Hochzeitsmagazin Oldenburg
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Foto: Gerhard Sander<br />
Hochzeitsbräuche aus alter Zeit<br />
Das Einladungszeremoniell<br />
Aus Überlieferungen wissen wir, dass es mancherorts üblich war, den Freunden des<br />
Bräutigams die Ehre zuteil werden zu lassen, das Zeremoniell der Einladung zu übernehmen.<br />
Sie schossen zwei Wochen vor der Hochzeit vor den Häusern der Gäste Pistolenschüsse<br />
ab. Danach sprachen sie die Einladungen aus und wurden zur Belohnung reichlich<br />
bewirtet.<br />
Außerdem gingen am Tage vor der Hochzeit die engsten männlichen Verwandten des<br />
Hochzeitspaares mit Sträußen geschmückt von Haus zu Haus, um im Namen des Hochzeitspaares<br />
zur Hochzeit einzuladen.<br />
In anderen Gegenden übernahm der “Hochzeitsbitter” die Einladung der Gäste. Geschmückt<br />
war er mit einem Stock, der mit Blumen und bunten Bändern verziert war. An<br />
der Seite hing die (Schnaps-) Flasche, die ihm von Haus zu Haus immer wieder zu füllen<br />
war. Verkündet wurde laut und vernehmlich ein “Hochzeitsbitter-Spruch” in Gedichtform.<br />
In dem der Hochzeitsbitter auch die Speisefolge aufzählte und die Gäste ermahnte,<br />
Messer und Gabel mitzubringen. Am Ende hieß es dann: “Nun macht euch fein, aber<br />
nicht zu fein, Braut und Bräutigam wollen gern die Feinsten sein.“<br />
Völlerei<br />
Im Mittelalter gab es Gesetze gegen den übertriebenen Luxus bei Hochzeiten. So durfte<br />
nicht länger als sieben Tage gefeiert werden. Nach einer brandenburgischen Verordnung<br />
durften nicht mehr als vierzig verschiedene Gerichte aufgetragen werden.<br />
Brot und Licht<br />
Ebenfalls spielen schon im Altertum Brot und Licht bei der Hochzeit eine große Rolle.<br />
So prangte beispielsweise in Westfalen inmitten der Hochzeitstafel ein Riesenbrot mit einer<br />
Kerze verziert. Das Brot wurde im Anschluss an die Feierlichkeiten an die Armen verteilt<br />
und die Kerze in die Kirche gestellt. In Schlesien, aber auch in Hessen, reichte die Brautmutter<br />
dem Bräutigam und seiner Braut beim Einzug in das neue Heim einen frischen<br />
Laib Brot. Ein Stück des Brotes verwahrte dann die Braut für alle Zeiten. Dieser Brauch<br />
sollte das junge Paar davor bewahren, künftig Hunger zu leiden. Der Rest des Brotlaibs<br />
wurde an die Armen verteilt.<br />
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S Y M B O L I K