LJ-NOE_04-2019_01-2020 ENDVERSION
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SPOTLIGHT: WALD<br />
Der Wald als<br />
Rückzugsraum für<br />
Mensch und Tier<br />
Abseits der wirtschaftlichen<br />
Möglichkeiten, die der Wald bietet,<br />
dient er für viele als Erholungsraum<br />
oder Sportanlage.<br />
Vom Spazierengehen bis zum<br />
Radfahren gibt es hier viele Möglichkeiten,<br />
sich auszutoben oder<br />
um einfach nur ungestört zu entspannen.<br />
Da die Freizeitnutzung der Wälder nach<br />
wie vor zunimmt, gibt es schon sehr viele<br />
markierte Wanderwege und Mountain -<br />
bikestrecken. Worauf man dabei allerdings<br />
nicht vergessen sollte, ist, dass wir Menschen<br />
nicht die einzigen sind, die hin und<br />
wieder Ruhe brauchen.<br />
Unsere Wälder sind für viele Tiere Lebens-<br />
und Rückzugsraum. Vor allem in<br />
der kalten Jahreszeit müssen sie mit<br />
ihrer Energie sparsam umgehen und<br />
sich auf die Suche nach Futter fokussieren,<br />
damit sie überleben können. Radfahrer<br />
oder Wanderer, die abseits von markierten<br />
Strecken ihre Wege kreuzen, sorgen für<br />
großen Stress und das kostet lebenswichtige<br />
Energie. Umso wichtiger ist es<br />
daher, vorgegebene Routen nicht zu verlassen<br />
und sich an Verbote zu halten.<br />
Besonders Radfahrer sind für viele Tiere<br />
sehr störend, weil sie von der hohen<br />
Geschwindigkeit bei geringer Lautstärke<br />
überrascht werden.<br />
Starker Verbiss<br />
in Rückzugszonen<br />
Regelmäßige Störungen können dazu<br />
führen, dass sich die Tiere immer weiter<br />
auf immer kleinere Bereiche zurückziehen.<br />
Das wiederum führt schließlich zu Problemen<br />
bei den Waldbesitzern. Auf der<br />
Suche nach Nahrung beißen die Tiere<br />
nämlich Blätter, Knospen und Zweige<br />
von Bäumen ab und verletzen diese dadurch.<br />
Wenn sie sich nun aus Angst vor<br />
Ruhestörungen in immer kleinere Bereiche<br />
zurückziehen, steigt der Verbiss in diesen<br />
Zonen natürlich an, weil die Tiere ihre<br />
Nahrung brauchen. In der Folge kann<br />
sich das Wachstum der Pflanzen verzögern<br />
oder sie gar absterben lassen.<br />
Der Wald ist also ein sehr vielseitiger Lebensraum,<br />
der neben vielen Möglichkeiten<br />
auch verschiedenste Herausforderungen<br />
mit sich bringt. Wenn jeder rücksichtsvoll<br />
mit den Ressourcen und seiner Umgebung<br />
umgeht, profitieren alle davon: Forstwirt,<br />
Sportler, Flora und Fauna.<br />
„Ich nutze die<br />
Waldarbeit<br />
als Training“<br />
Natalie Üblacker aus Neuhofen<br />
an der Ybbs arbeitet in<br />
mehreren Bereichen mit Holz.<br />
Die 18-Jährige lernte die Forstarbeit in<br />
ihrer Schulzeit an der Bergbauernschule<br />
LFS Hohenlehen lieben und absolviert<br />
aktuell eine Tischlerlehre mit Matura. In<br />
ihrer Freizeit nimmt sie mit großer Begeisterung<br />
an Forstwettbewerben teil.<br />
Natalie lebt mit ihren Eltern am familieneigenen<br />
Betrieb. Von Ackerbau über Milchwirtschaft<br />
bis zur Forstarbeit gibt es an<br />
so einem Hof einiges zu tun. Als wir bei<br />
Familie Üblacker ankamen, wurden wir<br />
von Vater und Tochter sehr herzlich empfangen.<br />
Im Wald wurde bereits im Vorfeld<br />
ein Baum ausgesucht, der beim Fotoshooting<br />
gefällt werden sollte.<br />
„Jeder Baum ist anders“<br />
Kaum im Wald angekommen, machte<br />
sich Natalie sofort ans Werk. Mit gekonnten<br />
Handgriffen wurde die Motorsäge<br />
vorbereitet und mit den ersten<br />
„Ich schätze die Natur –<br />
mit ihr zu arbeiten ist ein<br />
sehr schöner Ausgleich.”<br />
20 I noe.landjugend.at