29.12.2020 Aufrufe

Mitteilungsblatt 2021 - DAV Donauwörth

Mitteilungsblatt 2021 der Sektion Donauwörth des DAV e. V.

Mitteilungsblatt 2021 der Sektion Donauwörth des DAV e. V.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

„Best of“ - Abenteuer aus dem Tourenbuch

1959 Totenkirchl-Westwand, Dülfer (Gustl Dinger)

Wir stehen am Fuße der Totenkirchl-Westwand, am Einstieg der

„Dülfer“. Ich habe einen Mordsrespekt vor dieser Tour. Der

Führer schreibt: „Eine der glänzendsten Leistungen der Kletterer

vor dem 1. Weltkrieg“, Schwierigkeit 5+ (die Skala reichte in

dieser Zeit bis 6+), Normalzeit ca. 7 Stunden.

Es wäre bis dahin unsere schwierigste Kletterei in den Bergen.

Werden wir es schaffen? Hans scheint etwas zuversichtlicher,

obwohl auch er angespannt wirkt. Schweigend seilen wir uns an

und hängen das Eisenzeug um. Schnell noch den sogenannten

„Angstbiseler“ und los geht es. Wir führen wechselweise. Den

Nasenquergang, den wir für die Schlüsselstelle halten, will Hans

führen. Mir ist es recht. Wir sind allein in der Route und das ist

gut so. So entsteht kein zusätzlicher Druck.

Außer den Seilkommandos ist

nur das Klirren der Karabiner

und hie und da das Scharren

der Stiefel zu hören (wir

kletterten in dieser Zeit alles

mit den schweren Schuhen).

In einer ordentlichen Zeit

erreichen wir den Nasenquergang.

Hier wollen wir es

besonders gut machen. Wir

binden uns von einem der

beiden Seile aus, um es als

Quergangsseil zu verwenden.

Die Idee ist gut, die Ausführung

weniger! Hans, der den Quergang souverän gemeistert

hat, will es besonders gut machen und fädelt das Quergangsseil

zusätzlich durch einen Zwischenhaken. Dabei übersieht er, dass

sich die beiden Seile kreuzen. Als ich nun als Seilzweiter

115

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!