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Wenn die ÖVP am Ruder ist,

werden die Pensionen gekürzt!

Die ÖVP wollte es offensichtlich schnell und

ohne viele Diskussionen machen. Sonst wäre

das Thema nicht über einen Abänderungsantrag

direkt in den Nationalrat gebracht worden.

Die Rede ist von der Wiedereinführung

von Abschlägen bei den Pensionen. Anders ist

es nicht vorstellbar. Begutachtungsverfahren

und Diskussionen im zuständigen Sozialausschuss

wurden damit bewusst umgangen.

Die Rede war immer von der Hacklerregelung,

die richtig bezeichnet die Langzeitversichertenpension

ist.

Ab 2022 gibt es nun wieder Abschläge für

Langzeitversicherte. Aber nicht nur für diese.

Die ÖVP hat, gemeinsam mit den GRÜNEN,

gleich auch für Schwerarbeiter und für Invalide

bzw. Berufsunfähige, die vor dem 65.

Lebensjahr in Pension gehen, Abschläge beschlossen.

A - zahlt 47 Jahre in das System ein.

Ihm werden 12,6% weggenommen

wenn er in Pension geht!

B - zahlt 40 Jahre in das System ein.

Er bekommt einen Zuschlag von 4,2%

wenn er in Pension geht!

FINDEN SIE DAS GERECHT?

A beginnt mit 15 eine Lehre und geht mit 62

in Pension.

B macht ein Studium bis 26 und geht mit 66

in Pension.

Dazu muss noch gesagt werden, dass Akademiker

im Durchschnitt eine um 5 Jahre

höhere Lebenserwartung als Arbeiter haben.

Für die Betroffenen bedeutet das monatlich

etwa 300,- Euro oder über 4.000,- Euro im

Jahr weniger Geld im Börsel. Als Ausgleich

soll es einen Frühstarterbonus geben. Die

von der Regierung publizierten 60,- Euro

sind aber in der Praxis nicht erreichbar, da

viele Zeiten nicht angerechnet werden. Zudem

wurde auch die erste Pensionserhöhung

wieder aliquotiert, wodurch die Pensionen

um einen höheren Betrag nochmals reduziert

werden, als der Frühstarterbonus aus macht.

Vom SPÖ Pensionistenverband wird diese

Pensionskürzung kategorisch abgelehnt.

Vom ÖVP Seniorenbund wird diese Kürzung

allerdings begrüßt!

Eines der Argumente der Regierungsfraktionen

ist, dass die abschlagsfreie Frühpension

mit 62 Frauen gegenüber ungerecht ist. Fakt

ist aber, dass Frauen derzeit noch mit 60 ab-

Bild: Österr. Nationalbibliothek

Ein SPÖ Wahlplakat aus 1953. Die Bildsprache

war damals eine andere. Bei

Pensionist*innen sprach man von Rentnern.

Der Inhalt blieb über den Lauf der

Jahre leider gleich. Die ÖVP hat für ASVG

Pensionist*innen nichts über!

schlagsfrei in Pension gehen können, sie können

aber auch darüber hinaus noch arbeiten,

um die Pension zu erhöhen. In den meisten

Fällen findet sich aber kein Dienstgeber, der

Frauen darüber hinaus beschäftigt.

Sollten die Erhöhung von Frauenpensionen

wirklich ein Anliegen der ÖVP sein, brauchen

sie nur die Kindererziehungszeiten deutlich

besser bewerten. Das würde für sehr viele

Frauen zu einer besseren Pension führen.

Die ÖVP tritt schon viele Jahre für private

Säulen im Pensionssystem ein. Beim starken

gesetzlichen Umlagesystem verdient halt die

Versicherungswirtschaft keine Millionen. Daher

will die ÖVP das derzeitige gesetzliche

System auf jeden Fall schwächen.

Impressum: Ernsthofner Infos.

Medieninhaber und Herausgeber: SPÖ Ernsthofen,

Weindlau 26/1, E-Mail: spoe.ernsthofen@gmx.at;

Internet: www.ernsthofen.spoe.at/

Fotos, sofern nicht anders gekennzeichnet: ©JDolzer

Hersteller: color4life, Enns; Herstellungsort: Enns;

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