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April-Mai 2012 - Kirchengemeinde Bargstedt

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Gründonnerstag –<br />

oder: Wo wir Gott begegnen<br />

„Gott kann man doch überall<br />

begegnen.“ Diese und ähnliche<br />

Aussagen hört man oft zu diesem<br />

Thema. Sie ist richtig. Aber sie führt<br />

nicht automatisch weiter, ist eher<br />

wie ein Lottospiel mit sehr unsicherer<br />

Trefferquote. Unser Glaube lebt<br />

jedoch nicht von Unsicherheiten<br />

sondern von Gewissheiten. Und<br />

dabei ist mir Gründonnerstag, dieser<br />

kleine, fast vergessene christliche<br />

Feiertag zu einer Quelle der<br />

Glaubens- und Lebensfreude<br />

geworden. Man sagt, das Wort<br />

„grün“ kommt hier von dem alten<br />

Wort „greinen“, klagen, weinen her.<br />

Verständlich ist das am Vorabend<br />

des Todestages Jesu. Doch gerade<br />

an diesem Abend macht Jesus<br />

Christus, unser Gott, uns eins der<br />

wunderbarsten Geschenke des<br />

Glaubens, das Abendmahl. So<br />

nennen wir Evangelischen es. in der<br />

katholischen Kirche heißt es<br />

„Eucharistie“ und oft wird es auch<br />

Herrenmahl oder Mahl des Herrn<br />

genannt. Alle meinen die eine<br />

besondere Handlung, die Jesus<br />

symbolträchtig bei seinem letzten<br />

traditionellen Passaessen mit seinen<br />

Jüngern eingeführt hat:<br />

„Und er nahm das Brot, dankte und<br />

brach's und gab's ihnen und sprach:<br />

Das ist mein Leib, der für euch<br />

gegeben wird; das tut zu meinem<br />

Gedächtnis. Desgleichen auch den<br />

Kelch nach dem Mahl und sprach:<br />

Dieser Kelch ist der neue Bund in<br />

meinem Blut, das für euch<br />

Auf ein Wort<br />

vergossen wird!“ (Lukasev. 22,19+20)<br />

Auf Konfirmandenfreizeiten in<br />

Oese waren wir oft bei den<br />

Andachten der jungen Hausgemeinde<br />

in der kleinen Oeser<br />

Kirche. Dort fiel mir – mitten unter<br />

vielen Schmuckstücken – ein<br />

Bibelspruch in altem Plattdeutsch<br />

auf, der auf Hochdeutsch heißt:<br />

„Er hat ein Gedächtnis gestiftet<br />

seiner Wunder, der gnädige und<br />

barmherzige HERR.“ (Psalm 111,4)<br />

Und dieses Wort steht direkt über<br />

dem Altar, dem Abendmahlstisch.<br />

Wir feiern Abendmahl nach dem<br />

Gebot Jesu, „zu seinem<br />

Gedächtnis“. Bei dem Wort<br />

Gedächtnis denke ich zuerst an<br />

Erinnerung. Aber hier ist viel mehr<br />

gemeint als Erinnerung und<br />

Symbol. Wo Jesu Mahl gefeiert<br />

wird, ist er selbst ganz persönlich<br />

da. Sein Abendmahl ist eine<br />

lebendige Vergegenwärtigung<br />

und persönliche Gemeinschaft<br />

mit unserem Gott. Er ist wirklich da<br />

und alle, die mit dabei sind,<br />

dürfen seiner Nähe und<br />

versöhnenden Gemeinschaft<br />

ganz gewiss sein. Da muss<br />

niemand mehr Gott suchen. Und<br />

diese versöhnende Gemeinschaft<br />

mit Jesus verbindet und schafft<br />

Gemeinschaft unter uns. Sein<br />

Abendmahl ist mit das größte und<br />

schönste Geschenk und<br />

Geheimnis des Glaubens.<br />

Pastor Friedrich Weßeler<br />

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