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3SAM Zeitschrift 1-2020

Der "Gemeindebrief" der 3SAM-Kirchengemeinde Ellmendingen, Dietenhausen & Weiler

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CORONA-PANDEMIE

WIE ICH CORONA ERLEBT HABE UND NOCH ERLEBE

Eigentlich hatte ich mich Anfang des Jahres sehr darüber gefreut, dass ich wieder zur Reha fahren durfte

nach Bad Waldsee. Denn eigentlich wusste ich, es kann nur gut werden. Es gibt dort die Möglichkeit zu schönen

Spaziergängen rund um den See. Dann freute ich mich wahnsinnig auf die vielen Anwendungen in der

Therme gleich bei der Kurklinik. Deshalb – los geht’s. Die Koffer wurden gepackt, das Auto vollgetankt und

ab ging es, am 9. März 2020. Ich fuhr aber doch irgendwie mit einem komischen Gefühl im Bauch, weil – ihr

wisst es schon, CORONA.

Die ersten Tage Reha

In der Klinik angekommen bekam ich

mein Zimmer, und gleich ging es los

zum Spaziergang um den See (am 1. Tag

gibt es ja noch keine Anwendungen).

Am zweiten Tag bekam ich dann meine

Termine, ich durfte zum Aqua-Bike,

zum Aqua-Jogging, danach konnte ich

schwimmen, ich hatte Massage, Krankengymnastik

und, und, und. Tja, und dann

kam der Mittwoch, und wir erhielten die

erste Hiobsbotschaft: „Leider dürft ihr

abends jetzt nur noch bis 21 Uhr in das

Bistro bei der Therme“. Okay, dachten wir

da noch. Ist ja nicht so schlimm. Danach

kann man noch etwas zusammensitzen,

und gut ist. Von wegen! Denn plötzlich

hieß es am nächsten Tag: Es tut uns leid,

aber es dürfen keine Tische mehr zusammengestellt

werden. Na ja, auch nicht so

schlimm. Aber am Freitag wurde es dann

kritisch: „Leider müssen wir euch mitteilen,

dass das Bad nur noch für die Anwendungen

geöffnet ist. Keiner darf mehr

schwimmen gehen, außer zu seiner Wassergymnastik.

Danach sofort wieder ins

Zimmer“. Wie, deshalb bin ich doch hier!?!

Schwimmen wollte ich, da mir das guttut.

Eingang gesperrt

Und so schaukelte es sich langsam

hoch. Bis dann für mich am Sonntag der

Schlusspunkt gesetzt wurde: „Wir bitten

euch, nur noch alleine Spaziergänge zu

unternehmen. Die Tischzeiten werden

ab sofort geändert, es darf nur noch zu

zweit am Tisch gesessen werden. Jeder

bekommt eine genaue Essenszeit zugewiesen.

Und nach Möglichkeit bitten wir

euch, nach den Anwendungen eure Zimmer

aufzusuchen“. Da dachte ich mir: So

hab ich mir das nicht vorgestellt. Deshalb

ging ich am nächsten Tag zu meiner Ärztin,

ihr erklären, dass ich hier so mehr unter

Stress stehen würde als zu Hause. Und

meine offizielle Entlassung erfolgte dann

nach gerade mal sieben Tagen. Aber ich

dachte mir, du kannst dich daheim besser

erholen, als wenn du hier bleibst.

leere Therme

Wieder zuhause

Zu Hause angekommen habe ich das

dann auch ausgeführt. Jeden Tag habe

ich einen schönen Spaziergang gemacht,

habe wieder mit dem Radfahren angefangen.

Außerdem habe ich es genossen,

mit unserem Enkel und unseren Kindern

immer wieder unseren Garten zu nutzen.

Deshalb gab es dann auch einen eigenen

Sandelkasten, da ja die Spielplätze leider

gesperrt waren.

Und – natürlich habe ich mir dann überlegt,

wie kann ich mich in der Gemeinde

einbringen und helfen. Aber das war

gar nicht so einfach. Schließlich zähle ich

durch meine Erkrankung zu den Risikopatienten.

Also war klar, den Einkaufservice

kann ich vergessen. Tja, und dann

8

3SAM 1/2020 | CVJM-Zeitung 33. Jahrgang Nr. 101

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