Publikum,<br />

je nach Tag und Tageszeit. «Unsere Kundschaft spiegelt<br />

das multikulturelle Leben Zürichs wider», sagt Persterer.<br />

Am Wochenende sind es mehrheitlich jugendliche Clubber,<br />

AURA<br />

TALOSA<br />

VINO NOBILE AUS DEM SÜDTOSKANISCHEN MONTEPULCIANO GEHÖRT ZWEIFELLOS ZUR OBERSTEN LIGA ITALI-<br />

ENISCHER WEINE – AUCH WENN ES UM DEN EINST GANZ GROSSEN NAMEN ETWAS STILLER GEWORDEN IST. ZU<br />

UNRECHT, DENN DER SANGIOVESE EINHEIMISCHER PRODUZENTEN BRAUCHT SICH BEILEIBE NICHT ZU VERSTECKEN.<br />

WEDER PREISLICH NOCH QUALITATIV.<br />

GASTRO<br />

ALLA CALABRESE: MEHR ALS NUR SCHARF!<br />

ALLA CALABRESE IN ITALIEN GLEICHBEDEUTEND MIT: SCHARF! DER PEPERONCINO IST DES CALABRESE LEIDENSCHAFT.<br />

SEIT IHN DIE SPANIER IM 16. JAHRHUNDERT AUS AMERIKA MITGEBRACHT HABEN, IST ER AUS DER KALABRISCHEN<br />

KÜCHE NICHT MEHR WEGZUDENKEN. OLIVENÖL, SALAMI UND PASTA: FAST ALLEM VERLEIHT ER SEIN EXPLOSIVES<br />

AROMA. WAS IM NORD- ODER MITTELEUROPÄISCHEN GAUMEN ÖFTER EHER LEIDEN SCHAFFT. ABER DARUM SOLL<br />

ES HIER NICHT GEHEN. NEIN, DIE KALABRISCHE KÜCHE IST NÄMLICH UM VIELES RAFFINIERTER UND VIELSEITIGER<br />

ALS IHR SCHARFER RUF.<br />

LONGO<br />

BERTA<br />

GRAPPA<br />

44 45<br />

29<br />

Seit 25 Jahren iSt reShat ShalaKu mit Dem Zür-<br />

Cher reStaurant «tre fratelli» VerbunDen, wenn<br />

niCht Verheiratet. unD wenn DieS niCht SChon<br />

genug Der KliSCheeS wäre: Ja, er hat alS tellerwäSCher<br />

Seine gaStronomie-Karriere begonnen.<br />

heute iSt DaS loKal an Der norDStraSSe, nahe Der<br />

bahnStation ZüriCh wipKingen, ein SiCherer wert<br />

für menSChen, Die gerne gut unD gemütliCh eSSen.<br />

Reshat Shalaku ist ein Mann mit Ausdauer und Zielen. Er<br />

will, dass sich seine Gäste wohlfühlen, und zwar jeden Tag.<br />

So erstaunt es auch nicht, dass Shalaku meist im Restaurant<br />

präsent ist. «Wenn ich für ein paar Tage weg bin, habe ich<br />

immer ein mulmiges Gefühl. Du kannst alles vorbereiten<br />

und tolle Mitarbeitende haben, der Gedanke, hoffentlich<br />

geht nichts schief, bleibt trotzdem im Hinterkopf.»<br />

Dabei muss sich Shalaku keine Sorgen machen. In der Küche<br />

hat Roger Aschwanden die Pfannen und Kellen im Griff<br />

und garantiert für ausgezeichnete, schmackhafte Gerichte.<br />

Der Service ist ebenfalls kompetent und aufmerksam. Auf<br />

den Teller kommen im «Tre Fratelli» traditionelle Gerichte<br />

mit mediterranem Einfluss. Reshat Shalaku und Roger<br />

Aschwanden legen Wert auf frische Zubereitung sowie regionale<br />

und saisonale Zutaten. Speziell beim Fleisch wird<br />

tre fratelli Roger Aschwanden LOGGIO<br />

VIAGGIO<br />

UMBRIEN<br />

Beim Grillpapst<br />

in MettMi<br />

ZÜRI FÄSCHT<br />

Das Züri fäscht: EinE bErauschEnDE Party, wElchE DiE<br />

ausgElassEnEn MassEn ins ZEntruM DEr ansonstEn<br />

so gErEgElt bEtriEbsaMEn liMMat-MEtroPolE<br />

lockt. ViEl biEr, ViEl sEkt unD EinigEs an gEDrängE<br />

auf DEn PlätZEn unD brückEn aM sEE.<br />

Doch inmitten des Getümmels findet sich eine willkommene<br />

Oase der Ruhe und Intimität. Weisse Zelte, silbernes<br />

Gedeck, kulinarische Highlights und eine gediegene Weinbar,<br />

an der die guten Tropfen gekonnt und mit der dazu<br />

nötigen Gelassenheit ausgeschenkt werden. Dies erwartet<br />

den Gast am Züri Fäscht, entscheidet er sich denn dazu,<br />

dem fulminanten Feuerwerk bei Speis und Trank bei<br />

<strong>Vergani</strong> entgegenzusehen.<br />

Zusammen mit dem findigen Bündner Gastronomen und<br />

Hotelier Giusep Fry hat die Familie <strong>Vergani</strong> eine Oase der<br />

Entspannung und Ruhe sowie der gehobenen Gastronomie<br />

am Züri Fäscht geschaffen. Direkt an der Limmat, mitten<br />

am Puls des Geschehens, gleich neben dem Helmhaus und<br />

mit bestem Blick auf das aktuelle Geschehen sowie auf das<br />

faszinierende Feuerwerk über dem nächtlichen See.<br />

Wer wünscht sich das nicht? Sei es auf ein gutes Glas Wein<br />

oder auch zwei? Sei es auf ein erfrischendes Glas Prosecco?<br />

Hier ist man an der richtigen Adresse, hier ist jeder willkommen,<br />

der dem Festgetümmel auf länger oder auch<br />

kürzer entkommen will, ohne etwas zu verpassen.<br />

Wer den Abend über hier verweilen möchte, dem sei geraten,<br />

fürs nächste Jahr früh genug zu buchen: Denn die<br />

kulinarischen Köstlichkeiten, zubereitet vom Team rund<br />

um Giusep Fry, sind heiss begehrt: erfrischende Saisonsalate,<br />

köstliche Röstaromen aus dem Oklahoma, dazu ein<br />

guter Tropfen davor und danach aus dem Hause: Thats the<br />

«anima of <strong>Vergani</strong>» am Züri Fäscht!<br />

Bild: Flavia <strong>Vergani</strong> | Text: Andrin Schütz<br />

Fritz<br />

GASTRO<br />

HOFIEREN MIT STIL<br />

WIE EINE BRONZENE SKULPTUR DREHT SICH GEMÄCHLICH<br />

EIN PRÄCHTIGES SPANFERKEL AM SPIESS. VIELE GÄSTE<br />

HARREN AUF DEN ULTIMATIVEN GENUSS-HÖHEPUNKT DIE-<br />

SES BRUNCHS IM EHRWÜRDIGEN HOF UND FRAGEN DEN<br />

GRILLMEISTER, WIE LANGE ES NOCH DAUERE, BIS DER<br />

BRATEN GAR SEI. IMMER WIEDER WIRD DAS SPANFERKEL<br />

MIT ÖL UND GEWÜRZEN BEPINSELT. GUT DING WILL WEILE<br />

HABEN! DAS PRÄCHTIGE, GERADEZU HEISSE MAI-WETTER<br />

VERBREITET OHNEHIN BESTE LAUNE.<br />

Diese fröhliche Stimmung herrscht hier jedes Jahr, wenn<br />

das Kult-Restaurant «Blaue Ente» seine Stammkundschaft<br />

zum opulenten Hoffest einlädt, um sich damit für die Treue<br />

der Gäste das Jahr hindurch zu bedanken.<br />

Es ist ja nicht so, dass die Gäste des Hoffestes beim Warten<br />

auf ein Stück vom Spanferkel Hunger leiden müssten. Rund<br />

um beinahe den gesamten Innenhof bieten gut gelaunte<br />

Spezialisten ihre Köstlichkeiten dar. Man kann mit einem<br />

richtigen, reichhaltigen Frühstück beginnen, wie es sich<br />

für einen gut sortierten Brunch gehört. Regen Zuspruch<br />

findet der angebotene Drink: Er ist grün wie die erwachte<br />

Natur und besteht aus Apfel, Papaya und Spinat. Wer hat<br />

so etwas schon gehört? Der grüne Nektar ist dezent gewürzt<br />

und schmeckt einfach grossartig. Gleich melden sich alle<br />

Lebensgeister zur Stelle, denn es grünt so grün...<br />

Die Gourmets werden auch auf einen Ausflug nach Bayern<br />

eingeladen. Weisswürste mit süssem Senf, «Brezn» und<br />

andere typische Zutaten zu einer «Brotzeit» verlocken an<br />

einem anderen Stand zum Zugreifen.<br />

Lange Tische und Bänke bieten reichlich Sitzplätze. Gut<br />

gelaunte Familien und Freundeskreise mit Kindern und<br />

Kinderwagen haben sich hier niedergelassen und geben sich<br />

den warmen und kalten Genüssen hin. Einige Glückliche<br />

haben einen Platz im Schatten ergattert, aber alle anderen<br />

lassen es sich gern gefallen, endlich die Schichten von<br />

Pullovern, Jacken und Schals wenigstens vorübergehend<br />

abschälen zu können.<br />

Das überaus sorgsame Servierpersonal scheint die Augen<br />

überall zu haben. Kaum sitzt man vor vollen Tellern, kommt<br />

eine gute Seele und bietet gekonnt einen wunderbaren,<br />

BLAUE ENTE<br />

HOFFEST<br />

28 29<br />

Küche und die kreative Konzentration eines hervorragenden<br />

Gastronomen. Mit von der Partie ist im sympathischen<br />

Familienbetrieb stets auch Massimos Frau, Terry Bonzi, die<br />

dem Maestro mit ihrem Organisationstalent und ihrer zupackenden<br />

Hand den Rücken für die Kreation italienischer<br />

Köstlichkeiten freihält.<br />

«Die italienische Küche», so Massimo Bonzi «ist ihrer<br />

einfachen Köstlichkeit immer treu geblieben. So, wie wir<br />

sie heute kennen, ist sie wohl zu Zeiten der Resistenza<br />

in den 40er-Jahren des letzten Jahrhunderts entstanden.<br />

Damals musste man die traditionellen Gerichte mit jenen<br />

Zutaten kochen, die man eben finden konnte. Dies<br />

hat bereits in dieser Zeit zu einer Adaption der Küche<br />

geführt, die sich nach dem Krieg in die 2. Hälfte des<br />

20. Jahrhunderts transportiert. Heute wiederum sind wir<br />

in einer anderen Situation. Und diese muss man in der<br />

Küche erkennen und nutzen. Zutaten aus allen Regionen<br />

Italiens und sogar aus aller Welt können wir heute um 4<br />

Uhr morgens in Zürich auf dem Frischmarkt erwerben. Mit<br />

diesem unermesslichen Schatz können wir eine kulinarische<br />

Tradition fortführen, aber auch weiterentwickeln.»<br />

Pasta, Salsiccia, Burrata e tartufo<br />

Gesagt, getan, der Meister verschwindet in der Küche, um<br />

kurze Zeit darauf mit zwei üppig gefüllten Tellern mit hausgemachter<br />

Pasta wieder aus dem gemütlichen Getümmel<br />

aufzutauchen. Das Lachen in Massimos Gesicht lässt es<br />

erahnen: Die frühmorgendliche Fahrt zum Frischmarkt<br />

hat sich auch heute wieder gelohnt.<br />

Eine wundervolle Pasta mit Salsiccia und Burratamousse,<br />

die schwarzen Trüffel und die frischen Steinpilze in Begleitung<br />

des hervorragenden Hausweines lassen uns auf<br />

Wolke sieben schweben. Alles ist genau so, wie es sein soll.<br />

Aber eben auch ein bisschen anders, ein bisschen individueller<br />

und kreativer. Der Versuch, die italienische Küche<br />

ins 21. Jahrhundert zu führen und zugleich ihre Identität<br />

zu bewahren, gelingt hervorragend. Absolut klassisch und<br />

schlicht gut bleibt einzig der Espresso. Und das darf er ja<br />

auch.<br />

Der Fleischgang, zubereitet von Massimos berühmter Hand<br />

am Grill, muss leider bis zum nächsten Besuch warten,<br />

denn bei den üppigen Portionen im Baracca muss wahrlich<br />

keiner hungern…<br />

Bild: Flavia <strong>Vergani</strong> | Text: andrin Schütz<br />

6 7<br />

FIGARETTO<br />

Collana<br />

STAMPF<br />

ZWEI JUNGE FRAUEN SEHEN SICH UM, ES GEHT UM DIE VORBEREITUNG EINER HOCHZEIT. SIE SCHEINEN VON DEM HELLEN<br />

RESTAURANT MIT GROSSEN FENSTERN, DIE EINE WEITE SICHT AUF DEN ZÜRICHSEE FREIGEBEN, BEGEISTERT ZU SEIN. DAS<br />

SYMPATHISCHE LÄCHELN DES GASTGEBERS ALI SARIKAYA ÜBERZEUGT DIE DAMEN ERST RECHT, DASS ES DER RICHTIGE ORT IST,<br />

UM DAS «JA» ZU FEIERN.<br />

Ali wäre ein guter Fussballer geworden, aber auch das Kochen scheint ihm in den Genen zu liegen. Seine Oma versorgte ihn<br />

schon als kleinen Buben mit Rezepten und mit einem ganz wichtigen Motto für seine Laufbahn in der Gastronomie: «Du darfst<br />

keine Angst vor der Arbeit haben, die Arbeit muss Angst vor Dir haben.» Diesen Satz scheint ihn durch die ganze Karriere zu<br />

führen, dazu gehörten die Hotelfachschule Zürich und diverse berufliche Stationen unter anderem bei «Fischers Fritz». Aber<br />

auch der See schien ihn nie loszulassen, denn er verwöhnte Gäste immer mit Blick auf das Wasser. Der verheiratete Vater von<br />

zwei Kindern führt durch das Badi-Restaurant «Stampf» in Rapperswil-Jona. Hell und südlich wirkt das viele Holz an Wänden<br />

und am Boden, das er eigenhändig eingekauft und eingebaut hatte, vor rund vier Jahren. Draussen segeln Möwen dem Wind<br />

entgegen, und Ali pariert der Knausrigkeit des Zeitgeistes – durch Humor, Fantasie und Empathie.<br />

FAMIGLIA OLIVINI, EINE ERFOLGSGESCHICHTE AM GARDASEE<br />

WÜRDE ES DIESE WUNDERBARE SEENLANDSCHAFT NICHT GEBEN, UNSERE SEHNSUCHT WÜRDE SIE<br />

WOHL ERSCHAFFEN, SO VIEL ÄRMER SIND UNSERE REISEWÜNSCHE OHNE DEN GARDASEE. UND<br />

UNSERE WEINKELLER UM EINIGE FEINE TROPFEN EBENFALLS. WIE GLÜCKLICH SIND WIR ALSO,<br />

DASS ES SIE GIBT, DIE CHARMANTE, BEZAUBERNDE HÜGELLANDSCHAFT MIT IHREM BLITZENDEN<br />

BLAU IN DER MITTE, DEN GIPFELN DER DOLOMITEN IN DER FERNE UND DIESEM BESTIMMTEN<br />

AUSDRUCK AN GELASSENHEIT UND LEBENSFREUDE. UND WIE GLÜCKLICH SIND WIR ERST RECHT,<br />

DASS ES UNS GENAU DAHIN VERSCHLÄGT, AN DEN GARDASEE.<br />

haRDhoF<br />

Céline Tschanz und Flo Bobst<br />

WO DIE ZUKUNFT IN DER VERGANGENHEIT LIEGT.<br />

ETWAS VERSTECKT IN DEN SANFTEN HÜGELN DES VALLE<br />

DI CRATI, ZWISCHEN DEM KALABRISCHEN APENNIN UND<br />

DEN AUSLÄUFERN DER POLLINO-BERGE, DEM GRÖSSTEN<br />

NATURRESERVAT EUROPAS, LIEGT DAS KLEINE, ABER FEINE<br />

WEINGUT SERRACAVALLO. OBWOHL MAN ES IHM NICHT<br />

ANSIEHT, IST ES BEDEUTUNGSVOLL, EIN ZENTRUM DER<br />

MACHT SOZUSAGEN. NICHT WEGEN SEINER GRÖSSE –<br />

VON DEN RUND 50 HEKTAREN SIND 32 ZUM WEINBAU<br />

BESTIMMT UND WERDEN LAUFEND KULTIVIERT, ETWA<br />

15 HEKTAREN DAVON WERDEN VINIFIZIERT. DIE BEDEU-<br />

TUNG LIEGT VIELMEHR IN DER PERSON DES BESITZERS, DER<br />

UNS HÖCHSTSELBST ÜBER DIE GEWUNDENEN STRASSEN<br />

HOCH IN DIE HÜGEL FÄHRT: DOTTORE DEMETRIO STANCATI.<br />

WENN ES UM DAS NEUE SELBSTBEWUSSTSEIN DER KALA-<br />

BRISCHEN WEINPRODUZENTEN GEHT, KOMMT MAN AN<br />

DIESEM MANN NICHT VORBEI. PRÄSIDENT DES CONSORZIO<br />

DEI VINI DELLA CALABRIA CITRA, DEM ZUSAMMENSCHLUSS<br />

DER PRODUZENTEN ZUR PFLEGE DER ALTEN REBSORTEN,<br />

GEBURTSHELFER DER 2011 GEGRÜNDETEN DOP TERRE DI<br />

COSENZA UND EBEN AUCH BESITZER DES WEINGUTES SER-<br />

RACAVALLO.<br />

Aber beginnen wir am Anfang, einen Tag früher, in Cosenza.<br />

In dieser typischen kalabrischen Regionalstadt empfangen<br />

uns Demetrio Stancati und seine Frau Flaviana sehr herzlich<br />

und äusserst gastfreundlich. Schnell merkt man, dass man<br />

es mit einem visionären, tatkräftigen Mann zu tun hat,<br />

einem Intellektuellen mit Bodenhaftung, einer Mischung<br />

aus Landmann und Feingeist. Vom ersten Moment ist seine<br />

Passion und Liebe zum Land unmittelbar spürbar, genauso<br />

wie sein umfassendes Wissen um Geschichte und Wein.<br />

Seines Erachtens sind diese beiden untrennbar miteinander<br />

verbunden und zentral im Verständnis darum, was er momentan<br />

in der Region bewirken möchte. «Unser Land und<br />

die alte Weintradition mit ihren ursprünglichen Sorten sind<br />

die Basis unserer Zukunft. Sie sind einzigartig, und darauf<br />

müssen wir Sorgfalt verwenden und dürfen wir stolz sein.»<br />

Wenn er durch die Strassen von Cosenza schreitet – anders<br />

kann man sein Gehen nicht nennen – ,wird er von allen<br />

Seiten ehrfurchtsvoll gegrüsst, «buona sera Presidente»<br />

heisst es alle paar Meter. Er hat viel bewirkt in der Mikrowirtschaft<br />

der Region, aber vor allem auch im Selbstbewusstsein<br />

der Leute, sein Enthusiasmus ist ansteckend.<br />

Sein auserkorener Liebling ist der Magliocco, zu seinem<br />

Schutz und zu seinen Ehren hat er sogar eine eigene Academia<br />

gegründet. Sein Engagement und seine Tatkraft tun<br />

der ganzen Region in der Seele gut, und dafür wird der<br />

Presidente verehrt.<br />

Gefunden hat er zu seiner Bestimmung und seinem Wein<br />

eher spät. Entsprechend der Familientradition studierte<br />

Stancati Medizin und stand mitten in einer vielversprechen-<br />

SERRACAVALLO<br />

D’AUCRET<br />

Wie schön muss es sein, wenn man seine Wurzeln in<br />

einem der bekanntesten Weinbaugebiete der Schweiz<br />

hat, das zudem noch Weltkulturerbe ist?<br />

«Stolz sind wir auf unser jahrhundertealtes Erbe.<br />

Und dankbar», sagt Michel Blanche bestimmt und<br />

lässt seinen Blick über die Weinberge schweifen, die<br />

sanft zum Lac Léman fallen. Wir sind zu Besuch in<br />

der Domâine d’Aucrêt und stehen mitten im Lavaux.<br />

Freundschaftlich und fast familiär ist der Empfang,<br />

seit über 30 Jahren pflegen Blanches und <strong>Vergani</strong>s<br />

ihre Zusammenarbeit und Freundschaft.<br />

Wir stehen im Herzen des Lavaux und das Herz<br />

geht auf. Zwischen Lausanne und dem bekannten<br />

Schloss Chillon liegt das grösste zusammenhängende<br />

Weinbaugebiet der Schweiz mit spektakulärer Landschaft.<br />

Seit Generationen prägen die steingemauerten<br />

Weinterrassen das Landschaftsbild und sind seit<br />

2007 als Weltkulturerbe unter Unesco-Schutz. Über<br />

30 Kilometer erstreckt sich das Rebbaugebiet an den<br />

Ufern des Genfersees und ist ein Zeugnis von harter,<br />

menschlicher Arbeit mit der Natur. Über Jahrhunderte.<br />

Und mitten drin, hoch über Cully, ist Michel<br />

Blanche Herr über Weinberge, Obstgärten, Keller<br />

und Destillerie. Das Gut Domâine d’Aucrêt ist seit<br />

mehr als 400 Jahren in Familienbesitz und genauso<br />

geschichtsträchtig wie das Kulturerbe.<br />

Ursprünglich gehörte es zu einer Abtei, noch immer<br />

finden sich Gebäudereste davon im Anwesen. Es<br />

diente im tiefsten Mittelalter als Unterkunft der<br />

Mönche, die die weltberühmten Weinberge und<br />

Steinterrassen anlegten. 1575 dann stellte die Abtei<br />

für Nycolas Blanche eine Freiheitsurkunde aus, und<br />

seit da ist das Gut in Familienbesitz. Stolz zeigt<br />

Michel die besiegelte Originalurkunde, fast zärtlich<br />

hält er den Ursprung seines Besitzes. Und der kann<br />

sich sehen lassen. Bearbeitet werden 8.5 Hektaren<br />

Reben und 9.5 Hektaren Obstbäume. Hier werden<br />

nicht nur hervorragende Weine produziert, sondern<br />

auch delikate Lebenswässerchen destilliert.<br />

64 65<br />

LE RAYMOND BAR<br />

EINE STILVOLLE OASE GLEICH BEIM PARADEPLATZ<br />

WER MITTEN IM UMTRIEBIGEN ZÜRCHER ALLTAG EINEN<br />

ORT DER RUHE SUCHT, DER WIRD WOHL KAUM FÜNDIG<br />

WERDEN. ODER ETWA DOCH? GLEICH NEBEN DEM PARA-<br />

DEPLATZ AM SCHANZENGRABEN BEFINDET SICH DIE «LE<br />

RAYMOND BAR». UMSÄUMT VON BÄUMEN, MIT BLICK<br />

AUF DAS RUHIG DAHINFLIESSENDE WASSER LÄDT DIE<br />

EINZIGARTIGE TERRASSE DER KLEINEN BAR ZU EINEM<br />

MORGENDLICHEN CAPPUCCINO ODER AUCH ZU EINEM<br />

EXKLUSIVEN DRINK AN EINEM SCHÖNEN SOMMERABEND.<br />

Aber nicht nur die Terrasse überzeugt: Einmal mehr hat das<br />

Team rund um die beiden Gastronomen Alvaro Marangoni<br />

und Justin Rayani, die bereits das legendäre «Dante» im<br />

Kreis 4, das «Grande» und das «Bovelli» ins Leben gerufen<br />

haben, perfekte Arbeit geleistet: schlichte, klassische,<br />

an die Art-Deco-Architektur des Gebäudes gemahnende<br />

Form- und Farbgebung, stimmungsvolle Beleuchtung<br />

und hochwertige Materialien, wohin das Auge blickt. Vor<br />

allem aber: Hier gehen Stil, Eleganz und Gemütlichkeit<br />

im Gleichschritt.<br />

Das Flair für das Schöne wiederum ist Alvaro Marangoni<br />

sozusagen in die Wiege gelegt. Denn schon seit knapp zwei<br />

Jahrzehnten betreibt seine Familie ein renommiertes Geschäft<br />

für erlesene Antikmöbel am Rindermarkt in Zürich.<br />

Gelebtes Gefühl für Perfektion und passioniertes<br />

Gespür für Gutes<br />

Und so beflügelt die Passion für die Perfektion und das<br />

14 15<br />

VIAGGIO 27<br />

SchützengaSSe<br />

Kann man sich in unmittelbarer nähe des hauptbahnhofs<br />

Zürich wohlfühlen? ist es möglich, in<br />

der city von Zürich für ein paar stunden seine<br />

sorgen Zu vergessen? Kann es sein, dass innert<br />

KürZester Zeit aus fremden freunde werden?<br />

Ja, das funKtioniert alles bestens, und Zwar im<br />

restaurant «schütZengasse» bei bruno exposito.<br />

er ist gastgeber, dompteur, entertainer und<br />

Kuppler in einem. viel spass.<br />

Das Restaurant «Schützengasse», zwischen Löwenstrasse<br />

und Sihl gelegen, hat genau das, was auch ein gutes Theater<br />

braucht, um sich in die Herzen der Besucher zu spielen: eine<br />

passende Kulisse, ein tolles Ensemble und ein spannendes<br />

Drehbuch oder eben Interieur, Personal und Speisekarte.<br />

Das Restaurant «Schützengasse» ist eine wirklich schöne<br />

Beiz, und es muss den Betreibern hoch angerechnet werden,<br />

dass sie den ehemals urigen Gasthof, der notabene über 100<br />

Jahre existiert, vor drei Jahren zeitgemäss, aber respektvoll<br />

renoviert haben. Kein unnötiger Schnickschnack, kein abgehobener<br />

Designplunder ist zu sehen. Die Innenarchitektur<br />

mit dem tollen Mahagoni-Parkett, dem Holzmobiliar und<br />

der bordeauxroten Decke ist dezent gehalten und schafft eine<br />

ideale Wohlfühlatmosphäre für die Gäste aus nah und fern.<br />

Im Sommer, wenn es dann einen Sommer gibt, verschiebt<br />

sich das Geschehen nach draussen in den lauschigen Garten.<br />

Man würde es kaum für möglich halten, dass mitten<br />

im Bahnhofsquartier eine derart ruhige Oase zu finden ist.<br />

Einfach toll.<br />

77<br />

galerie<br />

alexander e. rÄber<br />

Die galerie aleXanDer e. räber: eine legenDe wirD 25!<br />

wer Die galerie aleXanDer e. räber an Der ZürCher<br />

oberDorfStraSSe 21/23 betritt, Der mag ein wenig<br />

überraSCht Sein. Denn Die geDiegenen, mitten in<br />

Der SChönen ZürCher altStaDt gelegenen räumliChKeiten<br />

SinD mehr alS eine SChliChte galerie.<br />

Vielmehr befinDet man SiCh SogleiCh inmitten DeS<br />

uniVerSumS DeS umtriebigen unD paSSionierten<br />

galeriSten aleXanDer e. räber, Der JuSt in DieSem<br />

Jahr Sein 25-Jahr-Jubiläum feiert.<br />

Zurückhaltende Gespräche und wissend leises Flüstern<br />

hinter vorgehaltener Hand sucht man hier vergebens. Offenherzig,<br />

charmant und eloquent heisst der vor Energie<br />

nur so sprühende Alexander E. Räber einen jeden Besucher<br />

willkommen und führt ihn mit viel Begeisterung, Kompetenz<br />

und spürbarer Passion durch sein Reich der Kunst.<br />

Grosse Kunst, Passion und Herzlichkeit<br />

Nebst der herzlichen Atmosphäre beeindrucken natürlich<br />

auch die Bestände der Galerie: Räber hat sich nämlich unter<br />

anderem auf seltene und gesuchte Bronzen des grossen<br />

spanischen Surrealisten Salvador Dali spezialisiert. Kleine<br />

Figuren, aber auch nahezu lebensgrosse Plastiken des<br />

Meisters sind in der Zürcher Altstadt ebenso zu finden wie<br />

ausgesuchte Radierungen in kleiner Auflage.<br />

Prominent vertreten ist auch der 1935 im italienischen Gradara<br />

geborene Plastiker, Maler und Zeichner Bruno Bruni.<br />

In Deutschland bereits in den 70er-Jahren wohlbekannt<br />

und mehrfach ausgezeichnet, bestechen die Werke des<br />

GAUCHO<br />

WER ARGENTINISCHES RINDFLEISCH SAGT, DENKT OFT<br />

AN DAS UNTERNEHMEN GAUCHO IN ZÜRICH. SEIT BALD<br />

ZWÖLF JAHREN IMPORTIERT MYRON BINGHAM GROSS-<br />

ARTIGES RINDFLEISCH AUS ARGENTINIEN UND LIEFERT<br />

ES AN FLEISCHLIEBHABER IN DER GANZEN SCHWEIZ.<br />

ZUSAMMEN MIT TONI BERISHA FLORIERT AUCH<br />

EIN 2013 ERÖFFNETES RESTAURANT MIT GLEICHEM<br />

NAMEN. ABER FÜHLEN WIR DEN BEIDEN DOCH ETWAS<br />

AUF DEN ZAHN.<br />

Myron, du bist der Inhaber von Gaucho. Was muss man<br />

über dich wissen?<br />

Myron: Ursprünglich habe ich Kaufmann gelernt und in<br />

der Konsumgüterindustrie gearbeitet. Auf einer Reise nach<br />

Argentinien habe ich das grossartige Rindfleisch kennen<br />

gelernt und den Versuch gewagt, dieses in die Schweiz zu<br />

importieren. Begonnen habe ich mit einem kleinen Online-<br />

Shop. Später sind dann der Laden, das Catering und neu das<br />

Restaurant dazugekommen.<br />

Eine klassische Quereinsteiger-Karriere. War das bei dir<br />

auch so, Toni?<br />

Toni: Ja, mit knapp 18 Jahren musste ich aus meinem Heimatland<br />

wegen des Kosovo-Kriegs fliehen. Für uns Flüchtlinge<br />

gab es dazumal nur drei Branchen, um eine Arbeit zu<br />

bekommen: Reinigung, Bau oder Gastronomie. Gastronomie<br />

war für mich das Richtige. Schon bald habe ich bei<br />

einem Italiener beim Stauffacher angeheuert. Der Chef dort<br />

hat mich sehr gefördert und mir alles in Bezug auf die Gastronomie<br />

beigebracht. Dann habe ich Myron kennengelernt,<br />

und nun betreiben wir zusammen das Restaurant «Gaucho».<br />

Sprechen wir über Rindfleisch. Weshalb muss es ausgerechnet<br />

argentinisches sein? Wir haben doch hier<br />

tolle Kühe.<br />

Myron: Es gibt in der Schweiz natürlich auch einzelne Kleinbetriebe,<br />

die super Fleisch produzieren. In der Schweiz steht<br />

aber die Milchwirtschaft im Vordergrund. Das Fleisch von<br />

Gaucho ist immer vom Ochsen, also vom männlichen Tier.<br />

Der entscheidende Punkt ist aber die Biodiversität des Bodens,<br />

auf dem die Rinder leben. In der Schweiz kommen auf<br />

einer Wiese grob 20 verschiedene Gräser und Kräuter vor.<br />

Im argentinischen Agrargürtel sind es ca. 120 verschiedene<br />

Kräuter und Gräser. Der hohe Kräuteranteil wirkt sich extrem<br />

auf den Geschmack aus.<br />

Dafür müsst ihr einen langen Transportweg in Kauf<br />

nehmen.<br />

Myron: Die Ökoblilanz für Schifftransport ist im Vergleich<br />

zum normal bevorzugten Flugtransport viel besser. Wir nutzen<br />

diese Zeit auf dem Schiff für die Lagerung. Während der<br />

Überfahrt reift unser Fleisch und nimmt seinen tollen Geschmack<br />

an. Wir verkaufen nur Rindfleisch, das mindestens<br />

2.5 Monate gelagert ist, teilweise sogar bis zu fünf Monate.<br />

CELIA<br />

36 37<br />

KEINE ANGST, ES IST KEIN SCHREIBFEHLER. FÜR EINMAL<br />

GEHT ES NICHT UM DEN NOBLEN PIEMONTESER, SON-<br />

DERN UM BAROLLO, MIT DOPPEL-L, EIN AUFSTREBEN-<br />

DES WEINGUT IM VENETO. ZWEI L STEHEN FÜR ZWEI<br />

BRÜDER, ZWEI, DIE WIRBELN UND DIE NEUEN WIND<br />

BRINGEN INS MANCHMAL TRÄGE UND PROSECCOVER-<br />

WÖHNTE TREVISO. ACH WAS, IN DIE GANZE ITALIENI-<br />

SCHE WEINLANDSCHAFT. SEIT 2001 MISCHEN DIE BEIDEN<br />

BRÜDER MARCO UND NICOLA DAS WEIN-BUSINESS AUF:<br />

JUNG, DYNAMISCH, AMBITIÖS, ERFOLGSHUNGRIG<br />

UND KOSMOPOLITISCH. DIE BEIDEN SIND SO WAS VON<br />

BEREIT UND WOLLEN – JA, WAS WOLLEN SIE? – NICHTS<br />

WENIGER ALS DIE WELT EROBERN!<br />

«Diese einzelne, kleine, unscheinbare Weinbeere.<br />

Schon bald transformiert sie sich in einen eindrücklichen,<br />

schillernden Wein und ist bereit, die Welt zu<br />

erobern. Wer weiss, bald steht sie Tausende Kilometer<br />

entfernt von hier auf irgendeinem Tisch bei irgendeinem<br />

Menschen. Und schon sind wir verbunden,<br />

so verbinden wir Kontingente.» Marco schaut in die<br />

Runde, Nicola schmunzelt. Die beiden Brüder strotzen<br />

vor Energie, Selbstbewusstsein und Mitteilungsdrang.<br />

Und sie sind ansteckend, denn man erfasst<br />

direkt und mittelbar ihre Passion für das, was sie tun.<br />

Wein definiert ihr Leben und ihren Lebensstil, ist ihre<br />

Form von Kommunikation. 2001 haben sie gestartet:<br />

«Wir haben unsere Träume in dieses Stück Land gesät<br />

und schauen fasziniert zu, wie sie wachsen, Früchte<br />

tragen und in die ganze Welt fliegen.» Natürlich sind<br />

ihre Träume weingebunden.<br />

Das Thema Wein bei Barollo ist vielschichtig, man<br />

merkt, dass beide Brüder Quereinsteiger sind, ihre<br />

Sporen in anderen Domänen abverdient haben, einer<br />

in der Unternehmungsberatung, der andere im<br />

Kunstbereich. «Wein ist so viel mehr als nur Genuss,<br />

es ist eine Transformation von Tradition und Lifestyle.»<br />

La Terra, sie trägt und prägt, sie ist alt und<br />

Heimat der Wurzeln, sie vergisst man nie. Aber la<br />

Vita, das ist jetzt und hier, das ist digital und schnell,<br />

das ist hungrig. «Unsere Weine haben ihre Wurzeln<br />

in einer geschichtsträchtigen Erde, aber trotzdem<br />

sind sie jung. So wie wir. Ihnen gehört die Welt,<br />

aber zuerst dürfen sie friedlich in unseren Kellern<br />

noch ein bisschen schlummern. Aber wehe, wenn sie<br />

losgelassen. So wie wir.»<br />

27<br />

EXZELLENZ DER ETWAS ANDEREN ART – LA BARACCA.<br />

EINIGE SCHRITTE VOM BUNTEN UND EMSIGEN TREIBEN<br />

DER ZÜRCHER LANGSTRASSE UND DES KANZLEIAREALES<br />

FINDET SICH EINE WAHRE TROUVAILLE DER ITALIENI-<br />

SCHEN LEBENSWEISE: DAS RISTORANTE LA BARACCA.<br />

SCHLICHTE BISTROTISCHE MIT KAHLER MARMORPLATTE,<br />

HOLZSTÜHLE, DIE MIT SICHERHEIT SCHON DIE EINE<br />

ODER ANDERE GRÖSSERE AUSSCHWEIFUNG HINTER<br />

SICH HABEN, UND REGALE VOLLER LEERER WEINFLA-<br />

SCHEN BILDEN DIE WILDROMANTISCHE KULISSE FÜR<br />

KULINARIK DER EXTRAKLASSE. BEVOR ABER ETWAS AUF<br />

DEN TISCH KOMMT, GILT ES, SICH AN DEN DETAILS DER<br />

EINRICHTUNG SATTZUSEHEN. DRUCKE AUS DEN 20ER-<br />

JAHREN LIEGEN ETWAS SCHIEF IM RAHMEN, DERWEIL<br />

HIE UND DA AUCH DAS BAUTEIL EINER ALTEN WEINKISTE<br />

AN DIE WAND GENAGELT WURDE. DAS BARACCA IST<br />

ALSO BEREITS IN SEINER OPTISCHEN ERSCHEINUNG<br />

MEHR ALS EINEN BESUCH WERT.<br />

Grosse Philosophie und konzentrierte Kreativität<br />

Dann endlich ist es so weit: Küchenchef und Inhaber<br />

Massimo Bonzi kämpft sich persönlich durch das fröhliche<br />

Stimmengewirr von Gästen und Familie und serviert<br />

einen kleinen Gruss aus der Küche. Dieser macht ebenso<br />

Lust auf mehr wie die in kunstvoller Handschrift verfasste<br />

Speisekarte, welche den Gästen bei dieser Gelegenheit überreicht<br />

und von Massimo erläutert wird. Spätestens hier<br />

wird klar: Hinter der liebevoll arrangierten Improvisation<br />

steckt die grosse Philosophie der gehobenen italienischen<br />

LA BARACCA<br />

77<br />

auf ein Glas wein in die rössli-bar.<br />

es Gibt loKale, in denen man siCh sofort wohl-<br />

fühlt. zu ihnen zählt die rössli-bar in der alt-<br />

stadt von züriCh. hier stimmt alles: das<br />

ambiente, die einriChtunG, das anGebot, die<br />

GastGeber. diese bar ist ein PerfeKter ort zum<br />

entsPannen, den arbeitstaG abzusChliessen<br />

oder einen sChönen abend bei einem Glas wein<br />

ausKlinGen zu lassen.<br />

Eine warme Atmosphäre umfängt die Eintretenden. Tische,<br />

Stühle, Bänke sind aus massivem Nussbaumholz in warmem<br />

Braun, und den Boden bedeckt ein dunkles Parkett. 50<br />

Gäste finden hier bequem Platz, und bei warmem Wetter<br />

werden nochmals etwa 40 Personen im Freien bedient. Im<br />

Sommer 2015 wurde die Rössli-Bar sanft renoviert, aber sie<br />

hat durch die neu gemalten hellen Wände und das frisch<br />

versiegelte Parkett nichts von ihrer angenehmen Eleganz<br />

verloren. Das unverwechselbare Prunkstück der Rössli-Bar<br />

ist die Bar-Theke. Der Antiquitätenspezialist Roland Schön<br />

von der benachbarten Oberdorfstrasse fand sie einst in Paris,<br />

in St-Germain, und seither ist sie das Herzstück der Rössli-<br />

Bar. Anja Schmid als Bardame und Domenic Sommer, beide<br />

Stellvertretende des Inhabers Peter Schäpper, lesen hier den<br />

Gästen jeden Wunsch von den Augen ab. Zur Rössli-Bar geht<br />

es ganz leicht bergauf, aber die Hierarchie ist flach. «Bei uns<br />

dreien machen alle alles», sagt Peter Schäpper. Es gibt keinen<br />

Küchenchef, kein Servierpersonal, keinen Kellermeister. Die<br />

Bar öffnet zwar bereits um 15.30 Uhr, aber die erste Welle<br />

rössLi-<br />

Bar<br />

PAMISA<br />

DER LIEBLINGS-ITALIENER UM DIE ECKE!<br />

ICH KENNE NIEMANDEN, DER NICHT SEINEN LIEBLINGS-<br />

ITALIENER UM DIE ECKE HAT. DAS RISTORANTE, WO<br />

MAN WILLKOMMEN IST, WO MAN FREUNDE TRIFFT,<br />

WO MAN DIE ITALIANITÀ ERLEBEN KANN. WÜRDE ICH<br />

IN RÜMLANG WOHNEN, MEIN LIEBLINGS-ITALIENER<br />

WÄRE DAS RISTORANTE ROMANTICA UND DIE TRUPPE<br />

VON RICKI STROCI. DAMIT MAN ÜBER EIN RESTAURANT<br />

SCHREIBEN KANN, BRAUCHT ES RECHERCHE VOR ORT.<br />

EIN GESPRÄCH MIT DEM CHEF GEHÖRT EBENSO DAZU<br />

WIE EIN TEST DER SPEISEN, DIE SERVIERT WERDEN.<br />

WENN MAN DANN VON CHUR NACH RÜMLANG FÄHRT,<br />

UM EINEN ITALIENISCHEN GASTROBETRIEB ZU PORT-<br />

RÄTIEREN, DANN MACHT MAN DAS MIT GEMISCHTEN<br />

GEFÜHLEN. ALLEIN DER GEDANKE, DASS ES IN RÜMLANG<br />

KULINARISCH HOCH ZU UND HER GEHEN KÖNNTE, IST<br />

ANFÄNGLICH ABWEGIG. ZUM GLÜCK WURDE ICH EINES<br />

BESSEREN BELEHRT.<br />

Schon die Begrüssung durch den Inhaber Ricki Stroci ist<br />

sehr herzlich, und er stellt gleich zum Start klar: «In unserem<br />

Lokal stehe ich nicht im Vordergrund. Wichtig sind die<br />

Gäste, und die sollen sich bei uns wohlfühlen.» Dank dieser<br />

Freundlichkeit, die ich an allen Ecken und Enden spüre, hat<br />

sich das Ristorante Romantica viele Stammgäste erarbeitet.<br />

Vereine aus der Gemeinde haben hier ihr Stammlokal, und<br />

die umliegenden Flughafen-Hotels schicken ihre Gäste ebenfalls<br />

gerne nach Rümlang. Und so kommt es, wie es kommen<br />

muss: Ich wende mich der Speisekarte zu. Die Karte ist recht<br />

umfangreich und enthält alle Klassiker, die man bei einem<br />

Italiener sucht. Dazwischen verirrt sich hin und wieder auch<br />

etwas «Lokales» wie «Zürcher Geschnetzeltes», aber das sind<br />

eher Randerscheinungen. Beliebt ist im Romantica speziell<br />

im Winter «Fleisch vom heissen Stein». Ricki Stroci merkt,<br />

dass ich heute nicht entscheidungsfreudig bin bei der Auswahl<br />

und springt in die Bresche: «Wir machen am besten ein<br />

paar verschiedene kleine Gerichte für dich, dann bekommst<br />

du den besten Überblick über die Karte.» Sagt’s und kommt<br />

schon mal mit einem Glas «Toscana igt L’Anima di <strong>Vergani</strong>»<br />

zur Einstimmung.<br />

Und so wird Speise um Speise serviert, und meine Laune<br />

steigt von Minute zu Minute. Schon der «Insalata caprese»<br />

ist eine Wucht, der Büffelmozzarella eine Granate. Man<br />

kennt ja den Mozzarella aus dem Grossverteiler: Konsistenz<br />

wie Gummi und Geschmack wie laumwarmes Wasser.<br />

Nicht so hier. Der Mozzarella ist cremig, innen fast flüssig<br />

und schmeckt herrlich nach «Büffel». Zusammen mit dem<br />

Olivenöl und dem Basilikum einfach perfekt. Als Pasta-<br />

Gang hat der Koch «Fagottini mit Trüffel und Parmesan<br />

an einer leichten Rahmsauce» sowie «Tagliettini mit Crevetten<br />

und Tomaten» gezaubert. Speziell bei den Tagliettini<br />

zeigt sich die Stärke der traditionellen italienischen Küche.<br />

KKL LUZERN –<br />

EINE LEBHAFTE INSTITUTION<br />

BEREITS SEIT 15 JAHREN SORGEN RENOMMIERTESTE<br />

MUSIKSTARS ALLER SPARTEN IN DIESEM KULTUR- UND<br />

KONGRESSZENTRUM FÜR INTERNATIONALES FLAIR. AUCH<br />

SCHWEIZER KÜNSTLER STÜRMEN DESSEN BÜHNENBRETTER,<br />

WELCHE DIE WELT BEDEUTEN. DENN UNTER DEM ÜBER-<br />

HÄNGEND RIESIGEN, CHARAKTERISTISCHEN DACH DES KKL<br />

FINDEN DIE UNTERSCHIEDLICHSTEN VERANSTALTUNGEN<br />

UND DARBIETUNGEN STATT. DANK FLEXIBLER RAUMKON-<br />

ZEPTION OFFENBAR KONFLIKTLOS NEBENEINANDER HER.<br />

60 PROZENT DES ANGEBOTES SEIEN KULTURELL AUSGELEGT,<br />

SO DIREKTOR HANS E. KOCH: «UND 40 PROZENT UMFAS-<br />

SEN KONGRESSE UND GASTRONOMIE IN MEHREREN, INTER-<br />

NEN LOKALITÄTEN.» KEINE FRAGE: MIT DER EINMALIGEN,<br />

VON JEAN NOUVEL ERSCHAFFENEN ARCHITEKTUR STEHT<br />

DAS KKL LUZERN LÄNGST FÜR HOCHKLASSIGE KULTUR UND<br />

EINEN VIELSEITIG ATTRAKTIVEN BEGEGNUNGSORT. DENN<br />

MIT DIESEM AUSSERGEWÖHNLICHEN BAUWERK DARF SICH<br />

DIE STADT MIT DER BEKANNTEN KAPPELLBRÜCKE ÜBER<br />

DIE REGION ZENTRALSCHWEIZ HINAUS SCHMÜCKEN. DIE<br />

TATSÄCHLICH KAUM AUSTAUSCHBARE GESTALTUNG DES<br />

GEBÄUDEKOMPLEXES VERLEIHT DER MARKE LUZERN EINEN<br />

HOHEN QUALITÄTSANSPRUCH. DABEI DÜRFTEN VORAB DER<br />

LOKALE KULTUR-TOURISMUS SAMT WIRTSCHAFT VON DER<br />

INTERNATIONALEN AUSSTRAHLUNG DES KKL PROFITIEREN.<br />

Die USPs des KKL Luzern...<br />

«...bestehen zum einen in der weit herausragenden, faszinierenden<br />

Dachkonstruktion, die dem Zentrum bei einer<br />

Umfrage von trip advisor neulich den Platz der drittbeliebtesten<br />

Sehenswürdigkeit der Schweiz verschaffte», so der<br />

weitgereist und weltweit erfahrene Hotelier Hans E. Koch,<br />

seit viereinhalb Jahren Direktor des Kultur- und Kongressbetriebs.<br />

Zum Zweiten bilde die einmalige Lage direkt am<br />

See und unmittelbar neben dem Bahnhof Luzerns einen<br />

grossen Standort-Vorteil. Drittens merkt er zur mittlerweile<br />

offensichtlich mutigeren und abwechslungsreicheren<br />

Programmierung der KKL-Veranstaltungen an, dass diese<br />

von unterschiedlichsten Zielgruppen als wirklich innovativ<br />

wahrgenommen und empfunden, die Events entsprechend<br />

konstant gebucht würden. So finden nebst dem renommiert<br />

klassischen Luzern-Festival als Hauptveranstaltung<br />

bekanntlich zahllose Jazz-, Blues-, Rock- und Pop-Festivals<br />

im Hause statt. Aber ebenso kreative «special events» wie<br />

beispielsweise «Breakdance Flying Bach» oder ein – eher<br />

ungewöhnlich – «Marathon» durchs Haus hindurch... CEO<br />

Koch: «Im weiteren Film-Musical-Dinner, etwa zu «Pirates<br />

of the Caribbean» und «Indiana Jones», mit welchen die<br />

Emotionen dreier Generationen zueinander finden würden.<br />

Zu diesem Gesamterlebnis trage obendrein die selbst in den<br />

Medien viel diskutierte und gelobte Akustik des Konzertsaals<br />

bei. Bei dieser werden die Töne von zahllos weissen,<br />

an den Wänden angebrachten Kacheln reflektiert. Womit<br />

PAMISA<br />

FRANZOLI<br />

PAUL & LULU GEHÖREN ZU FRANZ & OLI. UND FRANZ<br />

& OLI KENNT JEDER. DIE BEIDEN UMTRIEBIGEN ZÜR-<br />

CHER GASTROUNTERNEHMER FRANZ RHOMBERG UND<br />

OLIVER ZINGG SIND FRANZOLI, EINE DER ERSTEN<br />

ADRESSEN ZÜRICHS, WENN ES UM CATERING FÜR ALLE<br />

SINNE GEHT. IHRE VERANSTALTUNGEN SIND BESEELTE<br />

GESAMTERLEBNISSE, EREIGNISSE FÜR EINEN UMFAS-<br />

SENDEN SINNENRAUSCH.<br />

Unvergessen ist die <strong>Vergani</strong>-Nacht «Notte dell’Anima» in der<br />

Kirche, weltbekannt die Hochzeit von Tina Turner, die Liste<br />

ist schier endlos. Von der umwerfenden Inszenierung über<br />

das vollendete Dekor bis zu hochstehendem Gaumenschmaus<br />

bieten die beiden perfekten Gastgeber alles aus einem Guss<br />

und einem Haus. Paul & Lulu sind Sprösslinge von Franzoli,<br />

ganz real und auch betriebstechnisch gesehen. Die Namen<br />

der beiden Jungen und die Jungen selbst inspirierten die<br />

Gastronomen zum neuesten Angebot der Gastrogruppe: ein<br />

Online-COMESTIBLES für Convenience Food.<br />

Paul & Lulu ist eine spannende Geschäftsidee, die den Kunden<br />

kulinarischen Hochgenuss zu Hause bietet, auf direktem<br />

Weg von der Franzoli-Küche in den heimischen Vorratsschrank.<br />

Oder Kühlschrank, je nachdem wonach einem der<br />

Sinn steht. Inspiriert zum neuen Angebot hat die beiden<br />

Unternehmer der eigene Nachwuchs: Die Jungen sollen – als<br />

virtuell-affine Generation – ebenso schnellen Zugang haben<br />

zu hausgemachter Kost wie zum üblichen Fastfood, wenn sie<br />

langsam dem häuslichen Einflussbereich entwachsen. Dafür<br />

sorgen soll frischer Fastfood, handgemacht und in bester<br />

Qualität, damit auch auf die Schnelle gut und gesund gegessen<br />

werden kann. Entstanden ist aus dieser Idee der Online-<br />

Comestibles Paul & Lulu, Convenience Food mit Herz und<br />

höchsten Ansprüchen.<br />

Einer davon sind ist der Anspruch an die Produkte-Ethik<br />

und Nachhaltigkeit. Alle Zutaten werden erst nach der<br />

Bestellung eingekauft, um überschüssige Abfälle zu vemeiden.<br />

Eingekauft wird frisch, regional und biologisch. Die<br />

Verarbeitung erfolgt mit neuesten Techniken, und an den<br />

Töpfen stehen die besten Köche. Die Bestellung erfolgt<br />

über die Webseite www.paul-lulu.ch, und innerhalb von<br />

drei Arbeitstagen werden die Leckerbissen ausgeliefert.<br />

ateLier<br />

Nicolas J. Maeder und Patrik Bruderer<br />

Die Handschrift <strong>Vergani</strong> findet sich auch eindrucksvoll<br />

in den Fotos, fast das gesamte Bildmaterial stammt von<br />

Flavia <strong>Vergani</strong>, die den Geschichten mit ihrer starken<br />

Bildsprache Seele einhaucht. Mittlerweile ist die Verantwortung<br />

für die Publikation zu grossen Teilen in den<br />

Händen der jungen Kommunikationsfrau gelandet.<br />

«So wie mit dem <strong>Magazin</strong> ist es uns mit vielem ergangen:<br />

Wir haben Ideen und setzen diese in die Tat um, weil sie<br />

uns begeistern. Danach merken wir dann, dass wir etwas<br />

geschaffen haben, das andere inspiriert, etwas, das sich<br />

abhebt vom Gängigen.» Was mit dem ästhetischen <strong>Magazin</strong><br />

ziemlich geglückt ist, wie diese Seiten zeigen.


TAVOLA DELLA NONNA<br />

Seit 2006 verwandelt sich der traditionsreiche Gewölbekeller<br />

von <strong>Vergani</strong> zur Tavolata. Georgos von<br />

essense Events kreiert gemeinsam mit der Familie<br />

<strong>Vergani</strong> eine Serata für Herz, Gaumen und Seele.<br />

Es sind wenige Daten im Jahr, und kaum sind sie durch<br />

den <strong>Vergani</strong> Newsletter bekannt, sind die Plätze auch schon<br />

vergeben. Denn an diesen speziellen Daten lädt <strong>Vergani</strong><br />

zur Tavola della Nonna. An diesen speziellen Abenden<br />

wandelt sich der altehrwürdige Gewölbekeller im Traditionshaus<br />

zu einer Osteria, und an die lange Tafel setzen sich<br />

die Gäste in freudiger Erwartung auf ein hervorragendes<br />

5-Gänge-Menü mit perfekter Weinbegleitung und unzähligen<br />

Geschichten von Gastgeber Reto <strong>Vergani</strong> und seiner<br />

Familie.<br />

An der geselligen Serata fühlt man sich, als wäre man mitten<br />

ins Herz Italiens geraten, inmitten guter Freunde. Die<br />

Abende gelten als Geheimtipp. Ins Leben gerufen hat sie<br />

Reto <strong>Vergani</strong> als Hommage an die Kochkünste seiner Mutter<br />

Marisa. «Meine Mutter war eine hervorragende Köchin, sie<br />

hat die italienische Küche in allen Finessen perfekt beherrscht.<br />

Auch meine Kinder haben das Essen der Nonna<br />

geliebt. Deshalb nennen wir diesen wundervollen Abend<br />

«Tavola della Nonna», denn man sitzt wie in der Familie<br />

gemeinsam am Tisch, isst ein fabelhaftes Essen, trinkt einen<br />

guten Schluck Wein und hört sich Geschichten an.» Wer<br />

einmal da war, will immer wiederkommen.<br />

46 47


Nur ganz besondere Weine und Grappe tragen<br />

das Etikett L’Anima di <strong>Vergani</strong>, die Seele<br />

<strong>Vergani</strong>s. Mit der Kreation der hauseigenen<br />

Top-Linie hat sich Reto <strong>Vergani</strong> einen Traum erfüllt.<br />

Aus dem grossen Traum eines eigenen Weines ist mittlerweile<br />

eine ganze Selektion geworden.<br />

«Wenn ein Wein einen gehaltvollen Körper und eine lebendige<br />

Seele besitzt, dann lebt in ihm L’Anima di <strong>Vergani</strong>»,<br />

sinniert Capo Reto <strong>Vergani</strong>. Nur Weine und Destillate,<br />

die den hohen Ansprüchen des Hauses genügen, tragen<br />

das elegante Etikett und den Namen L’Anima di<br />

<strong>Vergani</strong>.<br />

Gemeinsam mit langjährigen, befreundeten Produzenten<br />

kreiert <strong>Vergani</strong> die hauseigene Top-Linie und verwirklicht<br />

seine Qualitäts- und Geschmacksvorstellungen.<br />

Dabei ist er kritisch und anspruchsvoll, er hadert und zweifelt<br />

und diskutiert. Wenn die Weine dann aber vollendet im<br />

Glas funkeln, dann ist er stolz. Denn l’Anima di <strong>Vergani</strong><br />

ist sein persönliches Gütesiegel, ein Garant für Exklusivität<br />

und Qualität. Dafür steht er ganz persönlich ein.<br />

48


So entsteht nach und nach eine veritable Top-Linie. Amarone, Toscana igt, Prosecco und sogar Grappe garantieren mit ihrem<br />

Namen, dass in den Flaschen die Wein- oder Grappaseele von <strong>Vergani</strong> schlummert. Die grossen Schätze des Hauses sind nur<br />

in erstklassigen Restaurants erhältlich oder in ausgesuchten Fachgeschäften. Und natürlich in der eigenen Enoteca.<br />

50<br />

51


2012 · LA NOTTE DELL’ANIMA<br />

<strong>Vergani</strong> ist bekannt für seine rauschenden Feste.<br />

Auch Jahre danach sind sie noch Gesprächsthema.<br />

Wie das grossartige Fest zum runden<br />

120. Geburtstag.<br />

Vor der Kirche St. Jakob am Stauffacherplatz stehen die<br />

Menschen in Abendgarderobe Schlange und warten neugierig<br />

auf einen ersten Blick ins Innere. Dreihundert geladene<br />

Gäste finden in der Kirche Platz und tafeln an langen,<br />

herrschaftlich gedeckten Tischen. Der Abend ist ein geballtes<br />

Feuerwerk der Sinne und mit Augen- und Gaumenschmaus,<br />

vibrierenden Klangwelten und Tanzeinlagen. Auf der Bühne<br />

stehen Magnumflaschen der Anima-Serie in Reih und Glied.<br />

Die Tattoo-Künstlerin Giada Ilardo schuf eine Kunst-<br />

Edition aus handbemalten Unikaten. Und dann wird die<br />

Kirche zur Weltbühne und die Gäste erschauern: Die vier<br />

Schweizer Tenöre I Quattro schmettern mit Donnerstimmen<br />

den Song «L’Anima di <strong>Vergani</strong>» in die Nacht. Emotionen<br />

pur. Genau so ist <strong>Vergani</strong>, das ist die Seele des Hauses. Eine<br />

Verschmelzung von Perfektion, Gefühl, Musik, Italianità<br />

und höchstem Genuss.<br />

52<br />

53


2008<br />

Fünfte Generation: Luca, Gianni & Flavia<br />

Sie sind jung, bestens ausgebildet, weit gereist<br />

und alle drei sind sie zurück im Weinhaus<br />

<strong>Vergani</strong>: Luca, Flavia und Gianni. Voller Ideen<br />

und Tatendrang schauen sie in eine spannende Zukunft,<br />

inspiriert von einer 125-jährigen Geschichte<br />

gespickt mit Innovationen und Erfolgen. Noch leitet<br />

sie ihr Vater und Firmenpatron an, aber nicht mehr<br />

lange. Schon bald wird das renommierte Weinhaus<br />

<strong>Vergani</strong> an die nächste Generation übergehen. La<br />

storia continua …<br />

Auch wenn Reto <strong>Vergani</strong> unheimlich stolz ist auf seine<br />

Kinder: Sie müssen das ja nicht immer wissen. Sein<br />

Lob will schwer verdient sein und kommt ihm nicht<br />

leicht über die Lippen. Der Familienpatriarch hat die<br />

Zügel noch fest in der Hand, lässt den Jungen aber<br />

auch Freiräume, damit sie ihren Platz finden können.<br />

Er gibt ihnen Rückendeckung und fordert sie heraus,<br />

ist Schutzwall und bietet Reibungsfläche. Die<br />

Nabelschnur ist kurz davor, gekappt zu werden, aber<br />

noch ist sie Sicherheitsleine und Korrekturzügel<br />

gleichzeitig.<br />

Nach und nach sind alle drei <strong>Vergani</strong>-Sprösslinge<br />

zurückgekehrt in heimische Gefilde und in die Firma.<br />

Und es ist erstaunlich, wie natürlich sich die Kompetenzbereiche<br />

des Trios ergänzen und definieren lassen.<br />

Was aussieht nach einer perfekten Planung war viel<br />

mehr Lebensschule und die Möglichkeit der freien<br />

Entfaltung. Für Reto und Jolanda <strong>Vergani</strong> war stets<br />

klar, dass die Kinder völlig frei ihre beruflichen Entscheidungen<br />

treffen können und ihre Berufe nach ihrer<br />

ganz eigenen Berufung wählen und leben sollen. Was<br />

anders als dankbar kann man sein, wenn alle drei<br />

Kinder ihre Zukunft im eigenen Familiengeschäft<br />

sehen? Und sich in der Belegung der Aufgaben auch<br />

noch optimal ergänzen? «Wahrscheinlich haben wir<br />

da doch das eine oder andere richtig gemacht», meint<br />

Reto <strong>Vergani</strong> nicht ganz ohne Stolz. Schon bald also<br />

wird das Trio gemeinsam das Schiff übernehmen,<br />

Gianni zuständig für Strategie, Repräsentation und<br />

Verkauf, Luca verantwortlich für den Einkauf und die<br />

Disposition und Flavia als Kommunikatorin.<br />

Luca, seit 2008 Gianni, seit 2011 Flavia, seit 2013


LUCA<br />

Luca <strong>Vergani</strong> ist das Jüngste der drei <strong>Vergani</strong>-Kinder, aber er war der Erste, der<br />

in den Betrieb eingestiegen ist, mit sehr jungen 20 Jahren. Der Jüngste weiss<br />

schon sehr früh, was er später einmal lernen will: Weintechnologe. Und er weiss<br />

auch, dass er dann sein Wissen ganz in den Dienst der Familienfirma stellen will.<br />

Luca <strong>Vergani</strong> pflegt seine Faszination für Wein und für Weinkeller schon früh, zielstrebig<br />

macht er die Ausbildung zum Weintechnologen und absolviert danach die Berufsmatur.<br />

Sein Vater hätte ihn ebenso gerne oder sogar lieber in einer KV-Lehre gesehen, aber Luca<br />

setzt sich durch und besteht mit Bravour. Mit seiner fundierten Ausbildung ist Luca wie<br />

geschaffen für die Division Weineinkauf und Distribution, worauf Reto ihn kontinuierlich<br />

vorbereitet. Mit kritischem und wohlwollendem Blick führt er seinen Sohn ein die langjährigen<br />

Freundschaften mit Weinproduzenten. Von den drei Geschwistern ist Luca wohl<br />

der Ruhigste und Gewissenhafteste. Natürlich hat auch er seinen Anteil an verganischem<br />

Temperament mit auf den Weg erhalten, an den Firmenevents wie beispielsweise dem legendären<br />

Vino e Pane läuft Luca zu Höchstformen auf. Und wenn er die Menschen kennt,<br />

taut er sehr schnell auf und zeigt viel Witz und Schalk. Aber wenn es darum geht, ins<br />

Rampenlicht zu treten, ist er zurückhaltend. Luca möchte den Dingen auf den Grund<br />

gehen, Argumente abwägen, bevor er seine Meinung kundtut. Eine wertvolle Eigenschaft,<br />

wenn es im bald anstehenden Führungstrio zu temperamentvollen Diskussionen kommen<br />

wird. Dabei ist Luca – ganz ähnlich seinem Ururgrossvater Gründer Carlo – ein stiller<br />

Schaffer, der tatkräftig anpackt, praktisch mitdenkt und vorausschauend abwägt.<br />

56


GIANNI<br />

Gianni <strong>Vergani</strong> ist der Erstgeborene. Das bringt<br />

eine gewisse Erwartungshaltung mit sich in<br />

einem Familienbetrieb. Deshalb hat er sich<br />

auch Zeit gelassen und sich nach seinem Studium<br />

umgesehen. Um mit noch mehr Überzeugung zurückzukommen.<br />

Die Wege von Gianni führen ihn auf akademische Pfade<br />

und in die Fremde, er studiert an der Hochschule St. Gallen<br />

und absolviert sein letztes Semester in Hongkong. Für<br />

seinen Executive Master zieht es ihn an die renommierte<br />

SDA Bocconi in Mailand. Eine seiner Stärken: Marktstrategien.<br />

Für den angesehenen toskanischen Weinproduzenten<br />

Tenuta dell’Ornellaia erarbeitet Gianni Strategieempfehlungen<br />

für asiatische Schlüsselmärkte, dem jungen<br />

Betriebsökonomen stehen alle Türen offen. Er wählt seinen<br />

Weg voller Leidenschaft und Überzeugung und kehrt<br />

zurück nach Zürich und zu <strong>Vergani</strong>. Es ist schön zu wissen,<br />

dass das Wirken in der Familienunternehmung die erste<br />

Wahl ist und nicht Pflichterfüllung. Reto führt Gianni<br />

ein, wer die beiden kennt, weiss, dass es durchaus auch zu<br />

hitzigen Diskussionen kommt. Auch wenn das Temperament<br />

gerne mal mit ihm durchgehen würde und der studierte<br />

Ökonom vieles gleich umsetzen möchte, lehrt ihn<br />

sein Vater Geduld und gibt ihm immer wieder Bodenhaftung.<br />

«Ich wäre oft froh gewesen, hätte ich mich mit<br />

meinem Vater besser austauschen können. Gianni soll<br />

wissen, dass ich ihn immer begleiten werde und ihm gerne<br />

ein Spiegel bin. Auch wenn das vielleicht nicht immer<br />

einfach ist», meint Reto schmunzelnd. Den Stolz auf seinen<br />

Erstgeborenen kann man gut erkennen. Es sind schon<br />

grosse Schuhe, in die die <strong>Vergani</strong>-Sprösslinge hereinwachsen<br />

sollen. Gianni macht damit schon vielversprechende<br />

Gehversuche: Der vielprämierte Online-Shop, das legendäre<br />

Festival Vino e Pane, die Zusammenarbeit mit Spanien<br />

Spezialist Pamisa oder die erfolgreichen Lehrgänge für die<br />

Hotel- und Tourismusfachschule Luzern sind spannende<br />

Projekte in der Handschrift Gianni <strong>Vergani</strong>. Ganzer Stolz<br />

von Gianni ist aber seine eigene junge Familie, mit Sohn<br />

Armando und dem süssen Töchterlein Aurora ist auch die<br />

sechste Generation <strong>Vergani</strong> schon gesichert.<br />

58


FLAVIA<br />

Wie oft bei den mittleren Kindern der Fall, ist<br />

auch Flavia eine Person, die sich durchzusetzen<br />

weiss. Sie steht mit beiden Füssen<br />

auf dem Boden und hat viel Kraft und Temperament.<br />

Was man ihr nicht auf Anhieb zutrauen würde, ist sie<br />

doch vom Naturell her eher zurückhaltend und bescheiden<br />

und macht nicht viel Aufhebens um sich selbst.<br />

Seit 2013 ist Flavia im Weinhaus <strong>Vergani</strong> mit an Bord und<br />

zeichnet sich als Inhaberin eines Bachelor of Arts in Kommunikationswissenschaften<br />

verantwortlich für sämtliche<br />

Belange rund um den Firmenauftritt. Eines ihrer liebsten<br />

Projekte ist das <strong>Magazin</strong>, Flavia betreut es mit Herzblut<br />

und steht für die Reportagen immer auch selbst hinter der<br />

Kamera. Das Künstlerische und Ästhetische hat sie nicht<br />

nur im Blut, sondern die Grundlagen von der Pike auf<br />

gelernt und hart erarbeitet. Ihre grosse Leidenschaft Fotografie<br />

hat Flavia am renommierten Istituto Italiano di<br />

Fotografia in Mailand studiert. Als Zusatzstudium, nach<br />

ihrem Bachelor of Arts an der Universität Lugano. Ihr<br />

geschultes Auge liegt nun auf allem, was die Signatur<br />

von <strong>Vergani</strong> nach aussen tragen soll: die Gestaltung<br />

von Mailings und Preislisten oder Broschüren genauso<br />

wie das Festhalten von Produkten und Produzenten<br />

in eindrucksvollen Bildern.<br />

In allem, was Flavia <strong>Vergani</strong> tut, ist sie eine Perfektionistin.<br />

Mit weniger gibt sie sich nicht zufrieden.<br />

Das verlangt sie kategorisch und mit<br />

Nachdruck. Hinter ihrer hübschen Hülle versteckt<br />

sich ein starker Wille und eiserne Disziplin,<br />

was man wohl braucht, wenn man mit zwei<br />

lebhaften Brüdern aufwächst und dann auch<br />

gemeinsam eine Firma führen möchte.<br />

60


VINO E PANE<br />

Es ist schon zur Tradition geworden, das beschwingte<br />

Hof-Fest Vino e Pane. Am ersten Freitag im<br />

September pilgern Hunderte, ja sogar Tausende<br />

Besucher in die Zentralstrasse und treffen sich im Hinterhof<br />

von <strong>Vergani</strong> zu einer Serata mit Wein, Käse, Brot<br />

und Musik. Mit guten Freunden oder der Familie. Zum<br />

Diskutieren, Degustieren, Lachen und Tanzen.<br />

Auf dem weiten Hinterhof, gleich um die Ecke bei der<br />

Enoteca <strong>Vergani</strong>, fühlt man sich wie mitten im Herzen<br />

Italiens, wenn das Festival Vino e Pane den Hof alljährlich<br />

in eine summende und brummende Festbühne verwandelt.<br />

Die letzten Sonnenstrahlen glitzern auf Weingläsern und<br />

in Sonnenbrillen und tauchen die Szenerie in schönstes<br />

Licht. Überall, auf jedem kleinsten Fleckchen stehen oder<br />

sitzen die Gäste und geniessen unbeschwerte Italianità in<br />

Reinkultur. <strong>Vergani</strong>s feiern ihr Festival mit italienischem<br />

Flair mit Herzblut, und Hundertschaften von Gästen danken<br />

es ihnen. Beste Weine stehen zur Degustation und<br />

werden von der Crew fachkundig erläutert, falls denn<br />

überhaupt dazu Zeit bleibt, der Andrang ist riesig. Zum<br />

Gaumenkitzel gehören auch eine schöne Auswahl an verschiedensten<br />

Brotsorten, nicht umsonst heisst das Fest ja<br />

Vino e Pane. Dazu kommen noch feinste Häppchen Käse<br />

zum Aperitivo. Schon am frühen Abend füllt sich der Platz,<br />

und ohne Umsehen wird er schnell proppenvoll. Und wird<br />

es bleiben, bis sich die Familie <strong>Vergani</strong> mit Nachdruck und<br />

grossem Dank von den Gästen verabschiedet.<br />

Das Vino e Pane ist ein kunterbuntes Fest für jedermann,<br />

unverkrampft und bodenständig und bietet für alle Gusti<br />

etwas. Im Zentrum stehen der Wein und die Freude am<br />

Leben. Der Zweck der Veranstaltung: lachende, fröhliche,<br />

zufriedene Menschen. Was gibt es Schöneres als viele lachende<br />

Gesichter an einem langen Tisch. Am letzten Sommerfest<br />

der Stadt treffen sich Jung und Alt, aus dem Quartier<br />

oder von weit weg, Familien und Studenten, Kunden und<br />

Freunde. Es ist ein kunterbuntes Gewühl an gestikulierenden,<br />

feiernden und Salute-rufenden Menschen. Italianità<br />

pur, mitten im Herzen Zürichs.<br />

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1er-Geschenkkarton <strong>Vergani</strong><br />

- Olio extra vergine Arcobaleno, Muraglia, 50cl<br />

- Cantucci, selezione <strong>Vergani</strong>, 200g<br />

2er-Geschenkkarton <strong>Vergani</strong><br />

- Cioccolato bianco e grappa Fior di Latte,<br />

Alexander, 50cl<br />

- Grappa Riserva EVO / Grappa Riserva EVO Fumo /<br />

Brandy EVO Dwine, Enoglam, je 5cl<br />

- Cantucci, selezione <strong>Vergani</strong>, 200g<br />

COLLEZIONE VERGANI<br />

Was verdoppelt sich, wenn man es teilt? Genau, die Freude. Deshalb ist Schenken auch etwas so Schönes, denn<br />

Schenken macht Freude. Mit der Collezione <strong>Vergani</strong> wird es noch einfacher und noch schöner. Die edlen<br />

Genuss-Geschenke verlängern die Freude am Geschenk nachhaltig, denn man kann sie sich sprichwörtlich<br />

auf der Zunge zergehen lassen, Stück um Stück oder Schluck um Schluck.<br />

Die eleganten Geschenksets der Collezione <strong>Vergani</strong> garantieren höchsten Genuss und treffen beim Beschenkten voll ins Schwarze.<br />

Denn die edlen Weine des Hauses finden in auserlesenen Spezialitäten aus dem Piemont eine perfekte Begleitung. Alle Zutaten<br />

der Spezereien stammen aus regionalen Bauernbetrieben und werden ohne Konservierungsmittel und ohne Farbstoffe verarbeitet.<br />

Sugo alle olive, Spaghetti oder Cantucci, das Doppel an italienischen Gaumenfreuden ergänzt sich prächtig und kann individuell<br />

und ganz nach Wunsch zusammengestellt werden. Damit ist es ein Kinderspiel, ein passendes Geschenk für Schwiegermütter,<br />

beste Freundin oder Arbeitskollegen zu finden. Die Auswahl wird edel verpackt, je nach Wahl und Vorliebe in schwarzen Boxen<br />

oder exklusiven Holzkisten. Auf Wunsch wird das Präsent auch direkt an den glücklichen Empfänger versendet.<br />

3er-Geschenkkarton <strong>Vergani</strong><br />

- Salento igp Castel Serranova, Vallone, 75cl<br />

- Olio extra vergine, Muraglia, 50cl<br />

- Fettuccine all'uovo, selezione <strong>Vergani</strong>, 250g<br />

- Sugo ai pomodori ciliegini, selezione<br />

<strong>Vergani</strong>, 180g<br />

- Cantucci, selezione <strong>Vergani</strong>, 200g<br />

Die Collezione <strong>Vergani</strong> finden Sie im Online-Shop vergani.ch oder in der Enoteca.<br />

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ONLINE MIT SEELE<br />

Die grösste Schwierigkeit beim Online-Shopping besteht<br />

darin, Nähe aufzubauen und Emotionen zu pflegen, ein<br />

Einkaufserlebnis zu bieten. Das, was die analoge Variante<br />

im Geschäft mit der persönlichen Beratung so vorteilhaft kann.<br />

<strong>Vergani</strong> bringt digital und analog scheinbar spielend unter einen<br />

Hut und staubt 2012 mit dem neuen Online-Shop sogar den Swiss<br />

E-Commerce Award ab als bester Online-Shop für KMU.<br />

Der Erfolg liegt nicht nur in der Benutzerfreundlichkeit, sondern im<br />

Beratungsangebot. Denn der Online-Shop von <strong>Vergani</strong> verkauft nicht<br />

einfach nur Wein, er sucht den passenden Wein für den explizit erfassten<br />

Wunsch. Dieser kann vom Kunden spielerisch und einfach in einer<br />

Suchmaske eingegeben werden. Was einfach aussieht, basiert hinter den<br />

Kulissen auf einem ausgeklügelten Suchverfahren mit viel Eigenentwicklung.<br />

Herzstück ist die innovative Darstellung der Weine in Form<br />

von Profilen. In aufwändiger Feinarbeit wird von den <strong>Vergani</strong>-Weinexperten<br />

für jeden Wein im Sortiment anhand eines Kriterienkataloges<br />

ein Geschmacksprofil erstellt. Der Kunde bildet auf der Suchmaske<br />

seinen Wunschwein durch verschiedene Kriterien ab. Das so entstandene<br />

Suchprofil wird mit den Weinprofilen im Sortiment verglichen und<br />

liefert dem Kunden passgenaue, massgeschneiderte Weinvorschläge. So<br />

finden auch Weinlaien spielend einfach und treffsicher den gewünschten<br />

Wein. Damit das auch so bleiben wird, tüftelt das Weinhaus an einem<br />

neuen Online-Auftritt.<br />

Bereits umgesetzt ist der neueste Wurf: Die einzigartige Dienstleistung<br />

deguset.ch geht in der massgeschneiderten Beratung noch einen Schritt<br />

weiter. Mit deguset.ch werden in 1-2 Minuten dank einem gezielten<br />

Fragebogen die Vorlieben erfragt und darauf abgestimmt eine Auswahl<br />

von passenden Weinen selektiert. Die Vorschläge der <strong>Vergani</strong>-Weinberater<br />

werden als Deguset umgehend versendet und stehen genauso<br />

schnell zum Entdecken bei Ihnen zuhause. Sollte Sie ein Wein nicht<br />

überzeugen, auch kein Problem. Tauschen Sie ihn einfach um in einen<br />

Gutschein. Auch wenn die Flasche geöffnet und probiert wurde. Dadurch<br />

minimieren wir Ihr Risiko eines Fehlkaufs. Und maximieren Ihre Freude<br />

beim Entdecken Ihres neuen Lieblingsweins.<br />

Preview Startseite 2018<br />

Preview Produktinfo 2018<br />

66 67


VERGANI · DER FILM<br />

Ein wunderschönes Stück Familiengeschichte<br />

ist das Geschenk, das sich <strong>Vergani</strong> la Famiglia<br />

mit dem kunstvoll inszenierten Video<br />

selber gemacht hat. Premiere hat der Film an der<br />

glanzvollen Jubiläumsfeier und sorgt für Gänsehaut<br />

und Emotionen pur. Der unbestreitbare Star des<br />

Filmes ist klein Armando, der sich mit tapsigen<br />

Schritten aufmacht, die Geschichte und den Traum<br />

seiner Familie zu entdecken. Und dabei unzählige<br />

Herzen im Sturm erobert.<br />

Von Beginn an zieht der kleine, adrett gekleidete Bub<br />

die Herzen der Betrachter in seinen Bann. Zielsicher<br />

trippelt er über die Zentralstrasse, im Hintergrund ist<br />

die Enoteca des Hauses <strong>Vergani</strong> gut zu erkennen. Es<br />

ist Armando, der jüngste Spross der Familie, und er<br />

geht zielsicher am Haus vorbei zum Hof. Am hohen<br />

Eisengitter staunt er mit seinen grossen blauen Augen<br />

durch das Tor. Ob er wohl weiss, dass er als sechste<br />

Generation die strahlende Zukunft des Hauses ist?<br />

Mit seinem zum Schmelzen zutraulichen Kinderblick<br />

leitet der Film zurück in die tiefe Vergangenheit,<br />

nimmt den Betrachter mit auf die Reise einer Familie,<br />

die sich aufgemacht hat, eine neue Heimat zu suchen.<br />

Ein stimmiges Potpourri an Bildern und Emotionen<br />

über den Traum einer Familie. Ein Traum, der sich in<br />

Zürich Wiedikon erfüllt hat.<br />

Mit diesem Einstieg in die Familiengeschichte folgt<br />

der Betrachter gebannt den Spuren der Einwanderer<br />

Carlo und Adele und taucht ein in die Familiengeschichte,<br />

die zeitgleich auch die Firmengeschichte ist.<br />

Das Video ist ein Kunststück, ein Meisterwerk. Auch<br />

hier zeigt sich, dass <strong>Vergani</strong>s nichts dem Zufall überlassen,<br />

dass sie auf Experten setzen und nur das Beste<br />

gut genug ist.<br />

Mit dem renommierten Fotografen- und Filmduo<br />

Karine & Oliver wurden zwei Bildstars mit ins Boot<br />

geholt, die ein untrügliches Gespür dafür haben, auch<br />

kleine Dinge zu erzählen. Gekonnt werden Szenen<br />

nachgestellt und altes Bildmaterial eingebunden. Eine<br />

tragende Männerstimme erzählt die Geschichte, Musik<br />

untermalt die wichtigen Ereignisse über den Lauf<br />

der Zeit. Karine & Oliver sind bekannt für ihre aus-<br />

68<br />

69


drucksstarken Bilder voller Emotionen. Die beiden haben<br />

erfasst, was die Geschichte dieser Familie ausmacht, was<br />

die Quintessenz des Betriebes ist:<br />

Es sind die Menschen, die Familie, die gemeinsam durch<br />

dick und dünn geht, die stolz auf das Erreichte ist und<br />

Traditionen und Werte pflegt und weitergibt.<br />

Es braucht Zutrauen und Mut, etwas so Persönliches wie<br />

die eigene Geschichte in fremde Hände zu geben. Dabei<br />

zuzusehen, wie etwas sichtbar gemacht wird, was im<br />

Dunst der Vergangenheit und der Gefühle verborgen war.<br />

Für die Vorbereitungen hat die Familie ihre ganzen Archive<br />

durchstöbert, hat Karten und Fotos gefunden und<br />

sortiert, alte Preislisten durchgesehen und eine ganz persönliche<br />

Rückschau gehalten. Wie aber bringt man das<br />

ganze Erbe einer Familie in einen Film? Dazu braucht es<br />

Filmemacher mit dem Gespür für ein feines Weben von<br />

Bildern, Musik und Emotionen. Deshalb ist dieses Video<br />

nicht nur eine Geschichte, sondern ein Kaleidoskop von<br />

Erinnerungen und Emotionen, ein staunendes, vielfältiges,<br />

lustiges und rührendes Zeitzeugnis einer Familie, die<br />

viel gewagt und viel gewonnen hat.<br />

Vor allem zeigt das Video auch, was wohl der wichtigste<br />

Pfeiler ist in dieser Erfolgsgeschichte. Es sind die Menschen,<br />

die zusammenfinden, die gemeinsame Träume leben.<br />

Eine Familie, die für diese Träume hart arbeitet und<br />

gemeinsam durch gute und schlechte Zeiten geht.<br />

Und wenn die Zeit dafür passt, lehnt man sich auch einmal<br />

zurück und lässt es sich gut gehen. Zum Beispiel bei<br />

einem grossen, glücklichen Essen im historischen Hof des<br />

Betriebes. Da kann gefeiert werden mit allen und allem,<br />

was einem lieb und teuer ist. Mit la Famiglia und Freunden,<br />

mit gutem Essen und bestem Wein. So soll es sein,<br />

das Leben. Und genau so endet auch die Geschichte und<br />

der wunderschöne Film: mit einem wunderbaren Festessen,<br />

mit allen Lieben und mitten im Leben. Auguri!<br />

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2017<br />

125 ANNI VERGANI


GRANDE FESTA<br />

Mit einem rauschenden Fest feiert <strong>Vergani</strong> la famiglia mit Freunden und langjährigen<br />

Wegbegleitern. Wohl kaum jemand schafft es, einen solchen Mix hinzulegen:<br />

elegant, aber niemals steif, perfekt organisiert, aber immer persönlich, höchster<br />

Genuss, aber immer mit Bodenhaftung. Ein Fest mit grossen Emotionen und für alle Sinne.<br />

An einem lauen Herbstabend im September lädt das Weinhaus zum grossen Geburtstagsfest ins prestigeträchtige<br />

Kaufleuten, und alle sind gekommen. Prominenz, gute Freunde, die Gastrokönige von<br />

Zürich und auch viele Produzenten aus Italien haben den Weg nach Zürich gefunden. Auf die Strasse<br />

dringt fröhliches Gläserklirren, Musik und eine Geräuschkulisse, die von Feiern und Gesprächen und<br />

Prosit kündet. Die Anwesenden erheben ihre Gläser auf 125 Jahre Erfolg und Freundschaft, guten<br />

Wein und liebe Menschen.<br />

Wer die Familie kennt, der weiss, dass man nichts, aber auch gar nichts dem Zufall überlässt. Die<br />

persönliche Handschrift über den ganzen Abend ist denn auch zu spüren.<br />

Bei <strong>Vergani</strong> schafft man es, ein Jubiläumsfest zu organisieren, bei dem sich die Gäste wie zuhause<br />

fühlen, bei dem man nicht Kunde oder Produzent ist, sondern Teil der Familie.<br />

Umsorgen mit dem Besten, was Küche und Keller hergeben, ist sozusagen die Königsdisziplin von<br />

<strong>Vergani</strong>. Mit einem Foodsharing all’italiana wurden Schüsseln mit besten Antipasti und traumhafter<br />

Pasta direkt auf den Tisch gestellt. Und ebenso Magnumflaschen der besten Weine! Auf dass man<br />

sich selbst bedient, den Tischnachbar umsorgt und leicht ins Geplauder kommt. Die Highlights?<br />

Unzählige. Unvergessen? Die Stimmung, die Menschen, das Essen, einfach alles. <strong>Vergani</strong> hat auch<br />

zum 125. Geburtstag gezeigt, was es heisst zu feiern und sich feiern zu lassen.<br />

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IT’S SHOWTIME<br />

Wenn es darum geht, die Gäste aufs Beste zu unterhalten, hat die Familie<br />

<strong>Vergani</strong> einen grossen Ruf zu verteidigen. Die Messlate liegt mittlerweile<br />

hoch, und die geladenen Gäste erinnern sich noch jahrelang an<br />

die gebotenen Attraktionen. Auch diesmal wurde aus dem Vollen geschöpft mit<br />

Filmeinspielungen, Moderation, Live-Musik und Tanzeinlagen. Ein prallgefüllter<br />

Abend mit einem Feuerwerk an Unterhaltung.<br />

Der Abend war perfekt orchestriert und abgestimmt und von der Choreografin und<br />

Showproduzentin Grazia Covre vollgepackt mit Highlights. Zwischen den einzelnen<br />

Gängen war die Bühne stets bespielt, sei es mit Live-Musik und Tanzformationen, der<br />

unterhaltsamen Moderatorin oder kinomässiger Leinwanddarbietung. Die Gäste<br />

wurden aufs Beste unterhalten, aber stets nur so viel, dass es auch immer wieder Zeit<br />

für Tischgespräche oder einen Gang nach draussen gab. Aus dem satten Programm<br />

ein paar Perlen zu zupfen, fällt bei der grossen Auswahl gar nicht so leicht.<br />

Erwähnenswert ist sicher das imposante Musikvideo L’Anima di <strong>Vergani</strong>. Nichts bringt<br />

wohl den Seelenzustand des Geburtstagskindes <strong>Vergani</strong> besser auf den Punkt als die<br />

kolossale Umsetzung dieses Songs. Auf der riesigen Leinwand über der Bühne entstand<br />

Kinofeeling mit Gänsehaut. Auch die zweite Einspielung über die Riesenleinwand<br />

sorgte für Seufzen und tränenfeuchte Augen: Das kunstvolle Video zur<br />

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Familiengeschichte mit Klein Armando hatte sich in Sekundenschnelle<br />

in die Herzen der Gäste gebrannt. Ein Moment der grossen Emotionen,<br />

Respekt und Ehrfurcht gebietend.<br />

Musikalisch wurde eine bunte Palette und damit für alle etwas geboten.<br />

Das unglaubliche Duo der Mozart Heroes legte mit Violoncello und<br />

Gitarre Feuer im Kaufleutensaal. Chris und Phil sprühten mit ihrer<br />

imposanten Mischung aus feinster Klassik und brachialem Hard Rock<br />

Funken, ihre Einlage war Hard Rock Classic on Fire: mitreissend,<br />

leidenschaftlich und virtuos, die Stimmung pulsierte. Einen Showact<br />

mit persönlicher Note bot Jizelle: Die aufstrebende junge Künstlerin,<br />

die mit Cousin Nicola der fünften <strong>Vergani</strong>-Generation verheiratet ist<br />

bot mit ihrem mitreissenden Auftritt ein gelungenes <strong>Vergani</strong>-<br />

Family-Heimspiel.<br />

Sensationeller musikalischer Höhepunkt war unbestreitbar Marc Sway.<br />

Mit seiner starken unverkennbaren Soulstimme, seiner Top-Band und<br />

seinem Charme hat der brasilianisch-schweizerische Musikstar die<br />

Stimmung zum Höhepunkt gebracht. Mit einer hochklassigen Show<br />

brachte er nicht nur den ganzen Saal zum Mittanzen, sondern sogar<br />

die komplette Familie <strong>Vergani</strong> auf die Bühne.<br />

Neben aller Show und Prominenz fehlte aber auch das Persönliche<br />

nicht. Mit einem besonderen Moment verblüfften die drei <strong>Vergani</strong>-<br />

Youngster auf der Bühne nicht nur Vater Reto, sondern auch die Anwesenden.<br />

Charismatisch, tiefsinnig und sehr pointiert hat Gianni<br />

<strong>Vergani</strong> mit einer treffsicheren, unterhaltsamen und rührenden Laudatio<br />

den Vater sprachlos gemacht. Und damit gezeigt, dass nicht nur das<br />

Flair für die Firmengeschicke, sondern auch das Unterhaltungstalent<br />

in der nächsten Generation angekommen ist.


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Sei forte, sei grande, bisch dä Gröscht!!!<br />

So ein Superfest haben wir selten erlebt. Es war von A bis Z perfekt: die<br />

Shows, die Stimmung, das Essen... und LA FAMIGLIA! Du hast es<br />

verstanden, das Geschäftliche und das Persönliche auf eine extrem sympathische<br />

und natürliche Art zu vereinen. Dobbiamo farti un grandissimo<br />

complimento. Du kannst wirklich stolz auf Deine Familie und Mitarbeiter<br />

sein. So, basta jetzt complimenti, suscht tuesch no wichtiger.<br />

Nochmals vielen herzlichen Dank für den wunderschönen Abend.<br />

Ein grosses Dankeschön, ein grosses Kompliment und Respekt, es gibt<br />

eigentlich nur eins, es war einfach absolut SCIENCE-FICTION. Dieser<br />

Spruch hat es an sich und ist wahr. Ich bedanke mich bei der ganzen<br />

Familie, dass wir an eurem Atom-Anlass, mit einer Toporganisation<br />

und Grosszügigkeit dabei sein durften, un grande Onore GRAZIE.<br />

Freue mich auf eine weitere Geschäftliche sowie freundschaftliche<br />

Beziehung. E non da dimenticare «LA STORIA CONTINUA»<br />

Ich möchte mich nochmals ganz herzlich für den tollen Abend bedanken.<br />

Es war super, lustig, grosszügig und einfach «science-fiction»!!<br />

Wenn man normalerweise an solchen Festen eingeladen ist, dann wird<br />

häufig krampfhaft mit der Tradition, der langen Vergangenheit, der<br />

«familiären Art und Weise» sowie der «Patronkultur» gespielt. Bei<br />

Euch – und das meine ich wirklich ernst – merkt auch der Hinterste<br />

und Letzte, dass dies alles gelebt wird. Bravo!!!<br />

Nun noch zwei Worte zu Dir Reto: Ich weiss, dass es Dir nicht einfach<br />

fallen wird, etwas kürzerzutreten. Glaube mir, Du hast mit Deinen Kindern<br />

die optimalen Nachfolger. Ich wünschte mir, bei allen Familienunternehmen<br />

stünden solche Kandidaten in den Startlöchern. Auch da<br />

hast Du und Jolanda alles richtig gemacht. Herzliche Gratulation und<br />

Kopf hoch. Du wirst bald nicht mehr gebraucht!!!<br />

Wir schätzen die Zusammenarbeit und Freundschaft mit euch wirklich<br />

sehr (und dies ganz abgesehen von der mega Party) und freuen uns auf<br />

viele weitere spannende Projekte mit euch!<br />

Es fällt mir ehrlich schwer, Worte für diese Nachricht zu finden – versuchen<br />

werd’ ich’s trotzdem... von herzen – und das mein’ ich genauso<br />

– möcht’ ich dir, deiner lieben Familie und deinen Mitarbeitern für<br />

alles danken, für alles was ihr täglich leistet und für alles was ihr bewegt.<br />

Ganz besonders jedoch muss ich dir lieber reto ein dickes, fettes,<br />

ehrliches, anerkennendes und uneingeschränktes Kompliment machen:<br />

die grosszügigkeit, die unkomplizierte Liebenswürdigkeit, das überraschend<br />

einzigartige sucht Seinesgleichen – und das sagt jemand, dem<br />

es nicht immer leicht fällt, Komplimente aus dem Rockzipfel zu ziehen<br />

(siehe oben) und der dich manchmal problemlos auf den mond<br />

schiessen könnte – aber das geht dir umgekehrt bestimmt genauso und<br />

darum hoffe ich, dass wir beide weiterhin eine Freundschaft (er)leben<br />

dürfen, welche vor allem etwas auszeichnet: respekt!<br />

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GRAZIE<br />

A TUTTI


IMPRESSUM<br />

TITEL<br />

<strong>Vergani</strong> <strong>Magazin</strong><br />

HERAUSGEBER<br />

Reto <strong>Vergani</strong><br />

AUFLAGE<br />

10 000 Exemplare pro Ausgabe<br />

ERSCHEINUNGSWEISE<br />

1 × pro Jahr<br />

VERTRIEB<br />

Abonnenten, Arztpraxen, Beauty & Wellness, Boutiquen,<br />

Fachgeschäfte, Gastronomie, Hotellerie, Partnernetzwerk<br />

PAPIER<br />

Planojet, weiss, Offset matt<br />

Umschlag 300 gm 2 , Inhalt 120 gm 2<br />

DRUCK<br />

Bader + Niederöst AG, Kloten<br />

GESTALTUNG<br />

diebündner kommunikationsmacher ag, Chur<br />

KORREKTORAT<br />

Brigitte Battaglia<br />

AUTOR<br />

Domenica Flütsch<br />

FOTOGRAFIE<br />

Flavia <strong>Vergani</strong><br />

Karine & Oliver<br />

Bon Wongwannawat<br />

Juliet Labdien<br />

Enzo di Caprio<br />

2017/18<br />

<strong>Vergani</strong> + Co AG, Zentralstrasse 141, 8003 Zürich<br />

T +41 44 451 25 00, info@vergani.ch, www.vergani.ch


LA STORIA CONTINUA

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