Mode-Extra_Dez_2020
Mode in und aus Berlin Mitte und Pankow
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fashion-extra
„BUY LESS,
CHOOSE WELL,
MAKE IT LAST“
Vivienne Westwood
ivienne Westwood bringt es auf den Punkt. Leider sieht die Realität anders aus. Wir kaufen
heute 60 Prozent mehr Kleidung, als wir es noch vor 15 Jahren getan haben, behalten diese
jedoch nur halb so lang. Dazu wird, laut Greenpeace, jedes fünfte Kleidungsstück nur einmal
oder sogar gar nicht getragen. Hat uns der Besitz von unzähligen Kleidungsstücken erfüllter oder
glücklicher gemacht? Eher nicht. Aber Mode soll ja Spaß machen, und zum Glück geht es auch anders.
Allein in Deutschland werden jährlich 391.752 Tonnen
Textilabfall produziert. Laut dem Deutschen Roten
Kreuz sind nur zwei bis vier Prozent der gespendeten
Altkleider in einem so guten Zustand, dass sie an Secondhandläden
in Deutschland oder Westeuropa weiterverkauft
werden können. Etwa die Hälfte der Kleidung
geht als Secondhandware nach Osteuropa, in den
Mittleren Osten, nach Mittelasien und vor allem nach
Afrika. Der Anteil, der nicht mehr als Secondhandware
weiterverwertet werden kann, wird nach Angaben des
Fachverbandes für Textilrecycling zu etwa 40 Prozent
als Putzlappen und Sekundärrohstoff (Ersatzbrennstoff)
weitergenutzt. Das Hauptproblem stellt jedoch
die große Menge an Altkleidern dar, die stetig wächst
und Altkleiderverwerter zunehmend überfordert. Dazu
sind während des Corona-Shutdowns viele auf die Idee
gekommen, ihren Kleiderschrank auszumisten. Weil
die Sortieranlagen und somit auch der Export stillgelegt
wurden, war der Absatzmarkt völlig weggebrochen.
Deshalb stand die Altkleiderbranche kurz vor dem
Kollaps. Daraufhin mussten sogar die Altkleidercontainer
in einigen deutschen Städten abgebaut werden.
Es ist also höchste Zeit, unseren blinden Überkonsum
infrage zu stellen. Was brauchen wir wirklich? Und für
welche Werte wollen wir stehen? Auch die Modeindustrie
beginnt umzudenken: Nachhaltigkeit und Style
schließen sich schon lange nicht mehr aus. Trotzdem
werden die meisten Einkaufsstraßen und Einkaufshäuser
noch von typischen Fast-Fashion-Brands wie
Zara, H&M und Co. dominiert.
Fast-Fashion-Brands produzieren bis zu 24 Kollektionen
pro Jahr und imitieren die Modetrends vom
Laufsteg in geringerer Qualität und zu einem niedrigeren
Preis. Dabei haben sich die Modezyklen in
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