23.11.2020 Aufrufe

Journalistische Verantwortung in der digitalen Gesellschaft

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

n JOURNALISMUS

träumten sie. Doch geschafft haben sie es

nicht. Jetzt aber haben sie die Bilder geschaffen,

die um die ganze Welt gingen.

Wie sehr kompetenter Journalismus gebraucht

wird, zeigt auch das Beispiel des

Newsrooms der Parteien. Friedrich Merz

hatte angedeutet, dass man seine Inhalte

demnächst selbst produzieren und dann

ganz auf Journalisten verzichten könne.

Das Beste ist, offensiv und selbstbewusst

darauf zu reagieren und zwar genau

dort, wo die Musik des Newsrooms spielt:

im Netz, im Ausbau der digitalen Präsenz.

Aber: es braucht viel mehr Einordnung, Erklärung

als früher. Die Parteien sind im Umbruch

und die alten Wahrheiten sind nicht

mehr die heutigen. Und das alles auch immer

schneller werdend. Um sich gegen Unsicherheiten

zu wappnen, hilft es, sich zu

informieren. Und dabei sind unabhängige,

seriöse Quellen bei der Suche nach der

Wahrheit von sehr großem Wert.

konstruktiven Journalismus geht es um

gründlichen, kritischen, ausgewogenen

Journalismus“.

Seine drei Säulen des konstruktiven Journalismus:

1. Blick auf die Lösungen: Du enthüllst

nicht nur die Probleme, sondern suchst

auch nach Lösungen.

2. Offen für Nuancen: Du strebst nach der

besten Version der Wirklichkeit, die verfügbar

ist. Du siehst die Welt mit beiden

Augen.

3. Für eine Debattenkultur: Du ermöglichst

eine offen demokratische Debatte, die

Menschen zusammenführt und nicht

spaltet.

Schraven: „Konstruktiver Journalismus

ergänzt Meldungen und investigative Recherchen.

Es geht schlicht darum, sich auf

den Zweck des Journalismus zurückzubesinnen.

Wir wollen durch kritische und konstruktive

Beiträge zur Entwicklung der Gesellschaft

beitragen.“

Journalismus ist Service am Menschen.

Es geht um nicht weniger als die Haltung

jedes einzelnen, wenn er oder sie seinen

oder ihren Beruf ausübt.

Stephan Weichert und Leif Kramp haben

dazu eine Studie erarbeitet. Das Wichtigste

gleich vorweg: Weder journalistische Recherche

noch Darstellungsformen müssen

sich großartig verändern. Wandeln muss

sich nur der Blickwinkel. Nicht allein das

Sensationelle, der Skandal stehe im Mittelpunkt.

Konstruktiver Journalismus gibt den

Lösungen einen breiten Raum.

Was kann Journalismus tun,

um verspieltes Vertrauen

zurückzugewinnen?

Es gibt immer wieder pauschale Manipulationsvorwürfe,

die den Kern des Misstrauens

in die Medien ausmachen.

Eine Möglichkeit, Vertrauen (zurück) zu

gewinnen, ist z. B., die eigene Arbeit besser

zu erklären, das heißt Transparenz bei den

Mechanismen der Nachrichtenproduktion

zu zeigen.

David Schraven von Correctiv: „Wir müssen

jetzt beweisen, warum Journalismus

für das breite Publikum, die Gesellschaft

und die Demokratie unverzichtbar ist. Beim

8

9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!