G - hebbel am ufer

© Hugo Glendinning

Baudelaire sagte, die elementare Beziehung des Kindes
zum Spielzeug münde in die Frage: „Wie kriege ich das
kaputt?“
Inspiriert von diesem Geist und mit dem Ziel, das Theater
radikal in Frage zu stellen, gründete sich 1984 Forced
Entertainment. Die Mission: Erkundung von Landschaft
und Identität der Gegenwart sowie eine verspielte und
an die Grenzen gehende Betrachtung der Systeme
Sprache und Theater.
2009 widmet sich die Live Brits Special Ausgabe dem
Bruch mit dem Theater - durch Überladung, Dehnung,
Vereinfachung, Beschleunigung und Verlangsamung. In
diesem Kontext wird Forced Entertainment einige jüngere
Arbeiten vorstellen sowie eine eigene Version von
„Exquisite Pain“, einer Liebesgeschichte der Konzeptkünstlerin
Sophie Calle und den faszinierend-kämpferischen
sechsstündigen Erzählmarathon „And On The
Thousandth Night...“. Ganz aktuelle Arbeiten sind das
grafische Live-Hörspiel „Void Story“ und „Sight is the
Sense …“, mein Monolog für den amerikanischen Schauspieler
Jim Fletcher. Die Neuerfindung des Theaters
bleibt die Aufgabe, für die sich Forced Entertainment auch
in dieser Saison stark macht. Ein Weg, Bühne und
Performance im Kontext der Gegenwart neu zu verorten.
Tim Etchells, Mai 2009
2009. 25 Jahre Forced Entertainment. 1984 gründen
sechs Absolventen der Universität ein Ensemble, das für
eine einzigartige künstlerische Partnerschaft steht und
ein Vierteljahrhundert lang immer wieder seine Position als
Pionier des zeitgenössischen Theaters be kräftigt hat.
Der umfangreiche Werkkanon der Truppe stellt die Mechanik
der Performance ebenso ins Zentrum wie die Rolle
des Publikums und die Ränkespiele des modernen urbanen
Lebens. Prägender Kopf und engagierter Vermittler
von Forced Entertainment ist der künstlerische Leiter
des Teams, Tim Etchells. Die Projekte der Gruppe sind
distinkt, provokant, pflegen den Bruch mit den Konventionen
des Theaters und den Erwartungen des Publikums.
Forced Entertainment steht für einen Prozess der
Kooperation - Gruppenarbeit, Improvisation, Experiment
und Debatte - und wurde damit im britischen Avantgardetheater
ebenso wegweisend wie zu einem nicht mehr wegzudenkenden
Faktor auf internationalen Bühnen.
Forced Entertainment sind Robin Arthur, Tim Etchells
(Künstlerischer Leiter), Richard Lowdon (Designer),
Claire Marshall, Cathy Naden and Terry O’Connor.
Forced Entertainment werden regelmäßig unterstützt vom Arts Council England und
vom Sheffield City Council.

Die Performer, mit billigen roten Umhängen und Pappkronen
als Könige und Königinnen verkleidet, bilden eine
Reihe. Sie erzählen eine Geschichte: improvisiert und
aus dem Gedächtnis. Es ist eine lange, sich verändernde
Geschichte ohne Ende, die sich schließlich selbst aufhebt.
Es ist eine Geschichte, die in ihren vielen Wendungen
und Windungen viele, vielleicht alle Geschichten dieser
Welt umfasst.
„And On The Thousandth Night…“ ist ein Remix von Filmstories,
religiösen Legenden, Folklore, Witzen, modernen
Mythen, persönlichen Geschichten, Grusel geschichten,
Liebesgeschichten und Sexgeschichten, bis hin zu
banalen und außergewöhnlichen Erzählungen und Märchen
für Kinder.
Immer wieder fallen sich die konkurrierenden Monarchen
ins Wort. Sie übertreiben, greifen die Erzählungen der
anderen auf, betten sie in ihre Geschichten ein und führen
sie weiter. Ihre Erzählung schwankt zwischen Müdigkeit und
Überdrehtheit, absurder Alltäglichkeit und überraschender
Zärtlichkeit. Gelegentlich machen sie eine Pause, legen
sich im Hintergrund zum Schlafen nieder. Andere bleiben
auf der Bühne, erzählen weiter. Nach einigen Stunden
sind vielleicht nur noch zwei Könige übrig. Sie schreiben
die Geschichten nun als eine fort. Die ande ren Performer
treten vor und schließen sich der Reihe wieder an.
„And On The Thousandth Night…“ ist inspiriert von den
Geschichten aus Tausendundeiner Nacht. Das Werk
entstand im September 2000 für das Festival Ayloul in
Beirut. Unter Rückgriff auf einen Ausschnitt von „Who
Can Sing A Song To Unfrighten Me?“, einer epischen
24-Stunden-Performance von Forced Entertainment, erkundet
das Projekt die lebendige Beziehung zwischen
Story und Publikum, zwischen Erzählung und Erzähler und
schafft damit ein einzigartiges Theatererlebnis. Die Performance
dauert sechs Stunden. Das Publikum kann nach
Belieben kommen und gehen.
aus „Void Story“ © Tim Etchells

„Void Story“ begleitet die Protagonisten auf einer Achterbahnfahrt
durch die wenigen verbliebenen Reste der
modernen Kultur. Auf der Reise durch heruntergekommene
Stadt landschaften, überfallen und von Insekten attackiert,
verfolgt durch unterirdische Tunnelsysteme, eingesperrt
in Kühltransporter, untergebracht in gruseligen Hotels
und verloren in der Wildnis, in Seitenstraßen und verwirrenden
Rummelplätzen, ziehen sie durch eine sternlose,
dunkel-düstere Nacht.
Forced Entertainment präsentiert die trostlose und zugleich
komische zeitgenössische Fabel „Void Story“ als Hörspiel.
Die Künstler sitzen an Tischen und blättern in den
Seiten des Drehbuchs, ‚übernehmen’ die verschiedenen
Sprechrollen und Soundeffekte: Schüsse, Regen,
schlechte Telefonverbindungen. Die leere Bühne wird
dominiert von projizierten Bildern, die das Storyboard für
eine unmögliche Filmver sion des großartig beunruhigenden
Textes von Tim Etchells darstellen. Irgendwo zwischen
Live-Dialog, aufgezeichneten Soundeffekten und
Bildcollagen, die die Erzählung visualisieren, wird die
„Void Story“ Wirklichkeit.
„Void Story“ entstand für das SPILL Festival mit Unterstützung vom Tanzquartier Wien
und Tate Media
aus „Void Story“ © Tim Etchells

„Strümpfe sind Handschuhe für die Füße. Schnee ist kalt.
Wasser ist das gleiche wie Eis. In Amerika ist alles größer.
Amerika ist ein Land. Korea ist auch ein Land. Manche
Männer sind sexy. Blinde können nichts sehen. Einbrecher
sind Menschen, die in Häuser eindringen und Sachen
nehmen, die nicht ihnen gehören. Dunst ist Rauch ohne
Feuer. Das Telefon ist eine fantastische Erfindung. Für
manche ist eine tote Maus ein Präparat. Liebe lässt sich
nur schwer beschreiben. Wenn Dinge sehr heiß werden,
brennen sie.“
„Sight is the Sense that Dying People Tend to Lose First“
ist ein langer Monolog in freiem Assoziieren, der von
Thema zu Thema stolpert. So entstehen eine gigantische
Iteration des Scheiterns und zugleich eine Erklärung
der Welt und ihrer Dinge, Kräfte, Erfahrungen, Menschen
und Landschaften, Erläuterungen zu ihrem Wesen und
Funktionieren.
In der Erkundung der Prozesse des Beschreibens und
Definierens der Welt durch Sprache und der Wege, auf
denen sich das einsame, sprechende Subjekt dieser
Aufgabe stellt, nimmt sich „Sight is the Sense…“ einer
Mission an, die von Anfang an und auf geradezu skurrile
Art und Weise zum Scheitern verurteilt ist. Strukturiert als
in den Wahnsinn treibende Anhäufung nebeneinander
stehender Fakten lässt die Performance – per definitionem
ein virtuoses Stück Erin nerung – den Zuschauer sich
der Lücken in seinem Verständnis der Welt bewusst werden.
Er erkennt die narrativen und konzeptionellen
Möglichkeiten, die in der sich er gebenden Folge von
dissoziativen Fakten und Meinungen entstehen.
„Ein Tisch hat vier Beine. Eine Gefängniszelle hat vier Ecken.
Ein Fenster ist eine Öffnung in der Wand eines Raumes,
von Menschen gebaut, die hinausblicken wollen. Eine Geisel
ist ein Gefangner, mit dem man handeln möchte. Ein
Handel ist eine Vereinbarung oder ein Arrangement, in der
jeweils eine Person etwas hat, was die andere haben
möchte, und umgekehrt. Man verständigt sich auf einen
Tausch, und beide sind zufrieden. Ein Pfurz ist Gas, das
aus einem Körper entweicht. Folter ist eine Methode, Menschen
zu verletzen, weil man davon überzeugt ist, dass sie
dann Dinge sagen, die man hören will. Unter bestimmten
Umständen stürzen manche Brücken ein. Die Ozonschicht
schützt uns vor den Sonnenstrahlen. Löwen, Pferde und
Frauen sind reizvolle Modelle für Statuen.“
Jim Fletcher arbeitet seit langem mit Richard Maxwell und
den New York City Players. Gemeinsam touren sie seit
fast zehn Jahre in Europa und den USA, zuletzt mit „Ode
to the Man Who Kneels“. Fletcher spielte außerdem in
der Elevator Repair Service Produktion „Gatz“. Er ist häufig
Gast bei den Film- und Performance-Projekten der
New Yorker Galerie Participant, Inc. und arbeitete als
Autor für Bernadette Corporation.
Produziert von Forced Entertainment, beauftragt von Tanzquartier Wien

„Ich beschloss, weiterzumachen, bis ich meinen Schmerz
überwunden hatte, weil ich ihn mit dem Schmerz anderer
verglich, oder weil ich meiner eigenen Geschichte allein
durch die Wiederholung überdrüssig geworden war.“
„Exquisite Pain“ ist ein ungewöhnlich einfaches, sehr intimes
Stück für zwei Performer, mit Texten und Bildern
von Sophie Calle. Zum ersten Mal arbeitet die Gruppe mit
einem bestehenden Script. Dabei handelt es sich nicht
um ein Stück aus dem Bühnenkanon, sondern vielmehr
um eine Vorlage der französischen Konzeptkünstlerin,
deren herausragende Arbeit die Grenzen von bildenden
Künsten, Performance und dem wahren Leben auslotet.
Ein Mann und eine Frau sitzen an identischen Tischen und
erzählen Geschichten von gewöhnlich und nicht-so-
gewöhnlich gebrochenen Herzen. Jede Geschichte wird
von einem ikonischen Bild begleitet. Die Frau erzählt
immer wieder von Trennung; die Trauer am Ende der Affäre,
immer wieder anders erinnert. Im Gegensatz zu dieser
obsessiven Wiederholung erzählt der Mann viele verschiedene
Geschichten aus dem Leben anderer Menschen.
Jede seiner Geschichten ist ein narrativer Schnappschuss
der kleinen oder großen Sorgen, die sich im umfassenden
Katalog des Elends, der Trennung, der Erniedrigung,
des Sterbens finden. Sein Thema sind sowohl Krankheiten
als auch Liebesbriefe, die ihre Adressaten nie erreichen.
„Exquisite Pain“ erkundet, wie die Kraft der Sprache Ereignisse
bewahrt oder löscht und wie der Mensch das
Trauma verarbeitet. „Exquisite Pain“ handelt vom Erinnern
und Vergessen, von Liebe und Verlust, von den Geschichten,
die wir uns selbst nach dem Scheitern erzählen.
Sophie Calles Werk entstand, als sie vor zwanzig Jahren
vor den Trümmern einer einst großen Liebe stand. Sie
bewältigte ihren Kummer, indem sie 99 Menschen, denen
sie begegnete, ihr Leid klagte. Dann bat sie ihre Zuhörer,
von ihren schlimmsten Momenten zu berichten. Daraus
entstanden 99 Geschichten von tiefer Trauer. Auf dieser
Vorlage basiert diese Forced Entertainment-Produktion.
Eine Inszenierung und ein Spiel mit der Macht des Gedächtnisses
und der Wirkmächtigkeit des Wortes.
„Exquisite Pain“ ist eine Koproduktion von Theater der Welt 2005 (Stuttgart), BIT
Teatergarasjen (Bergen), The National Museum of Art, Design and Architecture (Oslo),
Kaaitheater (Brüssel), La Filature, scène nationale de Mulhouse und Tanzquartier Wien.
© Sophie Calle

Impressum:
Hrsg. Hebbel am Ufer
Künstlerische Leitung: Matthias Lilienthal, Kurator „Live Brits“: Matthias Lilienthal
Produktionsleitung: Elisabeth Knauf
Redaktion Programmheft: Katrin Dod, Übersetzung Englisch-Deutsch: Astrid Geese
Grafik: Double Standards Berlin, Druck: Druckerei Conrad
Technik Forced Entertainment: Ray Rennie, Elb Hall and John Avery.
Technik HAU: Susanne Görres, Annette Becker, Dorothea Spörri (Technische Ltg.); Maria
Kusche (Assistenz); Micky Esch, André Schulz (Technische Ltg. HAU 2); Bühnenmeister:
Wolfgang Meiners, Andrea Schöneich; Bühne: Jörg Fischer, Darek Gomulkiewicz,
Wolfgang Lehmann, Piotr Rybkowski, Marc Seiffert, Claire Sievers; Licht: Piet Esch,
Veit Gries, Ulrich Kellermann, Ruprecht Lademann, Ingo Ruggenthaler, Marc Zeuske;
Ton: Rainer Grandt, Matthias Kirschke, Ralf Krause; Azubis: Anna Lienert, Max Wegner
Medienpartner:

© Sophie Calle
“Exquisite Pain” is co-produced by Theater der Welt 2005 (Stuttgart), BIT Teatergarasjen
(Bergen), The National Museum of Art, Design and Architecture (Oslo), Kaaitheater
(Brussels), La Filature, scène nationale de Mulhouse, and Tanzquartier Wien.
Sophie Calle’s original work was the product of a period
of intense grief she experienced 20 years ago when a
relationship broke up. Her way of dealing with this was to
recount her misery to everyone she met – 99 times –
and then asking them to share their worst moments with
her, thus 99 stories of powerful grief emerged. Forced
Entertainment base their work on this, exploring how the
forces of language, memory and forgetting move to
contain, preserve or erase events.
that never arrive.
“Exquisite Pain” explores how the forces of language,
memory and forgetting move to contain, preserve or
erase events, how as a person one comes to terms with
trauma. “Exquisite Pain” is about remembering and
forgetting, about love and about loss, about the stories
we tell ourselves when things have gone wrong.
“Exquisite Pain” is an extraordinarily simple and intimate
piece for two performers using text and images by Sophie
Calle. This is the first time the company have worked
with an existing text as source material – not a play from
the theatrical cannon, but rather text and images by the
French conceptual artist Sophie Calle whose extraordinary
work has long attempted to blur the boundaries of visual
art practice with performance and real life.
A man and a woman sit at identical tables and tell stories
of ordinary and not-so-ordinary heart-break, each story
accompanied by a single iconic image. The woman narrates
repeatedly the story of a break up; the suffering
at the end of an affair, each time remembering differently.
In contrast to this obsessive repetition the man tells many
different stories collected from the lives of other people;
each story a snapshot narrative of sorrow, big or small,
that takes its place in a growing catalogue of suffering,
break-ups, humiliations, deaths, illnesses and love letters
“I decided to continue… until I had got over my pain by
comparing it with other people’s, or had worn out my own
story through sheer repetition”

Produced by Forced Entertainment, commissioned by Tanzquartier, Vienna
Jim Fletcher is a long-time performer with Richard Maxwell
and the New York City Players, with whom he has toured
Europe and the United States for almost ten years, most
recently in “Ode to the Man Who Kneels”. He is part of
Elevator Repair Service's production of “Gatz”. He often
appears in the film and performance pieces of Participant,
Inc. gallery in New York, and as a writer has worked
closely with Bernadette Corporation.
“A table has four legs. A prison cell has four corners. A
window is an opening in the wall of a room built by
people who want to see outside. A hostage is a prisoner
used to bargain with. A bargain is a deal or an arrangement
where one person has one thing and the other wants it
and the first person has something that the other wants
and they make an exchange so that each is more happy.
A fart is gas that escapes from a body. Torture is a way
of hurting people, in the belief that this will make them
tell you things you need to know. Some bridges fall down
under specific circumstances. A layer of ozone protects
us from the rays of the sun. Lions, horses and women can
make interesting subjects for statues.”
viewer highly aware of the gaps in its grasp on the world,
and in the narrative and conceptual possibilities created
through its evolving sequencing of dissociated facts
and opinions.
Exploring the processes of describing and defining the
world through language and the ways in which a lone
speaking subject might approach this task “Sight is the
Sense…” embarks on a mission that is comically
doomed from the outset. Structured as a maddening
accumulation of un-linked facts, the performance –
a virtuoso piece of recall by any definition – makes the
“Sight is the Sense that Dying People Tend to Lose First”
is a long free-associating monologue that tumbles from
topic to topic to create a vast, failing iteration and explanation
of the world, the things, forces, experiences, people
and landscapes in it - what they are and how they work.
“Socks are gloves for the feet. Snow is cold. Water is the
same thing as ice. In America things are bigger. America
is a country. Korea is also a country. Some men have sex
appeal. Blind people cannot see anything. Burglars are
men that go into houses and take things which do not belong
to them. Mist is like smoke but it comes without
fire. The telephone is an amazing invention. A mouse that
is dead is sometimes referred to as a specimen. Love
is difficult to describe. Fire is what happens when things
get very hot.”

aus „Void Story“ © Tim Etchells
“Void Story” was made for SPILL Festival 2009 with support from Tanzquartier, Vienna
and Tate Media
‘doing’ the requisite voices and adding in sound effects
for gunshots, rain and bad phone-lines. Simultaneously
the otherwise empty stage is dominated by a series of
projected images, a storyboard for an impossible movieversion
of Tim Etchells’ uniquely unsettling text. Somewhere
between the live dialogue, the recorded sound
effects and the collaged images attempting to visualise
the narrative, is where “Void Story” actually takes place.
Forced Entertainment perform the bleak and comical
contemporary fable of “Void Story” as if it were a radio
play, sitting at tables, turning the pages of the script,
“Void Story” follows a beleaguered pair of protagonists on
a rollercoaster ride through the decimated remains of
contemporary culture. Navigating one terrible cityscape
after another, mugged, shot at and bitten by insects,
pursued through subterranean tunnel systems, stowed
away in refriger ated transport, shacked up in haunted
hotels and lost in wildernesses, backstreets and bewildering
funfairs, they travel to the centre of a night so intense
that there are no stars to be seen.

aus „Void Story“ © Tim Etchells
“And On The Thousandth Night…” takes its title and part
of its inspiration from The Thousand & One Nights. It
was created in September 2000 for Festival Ayloul in Beirut.
Drawing on one section from Forced Entertainment's
epic 24 hour performance “Who Can Sing A Song To
Unfrighten Me?”, the performance explores the live
relationship between the story and its public, between the
story and its tellers, creating a unique theatrical experience.
The performance lasts six hours, and the audience
members are free to come and go as they wish.
moving on. The tales move between tiredness and hysteria,
between absurd vulgarity and surprising tenderness. At
times some of the Kings and Queens take a break, sleeping
on the floor at the back of the space whilst their colleagues
continue. After several hours, perhaps, there
are only two kings left speaking, pushing on the tale as
one by one the others come forwards to rejoin the line.
The Kings and Queens compete, interrupting, exaggerating,
taking over each other's stories, incorporating and
“And On The Thousandth Night…” remixes everything from
film plots, to religious stories, to traditional tales, jokes,
modern myths, through personal stories, scary stories, love
stories and sex stories to banal stories, extraordinary
stories and children's stories.
A line of performers, men and women, dressed as Kings
and Queens – cheap red cloaks and cardboard crowns.
A story is told, made up live, dragged from memory. It is
a long, mutating and endlessly self-cancelling story. A
story which somehow, in its many dips and turns, seems
to include many, if not all, of the stories in the world...

Forced Entertainment are regularly funded by Arts Council England and Sheffield
City Council
Forced Entertainment are Robin Arthur, Tim Etchells
(Artistic Director), Richard Lowdon (Designer), Claire
Marshall, Cathy Naden and Terry O’Connor.
2009 marks Forced Entertainment’s 25th anniversary.
Since forming the company on graduation from University
in 1984, the six core members of the group have sustained
a unique artistic partnership for quarter of a century,
confirming time and again their position as trailblazers
in contemporary theatre. The company’s substantial canon
of work reflects an interest in the mechanics of performance,
the role of the audience and the machi nations of
contemporary urban life. The work – framed and focused
by Artistic Director Tim Etchells - is distinctive and provocative,
delighting in disrupting the conventions of theatre
and the expectations of audiences. Forced Entertainment’s
trademark collaborative process – devising work as a
group through improvisation, experimentation and debate –
has made them pioneers of British avant-garde theatre
and earned them an unparalleled inter national reputation.
Tim Etchells, May 2009
The desire to break theatre - by overloading it, by stretching
it, by simplifying it, by speeding it up and by slowing it
down - is well reflected in this Live Brits Special Season
which presents a wide range of our recent projects.
Spanning our work on Sophie Calle's conceptual love
story text „Exquisite Pain“, the uproarious and combative
six hour story-telling marathon „And On The Thousandth
Night...“ as well as new developments in our work including
the radio-play/graphic-novel-come-to-life „Void
Story“ and my monologue for American actor Jim Fletcher
„Sight is the Sense...“ this season shows the company
in its ongoing attempt to reinvent theatre and performance
for the contemporary context.
A similar spirit runs through the work that we have pursued
at Forced Entertainment in relation to theatre, where
since the group's inception in 1984, we have interrogated
and reinvented theatre, exploring questions of contemporary
landscape and identity alongside a playful and limittesting
inquiry into systems such as those of language
and of the theatre itself.
Baudelaire spoke of the child's elemental relationship to
the toy being that of asking 'how can I break this?'

Forced Entertainment are regularly funded by Arts Council England and Sheffield
City Council
Forced Entertainment are Robin Arthur, Tim Etchells
(Artistic Director), Richard Lowdon (Designer), Claire
Marshall, Cathy Naden and Terry O’Connor.
2009 marks Forced Entertainment’s 25th anniversary.
Since forming the company on graduation from University
in 1984, the six core members of the group have sustained
a unique artistic partnership for quarter of a century,
confirming time and again their position as trailblazers
in contemporary theatre. The company’s substantial canon
of work reflects an interest in the mechanics of performance,
the role of the audience and the machi nations of
contemporary urban life. The work – framed and focused
by Artistic Director Tim Etchells - is distinctive and provocative,
delighting in disrupting the conventions of theatre
and the expectations of audiences. Forced Entertainment’s
trademark collaborative process – devising work as a
group through improvisation, experimentation and debate –
has made them pioneers of British avant-garde theatre
and earned them an unparalleled inter national reputation.
Tim Etchells, May 2009
The desire to break theatre - by overloading it, by stretching
it, by simplifying it, by speeding it up and by slowing it
down - is well reflected in this Live Brits Special Season
which presents a wide range of our recent projects.
Spanning our work on Sophie Calle's conceptual love
story text „Exquisite Pain“, the uproarious and combative
six hour story-telling marathon „And On The Thousandth
Night...“ as well as new developments in our work including
the radio-play/graphic-novel-come-to-life „Void
Story“ and my monologue for American actor Jim Fletcher
„Sight is the Sense...“ this season shows the company
in its ongoing attempt to reinvent theatre and performance
for the contemporary context.
A similar spirit runs through the work that we have pursued
at Forced Entertainment in relation to theatre, where
since the group's inception in 1984, we have interrogated
and reinvented theatre, exploring questions of contemporary
landscape and identity alongside a playful and limittesting
inquiry into systems such as those of language
and of the theatre itself.
Baudelaire spoke of the child's elemental relationship to
the toy being that of asking 'how can I break this?'