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3SAM Zeitschrift 1-2020

Der "Gemeindebrief" der 3SAM-Kirchengemeinde Ellmendingen, Dietenhausen & Weiler

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CORONA-PANDEMIE

GELIEHENES GELD

VERÄNDERT DIE WELT.

Corona, Corona, nix als Corona.

Dabei geht es uns weltweit gesehen noch immer unvergleichlich

gut. Und die Krise hat Menschen andernorts,

die eh schon eine viel schlechtere Ausgangslage

hatten, ungleich schwerer getroffen als uns.

Da tut vielleicht ein kleiner Blick über den Tellerrand

ganz gut – auch über Corona hinaus. Eine Idee, wie

wir anderen weltweit helfen können, in Form eines

persönlichen Berichts:

Es wurde konkret

2014 kam ich endlich in die Pötte und informierte mich genauer.

Ich rief die Seite www.kiva.org auf und fing sofort Feuer.

Da waren die Menschen, welche im Crowdfunding-Modus

mit Kleinstbeträgen ab 25$ unterstützt werden können, abgebildet.

Exemplarisch will ich zwei der ersten Kredite beschreiben,

die ich über KIVA vergeben habe:

Im Jahr 2014 hat mein Mann mir ein T-Shirt geschenkt, das ich

ganz besonders gern getragen habe. Inzwischen ist der Aufdruck

so verwaschen, dass die Schrift kaum noch zu lesen ist.

Das T-Shirt gab immer wieder Anlass zu neugierigen Nachfragen,

und immer habe ich mit großem Vergnügen erklärt, worum

es da geht.

„The International Bank of Sonja”

Der Aufdruck lautete: „The International Bank of Sonja“. In kleinerer

Schrift darüber stand „The best way to invest your money“

und darunter „We’re here to help“.

„The International Bank of Sonja” – was soll das denn bitte heißen?

Nun, ich bin sozusagen eine Bank. Denn seit dem Jahr

2014 vergebe ich weltweit Mikrokredite, und zwar über KIVA.

KIVA ist eine kalifornische Organisation, welche seit 2005 mit

Hilfe des Internets weltweit Menschen, die finanzielle Hilfe brauchen,

mit potentiellen Geldgebern direkt in Verbindung bringt.

Die Idee, welche mich sofort begeisterte: Es geht hier nicht um

Spenden, sondern um Kredite. Mehr als 1,7 Milliarden Menschen

dieser Erde haben keinen Zugang zu Banken, oder aber

sie werden nicht als kreditwürdig erachtet – manchenorts einfach

schon, weil sie Frauen sind. Dabei gibt es da unendlich

schwer arbeitende, kreative, begabte Menschen, welche nur

eine Art Starthilfe brauchen, um auf eigenen Beinen stehen zu

können. Wenn ich einen Kredit vergebe, dann ehre und wertschätze

ich das Wissen, das Können und den Einsatz desjenigen,

der diesen Kredit empfängt.

Arayik - Armenischer Taxifahrer

Da war Arayik, ein armenischer Taxifahrer. Arayik brauchte

1000 $, damit er neue Reifen für sein Taxi kaufen konnte. Ohne

die Reifen hätte er seinem Beruf nicht weiter nachgehen können

– so einfach ist das!

„Espoir” - die Gruppe um Mr. Vendinmi und seine Schönheitsprodukte

Ein anderer meiner ersten Kredite ging an eine Gruppe, die

sich „Espoir“, „Hoffnung“ nennt. KIVA arbeitet mit lokalen Partnern

zusammen, welche die Bedürfnisse der Menschen vor

Ort genau kennen und sie auch schulen und begleiten. In vielen

Ländern bilden sich dann Gruppen, welche sich gegenseitig

motivieren und unterstützen. Das Foto der Gruppe „Espoir“

in Kombination mit dem Beschreibungstext dieses Darlehens

zauberte mir ein dickes Grinsen ins Gesicht. In der Beschreibung

stand, Mr. Vendinmi verkaufe seit zwei Jahren „Beauty Products“,

Schönheitsprodukte, an Männer und Frauen. Er brauche

den Kredit von 1.150 $, um am Großmarkt Nachschub einkau-

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3SAM 1/2020 | CVJM-Zeitung 33. Jahrgang Nr. 101

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