Bauen in Weiß – mit PORIT und Kalksandstein - Unika
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<strong>Bauen</strong> <strong>in</strong> <strong>Weiß</strong> <strong>–</strong><br />
<strong>mit</strong> <strong>PORIT</strong> <strong>und</strong><br />
Kalksandste<strong>in</strong>
1<br />
S. 1<br />
2<br />
S. 2<strong>–</strong>4<br />
3<br />
S. 5<strong>–</strong>11<br />
4<br />
S. 12<strong>–</strong>25<br />
5<br />
S. 26<strong>–</strong>38<br />
6<br />
S. 39<strong>–</strong>62<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
E<strong>in</strong>leitung<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
2.1 Flexibles Bausystem<br />
2.2 Planung <strong>und</strong> Lieferung aus e<strong>in</strong>er<br />
Hand<br />
2.3 Optimale Arbeitsvorbereitung<br />
<strong>und</strong> Arbeitstechniken<br />
2.4 Niedrige Arbeitszeitrichtwerte<br />
2.5 Kommerzielle Systemvorteile<br />
Baustoffe<br />
3.1 Kalksandste<strong>in</strong><br />
3.2 Porit-Porenbeton<br />
3.3 Umweltverträglichkeit<br />
3.3.1 Ökologische Qualität<br />
3.3.2 Sparsamer Rohstoffverbrauch<br />
3.3.3 Energiesparende Herstellung<br />
3.3.4 Umweltschonende Verarbeitung<br />
3.3.5 Energiesparende<br />
Gebäudenutzung<br />
3.3.6 Rückbau, Wiederverwendung<br />
<strong>und</strong> Weiterverwertung<br />
Bausystem<br />
4.1 Allgeme<strong>in</strong>es<br />
4.2 Mauerwerksprodukte<br />
4.2.1 Ste<strong>in</strong>e<br />
4.2.2 Elemente<br />
4.2.3 Planbauplatten<br />
4.3 Ergänzungsprodukte<br />
4.3.1 Kimmste<strong>in</strong>e <strong>und</strong> ISO-Kimmste<strong>in</strong>e<br />
4.3.2 Deckenrandste<strong>in</strong>e<br />
4.3.3 U-Schalen<br />
4.3.4 Stürze<br />
4.3.5 Rolladenkästen <strong>und</strong><br />
Gurtrollerste<strong>in</strong>e<br />
4.4 Produkte für Sichtmauerwerk<br />
4.4.1 Allgeme<strong>in</strong>es<br />
4.4.2 Außensichtmauerwerk<br />
4.4.3 Innensichtmauerwerk<br />
Konstruktionen<br />
5.1 Außenwände<br />
5.1.1 Tragende Außenwände<br />
5.1.2 Nichttragende Außenwände<br />
5.2 Innenwände<br />
5.2.1 Tragende Innenwände<br />
5.2.2 Nichttragende Innenwände<br />
5.3 Verb<strong>und</strong> aus Außenwand <strong>und</strong><br />
Innenwand<br />
5.4 Kelleraußenwände<br />
Bauphysik<br />
6.1 Allgeme<strong>in</strong>es<br />
6.2 Wärmeschutz <strong>und</strong><br />
Energiee<strong>in</strong>sparung<br />
6.2.1 M<strong>in</strong>destwärmeschutz<br />
6.2.2 Energiesparender Wärmeschutz<br />
6.2.3 Luftdichtheit<br />
6.2.4 Sommerlicher Wärmeschutz<br />
6.3 Feuchteschutz<br />
6.3.1 Tauwasserschutz<br />
6.3.2 Schlagregenschutz<br />
6.3.3 Abdichtungen<br />
6.4 Schallschutz<br />
6.4.1 Allgeme<strong>in</strong>es<br />
6.4.2 Außenwände<br />
6.4.3 Wohnungstrennwände<br />
7<br />
S. 63<strong>–</strong>67<br />
8<br />
S. 68<strong>–</strong>72<br />
9<br />
S. 73<strong>–</strong>74<br />
10<br />
S. 75<strong>–</strong>76<br />
6.4.4 Haustrennwände <strong>und</strong><br />
Treppenraumwände<br />
6.5 Brandschutz<br />
6.5.1 Allgeme<strong>in</strong>es<br />
6.5.2 F-klassifizierte Wände<br />
6.5.3 Außenwände (Ausfachungswände<br />
<strong>und</strong> Brüstungen)<br />
6.5.4 Brandwände<br />
6.5.5 Gebäudetrennwände <strong>und</strong><br />
Gebäudeabschlusswände<br />
6.5.6 Komplextrennwände<br />
6.5.7 Wandanschlüsse<br />
Berechnung, Ausführung <strong>und</strong><br />
Bearbeitung<br />
7.1 Berechnung<br />
7.2 Ausführung<br />
7.3 Bearbeitung<br />
Putze<br />
8.1 Allgeme<strong>in</strong>es<br />
8.2 Außenputze<br />
8.2.1 Allgeme<strong>in</strong>es<br />
8.2.2 M<strong>in</strong>eralische Leichtputze für e<strong>in</strong>schaliges<br />
Mauerwerk aus <strong>PORIT</strong>-<br />
Porenbeton<br />
8.2.3 Putze für Wärmedämmverb<strong>und</strong>systeme<br />
auf Kalksandste<strong>in</strong>-<br />
Mauerwerk<br />
8.3 Innenputze<br />
8.3.1 Konventionelle Innenputze<br />
8.3.2 Dünnlagen-, Spachtel- <strong>und</strong><br />
Glättputze<br />
Befestigungen<br />
9.1 Allgeme<strong>in</strong>es<br />
9.2 Nägel <strong>und</strong> Schrauben für<br />
Befestigungen an Wänden aus<br />
<strong>PORIT</strong>-Porenbeton<br />
9.3 Dübelsysteme für Befestigungen<br />
an Wänden aus <strong>PORIT</strong>-Porenbeton<br />
<strong>und</strong> Kalksandste<strong>in</strong><br />
9.3.1 Kunststoffdübel<br />
9.3.2 Injektionsdübel<br />
9.4 Bolzen für Durchsteckmontagen<br />
<strong>in</strong> Wänden aus <strong>PORIT</strong>-Porenbeton<br />
Literatur<br />
10.1 Bücher<br />
10.2 Normen<br />
10.3 Verordnungen<br />
10.4 Richtl<strong>in</strong>ien<br />
10.5 Merkblätter<br />
10.6 Zulassungen<br />
10.7 Software
Impressum<br />
Herausgeber: Porit GmbH<br />
Redaktion: Dipl.-Ing. He<strong>in</strong>z Krüger<br />
Dipl.-Kfm. Hermann Wessels<br />
Autor: Prof. Dr.-Ing. Mart<strong>in</strong> Homann<br />
Fachhochschule Münster<br />
Copyright by Redaktion, 17.08.2005<br />
Bildquellen:<br />
Kalksandste<strong>in</strong>-Info GmbH, Hannover<br />
B<strong>und</strong>esverband Porenbeton, Wiesbaden
Rationell zu bauen ist e<strong>in</strong>e wichtige<br />
Planungs- <strong>und</strong> Bauaufgabe. Bedeutsam<br />
ist auch, dass Baustoffe umweltscho-<br />
nend hergestellt werden <strong>und</strong> Bauteile<br />
energiesparende Eigenschaften haben.<br />
Moderne Bausysteme müssen diesen<br />
Ansprüchen genügen <strong>und</strong> zu wirtschaftli-<br />
chen Kosten angeboten werden.<br />
Diesen Kriterien entsprechend bieten<br />
Hersteller des fortschrittlichen <strong>und</strong> er-<br />
probten Mauerwerkssystems „<strong>Bauen</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>Weiß</strong>“ <strong>–</strong> für Außen- <strong>und</strong> Innenwände <strong>–</strong> <strong>in</strong>-<br />
dustriell vorgefertigte Bauprodukte an,<br />
die sich auf der Baustelle schnell <strong>und</strong> e<strong>in</strong>-<br />
fach ver- <strong>und</strong> bearbeiten lassen. „<strong>Bauen</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>Weiß</strong>“ umfasst die breite Palette von<br />
weißen Ste<strong>in</strong>en, Elementen <strong>und</strong> Bau-<br />
platten niedriger <strong>und</strong> hoher Rohdichte-<br />
klassen aus -Porenbeton <strong>und</strong> Kalk-<br />
sandste<strong>in</strong> sowie deren Ergänzungspro-<br />
dukte. Die Baustoffverträglichkeit von<br />
<strong>PORIT</strong>-Porenbeton <strong>und</strong> Kalksandste<strong>in</strong>,<br />
aufe<strong>in</strong>ander abgestimmte Produktab-<br />
messungen sowie systemgerechte<br />
Planung <strong>und</strong> Anwendungstechnik s<strong>in</strong>d<br />
Voraussetzungen für schadenfreies <strong>und</strong><br />
wirtschaftliches <strong>Bauen</strong>. Durch die unge-<br />
wöhnlich breite Fächerung der Angebots-<br />
palette <strong>mit</strong> Ste<strong>in</strong>-Rohdichteklassen von<br />
0,4 bis 2,2 <strong>und</strong> <strong>mit</strong> Ste<strong>in</strong>-Festigkeits-<br />
klassen von 2 bis 28 werden die bau-<br />
physikalischen <strong>und</strong> alle anderen bau-<br />
technischen Anforderungen an „leichtes“<br />
Mauerwerk (<strong>PORIT</strong>-Porenbeton) <strong>und</strong><br />
„schweres“ Mauerwerk (Kalksandste<strong>in</strong>)<br />
vom Keller bis zum Dach <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>schaligen<br />
oder mehrschaligen Wandkonstruktionen<br />
problemlos <strong>und</strong> kostengünstig erfüllt.<br />
Die Übere<strong>in</strong>stimmung der relevanten<br />
Herstellungs- <strong>und</strong> Eigenschaftskriterien<br />
der weißen Mauerwerksprodukte ist<br />
Gr<strong>und</strong>lage für e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>wandfreie Bau-<br />
ausführung:<br />
1 E<strong>in</strong>leitung<br />
• Zentrale Güteüberwachung der<br />
Produktion<br />
• Natürliche Rohstoffe Zement, Kalk,<br />
Sand <strong>und</strong> Wasser<br />
• B<strong>in</strong>de<strong>mit</strong>telgeb<strong>und</strong>ene Baustoffe<br />
• Dampfdruckhärtung<br />
• Ste<strong>in</strong>farbe weiß<br />
• Abgestimmte Produktabmessungen<br />
• Hohe Maßgenauigkeit <strong>und</strong><br />
Planebenheit<br />
• Gleiches Formänderungsverhalten<br />
• Günstiges feuchtetechnisches<br />
Verhalten<br />
• Ökologische Qualität<br />
• Moderne Mauertechniken<br />
Das breit gefächerte weiße Bausystem<br />
<strong>mit</strong> Lieferung aus e<strong>in</strong>er Hand ermöglicht<br />
folgende Wandausführungen:<br />
• energiesparende, e<strong>in</strong>schalige<br />
Außenwände aus <strong>PORIT</strong>-Porenbeton<br />
• energiesparende, mehrschalige<br />
Kalksandste<strong>in</strong>-Außenwände <strong>mit</strong><br />
Wärmedämmverb<strong>und</strong>system oder<br />
Dämmung im Wandquerschnitt<br />
• massive Kalksandste<strong>in</strong>-Innenwände<br />
für hochwirksamen Schallschutz<br />
• e<strong>in</strong>schalige, nichttragende <strong>und</strong><br />
tragende Innenwände aus<br />
<strong>PORIT</strong>-Porenbeton bei ger<strong>in</strong>gen<br />
Schallschutz-Anforderungen<br />
Die vorliegende Broschüre zeigt, wie die<br />
unterschiedlich ausgerichteten Anfor-<br />
derungen an Innen- <strong>und</strong> Außenwände <strong>mit</strong><br />
1<br />
nur e<strong>in</strong>em System erfüllt werden. Im fol-<br />
genden Kapitel werden die Argumente er-<br />
läutert, die das „<strong>Bauen</strong> <strong>in</strong> <strong>Weiß</strong>“ zu e<strong>in</strong>em<br />
wirtschaftlichen Erfolg führen. Im dritten<br />
Kapitel wird auf die ressourcenscho-<br />
nende Herstellung der Baustoffe e<strong>in</strong>ge-<br />
gangen. Das Herstellungsverfahren <strong>und</strong><br />
die verwendeten Rohstoffe stehen für be-<br />
stimmte Formänderungs- <strong>und</strong> Festig-<br />
keitseigenschaften, die <strong>PORIT</strong>-Poren-<br />
beton <strong>und</strong> Kalksandste<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>er idealen<br />
Komb<strong>in</strong>ation machen. Das Bausystem,<br />
die Mauerwerksprodukte <strong>und</strong> die Ergän-<br />
zungsprodukte werden im vierten Kapitel<br />
vorgestellt. Das anschließende Kapitel<br />
behandelt die Konstruktionen, die für<br />
schadenfreies Planen <strong>und</strong> <strong>Bauen</strong> stehen.<br />
Bauphysikalische Betrachtungen s<strong>in</strong>d<br />
Inhalt von Kapitel 6, <strong>in</strong> dem die für das<br />
Wohnen wichtigen Voraussetzungen <strong>–</strong><br />
Wärme-, Feuchte-, Schall- <strong>und</strong> Brand-<br />
schutz <strong>–</strong> ausführlich behandelt werden. In<br />
Kapitel 7 werden Ausführungs-, Verarbei-<br />
tungs- <strong>und</strong> Bearbeitungskriterien erläu-<br />
tert <strong>und</strong> im Kapitel 8 Putze. Die Vielfalt der<br />
Befestigungsmöglichkeiten <strong>–</strong> von leich-<br />
ten bis schweren Lasten <strong>–</strong> wird <strong>in</strong> Kapitel<br />
9 dargestellt.<br />
„<strong>Bauen</strong> <strong>in</strong> <strong>Weiß</strong>“ bedeutet:<br />
• für den Bauherrn e<strong>in</strong>e Bauausführung<br />
nach se<strong>in</strong>en <strong>in</strong>dividuellen Wünschen<br />
<strong>mit</strong> hoher Qualität <strong>und</strong> günstigen<br />
Kosten<br />
• für den Planer e<strong>in</strong>e Fülle gestalteri-<br />
scher <strong>und</strong> technischer Möglichkeiten<br />
• für den Ausführenden e<strong>in</strong> hohes Maß<br />
an Rationalisierung bei problemloser<br />
Ausführung<br />
1
2<br />
2.1 Flexibles Bausystem<br />
Zum rationellen <strong>Bauen</strong> gehört bereits <strong>in</strong><br />
der Planungsphase die Auswahl e<strong>in</strong>es<br />
Bausystems, dessen Flexibilität <strong>und</strong> da-<br />
<strong>mit</strong> dessen Eignung sich durch die dazu-<br />
gehörigen Bauteile <strong>und</strong> Ergänzungspro-<br />
dukte auszeichnet. Die Systemtauglich-<br />
keit e<strong>in</strong>es Bausystems ergibt sich durch<br />
die Herstellungsverfahren der Baustoffe<br />
<strong>und</strong> die verwendeten Rohstoffe. So ist die<br />
Komb<strong>in</strong>ation von Wänden aus den b<strong>in</strong>de-<br />
<strong>mit</strong>telgeb<strong>und</strong>enen Baustoffen <strong>PORIT</strong>-<br />
Porenbeton <strong>und</strong> Kalksandste<strong>in</strong> baustoff-<br />
verträglich <strong>und</strong> systemgerecht. Dieser<br />
gegenüber anderen Wandbaustoffen un-<br />
schlagbare Vorteil gilt gleichermaßen für<br />
Mauerwerk aus kle<strong>in</strong>-, <strong>mit</strong>tel- <strong>und</strong> groß-<br />
formatigen Ste<strong>in</strong>en als auch für die<br />
Ergänzungsprodukte wie Stürze oder<br />
Kimmste<strong>in</strong>e. Zur Kompatibilität der Bau-<br />
produkte gehören aufe<strong>in</strong>ander abge-<br />
stimmte Maße, Anschlüsse <strong>und</strong> Toleran-<br />
zen. Produkte aus dem System „<strong>Bauen</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>Weiß</strong>“ erfüllen diese <strong>und</strong> alle weiteren<br />
technischen Kriterien <strong>in</strong> vorbildlicher<br />
Weise <strong>und</strong> gewährleisten die erforderliche<br />
Flexibilität.<br />
2.2 Planung <strong>und</strong> Lieferung<br />
aus e<strong>in</strong>er Hand<br />
Zur Beurteilung der Wirtschaftlichkeit von<br />
Gebäuden s<strong>in</strong>d alle Phasen der „Lebens-<br />
dauer“ e<strong>in</strong>es Gebäudes <strong>in</strong> die Betrach-<br />
Systemgerechte<br />
Planung<br />
Baustoff-<br />
Verträglichkeit<br />
Wirtschaftliches <strong>Bauen</strong> <strong>mit</strong> großformatigen Ste<strong>in</strong>en.<br />
2 Wirtschaftlichkeit<br />
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Baustellene<strong>in</strong>richtung.<br />
tung <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>zubeziehen. Die Herstellungs-<br />
phase, die Nutzungsphase, laufende<br />
Veränderungen <strong>in</strong> der Gebrauchsphase<br />
<strong>und</strong> die Rückbauphase. Schon bei der<br />
Herstellung der Wände zeigt sich, dass<br />
die Wirtschaftlichkeit von Mauerwerk<br />
wesentlich von den Eigenschaften des<br />
gewählten Bausystems, der Abstimmung<br />
der verwendeten Wandbaustoffe auf-<br />
e<strong>in</strong>ander, aber auch von den Transport-<br />
<strong>und</strong> Montagekosten abhängt. Häufig<br />
werden unterschiedliche Wandbaustoffe<br />
2<br />
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Wirtschaftliches<br />
<strong>Bauen</strong><br />
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verschiedener Hersteller <strong>mit</strong>e<strong>in</strong>ander<br />
komb<strong>in</strong>iert. Derartige Konstruktionen<br />
können aufgr<strong>und</strong> der unterschiedlichen<br />
technischen <strong>und</strong> funktionalen Anschluss-<br />
bed<strong>in</strong>gungen zu hohen Kosten sowie ener-<br />
getischen <strong>und</strong> konstruktiven Schwach-<br />
stellen führen. Komplizierte Anschlüsse<br />
müssen geplant <strong>und</strong> umgesetzt werden,<br />
entsprechend viele Baustoffe von vielen<br />
Lieferanten müssen vorgehalten werden.<br />
Demgegenüber ist es positiv, wenn die<br />
Produkte stattdessen aus nur e<strong>in</strong>er Hand<br />
Systemgerechte<br />
Verarbeitung<br />
Bauphysikalische<br />
Eigenschaften
geliefert werden. Die Herstellung von<br />
Gebäuden <strong>mit</strong> Wänden aus <strong>PORIT</strong>-<br />
Porenbeton <strong>und</strong> Kalksandste<strong>in</strong> zeigt<br />
deutlich wirtschaftliche Vorteile gegen-<br />
über Mischbauweisen aus Kompo-<br />
nenten, die nicht aufe<strong>in</strong>ander abge-<br />
stimmt s<strong>in</strong>d. Die Lieferung e<strong>in</strong>es komplet-<br />
ten Bausystems aus e<strong>in</strong>er Hand <strong>–</strong> vom<br />
Kimmste<strong>in</strong> über Mauerste<strong>in</strong>e bis zum<br />
Sturz <strong>–</strong> ist heutzutage e<strong>in</strong>e unabd<strong>in</strong>gbare<br />
Voraussetzung der systemgerechten Pla-<br />
nung <strong>und</strong> des wirtschaftlichen <strong>Bauen</strong>s.<br />
Verb<strong>und</strong>en da<strong>mit</strong> ist e<strong>in</strong> optimales Bera-<br />
tungs- <strong>und</strong> Dienstleistungsangebot, denn<br />
für Planung, Durchführung <strong>und</strong> Nutzung<br />
ist nur noch e<strong>in</strong> Partner erforderlich.<br />
2.3 Optimale Arbeitsvorbereitung<br />
<strong>und</strong> Arbeitstechniken<br />
Die systemgerechte Anwendung e<strong>in</strong>es<br />
wirtschaftlichen Bausystems erfordert<br />
die E<strong>in</strong>haltung bestimmter Regeln zur<br />
Arbeitsplanung <strong>und</strong> Arbeitsvorbereitung<br />
<strong>in</strong> den Planungsbüros, den Bauunter-<br />
nehmen <strong>und</strong> auf der Baustelle. Dazu zäh-<br />
len Kriterien wie Objektunterteilung <strong>in</strong><br />
Arbeitsabschnitte, Erstellen von Material-<br />
bedarfslisten, rechtzeitiges Abrufen der<br />
benötigten Mengen, wirtschaftlicher E<strong>in</strong>-<br />
satz der Arbeitsgeräte, optimiertes Ab-<br />
stellen der Baumaterialien <strong>und</strong> vor allem<br />
die richtige Wahl der Mauerwerksformate<br />
<strong>und</strong> der Mauertechnik.<br />
Die Produktivität <strong>und</strong> da<strong>mit</strong> der wirt-<br />
schaftliche Erfolg hängen entscheidend<br />
von der Baustellenorganisation ab. Der<br />
<strong>PORIT</strong>- bzw. KS-Berater sollte schon <strong>in</strong><br />
der Planungsphase <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>bezogen wer-<br />
den, um die Arbeitsabläufe zu optimieren.<br />
Beim großformatigen <strong>Bauen</strong> <strong>mit</strong> Plan-<br />
oder Rasterelementen wird bei der<br />
Festlegung des Arbeitsablaufes die Ab-<br />
Versetzgerät <strong>mit</strong> Greifer (M<strong>in</strong>ikran).<br />
Arbeitszeit-Richtwerte für den Mauerwerksbau.<br />
folge der Wände für jedes Geschoss <strong>in</strong><br />
Werkpläne e<strong>in</strong>getragen. Je früher <strong>und</strong> de-<br />
taillierter der Arbeitsablauf geplant wird,<br />
desto schneller ist die Verarbeitung auf<br />
der Baustelle. Die Arbeitsvorbereitung<br />
berücksichtigt, wie viele unabhängig von-<br />
e<strong>in</strong>ander arbeitende Maurerteams s<strong>in</strong>n-<br />
voll e<strong>in</strong>gesetzt werden können. Zudem<br />
werden die optimalen Standorte für<br />
Geräte <strong>und</strong> Material festgelegt.<br />
Zum wirtschaftlichen <strong>Bauen</strong> gehört ne-<br />
ben systemgerechter Planung <strong>und</strong> richti-<br />
ger Baustoffwahl die systemgerechte<br />
Verarbeitung. Für Bauunternehmer ist die<br />
leichte <strong>und</strong> schnelle Ver- <strong>und</strong> Bearbeitung<br />
von Baustoffen seit jeher Gr<strong>und</strong>lage der<br />
Wirtschaftlichkeit. So werden bei gleich-<br />
zeitiger Verarbeitung der großformatigen<br />
Mauerwerkssysteme aus <strong>PORIT</strong>-Poren-<br />
beton <strong>und</strong> Kalksandste<strong>in</strong> ke<strong>in</strong>e unter-<br />
schiedlichen Werkzeuge benötigt <strong>und</strong> so-<br />
<strong>mit</strong> Arbeitsabläufe vere<strong>in</strong>facht. E<strong>in</strong> Ver-<br />
setzgerät <strong>mit</strong> Greifwerkzeugen, die auf<br />
das jeweilige Ste<strong>in</strong>system optimiert s<strong>in</strong>d,<br />
macht es möglich, dass e<strong>in</strong>e Person al-<br />
le<strong>in</strong> mauern kann, e<strong>in</strong>e Versetztechnik,<br />
die die Produktivität erheblich steigert.<br />
Der Maurer steuert den sogenannten M<strong>in</strong>i-<br />
kran <strong>und</strong> den <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er Steuere<strong>in</strong>heit verse-<br />
henen Greifer direkt vom Arbeitsplatz aus.<br />
Dies bedeutet:<br />
• E<strong>in</strong>-Mann-Mauern<br />
• ger<strong>in</strong>ge körperliche Belastung der<br />
Maurer durch e<strong>in</strong>fach bedienbare<br />
Versetzgeräte<br />
3<br />
• Lohnkostensenkung gegenüber kon-<br />
ventionellem Mauern<br />
• schneller Baufortschritt durch e<strong>in</strong>e<br />
kürzere Rohbauphase<br />
• Reduktion der Baukosten<br />
Zur Produktivitätssteigerung gehört auch<br />
das Verb<strong>in</strong>den von Wänden durch<br />
Stumpfstoßtechnik. E<strong>in</strong>e Verzahnung der<br />
Wände, bzw. e<strong>in</strong> Vermauern im Verband,<br />
stört wegen des erforderlichen Umstel-<br />
lens von Gerüsten den flüssigen Arbeits-<br />
ablauf <strong>und</strong> führt zu Verzögerungen. Der<br />
heute übliche Stumpfstoßanschluss, bei<br />
dem die aussteifenden Wände erst dann<br />
errichtet werden, wenn die auszusteifen-<br />
den Wände bereits stehen, vermeidet<br />
diese Nachteile. Auch das exakte An-<br />
legen von Ausgleichs- <strong>und</strong> Kimm-<br />
schichten vor dem Mauern der Wände för-<br />
dern den Rationalisierungsprozess.<br />
2.4 Niedrige Arbeitszeitrichtwerte<br />
Die Entwicklung großformatiger Ste<strong>in</strong>e<br />
<strong>und</strong> darauf abgestimmte Arbeitsver-<br />
fahren haben im Mauerwerksbau zu ei-<br />
nem erheblichen Rationalisierungsfort-<br />
schritt geführt. Der E<strong>in</strong>satz technischer<br />
Hilfs<strong>mit</strong>tel, wie M<strong>in</strong>ikran <strong>und</strong> Ste<strong>in</strong>greifer,<br />
gehört zum wirtschaftlichen Mauer-<br />
werksbau. Durch optimale Planung <strong>und</strong><br />
Steuerung des Arbeitsablaufs, gegebe-<br />
nenfalls durch das Anfertigen von Ver-<br />
legeplänen, ergeben sich zwangsläufig<br />
Auswirkungen auf die gesamte Logistik.<br />
Das Ste<strong>in</strong>material wird vom Hersteller<br />
2
2<br />
Stumpf gestoßener Wandanschluss.<br />
verarbeitungsgerecht palettiert, numme-<br />
riert <strong>und</strong> verarbeitungsgerecht auf der<br />
Baustelle bereitgestellt.<br />
Diese Entwicklung hat sich <strong>in</strong> der Arbeits-<br />
zeit-Richtwerte-Tabelle Hochbau (ARH)<br />
für Mauerarbeiten <strong>mit</strong> groß- <strong>und</strong> kle<strong>in</strong>for-<br />
matigen Mauerste<strong>in</strong>en niedergeschlagen,<br />
die geme<strong>in</strong>sam von den Tarifparteien der<br />
Bauwirtschaft aufgr<strong>und</strong> umfangreicher<br />
Arbeitszeitstudien erarbeitet <strong>und</strong> heraus-<br />
gegeben wird. Die Richtzeit setzt sich wie<br />
folgt zusammen:<br />
• Tätigkeitszeit (un<strong>mit</strong>telbar der Erfül-<br />
lung der Arbeitsaufgabe dienende<br />
Tätigkeit)<br />
• Wartezeit (Organisation des Arbeits-<br />
ablaufs)<br />
• Verteilzeit (sachliche Verteilzeit wie<br />
Pläne lesen, Gespräche <strong>mit</strong> Polier<br />
führen; persönliche Verteilzeiten wie<br />
Zigarette rauchen oder<br />
Urlaubgespräch <strong>mit</strong> Bauleiter führen)<br />
• Erholungszeit (Überw<strong>in</strong>dung arbeits-<br />
bed<strong>in</strong>gter Ermüdung)<br />
Aus diesen Tabellen ergibt sich, dass <strong>mit</strong><br />
größeren Produktformaten <strong>und</strong> vere<strong>in</strong>-<br />
fachten Anwendungstechniken die Ar-<br />
beitszeiten s<strong>in</strong>ken. Nimmt man die<br />
Arbeitszeitrichtwerte als Gr<strong>und</strong>lage für<br />
die Produktivität, so zeigt sich, dass e<strong>in</strong><br />
Maurer an e<strong>in</strong>em Arbeitstag wesentlich<br />
mehr Mauerwerk aus großformatigen<br />
Raster- <strong>und</strong> Planelementen erstellen<br />
kann als aus kle<strong>in</strong>- oder <strong>mit</strong>telformatigen<br />
Ste<strong>in</strong>en.<br />
Es ist davon auszugehen, dass die Bau-<br />
zeiten, die sich aus den Arbeitszeit-<br />
richtwerten errechnen, durch identische<br />
Ste<strong>in</strong>höhen <strong>und</strong> Lieferung aus e<strong>in</strong>er Hand<br />
nochmals unterschritten werden können.<br />
Während sich die ARH-Werte nur auf die<br />
Betrachtung des jeweiligen Bauteils be-<br />
ziehen, stellt das Zusammenfügen der<br />
Außen- <strong>und</strong> Innenwände <strong>mit</strong> identischen<br />
Ste<strong>in</strong>höhen durch Stumpfstoßtechnik<br />
e<strong>in</strong>en weiteren Kostensenkungseffekt dar.<br />
Die Systeme werden laufend weiterentwi-<br />
ckelt, um Baukosten zu reduzieren:<br />
Fertigteilstürze statt aufwendiger Über-<br />
mauerungen, Mörtelaufziehmasch<strong>in</strong>en<br />
für Kimmschichten. Außerdem: Lieferung<br />
von Komponenten zur Reduzierung der<br />
Arbeitszeit-Richtwerte bei Folgewerken<br />
(Mauerwerk <strong>mit</strong> vorbereiteten Schlitzen,<br />
Gurtrolleraussparungen, Installations-<br />
ste<strong>in</strong>e usw.). Alle<strong>in</strong> die Wahl der Öf-<br />
fnungsüberdeckung hat e<strong>in</strong>en nennens-<br />
werten E<strong>in</strong>fluss auf die Lohnkosten. Mit<br />
Fertigteilstürzen können Öffnungen <strong>mit</strong><br />
e<strong>in</strong>em Hub geschlossen werden. Bei<br />
Verwendung von Fertigteilstürzen statt<br />
Flachstürzen können die Arbeitszeitricht-<br />
werte um 0,08 St<strong>und</strong>en/Sturz verr<strong>in</strong>gert<br />
werden. Bezogen auf die Gesamtwand-<br />
4<br />
fläche ist e<strong>in</strong>e Reduzierung der Arbeits-<br />
zeitrichtwerte für gegliedertes Mauer-<br />
werk um 0,05 h/m 2 möglich.<br />
2.5 Kommerzielle Systemvorteile<br />
Durch die hohe Druckfestigkeit von<br />
Mauerwerk können Wände schlank aus-<br />
geführt werden. Beispielsweise kann e<strong>in</strong>e<br />
tragende Kalksandste<strong>in</strong>wand bei ge-<br />
nauerer statischer Bemessung statt e<strong>in</strong>er<br />
Wanddicke von 17,5 oder 24 cm häufig <strong>in</strong><br />
11,5 oder 15 cm errichtet werden. Daraus<br />
ergibt sich e<strong>in</strong>e hohe Wirtschaftlichkeit,<br />
weil dünnere Wände zu e<strong>in</strong>em Wohn-<br />
flächengew<strong>in</strong>n führen <strong>und</strong> außerdem we-<br />
niger Baustoff benötigt wird.<br />
Kürzere Bauzeiten wirken sich besonders<br />
auf Produktivität <strong>und</strong> Vorf<strong>in</strong>anzierungs-<br />
kosten aus. Maßgenaue Planste<strong>in</strong>e aus<br />
dem System „<strong>Bauen</strong> <strong>in</strong> <strong>Weiß</strong>“ ergeben<br />
planebene Wände. Auf planebenem<br />
Mauerwerk aus <strong>PORIT</strong> <strong>und</strong> Kalksand-<br />
ste<strong>in</strong>en kann die Schichtdicke von 10 mm<br />
bei konventionellen Innenputzen auf<br />
Schichtdicken von Dünnlagenputzen ver-<br />
r<strong>in</strong>gert werden. Dies kommt der For-<br />
derung nach e<strong>in</strong>er noch höheren Wirt-<br />
schaftlichkeit entgegen. Die schnellere<br />
Austrocknung der dünneren Putze be-<br />
deutet weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Verkürzung der<br />
Bauzeit. Zusätzlich ist e<strong>in</strong> weiterer Wohn-<br />
flächengew<strong>in</strong>n zu verzeichnen, wenn bei<br />
Er<strong>mit</strong>tlung der Rohbaumaße statt des<br />
pauschalen Abzugs von 3 % für Putz die<br />
tatsächliche Putzdicke bei Berechnung<br />
der Fertigmaße berücksichtigt wird. Der<br />
Nutzflächengew<strong>in</strong>n wirkt sich positiv bei<br />
der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung aus.
3.1 Kalksandste<strong>in</strong><br />
Kalksandste<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d Mauerste<strong>in</strong>e, die aus<br />
den natürlichen Rohstoffen Kalk, Sand<br />
<strong>und</strong> Wasser hergestellt werden. Die Roh-<br />
stoffe werden <strong>in</strong>tensiv gemischt, an-<br />
schließend wird die Mischung verdichtet,<br />
geformt <strong>und</strong> unter Dampfdruck gehärtet.<br />
Nach diesem Herstellungspr<strong>in</strong>zip entste-<br />
hen schwere Ste<strong>in</strong>e, die nicht nur e<strong>in</strong>e<br />
hohe Druckfestigkeit haben, sondern we-<br />
gen ihrer hohen flächenbezogenen<br />
Masse auch für e<strong>in</strong>en guten Schallschutz<br />
sorgen. Die Zuschlagsarten sollen DIN<br />
4226-1 [16.1] entsprechen. E<strong>in</strong> Patent zur<br />
Erzeugung von Kalksandste<strong>in</strong>en, das am<br />
5. Oktober 1880 an Dr. Michaelis <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong><br />
erteilt wurde, stand am Anfang der<br />
Kalksandste<strong>in</strong>-Entwicklung. Die Formge-<br />
bung durch Pressen <strong>und</strong> die Hochdruck-<br />
dampfhärtung ermöglichten bereits am<br />
Ende des letzten Jahrh<strong>und</strong>erts e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>-<br />
dustrielle Kalksandste<strong>in</strong>-Produktion. Im<br />
Jahre 1900 wurden r<strong>und</strong> 300 Mio. Ste<strong>in</strong>e<br />
<strong>und</strong> 1905 bereits 1 Mrd. Kalksandste<strong>in</strong>e<br />
produziert. Durch die schnelle Markt-<br />
verbreitung erschien bereits 1927 die<br />
erste Ausgabe der Kalksandste<strong>in</strong>norm<br />
DIN V 106 [4]. Seitdem unterliegen Kalk-<br />
sandste<strong>in</strong>-Produkte e<strong>in</strong>em ständigen Ver-<br />
fahren zum Nachweis der Übere<strong>in</strong>stim-<br />
mung <strong>mit</strong> den technischen Spezifika-<br />
tionen (früher: Güteüberwachung), das<br />
aus e<strong>in</strong>er werkseigenen Produktions-<br />
Herstellung von Kalksandste<strong>in</strong>: Rohstoffe<br />
Kalk, Sand <strong>und</strong> Wasser<br />
3 Baustoffe<br />
Herstellung von Kalksandste<strong>in</strong>: Produktionsablauf<br />
Herstellung von Kalksandste<strong>in</strong>: Härtung im Autoklaven.<br />
kontrolle <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er Fremdüberwachung<br />
besteht.<br />
Die wesentlichen Stationen der Kalk-<br />
sandste<strong>in</strong>-Produktion s<strong>in</strong>d:<br />
1) Kalk <strong>und</strong> Sand aus heimischen Abbau-<br />
stätten werden im Werk <strong>in</strong> Silos gelagert.<br />
Die Rohstoffe werden nach Gewicht<br />
dosiert <strong>und</strong> etwa im Mischungsverhältnis<br />
Kalk : Sand = 1: 12 <strong>in</strong>tensiv <strong>mit</strong>e<strong>in</strong>ander<br />
gemischt <strong>und</strong> über e<strong>in</strong>e Förderanlage <strong>in</strong><br />
Reaktoren geleitet.<br />
2) Dem Kalk-Sand-Gemisch wird Wasser<br />
zugegeben, wodurch der gebrannte Kalk<br />
zu Kalkhydrat ablöscht. Gegebenenfalls<br />
wird das Mischgut im Nachmischer auf<br />
Pressfeuchte gebracht.<br />
5<br />
3) Mit vollautomatisch arbeitenden<br />
Pressen werden die Ste<strong>in</strong>rohl<strong>in</strong>ge ge-<br />
formt <strong>und</strong> auf Härtewagen gestapelt. Die<br />
Formen <strong>und</strong> Abmessungen verändern<br />
sich <strong>in</strong> Laufe der weiteren Produktion<br />
nicht mehr.<br />
4) Nach dem Formen der Rohl<strong>in</strong>ge erfolgt<br />
<strong>in</strong> Autoklaven unter ger<strong>in</strong>gem Energieauf-<br />
wand bei Temperaturen von ca. 200 °C<br />
unter Wasserdampfdruck die Härtung.<br />
Dieser Vorgang dauert je nach Ste<strong>in</strong>-<br />
format etwa vier bis acht St<strong>und</strong>en. Beim<br />
Härtevorgang wird durch die heiße<br />
Wasserdampfatmosphäre Kieselsäure<br />
von der Oberfläche der Quarzsandkörner<br />
angelöst.<br />
3
3<br />
Die Kieselsäure bildet <strong>mit</strong> dem B<strong>in</strong>de-<br />
<strong>mit</strong>tel Kalkhydrat kristall<strong>in</strong>e B<strong>in</strong>de<strong>mit</strong>tel-<br />
phasen <strong>–</strong> die CSH-Phasen <strong>–</strong> die die<br />
Zuschlagskörner fest <strong>mit</strong>e<strong>in</strong>ander ver-<br />
zahnen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e hohe Ste<strong>in</strong>festigkeit be-<br />
wirken. Die beim Herstellungsprozess<br />
gebildeten Strukturen aus Kalk, Sand <strong>und</strong><br />
Wasser s<strong>in</strong>d dafür verantwortlich, dass<br />
Kalksandste<strong>in</strong>e e<strong>in</strong> festes Gefüge haben.<br />
Es entstehen ke<strong>in</strong>e Schadstoffe.<br />
5) Nach dem Härten <strong>und</strong> Abkühlen s<strong>in</strong>d<br />
die Kalksandste<strong>in</strong>e gebrauchsfertig, e<strong>in</strong>e<br />
werksseitige Vorlagerung ist nicht erfor-<br />
derlich.<br />
3.2 <strong>PORIT</strong>-Porenbeton<br />
<strong>PORIT</strong>-Porenbeton kann mehrere Funk-<br />
tionen e<strong>in</strong>er Außenwand gleichzeitig<br />
übernehmen. Herausragend ist die Eigen-<br />
schaft, dass Bauteile aus Porenbeton <strong>in</strong><br />
bestimmten Grenzen bauphysikalische<br />
<strong>und</strong> statische Aufgaben erfüllen. E<strong>in</strong>e<br />
Trennung des Wandaufbaus <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e tra-<br />
gende <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e wärmedämmende<br />
Schicht ist bei Porenbeton-Außenwän-<br />
den nicht erforderlich. Dies ist der<br />
Hauptgr<strong>und</strong> dafür, weshalb Porenbeton<br />
vorwiegend für e<strong>in</strong>schalige oder auch<br />
zweischalige Außenwände e<strong>in</strong>gesetzt<br />
wird. Bei Innenwänden, vor allem bei<br />
nichttragenden Trennwänden, f<strong>in</strong>det<br />
Porenbeton wegen der leichten Be- <strong>und</strong><br />
Verarbeitbarkeit <strong>und</strong> des ger<strong>in</strong>gen Ge-<br />
wichtes breite Verwendung.<br />
Die Eigenschaften des Baustoffs können<br />
un<strong>mit</strong>telbar auf die Ausgangsprodukte<br />
<strong>und</strong> den Herstellungsprozess zurückge-<br />
führt werden. Die Rohstoffe Kalk <strong>und</strong><br />
Herstellung von Porenbeton: Rohstoffmischung.<br />
Zement als B<strong>in</strong>de<strong>mit</strong>tel, Quarzsand, An-<br />
hydrit oder Gips zur Steuerung der<br />
Produktion, Alum<strong>in</strong>ium als Porenbildner<br />
sowie Wasser werden gemischt <strong>und</strong> <strong>in</strong><br />
Formen gegossen. Je nach gewünsch-<br />
tem Produkt wird Sand zu etwa 65 bis 75<br />
Masse-% sowie Kalk <strong>und</strong> Zement zu<br />
etwa 25 bis 35 Masse-% verarbeitet. Der<br />
Zusatz von Alum<strong>in</strong>iumpulver oder -paste<br />
erfolgt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er sehr ger<strong>in</strong>gen Dosierung<br />
von 0,05 bis 0,1 Masse-%. Es beg<strong>in</strong>nen<br />
verschiedene chemische Reaktionen,<br />
von denen e<strong>in</strong>e hervorzuheben ist: Das<br />
Alum<strong>in</strong>ium reagiert <strong>mit</strong> Calciumhydroxid<br />
<strong>und</strong> Wasser. Es entsteht Wasserstoffgas,<br />
das die Rohstoffmischung auftreiben<br />
lässt. Das Gas entweicht nach dem Treib-<br />
vorgang <strong>in</strong> die Atmosphäre, verb<strong>in</strong>det<br />
sich dort <strong>mit</strong> Luftsauerstoff zu Wasser. In<br />
den Poren des entstehenden Baustoffs<br />
wird das entweichende Wasserstoffgas<br />
durch Luft ersetzt. Kurz nach Ende des<br />
Treibens ist auch die Abb<strong>in</strong>dereaktion der<br />
B<strong>in</strong>de<strong>mit</strong>tel abgeschlossen. Der Roh-<br />
block hat dann se<strong>in</strong>e Standfestigkeit<br />
erreicht <strong>und</strong> kann aus der Gießform<br />
entnommen werden. Im Gegensatz zum<br />
Kalksandste<strong>in</strong>, der auf Größe der ge-<br />
wünschten Endprodukte gepresst wird,<br />
folgt bei der Herstellung von Porenbeton<br />
das Schneiden des standfesten, aber<br />
noch nicht ausgehärteten Rohblocks <strong>mit</strong><br />
Drähten zu Produkten unterschiedlicher<br />
Abmessungen.<br />
Mit Hilfe von scharfkantigen Profil-<br />
blechen werden Nuten <strong>und</strong> Federn sowie<br />
Grifftaschen e<strong>in</strong>gefräst. Danach erfolgt<br />
e<strong>in</strong>e Autoklavhärtung. Bei e<strong>in</strong>em der che-<br />
6<br />
Herstellung von Porenbeton: Porenbildung.<br />
Herstellung von Porenbeton: Schneiden des<br />
Rohblocks <strong>mit</strong>tels straff gespannter Drähte.<br />
Geschlossenzellige Porenstruktur von<br />
Porenbeton.<br />
mischen Prozesse während der Dampf-<br />
druckhärtung reagiert Quarzsand <strong>mit</strong> aus<br />
dem Abb<strong>in</strong>deprozess entstandenen Cal-<br />
ciumhydroxid <strong>und</strong> es entsteht das für die<br />
baupraktische Festigkeit verantwortliche<br />
Calciumsilikathydrat. Dieser Vorgang<br />
läuft unter Dampfdruckhärtung bei e<strong>in</strong>er<br />
Herstellung von Porenbeton: E<strong>in</strong>füllen der<br />
Rohstoffmischung <strong>in</strong> Gießformen.
Temperatur von etwa 190°C <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Druck von 12 bar ab. Nach Abschluss des<br />
Herstellungsprozesses entfallen je nach<br />
Rohdichte bis zu 80% des Baustoff-<br />
volumens auf Luft <strong>und</strong> 20% auf das<br />
Feststoffgerüst. So<strong>mit</strong> ist Luft als idealer<br />
Wärmedämmstoff <strong>in</strong> die geschlossenzel-<br />
lige Struktur des Porenbetons e<strong>in</strong>gebun-<br />
den, wodurch niedrige Wärmeleitfähig-<br />
keiten bis zu 0,09 W/mK erreicht werden.<br />
Die üblichen Rohdichten, <strong>mit</strong> denen<br />
Planste<strong>in</strong>e, Planelemente <strong>und</strong> Planbau-<br />
platten für Mauerwerk angeboten wer-<br />
den, liegen zwischen 350 <strong>und</strong> 700 kg/m 2 .<br />
3.3 Umweltverträglichkeit<br />
3.3.1 Ökologische Qualität<br />
Der Mensch greift an vielen Stellen <strong>in</strong> die<br />
natürlichen Zusammenhänge der Umwelt<br />
e<strong>in</strong>. Je ausgeprägter die Zivilisation <strong>und</strong><br />
der Lebensstandard s<strong>in</strong>d, desto größer<br />
s<strong>in</strong>d die E<strong>in</strong>griffe z. B. bei Nutzung der<br />
Ressourcen. Die daraus resultierenden<br />
Umweltbelastungen werden <strong>in</strong> unserer<br />
Gesellschaft umfassend <strong>und</strong> zu Recht<br />
diskutiert.<br />
Zusammenhänge im Kreislaufschema.<br />
Ursachen von Umweltschäden können<br />
vielfältig se<strong>in</strong>: Neben den Belastungen<br />
aus Verkehr oder Industrie entsteht e<strong>in</strong><br />
nicht unerheblicher Teil durch die<br />
Energiebereitstellung zur Beheizung von<br />
Gebäuden. E<strong>in</strong> Drittel des gesamten<br />
Energieaufwandes <strong>in</strong> Mitteleuropa wird<br />
für die Gebäudebeheizung e<strong>in</strong>gesetzt.<br />
Hier kann das Bauwesen durch energie-<br />
sparende Bauweisen e<strong>in</strong>en erheblichen<br />
Anteil zur Verbesserung der Umwelt-<br />
situation beitragen. Das Spektrum der<br />
Energiee<strong>in</strong>sparmöglichkeiten erstreckt<br />
sich über e<strong>in</strong>en primärenergetisch niedri-<br />
gen Energieaufwand bei der Baustoff-<br />
Herstellung über reststoffarme Verarbei-<br />
tung bis zur energiesparenden Baukon-<br />
struktion.<br />
Mit zunehmendem Rohstoff- <strong>und</strong> Ener-<br />
gieverbrauch gew<strong>in</strong>nt die ökologische<br />
Bewertung von Baustoffen immer mehr<br />
an Bedeutung. Dazu s<strong>in</strong>d Produkt-Ökobi-<br />
lanzen, Produktanalysen, Risikoabschät-<br />
zungen,Umweltverträglichkeitsprüfun- gen, standortbezogene Umweltaudits<br />
<strong>und</strong> Baustoff-Deklarationsraster geeig-<br />
nete Methoden.<br />
7<br />
Als Information über die ökologische<br />
Herstellung von Produkten z.B. als<br />
Gr<strong>und</strong>lage e<strong>in</strong>er Kaufentscheidung s<strong>in</strong>d<br />
Produkt-Ökobilanzen e<strong>in</strong> wichtiges Hilfs-<br />
<strong>mit</strong>tel. Sie werden erstellt, um die vom<br />
Produkt ausgehenden Umweltbelastun-<br />
gen zu erfassen <strong>und</strong> zu bewerten.<br />
Hersteller von Kalksandste<strong>in</strong> <strong>und</strong> <strong>PORIT</strong>-<br />
Porenbeton besitzen da<strong>mit</strong> e<strong>in</strong> Instru-<br />
ment zur Optimierung der Produkte <strong>und</strong><br />
des Herstellungsprozesses sowie zur<br />
Produkt<strong>in</strong>formation <strong>in</strong> der Öffentlichkeit.<br />
Produkt-Ökobilanzen s<strong>in</strong>d tauglich zur<br />
Abschätzung der Umweltwirkungen für<br />
den gesamten „Lebensweg“ e<strong>in</strong>es Pro-<br />
duktes. Die ökologische Bilanzierung um-<br />
fasst sämtliche Stationen des betrachte-<br />
ten Produktes. Beg<strong>in</strong>nend <strong>mit</strong> der<br />
Rohstoffgew<strong>in</strong>nung, über die Herstellung<br />
der Baustoffe <strong>und</strong> Bauteile, Nutzung des<br />
Bauwerks, Wieder- <strong>und</strong> Weiterverwer-<br />
tung nach dem Rückbau oder Abbruch<br />
bis zur Entsorgung oder Deponierung.<br />
Das Ziel des ökologischen <strong>Bauen</strong>s ist es,<br />
die Auswirkungen auf den Boden, das<br />
Wasser <strong>und</strong> die Luft möglichst ger<strong>in</strong>g zu<br />
halten.<br />
Dies wird erreicht durch:<br />
• umweltbewusste Standortwahl des<br />
Herstellers<br />
• energiebewusste Gebäudekonzeption<br />
• ressourcenschonende Baustoffwahl<br />
• energiesparende Gebäudenutzung<br />
Während e<strong>in</strong>e Ökobilanz alle Belastungs-<br />
arten <strong>und</strong> den gesamten Energiever-<br />
brauch e<strong>in</strong>es Produktes während der<br />
Herstellung, Verarbeitung, Nutzung <strong>und</strong><br />
der Entsorgung erfasst, enthalten von<br />
Baustoffherstellern vorgelegte Deklara-<br />
tionsraster Informationen über technische<br />
E<strong>in</strong>zelheiten sowie objektiv bewertbare<br />
ökologische <strong>und</strong> toxikologische Merk-<br />
male e<strong>in</strong>es Baustoffs. Auf diesem Weg ist<br />
sichergestellt, dass f<strong>und</strong>ierte Informatio-<br />
nen über ökologische Verträglichkeit <strong>und</strong><br />
ges<strong>und</strong>heitliche Unbedenklichkeit von<br />
Baustoffen zur Verfügung stehen.<br />
Aus e<strong>in</strong>em Deklarationsraster können bei-<br />
spielsweise Informationen zur immer vor-<br />
handenen natürlichen, jedoch unschäd-<br />
lichen Radioaktivität von Baustoffen ent-<br />
nommen werden. Die natürliche<br />
radioaktive Belastung von Kalksandste<strong>in</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>PORIT</strong>-Porenbeton ist gleichermaßen<br />
3
3<br />
0. Allgeme<strong>in</strong>e<br />
Angaben<br />
1. Technische Daten<br />
2. Zusammensetzung<br />
(Summe: 100 %)<br />
2.1 Nachwachsende<br />
Rohstoffe<br />
2.2 M<strong>in</strong>eral. Stoffe<br />
phys. aufbereitet<br />
2.3 M<strong>in</strong>eral. Stoffe<br />
therm. hergestellt<br />
2.4 Basischemikalien<br />
2.5 Kunststoffe <strong>und</strong><br />
ähnliche Stoffe<br />
2.6 Metalle <strong>und</strong><br />
Metallverb.<br />
2.7 Andere, nicht<br />
e<strong>in</strong>teilbare Stoffe<br />
2.8 Wasser<br />
2.9 Ökologisch <strong>und</strong><br />
toxikologisch<br />
relevante Bestandteile<br />
gemäß<br />
R-Sätzen der EU<br />
3. Verarbeitung<br />
4. Nutzung<br />
5. Entsorgung Produkt<br />
(nach KrWG<br />
bzw. TA Si)<br />
6. Entsorgung,<br />
Verpackung<br />
7. Energiedaten<br />
8. Emission<br />
Gesamtaufkommen<br />
bei der Herstellung<br />
umgerechnet aus<br />
Ökobilanz<br />
Kalksandste<strong>in</strong><br />
9. Allgeme<strong>in</strong>es<br />
Produkt: Hersteller Hergestellt nach :<br />
Kalksandste<strong>in</strong> KS-Werke Produktnorm DIN V 106<br />
Bauaufsichtliche Zulassungs.-Nr. Güteüberwachung nach: Klassifizierung:<br />
DIN V 106<br />
1.1 Rohdichte von 1.0 bis 2.2 mm kg/dm3 1.2 Wasserdampf-Diffusionswiderstandszahlen<br />
(trocken/feucht) �<br />
5/10 nach DIN 52615T1<br />
1.3 Wärmeleitfähigkeit � H<br />
0,27 bis 1,3 W(m-K) nach DIN 4108<br />
1.4 Spez. Wärmekapazität 1,0 kJ/(kg·K)<br />
1.5 Baustoffklasse (Brandschutz) A1 nach DIN 4102-1<br />
Primärrohstoffe (Massen-%) Rezyclat (Massen-%) Nähere Bezeichnung<br />
./. ./. ./.<br />
ca. 88 M.-% Natursande ca. 7 M.-% ggf. bis zu 5 M.-% recyceltes KS-Material aus der KS-Produktion<br />
Kalkste<strong>in</strong>, gebrannt<br />
s.o. ./. ./.<br />
./. ./. ./.<br />
./. ./. ./.<br />
./. ./. ./.<br />
./. ./. ./.<br />
ca. 5 M.-% ./. ./.<br />
ke<strong>in</strong>e ke<strong>in</strong>e Komponenten gemäß R20<strong>–</strong>R59 ke<strong>in</strong>e Informationen<br />
(Human- <strong>und</strong> Umwelttoxologie) vorhanden<br />
Chem. Massenanteil R-Sätze gemäß EU-Recht Kennzeichnung gemäß<br />
Bezeichnung Beschichtung Gefahrstoffverordnung<br />
%<br />
./. ./. ./.<br />
Luftverunre<strong>in</strong>igende Substanzen<br />
(z.B. Stäube, Gase) ./. Quelle: Ökobilanz KS<br />
4.1 Lage im e<strong>in</strong>gebauten Zustand Wandbaustoff<br />
4.2 Len<strong>in</strong>grader Summenformel Ergebnis: 10 ⁄185 + 15 ⁄259 = 0,11<br />
(Ra/185 + Th/259 + K/4810) Kalium ist entfallen<br />
5.1 Stoffliche Verwertung ja (zum selben Produkt)<br />
5.2 Abfallbeseitigung, unbedenklich ja (zu e<strong>in</strong>em anderen Produkt) unbedenklich<br />
5.3 Abfallbilanz nach § 20 KrWG ne<strong>in</strong><br />
6.1 Verpackungsmaterialien Palette, Folie, Stahlbänder<br />
6.2 Rücknahme durch den Hersteller ja<br />
6.3 Mehrwegverpackung ja, Paletten<br />
7.1 Primärenergiegehalt des Produktes <strong>–</strong>234 kWh/m3 Quelle: Ökobilanz KS<br />
7.2 Energiebedarf bei der Herstellung Total <strong>–</strong>112 kWh/m3 Thermisch … kWh/m<br />
Quelle: Ökobilanz KS<br />
3 aus<br />
35,3 % Glas<br />
31,5 % Öl<br />
15,2 % Diesel<br />
8,5 % Strom<br />
9,6 % Kohle<br />
./. % Reg. Energiequellen<br />
Elektrisch 15,4 kWh/m3 7.3 Herkunftsort/-land der Rohstoffe;<br />
Transport<strong>mit</strong>tel Deutschland LKW<br />
8.1 CO -Aufkommen 2 ca. 66 kg CO /t Produkt 2 <strong>–</strong>105 kg CO /m 2 3 8.2 Staubaufkommen ca. 0,66 kg CO /t Produkt 2<br />
Produkt<br />
Quelle: Ökobilanz KS<br />
<strong>–</strong>0,1 kg CO /m 2 3 8.3 SO -Aufkommen 2 ca. 0,16 kg CO /t Produkt 2<br />
Produkt<br />
Quelle: Ökobilanz KS<br />
<strong>–</strong>0,26 kg CO /m 2 3 8.4 NO -Aufkommen 2 ca. 0,17 kg CO /t Produkt 2<br />
Produkt<br />
Quelle: Ökobilanz KS<br />
<strong>–</strong>0,27 kg CO /m 2 3 Kalksandste<strong>in</strong>.<br />
für Deklarationsraster<br />
S<strong>in</strong>d weitere Informationen über alle<br />
Inhaltsstoffe erhältlich?<br />
Werden <strong>in</strong> Ihrem Betrieb Öko-Audits nach<br />
EU-Norm durgeführt?<br />
ja<br />
Produkt<br />
Quelle: Ökobilanz KS<br />
ne<strong>in</strong><br />
8<br />
Anmerkungen des Herstellers: Annahme: Mittlere Ste<strong>in</strong>rohdichte <strong>–</strong> 1,6kg/dm 3 Name der verantwortlichen Person Datum Unterschrift<br />
Anmerkungen des Öko-Zentrus NRW: Dieses Raster be<strong>in</strong>haltet nur Materialdaten <strong>und</strong> trifft ke<strong>in</strong>e Aussagen über deren Verhalten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er bestimmten Konstruktion.<br />
Das Datenblatt wurde <strong>in</strong> Anlehnung an e<strong>in</strong>e Vorlage des Schweierischen Ingenieur- <strong>und</strong> Architektenvere<strong>in</strong>es SIA erstellt. Wir danken dem SIA für die uns fre<strong>und</strong>licherweise zur Verfügung gestellten Unterlagen.
Natürliche Radioaktivität verschiedener Baustoffe)<br />
ger<strong>in</strong>g <strong>und</strong> liegt erheblich unter den ge-<br />
setzlich festgelegten Grenzwerten.<br />
Insgesamt zeichnet sich die ökologische<br />
Qualität e<strong>in</strong>es Baustoffs durch folgende<br />
Kriterien aus:<br />
• Sparsamer Rohstoffverbrauch<br />
• Energiesparende Herstellung<br />
• Wiederverwendung von<br />
Produktionsresten<br />
• Umweltschonende Verarbeitung des<br />
Baustoffs<br />
• Energiesparende Gebäudenutzung<br />
• Umweltgerechter Gebäuderückbau<br />
sowie Wiederverwendung <strong>und</strong><br />
Weiterverwertung von Abbruchmaterial<br />
3.3.2 Sparsamer<br />
Rohstoffverbrauch<br />
Kumulierter Primärenergieverbrauch bei der Herstellung für wichtige<br />
Wandbaustoffe.<br />
Die Verfügbarkeit der Rohstoffe für Kalk-<br />
sandste<strong>in</strong> <strong>und</strong> <strong>PORIT</strong>-Porenbeton ist äu-<br />
ßerst günstig. Kalk <strong>und</strong> Zementrohstoffe<br />
sowie Sand <strong>und</strong> Wasser s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> ausrei-<br />
chendem Maße vorhanden. Diese wert-<br />
vollen Naturprodukte bestimmen die<br />
bauökologische Qualität der weißen<br />
Mauerste<strong>in</strong>e <strong>und</strong> ihre besondere Eignung<br />
als Bauste<strong>in</strong>e für ges<strong>und</strong>es Wohnen. Die<br />
Produktionsstandorte für Kalksandste<strong>in</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>PORIT</strong>-Porenbeton liegen <strong>in</strong> der<br />
Nähe natürlicher Sandvorkommen. Da-<br />
durch s<strong>in</strong>d Transportwege <strong>und</strong> daraus re-<br />
sultierende Umweltbelastungen für den<br />
Hauptrohstoff Sand auf e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>imum be-<br />
9<br />
Reststoffe<br />
durch<br />
Materialienaustausch<br />
bei Instandhaltung<br />
Reststoffe<br />
bei Abbruch<br />
<strong>und</strong> Umbau<br />
Demontage,<br />
Abbruch,<br />
Umbau<br />
Altes<br />
Bauwerk<br />
Werterhaltung<br />
durch<br />
Umnutzungsflexibilität<br />
schränkt. Die Lagerstätten werden nach<br />
dem umweltschonenden Abbau der Roh-<br />
stoffe rekultiviert <strong>und</strong> stehen zur Nutzung<br />
als Naherholungsgebiete oder Biotope<br />
für Flora <strong>und</strong> Fauna wieder zur Verfügung.<br />
Der Kalk entstammt e<strong>in</strong>heimischen Kalk-<br />
ste<strong>in</strong>brüchen <strong>und</strong> Kalkwerken. Außer den<br />
Hauptrohstoffen Sand, Wasser <strong>und</strong> Kalk<br />
für die weißen Mauerste<strong>in</strong>e wird für<br />
Porenbeton ggf. Zement benötigt. Ze-<br />
ment wird im wesentlichen aus Kalk, Ton<br />
<strong>und</strong> Mergel gewonnen <strong>und</strong> setzt sich<br />
chemisch aus den Oxiden von Silicium,<br />
Alum<strong>in</strong>ium <strong>und</strong> Eisen zusammen. Wegen<br />
des Energieaufwandes bei der Zement-<br />
herstellung <strong>in</strong> Rohmaterial- <strong>und</strong> Kl<strong>in</strong>ker-<br />
mahlanlagen sowie Drehöfen wird<br />
Zement äußerst sparsam e<strong>in</strong>gesetzt.<br />
Das für die Herstellung von <strong>PORIT</strong>-Poren-<br />
beton als Porenbildner <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gem Maße<br />
verwendete Alum<strong>in</strong>iumpulver, das für die<br />
geschlossenzellige Porenstruktur verant-<br />
wortlich ist, ist chemisch geb<strong>und</strong>enes,<br />
wiederverwertetes Alum<strong>in</strong>ium, das aus<br />
Stanzabfällen hergestellt wird. Aufgr<strong>und</strong><br />
des sehr ger<strong>in</strong>gen Anteils an der Roh-<br />
stoffmischung ist der Primärenergie-<br />
e<strong>in</strong>satz für die Herstellung von Alu-<br />
m<strong>in</strong>iumpulver oder Alum<strong>in</strong>iumpaste ver-<br />
nachlässigbar.<br />
Es ist nicht erforderlich, Frischwasser für<br />
die Herstellung von Kalksandste<strong>in</strong> oder<br />
<strong>PORIT</strong>-Porenbeton aufzubereiten. Ab-<br />
wässer entstehen bei der Produktion<br />
kaum, weil Betriebswasser mehrfach ge-<br />
nutzt wird.<br />
Recycl<strong>in</strong>g<br />
Verfahren<br />
Baureststoffe <strong>und</strong><br />
andere Reststoffe<br />
Recycl<strong>in</strong>ggerechtes<br />
Konstruieren<br />
Konstruktiver Entwurf,<br />
Ausführungsplanung,<br />
Leistungsbeschreibung,<br />
bauliche Realisierung<br />
Werterhaltung<br />
Werterhaltung durch<br />
längere Lebensdauer<br />
Neues<br />
Bauwerk<br />
Recycl<strong>in</strong>g-<br />
Baustoffe,<br />
Recycl<strong>in</strong>g-<br />
Bauteile<br />
Werterhaltung<br />
durch<br />
reststoffarme<br />
Konstruktionen<br />
<strong>und</strong> Bauprozesse<br />
Reststoffe<br />
bei der<br />
Baustoffgew<strong>in</strong>nung<br />
<strong>und</strong><br />
-herstellung<br />
Reststoffe<br />
im Bauprozess<br />
Recycl<strong>in</strong>ggerechtes Konstruieren <strong>und</strong> Werterhaltung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Idealkreislauf.<br />
3
3<br />
3.3.3 Energiesparende Herstellung<br />
Bei der Herstellung <strong>und</strong> Verarbeitung von<br />
Baustoffen können Belastungen der<br />
Umwelt m<strong>in</strong>imiert werden, sofern es<br />
technisch möglich <strong>und</strong> ökonomisch s<strong>in</strong>n-<br />
voll ist. E<strong>in</strong> bedeutender Aspekt bei der<br />
Beurteilung der Umweltkriterien s<strong>in</strong>d der<br />
Energiebedarf bei der Produktion von<br />
Kalksandste<strong>in</strong> sowie <strong>PORIT</strong>-Porenbeton<br />
<strong>und</strong> die da<strong>mit</strong> verb<strong>und</strong>enen Kohlen-<br />
dioxid-Emissionen. Mit abnehmendem<br />
Energiebedarf s<strong>in</strong>ken auch die Emis-<br />
sionen. Entscheidend für die primärener-<br />
getische Beurteilung von Baustoffen ist<br />
nicht nur der Energie<strong>in</strong>halt der Aus-<br />
gangsstoffe, sondern auch der Energie-<br />
bedarf für die Dampferzeugung <strong>in</strong><br />
Autoklaven. Hier hat es sich als s<strong>in</strong>nvoll<br />
erwiesen, für die Dampferzeugung Erd-<br />
gas e<strong>in</strong>zusetzen, um die Schadstoffe-<br />
missionen der Abgase möglichst ger<strong>in</strong>g<br />
zu halten. Günstig wirkt sich hierbei auch<br />
die Mehrfachnutzung des Wasser-<br />
dampfes aus. Insgesamt ist festzuhalten,<br />
dass die Primärenergie<strong>in</strong>halte von Kalk-<br />
sandste<strong>in</strong> <strong>und</strong> <strong>PORIT</strong>-Porenbeton ver-<br />
gleichsweise niedrig s<strong>in</strong>d. Kalksandste<strong>in</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>PORIT</strong>-Porenbeton s<strong>in</strong>d mehrfach <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>en Materialkreislauf e<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>en, <strong>mit</strong><br />
dem Ziel, die Abfallmenge möglichst ge-<br />
r<strong>in</strong>g zu halten. Bereits bei der Produktion<br />
im Werk entstehen vor <strong>und</strong> nach der<br />
Dampfhärtung Restmengen. Reste, die<br />
vor der Dampfhärtung entstehen, können<br />
<strong>mit</strong> Wasser vermischt <strong>und</strong> als Zuschlag<br />
der Rohstoffmischung wieder zugeführt<br />
werden. Reste, die nach der Dampf-<br />
härtung anfallen, werden zu Granulat, z.B.<br />
als Schüttung zwischen Deckenbalken,<br />
verarbeitet.<br />
3.3.4 Umweltschonende<br />
Verarbeitung<br />
Bereits bei der Planung von Gebäuden<br />
wird durch die Wahl des Bausystems die<br />
Entscheidung über die Menge der anfal-<br />
lenden Baustellenabfälle getroffen. Beim<br />
<strong>Bauen</strong> <strong>mit</strong> dem Mauerwerkssystem Plan-<br />
elemente, das vorkonfektioniert <strong>und</strong> <strong>mit</strong><br />
entsprechenden Verlegeplänen auf die<br />
Baustelle geliefert wird, werden Abfälle<br />
nahezu vollständig vermieden. Sorten-<br />
re<strong>in</strong>e Reste können von den <strong>PORIT</strong> Her-<br />
stellwerker zurückgenommen <strong>und</strong> der<br />
Wiederverwendung zugeführt werden.<br />
Aber auch Verpackungsmaterialien wer-<br />
den umweltgerecht recycelt. Paletten<br />
s<strong>in</strong>d gr<strong>und</strong>sätzlich Mehrweg-Paletten.<br />
10<br />
Alle Werke s<strong>in</strong>d dem Entsorgungsunter-<br />
nehmen Interseroh (ähnlich wie der<br />
„grüne Punkt“) angeschlossen.<br />
3.3.5 Energiesparende<br />
Gebäudenutzung<br />
In Mitteleuropa wird ungefähr e<strong>in</strong> Drittel<br />
des Energieaufwandes für die Beheizung<br />
von Gebäuden e<strong>in</strong>gesetzt. Dieser Anteil<br />
kann nur durch energiesparende Bau-<br />
weisen reduziert werden. Die wärmetech-<br />
nischen Eigenschaften der Gebäudehülle,<br />
die Qualität der Anlagentechnik (Heizung,<br />
Tr<strong>in</strong>kwarmwassererwärmung <strong>und</strong> ggf.<br />
Lüftung) <strong>und</strong> das Nutzerverhalten s<strong>in</strong>d<br />
die entscheidenden Kenngrößen. Hoch-<br />
wärmedämmende Außenwände aus<br />
Kalksandste<strong>in</strong> oder <strong>PORIT</strong>-Porenbeton<br />
<strong>mit</strong> Wärmedurchgangskoeffizienten bis<br />
zu 0,20 W/m 2 K, nahezu verlustfreien<br />
Wärmebrücken <strong>und</strong> luftdichter Konstruk-<br />
tion leisten hierzu ihren Beitrag.<br />
3.3.6 Rückbau, Wiederverwendung<br />
<strong>und</strong> Weiterverwertung<br />
Zur Schonung natürlicher Ressourcen<br />
sollte nach dem Rückbau von Gebäuden<br />
<strong>in</strong> jedem Fall e<strong>in</strong>e Wiedere<strong>in</strong>gliederung<br />
des Abbruchmaterials <strong>in</strong> den biogenen
<strong>und</strong> geogenen Kreislauf angestrebt wer-<br />
den. Das Recycl<strong>in</strong>g <strong>mit</strong> dem Ziel der<br />
Wiederverwendung <strong>und</strong> Weiterverwer-<br />
tung dient neben der Abfallvermeidung<br />
auch der E<strong>in</strong>sparung von Rohstoffen <strong>und</strong><br />
Produktionsenergie. Dennoch bleiben<br />
nach mehrfacher Nutzung oder Verwer-<br />
tung Rückstände, die entsorgt werden<br />
müssen, wenn sie nicht <strong>in</strong> den natürlichen<br />
Kreislauf zurückgeführt werden bzw. wie-<br />
der e<strong>in</strong>gegliedert werden können. Im<br />
Idealfall entsteht e<strong>in</strong> Kreislauf aus recyc-<br />
l<strong>in</strong>ggerechtem Konstruieren, Werterhal-<br />
tung durch reststoffarme Konstruktionen<br />
<strong>und</strong> Bauprozesse sowie Recycl<strong>in</strong>g. Diese<br />
Zusammenhänge können als Kreislauf-<br />
schema betrachtet werden.<br />
Abbruchmaterialien aus Kalksandste<strong>in</strong><br />
<strong>und</strong> Porenbeton können mechanisch zer-<br />
kle<strong>in</strong>ert werden <strong>und</strong> zu Granulat verarbei-<br />
tet werden. H<strong>in</strong>ter diesem Prozess stehen<br />
Methoden des Recycl<strong>in</strong>gs <strong>und</strong> des<br />
Downcycl<strong>in</strong>gs. Recycl<strong>in</strong>g bedeutet bei-<br />
spielsweise, dass zerkle<strong>in</strong>ertes Kalksand-<br />
ste<strong>in</strong>-Mauerwerk, e<strong>in</strong>schließlich Mörtel<br />
<strong>und</strong> Putz, als Zuschlag zum Sand für e<strong>in</strong>e<br />
erneute Produktion von Kalksandste<strong>in</strong>en<br />
wiederverwendet wird. Downcycl<strong>in</strong>g h<strong>in</strong>-<br />
11<br />
gegen bedeutet, dass aus e<strong>in</strong>em hoch-<br />
wertigen Ausgangsmaterial e<strong>in</strong> Produkt<br />
für e<strong>in</strong>en anderen Verwendungszweck<br />
entsteht. Z.B. f<strong>in</strong>den Porenbeton-Gra-<br />
nulate als Wärmedämmschüttungen oder<br />
Substrate für Gründächer Anwendung.<br />
Auch zu gänzlich anderen Zwecken f<strong>in</strong>det<br />
Porenbeton-Granulat noch Verwendung:<br />
Als Katzenstreu oder Ölb<strong>in</strong>der.<br />
3
4<br />
4.1 Allgeme<strong>in</strong>es<br />
Das Produktprogramm zum Bausystem<br />
„<strong>Bauen</strong> <strong>in</strong> <strong>Weiß</strong>“ umfasst hochwertige<br />
Produkte. Dazu gehören kle<strong>in</strong>-, <strong>mit</strong>tel-<br />
<strong>und</strong> großformatige Voll- <strong>und</strong> Lochste<strong>in</strong>e,<br />
Planelemente, Planbauplatten <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e<br />
Vielzahl von Ergänzungsprodukten wie<br />
Kimmste<strong>in</strong>e <strong>und</strong> Stürze. Alle Produkte<br />
werden <strong>in</strong> Hochbauten unterschiedlicher<br />
Art <strong>und</strong> Nutzung seit vielen Jahren e<strong>in</strong>ge-<br />
setzt. Sie haben sich bezüglich Ihrer<br />
Qualität <strong>und</strong> Verarbeitung bewährt.<br />
Die Prüfung der Bauprodukte <strong>und</strong> die<br />
Durchführung der Fremdüberwachung<br />
erfolgt <strong>in</strong> der Überwachungs- <strong>und</strong> Zertifi-<br />
zierungsstelle des Güteschutz Kalksand-<br />
ste<strong>in</strong> e.V., e<strong>in</strong>er vom Deutschen Institut<br />
für Bautechnik, Berl<strong>in</strong>, sowie vom Innen-<br />
m<strong>in</strong>isterium des Landes Niedersachsen<br />
für alle B<strong>und</strong>esländer anerkannten Über-<br />
wachungsgeme<strong>in</strong>schaft. Durch die konti-<br />
nuierlich von den Herstellerwerken<br />
durchzuführende werkseigene Produk-<br />
tionskontrolle <strong>und</strong> die zweimal jährlich<br />
vorgenommene Überprüfung im Rahmen<br />
der Fremdüberwachung wird e<strong>in</strong>e gleich-<br />
bleibend hohe Qualität der Produkte aus<br />
Kalksandste<strong>in</strong> <strong>und</strong> <strong>PORIT</strong>-Porenbeton<br />
gewährleistet. Die Verleihung der Über-<br />
e<strong>in</strong>stimmungszertifikate erfolgt durch die<br />
Zertifizierungsstelle erst dann, wenn die<br />
Überwachung gemäß der bauaufsichtli-<br />
125<br />
125<br />
125<br />
125<br />
125<br />
125<br />
125<br />
125<br />
125<br />
125<br />
125<br />
125<br />
125<br />
125<br />
125<br />
125<br />
125<br />
125<br />
125<br />
125<br />
100<br />
25<br />
Kle<strong>in</strong>formatige<br />
Mauerste<strong>in</strong>e<br />
250<br />
250<br />
250<br />
250<br />
250<br />
250<br />
250<br />
250<br />
250<br />
250<br />
100<br />
25<br />
Mittelformatige<br />
Mauerste<strong>in</strong>e<br />
500<br />
500<br />
500<br />
500<br />
500<br />
Wandhöhen <strong>und</strong> Schichte<strong>in</strong>teilung.<br />
100<br />
25<br />
625<br />
625<br />
625<br />
625<br />
Großformatige<br />
Mauerste<strong>in</strong>e<br />
100<br />
25<br />
4 Bausystem<br />
chen Bestimmungen erfolgreich durch-<br />
geführt wurde.<br />
Zu den ursprünglichen Aufgaben des<br />
Mauerwerks gehörte vor allem, die Be-<br />
wohner e<strong>in</strong>es Gebäudes vor W<strong>in</strong>d <strong>und</strong><br />
Wetter zu schützen sowie Lasten aus<br />
Dach <strong>und</strong> Decke sicher <strong>in</strong> den Baugr<strong>und</strong><br />
abzuleiten. Heute muss das Mauerwerk<br />
zusätzlichen Anforderungen aus Bau-<br />
technik, Bauphysik <strong>und</strong> Umweltschutz<br />
gerecht werden. Ökonomie <strong>und</strong> Ökologie<br />
müssen <strong>in</strong> E<strong>in</strong>klang gebracht werden.<br />
Bauherren <strong>und</strong> Architekten erfüllen die<br />
gestellten Anforderungen <strong>und</strong> Wünsche<br />
an das Bauvorhaben, wenn sie sich früh-<br />
zeitig vor Baubeg<strong>in</strong>n für den richtigen<br />
Wandbaustoff entscheiden.<br />
In der Praxis hat sich die Komb<strong>in</strong>ation der<br />
artverwandten weißen Baustoffe Kalk-<br />
sandste<strong>in</strong> <strong>und</strong> <strong>PORIT</strong>-Porenbeton be-<br />
währt. Kalksandste<strong>in</strong>e für H<strong>in</strong>termauer-<br />
werk s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> DIN V 106-1 [4.1], Kalksand-<br />
ste<strong>in</strong>e für Vormauerwerk <strong>in</strong> DIN V 106-2<br />
[4.2], Porenbeton-Planste<strong>in</strong>e <strong>und</strong> Poren-<br />
beton-Planelemente <strong>in</strong> DIN V 4165 [14]<br />
sowie Porenbeton-Planbauplatten <strong>in</strong><br />
DIN V 4166 [15] geregelt. Darüber h<strong>in</strong>aus<br />
liegen z.B. für Planelemente <strong>mit</strong> beson-<br />
deren Eigenschaften oder Ergänzungs-<br />
produkte wie Stürze verschiedene<br />
“Allgeme<strong>in</strong>e bauaufsichtliche Zulassun-<br />
gen” vor.<br />
Kalksandste<strong>in</strong> <strong>und</strong> <strong>PORIT</strong>-Porenbeton<br />
werden für tragendes <strong>und</strong> nicht tragendes<br />
Mauerwerk für Außen- <strong>und</strong> Innenwände<br />
verwendet. Für die Berechnung <strong>und</strong> Aus-<br />
führung von Mauerwerk ist DIN V 1053-1<br />
[6.1], für nichttragende Innenwände ist<br />
Druckspannungen von Mauerwerk gemäß DIN 1053-1.<br />
12<br />
DIN V 4103-1 [9] maßgeblich.<br />
Am Anfang der Produktion von künstli-<br />
chen Mauerste<strong>in</strong>en standen kle<strong>in</strong>e For-<br />
mate. Die Abmessungen richteten sich<br />
danach, wie die Ste<strong>in</strong>e handzuhaben wa-<br />
ren. Aber auch das Gewicht gab das<br />
Format vor. Aufgr<strong>und</strong> der ger<strong>in</strong>gen Roh-<br />
dichte werden <strong>mit</strong>telformatige Ste<strong>in</strong>e ma-<br />
nuell verarbeitet. Traditionell hat sich auf<br />
der Baustelle die Handvermauerung von<br />
kle<strong>in</strong>- <strong>und</strong> <strong>mit</strong>telformatigen Mauerste<strong>in</strong>en<br />
bewährt.<br />
Die Möglichkeit, die Produktivität auf der<br />
Baustelle zu erhöhen, <strong>und</strong> die daraus re-<br />
sultierende Weiterentwicklung der Pro-<br />
dukte <strong>und</strong> technischer Hilfs<strong>mit</strong>tel hat<br />
mehr <strong>und</strong> mehr zum E<strong>in</strong>satz großformati-<br />
ger Mauerwerksprodukte geführt, die als<br />
Elemente bezeichnet werden.<br />
Eng verb<strong>und</strong>en <strong>mit</strong> der Entwicklung<br />
neuer Mauerwerksprodukte ist die Maß-<br />
genauigkeit. Die produktionstechnisch<br />
bed<strong>in</strong>gten Maßabweichungen konnten<br />
derart ger<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>gestellt werden, dass<br />
Mauerwerk <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er dünnen Lagerfuge<br />
von 1 bis 3 mm Dicke vermauert werden<br />
kann. Dieser Fortschritt führte zu den Be-<br />
zeichnungen Planste<strong>in</strong>-Mauerwerk <strong>und</strong><br />
Planelemente-Mauerwerk. Dieser Ent-<br />
wicklungsschritt hat große Bedeutung,<br />
weil für die Druckfestigkeit von Mauer-<br />
werk das Zusammenwirken von Mauer-<br />
ste<strong>in</strong> <strong>und</strong> Mauermörtel maßgebend ist.<br />
Planste<strong>in</strong>-Mauerwerk <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er nur 1 bis<br />
3 mm dicken Lagerfuge aus Dünnbett-<br />
mörtel nimmt gegenüber e<strong>in</strong>em Mauer-<br />
werk <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er 12 mm dicken Lagerfuge<br />
aus Normalmörtel bei gleicher Ste<strong>in</strong>-
festigkeitsklasse höhere Druckspan-<br />
nungen auf. E<strong>in</strong> weiterer Vorteil liegt <strong>in</strong> der<br />
besseren Wärmedämmung des Mauer-<br />
werks bei Vermauerung <strong>mit</strong> Dünnbett-<br />
mörtel, denn die Wärmeleitfähigkeit von<br />
Mörtel ist im Vergleich zum Ste<strong>in</strong> relativ<br />
groß. Je dünner die Fuge, desto besser<br />
können die wärmetechnischen Eigen-<br />
schaften <strong>in</strong>sbesondere bei e<strong>in</strong>schaligem<br />
<strong>PORIT</strong>-Mauerwerk ausgenutzt werden.<br />
Zur Auswahl der geeigneten Mauer-<br />
werksprodukte <strong>und</strong> Mauertechniken für<br />
das jeweilige Bauvorhaben lassen sich<br />
folgende Kriterien nennen:<br />
Format des Produktes (Abmessungen<br />
<strong>und</strong> Gewicht)<br />
• Ste<strong>in</strong>e<br />
• Elemente<br />
• Bauplatten<br />
Methode der Verarbeitung<br />
• Handversatz<br />
• Masch<strong>in</strong>enversatz<br />
Art der Vermörtelung<br />
• Normalmörtel<br />
• Dünnbettmörtel<br />
Welches System, ob handversetzte Plan-<br />
ste<strong>in</strong>e oder masch<strong>in</strong>enversetzte Planele-<br />
mente, die ideale Lösung muss objektbe-<br />
zogen er<strong>mit</strong>telt werden. Zur Vervoll-<br />
ständigung des Mauerwerks stehen<br />
Ergänzungsprodukte zur Verfügung, die<br />
auf die jeweiligen Bauteile abgestimmt<br />
s<strong>in</strong>d. Das System „<strong>Bauen</strong> <strong>in</strong> <strong>Weiß</strong>“ bietet<br />
immer e<strong>in</strong>e optimale Lösung.<br />
4.2 Mauerwerksprodukte<br />
4.2.1 Ste<strong>in</strong>e<br />
Ste<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d kle<strong>in</strong>- <strong>und</strong> <strong>mit</strong>telformatige<br />
Mauerwerksprodukte, die von Hand ohne<br />
masch<strong>in</strong>elle Unterstützung <strong>mit</strong> Normal-<br />
Kalksand-Vollste<strong>in</strong>e für Normalmörtel-Mauerwerk<br />
(KS).<br />
oder Dünnbettmörtel vermauert werden.<br />
Das System „<strong>Bauen</strong> <strong>in</strong> <strong>Weiß</strong>“ kennt fol-<br />
gende Ste<strong>in</strong>arten<br />
• Kalksand-Vollste<strong>in</strong>e (KS) s<strong>in</strong>d, abge-<br />
sehen von den durchgehenden Griff-<br />
öffnungen oder Hantierlöchern, fünf-<br />
seitig geschlossene Mauerste<strong>in</strong>e <strong>mit</strong><br />
e<strong>in</strong>er Ste<strong>in</strong>höhe von � 123 mm, deren<br />
Querschnitt durch Lochung senkrecht<br />
zur Lagerfläche bis zu 15 % gem<strong>in</strong>dert<br />
se<strong>in</strong> darf.<br />
• Kalksand-Lochste<strong>in</strong>e (KS L) s<strong>in</strong>d, ab-<br />
gesehen von den durchgehenden<br />
Grifföffnungen oder Hantierlöchern,<br />
fünfseitig geschlossene Mauerste<strong>in</strong>e<br />
<strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er Ste<strong>in</strong>höhe von � 123 mm,<br />
deren Querschnitt durch Lochung<br />
senkrecht zur Lagerfläche um mehr als<br />
15 % gem<strong>in</strong>dert se<strong>in</strong> darf.<br />
• Kalksand-Blockste<strong>in</strong>e (KS-R) s<strong>in</strong>d, ab-<br />
gesehen von den durchgehenden<br />
Grifföffnungen oder Hantierlöchern,<br />
fünfseitig geschlossene Mauerste<strong>in</strong>e<br />
<strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er Ste<strong>in</strong>höhe von > 123 mm, de-<br />
ren Querschnitt durch Lochung senk-<br />
recht zur Lagerfläche bis zu 15 % ge-<br />
m<strong>in</strong>dert se<strong>in</strong> darf.<br />
• Kalksand-Hohlblockste<strong>in</strong>e (KS L-R)<br />
s<strong>in</strong>d, abgesehen von den durchgehen-<br />
den Grifföffnungen oder Hantier-<br />
löchern, fünfseitig geschlossene<br />
Mauerste<strong>in</strong>e <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er Ste<strong>in</strong>höhe von<br />
> 123 mm, deren Querschnitt durch<br />
Lochung senkrecht zur Lagerfläche<br />
um mehr als 15 % gem<strong>in</strong>dert se<strong>in</strong> darf.<br />
• Kalksand-Planste<strong>in</strong>e (KS (P)) s<strong>in</strong>d Voll-,<br />
Loch-, Block- oder Hohlblockste<strong>in</strong>e,<br />
die <strong>in</strong> Dünnbettmörtel versetzt werden.<br />
Es werden hohe Anforderungen an die<br />
produktionsbed<strong>in</strong>gten Maßgenauig-<br />
keiten bezüglich der Ste<strong>in</strong>höhe ge-<br />
Kalksand-Blockste<strong>in</strong>e für Normalmörtel-<br />
Mauerwerk (KS-R).<br />
13<br />
stellt.<br />
• Porenbeton-Planste<strong>in</strong>e (PP <strong>und</strong> PPW)<br />
s<strong>in</strong>d, abgesehen von Griffhilfen <strong>und</strong><br />
Hantierlöchern, quaderförmige Voll-<br />
ste<strong>in</strong>e <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er Ste<strong>in</strong>höhe von<br />
� 249 mm, die <strong>in</strong> Dünnbettmörtel ver-<br />
setzt werden.<br />
Wesentliche Kennzeichen der Block- <strong>und</strong><br />
Planste<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d die Stirnflächenausbil-<br />
dung <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em Nut-<strong>und</strong>-Feder-System<br />
für das Mauern ohne Stoßfugenvermör-<br />
telung <strong>und</strong> die ergonomisch gestalteten<br />
Griffhilfen für das Mauern von Ste<strong>in</strong>en für<br />
größere Wanddicken von Hand.<br />
4.2.2 Elemente<br />
Allgeme<strong>in</strong>es<br />
Mit den Mauerwerkssystemen Planele-<br />
mente <strong>und</strong> Rasterelemente haben sich<br />
zwei Systeme zum großformatigen <strong>Bauen</strong><br />
<strong>mit</strong> Kalksandste<strong>in</strong> <strong>und</strong> <strong>PORIT</strong>-Poren-<br />
beton am Markt etabliert, die objektbezo-<br />
gen optimiert s<strong>in</strong>d. Sie weisen viele<br />
Geme<strong>in</strong>samkeiten auf:<br />
• Optimierung des Baustoffe<strong>in</strong>satzes<br />
schon <strong>in</strong> der Planungsphase<br />
• Wirtschaftlichkeit durch systemge-<br />
rechte Anwendung<br />
• Gleiche Versetztechnik <strong>mit</strong> M<strong>in</strong>ikränen<br />
• Verarbeitung <strong>mit</strong> Dünnbettmörtel<br />
• Baustoffkompatibilität von<br />
Kalksandste<strong>in</strong> <strong>und</strong> <strong>PORIT</strong>-Porenbeton<br />
• Gleiche Ste<strong>in</strong>höhen bei Außen- <strong>und</strong><br />
Innenwänden<br />
• Wandverb<strong>in</strong>dung durch e<strong>in</strong>fache<br />
Stumpfstoßtechnik<br />
• Alles aus e<strong>in</strong>er Hand (Angebot,<br />
Elementierung, Logistik)<br />
Kalksand-Planste<strong>in</strong>e für Dünnbettmörtel-<br />
Mauerwerk (KS-R(P)).<br />
4
4<br />
Beim Mauerwerkssystem <strong>mit</strong> Plan-<br />
elementen werden die Elemente bauteil-<br />
bezogen konfektioniert auf die Baustelle<br />
geliefert. Das Herstellen von Pass-<br />
elementen auf der Baustelle ist nicht er-<br />
forderlich. Das Mauerwerkssystem Ras-<br />
terelemente h<strong>in</strong>gegen ist so beschaffen,<br />
dass die Elemente e<strong>in</strong>em Baukasten-<br />
system entnommen werden. Bei diesem<br />
System können Schnittarbeiten auf der<br />
Baustelle erforderlich se<strong>in</strong>, die aber <strong>mit</strong><br />
sorgfältiger Planung m<strong>in</strong>imiert werden<br />
können. Unebenheiten im F<strong>und</strong>ament<br />
werden durch e<strong>in</strong>e Ausgleichsschicht,<br />
bestehend aus e<strong>in</strong>em Normalmörtelbett<br />
der Mörtelgruppe III, unterhalb der ersten<br />
Ste<strong>in</strong>schicht, der Kimmschicht, beseitigt.<br />
Kimmste<strong>in</strong>e werden entweder unterhalb<br />
oder oberhalb der Wände aus großforma-<br />
tigen Elementen e<strong>in</strong>gebaut, um die gefor-<br />
derte Geschosshöhe zu erzielen.<br />
Mauerwerkssystem Planelemente<br />
Planelemente aus <strong>PORIT</strong>-Porenbeton<br />
(PPE XL) werden <strong>mit</strong> Planelementen aus<br />
Kalksandste<strong>in</strong> (KS XL-PE), auch als KS<br />
Plus bezeichnet, <strong>mit</strong>e<strong>in</strong>ander komb<strong>in</strong>iert,<br />
ohne dass den e<strong>in</strong>zelnen Elementen e<strong>in</strong><br />
Längenraster zugr<strong>und</strong>e gelegt wird. Die<br />
Schichthöhe beträgt 50 oder 62,5 cm, so<br />
dass e<strong>in</strong>e wichtige Voraussetzung für<br />
wirtschaftliches <strong>Bauen</strong> erfüllt ist. Der vor-<br />
gefertigte Bausatz, bestehend aus<br />
Standardelementen <strong>und</strong> werksseitig zu-<br />
geschnittenen Passelementen, wird <strong>mit</strong><br />
Verlegeplan auf die Baustelle geliefert.<br />
Das Planelemente-Mauerwerkssystem<br />
ist bei e<strong>in</strong>em ger<strong>in</strong>gen Anteil von Passele-<br />
menten besonders wirtschaftlich. Durch<br />
zweckmäßige Wahl der Geschosshöhen<br />
bereits <strong>in</strong> der Planungsphase kann der<br />
Porenbeton-Planste<strong>in</strong>e für Dünnbettmörtel-<br />
Mauerwerk (PP <strong>und</strong> PPW).<br />
Anteil der Passelemente verr<strong>in</strong>gert wer-<br />
den. Maß- <strong>und</strong> passgenaue Elemen-<br />
tierungen <strong>mit</strong> exakten Aufmaßen, Be-<br />
darfser<strong>mit</strong>tlungen <strong>und</strong> Verlegeplänen<br />
werden nach Objektdaten erstellt. Gr<strong>und</strong>-<br />
lage der objektbezogenen Kalkulation<br />
s<strong>in</strong>d die Zeichnungen der Architekten<br />
oder Tragwerksplaner. E<strong>in</strong>e systembe-<br />
d<strong>in</strong>gte Umstellung der Architektenpläne<br />
ist nicht erforderlich, e<strong>in</strong>e Optimierung je-<br />
doch möglich. Durch die Vorfertigung<br />
entfällt das Sägen <strong>und</strong> Schlagen von<br />
Ste<strong>in</strong>en auf der Baustelle. So<strong>mit</strong> fallen<br />
ke<strong>in</strong>e Ste<strong>in</strong>reste an. Derart passgenau<br />
konfektionierte Wandbausätze ermögli-<br />
chen e<strong>in</strong>en schnellen Baufortschritt im<br />
Mauerwerksbau. Zum Bausatz gehören<br />
neben den Standard- <strong>und</strong> Passele-<br />
menten noch Kimmste<strong>in</strong>e <strong>und</strong> Dünn-<br />
bettmörtel. Mit anschaulichen Verlege-<br />
plänen, beschriftet <strong>und</strong> nummeriert,<br />
kommen die Planelemente, wandweise<br />
auf Paletten gepackt, bedarfsgerecht auf<br />
die Baustelle. Wandversetzpläne bieten<br />
dem Bauleiter hohe Sicherheit <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e<br />
e<strong>in</strong>fache Kontrollmöglichkeit. Außerdem<br />
gelangen statt großer Baustoffmassen<br />
nur Lieferungen, die zum jeweiligen<br />
Zeitpunkt tatsächlich verarbeitet werden<br />
können, auf die Baustelle.<br />
Mauerwerkssystem Rasterelemente<br />
Dieses System ist auf e<strong>in</strong> oktametrisches<br />
Raster ausgerichtet. Komb<strong>in</strong>iert werden<br />
Planelemente aus <strong>PORIT</strong>-Porenbeton<br />
(PPE XL) <strong>mit</strong> Rasterelementen aus Kalk-<br />
sandste<strong>in</strong> (KS XL-RE, KS XL-RE E), auch<br />
als KS Quadro <strong>und</strong> KS-Quadro-E be-<br />
zeichnet. Rasterelemente s<strong>in</strong>d auf die<br />
Verarbeitung im 12,5 cm-Raster ausge-<br />
legt. Das bewährte Oktameter-Raster er-<br />
Konfektioniertes Mauerwerkssystem Planelemente.<br />
14<br />
laubt es, sämtliche Wandlängen <strong>in</strong> belie-<br />
bigen Vielfachen von 12,5 cm zu verwirk-<br />
lichen. Das Rastersystem verb<strong>in</strong>det die<br />
Vorteile e<strong>in</strong>es klaren Baukastenpr<strong>in</strong>zips<br />
<strong>mit</strong> weitestgehend planerischen Freihei-<br />
ten bei allen Wandhöhen. Wände können<br />
aus Regel- <strong>und</strong> Ergänzungsformaten her-<br />
gestellt werden, ohne dass Passelemente<br />
gesägt werden müssen. Der Längenaus-<br />
gleich wird bei Kalksandste<strong>in</strong>-Wänden<br />
<strong>mit</strong> Ergänzungsste<strong>in</strong>en, bei <strong>PORIT</strong>-Wän-<br />
den <strong>mit</strong> Planste<strong>in</strong>en geschaffen. Verlege-<br />
pläne s<strong>in</strong>d bei konsequenter Planung im<br />
12,5 cm-Raster nicht erforderlich. Schnit-<br />
te, die unvermeidlich s<strong>in</strong>d, werden auf der<br />
Baustelle ausgeführt. Auch bei diesem<br />
Mauerwerkssystem liegt e<strong>in</strong> technischer<br />
<strong>und</strong> wirtschaftlicher Aspekt dar<strong>in</strong>, dass<br />
die Schichthöhen von Außen- <strong>und</strong> Innen-<br />
wand <strong>mit</strong> 50 cm gleich s<strong>in</strong>d. Alternativ<br />
s<strong>in</strong>d Systeme <strong>mit</strong> 62,5 cm Schichthöhe<br />
lieferbar.<br />
Die sogenannten E-Elemente stellen e<strong>in</strong>e<br />
Ergänzung zum Mauerwerkssystem<br />
Rasterelemente dar. Dabei handelt es<br />
sich um Kalksand-Vollste<strong>in</strong>e, die auf wirt-<br />
schaftliches <strong>Bauen</strong> im System optimiert<br />
wurden. Im Abstand von 12,5 cm enthal-<br />
ten die Kalksand-E-Elemente durchge-<br />
hende,lotrechte Kanäle für die Elektro-,<br />
TV- <strong>und</strong> Kommunikations-Installation.<br />
Sie können bei allen Mauerwerksbauten<br />
e<strong>in</strong>gesetzt werden <strong>und</strong> lassen sich na-<br />
hezu an alle baulichen Gegebenheiten<br />
anpassen. Besonders wirtschaftlich s<strong>in</strong>d<br />
die E-Elemente bei wenig gegliedertem<br />
Mauerwerk <strong>und</strong> bei Ausführung der<br />
Wandscheiben entsprechend Maßord-<br />
nung im 12,5 cm-Raster. Die Wand-<br />
anschlüsse werden rationell <strong>in</strong> Stumpf-<br />
stoßtechnik ausgeführt.
4.2.3 Planbauplatten<br />
Schlanke nichttragende Innenwände aus<br />
Kalksand- <strong>und</strong> <strong>PORIT</strong>-Porenbeton-Plan-<br />
bauplatten <strong>in</strong> unterschiedlichen Dicken<br />
von 5 bis 11,5 cm haben sich seit vielen<br />
Jahren bewährt. Sie werden im Woh-<br />
nungsneu- <strong>und</strong> -altbau, Büro- <strong>und</strong> Wirt-<br />
schaftsbau sowie <strong>in</strong> Schul-, Hotel- <strong>und</strong><br />
Krankenhausbau e<strong>in</strong>gesetzt. Sie können<br />
ohne viel Aufwand nach Erstellen des<br />
Tragwerks vermauert werden. Dies gilt<br />
auch bei der Innenraumgestaltung im<br />
Altbau. Planbauplatten, lassen sich e<strong>in</strong>-<br />
fach <strong>und</strong> kostengünstig verarbeiten <strong>und</strong><br />
tragen wenig Feuchte <strong>in</strong> das Bauwerk e<strong>in</strong>.<br />
Bei ger<strong>in</strong>gen Wanddicken gestatten grö-<br />
ßere Abmessungen e<strong>in</strong> Versetzen <strong>mit</strong> der<br />
Hand. Bereits bei der Erstellung haben<br />
die Wände e<strong>in</strong>e hohe Eigenstabilität.<br />
Günstig für den Baufortschritt ist es, dass<br />
sie nach Erstellung des Tragwerks <strong>mit</strong><br />
Dünnbettmörtel vermauert werden. Wäh-<br />
rend die Lagerfugen immer vermörtelt<br />
werden, können die Stoßfugen je nach er-<br />
forderlicher Wandbeschaffenheit unter-<br />
schiedlich ausgebildet werden: Entweder<br />
werden die Fugen glatt vermörtelt oder<br />
die Stoßfuge wird <strong>mit</strong> Nut <strong>und</strong> Feder aus-<br />
gebildet. Wegen der hohen Maß-<br />
genauigkeit können Fliesen direkt im<br />
Dünnbettverfahren auf die Wandflächen<br />
geklebt werden, als Putz kann e<strong>in</strong><br />
Dünnlagenputz verwendet werden.<br />
4.3 Ergänzungsprodukte<br />
4.3.1 Kimmste<strong>in</strong>e<br />
<strong>und</strong> ISO-Kimmste<strong>in</strong>e<br />
Kimmste<strong>in</strong>e aus Kalksandste<strong>in</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>PORIT</strong>-Porenbeton<br />
zum Höhenausgleich<br />
Das Aufmauern von Wänden beg<strong>in</strong>nt<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er Ausgleichs-<br />
schicht aus Normalmörtel der Mörtel-<br />
gruppe III <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Dicke von 1 bis 3 cm.<br />
Die Ausgleichsschicht dient zur Herstel-<br />
lung e<strong>in</strong>es planebenen Niveaus <strong>in</strong> Längs-<br />
<strong>und</strong> Querrichtung der Wand <strong>und</strong> dem<br />
Ausgleichen von Unebenheiten <strong>in</strong> der<br />
Betondecke. Das genaue Anlegen der<br />
Ausgleichsschicht ist <strong>in</strong>sbesondere bei<br />
Planste<strong>in</strong>- oder Planelemente-Mauer-<br />
werk wichtig, das <strong>mit</strong> Dünnbettmörtel<br />
verarbeitet wird. Sobald die Ausgleichs-<br />
schicht ausreichend erhärtet ist, kann <strong>mit</strong><br />
dem Mauern begonnen werden. Lässt<br />
sich die gewünschte Geschosshöhe <strong>mit</strong><br />
den verwendeten Mauerwerksformaten<br />
nicht e<strong>in</strong>stellen, wird am Wandfuß zu-<br />
nächst e<strong>in</strong>e Kimmschicht aus Kalksand-<br />
ste<strong>in</strong> oder <strong>PORIT</strong>-Porenbeton <strong>in</strong> den Aus-<br />
gleichsmörtel e<strong>in</strong>gesetzt, bevor die Ver-<br />
mauerung <strong>mit</strong> Planste<strong>in</strong>en oder<br />
Planelementen fortgesetzt wird. Im fach-<br />
gerechten, exakten Anlegen der Kimm-<br />
schicht liegen erhebliche Rationalisie-<br />
rungspotentiale beim Aufmauern der<br />
Kalksand-E-Element <strong>mit</strong> Installationskanälen. Planbauplatten.<br />
15<br />
Wand. Je nach Baustellensituation kann<br />
die Kimmschicht auch am oberen Wand-<br />
ende e<strong>in</strong>gebaut werden.<br />
Kalksand-ISO-Kimmste<strong>in</strong>e zur<br />
wärmetechnischen Optimierung<br />
Kalksand-ISO-Kimmste<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d druck-<br />
feste wärmetechnisch optimierte Mauer-<br />
ste<strong>in</strong>e, die unter Verwendung e<strong>in</strong>es natür-<br />
lichen Leichtzuschlages hergestellt wer-<br />
den. Sie werden als Vollste<strong>in</strong> <strong>mit</strong> hohen<br />
Ste<strong>in</strong>druckfestigkeitsklassen von 12 oder<br />
20 <strong>und</strong> <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er niedrigen Wärme-<br />
leitfähigkeit von � R = 0,33 W/mk angebo-<br />
ten. Regional s<strong>in</strong>d KS-ISO-Kimmste<strong>in</strong>e<br />
<strong>mit</strong> niedrigeren Wärmeleitfähigkeiten<br />
lieferbar. KS-ISO-Kimmste<strong>in</strong>e werden an<br />
Wärmebrücken, z.B. an Wandfußpunkten<br />
von Außen- <strong>und</strong> Innenwänden über nicht<br />
beheizten Kellern oder Bodenplatten e<strong>in</strong>-<br />
gesetzt.<br />
An Wärmebrücken verr<strong>in</strong>gern sich durch<br />
E<strong>in</strong>bau von KS-ISO-Kimmste<strong>in</strong>en die län-<br />
genbezogenenWärmedurchgangskoeffi- zienten U <strong>und</strong> so<strong>mit</strong> die Transmissions-<br />
wärmeverluste. Gleichzeitig wird die<br />
raumseitige Oberflächentemperatur an<br />
den Außenbauteilen im Bereich der<br />
Wärmebrücke erhöht, so dass die Gefahr<br />
von Tauwasser- oder Schimmelbildung<br />
verm<strong>in</strong>dert wird.<br />
4
4<br />
Anlegen e<strong>in</strong>er unteren Kimmschicht zum Geschosshöhenausgleich.<br />
Wärmetechnische Optimierung durch E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>es KS-ISO-Kimmste<strong>in</strong>s am Wandfuß.<br />
<strong>PORIT</strong>-Deckenrandste<strong>in</strong>.<br />
Kalksand-U-Schalen.<br />
16<br />
4.3.2 Deckenrandste<strong>in</strong>e<br />
<strong>PORIT</strong>-Deckenrandste<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d 7,5 cm/<br />
10 cm dicke Porenbeton-Planste<strong>in</strong>e <strong>mit</strong><br />
e<strong>in</strong>er 3,5 cm/5 cm dicken aufkaschierten<br />
Dämmschicht aus M<strong>in</strong>eralwolle, die <strong>in</strong> ei-<br />
ner Länge von 500 mm <strong>und</strong> <strong>mit</strong> Höhen<br />
von 160, 180 <strong>und</strong> 200 mm angeboten<br />
werden. Als äußere Abmauerung bei Ge-<br />
schossdeckenauflagern von e<strong>in</strong>schaligen<br />
Außenwänden dient der Deckenrandste<strong>in</strong><br />
als Schalung bei der Herstellung von<br />
Ortbeton-Geschossdecken. Die M<strong>in</strong>eral-<br />
wolle-Dämmschicht zwischen Decken-<br />
randste<strong>in</strong> <strong>und</strong> Stahlbetondecke verh<strong>in</strong>-<br />
dert, dass Formänderungen der Decke<br />
auf den Deckenrandste<strong>in</strong> übertragen<br />
werden. E<strong>in</strong>e fehlende Dämmschicht<br />
kann zu e<strong>in</strong>er Rissbildung <strong>in</strong> der Außen-<br />
wand führen, wenn direkt an den<br />
Randste<strong>in</strong> anbetoniert wird. Der Haftver-<br />
b<strong>und</strong> zwischen Stahlbeton <strong>und</strong> Decken-<br />
randste<strong>in</strong> ist so groß, dass der Decken-<br />
randste<strong>in</strong> bei e<strong>in</strong>er Deckenverformung<br />
verschoben würde. Diese Verschiebung<br />
hätte e<strong>in</strong>en Horizontalriss im Außenputz<br />
zur Folge. E<strong>in</strong>e Dämmschicht wirkt hier<br />
als Trennlage. Sie ist aber auch aus wär-<br />
meschutztechnischer Sicht unverzicht-<br />
bar, weil sie die wärmebrückenbed<strong>in</strong>gten<br />
Transmissionswärmeverluste am Ge-<br />
schossdeckenauflager verr<strong>in</strong>gert.<br />
4.3.3 U-Schalen<br />
U-Schalen werden für die Betonierung von<br />
R<strong>in</strong>gbalken, R<strong>in</strong>gankern, Stürzen, Stützen<br />
<strong>und</strong> für Installationsschlitze im Mauer-<br />
werk verwendet. Sie s<strong>in</strong>d maßgenau <strong>und</strong><br />
flächeneben wie übliche Produkte aus<br />
<strong>PORIT</strong>-Porenbeton <strong>und</strong> Kalksandste<strong>in</strong>.<br />
Werden für das Überdecken von Öffnun-<br />
gen U-Schalen verwendet, ist e<strong>in</strong>e Scha-<br />
lung wie bei Ortbetonstürzen nicht erfor-<br />
derlich. U-Schalen werden auf der Bau-<br />
stelle gemäß Statik <strong>mit</strong> der erforderlichen<br />
Bewehrung versehen <strong>und</strong> ausbetoniert.<br />
R<strong>in</strong>gbalken s<strong>in</strong>d vorzusehen, wenn<br />
Decken ohne Scheibenwirkung verwendet<br />
werden oder wenn unter den Decken-<br />
auflagern Gleitschichten angeordnet<br />
werden. R<strong>in</strong>gbalken s<strong>in</strong>d nach statischer<br />
Berechnung für den Betonkern zu<br />
bemessen. Das E<strong>in</strong>legen der Bewehrung<br />
sowie das Verdichten des Betons unter-<br />
scheiden sich nicht von der Arbeitsweise<br />
bei e<strong>in</strong>geschalten Stahlbetonbalken. Das<br />
aufwendige E<strong>in</strong>schalen des R<strong>in</strong>gbalkens
als Stahlbetonbalken (Aufstellen, Vor-<br />
spannen <strong>und</strong> Ausschalen) entfällt. Kalk-<br />
sand-U-Schalen <strong>und</strong> <strong>PORIT</strong>-U-Schalen<br />
s<strong>in</strong>d leicht zu vermauern.<br />
Kalksand-U-Schalen werden <strong>mit</strong> unter-<br />
schiedlichen Abmessungen <strong>in</strong> H<strong>in</strong>-<br />
termauerste<strong>in</strong>- <strong>und</strong> Verblenderqualität<br />
angeboten. U-Schalen aus hochwärme-<br />
dämmendem <strong>PORIT</strong>-Porenbeton ent-<br />
sprechen den Eigenschaften von <strong>PORIT</strong>-<br />
Mauerwerk. Nach dem E<strong>in</strong>bau der jewei-<br />
ligen U-Schale ist e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitlicher<br />
Untergr<strong>und</strong> für nachfolgende Gewerke<br />
(Putzer, Stuckateur, Maler) vorhanden.<br />
4.3.4 Stürze<br />
Allgeme<strong>in</strong>es<br />
Für tragendes <strong>und</strong> nichttragendes<br />
Mauerwerk aus Kalksandste<strong>in</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>PORIT</strong>-Porenbeton stehen zur Überde-<br />
ckung von Öffnungen jeweils zwei<br />
Ausführungsformen von Stürzen zur<br />
Verfügung: Fertigteilstürze <strong>und</strong> Flach-<br />
stürze. Stürze werden wegen ihrer öff-<br />
nungsüberbrückenden Funktion auf Bie-<br />
gung beansprucht. Da Mauerwerk im<br />
Vergleich zu anderen Baustoffen nur be-<br />
grenzt Biegezugspannungen aufnehmen<br />
kann, besteht e<strong>in</strong> Mauerwerkssturz aus<br />
e<strong>in</strong>em Zuggurt (Stahlbeton oder bewehr-<br />
ter Porenbeton) <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er Druckzone aus<br />
Mauerwerk, Beton oder beidem.<br />
Werden Stürze aus dem gleichen Bau-<br />
stoff verwendet, aus dem das Mauerwerk<br />
besteht, ist auch hier der Vorteil des Putz-<br />
gr<strong>und</strong>es <strong>mit</strong> gleichen Baustoffeigen-<br />
schaften vorhanden.<br />
Flachstürze<br />
Flachstürze für Tür- <strong>und</strong> Fensteröff-<br />
nungen zeichnen sich durch e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ges<br />
Gewicht aus. Die Tragwirkung des Sturz-<br />
systems wird durch e<strong>in</strong>e Übermauerung<br />
des Flachsturzes oder durch e<strong>in</strong>e Massiv-<br />
decke erreicht, da<strong>mit</strong> sich e<strong>in</strong> Druck-<br />
gewölbe ausbilden kann. Bei der Überde-<br />
ckung der Stürze <strong>mit</strong> Mauerwerk werden<br />
die Stoßfugen vermörtelt.<br />
Flachstürze für Kalksandste<strong>in</strong>-Mauer-<br />
werk bestehen aus bewehrten <strong>und</strong> aus-<br />
betonierten Formste<strong>in</strong>en <strong>und</strong> werden<br />
nach der Flachsturzrichtl<strong>in</strong>ie [25] bemes-<br />
sen. Für <strong>PORIT</strong>-Mauerwerk werden<br />
Flachstürze aus bewehrtem Porenbeton<br />
verwendet. Ihre Bemessung erfolgt nach<br />
bauaufsichtlicher Zulassung [32].<br />
U-Schalen aus <strong>PORIT</strong>-Porenbeton.<br />
Vorgefertigter Flachsturz aus Kalksandste<strong>in</strong>.<br />
Fertigteilsturz aus Kalksandste<strong>in</strong>.<br />
Fertigteilsturz aus <strong>PORIT</strong>-Porenbeton.<br />
17<br />
E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>es Flachsturzes aus Kalksandste<strong>in</strong>.<br />
4
4<br />
Fertigteilstürze<br />
Während e<strong>in</strong> Flachsturz un<strong>mit</strong>telbar nach<br />
der Herstellung außer se<strong>in</strong>em Eigen-<br />
gewicht noch ke<strong>in</strong>e weiteren Lasten auf-<br />
nehmen kann, s<strong>in</strong>d Fertigteilstürze nach<br />
dem E<strong>in</strong>bau <strong>und</strong> ausreichender Erhärtung<br />
des Auflagermörtels belastbar, so dass<br />
e<strong>in</strong>e Montageunterstützung nicht erfor-<br />
derlich ist.<br />
Fertigteilstürze haben sich im Wohnungs-<br />
bau <strong>mit</strong> üblichen Raumhöhen als beson-<br />
ders wirtschaftlich bei der Verwendung<br />
von großformatigen Plan- <strong>und</strong> Raster-<br />
elementen erwiesen. Kalksand-Fertigteil-<br />
stürze werden werksseitig aus Planele-<br />
menten zusammengefügt. Sie bestehen<br />
aus e<strong>in</strong>em Zuggurt <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tegrierten<br />
Druckzone aus Stahlbeton. Die Bemes-<br />
sung erfolgt nach allgeme<strong>in</strong>er bauauf-<br />
sichtlichen Zulassungen [40, 43]. Fertig-<br />
teilstürze für Mauerwerk aus <strong>PORIT</strong>-<br />
Porenbeton werden <strong>in</strong> tragender<br />
Ausführung für Planste<strong>in</strong>-Mauerwerk <strong>und</strong><br />
<strong>in</strong> nichttragender Version zur Abdeckung<br />
von Öffnungen <strong>in</strong> leichten <strong>PORIT</strong>-Trenn-<br />
wänden hergestellt. Sie werden so e<strong>in</strong>ge-<br />
baut, wie sie angeliefert wurden <strong>und</strong> nach<br />
bauaufsichtlichen Zulassungen bemes-<br />
sen [30]. 4.3.5 Rollladenkästen <strong>und</strong><br />
<strong>PORIT</strong>-Rollladensturz<br />
Standard-Lieferprogramm<br />
� Tragendes Stahlgehäuse verz<strong>in</strong>kt<br />
� Innendämmung Styropor<br />
� Stahlwalze Ø 60mm verz<strong>in</strong>kt<br />
� Stahlteleskopstück verz<strong>in</strong>kt<br />
� 2 Gurtscheiben rechts + l<strong>in</strong>ks PVC<br />
� 2 Lager für Stahlwalze verz<strong>in</strong>kt<br />
� 2 Kugellager<br />
� 4 Gurtbefestigungsösen verz<strong>in</strong>kt<br />
� Putzträgerplatte<br />
� Gurtgleiter <strong>mit</strong> 2 Schrauben PVC<br />
� Putzabzugsleiste außen 1cm verz<strong>in</strong>kt<br />
� Fixierung für Wanddicke verz<strong>in</strong>kt<br />
� Revisionsdeckel (außen/<strong>in</strong>nen) verz<strong>in</strong>kt<br />
� Fensterabdichtung PVC<br />
� Fensteranschlag verz<strong>in</strong>kt<br />
� Fixierung für Fensterbreite verz<strong>in</strong>kt<br />
� Putzabzugsleiste <strong>in</strong>nen 1cm verz<strong>in</strong>kt<br />
Gurtwicklerkasten (ohne Darstellung) PVC<br />
<strong>PORIT</strong>-Leichtbaurollladenkasten.<br />
Gurtrollerste<strong>in</strong> aus Kalksandste<strong>in</strong>.<br />
Gurtrollerste<strong>in</strong>e<br />
Rollladenkästen für <strong>PORIT</strong>-Mauerwerk<br />
stehen <strong>in</strong> zwei Ausführungen, als Roll-<br />
ladensturz <strong>und</strong> als LeichtbauRollladen-<br />
kasten zur Verfügung. Der <strong>PORIT</strong>-<br />
Rollladensturz ist Rollladenkasten <strong>und</strong><br />
Sturz <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>und</strong> wird als vorgefertigtes<br />
E<strong>in</strong>bauteil <strong>mit</strong> wärmegedämmtem Stirn-<br />
blech geliefert. Auf der nach außen ge-<br />
richteten Seite bef<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>e zement-<br />
geb<strong>und</strong>ene M<strong>in</strong>eralfaserplatte, auf der<br />
Innenseite ist e<strong>in</strong>e Putzträgerplatte vor-<br />
handen. Die Ausführung des <strong>PORIT</strong>-<br />
Rollladensturzes gibt es als statisch tra-<br />
genden oder statisch selbsttragenden<br />
(nichttragenden) Rollladenkasten für<br />
Fenster- <strong>und</strong> Türöffnungen. Standard-<br />
konstruktionen <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er Breite von<br />
250 mm <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er Höhe von 250 mm s<strong>in</strong>d<br />
für lichte Rohbauöffnungen von 625 bis<br />
4000 mm lieferbar.<br />
Der <strong>PORIT</strong>-Rollladenkasten Typ H ist e<strong>in</strong><br />
Leichtbau-Rollladenkasten aus Poly-<br />
styrol-Hartschaum, der <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er Sturz-<br />
schalung versehen ist. Se<strong>in</strong>e statische<br />
Tragfähigkeit erhält der Rollladenkasten<br />
nach dem Ausbetonieren der Sturz-<br />
18<br />
schalung <strong>mit</strong> Stahlbeton. Für lichte Roh-<br />
bauöffnungen von 750 mm bis 4000 mm<br />
stehen 240, 300 <strong>und</strong> 365 mm breite <strong>und</strong><br />
375 mm hohe Konstruktionen zur Ver-<br />
fügung.<br />
Als Ergänzung für das System „<strong>Bauen</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>Weiß</strong>“ werden Gurtrollerste<strong>in</strong>e angebo-<br />
ten. Gurtrollerste<strong>in</strong>e werden beim Mauern<br />
der Wände e<strong>in</strong>gebaut <strong>und</strong> bieten so<strong>mit</strong><br />
für e<strong>in</strong>en weiteren Wandabschnitt e<strong>in</strong>en<br />
e<strong>in</strong>heitlichen Putzgr<strong>und</strong>. S<strong>in</strong>d die Wände<br />
e<strong>in</strong>es Bauabschnitts erstellt, lassen sich<br />
die <strong>mit</strong>gelieferten Gurtrollergehäuse <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em Arbeitsgang leicht <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em hand-<br />
lichen PUR-Montageschaum im Gurt-<br />
rollerste<strong>in</strong> befestigen. Für Kalksandste<strong>in</strong>-<br />
Mauerwerk werden sie <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er Breite<br />
von 125 mm, e<strong>in</strong>er Dicke von 175, 200,<br />
214 oder 240 mm sowie e<strong>in</strong>er Höhe von<br />
498 oder 623 mm geliefert.<br />
4.4 Produkte für Sichtmauerwerk<br />
4.4.1 Allgeme<strong>in</strong>es<br />
Sichtmauerwerk bietet sowohl bei<br />
Außenwand- als auch bei Innenwand-<br />
flächen e<strong>in</strong>e Fülle gestalterischer Lö-<br />
sungen. E<strong>in</strong> durchdachtes Fugenraster<br />
kann die Sichtmauerwerksflächen zu
e<strong>in</strong>em Blickfang gliedern. Je nach Bean-<br />
spruchung <strong>und</strong> Lage bleibt Sichtmauer-<br />
werk unbehandelt, wird farblos impräg-<br />
niert oder deckend gestrichen.<br />
Neben der Wahl des Mauerverbandes<br />
<strong>und</strong> der Art der Verfugung können durch<br />
die Wahl der Ste<strong>in</strong>oberfläche <strong>–</strong> glatt oder<br />
strukturiert bzw. bruchrauh oder bossiert<br />
<strong>–</strong> sehr unterschiedliche gestalterische<br />
Wirkungen erzielt werden. Der Kontrast<br />
zwischen Mauerste<strong>in</strong> <strong>und</strong> Fuge wird<br />
schwächer, wenn das Mauerwerk be-<br />
schichtet wird. Im strengen S<strong>in</strong>ne kann<br />
dann nicht mehr von e<strong>in</strong>em Sicht-<br />
mauerwerk die Rede se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>e farblose<br />
Imprägnierung h<strong>in</strong>gegen hat ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>-<br />
fluss auf das Ersche<strong>in</strong>ungsbild des<br />
Mauerwerks, hat jedoch e<strong>in</strong>e positive<br />
Wirkung h<strong>in</strong>sichtlich des Schlagregen-<br />
schutzes bei e<strong>in</strong>em Außensichtmauer-<br />
werk.<br />
4.4.2 Außensichtmauerwerk<br />
Für Außensichtmauerwerk eignet sich<br />
Porenbeton nicht, weil wegen der hohen<br />
Porosität, die unbestreitbare Vorteile be-<br />
züglich der Wärmedämmung bietet, das<br />
Ziel e<strong>in</strong>er ausreichenden Schlagregen-<br />
beanspruchung ohne Oberflächen-<br />
schutzmaßnahmen wie Beschichtung,<br />
Putz oder Verblendung nicht zu erreichen<br />
ist. Für Außensichtmauerwerk <strong>mit</strong> ger<strong>in</strong>-<br />
gen optischen Anforderungen können<br />
Kalksand-Vormauerste<strong>in</strong>e (KS Vm) als<br />
frostwiderstandsfähige Kalksandste<strong>in</strong>e<br />
(25-facher Frost-Tau-Wechsel) <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Festigkeitsklasse von m<strong>in</strong>destens 10 e<strong>in</strong>-<br />
Abmessungen von Riemchen <strong>und</strong> Sparverblendern.<br />
gesetzt werden. Bei hohen optischen<br />
Anforderungen werden Kalksand-Ver-<br />
blender (KS Vb) verwendet. Kalksand-<br />
Verblender s<strong>in</strong>d frostbeständige Kalk-<br />
sandste<strong>in</strong>e <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er Festigkeitsklasse<br />
von m<strong>in</strong>destens 16. An sie werden bezüg-<br />
lich der Frostwiderstandsfähigkeit (50-fa-<br />
cher Frost-Tau-Wechsel), Ausblühungen<br />
<strong>und</strong> Verfärbungen sowie Abmessungen,<br />
erhöhte Anforderungen gestellt. Kalk-<br />
sand-Verblender, die an Verblendschalen<br />
von zweischaligem Mauerwerk e<strong>in</strong>ge-<br />
setzt werden, s<strong>in</strong>d teilweise e<strong>in</strong>seitig <strong>mit</strong><br />
e<strong>in</strong>er Imprägnierung vorbehandelt. Sie<br />
dürfen e<strong>in</strong>e Ste<strong>in</strong>breite von weniger als<br />
115 mm haben. Kalksand-Verblender <strong>mit</strong><br />
bruchrauher oder bossierter Oberfläche<br />
verleihen dem KS-Sichtmauerwerk e<strong>in</strong><br />
besonderes Aussehen. Kalksand-Ver-<br />
blender <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er Ste<strong>in</strong>breite von mehr als<br />
10 <strong>und</strong> weniger als 90 mm, die für Fas-<br />
E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>es Gurtrollerste<strong>in</strong>s.<br />
l<br />
19<br />
sadenverkleidungen verwendet werden,<br />
werden als Riemchen oder Spar-<br />
verblender bezeichnet.<br />
4.4.3 Innensichtmauerwerk<br />
Die technischen Anforderungen an<br />
Innensichtmauerwerk s<strong>in</strong>d vor allem<br />
wegen der nicht vorhandenen Schlag-<br />
regenbeanspruchung ger<strong>in</strong>ger. Daher<br />
eignet sich sowohl Kalksandste<strong>in</strong> als<br />
auch <strong>PORIT</strong>-Porenbeton (nur <strong>mit</strong> Ober-<br />
flächenbeschichtung) zum Erreichen der<br />
gestalterischen Wünsche. Sofern e<strong>in</strong>e<br />
Beschichtung der Wandoberfläche nicht<br />
vorgesehen ist, können bestimmte<br />
Wandstrukturen z.B. durch <strong>PORIT</strong>- oder<br />
Kalksand-Planste<strong>in</strong>e <strong>mit</strong> abgefasten<br />
Kanten <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er sorgfältig ausgeführten<br />
Normalmörtelfuge erzielt werden. E<strong>in</strong>e<br />
solche Möglichkeit zur Gestaltung von<br />
Mauerwerkswänden <strong>–</strong> <strong>in</strong>nen <strong>und</strong> außen <strong>–</strong><br />
4
4<br />
Produktpalette Sparverblender <strong>und</strong> Riemchen.<br />
besteht <strong>in</strong> der Verwendung von Kalk-<br />
sand-Fasenste<strong>in</strong>en (KS F) oder Kalk-<br />
sand-Design-Ste<strong>in</strong>en, beides Kalksand-<br />
Planste<strong>in</strong>e <strong>mit</strong> abgefasten Kanten.<br />
20<br />
Wandgestaltung <strong>mit</strong> Fasenste<strong>in</strong>en.<br />
Fassadengestaltung <strong>mit</strong> Sparverblendern.
Abmessungen sowie Festigkeits- <strong>und</strong> Rohdichteklassen von<br />
Ste<strong>in</strong>en (Voll-, Loch-, Block- <strong>und</strong> Hohlblockste<strong>in</strong>e).<br />
Produkt <strong>und</strong><br />
Bezeichnung<br />
Kalksandste<strong>in</strong><br />
Vollste<strong>in</strong>e (KS)<br />
Lochste<strong>in</strong>e (KS L)<br />
Blockste<strong>in</strong>e<br />
(KS R)<br />
Hohlblockste<strong>in</strong>e<br />
(KS L-R)<br />
Format nach<br />
DIN V 106<br />
DF<br />
NF<br />
2 DF<br />
2 DF<br />
2 DF<br />
3 DF<br />
3 DF<br />
3 DF<br />
5 DF<br />
2 DF<br />
2 DF<br />
3 DF<br />
3 DF<br />
4 DF<br />
5 DF<br />
5 DF<br />
6 DF<br />
6 DF<br />
8 DF<br />
8 DF<br />
4 DF<br />
8 DF<br />
8 DF<br />
6 DF<br />
6 DF<br />
8 DF<br />
10 DF<br />
10 DF<br />
12 DF<br />
12 DF<br />
12 DF<br />
Druckfestigkeitsklasse<br />
20<br />
20<br />
12<br />
20<br />
28<br />
12<br />
20<br />
28<br />
20<br />
12<br />
12<br />
12<br />
12<br />
12<br />
12<br />
20<br />
12<br />
20<br />
12<br />
20<br />
12<br />
12<br />
12<br />
12<br />
12<br />
12<br />
12<br />
12<br />
12<br />
12<br />
12<br />
Rohdichteklasse<br />
2,0<br />
2,0<br />
1,8<br />
2,0<br />
2,0<br />
1,8<br />
2,0<br />
2,0<br />
2,0<br />
1,4<br />
1,6<br />
1,4<br />
1,6<br />
1,8<br />
1,8<br />
2,0<br />
1,8<br />
2,0<br />
1,8<br />
2,0<br />
1,4<br />
1,4<br />
1,6<br />
1,4<br />
1,6<br />
1,4<br />
1,4<br />
1,6<br />
1,2<br />
1,4<br />
1,4<br />
Maße <strong>in</strong> mm<br />
LxBxH<br />
240 x115 x52<br />
240 x115 x71<br />
240 x115 x113<br />
240 x115 x113<br />
240 x115 x113<br />
240 x175 x113<br />
240 x175 x113<br />
240 x175 x113<br />
300 x240 x113<br />
240 x115 x113<br />
240 x115 x113<br />
240 x175 x113<br />
240 x175 x113<br />
248 x115 x238<br />
248 x150 x238<br />
248 x150 x238<br />
248 x175 x238<br />
248 x175 x238<br />
248 x240 x238<br />
248 x240 x238<br />
248 x115 x238<br />
498 x115 x238<br />
498 x115 x238<br />
248 x175 x238<br />
248 x175 x238<br />
248 x240 x238<br />
248 x300 x238<br />
248 x300 x238<br />
248 x365 x238<br />
248 x365 x238<br />
498 x175 x238<br />
21<br />
Abmessungen sowie Festigkeits- <strong>und</strong> Rohdichteklassen von<br />
Ste<strong>in</strong>en (Planste<strong>in</strong>e).<br />
Produkt <strong>und</strong><br />
Bezeichnung<br />
Kalksandste<strong>in</strong><br />
Plan-Blockste<strong>in</strong>e<br />
(KS-R (P))<br />
Plan-Hohlblock-<br />
ste<strong>in</strong>e (KS L-R (P))<br />
<strong>PORIT</strong>-Porenbeton<br />
Planste<strong>in</strong>e<br />
(PP <strong>und</strong> PPW)<br />
Format nach<br />
DIN V 106<br />
4 DF<br />
5 DF<br />
5 DF<br />
6 DF<br />
6 DF<br />
8 DF<br />
8 DF<br />
8 DF<br />
8 DF<br />
6 DF<br />
6 DF<br />
8 DF<br />
8 DF<br />
10 DF<br />
10 DF<br />
12 DF<br />
12 DF<br />
12 DF<br />
Druckfestigkeitsklasse<br />
12<br />
12<br />
20<br />
12<br />
20<br />
12<br />
20<br />
12<br />
12<br />
12<br />
12<br />
12<br />
12<br />
12<br />
12<br />
12<br />
12<br />
12<br />
1,8<br />
1,8<br />
2,0<br />
1,8<br />
2,0<br />
1,8<br />
2,0<br />
1,4<br />
1,6<br />
1,4<br />
1,6<br />
1,4<br />
1,6<br />
1,4<br />
1,6<br />
1,2<br />
1,4<br />
1,4<br />
Wichtig: Regionale Lieferprogramme beachten!<br />
2<br />
4<br />
2<br />
4<br />
4<br />
2<br />
4<br />
2<br />
4<br />
2<br />
4<br />
2<br />
4<br />
Rohdichteklasse<br />
0,40<br />
0,50<br />
0,40<br />
0,50<br />
0,60<br />
0,40<br />
0,50<br />
0,40<br />
0,50<br />
0,40<br />
0,50<br />
0,40<br />
0,50<br />
Maße <strong>in</strong> mm<br />
LxBxH<br />
248 x115 x248<br />
248 x150 x248<br />
248 x150 x248<br />
248 x175 x248<br />
248 x175 x248<br />
248 x240 x248<br />
248 x240 x248<br />
498 x115 x248<br />
498 x115 x248<br />
248 x175 x248<br />
248 x175 x248<br />
248 x240 x248<br />
248 x240 x248<br />
248 x300 x248<br />
248 x300 x248<br />
248 x365 x248<br />
248 x365 x248<br />
498 x175 x248<br />
499 x150 x249<br />
499 x150 x249<br />
499 x175 x249<br />
499 x175 x249<br />
499 x175 x249<br />
499 x200 x249<br />
499 x200 x249<br />
499 x240 x249<br />
499 x240 x249<br />
499 x300 x249<br />
499 x300 x249<br />
499 x365 x249<br />
499 x365 x249<br />
4
4<br />
Abmessungen sowie Festigkeits- <strong>und</strong> Rohdichteklassen<br />
von Planelementen <strong>und</strong> Rasterelementen.<br />
Produkt <strong>und</strong><br />
Bezeichnung<br />
<strong>PORIT</strong>-Porenbeton<br />
Planelemente<br />
Kalksandste<strong>in</strong><br />
Planelemente<br />
Bezeichnung<br />
PPE XL<br />
KS XL-PE<br />
KS Plus<br />
KS XL-RE<br />
KS Quadro<br />
Herstellung<br />
<strong>und</strong><br />
Anwendung<br />
DINV4165<br />
Allgeme<strong>in</strong>e<br />
bauaufsichtliche<br />
Zulassung<br />
DINV106-1<br />
Allgeme<strong>in</strong>e<br />
bauaufsichtliche<br />
Zulassung<br />
Allgeme<strong>in</strong>e<br />
Rasterelemente KS XL-RE E bauaufsichtliche<br />
Abmessungen sowie Festigkeits- <strong>und</strong> Rohdichteklassen von<br />
Kalksand-E-Elementen (KS-Quadro E).<br />
Bezeichnung<br />
Länge <strong>in</strong> mm<br />
Breite <strong>in</strong> mm<br />
Kalksandste<strong>in</strong>-E-Elemente<br />
KS-Quadro E<br />
248<br />
373<br />
498<br />
115<br />
150<br />
175<br />
240<br />
Zulassung<br />
Höhe <strong>in</strong> mm<br />
498<br />
Wichtig: Regionale Lieferprogramme beachten!<br />
Länge <strong>in</strong> mm<br />
499<br />
623<br />
749<br />
998<br />
998<br />
248<br />
373<br />
498<br />
Druckfestigkeitsklasse<br />
12<br />
20<br />
Breite <strong>in</strong> mm<br />
100<br />
115<br />
150<br />
175<br />
200<br />
240<br />
300<br />
365<br />
100<br />
115<br />
120<br />
150<br />
175<br />
200<br />
214<br />
240<br />
265<br />
300<br />
365<br />
115<br />
150<br />
175<br />
200<br />
240<br />
300<br />
365<br />
Rohdichteklasse<br />
1,6<br />
1,8<br />
Höhe <strong>in</strong> mm<br />
498<br />
623<br />
498<br />
623<br />
123<br />
248<br />
498<br />
623<br />
22<br />
Druckfestigkeitsklasse<br />
2<br />
4<br />
6<br />
12<br />
20<br />
28<br />
12<br />
16<br />
20<br />
28<br />
Rohdichteklasse<br />
0,40<br />
0,45<br />
0,50<br />
0,50<br />
0,55<br />
0,60<br />
0,65<br />
0,70<br />
0,65<br />
0,70<br />
1,8<br />
2,0<br />
2,2<br />
1,6<br />
1,8<br />
2,0<br />
2,2<br />
Abmessungen <strong>und</strong> Rohdichteklassen von Planbauplatten.<br />
Baustoff<br />
Planbauplatten<br />
Kalksandste<strong>in</strong><br />
<strong>PORIT</strong>-Porenbeton<br />
Breite <strong>in</strong> mm<br />
70<br />
100<br />
50<br />
75<br />
100<br />
115<br />
Länge <strong>in</strong> mm<br />
498<br />
624<br />
Höhe <strong>in</strong> mm<br />
248<br />
249<br />
Rohdichteklasse<br />
2,0<br />
1,2<br />
0,50<br />
0,55<br />
0,60
Abmessungen von U-Schalen.<br />
Baustoff<br />
U-Schalen<br />
Kalksandste<strong>in</strong><br />
<strong>PORIT</strong>-Porenbeton<br />
Länge <strong>in</strong> mm<br />
115<br />
240<br />
500<br />
Breite <strong>in</strong> mm<br />
115<br />
150<br />
175<br />
200<br />
240<br />
300<br />
175<br />
200<br />
240<br />
300<br />
365<br />
Abmessungen von Flachstürzen.<br />
Baustoff<br />
Flachstürze<br />
Kalksandste<strong>in</strong><br />
<strong>PORIT</strong>-Porenbeton<br />
Nennlänge<br />
<strong>in</strong> mm<br />
1000<br />
bis<br />
3000<br />
1300<br />
1500<br />
1750<br />
2000<br />
2250<br />
2500<br />
2750<br />
3000<br />
Breite <strong>in</strong> mm<br />
115<br />
175<br />
100<br />
115<br />
150<br />
175<br />
200<br />
214<br />
240<br />
100<br />
115<br />
150<br />
175<br />
200<br />
240<br />
115<br />
175<br />
Höhe <strong>in</strong> mm<br />
240<br />
250<br />
Höhe <strong>in</strong> mm<br />
71<br />
113<br />
123<br />
124<br />
Wichtig: Regionale Lieferprogramme beachten!<br />
23<br />
Abmessungen sowie Festigkeits- <strong>und</strong> Rohdichteklassen von<br />
Kimmste<strong>in</strong>en <strong>und</strong> ISO-Kimmste<strong>in</strong>en.<br />
Baustoff bzw.<br />
Produkt<br />
Kalksand-<br />
Kimmste<strong>in</strong><br />
<strong>PORIT</strong>-<br />
Porenbeton<br />
Kimmste<strong>in</strong><br />
Kalksandste<strong>in</strong>-<br />
ISO-Kimmste<strong>in</strong><br />
Wärmeleitfähigkeit<br />
[W/mK]<br />
0,12<br />
0,13<br />
0,14<br />
0,33<br />
Länge <strong>in</strong> mm<br />
Kimmste<strong>in</strong>e/Iso-Kimmste<strong>in</strong>e<br />
248<br />
498<br />
500<br />
248<br />
498<br />
Breite <strong>in</strong> mm<br />
115<br />
150<br />
175<br />
200<br />
214<br />
240<br />
115<br />
150<br />
175<br />
200<br />
240<br />
300<br />
365<br />
115<br />
150<br />
175<br />
200<br />
214<br />
240<br />
Höhe <strong>in</strong> mm<br />
100<br />
120<br />
113<br />
Druckfestigkeitsklasse<br />
4<br />
12<br />
20<br />
Rohdichteklasse<br />
0,5<br />
1,2<br />
4
4<br />
Abmessungen von Fertigteilstürzen.<br />
Baustoff<br />
Fertigsteilstürze<br />
Kalksandste<strong>in</strong><br />
<strong>PORIT</strong>-<br />
Porenbeton<br />
Nennlänge<br />
<strong>in</strong> mm<br />
1000<br />
1125<br />
1250<br />
1375<br />
1500<br />
1750<br />
2000<br />
1250<br />
1000<br />
1300<br />
1500<br />
1750<br />
2000<br />
2250<br />
Breite <strong>in</strong> mm<br />
100<br />
115<br />
150<br />
175<br />
200<br />
214<br />
240<br />
265<br />
300<br />
365<br />
75<br />
100<br />
115<br />
175<br />
200<br />
240<br />
300<br />
365<br />
Höhe <strong>in</strong> mm<br />
248<br />
373<br />
480<br />
498<br />
249<br />
249<br />
Wichtig: Regionale Lieferprogramme beachten!<br />
Abmessungen von Riemchen <strong>und</strong> Sparverblendern.<br />
Produkt<br />
Riemchen<br />
Sparverblender<br />
Mauerwerkssystem Rasterelemente.<br />
24<br />
Oberfläche<br />
Riemchen/Sparverblender<br />
bossiert,<br />
imprägniert<br />
bruchrauh,<br />
imprägniert<br />
bossiert,<br />
imprägniert<br />
bruchrauh,<br />
imprägniert<br />
Format<br />
DF<br />
NF<br />
DF<br />
NF<br />
DF<br />
NF<br />
DF<br />
NF<br />
Ausführung<br />
Läufer<br />
W<strong>in</strong>kel<br />
Läufer<br />
W<strong>in</strong>kel<br />
Läufer<br />
W<strong>in</strong>kel<br />
Läufer<br />
W<strong>in</strong>kel<br />
Läufer<br />
Kopf <strong>und</strong> Läufer<br />
Läufer<br />
Kopf <strong>und</strong> Läufer<br />
Läufer<br />
Kopf <strong>und</strong> Läufer<br />
Läufer<br />
Kopf <strong>und</strong> Läufer<br />
Länge <strong>in</strong> mm<br />
240<br />
215/95<br />
240<br />
215/95<br />
240<br />
215/95<br />
240<br />
215/95<br />
240<br />
215<br />
240<br />
215<br />
240<br />
215<br />
240<br />
215<br />
Breite <strong>in</strong> mm<br />
15<br />
15<br />
15<br />
15<br />
55<br />
55<br />
55<br />
55<br />
Höhe <strong>in</strong> mm<br />
52<br />
71<br />
52<br />
71<br />
52<br />
71<br />
52<br />
71
Mauerwerksplanung <strong>mit</strong> Planelementen.<br />
Mauerwerksplanung <strong>mit</strong> Rasterelementen.<br />
25<br />
4
5<br />
5.1 Außenwände<br />
5.1.1 Tragende Außenwände<br />
Außenwände s<strong>in</strong>d mehr als andere Bau-<br />
konstruktionen den vielfältigsten Be-<br />
anspruchungen ausgesetzt:<br />
• Eigenlasten<br />
• W<strong>in</strong>ddruck- <strong>und</strong> W<strong>in</strong>dsoglasten<br />
• Temperaturwechsel<br />
• Feuchtewechsel<br />
• Schlagregen<br />
• UV-Strahlung<br />
• chemische Beanspruchung durch<br />
Luftschadstoffe<br />
• Vandalismus<br />
Aus der Vielzahl der Beanspruchungen<br />
lassen sich statische, konstruktive, bau-<br />
physikalische <strong>und</strong> weitere Anforderungen<br />
an die Wand ableiten, die dauerhaft erfüllt<br />
werden müssen:<br />
• Standsicherheit<br />
• Brandschutz<br />
• M<strong>in</strong>destwärmeschutz<br />
• energiesparender Wärmeschutz im<br />
W<strong>in</strong>ter <strong>und</strong> im Sommer<br />
• Schlagregenschutz<br />
• Schallschutz<br />
• Ökologische Eignung<br />
• Wirtschaftlichkeit<br />
• Dauerhaftigkeit<br />
• Gebrauchstauglichkeit<br />
• Ästhetik<br />
Das vom Bauherrn <strong>in</strong>dividuell ge-<br />
wünschte Ersche<strong>in</strong>ungsbild e<strong>in</strong>er Wand<br />
ist nur e<strong>in</strong> Kriterium, das E<strong>in</strong>fluss auf den<br />
gesamten Querschnitt e<strong>in</strong>er Außenwand<br />
hat. Während statische, konstruktive <strong>und</strong><br />
bauphysikalische Belange Auswirkungen<br />
Außenwände <strong>mit</strong> schlagregendichter Oberflächenschutzschicht.<br />
5 Konstruktionen<br />
auf die Dicke <strong>und</strong> die Wahl des Mauer-<br />
werksproduktes haben, lässt sich unter<br />
weiterer Berücksichtigung der optischen<br />
Wirkung das Spektrum der möglichen<br />
Wandquerschnitte <strong>und</strong> Oberflächenge-<br />
staltungen am besten nach den Wirk-<br />
pr<strong>in</strong>zipien der Schlagregendichtigkeit un-<br />
terscheiden. Außenwände aus <strong>PORIT</strong>-<br />
Porenbeton <strong>und</strong> Kalksandste<strong>in</strong> bieten<br />
hierzu mehrere Konstruktionsvarianten:<br />
• Außenwände <strong>mit</strong> schlagregendichter<br />
Oberflächenschutzschicht<br />
<strong>–</strong> Tragendes <strong>PORIT</strong>-Mauerwerk <strong>mit</strong><br />
Außenputz<br />
<strong>–</strong> Tragendes Kalksandste<strong>in</strong>-Mauerwerk<br />
<strong>mit</strong> Wärmedämmverb<strong>und</strong>system<br />
• Außenwände <strong>mit</strong> h<strong>in</strong>terlüfteter Schale<br />
<strong>–</strong> Tragendes <strong>PORIT</strong>-Mauerwerk <strong>mit</strong><br />
Luftschicht <strong>und</strong> Vormauerschale<br />
<strong>–</strong> Tragendes <strong>PORIT</strong>-Mauerwerk <strong>mit</strong><br />
h<strong>in</strong>terlüfteter Außenwandbekleidung<br />
<strong>–</strong> Tragendes <strong>PORIT</strong>-Mauerwerk <strong>mit</strong><br />
Wärmedämmung, Luftschicht <strong>und</strong><br />
Vormauerschale<br />
<strong>–</strong> Tragendes <strong>PORIT</strong>-Mauerwerk <strong>mit</strong><br />
Wärmedämmung <strong>und</strong> h<strong>in</strong>terlüfteter<br />
Außenwandbekleidung<br />
<strong>–</strong> Tragendes Kalksandste<strong>in</strong>-Mauer-<br />
werk <strong>mit</strong> Wärmedämmung,<br />
Luftschicht <strong>und</strong> Vormauerschale<br />
<strong>–</strong> Tragendes Kalksandste<strong>in</strong>-Mauer-<br />
werk <strong>mit</strong> Wärmedämmung <strong>und</strong> h<strong>in</strong>-<br />
terlüfteter Außenwandbekleidung<br />
• Außenwände <strong>mit</strong> wasserabweisender<br />
Kerndämmschicht im Wandquer-<br />
schnitt<br />
<strong>–</strong> Tragendes <strong>PORIT</strong>-Mauerwerk <strong>mit</strong><br />
Kerndämmung<br />
Außenwände <strong>mit</strong> h<strong>in</strong>terlüfteter Schale.<br />
26<br />
<strong>–</strong> Tragendes Kalksandste<strong>in</strong>-Mauerwerk<br />
<strong>mit</strong> Kerndämmung<br />
Außenwände <strong>mit</strong> schlagregendichter<br />
Oberflächenschutzschicht werden so<br />
ausgebildet, dass die Oberfläche durch<br />
das Aufbr<strong>in</strong>gen von geeigneten Putzen<br />
<strong>und</strong> Anstrichen ke<strong>in</strong> nennenswertes ka-<br />
pillares Saugen mehr zeigt. Bei Außen-<br />
wänden <strong>mit</strong> h<strong>in</strong>terlüfteter Schale, entwe-<br />
der e<strong>in</strong>e Vormauerschale oder e<strong>in</strong>e Fas-<br />
sadenkonstruktion auf Traggerüst, wird<br />
der Regen durch die Schale abgehalten.<br />
Die dritte Möglichkeit besteht dar<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>e<br />
wasser<strong>und</strong>urchlässige Schicht wie hy-<br />
drophobe Kerndämmschichten e<strong>in</strong>zu-<br />
bauen.<br />
Bei Außenwänden <strong>mit</strong> tragendem Kalk-<br />
sandste<strong>in</strong>-Mauerwerk erfolgt e<strong>in</strong>e klare<br />
Trennung der Schichtfunktionen, <strong>in</strong>dem<br />
e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>nere Mauerschale hauptsächlich<br />
statische Aufgaben übernimmt <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e<br />
Dämmschicht den erforderlichen Wärme-<br />
schutz gewährleistet. Für die äußere<br />
schlagregendichte Schicht gibt es ver-<br />
schiedene Lösungen: Außenputz, Vor-<br />
mauerschale oder Fassadenbekleidung.<br />
Außenwände aus <strong>PORIT</strong>-Porenbeton<br />
übernehmen neben den statischen An-<br />
forderungen auch die bauphysikalischen<br />
Anforderungen. E<strong>in</strong>e Funktionentrennung<br />
von Schichten, z. B. <strong>in</strong> statisch <strong>und</strong> wär-<br />
medämmend, ist nicht erforderlich.<br />
In Ergänzung zur Auswahl der geeigneten<br />
Oberflächenschutzschicht sollte bedacht<br />
werden, dass der Witterungsschutz von<br />
Fassaden durch konstruktive Maßnah-<br />
men wirkungsvoll verbessert werden<br />
kann:
Außenwände <strong>mit</strong> wasserabweisender Kerndämmschicht<br />
im Wandquerschnitt.<br />
27<br />
<strong>PORIT</strong>-Deckenrandste<strong>in</strong> am Geschossdeckenanschluss.<br />
Geschossdeckenanschluss <strong>mit</strong> <strong>PORIT</strong>-Rollladensturz. Geschossdeckenanschluss <strong>mit</strong> <strong>PORIT</strong>-LeichtbauRollladenkasten.<br />
• Ausreichende Dachüberstände zum<br />
Schutz der Wand vor<br />
Schlagregenbeanspruchung<br />
• Ausreichende Überstände von<br />
Fensterbänken zur Vermeidung von<br />
Schmutzfahnen (m<strong>in</strong>destens 5 cm)<br />
• E<strong>in</strong>bau erforderlicher<br />
Bewegungsfugen<br />
• E<strong>in</strong>bettung von rissvermeidenden<br />
Gewebee<strong>in</strong>lagen an<br />
Baustoffübergängen<br />
• E<strong>in</strong>bau von Eckschutzschienen zur<br />
Sicherung von Mauerwerkskanten<br />
• E<strong>in</strong>bau von Sockelabschluss-Schienen<br />
Außenwände <strong>mit</strong> schlagregendich-<br />
ter Oberflächenschutzschicht<br />
Monolithische Außenwände <strong>mit</strong><br />
Außenputz<br />
Die Ausführung von <strong>PORIT</strong>-Porenbeton<br />
als tragende Mauerschale <strong>in</strong> Wanddicken<br />
von 30 <strong>und</strong> 36,5 cm hat sich als e<strong>in</strong>fache<br />
Ausführung <strong>in</strong> E<strong>in</strong>- <strong>und</strong> Mehrfamilien-<br />
häusern sowie bei Büro <strong>und</strong> Geschäfts-<br />
häusern bewährt. Zur Vermauerung von<br />
<strong>PORIT</strong>-Planste<strong>in</strong>en oder <strong>PORIT</strong>-Plan-<br />
elementen wird Dünnbettmörtel verwen-<br />
det. Wichtig für die monolithische Bau-<br />
weise ist, dass für nachfolgende Putz-<br />
arbeiten über die gesamte Fassade e<strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>heitlicher Putzgr<strong>und</strong> vorhanden ist.<br />
Daher werden an Anschlusspunkten Er-<br />
gänzungsprodukte zu den Planste<strong>in</strong>en<br />
oder Planelementen e<strong>in</strong>gesetzt. Als<br />
Randabschluss von Stahlbetondecken<br />
werden Deckenrandste<strong>in</strong>e vermauert. Ist<br />
der E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>es Rollladenkastens vorge-<br />
sehen, wird während des Verputzens e<strong>in</strong><br />
Gewebe e<strong>in</strong>gearbeitet, das m<strong>in</strong>destens<br />
15 cm auf das umgebende <strong>PORIT</strong>-<br />
Mauerwerk überlappt.<br />
Auf wärmedämmendem <strong>PORIT</strong>-Mauer-<br />
werk werden sogenannte Leichtputze <strong>mit</strong><br />
relativ kle<strong>in</strong>em Elastizitätsmodul <strong>und</strong> be-<br />
grenzter Druckfestigkeit gemäß<br />
DIN V 18550-4 [21.4] verwendet. Solche<br />
Putze können die e<strong>in</strong>wirkenden<br />
Spannungen zum Untergr<strong>und</strong> h<strong>in</strong> ab-<br />
bauen. Leichtputze s<strong>in</strong>d m<strong>in</strong>eralisch ge-<br />
b<strong>und</strong>en, haben e<strong>in</strong>e begrenzte Rohdichte<br />
<strong>und</strong> enthalten Anteile an m<strong>in</strong>eralischen<br />
<strong>und</strong>/oder organischen Zuschlägen. Sie<br />
werden als Werktrockenmörtel angebo-<br />
ten <strong>und</strong> s<strong>in</strong>d wasserabweisend e<strong>in</strong>ge-<br />
stellt, so dass sie nicht nur die zu erwar-<br />
tenden Formänderungen aufnehmen<br />
können, sondern auch e<strong>in</strong>er starken<br />
Schlagregenbeanspruchung widerste-<br />
hen.<br />
Außenwände <strong>mit</strong><br />
Wärmedämmverb<strong>und</strong>system<br />
Bereits <strong>in</strong> den 50er Jahren wurden erste<br />
Wärmedämmverb<strong>und</strong>systeme (WDVS)<br />
entwickelt. Seit mehr als 35 Jahren wer-<br />
den Systeme auf der Basis von expan-<br />
diertem Polystyrol-Hartschaum e<strong>in</strong>ge-<br />
setzt. Seit Mitte der 70er Jahre kamen<br />
WDVS <strong>mit</strong> M<strong>in</strong>eralfaserplatten <strong>und</strong> m<strong>in</strong>e-<br />
ralischen Dickputzsystemen zur Anwen-<br />
dung. Weitere Dämmstoffe s<strong>in</strong>d Polyure-<br />
than, M<strong>in</strong>eralfaser-Lamellenplatten <strong>und</strong><br />
als neueste Entwicklungen auch M<strong>in</strong>eral-<br />
schaum <strong>und</strong> M<strong>in</strong>eralschaum-M<strong>in</strong>eral-<br />
faser-Lamellen-Verb<strong>und</strong>platten. WDVS<br />
s<strong>in</strong>d gemäß DIN 4108-3 [10.2] für starke<br />
Schlagregenbeanspruchung geeignet.<br />
Baurechtlich werden WDVS durch allge-<br />
me<strong>in</strong>e bauaufsichtliche Zulassungen ge-<br />
regelt. Da die Eigenschaften von WDVS<br />
wesentlich durch die Abstimmung der<br />
Systemkomponenten Wärmedämmstoff,<br />
Armierungsschicht, Außenputz <strong>und</strong> Art<br />
5
5<br />
der Befestigung bestimmt werden,<br />
dürfen nur vollständige Systeme e<strong>in</strong>es<br />
Herstellers verwendet werden. Bezüglich<br />
der Verankerung stehen folgende Varian-<br />
ten zur Verfügung:<br />
• Verklebte WDVS<br />
• Verklebte <strong>und</strong> verdübelte WDVS<br />
• Verdübelte WDVS (ggf. <strong>mit</strong> konstrukti-<br />
ver Zusatzverklebung)<br />
• Mechanisch befestigte WDVS (<strong>mit</strong><br />
Schienenbefestigung)<br />
Verklebte WDVS <strong>mit</strong> Polystyrol-Hart-<br />
schaumplatten werden nach der soge-<br />
nannten Wulst-Punkt-Methode oder<br />
durch masch<strong>in</strong>elles, mäanderförmiges<br />
Aufspritzen e<strong>in</strong>es Klebemörtels teil- oder<br />
vollflächig verklebt. Bei ebenen Unter-<br />
gründen ist bei e<strong>in</strong>igen Systemen auch<br />
e<strong>in</strong>e vollflächige Verklebung im Kamm-<br />
bett zulässig. WDVS <strong>mit</strong> M<strong>in</strong>eralfaser-<br />
Lamellenplatten werden <strong>in</strong> der Regel<br />
vollflächig verklebt. Dabei wird der Klebe-<br />
mörtel ausreichend dick <strong>in</strong> die Dämm-<br />
plattenrückseite e<strong>in</strong>massiert, um e<strong>in</strong>en<br />
h<strong>in</strong>reichenden Verb<strong>und</strong> zwischen Mauer-<br />
werk <strong>und</strong> dem hydrophobierten Dämm-<br />
stoff zu erzielen. Im W<strong>in</strong>dlastbereich über<br />
20 m wird <strong>in</strong> bestimmten Fassadenberei-<br />
chen, z.B. an Rändern <strong>und</strong> teilweise im<br />
Flächenbereich, e<strong>in</strong>e zusätzliche Ver-<br />
dübelung erforderlich.<br />
Bei verklebten <strong>und</strong> verdübelten Sys-<br />
temen richtet sich die Anzahl der erfor-<br />
derlichen Dübel unter anderem nach der<br />
Materialgüte der Wandbaustoffe. Mauer-<br />
werk aus Kalksandste<strong>in</strong> zählt zu den be-<br />
sonders tragfähigen Untergründen. Im<br />
Vergleich zu re<strong>in</strong> verklebten Systemen ist<br />
die Verarbeitung von zusätzlich verdübel-<br />
ten Systemen arbeits- <strong>und</strong> da<strong>mit</strong> lohn-<br />
kosten<strong>in</strong>tensiver. Aufgr<strong>und</strong> der Plan-<br />
ebenheit von Kalksandste<strong>in</strong>-Mauerwerk<br />
wird weder e<strong>in</strong>e zusätzliche Verdübelung<br />
von Polystyrol-Systemen noch die<br />
Ausführung von Schienensystemen er-<br />
forderlich. Es werden re<strong>in</strong> verklebte<br />
Polystyrol- oder M<strong>in</strong>eralfaser-Lamellen-<br />
WDVS empfohlen [3].<br />
Putzsysteme für WDVS bestehen aus<br />
e<strong>in</strong>em Unterputz <strong>mit</strong> Gewebee<strong>in</strong>lage <strong>und</strong><br />
e<strong>in</strong>em Oberputz. H<strong>in</strong>sichtlich des Werk-<br />
stoffs wird nach Kunstharzputzen <strong>und</strong><br />
m<strong>in</strong>eralischen, kunststoffmodifizierten<br />
Putzen unterschieden. Entsprechend<br />
unterschiedlich s<strong>in</strong>d die feuchtetechni-<br />
schen Eigenschaften h<strong>in</strong>sichtlich der<br />
Wasseraufnahme e<strong>in</strong>erseits <strong>und</strong> der<br />
Wasserdampfdiffusion andererseits.<br />
Ferner wird bei der Auftragsdicke nach<br />
Dünn- <strong>und</strong> Dickputzen differenziert. Die<br />
Putzdicke <strong>und</strong> die Art der Befestigung ha-<br />
ben <strong>in</strong>sbesondere bei verklebten <strong>und</strong> ver-<br />
dübelten WDVS E<strong>in</strong>fluss auf die schall-<br />
technischen Eigenschaften e<strong>in</strong>er Wand.<br />
Außenwände <strong>mit</strong> h<strong>in</strong>terlüfteter Schale<br />
H<strong>in</strong>terlüftete Schalen von Mauerwerk aus<br />
<strong>PORIT</strong>-Porenbeton oder Kalksandste<strong>in</strong><br />
s<strong>in</strong>d Vormauerschalen oder Fassaden-<br />
konstruktionen auf e<strong>in</strong>er Unterkonstruk-<br />
tion. Die h<strong>in</strong>terlüfteten Schalen s<strong>in</strong>d<br />
Gestaltungselemente, die <strong>mit</strong> unter-<br />
schiedlich beschaffenen Oberflächen-<br />
strukturen e<strong>in</strong>e Vielzahl gestalterischer<br />
Möglichkeiten bieten.<br />
Besonders <strong>in</strong> Gebieten <strong>mit</strong> rauhem Klima<br />
haben sich solch weitgehend wartungs-<br />
freien Fassaden bewährt. Als Beklei-<br />
dungsmaterial für h<strong>in</strong>terlüftete Schalen<br />
steht e<strong>in</strong>e Reihe von geeigneten Platten<br />
<strong>und</strong> Tafeln zur Verfügung, die <strong>in</strong> Farbe,<br />
Struktur <strong>und</strong> Abmessungen entspre-<br />
chend der angestrebten Fassadenge-<br />
staltung ausgewählt werden. Bei Unter-<br />
gründen aus <strong>PORIT</strong>-Porenbeton <strong>mit</strong> nied-<br />
riger Wärmeleitung ist die Anordnung<br />
e<strong>in</strong>er zusätzlichen Wärmedämmschicht<br />
unnötig. Dennoch können durch e<strong>in</strong>e zu-<br />
sätzliche Wärmedämmschicht die wär-<br />
metechnischen Eigenschaften der Wand<br />
verbessert werden. Kalksandste<strong>in</strong>wände<br />
<strong>mit</strong> statischer <strong>und</strong> bauphysikalischer<br />
28<br />
Funktionstrennung werden bei normal<br />
beheizten Gebäuden immer <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Wärmedämmung versehen. Wände <strong>mit</strong><br />
h<strong>in</strong>terlüfteten Außenwandbekleidungen<br />
nach DIN 18516-1 [20.1], DIN 18516-3<br />
[20.2] <strong>und</strong> DIN 18516-4 [20.3], sowie<br />
zweischaliges Verblendmauerwerk nach<br />
DIN 1053-1 [6.1] <strong>mit</strong> Luftschicht <strong>und</strong> ggf.<br />
Wärmedämmung s<strong>in</strong>d gemäß DIN 4108-3<br />
[10.2] <strong>in</strong> die höchste Schlagregen-<br />
beanspruchungsgruppe III e<strong>in</strong>gestuft.<br />
Mauerwerk <strong>mit</strong> oder ohne Wärme-<br />
dämmung, <strong>mit</strong> Luftschicht <strong>und</strong> Vor-<br />
mauerschale<br />
Die zweischalige Außenwand <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Verblendschale aus Kalksandste<strong>in</strong>-Ver-<br />
blendern <strong>mit</strong> glatter oder strukturierter<br />
Oberfläche ist von hoher bautechnischer<br />
<strong>und</strong> bauphysikalischer Qualität. Für Vor-<br />
mauerschalen werden frostwiderstands-<br />
fähige Vormauerste<strong>in</strong>e oder Verblender<br />
aus Kalksandste<strong>in</strong> gemäß DIN V 106-2<br />
[4.2] verwendet. Verblendschalen aus<br />
Kalksandste<strong>in</strong>-Verblendern passen als<br />
reizvolles Gestaltungselement <strong>in</strong> viele<br />
Landschaften. Zur Vermauerung der Ver-<br />
blendschalen ist die Verwendung e<strong>in</strong>es<br />
Werktrockenmörtels zu empfehlen, da<br />
dessen Wasserrückhaltevermögen werks-<br />
seitig auf die Saugfähigkeit der Ver-<br />
blender e<strong>in</strong>gestellt werden kann <strong>und</strong> da-<br />
<strong>mit</strong> e<strong>in</strong>e haftschlüssige Verb<strong>in</strong>dung zwi-<br />
schen Ste<strong>in</strong> <strong>und</strong> Mörtel gewährleistet ist.<br />
Die Verfugung der Verblender soll kanten-<br />
bündig <strong>mit</strong> der Ste<strong>in</strong>oberfläche, z. B. als<br />
konkav zurückliegender Fugenglatt-<br />
Befestigungsarten von Wärmedämmverb<strong>und</strong>systemen auf Kalksandste<strong>in</strong>-Mauerwerk.
Verfugung von Vormauerschalen.<br />
Randbed<strong>in</strong>gungen für die Ausführung von zweischaligen Außenwänden gemäß DIN 1053-1.<br />
1<br />
2<br />
3<br />
m<strong>in</strong>destens, sofern nicht Zeilen 2 <strong>und</strong> 3<br />
maßgebend<br />
Wandbereich höher als 12 m über Gebäude<br />
oder Abstand der Mauerwerksschalen über 70<br />
bis 120 mm<br />
Abstand der Mauerwerksschalen über 120 bis<br />
150 mm<br />
Drahtanker<br />
M<strong>in</strong>destanzahl Durchmesser mm<br />
M<strong>in</strong>destanzahl <strong>und</strong> Durchmesser von Drahtankern je m 2 Wandfläche bei zweischaligen<br />
Außenwänden.<br />
5<br />
5<br />
7<br />
oder 5<br />
29<br />
3<br />
4<br />
4<br />
5<br />
strich, oder als nachträgliche Verfugung<br />
ausgeführt werden, so dass Schlagregen<br />
ungeh<strong>in</strong>dert abfließen kann. Der Fugen-<br />
glattstrich bietet aufgr<strong>und</strong> der ger<strong>in</strong>geren<br />
Anfälligkeit gegenüber Verarbeitungs-<br />
fehlern im Vergleich zu e<strong>in</strong>er nachträgli-<br />
chen Verfugung e<strong>in</strong>e höhere Schlag-<br />
regensicherheit. Durch das Glätten wird<br />
der Fugenmörtel verdichtet <strong>und</strong> da<strong>mit</strong> die<br />
mögliche Wasseraufnahme im Bereich<br />
der Fuge reduziert [3]. In Verb<strong>in</strong>dung <strong>mit</strong><br />
werkseitig imprägnierten Verblendern<br />
entsteht so e<strong>in</strong>e Fassade <strong>mit</strong> ger<strong>in</strong>ger<br />
Wasseraufnahmefähigkeit, wobei die<br />
Dampfdiffusionsfähigkeit erhalten bleibt.<br />
Tragende Mauerschalen können sehr<br />
schlank ausgeführt werden. Gemäß DIN<br />
1053-1 beträgt die M<strong>in</strong>destdicke 11,5 cm.<br />
Die Verblendschale hat nur ihre Eigenlast<br />
aufzunehmen <strong>und</strong> muss m<strong>in</strong>destens 9 cm<br />
dick se<strong>in</strong>. Beim Planen <strong>und</strong> Mauern zwei-<br />
schaliger Wände ist e<strong>in</strong>e Reihe von Rand-<br />
bed<strong>in</strong>gungen zu beachten.<br />
Die <strong>in</strong>nere <strong>und</strong> äußere Mauerwerksschale<br />
werden durch Drahtanker aus nicht ros-<br />
tendem Stahl <strong>mit</strong>e<strong>in</strong>ander verb<strong>und</strong>en.<br />
Der Abstand der Anker soll <strong>in</strong> der Verti-<br />
kalen höchstens 500 mm <strong>und</strong> <strong>in</strong> der Hori-<br />
zontalen höchstens 750 mm betragen. Je<br />
nach Wandhöhe oder Abstand der<br />
Mauerwerksschalen s<strong>in</strong>d gemäß DIN<br />
1053-1 die Anzahl <strong>und</strong> der Durchmesser<br />
der Anker festgelegt. Zusätzlich werden<br />
an allen freien Rändern 3 Anker je m<br />
Randlänge angeordnet. Bei Verwendung<br />
von großformatigen Planelementen s<strong>in</strong>d<br />
weitere Angaben zur Anordnung von<br />
Ankern den jeweiligen bauaufsichtlichen<br />
Zulassungen zu entnehmen.<br />
Außenschalen <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er Dicke von weni-<br />
ger als 115 mm dürfen nicht höher als<br />
20 m über Gelände geführt werden. Sie<br />
werden über ihre ganze Länge vollflächig<br />
aufgelagert <strong>und</strong> s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Höhenabständen<br />
von ca. 6 m abzufangen. Bei zweige-<br />
schossigen Gebäuden darf e<strong>in</strong> Giebel-<br />
dreieck bis zu 4 m Höhe ohne zusätzliche<br />
Abfangung ausgeführt werden. Die<br />
Außenschalen dürfen bis zu 15 mm über<br />
ihr Auflager vorstehen.<br />
Außenschalen <strong>mit</strong> Dicken von 115 mm<br />
werden <strong>in</strong> Höhenabständen von ca. 12 m<br />
abgefangen. Werden sie alle zwei Ge-<br />
schosse abgefangen oder s<strong>in</strong>d sie nicht<br />
höher als zwei Geschosse, so dürfen sie<br />
bis zu e<strong>in</strong>em Drittel ihrer Dicke über ihr<br />
5
5<br />
Auflager vorstehen. In allen anderen<br />
Fällen dürfen sie bis zu 25 mm vorstehen.<br />
An den Fußpunkten der Zwischenräume<br />
zwischen den Wandschalen werden die<br />
Innenschalen <strong>und</strong> Geschossdecken ge-<br />
gen Feuchtigkeit geschützt. Die Abdich-<br />
tung wird im Bereich des Zwischen-<br />
raumes <strong>mit</strong> Gefälle nach außen, im Be-<br />
reich der Außenschale horizontal verlegt.<br />
Bei zweischaligen Außenwänden <strong>mit</strong><br />
Luftschicht liegt die Luftschichtdicke zwi-<br />
schen 60 <strong>und</strong> 150 mm. E<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere<br />
Dicke, m<strong>in</strong>destens jedoch 40 mm, ist zu-<br />
lässig, wenn Planste<strong>in</strong>mauerwerk <strong>mit</strong><br />
Anordnung zusätzlicher Drahtanker.<br />
Konstruktionselemente von h<strong>in</strong>terlüfteten<br />
Außenwandbekleidungen.<br />
H<strong>in</strong>terlüftete Außenwandbekleidung <strong>mit</strong><br />
Faserzementplatten.<br />
en<br />
Dünnbettmörtel verarbeitet wird <strong>und</strong><br />
Mörtelbrücken zwischen Vormauerschale<br />
<strong>und</strong> Dämmung bzw. H<strong>in</strong>termauerschale<br />
vermieden werden. Die Fläche der Lüf-<br />
tungsöffnungen, z.B. als offene Stoß-<br />
fugen ausgebildet, beträgt oben <strong>und</strong> un-<br />
ten 7500 mm 2 je 20 m 2 Wandfläche. Die<br />
Luftschicht beg<strong>in</strong>nt m<strong>in</strong>destens 100 mm<br />
über Gelände <strong>und</strong> wird ohne Unter-<br />
brechung bis zum Dach bzw. bis zur<br />
Unterkante der Abfangkonstruktion<br />
durchgeführt.<br />
Für zweischalige Außenwände <strong>mit</strong> Luft-<br />
schicht <strong>und</strong> Wärmedämmung gilt, dass<br />
der lichte Abstand der Mauerwerks-<br />
schalen unter Berücksichtigung des E<strong>in</strong>-<br />
baus von Drahtankern ebenfalls 150 mm<br />
betragen darf. Bei größeren Abständen<br />
muss die Verankerung entsprechend<br />
nachgewiesen werden. Die Luftschicht-<br />
dicke von 40 mm darf nicht durch<br />
Unebenheit der Wärmedämmschicht e<strong>in</strong>-<br />
geengt werden. Andernfalls gelten die<br />
Anforderungen für Außenwände <strong>mit</strong><br />
Kerndämmung. Zur Wärmedämmung<br />
werden platten- oder mattenförmige<br />
M<strong>in</strong>eralfaserdämmstoffe sowie Platten<br />
aus Schaumkunststoffen oder Schaum-<br />
glas so an der Innenschale befestigt,<br />
dass e<strong>in</strong>e gleichmäßige Schichtdicke<br />
sichergestellt ist. Beim Verlegen <strong>und</strong><br />
Stoßen der Dämmplatten <strong>und</strong> -matten ist<br />
darauf zu achten, dass an den Stoß-<br />
stellen ke<strong>in</strong> Wasser durchtreten kann.<br />
Stöße können z.B. als Stufenfalz, Nut <strong>und</strong><br />
Feder oder <strong>in</strong> versetzten Lagen ausgebil-<br />
det werden<br />
S<strong>in</strong>d größere Tür- oder Fensteröffnungen<br />
zu überbrücken oder bef<strong>in</strong>den sich meh-<br />
rere Öffnungen <strong>mit</strong> schmalen, verbleiben-<br />
den Pfeilern <strong>in</strong> der Außenwand, muss die<br />
Auflagerpressung unterhalb der Stürze <strong>in</strong><br />
der Verblendschale nachgewiesen wer-<br />
den. Infolge der Verankerung <strong>mit</strong> der<br />
Tragschale durch Drahtanker werden<br />
beim statischen Nachweis ke<strong>in</strong>e<br />
Schlankheitsabm<strong>in</strong>derungen berücksich-<br />
tigt. Nur bei schmalen Pfeilern zwischen<br />
zwei Öffnungen ist e<strong>in</strong> Nachweis unter<br />
Berücksichtigung der Schlankheit h/d<br />
(Öffnungshöhe zu Verblendschalendicke)<br />
notwendig. Die Aufnahme der W<strong>in</strong>dsog-<br />
bzw. W<strong>in</strong>ddruckkräfte ist durch die<br />
Anordnung der Anker ohne weiteren<br />
Nachweis gewährleistet. Zur Begrenzung<br />
der Spannungen aus Eigengewicht muss<br />
30<br />
die Höhe der Vormauerschalen begrenzt<br />
werden, so dass ggf. Abfangungen erfor-<br />
derlich werden.<br />
Zur Reduzierung der Zwangsbeanspru-<br />
chung bzw. der Rissgefährdung aus hy-<br />
grothermischen Formänderungen ist e<strong>in</strong>e<br />
Anordnung von Dehnfugen <strong>in</strong> Verblend-<br />
schalen erforderlich. Im Allgeme<strong>in</strong>en wird<br />
bei Verblendschalen aus Kalksandste<strong>in</strong>-<br />
Mauerwerk e<strong>in</strong> Dehnfugenabstand von 6<br />
bis 8 m empfohlen, wobei der untere Wert<br />
für ungünstig exponierte Bauwerke <strong>und</strong><br />
kerngedämmtes Mauerwerk, welches<br />
größere Temperaturunterschiede <strong>in</strong> der<br />
Verblendschale aufweist, angesetzt wer-<br />
den sollte [3].<br />
Die Vorteile durch Verblendschalen von<br />
zweischaligen Außenwänden lassen sich<br />
folgendermaßen zusammenfassen:<br />
• Schlagregenschutz<br />
• M<strong>in</strong>imierung von Zwangsbeanspru-<br />
chungen aus hygrothermischer<br />
Beanspruchung durch Dehnfugen-<br />
ausbildung<br />
• Frostbeständigkeit der Außenschale<br />
durch Verwendung von Kalksand-<br />
ste<strong>in</strong>-Verblendern<br />
• Stoßunempf<strong>in</strong>dliche Konstruktion<br />
durch e<strong>in</strong>e massive Außenschale<br />
• Dauerhafte <strong>und</strong> wirtschaftliche<br />
Konstruktion durch ger<strong>in</strong>ge<br />
Wartungs- <strong>und</strong> Instandhaltungs-<br />
Aufwendungen<br />
Außenwände <strong>mit</strong> h<strong>in</strong>terlüfteter<br />
Außenwandbekleidung<br />
H<strong>in</strong>terlüftete Außenwandbekleidungen<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Form von kle<strong>in</strong>formatigen<br />
Schiefer- oder Holzsch<strong>in</strong>delbekleidungen<br />
bereits seit dem Mittelalter bekannt. Sie<br />
s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e bauphysikalisch sehr gute <strong>und</strong><br />
zudem fehlerunempf<strong>in</strong>dliche Ausfüh-<br />
rungsform. Heutzutage verwendete Sys-<br />
teme können <strong>mit</strong> Hilfe gebräuchlicher<br />
Unterkonstruktionen an Wänden aus<br />
<strong>PORIT</strong>-Porenbeton oder Kalksandste<strong>in</strong><br />
befestigt werden. Für Bekleidungen wer-<br />
den häufig Trapezprofile aus Stahl- oder<br />
Alum<strong>in</strong>iumblechen, Tafeln aus Faser-<br />
zement, Glas oder Keramik oder auch<br />
kle<strong>in</strong>formatige Elemente aus Holz, Holz-<br />
werkstoffen, Kunststoffen oder Schiefer
Schicht<br />
Innenputz<br />
Kalksandste<strong>in</strong><br />
Wärmedämmung<br />
Luftschicht<br />
Vormauerschale<br />
Wärmedurchlasswiderstand R<br />
Wärmeübergangswiderstand <strong>in</strong>nen R si<br />
Wärmeübergangswiderstand außen R se<br />
Wärmedurchgangswiderstand R T<br />
Wärmedurchgangskoeffizient U<br />
Wärmedurchgangskoeffizienten U von zweischaligem Mauerwerk <strong>mit</strong> <strong>und</strong> ohne Luftschicht.<br />
Monolithische<br />
Außenwand<br />
R si = 0,13 W/m 2 K<br />
R se = 0,04 W/m 2 K<br />
Wärmetechnisch rechnerisch zu berücksichtigende Schichten.<br />
e<strong>in</strong>gesetzt.<br />
Außenwand <strong>mit</strong><br />
Wärmedämmverb<strong>und</strong>system<br />
R si = 0,13 W/m 2 K<br />
R se = 0,04 W/m 2 K<br />
Folgende Komponenten s<strong>in</strong>d Haupt-<br />
bestandteile von h<strong>in</strong>terlüfteten Außen-<br />
wandbekleidungen, die auch als vorge-<br />
hängte h<strong>in</strong>terlüftete Fassaden (VHF) be-<br />
zeichnet werden:<br />
• Tragender Untergr<strong>und</strong>, z.B.<br />
Mauerwerk aus <strong>PORIT</strong>-Porenbeton<br />
oder Kalksandste<strong>in</strong><br />
• Verankerungselemente (Dübel)<br />
• Unterkonstruktion, z.B. Stahlprofile<br />
• Ggf. Wärmedämmschicht<br />
• H<strong>in</strong>terlüftungsraum<br />
• Verb<strong>in</strong>dungs- <strong>und</strong> Befestigungs-<br />
elemente für die Bekleidung<br />
• Bekleidung, z.B. Faserzementtafeln<br />
E<strong>in</strong>e h<strong>in</strong>terlüftete Außenwandbekleidung<br />
ist nach den baurechtlichen Regelungen<br />
e<strong>in</strong> <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er tragenden Wand verb<strong>und</strong>e-<br />
nes System, dessen e<strong>in</strong>zelne Baupro-<br />
dukte unter Berücksichtigung der allge-<br />
me<strong>in</strong>en H<strong>in</strong>weise <strong>in</strong> DIN 18516-1 <strong>und</strong><br />
18516-3 sowie nach den <strong>in</strong> der Bau-<br />
regelliste bekannt gemachten techni-<br />
schen Regeln zu verwenden s<strong>in</strong>d.<br />
zweischaliges Mauerwerk <strong>mit</strong> Luftschicht zweischaliges Mauerwerk ohne Luftschicht<br />
Dicke Wärmeleit- Wärmedurchlass- Dicke Wärmeleit- Wärmedurchlassfähigkeit<br />
widerstand fähigkeit widerstand<br />
d � R d � R<br />
[m] [W/mK] [m 2 K/W] [mm] [W/mK] [m 2 K/W]<br />
0,015 0,700 0,021 0,015 0,700 0,021<br />
0,175 0,990 0,177 0,175 0,990 0,177<br />
0,100 0,035 2,857 0,140 0,035 4,000<br />
0,040 <strong>–</strong> <strong>–</strong> <strong>–</strong> <strong>–</strong> <strong>–</strong><br />
0,115 0,990 <strong>–</strong> 0,115 0,990 0,116<br />
Außenwand <strong>mit</strong><br />
Kerndämmung<br />
R si = 0,13 W/m 2 K<br />
R se = 0,04 W/m 2 K<br />
31<br />
Außenwand <strong>mit</strong><br />
h<strong>in</strong>terlüfeter Schale<br />
R si = 0,13 W/m 2 K<br />
R se = R si<br />
Der tragende Untergr<strong>und</strong> dient der Ver-<br />
ankerung der Unterkonstruktion <strong>und</strong> be-<br />
darf e<strong>in</strong>es objektbezogenen statischen<br />
Nachweises gemäß DIN 18516-1 <strong>und</strong> den<br />
<strong>in</strong> der Bauregelliste A, Teil 1, bekanntge-<br />
machten technischen Regeln. In den all-<br />
geme<strong>in</strong>en bauaufsichtlichen Zulassun-<br />
gen der Verankerungselemente (Dübel)<br />
ist der zulässige Verankerungsgr<strong>und</strong> <strong>mit</strong><br />
Angabe der zulässigen Dübelkräfte für je-<br />
den Dübeltyp angegeben. Die Dübel be-<br />
stehen <strong>in</strong> der Regel aus e<strong>in</strong>er bauauf-<br />
sichtlich zugelassenen Dübel-Schrau-<br />
ben-Komb<strong>in</strong>ation. Die Dübel können aus<br />
Kunststoff oder Edelstahl se<strong>in</strong>. Zulässig<br />
ist auch der E<strong>in</strong>satz von Injektionsankern.<br />
Zur Vermeidung von punktuellen Wärme-<br />
brücken wird zwischen Wandhaltern <strong>und</strong><br />
Verankerungsgr<strong>und</strong> e<strong>in</strong>e thermische<br />
Trennung vorgenommen. Die Unterkon-<br />
struktion ist standsicher <strong>mit</strong> dem Bauwerk<br />
verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> nimmt alle auftretenden<br />
Belastungen aus Eigengewicht, W<strong>in</strong>dsog<br />
<strong>und</strong> W<strong>in</strong>ddruck auf. Die häufigsten anzu-<br />
treffenden Werkstoffe für Unterkonstruk-<br />
3,055 4,314<br />
0,130 0,130<br />
0,130 0,040<br />
3,315 4,484<br />
0,30 W/m 2 K 0,22 W/m 2 K<br />
tionen s<strong>in</strong>d Alum<strong>in</strong>ium, Edelstahl oder Holz.<br />
Durch h<strong>in</strong>terlüftete Außenwandkonstruk-<br />
tionen kann bei Wänden aus <strong>PORIT</strong>-<br />
Porenbeton der Wärmeschutz weit über<br />
das erforderliche Maß h<strong>in</strong>aus verbessert<br />
werden, wenn e<strong>in</strong>e Wärmedämmschicht<br />
<strong>in</strong> den Wandquerschnitt zwischen Unter-<br />
gr<strong>und</strong> <strong>und</strong> Luftschicht e<strong>in</strong>gebaut wird.<br />
Erforderlich ist e<strong>in</strong>e Wärmedämmschicht<br />
im Regelfall nicht, weil <strong>PORIT</strong>-Poren-<br />
beton bei entsprechender Wandstärke<br />
ausreichend wärmedämmend ist. Bei<br />
Kalksandste<strong>in</strong>-Außenwänden normal be-<br />
heizter Gebäude ist der E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>er<br />
Wärmedämmschicht selbstverständlich.<br />
H<strong>in</strong>terlüftete Außenwände s<strong>in</strong>d aufgr<strong>und</strong><br />
der hohen Dauerhaftigkeit, der ger<strong>in</strong>gen<br />
Wartungs<strong>in</strong>tensität <strong>und</strong> der Möglichkeit,<br />
e<strong>in</strong>zelne Elemente auszutauschen, e<strong>in</strong>e<br />
langfristig wirtschaftliche Lösung.<br />
Außenwände <strong>mit</strong> wasserabweisender<br />
Kerndämmung im Bauteilquerschnitt<br />
Bei zweischaligem Mauerwerk <strong>mit</strong> Dämm-<br />
schicht kann auf die Luftschicht verzich-<br />
tet werden, wenn der Wärmedämmstoff<br />
für diesen Anwendungsbereich genormt<br />
oder dessen Brauchbarkeit nach den<br />
bauaufsichtlichen Vorschriften nachge-<br />
wiesen ist. Dabei handelt es sich um dau-<br />
erhaft wasserabweisende Platten, Mat-<br />
ten, Granulate, Schüttungen oder Ort-<br />
schäume. Wärmedämmstoffplatten oder<br />
-matten werden dicht gestoßen <strong>und</strong> aus-<br />
reichend fixiert. Bei lose e<strong>in</strong>gebrachten<br />
Wärmedämmstoffen, wie M<strong>in</strong>eralfaser-<br />
granulat oder Perlite, ist darauf zu achten,<br />
dass der Dämmstoff den Hohlraum voll-<br />
ständig ausfüllt <strong>und</strong> ausreichend verdich-<br />
tet ist, um e<strong>in</strong>e nachträgliche Sackung<br />
zu verh<strong>in</strong>dern. Durch das Ausfüllen<br />
des Luftzwischenraumes <strong>mit</strong> hydro-<br />
5
5<br />
phobierten Kerndämmstoffen wird die<br />
Wärmedämmung der Außenwand nen-<br />
nenswert verbessert. Bei der Berechnung<br />
des Wärmedurchgangskoeffizienten U<br />
darf dann gemäß DIN EN ISO 6946 [17]<br />
die Außenschale <strong>mit</strong> berücksichtigt wer-<br />
den. So verr<strong>in</strong>gert sich der U-Wert bei ei-<br />
ner zweischaligen Außenwand <strong>mit</strong> 10 cm<br />
Dämmung <strong>mit</strong> 0,30 W/m 2 K auf 0,22<br />
W/m 2 K bei e<strong>in</strong>er 14 cm dicken Dämmung.<br />
Bei kerngedämmten Wänden s<strong>in</strong>d die<br />
Entwässerungsöffnungen am Fußpunkt<br />
entsprechend DIN 1053-1 wie bei<br />
Konstruktionen <strong>mit</strong> Luftschicht auszufüh-<br />
ren. Es ist zusätzlich darauf zu achten,<br />
dass lose e<strong>in</strong>gebrachte Kerndämmstoffe<br />
nicht durch die Entwässerungsöffnungen<br />
ausrieseln, was durch E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>es nicht<br />
rostenden Lochgitter sichergestellt wer-<br />
den kann.<br />
1 2 3 4 5 6 7<br />
Wanddicke<br />
d<br />
Größte zulässige Werte der Ausfachungsfläche von nichttragenden Außenwänden ohne rechnerischen Nachweis gemäß DIN 1053-1.<br />
5.1.2 Nichttragende Außenwände<br />
Ausfachungswände<br />
Nichttragende Außenwände s<strong>in</strong>d schei-<br />
benartige Bauteile, die überwiegend nur<br />
durch ihre Eigenlast beansprucht werden<br />
<strong>und</strong> auch nicht zum Nachweis der<br />
Gebäudeaussteifung oder der Knickaus-<br />
steifung tragender Wände herangezogen<br />
werden. Sie leiten die auf ihre Fläche wir-<br />
kenden Lasten auf tragende Bauteile,<br />
z.B. Wand- oder Deckenscheiben, ab.<br />
Bei Ausfachungswänden von Fachwerk-,<br />
Skelett- oder Schottensystemen darf ge-<br />
mäß DIN 1053-1 auf e<strong>in</strong>en statischen<br />
Nachweis verzichtet werden, wenn die<br />
Wände vierseitig gehalten s<strong>in</strong>d, z. B.<br />
durch Verzahnung, Versatz oder Anker.<br />
Desweiteren s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Abhängigkeit von der<br />
Wanddicke <strong>und</strong> dem Seitenverhältnis �<br />
maximal zulässige Ausfachungsflächen<br />
zu beachten. Außerdem ist Normalmörtel<br />
m<strong>in</strong>destens der Mörtelgruppe IIa, Dünn-<br />
Größte zulässige Werte 1) der Ausfachungsfläche <strong>in</strong> m 2 bei e<strong>in</strong>er Höhe über Gelände von<br />
0 bis 8 m 8 bis 20m 20 bis 100 m<br />
mm � = 1,0 � � 2,0 � = 1,0 � � 2,0 � = 1,0 � � 2,0<br />
115 2) 12 8 8 5 6 4<br />
175 20 14 13 9 9 6<br />
240 36 25 23 16 16 12<br />
� 300 50 33 35 23 25 17<br />
1) Bei Seitenverhältnissen 1,0
sade usw. ausgeführt werden.<br />
Ausmauerung von Holzfachwerk<br />
E<strong>in</strong>schalige Fachwerkwand<br />
Der Holzfachwerkbau <strong>mit</strong> ausgemauer-<br />
ten Gefachen ist e<strong>in</strong>e seit Jahrh<strong>und</strong>erten<br />
bekannte Bauweise, die <strong>in</strong> Abhängigkeit<br />
von der regionalen Bautradition viele<br />
Städte <strong>und</strong> Dörfer liebenswert <strong>und</strong><br />
menschlich macht. Aus vielen Gründen<br />
ist es wünschenswert, dass diese histo-<br />
risch wertvolle Substanz erhalten wird.<br />
Für die Ausmauerung von e<strong>in</strong>schaligen<br />
Fachwerkwänden eignen sich Planste<strong>in</strong>e<br />
aus <strong>PORIT</strong>-Porenbeton besonders gut,<br />
weil sie ähnlich leicht wie Holz zu bear-<br />
beiten s<strong>in</strong>d. Dadurch ist e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache<br />
Anpassung an unregelmäßige Gefache<br />
möglich, die aus statischen oder archi-<br />
tektonischen Gründen meistens von der<br />
Ausmauerung von Holzfachwerk <strong>mit</strong><br />
Porenbeton.<br />
Wärmedämm-Mörtel<br />
Hartholz-Dreikantleiste<br />
d = 10…12 mm<br />
Porenbeton-Planste<strong>in</strong>e<br />
Gipsputz<br />
Fachwerk<br />
m<strong>in</strong>eralischer Dämmputz<br />
<strong>mit</strong> Anstrich<br />
Erhöhter Wärmeschutz durch <strong>in</strong>nenseitige Übermauerung<br />
<strong>mit</strong> <strong>PORIT</strong>-Porenbeton.<br />
Rechteckform abweichen. Auch Unregel-<br />
mäßigkeiten durch Setzungen oder Be-<br />
lastungen können leicht ausgeglichen<br />
werden. Mit e<strong>in</strong>er Ausmauerung alle<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />
der Dicke der Fachwerkhölzer lassen sich<br />
die Anforderungen des heutigen Wärme-<br />
schutzes nicht erfüllen. Daher ist es e<strong>in</strong>e<br />
e<strong>in</strong>fache Lösung, die Ausfachungsdicke<br />
nach <strong>in</strong>nen zu verstärken <strong>und</strong> h<strong>in</strong>ter das<br />
Fachwerkholz herumzuführen. In der<br />
Praxis ist die Ausführung <strong>in</strong> der Regel so,<br />
dass zunächst e<strong>in</strong>e Mauerwerksschale<br />
zwischen dem Holz e<strong>in</strong>gebaut wird <strong>und</strong><br />
dann e<strong>in</strong>e zweite Schale <strong>in</strong>nenseitig vor<br />
die gesamte Außenwand gestellt wird.<br />
Die Fuge zwischen dem Holz <strong>und</strong> der<br />
Ausfachung aus <strong>PORIT</strong>-Porenbeton wird<br />
<strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em 10 bis 12 mm dicken Wärme-<br />
dämm-Mörtel ausgefüllt, um Toleranzen<br />
<strong>und</strong> Verformungen auszugleichen. Der<br />
Wärmedämm-Mörtel ermöglicht e<strong>in</strong> Aus-<br />
trocknen e<strong>in</strong>gedrungener Feuchtigkeit<br />
durch die Fuge. Würden anstelle e<strong>in</strong>es<br />
Mörtels Abdichtungsstoffe zur Abdich-<br />
tung der Schw<strong>in</strong>dfugen zwischen Fach-<br />
werk <strong>und</strong> Ausmauerung e<strong>in</strong>gesetzt,<br />
würde das Austrocknen der e<strong>in</strong>gedrunge-<br />
nen Feuchtigkeit verh<strong>in</strong>dert <strong>und</strong> es lang-<br />
fristig zu Schäden am Holz kommen.<br />
Außerdem s<strong>in</strong>d die Fugen ständigen<br />
Fugenbreitenänderungen unterworfen,<br />
so dass e<strong>in</strong>e dauerhafte Fugenabdich-<br />
tung ohneh<strong>in</strong> nicht möglich ist.<br />
Der Anschluss zwischen Holz <strong>und</strong><br />
Ausfachung wird durch e<strong>in</strong>e Dreikant-<br />
leiste hergestellt, die <strong>mit</strong> korrosionsge-<br />
schützten Nägeln am Fachwerk befestigt<br />
wird. Die Leisten tragen zu e<strong>in</strong>er besseren<br />
W<strong>in</strong>ddichtheit bei <strong>und</strong> halten die Aus-<br />
fachung fest. Die erforderliche Nut wird<br />
aus dem <strong>PORIT</strong>-Planste<strong>in</strong> <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er Hand-<br />
außen<br />
<strong>in</strong>nen<br />
d � 15 mm<br />
33<br />
Wärmedämm-Mörtel<br />
Hartholz-Dreikantleiste<br />
Porenbeton-Planste<strong>in</strong><br />
Gipskartonplatte<br />
Glasgittergewebe<br />
säge ausgesägt. Da<strong>mit</strong> das Regenwasser<br />
ungeh<strong>in</strong>dert an der Fassade ablaufen<br />
kann, wird das Mauerwerk um das Maß<br />
der Außenputzdicke h<strong>in</strong>ter die Holz-<br />
außenkante versetzt. Ist es nicht möglich,<br />
dass Außenputz <strong>und</strong> Fachwerkober-<br />
fläche <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Ebene liegen, werden bei<br />
e<strong>in</strong>er herausspr<strong>in</strong>genden Ausfachung die<br />
Randbereiche bündig abgeschrägt. Die<br />
M<strong>in</strong>destdicke des Außenputzes im<br />
Gefachbereich beträgt 15 mm.<br />
E<strong>in</strong> Außenputz <strong>mit</strong> hoher Wasserauf-<br />
nahmefähigkeit entlastet die Regenbean-<br />
spruchung der Fuge zwischen Fachwerk<br />
<strong>und</strong> Ausfachung. Im Gegensatz dazu ist<br />
e<strong>in</strong> Außenputz <strong>mit</strong> ger<strong>in</strong>ger Wasserauf-<br />
nahmefähigkeit zur Vermeidung von<br />
Frostschäden <strong>und</strong> zum Schutz der<br />
Ausfachung günstig. Daher werden<br />
Außenputze verwendet, die leicht was-<br />
serabweisend bis leicht wasserhemmend<br />
e<strong>in</strong>gestellt s<strong>in</strong>d. Der Wasseraufnahme-<br />
koeffizient sollte zwischen 0,3 <strong>und</strong> 2,0<br />
kg/m 2 h 0,5 liegen. Ke<strong>in</strong>eswegs dürfen<br />
stark wasserabweisende Außenputze<br />
e<strong>in</strong>gesetzt werden, weil sie die Trocknung<br />
durch Kapillartransport von <strong>in</strong>nen nach<br />
außen weitgehend verh<strong>in</strong>dern würden.<br />
Zweischalige Fachwerkwand<br />
Falls vom Bauherrn ausdrücklich ge-<br />
wünscht, können je nach Schlagregen-<br />
beanspruchung <strong>und</strong> Exposition des<br />
Gebäudes die Außenwände e<strong>in</strong>es neu zu<br />
errichtenden Wohngebäudes auch als<br />
zweischalige Fachwerkwände ausgebil-<br />
det werden. Dann bietet sich e<strong>in</strong>e Wand<br />
<strong>mit</strong> Luftschicht <strong>und</strong> Wärmedämmung<br />
bzw. <strong>mit</strong> Kerndämmschicht an. Ver-<br />
schiedene Varianten <strong>mit</strong> tragendem<br />
Mauerwerk aus <strong>PORIT</strong>-Porenbeton oder<br />
d = 10…12 mm<br />
Fachwerk<br />
m<strong>in</strong>eralischer Dämmputz<br />
<strong>mit</strong> Anstrich<br />
Wärmedämmung<br />
Dampfbremse<br />
außen<br />
<strong>in</strong>nen<br />
d � 15 mm<br />
Erhöhter Wärmeschutz durch e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>nenseitig angebrachte Dämmschicht.<br />
5
5<br />
Kalksandste<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d möglich, wobei die<br />
h<strong>in</strong>terlüftete Schale aus Holzfachwerk<br />
<strong>und</strong> Kalksandste<strong>in</strong>-Verblendern besteht.<br />
Bei nichttragenden, vorgesetzten Fach-<br />
werkwänden ist das Fachwerk Bestand-<br />
teil der 9 bzw. 11,5 cm dicken Verblend-<br />
schale <strong>und</strong> wird nach Fertigstellung des<br />
Rohbaus montiert. Die Regeln aus den<br />
Normen <strong>und</strong> Merkblättern zum feuchte-<br />
technischen Verhalten von Fachwerk-<br />
wänden s<strong>in</strong>d unbed<strong>in</strong>gt zu beachten.<br />
Dies gilt u.a. für die Holzfeuchte <strong>und</strong> für<br />
die Fugen zwischen Mauerwerk <strong>und</strong> Holz.<br />
5.2 Innenwände<br />
5.2.1 Tragende Innenwände<br />
Tragende Innenwände werden gemäß<br />
DIN 1053, Teil 1, bemessen. Abgesehen<br />
von der statischen Funktion haben tra-<br />
gende Innenwände häufig schall-<br />
dämmende Aufgaben zu übernehmen.<br />
Hoch belastungsfähige Innenwände im<br />
Wohnungsbau s<strong>in</strong>d oft zugleich<br />
Trennwände zwischen fremden Wohn-<br />
bereichen, die Nachbarn vor unzumutba-<br />
rem Lärm wirkungsvoll schützen. Das<br />
Maß der Luftschalldämmung hängt <strong>in</strong><br />
erster L<strong>in</strong>ie von der flächenbezogenen<br />
Masse der Wand ab. Entscheidend s<strong>in</strong>d<br />
also die Rohdichte <strong>und</strong> die Dicke des<br />
Mauerwerks. In besonderem Maße stellt<br />
sich hierbei die Frage der Wanddicke im<br />
H<strong>in</strong>blick auf die wirtschaftliche Wohn-<br />
fläche des Gebäudes. Die gleichen Über-<br />
legungen treffen auch bei öffentlichen<br />
Bauten, Verwaltungsgebäuden, Schulen<br />
<strong>und</strong> Wirtschaftsbauten zu. Tragende,<br />
schlanke Wände aus Kalksandste<strong>in</strong> <strong>mit</strong><br />
hohen Festigkeitsklassen von 12, 20 <strong>und</strong><br />
28 <strong>und</strong> hohen Rohdichten s<strong>in</strong>d für e<strong>in</strong>en<br />
d � 15 mm<br />
Anstrich<br />
m<strong>in</strong>eralischer Dämmputz<br />
Porenbeton-Planste<strong>in</strong><br />
guten Schallschutz besonders geeignet.<br />
Die Schalldämmung von e<strong>in</strong>schaligen<br />
Wänden wird durch den E<strong>in</strong>bau von<br />
Dosen für die Elektro<strong>in</strong>stallation oder<br />
durch Schlitze ger<strong>in</strong>ger Tiefe nicht nen-<br />
nenswert bee<strong>in</strong>flusst. Wichtig ist, dass<br />
die Schlitze sachgerecht hergestellt <strong>und</strong><br />
verschlossen werden sowie das Gefüge<br />
<strong>und</strong> so<strong>mit</strong> die Dichtheit der Wand durch<br />
das Herstellen der Schlitze nicht bee<strong>in</strong>-<br />
flusst wird. Innerhalb von E<strong>in</strong>familien-<br />
häusern oder Wohnungen werden bau-<br />
aufsichtlicherseits ke<strong>in</strong>e Anforderungen<br />
an die schalldämmenden Eigenschaften<br />
von Bauteilen gestellt, so dass sich ggf.<br />
der E<strong>in</strong>bau leichter Wände aus <strong>PORIT</strong>-<br />
Porenbeton anbietet. Die brandschutz-<br />
technischen Anforderungen von <strong>PORIT</strong>-<br />
Porenbeton <strong>und</strong> Kalksandste<strong>in</strong> werden<br />
ohneh<strong>in</strong> leicht erfüllt.<br />
5.2.2 Nichttragende Innenwände<br />
Nichttragende Innenwände werden <strong>in</strong><br />
Wohngebäuden sowie <strong>in</strong> Stahl- <strong>und</strong><br />
Stahlbetongeschossbauten als Zwischen-<br />
oder Ausfachungswände ausgeführt. Sie<br />
werden weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>gesetzt bei Ge-<br />
bäuden <strong>mit</strong> großen Deckenspannweiten,<br />
wie Schulen, Verwaltungsgebäuden,<br />
Krankenhäusern, Hallen- <strong>und</strong> Wirt-<br />
schaftsbauten.<br />
Ausmauerung von Holzfachwerk bei vorspr<strong>in</strong>gendem Gefach.<br />
Nichttragende Innenwände erfüllen ke<strong>in</strong>e<br />
statischen Aufgaben für die Gesamt-<br />
konstruktion. Sie müssen lediglich ihre<br />
Eigenlast e<strong>in</strong>schließlich Putz <strong>und</strong> Beklei-<br />
dung sowie die auf ihre Fläche wirkenden<br />
Lasten auf angrenzende Bauteile, wie<br />
Wände, Decken <strong>und</strong> Stützen, abtragen<br />
können. Die Standsicherheit der nichttra-<br />
genden Innenwände selbst ist durch die<br />
Verb<strong>in</strong>dung <strong>mit</strong> den an sie angrenzenden<br />
d = 10…12 mm<br />
Wärmedämm-Mörtel<br />
Fachwerk<br />
34<br />
außen<br />
<strong>in</strong>nen<br />
Fachwerk <strong>mit</strong> Ausfachung aus KS-Sichtmauerwerk.<br />
Statische Belastungen gemäß DIN 4103-1.
Zulässige Wandlängen nichttragender <strong>in</strong>nerer Trennwände <strong>mit</strong> <strong>und</strong> ohne Auflast<br />
bei vierseitiger Halterung 1) 5) .<br />
E<strong>in</strong>bau- Wandhöhe (m) Wanddicke (cm)<br />
bereich 5 3) 6 7 3) 9 10 3) 11,5 17,5 24<br />
1) Bei dreiseitiger Halterung (e<strong>in</strong> freier vertikaler Rand) gelten die halben Werte.<br />
1) 2)<br />
ohne Auflast<br />
1 2,5 3 4 5 6 7 10 12 12<br />
3 3,5 4,5 5,5 6,5 7,5 10 12 12<br />
3,5 4 5 6 7 8 10 12 12<br />
4 <strong>–</strong> 5,5 6,5 7,5 8,5 10 12 12<br />
4,5 <strong>–</strong> <strong>–</strong> 7 8 9 10 12 12<br />
> 4,5 <strong>–</strong> 6 <strong>–</strong> <strong>–</strong> <strong>–</strong> <strong>–</strong> <strong>–</strong> <strong>–</strong> 12 12<br />
2 2,5 1,5 2,5 3 3,5 5 6 12 12<br />
3 2 3 3,5 4 5,5 6,5 12 12<br />
3,5 2,5 3,5 4 4,5 6 7 12 12<br />
4 <strong>–</strong> <strong>–</strong> 4,5 5 6,5 7,5 12 12<br />
4,5 <strong>–</strong> <strong>–</strong> 5 5,5 7 8 12 12<br />
> 4,5 <strong>–</strong> 6 <strong>–</strong> <strong>–</strong> <strong>–</strong> <strong>–</strong> <strong>–</strong> <strong>–</strong> 12 12<br />
1) 4)<br />
<strong>mit</strong> Auflast<br />
1 2,5 5,5 6 8 12 12 12 12 12<br />
3 6 6,5 8,5 12 12 12 12 12<br />
3,5 6,5 7 9 12 12 12 12 12<br />
4 <strong>–</strong> <strong>–</strong> 9,5 12 12 12 12 12<br />
4,5 <strong>–</strong> <strong>–</strong> <strong>–</strong> 12 12 12 12 12<br />
> 4,5 <strong>–</strong> 6 <strong>–</strong> <strong>–</strong> <strong>–</strong> <strong>–</strong> <strong>–</strong> <strong>–</strong> 12 12<br />
2 2,5 2,5 4 5,5 7 8 12 12 12<br />
3 3 4,5 6 7,5 8,5 12 12 12<br />
3,5 3,5 5 6,5 8 9 12 12 12<br />
4 <strong>–</strong> <strong>–</strong> 7 8,5 9,5 12 12 12<br />
4,5 <strong>–</strong> <strong>–</strong> 7,5 9 10 12 12 12<br />
> 4,5 <strong>–</strong> 6 <strong>–</strong> <strong>–</strong> <strong>–</strong> <strong>–</strong> <strong>–</strong> <strong>–</strong> 12 12<br />
2) Für Porenbeton gelten die angegebenen Werte bei Verwendung von Normalmörtel der MG III oder Dünnbettmörtel. Bei Wanddicken<br />
< 17,5 cm <strong>und</strong> Verwendung der MG II oder IIa s<strong>in</strong>d die Werte für die max. Wandlängen zu halbieren.<br />
3) Für Kalksandste<strong>in</strong>e gelten die angegebenen Werte bei Verwendung von Normalmörtel der Mörtelgruppe III (trockene Kalksandste<strong>in</strong>e<br />
s<strong>in</strong>d vorzunässen) oder Dünnbettmörtel bei Wanddicken < 11,5 cm. Bei Wanddicken ≥ 11,5 ist Normalmörtel m<strong>in</strong>destens<br />
der Mörtelgruppe IIa oder Dünnbettmörtel zu verwenden (trockene Kalksandste<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d vorzunässen).<br />
4) Für Porenbeton gelten die angegebenen Werte bei Verwendung von Normalmörtel der MG III oder Dünnbettmörtel. Bei Wanddicken<br />
≥ 11,5 cm ist auch Normalmörtel m<strong>in</strong>d. der MG II zulässig. Werden Wanddicken ≤ 10 cm <strong>mit</strong> Normalmörtel der MG II <strong>und</strong><br />
IIa ausgeführt, so s<strong>in</strong>d die Werte für die max. Wandlängen zu halbieren.<br />
5) Auf die Vermörtelung von Stoßfugen kann unter bestimmten Bed<strong>in</strong>gungen (s. Abschnitt 8) verzichtet werden.<br />
Zulässige Wandlängen nichttragender <strong>in</strong>nerer Trennwände ohne Auflast bei<br />
freiem oberen Rand.<br />
E<strong>in</strong>bau- Wandhöhe (m) Wanddicke (cm)<br />
bereich 5 3) 6 7 3) 9 10 3) 11,5 17,5 24<br />
1) 2)<br />
ohne Auflast<br />
1 2 3 5 7 8 8 8 12 12<br />
2,25 3,5 5,5 7,5 8,5 9 9 12 12<br />
2,5 4 6 8 9 10 10 12 12<br />
3 5 7 9 10 12 12 12 12<br />
3,5 6 8 10 10 12 12 12 12<br />
4 <strong>–</strong> 9 10 12 12 12 12 12<br />
4,5 <strong>–</strong> <strong>–</strong> 10 12 12 12 12 12<br />
> 4,5 <strong>–</strong> 6 <strong>–</strong> <strong>–</strong> <strong>–</strong> <strong>–</strong> <strong>–</strong> <strong>–</strong> 12 12<br />
2 2 1,5 2,5 3,5 4 5 6 8 8<br />
2,25 2 2,5 3,5 4 5 6 9 9<br />
2,5 2,5 3 4 5 6 7 10 10<br />
3 <strong>–</strong> 3,5 4,5 6 7 8 12 12<br />
3,5 <strong>–</strong> 4 5 7 8 9 12 12<br />
4 <strong>–</strong> <strong>–</strong> 6 8 9 10 12 12<br />
4,5 <strong>–</strong> <strong>–</strong> 7 9 10 10 12 12<br />
> 4,5 <strong>–</strong> 6 <strong>–</strong> <strong>–</strong> <strong>–</strong> <strong>–</strong> <strong>–</strong> <strong>–</strong> 12 12<br />
1) Stoßfugen s<strong>in</strong>d zu vermörteln!<br />
2) Für Porenbeton gelten die angegebenen Werte bei Verwendung von Normalmörtel der Mörtelgruppe III oder Dünnbettmörtel. Bei<br />
Verwendung der Mörtelgruppen II <strong>und</strong> IIa s<strong>in</strong>d die Werte entsprechend [2] abzum<strong>in</strong>dern.<br />
3) Für Kalksandste<strong>in</strong>e gelten die angegebenen Werte bei Verwendung von Normalmörtel der Mörtelgruppe III (trockene Kalksandste<strong>in</strong>e<br />
s<strong>in</strong>d vorzunässen) oder Dünnbettmörtel bei Wanddicken < 11,5 cm. Bei Wanddicken ≥11,5 ist Normalmörtel m<strong>in</strong>destens<br />
der Mörtelgruppe IIa oder Dünnbettmörtel zu verwenden (trockene Kalksandste<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d vorzunässen).<br />
35<br />
Bauteilen gegeben. Sie können entfernt<br />
werden, ohne dass die Standsicherheit<br />
des Gebäudes bee<strong>in</strong>trächtigt wird.<br />
Für nichttragende Innenwände stehen<br />
folgende Produkte zur Verfügung:<br />
• Kalksand-Bauplatten<br />
• Kalksand-Voll- <strong>und</strong> Lochste<strong>in</strong>e<br />
• Kalksand-Planelemente<br />
Für leichte, nichttragende Innenwände<br />
eignen sich besonders:<br />
• <strong>PORIT</strong>-Planbauplatten<br />
• <strong>PORIT</strong>-Planste<strong>in</strong>e<br />
• <strong>PORIT</strong>-Planelemente<br />
Bei der Oberflächengestaltung von nicht<br />
tragenden Innenwänden gibt es mehrere<br />
Möglichkeiten: Verputzen <strong>mit</strong> herkömmli-<br />
chen Putzen, <strong>mit</strong> Dünnlagenputzen oder<br />
die Ausbildung als Sichtmauerwerk. In<br />
Komb<strong>in</strong>ation <strong>mit</strong> Holz, Sichtbeton, Stahl<br />
oder anderen Baustoffen werden so<strong>mit</strong><br />
gestalterische Akzente gesetzt.<br />
Gemäß DIN 4103-1 müssen nichttragende<br />
<strong>in</strong>nere Trennwände <strong>und</strong> ihre Anschlüsse<br />
an angrenzende Bauteile statischen <strong>und</strong><br />
stoßartigen Belastungen, wie sie im Ge-<br />
brauchszustand entstehen können, wider-<br />
stehen. Dementsprechend werden zwei<br />
E<strong>in</strong>baubereiche unterschieden:<br />
• E<strong>in</strong>baubereich 1: Bereiche <strong>mit</strong> ger<strong>in</strong>-<br />
ger Menschenansammlung, wie sie<br />
z. B. <strong>in</strong> Wohnungen, Hotel-, Büro- <strong>und</strong><br />
Krankenräumen <strong>und</strong> ähnlich genutz-<br />
ten Räumen e<strong>in</strong>schließlich der Flure<br />
vorausgesetzt werden müssen.<br />
• E<strong>in</strong>baubereich 2: Bereiche <strong>mit</strong> großer<br />
Menschenansammlung, wie sie z. B.<br />
<strong>in</strong> größeren Versammlungsräumen,<br />
Schulräumen, Hörsälen,<br />
Ausstellungs- <strong>und</strong> Verkaufsräumen<br />
<strong>und</strong> ähnlich genutzten Räumen vo-<br />
rausgesetzt werden müssen.<br />
Nichttragende <strong>in</strong>nere Trennwände müs-<br />
sen folgende Lasten aufnehmen können:<br />
• Leichte Konsollasten, deren Wert p 1 =<br />
0,4 kN/m Wandlänge beträgt, bei<br />
e<strong>in</strong>er vertikalen Wirkungsl<strong>in</strong>ie von<br />
maximal 0,30 m von der Wandober-<br />
fläche. So lassen sich <strong>mit</strong> geeigneten<br />
Befestigungs<strong>mit</strong>teln z.B. Bilder,<br />
Bücherregale <strong>und</strong> kle<strong>in</strong>ere Wand-<br />
schränke anbr<strong>in</strong>gen.<br />
• Zum Nachweis ausreichender Biege-<br />
grenztragfähigkeit e<strong>in</strong>e horizontale<br />
Streifenlast, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Höhe von<br />
0,90 m über dem Wandfußpunkt an-<br />
greift:<br />
5
5<br />
• E<strong>in</strong>baubereich 1: p 2 = 0,5 kN/m<br />
• E<strong>in</strong>baubereich 2: p 2 = 1,0 kN/m<br />
• Sie dürfen sowohl bei weichen als<br />
auch bei harten Stößen nicht zerstört<br />
oder örtlich durchstoßen werden.<br />
In Abhängigkeit von der Art der Wand-<br />
halterung <strong>und</strong> dem E<strong>in</strong>baubereich s<strong>in</strong>d<br />
zulässige Grenzmaße der Wände festge-<br />
legt.<br />
Für nichttragende Innenwände, die W<strong>in</strong>d-<br />
lasten erhalten können, gelten die glei-<br />
chen Regelungen wie für nichttragende<br />
Außenwände.<br />
Leichte Trennwände <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em Flächen-<br />
gewicht von maximal 1,5 kN/m 2 können<br />
als Zuschlag zur Verkehrslast berück-<br />
sichtigt werden. Darüber h<strong>in</strong>ausgehende<br />
Flächengewichte s<strong>in</strong>d als L<strong>in</strong>ienlast zu<br />
berücksichtigen. Leichte Trennwände<br />
aus <strong>PORIT</strong>-Planelementen, <strong>PORIT</strong>-Plan-<br />
Lasten für nichttragende <strong>in</strong>nere Trennwände gemäß DIN 1055-1.<br />
Ste<strong>in</strong>-<br />
Rohdichteklasse<br />
1,0<br />
1,2<br />
1,4<br />
1,6<br />
1,8<br />
2,0<br />
ste<strong>in</strong>en oder <strong>PORIT</strong>-Bauplatten können<br />
ohne besonderen Nachweis gemäß DIN<br />
4103-1 ausgeführt werden. Für nichttra-<br />
gende Innenwände aus Kalksandste<strong>in</strong><br />
kann das anzusetzende Wandflächen-<br />
gewicht tabellarisch er<strong>mit</strong>telt werden.<br />
Nichttragende Innenwände erhalten ihre<br />
Standsicherheit durch starren oder glei-<br />
tenden Anschluss an angrenzende<br />
Bauteile. Starre Anschlüsse werden nur<br />
dann ausgeführt, wenn die Formände-<br />
rungse<strong>in</strong>wirkungen von angrenzenden<br />
Bauteilen ger<strong>in</strong>g s<strong>in</strong>d. Im Allgeme<strong>in</strong>en<br />
bleibt e<strong>in</strong> starrer Anschluss auf den Woh-<br />
nungsbau <strong>mit</strong> Wandlängen von maximal<br />
5 m beschränkt. Am unteren Wandan-<br />
schluss können durch E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>er zwei-<br />
lagigen Bitumen-Dichtungsbahn oder<br />
e<strong>in</strong>er Folie zwischen Geschossdecke <strong>und</strong><br />
nichttragender Innenwand Rissbildungs-<br />
Wandflächengewicht (ohne Putz)<br />
<strong>in</strong> kN/m<br />
7 10 11,5 15 17,5 20 24<br />
2 für Wanddicke d <strong>in</strong> cm<br />
<strong>–</strong> <strong>–</strong> <strong>–</strong> 1,80 2,10 2,40 2,88<br />
<strong>–</strong> 1,40 1,61 2,10 2,45 2,80 3,36<br />
<strong>–</strong> 1,60 1,73 2,25 2,63 3,00 3,60<br />
<strong>–</strong> 1,70 1,96 2,55 2,98 3,40 4,08<br />
1,26 1.80 2,07 2,70 3,15 3,60 4,32<br />
1,40 2,00 2,30 3,00 3,50 4,00 4.80<br />
Anzusetzende Wandflächengewichte von Kalksandste<strong>in</strong>wänden gemäß DIN 1055-1.<br />
36<br />
gefahren <strong>in</strong> der Trennwand verr<strong>in</strong>gert<br />
werden. Die seitliche Verb<strong>in</strong>dung zwi-<br />
schen Trennwand <strong>und</strong> angrenzendem<br />
Bauteil wird durch e<strong>in</strong>e Mörtelfuge der<br />
Mörtelgruppe III hergestellt. Je nach<br />
Situation werden die Bauteile <strong>mit</strong> <strong>in</strong> den<br />
Lagerfugen liegenden nicht rostenden<br />
Flachstahlankern verb<strong>und</strong>en. Ist die<br />
nichttragende Innenwand länger, wird<br />
z.B. bei Innenwänden aus <strong>PORIT</strong>-Poren-<br />
beton die Fuge zwischen den Wänden<br />
<strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em Montageschaum geschlossen,<br />
so dass die Formänderung der Trenn-<br />
wand nicht durch e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>spannung<br />
beh<strong>in</strong>dert wird. Die Trennwände werden<br />
<strong>mit</strong> Holzleisten, W<strong>in</strong>kellaschen oder an-<br />
deren Profilausbildungen gehalten. Die<br />
Art der Halterung muss <strong>in</strong> jedem Fall <strong>in</strong><br />
Abhängigkeit von der statischen Bemes-<br />
sung ausgeführt werden. Ebenso gilt für<br />
den oberen Anschluss, dass e<strong>in</strong>e starre<br />
Ausführung nur bei kurzen Wandlängen<br />
ausgeführt werden kann. Kommt e<strong>in</strong> star-<br />
rer Anschluss durch Vermörtelung der<br />
Fuge zwischen den Wänden nicht <strong>in</strong>-<br />
frage, wird e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung <strong>mit</strong> der Decke<br />
über e<strong>in</strong>en Montageschaum, ggf. <strong>mit</strong><br />
W<strong>in</strong>kellaschen-Halterung der Wand her-<br />
gestellt. E<strong>in</strong>e Möglichkeit des gleitenden<br />
Deckenanschlusses von dreiseitig gehal-<br />
tenen, nichttragenden Innenwänden aus<br />
Kalksandste<strong>in</strong> besteht z.B. dar<strong>in</strong>, die<br />
Fuge zur Decke <strong>mit</strong> M<strong>in</strong>eralwolle zu füllen<br />
<strong>und</strong> <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em Dichtstoff abzuschließen.<br />
Werden gleitende Anschlüsse <strong>mit</strong> W<strong>in</strong>kel-<br />
laschen ausgeführt, s<strong>in</strong>d dar<strong>in</strong> entspre-<br />
chende Schlitze erforderlich. Die<br />
Empfehlungen des Merkblattes der DGfM<br />
“Nichttragende <strong>in</strong>nere Trennwände” s<strong>in</strong>d<br />
zu beachten.<br />
Unterer, gleitfähiger Anschluss. Seitlicher, starrer Anschluss. Seitlicher, gleitfähiger Anschluss.
5.3 Verb<strong>und</strong> aus Außenwand <strong>und</strong><br />
Innenwand<br />
Bei der Wahl der Mauerwerksbaustoffe<br />
ist zu bedenken, dass jeder Baustoff<br />
se<strong>in</strong>e eigenen Verhaltensweisen hat. Be-<br />
≥ 20 ≤ 30<br />
Stahlbetondecke<br />
Verankerung<br />
Stahl<br />
Blende aus Aluoder<br />
Stahlprofilen<br />
≥ 20 ≤ 30<br />
Dämmschicht<br />
Bei Anforderungen an den Brandschutz:<br />
37<br />
65 x 6,<br />
a ≥ 600<br />
der starren Verb<strong>in</strong>dung von Bauteilen aus<br />
Baustoffen unterschiedlichen Formände-<br />
rungsverhaltens können Zwängungen<br />
<strong>in</strong>folge von Schw<strong>in</strong>den, Kriechen <strong>und</strong><br />
Temperaturänderungen entstehen. Das<br />
gleiche gilt bei unterschiedlichen Set-<br />
zungen. Durch konstruktive Maßnahmen<br />
(z.B. ausreichende Wärmedämmung, ge-<br />
eignete Baustoffwahl, zwängungsfreie<br />
Anschlüsse, Anordnung von Fugen) ist<br />
sicherzustellen, dass die vorgenannten<br />
E<strong>in</strong>wirkungen die Standsicherheit <strong>und</strong><br />
Gebrauchsfähigkeit der baulichen Anlage<br />
nicht unzulässig bee<strong>in</strong>trächtigen.<br />
Werden Außen- <strong>und</strong> Innenwände <strong>mit</strong>ei-<br />
nander verb<strong>und</strong>en, ist <strong>in</strong>sbesondere das<br />
Formänderungsverhalten der Baustoffe<br />
zu beachten. Problematisch wird es<br />
dann, wenn die Eigenschaften der Bau-<br />
stoffe gegenläufig s<strong>in</strong>d: Der e<strong>in</strong>e schw<strong>in</strong>-<br />
det, der andere quillt. Risse <strong>in</strong> Außen-<br />
wänden können die Folge se<strong>in</strong>. Beim<br />
Wohnraum im Keller. Lastannahmen für Kellerwände.<br />
Stahlw<strong>in</strong>kel<br />
Baustoffklasse A, Schmelzpunkt ≥ 1000 °C<br />
a) (Angegebene Maße <strong>in</strong> mm)<br />
b)<br />
Gleitende Deckenanschlüsse <strong>mit</strong> Stahlw<strong>in</strong>kel (Vertikalschnitte)<br />
Stahlprofile: a) außenliegend, b)<strong>in</strong>nenliegend.<br />
Mauerste<strong>in</strong>art<br />
1<br />
Mauerziegel<br />
Kalksandste<strong>in</strong>e<br />
Leichtbetonste<strong>in</strong>e<br />
Betonste<strong>in</strong>e<br />
Porenbetonste<strong>in</strong>e<br />
Endwert der Feuchtedehnung Endkriechzahl Wärmdehnungskoeffizient Elastizitätsmodul<br />
(Schw<strong>in</strong>den, chemisches Quellen)<br />
� � 1) � � 2) � � E 3)<br />
Rechenwert Wertebereich Rechenwert Wertebereich Rechenwert Wertebereich<br />
Rechenwert Wertebereich<br />
mm/m 10 -6 /K MN/m 2<br />
2 3 4 5 6 7 8 9<br />
0 +0,3 bis <strong>–</strong>0,2 1,0 0,5 bis 1,5 6 5 bis 7 3500·� 0 3500 bis 4000 ·� 0<br />
<strong>–</strong>0,2 +0,1 bis <strong>–</strong>0,3 1,5 1,0 bis 2,0 8 7 bis 9 3000·� 0 2500 bis 4000 ·� 0<br />
<strong>–</strong>0,4 +0,2 bis <strong>–</strong>0,5 2,0 1,5 bis 2,5 10 8 5) 8 bis 12 5000·� 0 4000 bis 5500 ·� 0<br />
<strong>–</strong>0,2 +0,1 bis <strong>–</strong>0,3 1,0 <strong>–</strong> 10 8 bis 12 7500·� 0 6500 bis 8500 ·� 0<br />
<strong>–</strong>0,2 +0,1 bis <strong>–</strong>0,3 1,5 1,0 bis 2,5 8 7 bis 9 2500·� 0 2000 bis 3000 ·� 0<br />
1) Verkürzung (Schw<strong>in</strong>den): Vorzeichen m<strong>in</strong>us: Verlängerung (chemisches Quellen): Vorzeichen plus<br />
2) � � = � ��/� cl; � �� Endkriechdehnung: � el = �/�<br />
3) E Sekantenmodul aus Gesamtdehnung bei etwa 1 ⁄3 der Mauerwerksdruckfestigkeit: �0 Gr<strong>und</strong>wert nach Tabellen 4a, 4b <strong>und</strong> 4c<br />
4) Gilt auch für Hüttenste<strong>in</strong>e.<br />
5) Für Leichtbeton <strong>mit</strong> überwiegend Blähton als Zuschlag.<br />
Formänderungskenngrößen von Mauerste<strong>in</strong>en gemäß DIN 1053-1.<br />
reits im Planungsstadium muss der<br />
Planer die e<strong>in</strong>zelnen Baustoffe sowie das<br />
Zusammenwirken aller Bauteile berück-<br />
sichtigen, da<strong>mit</strong> spätere Schäden durch<br />
Formänderungen vermieden werden. Aus<br />
5
105<br />
Wanddicke<br />
d<br />
mm<br />
240<br />
300<br />
365<br />
490<br />
Zwischenwerte s<strong>in</strong>d geradl<strong>in</strong>ig zu <strong>in</strong>terpolieren.<br />
5.08: M<strong>in</strong> N 0 für Kellerwände ohne rechnerischen Nachweis gemäß DIN 1053-1.<br />
System „<strong>Bauen</strong> <strong>in</strong> <strong>Weiß</strong>“ tritt dieses<br />
Problem nicht auf, weil das Formände-<br />
rungsverhalten von <strong>PORIT</strong>-Porenbeton<br />
<strong>und</strong> Kalksandste<strong>in</strong> ähnlich ist. Der<br />
Rechenwert für die Feuchtedehnung von<br />
<strong>PORIT</strong>-Porenbeton <strong>und</strong> Kalksandste<strong>in</strong><br />
beträgt gemäß DIN 1053-1 gleicherma-<br />
ßen <strong>–</strong>0,2 mm/m. Beim System „<strong>Bauen</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>Weiß</strong>“ s<strong>in</strong>d alle Baustoffkomb<strong>in</strong>ationen<br />
für die Verb<strong>in</strong>dung von Außen- <strong>und</strong> Innen-<br />
wänden geeignet:<br />
• Außenwand <strong>PORIT</strong>-Porenbeton,<br />
Innenwand <strong>PORIT</strong>-Porenbeton<br />
• Außenwand <strong>PORIT</strong>-Porenbeton,<br />
Innenwand Kalksandste<strong>in</strong><br />
• Außenwand Kalksandste<strong>in</strong>,<br />
Innenwand <strong>PORIT</strong>-Porenbeton<br />
• Außenwand Kalksandste<strong>in</strong>,<br />
Innenwand Kalksandste<strong>in</strong><br />
Die oft e<strong>in</strong>gesetzte Komb<strong>in</strong>ation „leichter,<br />
wärmedämmender <strong>PORIT</strong>-Porenbeton<br />
außen <strong>und</strong> schalldämmender, schwerer<br />
Kalksandste<strong>in</strong> <strong>in</strong>nen“ ist also problemlos<br />
möglich <strong>und</strong> bewährt. Formänderungs-<br />
probleme treten nicht auf.<br />
5.4 Kelleraußenwände<br />
Kellerräume werden heute anders ge-<br />
nutzt als früher. Früher dienten sie unter<br />
anderem zur Lagerung von Lebens-<br />
<strong>mit</strong>teln, heute werden Keller vielfach als<br />
Wohnraum genutzt. Kellerwände s<strong>in</strong>d<br />
hochbeanspruchte Bauteile, da sie die<br />
Lasten aus den oberen Geschossen über<br />
die F<strong>und</strong>amente <strong>in</strong> den Baugr<strong>und</strong> ablei-<br />
ten. E<strong>in</strong>e zusätzliche horizontale Belas-<br />
tung erfolgt durch den seitlichen Erd-<br />
druck. Die dadurch hervorgerufene<br />
Biegebeanspruchung der Wand kann bei<br />
ausreichend großer vertikaler Auflast<br />
leicht aufgenommen werden. Ungünstige<br />
Verhältnisse liegen bei Kelleraußenwän-<br />
den <strong>mit</strong> ger<strong>in</strong>gen Auflasten <strong>und</strong> hoher<br />
Erdanschüttung vor. Ggf. s<strong>in</strong>d dickere<br />
m<strong>in</strong> N o <strong>in</strong> kN/m<br />
bei e<strong>in</strong>er Höhe der Anschüttung h e von<br />
1,0m 1,5m 2,0m 2,5m<br />
6 20 45 75<br />
3 15 30 50<br />
0 10 25 40<br />
0 5 15 30<br />
Wände erforderlich, die Wände zusätzlich<br />
auszusteifen oder es ist e<strong>in</strong>e Stoßfugen-<br />
vermörtelung erforderlich.<br />
Im Regelfall wird <strong>mit</strong> Hilfe e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>fachen<br />
Verfahrens gemäß DIN 1053-1 die<br />
Standsicherheit von Kelleraußenwänden<br />
nachgewiesen. Das Mauerwerk wird als<br />
e<strong>in</strong>achsig, <strong>in</strong> vertikaler Richtung, abtra-<br />
gend betrachtet. Unter Beachtung fol-<br />
gender Voraussetzungen kann dabei der<br />
Nachweis des Erddrucks entfallen:<br />
• Die lichte Höhe der Kelleraußenwand<br />
h s beträgt maximal 2,60 m.<br />
• Die Dicke d der Kelleraußenwand be-<br />
trägt m<strong>in</strong>destens 24 cm.<br />
• Die Kellerdecke wirkt als Scheibe <strong>und</strong><br />
nimmt die aus dem Erddruck entste-<br />
henden Kräfte auf.<br />
• Im E<strong>in</strong>flussbereich des Erddrucks auf<br />
die Kellerwände beträgt die<br />
Verkehrslast p auf der<br />
Geländeoberfläche höchstens 5<br />
kN/m 2 .<br />
• Die Geländeoberfläche steigt nicht an.<br />
• Die Anschütthöhe h e ist nicht größer<br />
als die Wandhöhe h s .<br />
• Bezüglich der Wandlängskraft N 1 oder<br />
der ständigen Auflast N 0 s<strong>in</strong>d alterna-<br />
tiv folgende Regelungen gültig:<br />
• Die Wandlängskraft N 1 aus ständiger<br />
Last <strong>in</strong> halber Höhe der Anschüttung<br />
liegt <strong>in</strong>nerhalb folgender Grenzen:<br />
d·� R � N1 � N<br />
3·�<br />
<strong>mit</strong><br />
m<strong>in</strong> N= � e ·h 5 ·h e 2<br />
20 ·d<br />
Es bedeuten:<br />
• d: Dicke der Kellerwand<br />
• h e : Höhe der Anschüttung<br />
• h s : Lichte Höhe der Kellerwand<br />
• � R , �: Sicherheitsbeiwert<br />
• � e : Rohdichte der Anschüttung<br />
38<br />
• Die ständige Auflast N 0 der<br />
Kellerwand unterhalb der Kellerdecke<br />
liegt <strong>in</strong>nerhalb folgender Grenzen:<br />
max N 0 � N 0 � m<strong>in</strong> N 0<br />
<strong>mit</strong><br />
• max N 0 = 0,45 x d x � 0<br />
• m<strong>in</strong> N 0 gemäß Tabelle 5.08<br />
Es bedeuten:<br />
• d: Dicke der Kellerwand<br />
• � 0 : Gr<strong>und</strong>wert der zulässigen<br />
Druckspannungen<br />
• Ist die dem Erddruck ausgesetzte<br />
Wand durch Querwände oder statisch<br />
nachgewiesene Bauteile im Abstand<br />
b ausgesteift, darf e<strong>in</strong>e zweiachsige<br />
Lastabtragung angenommen werden.<br />
Dann gelten folgende Grenzwerte m<strong>in</strong><br />
N 0 oder N 1 :<br />
• Für b � h s :<br />
• N 1 � 0,5 x m<strong>in</strong> N<br />
• N 0 � 0,5 x m<strong>in</strong> N 0<br />
• Für b � 2 x hs:<br />
• N 1 � m<strong>in</strong> N<br />
• N 0 � m<strong>in</strong> N 0<br />
Falls diese Voraussetzungen nicht erfüllt<br />
s<strong>in</strong>d, wird der Standsicherheitsnachweis<br />
unter Berücksichtigung zu er<strong>mit</strong>telnder<br />
Schnittgrößen geführt.<br />
Mauerwerk aus der großen Produkt-<br />
palette des Systems „<strong>Bauen</strong> <strong>in</strong> <strong>Weiß</strong>“ ist<br />
auch für Kelleraußen- <strong>und</strong> Innenwände<br />
geeignet. Abgesehen von der breiten<br />
Fächerung der Ste<strong>in</strong>festigkeitsklassen,<br />
die entsprechend den statischen Erfor-<br />
dernissen festzulegen s<strong>in</strong>d, s<strong>in</strong>d die Maß-<br />
genauigkeit der Planste<strong>in</strong>e <strong>und</strong> Plan-<br />
elemente aus <strong>PORIT</strong>-Porenbeton <strong>und</strong><br />
Kalksandste<strong>in</strong> besonders günstig. Die<br />
äußeren Abdichtungsmaßnahmen zum<br />
Schutz vor Wasser aus dem Baugr<strong>und</strong><br />
können ohne weitere vorbereitende Maß-<br />
nahmen an der Oberfläche, wie Ver-<br />
putzen, auch bei mörtelfrei verzahnten<br />
Stoßfugen problemlos ausgeführt wer-<br />
den.
6.1 Allgeme<strong>in</strong>es<br />
Zum gebrauchsgerechten <strong>und</strong> umwelt-<br />
fre<strong>und</strong>lichen <strong>Bauen</strong> leistet die Bauphysik<br />
e<strong>in</strong>en entscheidenden Beitrag. Bauphysi-<br />
kalische Kenntnisse s<strong>in</strong>d beim Entwurf,<br />
bei der Planung, bei der Ausführung, bei<br />
der Nutzung, beim Abbau <strong>und</strong> beim Re-<br />
cyceln von Bauwerken unerlässlich ge-<br />
worden. Sorgfältige Überlegungen zum<br />
Wärme-, Feuchte-, Schall- <strong>und</strong> Brand-<br />
schutz stehen für e<strong>in</strong>e anspruchsvolle<br />
Qualität von Gebäuden:<br />
• Wärmeschutz:<br />
Energiee<strong>in</strong>sparung wird zunehmend<br />
bedeutsamer <strong>und</strong> bestimmt die tech-<br />
nische Ausführung von Bauwerken<br />
<strong>mit</strong>. Es kommt nicht nur auf die<br />
Wärmeschutzfunktion an, sondern auf<br />
das energiesparende <strong>und</strong> umwelt-<br />
schützende Managen der Energie-<br />
ströme bei Heizung <strong>und</strong> Kühlung.<br />
Spalte<br />
Zeile<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
11.1<br />
11.2<br />
6 Bauphysik<br />
Wärmeschutz <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung <strong>mit</strong><br />
Feuchteschutz schafft e<strong>in</strong> behagliches<br />
<strong>und</strong> wohnhygienisches Raumklima im<br />
Sommer <strong>und</strong> im W<strong>in</strong>ter.<br />
• Feuchteschutz:<br />
Nur wenige Beanspruchungen auf das<br />
Bauwerk s<strong>in</strong>d so <strong>in</strong>tensiv <strong>und</strong> zugleich<br />
gefährdend für se<strong>in</strong>e Funktion <strong>und</strong> sei-<br />
nen materiellen Bestand wie das Was-<br />
ser. Die Erhaltung der Bausubstanz<br />
durch das Fernhalten aller Formen e<strong>in</strong>-<br />
wirkenden Wassers, <strong>in</strong> flüssiger oder<br />
dampfförmiger Form, ist elementarer<br />
Bestandteil des Feuchteschutzes. Die<br />
Nutzbarkeit der Räume ist nur bei<br />
Ausschaltung unkontrollierter Feuch-<br />
tee<strong>in</strong>wirkungen möglich. Vorausset-<br />
zung für e<strong>in</strong> wohnhygienisches Raum-<br />
klima ist die Beachtung klimatischer<br />
Randbed<strong>in</strong>gungen.<br />
1<br />
Bauteile<br />
Außenwände, Wände von Aufenthaltsräumen gegen Bodenräume, Durchfahrten, offene Hausflure, Garagen,<br />
Erdreich<br />
Wände zwischen fremdgenutzten Räumen; Wohnungstrennwände<br />
Treppenraumwände<br />
zu Treppenräumen <strong>mit</strong> wesentlich niedrigeren<br />
Innentemperaturen (z.B. <strong>in</strong>direkt beheizte<br />
Treppenräume); Innentemperatur ��10 °C, aber<br />
m<strong>in</strong>destens frostfrei<br />
Zu Treppenräumen <strong>mit</strong> Innentemperaturen<br />
� i �10 °C (z.B. Verwaltungsgebäuden,<br />
Geschäftshäusern, Unterrichtsgebäuden, Hotels,<br />
Gaststätten <strong>und</strong> Wohngebäuden)<br />
Wohnungstrenndecken, Decken zwischen fremden allgeme<strong>in</strong><br />
Arbeitsräumen; Decken unter Räumen zwischen<br />
gedämmten Dachschrägen <strong>und</strong> Abseitenwänden <strong>in</strong> zentralbeheizten Bürogebäuden<br />
bei ausgebauten Dachräumen<br />
Unter Abschluss nicht unterkellerter Aufenthaltsräume<br />
un<strong>mit</strong>telbar an das Erdreich bis zu e<strong>in</strong>er Raumtiefe<br />
von 5 m<br />
über e<strong>in</strong>en nicht belüfteten Hohlraum an das<br />
Erdreich grenzend<br />
Decken unter nicht ausgebauten Dachräumen; Decken unter bekriechbaren oder noch niedrigeren Räumen;<br />
Decken unter belüfteten Räumen zwischen Dachschrägen <strong>und</strong> Abseitenwänden bei ausgebauten<br />
Dachräumen, wärmegedämmte Dachschrägen<br />
Kellerdecken; Decke gegen abgeschlossene, unbeheizte Hausflure u.ä.<br />
nach unten, gegen Garagen (auch beheizte),<br />
Durchfahrten (auch verschliesbare) <strong>und</strong> belüftete<br />
Kriechkeller a<br />
Decken (auch Dächer), die Aufenthaltsräume gegen nach oben, z.B. Dächer nach DIN 18530. Dächer <strong>und</strong><br />
die Außenluft abgrenzen Decken unter Terrasssen; Umkehrdächer nach 5.3.3<br />
a Erhöhter Wärmedurchlasswiderstand wegen Fußkälte<br />
Für Umkehrdächer ist der berechnete Wärmedurchgangskoeffizient<br />
U nach DIN EN ISO 6946 <strong>mit</strong> den<br />
Korrekturwerten nach Tabelle 4 um �U zu berechnen.<br />
M<strong>in</strong>destwerte für Wärmedurchlasswiderstände von Bauteilen von Bauteilen gemäß DIN 4108, Teil 2.<br />
39<br />
• Schallschutz:<br />
E<strong>in</strong>e ruhige Wohnung ist Wunsch vieler<br />
Millionen Menschen. Lärm nimmt <strong>in</strong><br />
unserer hochtechnisierten Gesell-<br />
schaft ständig zu. Schallschutz zur<br />
Erhaltung der physischen <strong>und</strong> psy-<br />
chischen Ges<strong>und</strong>heit der Gebäude-<br />
nutzer ist unerlässlich.<br />
• Brandschutz:<br />
Schutz von Leben <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit,<br />
Schutz des Eigentums <strong>und</strong> Schutz von<br />
Sachwerten s<strong>in</strong>d die Ziele e<strong>in</strong>es vor-<br />
beugenden baulichen Brandschutzes.<br />
6.2 Wärmeschutz <strong>und</strong><br />
Energiee<strong>in</strong>sparung<br />
6.2.1 M<strong>in</strong>destwärmeschutz<br />
In DIN 4108-2 [10.1] werden Maßnahmen<br />
beschrieben, die geeignet s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong>e<br />
Tauwasserfreiheit an Innenoberflächen<br />
2<br />
Wärmedurchlasswiderstand, R<br />
m 2 K/W<br />
1,2<br />
0,07<br />
0,25<br />
0,07<br />
0,35<br />
0,17<br />
0,90<br />
1,75<br />
1,2<br />
106
6<br />
� � <strong>–</strong> 0,04 W / (m · K)<br />
1 Wärmedämmung, � = 0,04 W/mK<br />
2 Mauerwerk, � � 0,21 W/mK<br />
5 Stahlbeton, � = 2,1 W/mK<br />
6 Estrich<br />
Bodenplatte/beheizter Keller <strong>–</strong><br />
monolithisches Mauerwerk aus Porit<br />
Porenbeton.<br />
� � 0,30 W / (m · K)<br />
1 Wärmedämmung, � = 0,04 W/mK<br />
3 Mauerwerk, 0,21 � � � 1,1 W/mK<br />
5 Stahlbeton, � = 2,1 W/mK<br />
6 Estrich<br />
Wärmebrücke/Bodenplatte/beheizter<br />
Keller <strong>–</strong> außengedämmtes Mauerwerk aus<br />
Kalksandste<strong>in</strong><br />
von Außenbauteilen normal beheizter<br />
Gebäude sicherzustellen <strong>und</strong> die Gefahr<br />
e<strong>in</strong>er Schimmelbildung zu verr<strong>in</strong>gern.<br />
Voraussetzungen hierzu s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e ausrei-<br />
chende Beheizung <strong>und</strong> Belüftung des<br />
Gebäudes. Dieser sogenannte M<strong>in</strong>dest-<br />
wärmeschutz wird dadurch erreicht, dass<br />
für Bauteilflächen nichttransparenter<br />
Bauteile e<strong>in</strong> m<strong>in</strong>destens erforderlicher<br />
Wärmedurchlasswiderstand nachgewie-<br />
sen wird. Für Außenwände wird e<strong>in</strong> Wert<br />
von R erf ≥ 1,2 m 2 K/W gefordert, der von<br />
üblichen Außenwänden aus <strong>PORIT</strong>-<br />
Aufbau Temperaturverlauf<br />
Wärmestrom Isothermen<br />
� a = <strong>–</strong> 0,131W/(mK)<br />
Wärmebrückenkatalog des B<strong>und</strong>esverbandes Porenbeton (Auszug).<br />
40<br />
Außenwand Porenbeton<br />
d = 30 cm d = 36,5 cm<br />
f Rsi = 0,87 � 0,70<br />
� si = 16,8 °C<br />
λ R ψ a f Rsi ψ a f Rsi<br />
[W/(mK)] [W/(mK)] [-] [W/(mK)] [-]<br />
0,09 -0,132 0,85 -0,131 0,87<br />
0,10 -0,145 0,84 -0,145 0,86<br />
0,12 -0,172 0,81 -0,172 0,84<br />
0,13 -0,185 0,80 -0,186 0,83<br />
0,14 -0,198 0,79 -0,199 0,82<br />
0,16 -0,224 0,78 -0,225 0,80<br />
0,18 -0,248 0,77 -0,250 0,78<br />
Porenbeton <strong>und</strong> Kalksandste<strong>in</strong> problem-<br />
los überschritten wird.<br />
Größere Aufmerksamkeit erfordern<br />
Außenbauteile im Bereich von Wärme-<br />
brücken, weil es hier zu deutlich niedrige-<br />
ren raumseitigen Oberflächentemperatu-<br />
ren <strong>mit</strong> der Folge von Tauwassernieder-<br />
schlag <strong>und</strong> Schimmelbildung kommen<br />
kann. Um dieser Gefahr zu begegnen,<br />
werden <strong>in</strong> der Norm Anforderungen an<br />
die Wärmedämmung geometrisch <strong>und</strong>/<br />
oder stoffbed<strong>in</strong>gter Wärmebrücken ge-<br />
stellt. Diese Anforderungen s<strong>in</strong>d dann er-<br />
füllt, wenn der Temperaturfaktor f Rsi an<br />
der ungünstigsten Stelle m<strong>in</strong>destens 0,7<br />
beträgt. Unter Beachtung der genormten<br />
Randbed<strong>in</strong>gungen kann davon ausge-<br />
gangen werden, dass durch e<strong>in</strong>e dann<br />
vorhandene raumseitige Oberflächen-<br />
temperatur � si von m<strong>in</strong>destens 12,6°C<br />
e<strong>in</strong>e Schimmelpilzbildung verh<strong>in</strong>dert<br />
wird.<br />
Die Er<strong>mit</strong>tlung des Temperaturfaktors f Rsi<br />
erfordert umfangreiche Berechnungen<br />
<strong>mit</strong> Hilfe von PC-Programmen. Um die-<br />
sen Aufwand zu vermeiden, gibt es zwei
e<strong>in</strong>fache Lösungen: Die Anforderung an<br />
den Temperaturfaktor ist dann erfüllt,<br />
wenn Wärmebrücken gemäß DIN 4108<br />
Beiblatt 2 [10.4] ausgeführt werden.<br />
Dabei kommt es darauf an, dass der wär-<br />
metechnisch vorgegebene M<strong>in</strong>dest-<br />
standard e<strong>in</strong>gehalten wird. Werden an-<br />
dere als die <strong>in</strong> DIN 4108 Beiblatt 2 aufge-<br />
führten Konstruktionen vorgesehen, kann<br />
auf die zweite e<strong>in</strong>fache Lösung zurück-<br />
griffen werden. Dabei handelt es sich um<br />
die Benutzung von Wärmebrückenkata-<br />
logen, die von der Porenbeton- <strong>und</strong><br />
Kalksandste<strong>in</strong><strong>in</strong>dustrie [44, 45] veröffent-<br />
licht wurden. Sie stellen e<strong>in</strong>e baustoffbe-<br />
zogene Fortführung <strong>und</strong> Weiterentwick-<br />
lung der Detailsammlung aus der Norm<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
Baustoff<br />
Porit-Porenbeton<br />
Kalksandste<strong>in</strong><br />
Festigkeitsklasse<br />
dar. In diesen Katalogen wird die Gleich-<br />
wertigkeit der Details gegenüber der<br />
Norm nachgewiesen, d. h. bei Ausfüh-<br />
rung der gezeigten Wärmebrücken kann<br />
von e<strong>in</strong>er Schimmelpilz- <strong>und</strong> Tauwasser-<br />
freiheit ausgegangen werden.<br />
6.2.2 Energiesparender<br />
Wärmeschutz<br />
Allgeme<strong>in</strong>es<br />
Wärmeleitfähigkeiten von <strong>PORIT</strong>-Porenbeton <strong>und</strong> Kalksandste<strong>in</strong>.<br />
Die Festlegungen zum energiesparenden<br />
Wärmeschutz haben zum Ziel, den zur<br />
Aufrechterhaltung behaglicher Raum-<br />
temperaturen erforderlichen Energieauf-<br />
wand auf e<strong>in</strong>en möglichst ger<strong>in</strong>gen Be-<br />
trag zu reduzieren, um so den Schad-<br />
0<br />
0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2<br />
Höchstens zulässiger Jahres-Primärenergiebedarf.<br />
2<br />
4<br />
6<br />
12<br />
20<br />
28<br />
Rohdichteklasse<br />
0,35<br />
0,40<br />
0,40<br />
0,50<br />
0,50<br />
0,60<br />
0,70<br />
0,70<br />
1,00<br />
1,20<br />
1,40<br />
1,60<br />
1,80<br />
2,00<br />
2,20<br />
41<br />
Bemessungswert der<br />
Wärmeleitfähigkeit<br />
�<br />
�W/mK�<br />
0,09<br />
0,10<br />
0,11<br />
0,14<br />
0,12<br />
0,13<br />
0,16<br />
0,21<br />
0,24<br />
0,50<br />
0,56<br />
0,70<br />
0,79<br />
0,99<br />
1,10<br />
1,30<br />
stoffausstoß aus Feuerungsanlagen zu<br />
m<strong>in</strong>imieren <strong>und</strong> e<strong>in</strong>en Beitrag zum Um-<br />
weltschutz zu leisten. Hierzu legt die<br />
Energiee<strong>in</strong>sparverordnung (EnEV) [24]<br />
durch Vorgabe e<strong>in</strong>es höchstens zulässi-<br />
gen Jahres-Primärenergiebedarfs, der<br />
von der Größe des Gebäudevolumens<br />
<strong>und</strong> der Gebäudehüllfläche abhängig ist,<br />
die Grenzen fest. Neben den Transmis-<br />
sions- <strong>und</strong> Lüftungswärmeverlusten so-<br />
wie den <strong>in</strong>ternen <strong>und</strong> solaren Wärmege-<br />
w<strong>in</strong>nen werden der Energieaufwand zur<br />
Tr<strong>in</strong>kwarmwassererwärmung <strong>und</strong> die<br />
Verluste der Anlagentechnik berücksich-<br />
tigt. Zusätzlich wird der auf die Gebäude-<br />
hüllfläche bezogene spezifische Trans-<br />
missionswärmeverlust begrenzt, welcher<br />
<strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em <strong>mit</strong>tleren Wärmedurchgangs-<br />
koeffizienten vergleichbar ist. Vor dem<br />
H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> des energiesparenden<br />
<strong>Bauen</strong>s lassen sich so<strong>mit</strong> ke<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>dest-<br />
anforderungen an e<strong>in</strong>zelne Bauteile ablei-<br />
ten. Die Energiebedarfsbilanzierung nach<br />
EnEV sieht vor, dass e<strong>in</strong>e gut gedämmte<br />
Gebäudehülle durch e<strong>in</strong>e weniger an-<br />
spruchsvolle Anlagentechnik kompen-<br />
siert werden kann. Anders herum bedeu-<br />
tet dies, wenn die Anlage z.B. durch den<br />
E<strong>in</strong>satz regenerativer Energien beson-<br />
ders gut zu bewerten ist, dann können<br />
Abstriche bei der Dämmung der Außen-<br />
bauteile vorgenommen werden. Die<br />
Entscheidung über Anlagenkonfiguration<br />
<strong>und</strong> Bauteilausbildung bleibt dem Bau-<br />
herrn <strong>und</strong> Planer überlassen. Wer die<br />
langfristigen Kosten <strong>mit</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Rech-<br />
nung e<strong>in</strong>bezieht, stellt rasch fest, dass<br />
Mauerwerk <strong>–</strong> im Gegensatz zu den kos-<br />
ten<strong>in</strong>tensiven haustechnischen Anlagen <strong>–</strong><br />
weitgehend wertungsfrei ist. Der spezifi-<br />
sche Transmissionswärmeverlust H T über<br />
die Gebäudehülle setzt sich aus den<br />
Verlusten über Bauteilflächen <strong>und</strong> über<br />
Wärmebrücken zusammen:<br />
H T = H T,FL + H T,WB<br />
H T: Spez. Transmissionswärmeverlust<br />
[W/K]<br />
H T,FL: Spez. Transmissionswärmeverlust<br />
über Bauteilflächen [W/K]<br />
H T,WB: Spezifischer Transmissions-<br />
wärmeverlust über Wärmebrücken [W/K]<br />
Bauteilflächen<br />
Aus <strong>PORIT</strong>-Porenbeton <strong>und</strong> Kalksandste<strong>in</strong><br />
lassen sich auf unterschiedliche Art <strong>und</strong><br />
Weise hervorragende wärmetechnische<br />
6
6<br />
Dicke des Mauerwerks 30cm:<br />
Wärmedurchgangskoeffizient U von tragendem <strong>PORIT</strong>-Mauerwerk <strong>mit</strong> Außenputz.<br />
Schicht d � R<br />
�m� �W/mK� �m 2 K/W�<br />
Innenputz 0,010 0,350 0,029<br />
Porit-Planste<strong>in</strong>e/Porit XL 0,300 0,090 3,333<br />
Außenputz 0,020 0,210 0,100<br />
Wärmedurchlasswiderstand R=R +R +… R 1 2 n<br />
Wärmeübergangswiderstand <strong>in</strong>nen Rsi Wärmeübergangswiderstand außen Rse Wärmedurchgangswiderstand R =R+R +R T si se<br />
3,462<br />
0,130<br />
0,040<br />
3,632<br />
Wärmedurchgangskoeffizient U �W/m2K� 0,28<br />
Dicke des Mauerwerks 36,5cm:<br />
Schicht d � R<br />
�m� �W/mK� �m 2 K/W�<br />
Innenputz 0,010 0,350 0,029<br />
Porit-Planste<strong>in</strong>e/Porit XL 0,365 0,090 4,056<br />
Außenputz 0,020 0,210 0,100<br />
Wärmedurchlasswiderstand R=R +R +… R 1 2 n<br />
Wärmeübergangswiderstand <strong>in</strong>nen Rsi Wärmeübergangswiderstand außen Rse Wärmedurchgangswiderstand R = R+R +R T si se<br />
4,185<br />
0,130<br />
0,040<br />
4,355<br />
Wärmedurchgangskoeffizient U �W/m2K� 0,23<br />
Schicht d � R<br />
�m� �W/mK� �m 2 K/W�<br />
Innenputz 0,010 0,700 0,014<br />
KS-Planste<strong>in</strong>e/KS XL, �=1800kg/m 3 0,175 0,990 0,177<br />
Wärmedämmung 0,100 0,035 2,857<br />
Kunstharzputz 0,005 0,700 0,007<br />
Wärmedurchlasswiderstand R=R +R +… R 1 2 n<br />
Wärmeübergangswiderstand <strong>in</strong>nen Rsi Wärmeübergangswiderstand außen Rse Wärmedurchgangswiderstand R =R+R +R T si se<br />
3,055<br />
0,130<br />
0,040<br />
3,225<br />
Wärmedurchgangskoeffizient U �W/m2K� 0,31<br />
Schicht d � R<br />
�m� �W/mK� �m 2 K/W�<br />
Innenputz 0,010 0,700 0,029<br />
KS-Planste<strong>in</strong>e/KS XL, � =1800kg/m 3 0,300 0,990 3,333<br />
Porit-Planste<strong>in</strong>e/Porit XL 0,365 0,035 4,056<br />
Außenputz 0,020 0,700 0,100<br />
Wärmedurchlasswiderstand R=R +R +… R 1 2 n<br />
Wärmeübergangswiderstand <strong>in</strong>nen Rsi Wärmeübergangswiderstand außen Rse Wärmedurchgangswiderstand R =R+R +R T si se<br />
4,185<br />
0,130<br />
0,040<br />
4,355<br />
Wärmedurchgangskoeffizient U �W/m2K� 0,23<br />
Wärmedurchgangskoeffizient U von tragendem Kalksandste<strong>in</strong>-Mauerwerk <strong>mit</strong> Wärmedämmverb<strong>und</strong>system.<br />
Außenwände erstellen. Außenwände aus<br />
<strong>PORIT</strong>-Porenbeton benötigen aufgr<strong>und</strong><br />
ihres hohen Luftporenanteils von etwa<br />
80 % <strong>und</strong> e<strong>in</strong>es Feststoffanteils von etwa<br />
20 % ke<strong>in</strong>e zusätzliche Wärmedämmung.<br />
Kalksandste<strong>in</strong>wände <strong>mit</strong> hohen Festig-<br />
keiten <strong>und</strong> hohen flächenbezogenen<br />
Massen werden <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er äußeren<br />
Wärmedämmschicht versehen. Mit<br />
Wärmeleitfähigkeiten von 0,09 W/mK bis<br />
Dicke des Wärmedämmverb<strong>und</strong>systems 10cm:<br />
Dicke des Wärmedämmverb<strong>und</strong>systems 14cm:<br />
0,21 W/mK für <strong>PORIT</strong>-Porenbeton <strong>und</strong> von<br />
0,50 bis 1,30 W/mK für Kalksandste<strong>in</strong> lie-<br />
gen die Wärmedurchgangskoeffizienten U<br />
üblicher Wandkonstruktionen aus <strong>PORIT</strong>-<br />
Porenbeton <strong>und</strong> Kalksandste<strong>in</strong> zwischen<br />
0,16 <strong>und</strong> 0,34 W/m 2 K. Mit diesem Spek-<br />
trum an Wandkonstruktionen <strong>mit</strong> niedri-<br />
gen Wärmedurchgangskoeffizienten bie-<br />
tet das System „<strong>Bauen</strong> <strong>in</strong> <strong>Weiß</strong>“ äußerst<br />
günstige Voraussetzungen für den w<strong>in</strong>ter-<br />
42<br />
lichen Wärmeschutz. Aus der Formel zur<br />
Berechnung der Transmissionswärme-<br />
verluste an Bauteilflächen geht hervor, <strong>in</strong><br />
welchem Maße e<strong>in</strong> niedriger Wärme-<br />
durchgangskoeffizient U für die Senkung<br />
der Wärmeverluste verantwortlich ist:<br />
H T,FL = � i U i · A i · F x,i<br />
H T,FL: Spezifischer Transmissionswärme-<br />
verlust über Bauteilflächen [W/K]
Dicke des Mauerwerks 24cm:<br />
Wärmedurchgangskoeffizient U von tragendem <strong>PORIT</strong>-Mauerwerk <strong>mit</strong> h<strong>in</strong>terlüfteter Schale.<br />
Schicht d � R<br />
�m� �W/mK� �m 2 K/W�<br />
Innenputz 0,010 0,350 0,029<br />
Porit-Planste<strong>in</strong>e/Porit XL 0,240 0,090 2,667<br />
Wärmedurchlasswiderstand R=R +R +… R 1 2 n<br />
Wärmeübergangswiderstand <strong>in</strong>nen Rsi Wärmeübergangswiderstand außen Rse Wärmedurchgangswiderstand R =R+R +R T si se<br />
2,696<br />
0,130<br />
0,130<br />
2,956<br />
Wärmedurchgangskoeffizient U �W/m2K� 0,34<br />
Dicke des Mauerwerks 36,5cm:<br />
Schicht d � R<br />
�m� �W/mK� �m 2 K/W�<br />
Innenputz 0,010 0,350 0,029<br />
Porit-Planste<strong>in</strong>e/Porit XL 0,365 0,090 4,056<br />
Wärmedurchlasswiderstand R=R +R +… R 1 2 n<br />
Wärmeübergangswiderstand <strong>in</strong>nen Rsi Wärmeübergangswiderstand außen Rse Wärmedurchgangswiderstand R =R+R +R T si se<br />
4,085<br />
0,130<br />
0,130<br />
4,345<br />
Wärmedurchgangskoeffizient U �W/m2K� 0,23<br />
Schicht d � R<br />
�m� �W/mK� �m 2 K/W�<br />
Innenputz 0,010 0,350 0,029<br />
Porit-Planste<strong>in</strong>e/Porit XL 0,175 0,090 1,944<br />
Wärmedämmung 0,100 0,035 2,857<br />
Wärmedurchlasswiderstand R=R +R +… R 1 2 n<br />
Wärmeübergangswiderstand <strong>in</strong>nen Rsi Wärmeübergangswiderstand außen Rse Wärmedurchgangswiderstand R =R+R +R T si se<br />
4,830<br />
0,130<br />
0,130<br />
5,090<br />
Wärmedurchgangskoeffizient U �W/m2K� 0,20<br />
Schicht d � R<br />
�m� �W/mK� �m 2 K/W�<br />
Innenputz 0,010 0,350 0,029<br />
Porit-Planste<strong>in</strong>e/Porit XL 0,240 0,090 2,667<br />
Wärmedämmung 0,100 0,035 2,857<br />
Wärmedurchlasswiderstand R=R +R +… R 1 2 n<br />
Wärmeübergangswiderstand <strong>in</strong>nen Rsi Wärmeübergangswiderstand außen Rse Wärmedurchgangswiderstand R =R+R +R T si se<br />
5,553<br />
0,130<br />
0,130<br />
5,813<br />
Wärmedurchgangskoeffizient U �W/m2K� 0,17<br />
Wärmedurchgangskoeffizient U von tragendem <strong>PORIT</strong>-Mauerwerk <strong>mit</strong> Wärmedämmung <strong>und</strong> h<strong>in</strong>terlüfteter Schale.<br />
U i: Wärmedurchgangskoeffizient des je-<br />
weiligen Bauteils [W/m2K]<br />
A i: Fläche des jeweiligen Bauteils [m 2 ]<br />
F x,i: Temperatur-Korrekturfaktor [-]<br />
Wärmebrücken<br />
Während der Temperaturfaktor f Rsi an<br />
Wärmebrücken im Rahmen des M<strong>in</strong>dest-<br />
wärmeschutzes dafür sorgen soll, dass<br />
es nicht zu e<strong>in</strong>er Tauwasser- <strong>und</strong> Schim-<br />
melpilzbildung kommt, wird durch den<br />
längenbezogenen Wärmedurchgangs-<br />
Dicke des Mauerwerks 17,5cm:<br />
Dicke des Mauerwerks 24cm:<br />
koeffizienten � (früher Wärmebrücken-<br />
verlustkoeffizient genannt) angegeben,<br />
wie hoch der Transmissionswärmeverlust<br />
an e<strong>in</strong>er Wärmebrücke ist. Gemäß DIN<br />
4108-2 wird verlangt, dass die Wärme-<br />
brückenverluste m<strong>in</strong>imiert werden sollen.<br />
Da die Berechnung des �-Wertes ebenso<br />
aufwendig ist wie die Berechnung des<br />
f Rsi-Wertes, besteht auch hier die<br />
Möglichkeit, auf Referenzkonstruktionen<br />
aus DIN 4108 Beiblatt 2 zurückzugreifen.<br />
Die dort gezeigten Details <strong>mit</strong> Angabe der<br />
43<br />
�-Werte stehen nicht nur für e<strong>in</strong>e Tau-<br />
wasser- <strong>und</strong> Schimmelpilzfreiheit, son-<br />
dern auch für die Begrenzung der Trans-<br />
missionswärmeverluste an Wärmebrü-<br />
cken auf e<strong>in</strong> zufriedenstellendes Maß.<br />
Das System „<strong>Bauen</strong> <strong>in</strong> <strong>Weiß</strong>“ hat den<br />
unschlagbaren Vorteil, dass sowohl<br />
e<strong>in</strong>schalige Außenwände aus <strong>PORIT</strong>-<br />
Porenbeton als auch wärmegedämmte<br />
Kalksandste<strong>in</strong>wände extrem niedrige<br />
Wärmebrückenverluste aufweisen. Beide<br />
Konstruktionen folgen an vielen An-<br />
6
6<br />
Schicht d � R<br />
�m� �W/mK� �m 2 K/W�<br />
Innenputz 0,010 0,700 0,014<br />
KS-Planste<strong>in</strong>e/KS XL 0,175 0,990 0,177<br />
Wärmedämmung 0,100 0,035 2,857<br />
Wärmedurchlasswiderstand R=R +R +… R 1 2 n<br />
Wärmeübergangswiderstand <strong>in</strong>nen Rsi Wärmeübergangswiderstand außen Rse Wärmedurchgangswiderstand R =R+R +R T si se<br />
3,048<br />
0,130<br />
0,130<br />
3,308<br />
Wärmedurchgangskoeffizient U �W/m2K� 0,30<br />
Schicht d � R<br />
�m� �W/mK� �m 2 K/W�<br />
Innenputz 0,010 0,700 0,014<br />
KS-Planste<strong>in</strong>e/KS XL 0,175 0,990 0,177<br />
Wärmedämmung 0,140 0,035 4,000<br />
Wärmedurchlasswiderstand R=R +R +… R 1 2 n<br />
Wärmeübergangswiderstand <strong>in</strong>nen Rsi Wärmeübergangswiderstand außen Rse Wärmedurchgangswiderstand R =R+R +R T si se<br />
4,191<br />
0,130<br />
0,130<br />
4,451<br />
Wärmedurchgangskoeffizient U �W/m2K� 0,22<br />
Wärmedurchgangskoeffizient U von tragendem Kalksandste<strong>in</strong>-Mauerwerk <strong>mit</strong> Wärmedämmung <strong>und</strong> h<strong>in</strong>terlüfteter Schale.<br />
Dicke der Wärmedämmung 10cm:<br />
Schicht d � R<br />
�m� �W/mK� �m 2 K/W�<br />
Innenputz 0,010 0,350 0,029<br />
Porit-Planste<strong>in</strong>e/Porit XL 0,175 0,090 1,944<br />
Wärmedämmung 0,100 0,035 2,857<br />
Vormauerschale 0,005 1,100 0,105<br />
Wärmedurchlasswiderstand R=R +R +… R 1 2 n<br />
Wärmeübergangswiderstand <strong>in</strong>nen Rsi Wärmeübergangswiderstand außen Rse Wärmedurchgangswiderstand R =R+R +R T si se<br />
4,935<br />
0,130<br />
0,040<br />
5,105<br />
Wärmedurchgangskoeffizient U �W/m2K� 0,20<br />
Dicke der Wärmedämmung 14cm:<br />
Schicht d � R<br />
�m� �W/mK� �m 2 K/W�<br />
Innenputz 0,010 0,350 0,029<br />
Porit-Planste<strong>in</strong>e/Porit XL 0,175 0,090 1,944<br />
Porit-Planste<strong>in</strong>e/Porit XL 0,140 0,035 4,000<br />
Außenputz 0,115 1,100 0,105<br />
Wärmedurchlasswiderstand R=R +R +… R 1 2 n<br />
Wärmeübergangswiderstand <strong>in</strong>nen Rsi Wärmeübergangswiderstand außen Rse Wärmedurchgangswiderstand R =R+R +R T si se<br />
6,078<br />
0,130<br />
0,040<br />
6,248<br />
Wärmedurchgangskoeffizient U �W/m2K� 0,16<br />
Wärmedurchgangskoeffizient U von tragendem <strong>PORIT</strong>-Mauerwerk <strong>mit</strong> Kerndämmung im Wandquerschnitt.<br />
schlusspunkten im Außenwandbereich<br />
dem Idealpr<strong>in</strong>zip, dass e<strong>in</strong>e Gebäude-<br />
hülle möglichst ohne Unterbrechung von<br />
e<strong>in</strong>er Wärmedämmschicht <strong>in</strong> gleichblei-<br />
bender Dicke umschlossen werden soll.<br />
Während der längenbezogene Wärme-<br />
durchgangskoeffizient, gemäß den<br />
Abbildungen auf S. 45 unten rechts, im<br />
ersten Fall <strong>mit</strong> � = 0,06 W/mK äußerst ge-<br />
r<strong>in</strong>g ist, fällt er im zweiten Fall nicht <strong>in</strong>s<br />
Gewicht. Unter der Voraussetzung, dass<br />
Dicke der Wärmedämmschicht 10cm:<br />
Dicke der Wärmedämmschicht 14cm:<br />
die Dämmschicht des Wärmedämmver-<br />
b<strong>und</strong>systems am Geschossdeckenan-<br />
schluss m<strong>in</strong>destens 100mm dick ist,<br />
braucht bei Abweichungen von der ge-<br />
zeigten Konstruktion ke<strong>in</strong> Gleichwertig-<br />
keitsnachweis geführt zu werden.<br />
Dennoch s<strong>in</strong>d auch hier die Wärme-<br />
brückenkataloge der Porenbeton- <strong>und</strong><br />
Kalksandste<strong>in</strong><strong>in</strong>dustrie äußerst hilfreich,<br />
um Wärmebrückendetails bezüglich der<br />
Wärmeverluste zu optimieren.<br />
44<br />
Die Transmissionswärmeverluste an Wär-<br />
mebrücken s<strong>in</strong>d auch bei der Bilan-<br />
zierung des Jahres-Primärenergiebe-<br />
darfs zu berücksichtigen. Die EnEV sieht<br />
dazu e<strong>in</strong>e vere<strong>in</strong>fachte Methode vor, die<br />
dar<strong>in</strong> besteht, pauschal <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em<br />
hüllflächenbezogenen Wärmebrücken-<br />
zuschlagskoeffizienten <strong>in</strong> Höhe von<br />
U WB = 0,05 W/m 2 K zu rechnen statt jede<br />
e<strong>in</strong>zelne Wärmebrücke zu bilanzieren.<br />
Voraussetzung ist, dass die geplanten
Wärmedurchgangskoeffizient U von tragendem Kalksandste<strong>in</strong>-Mauerwerk <strong>mit</strong> Kerndämmung im Wandquerschnitt.<br />
Details den wärmetechnischen M<strong>in</strong>dest-<br />
standards der DIN 4108 Beiblatt 2 ent-<br />
sprechen. Auf diesem Wege er<strong>mit</strong>telte<br />
Wärmebrückenverluste können im Woh-<br />
nungsbau ungefähr 10 bis 15 % der<br />
gesamten Transmissionswärmeverluste<br />
betragen. Daher ist e<strong>in</strong>e genaue Bilan-<br />
zierung <strong>mit</strong> Hilfe von Wärmebrückenkata-<br />
logen s<strong>in</strong>nvoll, weil diese Vorgehens-<br />
weise durch Er<strong>mit</strong>tlung e<strong>in</strong>es niedrigen<br />
�-Wertes im Regelfall zur Berechnung ei-<br />
nes niedrigeren Energiebedarfs führt. Die<br />
rechnerische Auswirkung zeigt folgender<br />
Zusammenhang:<br />
H T,WB = � i � i · l i · F x,i<br />
H T,WB: Spezifischer Transmissionswärme-<br />
verlust über Wärmebrücken [W/K]<br />
� i: Längenbezogener Wärmedurchgangs-<br />
koeffizient(Wärmebrückenverlustkoeffi- zient) der jeweiligen Wärmebrücke<br />
[W/m 2 K]<br />
l i: Länge der jeweiligen Wärmebrücke [m]<br />
F x,i: Temperatur-Korrekturfaktor [-]<br />
6.2.3 Luftdichtheit<br />
Energiesparende Gebäude s<strong>in</strong>d zur weit-<br />
gehenden Vermeidung von Wärmever-<br />
lusten durch <strong>und</strong>ichte Stellen <strong>in</strong> der<br />
wärmeübertragenden Umfassungsfläche<br />
so luftdicht, wie es der Stand der Technik<br />
erlaubt. Zur Beurteilung der Gebäude-<br />
dichtheit <strong>und</strong> der Lüftungswärmeverluste<br />
Dicke der Wärmedämmung 10cm:<br />
Schicht d � R<br />
�m� �W/mK� �m 2 K/W�<br />
Innenputz 0,010 0,700 0,014<br />
KS-Planste<strong>in</strong>e/KS XL 0,175 0,990 0,177<br />
Wärmedämmung 0,100 0,035 2,857<br />
Vormauerschale 0,115 1,100 0,105<br />
Wärmedurchlasswiderstand R=R +R +… R 1 2 n<br />
Wärmeübergangswiderstand <strong>in</strong>nen Rsi Wärmeübergangswiderstand außen Rse Wärmedurchgangswiderstand R =R+R +R T si se<br />
3,153<br />
0,130<br />
0,040<br />
3,323<br />
Wärmedurchgangskoeffizient U �W/m2K� 0,30<br />
Dicke der Wärmedämmung 14cm:<br />
Schicht d � R<br />
�m� �W/mK� �m 2 K/W�<br />
Innenputz 0,010 0,700 0,014<br />
KS-Planste<strong>in</strong>e/KS XL 0,175 0,990 0,177<br />
Porit-Planste<strong>in</strong>e/Porit XL 0,140 0,035 4,000<br />
Außenputz 0,115 1,100 0,105<br />
Wärmedurchlasswiderstand R=R +R +… R 1 2 n<br />
Wärmeübergangswiderstand <strong>in</strong>nen Rsi Wärmeübergangswiderstand außen Rse Wärmedurchgangswiderstand R =R+R +R T si se<br />
4,296<br />
0,130<br />
0,040<br />
4,466<br />
Wärmedurchgangskoeffizient U �W/m2K� 0,22<br />
wird zum Zeitpunkt der Planung ent-<br />
schieden, ob nach Fertigstellung des Ge-<br />
bäudes e<strong>in</strong>e Luftdichtheitsprüfung vorge-<br />
sehen ist. Soll auf e<strong>in</strong>e Dichtheitsprüfung<br />
verzichtet werden, werden die Lüftungs-<br />
wärmeverluste auf Gr<strong>und</strong>lage e<strong>in</strong>er Luft-<br />
wechselrate von n = 0,7 h -1 berechnet. Ist<br />
h<strong>in</strong>gegen auf freiwilliger Basis e<strong>in</strong>e Diffe-<br />
renzdruckprüfung vorgesehen, kann der<br />
Energiebedarfsnachweis wegen der an-<br />
� � <strong>–</strong>0,06 W / (m · K)<br />
1 Wärmedämmung, � = 0,04 W/mK<br />
3 Mauerwerk, � � 0,21 W/mK<br />
5 Stahlbeton, � = 2,1 W/mK<br />
6 Estrich<br />
Wärmebrücke Geschossdecke/Außenwand<br />
aus <strong>PORIT</strong>-Porenbeton.<br />
45<br />
zunehmenden besonderen Qualität der<br />
Gebäudehülle <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er verm<strong>in</strong>derten<br />
Luftwechselrate von n = 0,6 h -1 geführt<br />
werden. Beide Regelungen basieren <strong>in</strong><br />
hohem Maße auf konstruktiven Voraus-<br />
setzungen. Die rechnerischen Ansätze<br />
haben nur dann Gültigkeit, wenn gewis-<br />
senhaft geplant wurde <strong>und</strong> die Aus-<br />
führung auf der Baustelle sorgfältig ist.<br />
Als höchst zulässiges Maß für die Ge-<br />
Empfehlung zur Energetischen Betrach-<br />
tung: Nachweis der Gleichwertigkeit<br />
entfällt.<br />
1 Wärmedämmung, � = 0,04 W/mK<br />
3 Mauerwerk, � � 0,21 W/mK<br />
5 Stahlbeton, � = 2,1 W/mK<br />
6 Estrich<br />
Wärmebrücke Geschossdecke/Außenwand<br />
aus Kalksandste<strong>in</strong> <strong>mit</strong> Wärmedämmverb<strong>und</strong>system.<br />
6
6<br />
bäudedichtheit, die durch e<strong>in</strong>e Differenz-<br />
druckmessung <strong>mit</strong>tels e<strong>in</strong>er Blower-Door<br />
bei e<strong>in</strong>er Druckdifferenz zwischen Innen-<br />
<strong>und</strong> Außenluft von 50 Pa er<strong>mit</strong>telt wird, gilt<br />
als Grenzwert e<strong>in</strong>e Luftwechselrate von<br />
� 50 = 3h -1 bei natürlicher Lüftung <strong>und</strong> von<br />
1,5 h -1 bei mechanischer Lüftung. Dies ent-<br />
spricht unter normalen Bed<strong>in</strong>gungen e<strong>in</strong>er<br />
Luftwechselrate von etwa 0,7h -1 . Dieser<br />
Wert setzt sich zusammen aus e<strong>in</strong>em Luft-<br />
wechsel durch Infiltration (Luftaustausch<br />
durch Undichtigkeiten <strong>in</strong> der Gebäudehülle)<br />
von etwa 0,45h -1 , der <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gem Maße im-<br />
mer vorhanden ist, <strong>und</strong> durch Lüftung<br />
(Luftaustausch durch vom Nutzer veran-<br />
lasstes vorübergehendes Öffnen von<br />
Fenstern) von etwa 0,25h -1 . Um den Anteil<br />
für Infiltration nicht zu überschreiten, ist das<br />
E<strong>in</strong>halten folgender Regeln, die <strong>in</strong> DIN<br />
4108-7 [10.3] enthalten s<strong>in</strong>d, Voraus-<br />
setzung für energiesparendes <strong>Bauen</strong>:<br />
• Die Luftdichtheitsschicht für alle Bau-<br />
teile der wärmeübertragenden Umfas-<br />
sungsfläche wird bei der Planung fest-<br />
gelegt.<br />
• Die Luftdichtheitsschicht wird <strong>in</strong> Pla-<br />
nung, Ausschreibung, Ausführung <strong>und</strong><br />
bei der Abstimmung der Arbeiten am<br />
Bau behandelt.<br />
Wärmebrückenkatalog des B<strong>und</strong>esverbandes Kalksandste<strong>in</strong> (Auszug).<br />
• Verformungen von Luftdichtheits-<br />
schichten durch Formänderungen des<br />
46<br />
Bauwerks werden konstruktiv berück-<br />
sichtigt.<br />
• Zur dauerhaften Sicherung der Luft-<br />
dichtheit werden geeignete Stoffe ver-<br />
wendet.<br />
• Flächenhaft angeordnete Baustoffe<br />
werden kritisch bewertet:<br />
<strong>–</strong> Mauerwerk nur <strong>mit</strong> m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>er<br />
Putzschicht ist luftdicht.<br />
<strong>–</strong> Stöße, Anschlüsse <strong>und</strong> Durchdr<strong>in</strong>-<br />
gungen bei Verwendung von luft-<br />
dichten Plattenmaterialien werden<br />
besonders behandelt.<br />
<strong>–</strong> Luftdichte Bahnen werden nur zu<br />
Befestigungszwecken perforiert.<br />
• Bauteilfugen werden besonders be-
achtet:<br />
<strong>–</strong> Dichtungsbänder werden ausrei-<br />
chend komprimiert.<br />
<strong>–</strong> Fugendichtmassen werden material-<br />
<strong>und</strong> situationsgerecht dimensioniert.<br />
<strong>–</strong> Fugenfüllmaterialien werden zur Er-<br />
zielung der geforderten Luftdichtheit<br />
nicht e<strong>in</strong>gesetzt.<br />
• Stöße <strong>und</strong> Überlappungen werden auf<br />
e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>imum reduziert.<br />
E<strong>in</strong>e Konstruktion ist luftdicht, wenn vor-<br />
genannte Regeln e<strong>in</strong>gehalten werden.<br />
Aus diesen Betrachtungen ergibt sich,<br />
dass die erforderliche Gebäudedichtheit<br />
nur durch Aufstellen e<strong>in</strong>es Dichtheits-<br />
konzeptes erreicht werden kann. Mauer-<br />
werks-Außenwänden aus <strong>PORIT</strong>-Poren-<br />
beton <strong>und</strong> Kalksandste<strong>in</strong> kommt zugute,<br />
dass aufwendig zu planende <strong>und</strong> auszu-<br />
führende Dichtheitsschichten entfallen,<br />
da die ohneh<strong>in</strong> vorhandenen Putzschich-<br />
ten auf Mauerwerk für e<strong>in</strong>e Luftdichtheit<br />
der Wand ideal s<strong>in</strong>d.<br />
6.2.4 Sommerlicher Wärmeschutz<br />
In Zusammenhang <strong>mit</strong> Energie-E<strong>in</strong>spa-<br />
rungsmaßnahmen im Hochbau muss da-<br />
rauf geachtet werden, dass im Sommer<br />
nicht unzumutbare Temperaturbed<strong>in</strong>gun-<br />
gen <strong>in</strong> Gebäuden entstehen, die relativ<br />
aufwendige apparative <strong>und</strong> energie<strong>in</strong>ten-<br />
sive Kühlmaßnahmen zur Folge haben.<br />
Daher wird der sommerliche Wärme-<br />
schutz bereits <strong>in</strong> der Planungsphase e<strong>in</strong>es<br />
Gebäudes <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>bezogen. Durch bauli-<br />
che Maßnahmen soll verh<strong>in</strong>dert werden,<br />
dass unzumutbar hohe Innentempera-<br />
turen entstehen. DIN 4108-2 regelt die<br />
M<strong>in</strong>destanforderungen an den Wärme-<br />
schutz im Sommer für übliche Wohn-<br />
gebäude <strong>mit</strong> dem Ziel e<strong>in</strong>es behaglichen<br />
Raumklimas. Der Nachweis für die Be-<br />
grenzung der solaren Wärmee<strong>in</strong>träge ist<br />
für „kritische“ Räume bzw. Raumbe-<br />
reiche an der Außenfassade, die der<br />
Sonnene<strong>in</strong>strahlung besonders ausge-<br />
setzt s<strong>in</strong>d, zu führen. Für E<strong>in</strong>- <strong>und</strong> Zwei-<br />
familienhäuser, deren Ost-, Süd- <strong>und</strong><br />
Westfenster z.B. <strong>mit</strong> Rolläden ausgestat-<br />
tet s<strong>in</strong>d, kann auf den Nachweis des som-<br />
merlichen Wärmeschutzes verzichtet<br />
werden.<br />
Der sommerliche Wärmeschutz ist abhän-<br />
gig vom Gesamtenergiedurchlassgrad der<br />
Verglasung, ihrem Sonnenschutz, ihrem<br />
Anteil an der Fläche der Außenbauteile, ih-<br />
rer Orientierung nach der Himmelsrich-<br />
tung, ihrer Neigung bei Fenstern <strong>in</strong> Dach-<br />
flächen, der Lüftung <strong>in</strong> den Räumen, der<br />
Wärmespeicherfähigkeit <strong>in</strong>sbesondere<br />
der <strong>in</strong>nen liegenden Bauteile sowie von<br />
den Wärmeleiteigenschaften der nicht-<br />
transparenten Außenbauteile <strong>in</strong> Zusam-<br />
menhang <strong>mit</strong> den täglichen Tempe-<br />
raturverläufen <strong>und</strong> der Sonnene<strong>in</strong>strah-<br />
lung. Die Erwärmung der Räume e<strong>in</strong>es<br />
Gebäudes <strong>in</strong>folge Sonnene<strong>in</strong>strahlung<br />
<strong>und</strong> <strong>in</strong>terner Wärmequellen, wie Beleuch-<br />
tung <strong>und</strong> Personen, ist umso ger<strong>in</strong>ger, je<br />
speicherfähiger die Bauteile, die <strong>mit</strong> der<br />
Raumluft <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung stehen, s<strong>in</strong>d.<br />
Wirksam s<strong>in</strong>d nur Bauteilschichten raum-<br />
seits von Wärmedämmschichten.<br />
Der zu er<strong>mit</strong>telnde vorhandene Sonnen-<br />
e<strong>in</strong>tragkennwert S vorh , der nicht größer als<br />
e<strong>in</strong> Höchstwert S zul se<strong>in</strong> darf, wird aus<br />
den Fensterflächen, dem Gesamt-<br />
energiedurchlassgrad der Verglasung,<br />
47<br />
dem Abm<strong>in</strong>derungsfaktor für Sonnen-<br />
schutzvorrichtungen <strong>und</strong> der Netto-<br />
gr<strong>und</strong>fläche des Raumes oder Raum-<br />
bereiches berechnet. Der höchstens zu-<br />
lässige Sonnene<strong>in</strong>tragskennwert ergibt<br />
sich unter Berücksichtigung der geografi-<br />
schen Lage des Gebäudes, der Bauart<br />
(leichte, <strong>mit</strong>tlere oder schwere Bauart),<br />
der erhöhten Nachtlüftungsmöglich-<br />
keiten (bei E<strong>in</strong>- <strong>und</strong> Zweifamilienhäusern<br />
im Regelfall gegeben), der Verwendung<br />
von Sonnenschutzgläsern, der Fenster-<br />
neigung <strong>und</strong> der Himmelsrichtung. Son-<br />
nenschutzvorrichtungen wie Rolläden<br />
oder Jalousien führen üblicherweise<br />
dazu, dass der sommerliche Wärme-<br />
schutz gegeben ist. Bei Verwendung von<br />
Sonnenschutzgläsern h<strong>in</strong>gegen ist zu<br />
beachten, dass sie sich negativ auf die<br />
solaren Wärmegew<strong>in</strong>ne im W<strong>in</strong>ter auswir-<br />
ken.<br />
6.3 Feuchteschutz<br />
6.3.1 Tauwasserschutz<br />
Tauwasser im Bauteil<strong>in</strong>neren<br />
Feuchtebeanspruchung von Bauteilen<br />
ergibt sich u. a. aus der Nutzung von<br />
Gebäuden. Feuchte wird <strong>in</strong> Form von<br />
Wasserdampf von Bewohnern, Tieren,<br />
Pflanzen usw. oder durch Kochen produ-<br />
ziert <strong>und</strong> muss durch natürliche oder me-<br />
chanische Lüftung abgeführt werden. Für<br />
e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>gen Teil an Feuchtigkeit, der <strong>in</strong><br />
dampfförmiger Form auf dem Wege der<br />
Diffusion durch die Bauteile nach außen<br />
transportiert wird, ist e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ger<br />
Wasserdampf-Diffusionswiderstand der<br />
Außenwand-Baustoffe vorteilhaft. <strong>PORIT</strong>-<br />
Differenzdruckmessung <strong>mit</strong>tels Blower-Door. Anschluss e<strong>in</strong>er bahnenförmigen Luftdichtheitsschicht an Mauerwerk gemäß DIN 4108-7.<br />
6
6<br />
Porenbeton <strong>und</strong> Kalksandste<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d als<br />
sehr diffusionsoffen e<strong>in</strong>zustufen. Die<br />
Diffusionswiderstandszahlen bewegen<br />
sich je nach Rohdichte von 5 bis 10, bei<br />
Kalksandste<strong>in</strong>en hoher Rohdichte von 15<br />
bis 25. Das bedeutet, dass die Wasser-<br />
dampfdiffusion nur auf wenig Widerstand<br />
trifft. Deshalb s<strong>in</strong>d beim System „<strong>Bauen</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>Weiß</strong>“ besondere Maßnahmen zum<br />
Tauwasserschutz von Außenwänden im<br />
Regelfall nicht erforderlich. Dement-<br />
sprechend s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> DIN 4108-3 [10.2] <strong>in</strong> ei-<br />
ner Liste unbedenklicher Bauteile Außen-<br />
wandkonstruktionen aufgezählt, für die<br />
auf e<strong>in</strong>en rechnerischen Nachweis des<br />
Tauwasserausfalls <strong>in</strong>folge Wasserdampf-<br />
diffusion verzichtet werden kann. Dabei<br />
werden bestimmte, für Deutschland gül-<br />
tige Klimabed<strong>in</strong>gungen <strong>und</strong> die E<strong>in</strong>haltung<br />
des M<strong>in</strong>destwärmeschutzes vorausge-<br />
setzt. U.a. s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Liste unbedenklicher<br />
Bauteile folgende Mauerwerkskonstruk-<br />
tionen nach DIN 1053-1 [6.1] zu f<strong>in</strong>den:<br />
• E<strong>in</strong>- <strong>und</strong> zweischaliges Mauerwerk<br />
(auch <strong>mit</strong> Kerndämmung) <strong>mit</strong> Innen-<br />
putz <strong>und</strong> folgenden Außenschichten<br />
• Putz<br />
• angemörtelte oder angemauerte<br />
Bekleidungen<br />
• h<strong>in</strong>terlüftete<br />
Außenwandbekleidungen <strong>mit</strong> <strong>und</strong><br />
ohne Wärmedämmung<br />
• Außendämmungen oder zugelas-<br />
sene Wärmedämmverb<strong>und</strong>systeme<br />
• E<strong>in</strong>- <strong>und</strong> zweischaliges Mauerwerk<br />
ohne Außendämmung <strong>und</strong> <strong>mit</strong> den<br />
o.g. Außenschichten<br />
• <strong>mit</strong> Innendämmung allgeme<strong>in</strong><br />
<strong>–</strong> für die Wärmedämmschicht:<br />
Wärmedurchlasswiderstand<br />
R � 1 m 2 K/W<br />
<strong>–</strong> für die Wärmedämmschicht <strong>mit</strong><br />
Innenputz bzw. Innenbekleidung:<br />
Wasserdampfdiffusions-<br />
äquivalente Luftschichtdicke<br />
s d,i � 0,5 m<br />
• <strong>mit</strong> Innendämmung aus verputzten<br />
bzw. bekleideten Holzwolle-Leicht-<br />
bauplatten<br />
<strong>–</strong> für die Wärmedämmschicht:<br />
Wärmedurchlasswiderstand<br />
R � 0,5 m 2 K/W<br />
• Kelleraußenwände aus e<strong>in</strong>schali-<br />
gem Mauerwerk <strong>mit</strong> außen liegen-<br />
der Wärmedämmung (Perimeter-<br />
dämmung)<br />
Durch die Liste unbedenklicher Bauteile<br />
werden die üblichen außenseitig ge-<br />
dämmten Außenwandkonstruktionen aus<br />
<strong>PORIT</strong>-Porenbeton <strong>und</strong> Kalksandste<strong>in</strong> er-<br />
fasst. Sie s<strong>in</strong>d so<strong>mit</strong> unbedenklich h<strong>in</strong>-<br />
sichtlich Tauwasserausfall im Bauteil-<br />
<strong>in</strong>neren.<br />
Tauwasser an Bauteiloberflächen<br />
Die Bildung von Tauwasser an Bauteil-<br />
oberflächen hängt von den wärmetechni-<br />
schen Qualitäten von Bauteilflächen <strong>und</strong><br />
Wärmebrücken ab. Dieser Punkt wurde<br />
im Kapitel „M<strong>in</strong>destwärmeschutz“ be-<br />
trachtet.<br />
6.3.2 Schlagregenschutz<br />
Schlagregenbeanspruchungen von Wän-<br />
den entstehen bei Regen <strong>und</strong> gleichzeiti-<br />
ger W<strong>in</strong>danströmung auf die Fassade.<br />
Das auftreffende Regenwasser kann<br />
durch kapillare Saugwirkung der Ober-<br />
Abdichtung der Fuge zwischen Fensterblendrahmen <strong>und</strong> Mauerwerk <strong>mit</strong> Dichtungsband gemäß<br />
DIN 4108-7.<br />
48<br />
fläche <strong>in</strong> die Wand aufgenommen werden<br />
oder <strong>in</strong>folge des Staudrucks z.B. über<br />
Risse, Spalten oder fehlerhafte Abdich-<br />
tungen <strong>in</strong> die Konstruktion e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen.<br />
Die zu treffenden Maßnahmen zum<br />
Schlagregenschutz e<strong>in</strong>er Außenwand<br />
richten sich nach der Intensität der<br />
Schlagregenbeanspruchung, die durch<br />
W<strong>in</strong>d <strong>und</strong> Niederschlag sowie durch die<br />
örtliche Lage <strong>und</strong> die Gebäudeart be-<br />
stimmt wird. In DIN 4108-3 [10.2] werden<br />
die Schlagregen<strong>in</strong>tensität durch die Be-<br />
anspruchungsgruppen I (ger<strong>in</strong>ge Schlag-<br />
regenbeanspruchung) bis III (starke<br />
Schlagregenbeanspruchung) def<strong>in</strong>iert.<br />
Daneben werden Beispiele genormter<br />
Wandkonstruktionen angegeben, die den<br />
Anforderungen an die jeweiligen Bean-<br />
spruchungsgruppen genügen, ohne an-<br />
dere Konstruktionen <strong>mit</strong> entsprechend<br />
gesicherter praktischer Erfahrung auszu-<br />
schließen.<br />
Die Schlagregendichtheit von Fassaden<br />
aus dem System „<strong>Bauen</strong> <strong>in</strong> <strong>Weiß</strong>“ kann<br />
durch unterschiedliche Wandkonstruk-<br />
tionen sichergestellt werden. Die häu-<br />
figste Variante e<strong>in</strong>er <strong>PORIT</strong>-Porenbeton-<br />
Außenwand besteht aus e<strong>in</strong>er gleichzeitig<br />
tragenden <strong>und</strong> wärmegedämmten<br />
Mauerschale, die <strong>in</strong>nenseitig <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Gipsputz versehen ist. Die Schlagregen-<br />
dichtheit wird durch e<strong>in</strong>en Außenputz<br />
(Leichtputz) <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em Anstrich erzielt.<br />
Bezüglich des Schlagregenschutzes ver-<br />
gleichbar ist e<strong>in</strong>e Kalksandste<strong>in</strong>wand, die<br />
außenseitig <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em zugelassenen<br />
Wärmedämmverb<strong>und</strong>system versehen<br />
ist. Dort ist der Außenputz Bestandteil des<br />
Wärmedämmverb<strong>und</strong>systems. Unabhän-<br />
gig von der vorliegenden Schlagregen-<br />
Beanspruchungsgruppe sollten Außen-<br />
putze immer wasserabweisend se<strong>in</strong>.<br />
Desweiteren kann der Schlagregenschutz<br />
durch h<strong>in</strong>terlüftete Schalen <strong>in</strong> Form von<br />
Vormauerschalen oder Außenwandbeklei-<br />
dungen sichergestellt werden. Ger<strong>in</strong>ge<br />
Mengen an Regenwasser, die durch die<br />
Verblendschale h<strong>in</strong>durchtreten, können<br />
an der Rückseite ablaufen, ohne <strong>mit</strong> der<br />
Innenschale <strong>in</strong> Kontakt zu kommen. Die<br />
Außenschale kann aus frostbeständigen<br />
Kalksand-Verblendern errichtet werden.<br />
Als Mauerwerksverband ist e<strong>in</strong> Läufer-<br />
verband <strong>mit</strong> halbste<strong>in</strong>iger Überdeckung<br />
zu empfehlen, da auf diese Weise die<br />
Zugfestigkeit der Verblendschale erhöht
Beanspruchungsgruppe<br />
Köln<br />
Aachen<br />
Trier<br />
I<br />
II<br />
III<br />
Bonn<br />
Emden<br />
Düsseldorf<br />
Meppen<br />
Münster<br />
Dortm<strong>und</strong><br />
Koblenz<br />
Ma<strong>in</strong>z<br />
Saarbrücken<br />
Freiburg<br />
Osnabrück<br />
Bremen<br />
Marburg<br />
Frankfurt<br />
Mannheim<br />
Baden-Baden<br />
Flensburg<br />
Kiel<br />
Hamburg<br />
Hannover<br />
Kassel<br />
Stuttgart<br />
Ulm<br />
Fulda<br />
L<strong>in</strong>dau<br />
Lübeck<br />
Schwer<strong>in</strong><br />
Rostock<br />
49<br />
Rügen<br />
Neubrandenburg<br />
Magdeburg<br />
Wittenberg<br />
Dessau<br />
Cottbus<br />
Erfurt<br />
Wittenberge<br />
Leibzig<br />
Plauen<br />
Bayreuth<br />
Nürnberg<br />
Augsburg<br />
München<br />
Schlagregenbeanspruchung <strong>in</strong> der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland.<br />
Zeile<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
Beanspruchungsgruppe I<br />
ger<strong>in</strong>ge<br />
Schlagregenbeanspruchung<br />
Außenputz ohne besondere<br />
Anforderungen an den<br />
Schlagregenschutz nach<br />
DINV 18550-1 auf<br />
E<strong>in</strong>schaliges Sichtmauerwerk<br />
nach DIN 1053-1 <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Dicke von 31 cm (<strong>mit</strong><br />
Innenputz)<br />
Beanspruchungsgruppe II<br />
<strong>mit</strong>tlere<br />
Schlagregenbeanspruchung<br />
Wasserhemmender Außenputz<br />
nach DIN V 18550-1 auf<br />
E<strong>in</strong>schaliges Sichtmauerwerk<br />
nach DIN 1053-1 <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Dicke von 37,5 cm (<strong>mit</strong><br />
Innenputz)<br />
Regensburg<br />
Beispiele für die Zuordnung von Wandbauarten <strong>und</strong> Beanspruchungsgruppen.<br />
Berl<strong>in</strong><br />
Frankfurt<br />
Dresden<br />
Passau<br />
Berchtesgaden<br />
Beanspruchungsgruppe III<br />
starke<br />
Schlagregenbeanspruchung<br />
Wasserhemmender Außenputz<br />
nach DIN V 18550-1 bis<br />
DINV 18550-4 oder Kunstharzputz<br />
nach DIN 18558 auf<br />
<strong>–</strong> Außenwände aus Mauerwerk, Wandbauplatten, Beton u. ä.<br />
<strong>–</strong> Holzwolle-Leichtbauplatten <strong>und</strong> Mehrschicht-Leichtbauplatten nach DIN 1101, ausgeführt<br />
nach DIN 1102<br />
Außenwände <strong>mit</strong> im Dickbett oder Dünnbett angemörtelten<br />
Fliesen oder Platten nach DIN 18515-1<br />
Zweischaliges Verblendmauerwerk<br />
nach DIN 1053-1<br />
<strong>mit</strong> Luftschicht <strong>und</strong> Wärmeoder<br />
Kerndämmung (<strong>mit</strong><br />
Innenputz)<br />
Außenwände <strong>mit</strong> im Dickbett<br />
oder Dünnbett angemörtelten<br />
Fliesen oder Platten nach DIN<br />
18515-1 <strong>mit</strong> wasserabweisendem<br />
Ansetzmörtel<br />
Außenwände <strong>mit</strong> gefügedichter Betonaußenschicht nch DIN EN 206-1 bzw. DIN 1045-2 sowie<br />
DIN 4219-1 <strong>und</strong> DIN 4219-2<br />
Wände <strong>mit</strong> h<strong>in</strong>terlüteten Außenwandbekleidungen nach DIN 18516-1, DIN 18516-3 <strong>und</strong> DIN<br />
18516-4 a<br />
Wände <strong>mit</strong> Außendämmung durch e<strong>in</strong> Wärmedämmputzsystem nach DINV 18550-3 oder durch<br />
e<strong>in</strong> zugelassenes Wärmedämmverb<strong>und</strong>system<br />
Außenwände <strong>in</strong> Holzbauart <strong>mit</strong> Wetterschuzt nach DIN 68800-1:1996-05, 8.2<br />
a offene Fugen zwischen den Bekleidungsplatten bee<strong>in</strong>trächtigen den Regenschutz nicht.<br />
wird. Die Verfugung der Kalksand-<br />
Verblender soll kantenbündig <strong>mit</strong> der<br />
Ste<strong>in</strong>oberfläche, z.B. als konkav zurück-<br />
liegender Fugenglattstrich oder als nach-<br />
trägliche Verfugung ausgeführt werden,<br />
so dass e<strong>in</strong> sich bei Schlagregen bilden-<br />
der Wasserfilm auf der Oberfläche unge-<br />
h<strong>in</strong>dert abfließen kann.<br />
Bis zu e<strong>in</strong>em Schalenabstand von 150<br />
mm kann der Schalenzwischenraum <strong>mit</strong><br />
wasserabweisenden Dämmstoffen aus-<br />
gefüllt werden. Da sich <strong>in</strong> Vormauer-<br />
schalen die Verb<strong>und</strong>konstruktion aus<br />
Ste<strong>in</strong> <strong>und</strong> Mörtel nicht absolut rissfrei<br />
herstellen lässt, ist bei <strong>mit</strong>tlerer <strong>und</strong> star-<br />
ker Schlagregenbeanspruchung immer<br />
<strong>mit</strong> Wasserdurchtritt zu rechnen. Zulässig<br />
s<strong>in</strong>d daher nur hydrophobierte Faser-<br />
dämmstoffplatten oder Hartschaumplat-<br />
ten.<br />
6.3.3 Abdichtungen<br />
Anschluss Kellerwand/Kellerboden-<br />
platte<br />
Für die Abdichtung von Bauwerken ste-<br />
hen unterschiedliche Abdichtungssys-<br />
teme zur Verfügung, die <strong>in</strong> der Normen-<br />
reihe DIN 18195 [19] geregelt s<strong>in</strong>d. Vor<br />
der Festlegung der geeigneten Abdich-<br />
tungsmethode ist festzustellen, welcher<br />
Feuchtigkeitsbeanspruchung das Bau-<br />
werk standhalten muss. Dazu ist es erfor-<br />
derlich, Kenntnisse über den Baugr<strong>und</strong><br />
zu haben <strong>und</strong> Informationen über den<br />
höchsten Gr<strong>und</strong>wasserstand e<strong>in</strong>zuholen.<br />
Bef<strong>in</strong>den sich Wände unterhalb des<br />
Bemessungswasserstandes, werden sie<br />
unabhängig von der Bodenart durch<br />
Gr<strong>und</strong>wasser beansprucht. Dementspre-<br />
chend s<strong>in</strong>d Abdichtungsmaßnahmen ge-<br />
gen von außen drückendes Wasser ge-<br />
mäß DIN 18195-6 [19.2] auszuführen. Die<br />
gleichen Abdichtungsregeln gelten für<br />
aufstauendes Sickerwasser, das an<br />
Wänden <strong>in</strong> wenig durchlässigen Böden<br />
oberhalb des Bemessungswasserstan-<br />
des auftritt, <strong>und</strong> wenn e<strong>in</strong>e Dränung nicht<br />
vorgesehen oder nicht zulässig ist. Für<br />
die Aufnahme dieser Wasserbeanspru-<br />
chungen ist Mauerwerk aus <strong>PORIT</strong>-<br />
Porenbeton <strong>und</strong> Kalksandste<strong>in</strong> nicht ge-<br />
eignet. Bei Abdichtungen gegen drü-<br />
ckendes Wasser werden im Regelfall<br />
wasser<strong>und</strong>urchlässige Wannen aus<br />
Beton <strong>mit</strong> hohem Wassere<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gwider-<br />
stand gebaut.<br />
6
6<br />
Bei Auftreten von Kapillarwasser, Haft-<br />
wasser, Saugwasser oder Sickerwasser<br />
<strong>in</strong> stark durchlässigen Böden oder wenig<br />
durchlässigen Böden <strong>mit</strong> Dränung kann<br />
Kellermauerwerk aus <strong>PORIT</strong>-Porenbeton<br />
<strong>und</strong> Kalksandste<strong>in</strong> errichtet werden. In<br />
diesen Fällen werden Abdichtungsmaß-<br />
nahmen gegen Bodenfeuchte <strong>und</strong> nicht-<br />
stauendes Sickerwasser gemäß DIN<br />
18195-4 [19.1] ausgeführt. Vorausset-<br />
zung ist, dass im Falle des Vorhanden-<br />
se<strong>in</strong>s von wenig durchlässigem Boden<br />
das Baugelände bis zu e<strong>in</strong>er ausreichen-<br />
den Tiefe unter der F<strong>und</strong>amentsohle <strong>und</strong><br />
das Verfüllmaterial der Arbeitsräume<br />
stark durchlässig s<strong>in</strong>d. Inwieweit Mauer-<br />
werk darüber h<strong>in</strong>aus gegen aufsteigen-<br />
des Sickerwasser e<strong>in</strong>gesetzt werden<br />
kann, ist <strong>in</strong> jedem E<strong>in</strong>zelfall zu prüfen.<br />
Für wenig wasserbeanspruchtes Keller-<br />
mauerwerk aus <strong>PORIT</strong>-Porenbeton <strong>und</strong><br />
Kalksandste<strong>in</strong> werden meistens nachfol-<br />
gend genannte vertikale Abdichtungs-<br />
möglichkeiten gewählt: Die Abdichtung<br />
von Bauwerken <strong>mit</strong> bahnenförmigen Ab-<br />
dichtungen (Bitumenbahn, Polymer-<br />
bitumenbahn, Polymerbahn) oder <strong>mit</strong><br />
rissüberbückenden Beschichtungen<br />
(kunststoffmodifizierte Bitumendickbe-<br />
schichtungen). Für die Verwendung von<br />
kunststoffmodifizierten Dickbeschich-<br />
tungen (KMB) spricht, dass sie sich rasch<br />
aufbr<strong>in</strong>gen lassen <strong>und</strong> an die Ober-<br />
flächengeometrie anpassungsfähig s<strong>in</strong>d.<br />
Im Vergleich zu bahnenförmigen Ab-<br />
dichtungen besteht e<strong>in</strong> weiterer Vorteil<br />
dar<strong>in</strong>, dass Fehlstellen leichter lokalisiert<br />
werden können, weil die Beschichtung<br />
fest am Untergr<strong>und</strong> haftet <strong>und</strong> e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>-<br />
gendes Wasser die Abdichtung nicht h<strong>in</strong>-<br />
terlaufen kann. E<strong>in</strong> Nachteil von KMB be-<br />
Wände <strong>und</strong> Bodenplatten<br />
oberhalb des Bemessungswasserstandes<br />
Kapillarwasser<br />
Haftwasser Bodenfeuchtigkeit<br />
Saugwasser<br />
Sickerwasser<br />
stark durchlässiger Boden<br />
Wasserbeanspruchung <strong>und</strong> Abdichtung erdberührter Bauwerke.<br />
Außenwände <strong>mit</strong> schlagregendichter Oberflächenschutzschicht. Außenwände <strong>mit</strong> Kerndämmung im Wandquerschnitt.<br />
50<br />
wenig durchlässiger Boden<br />
<strong>mit</strong> Dränung ohne Dränung<br />
Bodenfeuchtigkeit <strong>und</strong> aufstauendes<br />
nicht stauendes Sickerwasser Sickerwasser<br />
DIN 18195-4:<br />
Abdichtung gegen Bodenfeuchte<br />
<strong>und</strong> nichtstauendes Sickerwasser<br />
steht im thermoplastischen Verhalten von<br />
Bitumen. Auf dieser Schicht können<br />
ke<strong>in</strong>e Befestigungen vorgenommen wer-<br />
den, weil es sonst zu e<strong>in</strong>em Abscheren<br />
kommen würde. Dies ist beim Anbr<strong>in</strong>gen<br />
von Schutzschichten zu beachten.<br />
Besonders wichtig ist bei KMB, dass bei<br />
der Herstellung die Schichtdicke e<strong>in</strong>ge-<br />
halten wird, denn sie ist e<strong>in</strong> wichtiges<br />
Kriterium für die rissüberbrückenden<br />
Eigenschaften, die e<strong>in</strong>e KMB aufweisen<br />
muss. Außerdem darf sie erst angefüllt<br />
werden, wenn die Verfestigung e<strong>in</strong>getre-<br />
ten ist.<br />
Bei Kellerwänden können für die Aus-<br />
führung der Abdichtung gegen Boden-<br />
feuchte oder gegen nichtstauendes<br />
Sickerwasser <strong>mit</strong> KMB bei stark durch-<br />
lässigen Böden für die Querschnitts-<br />
abdichtung unter der Wand bahnenför-<br />
mige Abdichtungen oder Dichtungs-<br />
schlämmen verwendet werden. Der<br />
flexiblen Dichtungsschlämme ist wegen<br />
der besseren Haftscherfestigkeit der<br />
Lagerfuge <strong>mit</strong> Querschnittsabdichtung<br />
im Mauerwerk der Vorzug gegenüber ei-<br />
Wände, Decken- <strong>und</strong> Bodenplatten<br />
unterhalb des<br />
Bemessungswasserstandes<br />
Gr<strong>und</strong>wasser<br />
Stauwasser<br />
jede Bodenart<br />
drücken Wasser von außen<br />
DIN 18195-6:<br />
Abdichtung gegen von außen drückendes Wasser<br />
<strong>und</strong> aufstauendes Sickerwasser<br />
ner lose e<strong>in</strong>gelegten Bahn zu geben. Ent-<br />
sprechend der Richtl<strong>in</strong>ie für die Planung<br />
<strong>und</strong> Ausführung von Abdichtungen erd-<br />
berührter Bauteile <strong>mit</strong> flexiblen Dich-<br />
tungsschlämmen [27] wird die Schlämme<br />
<strong>in</strong> zwei Arbeitsgängen 2 mm dick <strong>mit</strong> ei-<br />
nem seitlichen Überstand von 50 mm auf<br />
die Betonsohle aufgebracht, wobei der<br />
Betonuntergr<strong>und</strong> vorher <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er Disper-<br />
sion oder e<strong>in</strong>e wässrigen Lösung grun-<br />
diert wird. Bei Dichtungsschlämmen han-<br />
delt es sich um e<strong>in</strong>en nicht genormten<br />
Abdichtungsstoff, weshalb die Anwen-<br />
dung zwischen Auftraggeber <strong>und</strong><br />
Auftragnehmer vorab vere<strong>in</strong>bart werden<br />
sollte. Auf die Dichtungsschlämme wird<br />
e<strong>in</strong> Mörtelbett der Mörtelgruppe III aufge-<br />
bracht, um die erste Ste<strong>in</strong>lage des<br />
Mauerwerks fluchtgerecht <strong>und</strong> waage-<br />
recht auszurichten. Als Alternative zur<br />
Dichtungsschlämme bieten sich Mörtel-<br />
lagen aus Sperrmörtel an.<br />
Vor dem Abdichten des Bauwerks erfüllt<br />
das vorherige Aufbr<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>er soge-<br />
nannten Zwischenabdichtung aus flexib-<br />
ler Dichtungsschlämme auf der Wand-
Wandabdichtung (KMB)<br />
Schutzschicht<br />
Zwischenabdichtung<br />
E<strong>in</strong>lage <strong>in</strong> KMB an<br />
Kanten <strong>und</strong> Kehlen<br />
Wandabdichtung (KMB)<br />
Dränelement<br />
Filtervlies<br />
Zwischenabdichtung<br />
E<strong>in</strong>lage <strong>in</strong> KMB an<br />
Kanten <strong>und</strong> Kehlen<br />
Leichtputz<br />
Evtl. Horizontalabdichtung<br />
Sockelabschlußschiene<br />
Sockelputz<br />
Deckenrandste<strong>in</strong><br />
Wärmedämmung<br />
� 300 (� 150)<br />
Schutzschicht<br />
Wandabdichtung<br />
Sockel bei e<strong>in</strong>schaligem Mauerwerk.<br />
� 250<br />
� 100<br />
� 250<br />
� 100<br />
� 100<br />
Planste<strong>in</strong>e<br />
Mörtelfuge<br />
Querschnittsabdichtung<br />
Abdichtung von <strong>PORIT</strong>-Kellermauerwerk gegen Bodenfeuchte <strong>mit</strong> KMB bei stark durchlässigen<br />
Böden.<br />
51<br />
Planste<strong>in</strong>e<br />
Mörtelfuge<br />
Querschnittsabdichtung<br />
Abdichtung von <strong>PORIT</strong>-Kellermauerwerk gegen nichtstauendes Sickerwasser <strong>mit</strong> KMB bei wenig<br />
durchlässigen Böden <strong>mit</strong> Dränung.<br />
außenseite folgenden Zweck: Falls wäh-<br />
rend der Bauphase Wasser <strong>in</strong> das Bau-<br />
werk e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gt, kann es zu e<strong>in</strong>er<br />
Durchfeuchtung des Mauerwerks un<strong>mit</strong>-<br />
telbar über der Sohlplatte kommen.<br />
Durch den dann hohen Feuchtegehalt<br />
des Mauerwerks würde die notwendige<br />
Haftung e<strong>in</strong>er KMB auf dem Untergr<strong>und</strong><br />
verh<strong>in</strong>dert. Bewährt hat sich daher e<strong>in</strong>e<br />
Zwischenabdichtung aus flexibler Dich-<br />
tungsschlämme, die eventuelle Haf-<br />
Planste<strong>in</strong>e<br />
Mörtelfuge<br />
Stahlbeton<br />
Planste<strong>in</strong>e<br />
tungsprobleme zwischen vertikaler<br />
Wandabdichtung <strong>und</strong> Mauerwerk erst gar<br />
nicht aufkommen lässt. Die Zwischen-<br />
abdichtung wird nach unten m<strong>in</strong>destens<br />
100 mm über die Sohlkante <strong>und</strong> an der<br />
Wandaußenseite m<strong>in</strong>destens 250 mm <strong>in</strong><br />
die Höhe geführt. Die darauf aufzubr<strong>in</strong>-<br />
gende KMB ist im Bereich von Kanten<br />
<strong>und</strong> Kehlen <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>lage zu versehen.<br />
Bei Bahnenabdichtungen ist im Über-<br />
Gebäude <strong>mit</strong> beheiztem <strong>und</strong> gedämmtem<br />
Kellergeschoss.<br />
gangsbereich von Wand zu Sohle e<strong>in</strong>e<br />
Hohlkehle aus Mörtel der Mörtelgruppe II<br />
oder III <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em Radius von 40 bis<br />
60 mm vorzusehen.<br />
Sockel<br />
Der Sockel stellt bei Außenwandkon-<br />
struktionen e<strong>in</strong>e durch Feuchtigkeit <strong>und</strong><br />
ggf. mechanische E<strong>in</strong>flüsse hoch bean-<br />
spruchte Zone dar. Daher besteht e<strong>in</strong>e<br />
wesentliche Planungsaufgabe dar<strong>in</strong>, so-<br />
wohl die Anforderungen aus den Be-<br />
anspruchungen als auch bei monolithi-<br />
schem Mauerwerk die Eigenschaften der<br />
Verb<strong>und</strong>konstruktion aus Mauerwerk <strong>und</strong><br />
Putz zu beachten. Im Bereich e<strong>in</strong>er an<br />
Außenluft grenzenden e<strong>in</strong>schaligen Wand<br />
wird e<strong>in</strong>e flexible Dichtungsschlämme als<br />
Sockelabdichtung e<strong>in</strong>gesetzt. Sie hat<br />
wasserabweisende Abdichtungseigen-<br />
schaften, e<strong>in</strong>e gute Haftung zum Unter-<br />
gr<strong>und</strong> <strong>und</strong> zum Sockelputz. Die Sockel-<br />
abdichtung wird am unteren Ende außen-<br />
seitig über e<strong>in</strong>e Höhe von 10 cm von der<br />
Kellerwandabdichtung z.B. aus KMB<br />
überlappt. Zur leichteren Anpassung an<br />
die Geländeungenauigkeiten im Sockel-<br />
bereich sollte die Wandabdichtung so ge-<br />
plant werden, dass der obere Rand ca.<br />
30 cm über Gelände liegt, wobei im ferti-<br />
6
6<br />
gen Zustand 15 cm ausreichend s<strong>in</strong>d.<br />
Oberhalb der Kellerdecke wird oftmals<br />
zusätzlich e<strong>in</strong>e Bitumenbahn als Horizon-<br />
talabdichtung <strong>in</strong> die Ausgleichsmörtel-<br />
fuge e<strong>in</strong>gelegt, die nach den geltenden<br />
Regelwerken nicht vorgeschrieben ist.<br />
Dennoch ist sie s<strong>in</strong>nvoll, wenn z.B. im<br />
stark beanspruchten Sockelbereich<br />
Schäden an der Vertikalabdichtung nicht<br />
auszuschließen s<strong>in</strong>d. Sie verh<strong>in</strong>dert dann<br />
e<strong>in</strong> Aufsteigen der Feuchtigkeit <strong>in</strong> das da-<br />
rüber bef<strong>in</strong>dliche Mauerwerk. Die<br />
Abdichtungsregeln gelten selbstver-<br />
ständlich auch für Kalksandste<strong>in</strong>wände<br />
<strong>mit</strong> Wärmedämmverb<strong>und</strong>system <strong>und</strong> für<br />
wärmegedämmte Kelleraußenwände.<br />
6.4 Schallschutz<br />
6.4.1 Allgeme<strong>in</strong>es<br />
Der Schallschutz <strong>in</strong> Gebäuden hat e<strong>in</strong>e<br />
große Bedeutung für die Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong><br />
das Wohlbef<strong>in</strong>den der Menschen.<br />
Besonders wichtig ist er im Wohnungs-<br />
bau, da die Wohnung dem Menschen so-<br />
wohl zur Entspannung <strong>und</strong> zum Ausruhen<br />
dient als auch den eigenen häuslichen<br />
Bereich gegenüber dem Nachbarn ab-<br />
schirmen soll. So hat die Schallschutz-<br />
Norm DIN 4109 [11] zum Ziel, Menschen<br />
<strong>in</strong> ihrer häuslichen Umgebung vor ver-<br />
schiedenen Arten der Lärm- <strong>und</strong> Ge-<br />
räusche<strong>in</strong>wirkung zu schützen:<br />
• Luft- <strong>und</strong> Trittschallübertragung aus<br />
e<strong>in</strong>em fremden Wohn- oder Arbeits-<br />
bereich<br />
• Geräusche aus haustechnischen An-<br />
lagen <strong>und</strong> Betrieben<br />
• Außenlärm, wie Verkehrlärm oder Lärm<br />
aus Gewerbe- <strong>und</strong> Industriebetrieben<br />
Werden die Bauteile entsprechend den<br />
Anforderungen der DIN 4109 ausgebil-<br />
det, kann dennoch nicht erwartet werden,<br />
dass Geräusche von außen oder aus be-<br />
nachbarten Räumen nicht mehr wahrge-<br />
nommen werden. Die Norm verweist des-<br />
halb darauf, dass es notwendig ist,<br />
gegenseitig Rücksicht zu nehmen durch<br />
Vermeidung unnötigen Lärms. Die Anfor-<br />
derungen der Norm setzen voraus, dass<br />
<strong>in</strong> benachbarten Räumen ungewöhnlich<br />
starke Geräusche nicht verursacht wer-<br />
den. Neben dem bauaufsichtlich gefor-<br />
derten M<strong>in</strong>destschallschutz enthält DIN<br />
4109 Beiblatt 2 [13] u.a. Vorschläge für ei-<br />
nen erhöhten Schallschutz aus e<strong>in</strong>em<br />
fremden Wohn- <strong>und</strong> Arbeitsbereich. Der<br />
eigene Wohn- <strong>und</strong> Arbeitsbereich ist<br />
nicht Gegenstand baurechtlicher Anfor-<br />
derungen. Darüberh<strong>in</strong>aus kann e<strong>in</strong> er-<br />
höhter Schallschutz, der zwischen Planer<br />
<strong>und</strong> Bauherr vere<strong>in</strong>bart werden muss,<br />
nach der VDI-Richtl<strong>in</strong>ie 4100 [23] ent-<br />
sprechend den dort genannten Schall-<br />
schutzstufen bemessen werden.<br />
6.4.2 Außenwände<br />
Die Luftschalldämmung e<strong>in</strong>schaliger, ho-<br />
mogener Bauteile wird im wesentlichen<br />
durch die flächenbezogene Masse be-<br />
stimmt. Sie ergibt sich aus der Rohdichte<br />
des Baustoffs <strong>und</strong> der Schichtdicke.<br />
52<br />
Daraus lässt sich folgern, dass e<strong>in</strong>e Wand<br />
aus schwerem Kalksandste<strong>in</strong> im allge-<br />
me<strong>in</strong>en e<strong>in</strong> höheres Schalldämm-Maß<br />
besitzt als e<strong>in</strong>e Wand aus leichtem<br />
<strong>PORIT</strong>-Porenbeton. Dem <strong>PORIT</strong>-Poren-<br />
beton kommt jedoch zugute, dass er sich<br />
abweichend von dieser Regel günstiger<br />
verhält, denn es kommt zu e<strong>in</strong>er soge-<br />
nannte Materialdämpfung im Porenbeton-<br />
gefüge. Das bewertete Luftschalldämm-<br />
Maß R' w,R kann bei e<strong>in</strong>schaligen, verputz-<br />
ten Wänden aus Porenbeton bis zu e<strong>in</strong>er<br />
flächenbezogenen Masse von 250 kg/m 2<br />
um 2 dB höher angesetzt werden, als es<br />
sich aus Tabellenwerten der DIN 4109<br />
Beiblatt 1 [12] ergibt. Der Zusammenhang<br />
zwischen flächenbezogener Masse <strong>und</strong><br />
schalltechnischer Qualität gilt gr<strong>und</strong>sätz-<br />
lich für alle Bauteile, die ke<strong>in</strong>e Öffnungen<br />
enthalten. Insofern werden Wohnungs-<br />
trennwände, die zwei fremde Wohnungen<br />
vone<strong>in</strong>ander trennen, aus schwerem<br />
Kalksandste<strong>in</strong> erstellt. Trennwände <strong>in</strong>ner-<br />
halb von Wohnungen, die ke<strong>in</strong>en oder nur<br />
ger<strong>in</strong>gen Schallschutz aufweisen müssen,<br />
werden aus leichtem <strong>PORIT</strong>-Porenbeton<br />
erstellt.<br />
Lärme<strong>in</strong>wirkungen. Schallpegel verschiedener Verursacher.<br />
Völlig anders stellt sich aber die Situation<br />
bei den Außenwänden dar, denn hier han-<br />
delt es sich um Wände <strong>mit</strong> Öffnungen.<br />
Weil Außenwände von Wohnungen immer<br />
Öffnungen <strong>in</strong> Form von Fenstern, Türen<br />
sowie ggf. Rollladenkästen <strong>und</strong> Lüf-<br />
tungse<strong>in</strong>richtungen enthalten, ist das<br />
resultierende Schalldämm-Maß R' w,R,res ,<br />
welches sich aus den bewerteten Schall-
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
16<br />
17<br />
18<br />
19<br />
20<br />
21<br />
22<br />
23<br />
24<br />
25 1)<br />
26 1)<br />
27 1)<br />
28 1)<br />
29 1)<br />
30 1)<br />
31 1)<br />
Flächenbezogene Masse<br />
kg/m 2<br />
Schallschutz homogener <strong>und</strong> zusammengesetzter Bauteile.<br />
85<br />
90<br />
95<br />
105<br />
115<br />
125<br />
135<br />
150<br />
160<br />
175<br />
190<br />
210<br />
230<br />
250<br />
270<br />
295<br />
320<br />
350<br />
380<br />
410<br />
450<br />
490<br />
530<br />
580<br />
630<br />
680<br />
740<br />
810<br />
880<br />
960<br />
1040<br />
Bewertetes Schalldämm-Maß R' w,R von e<strong>in</strong>schaligen, biegesteifen Wänden.<br />
Bewertetes Schalldämm-Maß<br />
dB<br />
1) Diese Werte gelten nur für die Er<strong>mit</strong>tlung des Schalldämm-Maßes zweischaliger Wände<br />
aus biegesteifen Schalen.<br />
53<br />
34<br />
35<br />
36<br />
37<br />
38<br />
39<br />
40<br />
41<br />
42<br />
43<br />
44<br />
45<br />
46<br />
47<br />
48<br />
49<br />
50<br />
51<br />
52<br />
53<br />
54<br />
55<br />
56<br />
57<br />
58<br />
59<br />
60<br />
61<br />
62<br />
63<br />
64<br />
dämm-Maßen R' w,R der jeweiligen Bau-<br />
stoffe des Außenbauteils <strong>und</strong> deren<br />
Flächenanteilen errechnet, entscheidend<br />
für die schalltechnische Gesamtbeur-<br />
teilung. S<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Außenbauteil Fens-<br />
ter <strong>mit</strong> vergleichsweise ungünstigen<br />
schalltechnischen Eigenschaften enthal-<br />
ten, kann dies nur sehr begrenzt durch<br />
massive Wandbaustoffe <strong>mit</strong> hohen Roh-<br />
dichten ausgeglichen werden Bei e<strong>in</strong>em<br />
Fensterflächenanteil von f = 0,2 oder<br />
20 % ist der Unterschied bei 200 <strong>und</strong><br />
400 kg/m 2 schwerem Mauerwerk äußerst<br />
ger<strong>in</strong>g. Diese Tatsache ist u.a. deshalb<br />
von Bedeutung, weil die Eignung e<strong>in</strong>er<br />
Außenwand aus <strong>PORIT</strong>-Porenbeton e<strong>in</strong>er-<br />
seits aufgr<strong>und</strong> ihrer wärmetechnischen<br />
Qualitäten besonders gut ist, anderer-<br />
seits durch ihr schalltechnisches Ver-<br />
halten wenig e<strong>in</strong>geschränkt wird. So<strong>mit</strong><br />
stehen für Außenwände zwei hervorra-<br />
gende Systeme zur Verfügung: E<strong>in</strong>- oder<br />
mehrschalige Wände aus <strong>PORIT</strong>-Poren-<br />
beton <strong>und</strong> wärmegedämmte Kalksand-<br />
ste<strong>in</strong>wände.<br />
Die Auswahl des schalltechnisch geeig-<br />
neten Außenbauteils hängt von der<br />
Außenlärmbelästigung ab. Dabei kann es<br />
sich um Straßenverkehrslärm, Schienen-<br />
verkehrslärm, Fluglärm, Wasserverkehrs-<br />
lärm oder Gewerbe- <strong>und</strong> Industrielärm<br />
handeln. Bei der Bemessung der Bauteile<br />
h<strong>in</strong>sichtlich Straßenverkehrslärm wird<br />
unter Berücksichtigung der Verkehrs-<br />
belastung, des Straßentyps, des<br />
Abstandes des Immissionsortes von der<br />
6
6<br />
Schalldämm-Maße von Außenwänden aus <strong>PORIT</strong>-Porenbeton.<br />
Schalldämm-Maße von Außenwänden aus Kalksandste<strong>in</strong>.<br />
Wandaufbau Dicke (mm)<br />
Außenputz<br />
<strong>PORIT</strong>-Planste<strong>in</strong> PP 2/0,40*)<br />
Innenputz<br />
Außenputz<br />
<strong>PORIT</strong>-Planste<strong>in</strong> PP 2/0,50*)<br />
Innenputz<br />
Außenputz<br />
<strong>PORIT</strong>-Planste<strong>in</strong> PP 2/0,40*)<br />
Innenputz<br />
Außenputz<br />
<strong>PORIT</strong>-Planste<strong>in</strong> PP 4/0,50*)<br />
Innenputz<br />
Außenputz<br />
<strong>PORIT</strong>-Planste<strong>in</strong> PP 4/0,60*)<br />
Innenputz<br />
Außenputz<br />
<strong>PORIT</strong>-Planste<strong>in</strong> PP 6/0,70*)<br />
Innenputz<br />
Außenputz<br />
<strong>PORIT</strong>-Planste<strong>in</strong> PP 2/0,40*)<br />
Innenputz<br />
Außenputz<br />
<strong>PORIT</strong>-Planste<strong>in</strong> PP 4/0,50*)<br />
Innenputz<br />
Außenputz<br />
<strong>PORIT</strong>-Planste<strong>in</strong> PP 4/0,60*)<br />
Innenputz<br />
Außenputz<br />
<strong>PORIT</strong>-Planste<strong>in</strong> PP 6/0,70*)<br />
Innenputz<br />
Verblender der Rohdichteklasse 1,4<br />
Luftschicht<br />
<strong>PORIT</strong>-Planste<strong>in</strong> PP 4/0,60*)<br />
Innenputz<br />
Verblender der Rohdichteklasse 1,8<br />
Luftschicht<br />
<strong>PORIT</strong>-Planste<strong>in</strong> PP 2/0,40*)<br />
Innenputz<br />
*) Die angegebene Druckfestigkeitsklasse ist für die Schalldämmung nicht relevant.<br />
54<br />
15<br />
240<br />
10<br />
15<br />
240<br />
10<br />
15<br />
300<br />
10<br />
15<br />
300<br />
10<br />
15<br />
300<br />
10<br />
15<br />
300<br />
10<br />
15<br />
365<br />
10<br />
15<br />
365<br />
10<br />
15<br />
365<br />
10<br />
15<br />
365<br />
10<br />
115<br />
60<br />
200<br />
10<br />
115<br />
60<br />
175<br />
10<br />
Schalldämmung<br />
R’ w,R (dB)<br />
39<br />
41<br />
41<br />
43<br />
46<br />
47<br />
43<br />
45<br />
47<br />
47<br />
56<br />
56<br />
Fahrbahn<strong>mit</strong>te, der Straßenlängs-<br />
neigung, der Entfernung zur nächsten<br />
Ampelkreuzung <strong>und</strong> der Art der Be-<br />
bauung zunächst der maßgebliche<br />
Außenlärmpegel er<strong>mit</strong>telt <strong>und</strong> daraufh<strong>in</strong><br />
der Lärmpegelbereich festgelegt. Die<br />
Außenlärmpegel dürfen je nach<br />
Bebauungssituation, ob offen oder ge-<br />
schlossen, für die der maßgeblichen<br />
Lärmquelle abgewandten Gebäudeseiten<br />
abgem<strong>in</strong>dert werden. Als Ergebnis wird<br />
dann das erforderliche, resultierende
Schalldämm-Maße von Wohnungstrennwänden aus Kalksandste<strong>in</strong>.<br />
Mehrfamilienhäuser<br />
Treppenhauswände<br />
K<strong>in</strong>d<br />
40<br />
47<br />
52<br />
55<br />
Wohnen<br />
Wände im eigenen<br />
Wohnbereich<br />
53<br />
55<br />
Wohnungstrennwände<br />
Wohnen<br />
K<strong>in</strong>d<br />
Doppel- <strong>und</strong> Reihenhäuser<br />
Anforderungen (oberer Wert) <strong>und</strong> Empfehlungen für den erhöhten Schallschutz (unterer Wert).<br />
Lärmpegelbereich<br />
l<br />
ll<br />
lll<br />
lV<br />
V<br />
Vl<br />
maßgeblicher<br />
Außenlärmpegel<br />
[dB]<br />
bis 55<br />
56 bis 60<br />
61 bis 65<br />
66 bis 70<br />
71 bis 75<br />
76 bis 80<br />
erforderliches<br />
Schalldämm-<br />
Maß<br />
erf. R’ w,res<br />
des Außenbauteils<br />
[dB]<br />
30<br />
30<br />
35<br />
40<br />
45<br />
50<br />
Anforderungen an den Schallschutz von Außenbauteilen <strong>und</strong> Komb<strong>in</strong>ationsvorschläge von Wand<strong>und</strong><br />
Fenster-Schalldämm-Maßen.<br />
57 53<br />
67 55<br />
57<br />
67<br />
55<br />
40<br />
47<br />
Schalldämm-Maße<br />
für Wand/Fenster <strong>in</strong> [dB/dB] bei<br />
folgenden Fensterflächenanteilen,<br />
die die Anforderungen erfüllen<br />
15 %<br />
29/25<br />
46/25<br />
34/30<br />
42/32<br />
39/35<br />
56/35<br />
47/37<br />
44/40<br />
52/42<br />
49/45<br />
20 %<br />
30/25<br />
35/30<br />
34/32<br />
44/32<br />
40/35<br />
39/37<br />
49/37<br />
45/40<br />
44/42<br />
54/42<br />
50/45<br />
25 %<br />
30/25<br />
35/30<br />
34/32<br />
60/32<br />
40/35<br />
39/37<br />
66/37<br />
45/40<br />
44/42<br />
50/45<br />
30 %<br />
31/25<br />
36/30<br />
34/32<br />
41/35<br />
39/37<br />
46/40<br />
44/42<br />
51/45<br />
Schalldämm-Maß R' w,R des<br />
Außenbauteils den Tabellen <strong>in</strong> DIN 4109<br />
entnommen. Dieses wird aufgr<strong>und</strong> des<br />
Verhältnisses der Außenwandfläche zur<br />
Gr<strong>und</strong>fläche des Raumes durch e<strong>in</strong>en<br />
Korrekturfaktor verr<strong>in</strong>gert oder erhöht.<br />
E<strong>in</strong> Vergleich der erforderlichen, resultie-<br />
renden Schalldämm-Maße R' w,R,res <strong>mit</strong><br />
den bewerteten Schalldämm-Maßen R' w,R<br />
zeigt, dass Außenwände aus <strong>PORIT</strong>-<br />
Porenbeton oder Kalksandste<strong>in</strong> auch<br />
hohe Schallschutzanforderungen erfüllen.<br />
E<strong>in</strong>e verputzte, 36,5 cm dicke e<strong>in</strong>schalige<br />
Außenwand aus <strong>PORIT</strong>-Planste<strong>in</strong>en PP6,<br />
<strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em Fensterflächenanteil von 15 %<br />
<strong>und</strong> e<strong>in</strong>em Schalldämm-Maß der Fenster<br />
von 37 dB deckt die Anforderungen des<br />
Lärmpegelbereichs V ab. Mit zweischali-<br />
gen Außenwänden aus Kalksandste<strong>in</strong><br />
werden je nach verwendeten Fenstern<br />
auch die höchsten Anforderungen der<br />
Lärmpegelbereiche VI <strong>und</strong> VII erfüllt. Bei<br />
Ausführung e<strong>in</strong>er zweischaligen Außen-<br />
wand darf das bewertete Schalldämm-<br />
Maß aufgr<strong>und</strong> der Vormauerschale um<br />
5 dB erhöht werden.<br />
6.4.3 Wohnungstrennwände<br />
Den Anforderungen aus DIN 4109 ist zu<br />
entnehmen, dass das erforderliche<br />
Schalldämm-Maß e<strong>in</strong>er Wohnungstrenn-<br />
wand zum Schutz gegen Schallüber-<br />
tragung aus e<strong>in</strong>em fremden Wohn- oder<br />
Arbeitsbereich m<strong>in</strong>destens 53 dB betra-<br />
gen muss. Unabhängig von der Frage,<br />
welcher Schallschutz tatsächlich vere<strong>in</strong>-<br />
bart wurde oder geschuldet ist, handelt<br />
es sich bei diesem Wert um e<strong>in</strong>e bauord-<br />
nungsrechtlich vorgeschriebene untere<br />
Grenze. Diese Anforderung kann <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er<br />
6
6<br />
Bauteile<br />
Wohnungstrennwände <strong>und</strong> Wände<br />
zwischen fremden Arbeitsräumen<br />
Treppenraumwände <strong>und</strong> Wände<br />
neben Hausfluren<br />
Wände neben Durchfahrten,<br />
E<strong>in</strong>fahrten von Sammelgaragen u.ä.<br />
Wände von Spiel- oder ähnlichen<br />
Geme<strong>in</strong>schaftsräumen<br />
Haustrennwände<br />
Wände zwischen<br />
<strong>–</strong> Krankenräumen<br />
<strong>–</strong> Fluren <strong>und</strong> Krankenräumen<br />
<strong>–</strong> Untersuchungs- bzw.<br />
Sprechzimmern<br />
<strong>–</strong> Krankenräumen <strong>und</strong> Arbeits- <strong>und</strong><br />
Pflegeräumen<br />
Wände zwischen<br />
<strong>–</strong> Operations- bzw.<br />
Behandlungsräumen<br />
<strong>–</strong> Fluren <strong>und</strong> Operations- bzw.<br />
Behandlungsräumen<br />
Wände zwischen<br />
<strong>–</strong> Räumen der Intensivpflege,<br />
<strong>–</strong> Fluren <strong>und</strong> Räumen der<br />
Intensivpflege<br />
Wände zwischen Unterrichtsräumen<br />
oder ähnlichen Räumen<br />
Wände zwischen Unterrichtsräumen<br />
oder ähnlichen Räumen <strong>und</strong> Fluren<br />
Wände zwischen Unterrichtsräumen<br />
oder ähnlichen Räumen <strong>und</strong><br />
Treppenhäusern<br />
Wände zwischen Unterrichtsräumen<br />
oder ähnlichen Räumen <strong>und</strong> “besonders<br />
lauten” Räumen (z.B.<br />
Sporthallen, Musikräumen,<br />
Werkräumen)<br />
M<strong>in</strong>dest-<br />
Schallschutz<br />
R’ W<br />
Erhöhter<br />
Schallschutz<br />
R’ W<br />
Geschoßhäuser <strong>mit</strong> Wohnungen <strong>und</strong> Arbeitsräumen<br />
53 ≥ 55<br />
52 ≥ 55<br />
55 <strong>–</strong><br />
55 <strong>–</strong><br />
Wohnungstrennwände s<strong>in</strong>d<br />
Bauteile, die Wohnungen<br />
vone<strong>in</strong>ander oder von fremden<br />
Arbeitsräumen trennen.<br />
Die Werte für die Luftschalldämmung<br />
solcher Wände gelten<br />
bei Vorhandense<strong>in</strong> von Türen für<br />
die Wand alle<strong>in</strong>.<br />
E<strong>in</strong>familien-Doppelhäuser <strong>und</strong> E<strong>in</strong>familien-Reihenhäuser<br />
57 ≥ 67<br />
Krankenanstalten, Sanatorien<br />
47 ≥ 52<br />
≥ 52<br />
42 <strong>–</strong><br />
37 <strong>–</strong><br />
Schulen <strong>und</strong> vergleichbare Unterrichtsbauten<br />
47 <strong>–</strong><br />
47 <strong>–</strong><br />
52 <strong>–</strong><br />
55 <strong>–</strong><br />
Bemerkungen<br />
Anforderungen an die Schalldämmung von Wandbauteilen zum Schutz gegen Schallübertragung<br />
aus e<strong>in</strong>em fremden Wohn- oder Arbeitsbereich (Auszug aus DIN 4109).<br />
e<strong>in</strong>schaligen Wand aus <strong>PORIT</strong>-Poren-<br />
beton nicht erfüllt werden. Selbst <strong>mit</strong> sehr<br />
dicken Wänden könnte die erforderliche<br />
flächenbezogene Masse nicht erreicht<br />
werden, so dass für Wohnungstrenn-<br />
wände im Mehrfamilienhaus im Regelfall<br />
schwere Kalksandste<strong>in</strong>e zum E<strong>in</strong>satz<br />
kommen. Auf diesem Wege lassen sich<br />
sowohl die bauaufsichtlichen M<strong>in</strong>dest-<br />
anforderungen als auch e<strong>in</strong> erhöhter<br />
Schallschutz erreichen. Hier zeigt sich e<strong>in</strong><br />
ausgesprochener Vorteil des Systems<br />
„<strong>Bauen</strong> <strong>in</strong> <strong>Weiß</strong>“, weil <strong>mit</strong> <strong>PORIT</strong>-Poren-<br />
beton <strong>und</strong> Kalksandste<strong>in</strong> zwei Baustoffe<br />
gleichen Formänderungsverhaltens pro-<br />
blemlos <strong>mit</strong>e<strong>in</strong>ander komb<strong>in</strong>iert werden.<br />
Beim Anschluss von Wohnungstrenn-<br />
wänden aus Kalksandste<strong>in</strong> an Außen-<br />
56<br />
wände aus <strong>PORIT</strong>-Porenbeton s<strong>in</strong>d Riss-<br />
Schäden durch unterschiedliches Form-<br />
änderungsverhalten aufgr<strong>und</strong> der Bau-<br />
stoffwahl ausgeschlossen.<br />
Bei der Luftschallübertragung <strong>in</strong> horizon-<br />
taler Richtung über Wohnungstrenn-<br />
wände ist nicht nur die schalltechnische<br />
Qualität des trennenden, e<strong>in</strong>- oder mehr-<br />
schaligen Bauteils relevant, sondern<br />
auch die der flankierenden Bauteile.<br />
Gegebenenfalls muss das bewertete<br />
Schalldämm-Maß aufgr<strong>und</strong> des E<strong>in</strong>-<br />
flusses e<strong>in</strong>er niedrigen <strong>mit</strong>tleren flächen-<br />
bezogenen Masse der flankierenden<br />
Bauteile um 1 dB gem<strong>in</strong>dert werden.<br />
Ebenso s<strong>in</strong>d Wände bei der Luft-<br />
schallübertragung <strong>in</strong> vertikaler Richtung<br />
zu betrachten, weil sie als flankierende<br />
Bauteile der Geschossdecken von E<strong>in</strong>-<br />
fluss s<strong>in</strong>d. Hier kann der E<strong>in</strong>fluss der flan-<br />
kierenden Bauteile <strong>in</strong> Extremfällen bis zu<br />
e<strong>in</strong>er Abm<strong>in</strong>derung um 4 dB, aber auch<br />
zu e<strong>in</strong>er Verbesserung um 2 dB führen.<br />
6.4.4 Haustrennwände <strong>und</strong><br />
Treppenraumwände<br />
Wesentlich günstiger als bei e<strong>in</strong>schaligen<br />
Wänden ist das schalltechnische Ver-<br />
halten von zweischaligen Wänden. Das<br />
Schalldämm-Maß wird nicht nur durch<br />
die flächenbezogenen Masse, sondern<br />
wegen des Resonanzverhaltens des Bau-<br />
teils auch durch den Schalenabstand be-<br />
stimmt. Die Schalldämmung durch die<br />
zweite Schale nimmt mehr zu, als sich<br />
durch die flächenbezogenen Masse der<br />
Schalen erklären lässt. Gemäß DIN 4109<br />
Beiblatt 1 ist das bewertete Schalldämm-<br />
Maß R' w,R für zweischalige Haustrennwän-<br />
de nicht nur aus der flächenbezogenen<br />
Masse der E<strong>in</strong>zelschalen, sondern auch<br />
durch Addition e<strong>in</strong>es Zuschlages von<br />
12 dB zu er<strong>mit</strong>teln. Voraussetzung zur<br />
Berücksichtigung dieses Zuschlages s<strong>in</strong>d:<br />
• Die Gebäudetrennfuge zwischen den<br />
beiden Wandschalen ist lückenlos,<br />
d.h. ohne Schallbrücken von der<br />
Oberkante des F<strong>und</strong>aments bis zur<br />
Dachhaut durchzuführen.<br />
• Die Dicke der Trennfuge beträgt bei<br />
Wänden aus Kalksandste<strong>in</strong> (flächen-<br />
bezogene Masse jeder E<strong>in</strong>zelschale<br />
m<strong>in</strong>destens 150 kg/m 2 ) <strong>mit</strong> Putz m<strong>in</strong>-<br />
destens 30 mm.<br />
• Die Dicke der Trennfuge beträgt bei<br />
Wänden aus <strong>PORIT</strong>-Porenbeton
Erdgeschoß<br />
Untergeschoß<br />
Geme<strong>in</strong>sames F<strong>und</strong>ament<br />
Messung im Prüfstand<br />
R'w,P = 69 dB<br />
R'w,P = 60 dB<br />
(flächenbezogene Masse jeder E<strong>in</strong>zel-<br />
schale m<strong>in</strong>destens 100 kg/m 2 ) <strong>mit</strong> Putz<br />
m<strong>in</strong>destens 50 mm.<br />
• Die Fuge ist <strong>mit</strong> dicht gestoßenen<br />
Wandaufbau:<br />
• Porenbeton-Planste<strong>in</strong>e PP4-0,6,<br />
d = 2 x 175 mm<br />
• Durchgehende Fuge, d = 50 mm<br />
<strong>mit</strong> Dämmplatten, d = 40 mm<br />
• Putz jeweils <strong>in</strong>nenseitig, d = 10 mm<br />
Schallschutz zweischaliger Haustrennwände aus Porenbeton.<br />
Schalldämm-Maße von Haustrennwänden aus Kalksandste<strong>in</strong>.<br />
Getrenntes F<strong>und</strong>ament<br />
Messung <strong>in</strong> ausgeführten Bauten<br />
R'w,B � 67 dB<br />
R'w,B � 67 dB<br />
<strong>und</strong> vollflächig verlegten, m<strong>in</strong>erali-<br />
schen Faserdämmplatten gemäß<br />
DIN 18165-2 [18], Typ T (Trittschall-<br />
dämmplatten) auszufüllen.<br />
Ausführungsbeispiele für zweischalige Haustrennwände aus Kalksandste<strong>in</strong>.<br />
57<br />
Um e<strong>in</strong>e möglichst gute Schalldämmung<br />
zu erzielen <strong>und</strong> die Sicherheit der Aus-<br />
führung zu verbessern, wird allgeme<strong>in</strong><br />
empfohlen, die Trennfuge bei auch bei<br />
Verwendung von Kalksandste<strong>in</strong> m<strong>in</strong>des-<br />
tens 40 bis 70 mm dick auszuführen <strong>und</strong><br />
<strong>in</strong> die Fuge vollflächig Trittschalldämm-<br />
platten der Dicke 40/35 e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen.<br />
Die Praxis hat gezeigt, dass der Zuschlag<br />
von 12 dB den Wandkonstruktionen nicht<br />
gerecht wird. Messungen <strong>in</strong> Prüfständen<br />
<strong>und</strong> ausgeführten Bauten haben weitaus<br />
bessere Schalldämm-Maße geliefert als<br />
nach DIN 4109 berechnet wurde. Sowohl<br />
für Wände aus <strong>PORIT</strong>-Porenbeton als<br />
auch für Kalksandste<strong>in</strong>wände können bei<br />
sorgfältig ausgeführten Trennfugen die<br />
am Bau erreichten Schalldämm-Maße<br />
höher liegen. Hierzu e<strong>in</strong> Beispiel: E<strong>in</strong>e auf<br />
e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen F<strong>und</strong>ament ste-<br />
hende zweischalige, verputzte Haus-<br />
trennwand aus Porenbeton weist im<br />
Erdgeschoss e<strong>in</strong> Schalldämm-Maß von<br />
R' w,P = 69 dB auf. Unter Berücksichtigung<br />
e<strong>in</strong>es Vorhaltemaßes von 2 dB beträgt<br />
das bewertete Schalldämm-Maß R' w,R =<br />
67 dB, wo<strong>mit</strong> die Anforderungen an e<strong>in</strong>en<br />
erhöhten Schallschutz gemäß DIN 4109<br />
Beiblatt 2 gegeben s<strong>in</strong>d. Das gleiche<br />
Ergebnis <strong>mit</strong> R' w,B=67dB liegt für Messun-<br />
gen an Haustrennwänden <strong>in</strong> ausgeführten<br />
Bauten vor. Dieser Wert sollte als M<strong>in</strong>dest-<br />
anforderung gelten, um e<strong>in</strong>en von Haus-<br />
bewohnern erwarteten guten Schall-<br />
schutz zu erreichen. Das Schalldämm-<br />
Maß von zweischaligen Wänden aus<br />
Kalksandste<strong>in</strong> beträgt <strong>in</strong> Abhängigkeit<br />
von der Ausführung m<strong>in</strong>destens 67 dB.<br />
Bei Treppenräumen ist es s<strong>in</strong>nvoll, bereits<br />
im Entwurf die besondere schalltechni-<br />
6
6<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
Tragende, raumab-<br />
schliessende Wände<br />
Tragende, nichtraumabschliessende<br />
Wände<br />
Nichttragende, raumabschliessende<br />
Wände<br />
Pfeiler<br />
2<br />
3<br />
2<br />
Treppenraum<br />
Bauart Brandwand<br />
Deckenspannrichtung<br />
Wandarten gemäß DIN 4102.<br />
1<br />
1<br />
38 545 345<br />
Wohnung I<br />
_>1,0<br />
4<br />
1<br />
Wohnung II<br />
6.5.1 Allgeme<strong>in</strong>es<br />
Der Brandschutz wird für Gebäude nor-<br />
maler Art <strong>und</strong> Nutzung <strong>–</strong> Wohngebäude-<br />
<strong>und</strong> vergleichbare Gebäude <strong>–</strong> <strong>in</strong> den<br />
jeweiligen Landesbauordnungen gere-<br />
gelt. Die Generalklausel des Brand-<br />
schutzes lautet:<br />
„Bauliche Anlagen müssen so beschaffen<br />
se<strong>in</strong>, dass der Entstehung <strong>und</strong> Ausbrei-<br />
tung von Feuer <strong>und</strong> Rauch vorgebeugt<br />
wird <strong>und</strong> bei e<strong>in</strong>em Brand wirksame<br />
Löscharbeiten <strong>und</strong> die Rettung von<br />
Menschen <strong>und</strong> Tieren möglich s<strong>in</strong>d.“<br />
Um diese Gr<strong>und</strong>satzforderung zu erfüllen,<br />
werden Gebäude <strong>in</strong> Abhängigkeit von ihrer<br />
Höhe <strong>in</strong> folgende Gebäudeklassen e<strong>in</strong>ge-<br />
teilt:<br />
• Freistehende Wohngebäude <strong>mit</strong> nicht<br />
mehr als e<strong>in</strong>er Wohnung<br />
• Wohngebäude ger<strong>in</strong>ger Höhe <strong>mit</strong> nicht<br />
mehr als zwei Wohnungen<br />
• Gebäude ger<strong>in</strong>ger Höhe (Höhe des<br />
Fertigfußbodens von Aufenthaltsräu-<br />
men maximal 7 m oberhalb der Ge-<br />
ländeoberkante)<br />
• Sonstige Gebäude (Höhe des Fertig-<br />
fußbodens von Aufenthaltsräumen<br />
mehr als 7 m <strong>und</strong> maximal 22 m ober-<br />
halb der Geländeoberkante)<br />
• Hochhäuser (Höhe des Fertigfuß-<br />
bodens mehr als 22 m oberhalb der<br />
Geländeoberkante)<br />
Als Faustregel zu den Brandschutzanfor-<br />
derungen an die Gebäude bestimmter<br />
Klassen kann gesagt werden:<br />
• Bauteile von freistehenden E<strong>in</strong>fami-<br />
lienhäusern: Ke<strong>in</strong>e Brandschutzanfor-<br />
derungen<br />
• Bauteile von Gebäuden ger<strong>in</strong>ger<br />
Höhe: Feuerhemmend<br />
• Bauteile von sonstigen Gebäuden <strong>und</strong><br />
Hochhäusern: Feuerbeständig<br />
Für Sonderbauten, wie Gaststätten,<br />
Schulen, Krankenhäuser, Versammlungs-<br />
stätten, Verkaufsstätten, s<strong>in</strong>d zusätzliche<br />
E<strong>in</strong>zelanforderungen zu beachten.<br />
In den jeweiligen Landesbauordnungen,<br />
die zw<strong>in</strong>gend zu beachten s<strong>in</strong>d, ist auch<br />
die Verantwortung des Bauherrn <strong>und</strong> des<br />
Entwurfsverfassers geregelt. Alle Anfor-<br />
derungen <strong>–</strong> auch der Brandschutz <strong>–</strong> s<strong>in</strong>d<br />
e<strong>in</strong>zuhalten. Brandschutz ist nicht ver-<br />
handelbar. In den Landesbauordnungen<br />
wird bei den brandschutztechnischen<br />
Anforderungen an Wände im Wesent-<br />
lichen zwischen folgenden Wandarten<br />
unterschieden:<br />
• Tragende Wände<br />
• Nichttragende Außenwände<br />
• Gebäudeabschlusswände<br />
• Gebäudetrennwände<br />
• Wohnungstrennwände<br />
• Treppenraumwände<br />
Neben den Anforderungen an die Bau-<br />
teile werden außerdem Anforderungen an<br />
die Baustoffe gestellt. Es wird zwischen<br />
59<br />
brennbaren <strong>und</strong> nichtbrennbaren Bau-<br />
stoffen unterschieden. Die Umsetzung<br />
dieser bauaufsichtlichen Anforderungen<br />
sowie der Nachweis für Wände aus<br />
<strong>PORIT</strong>-Porenbeton <strong>und</strong> Kalksandste<strong>in</strong> er-<br />
folgt nach DIN 4102 [8].<br />
DIN 4102 regelt die Prüfung aller Bau-<br />
stoffe <strong>und</strong> Bauteile. <strong>PORIT</strong>-Porenbeton<br />
<strong>und</strong> Kalksandste<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d als genormte<br />
Bauprodukte <strong>in</strong> der Zusammenstellung<br />
geprüfter <strong>und</strong> klassifizierter Baustoffe<br />
<strong>und</strong> Bauteile gemäß DIN 4102-4 [8.4] ent-<br />
halten. Andere Anwendungen bedürfen<br />
e<strong>in</strong>er gesonderten Prüfung.<br />
Brandschutz muss bereits während der<br />
Planung berücksichtigt werden, um wirt-<br />
schaftlich <strong>und</strong> kostengünstig zu bauen.<br />
<strong>PORIT</strong>-Porenbeton <strong>und</strong> Kalksandste<strong>in</strong><br />
haben den Vorteil, dass sie nicht brenn-<br />
bar s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> so<strong>mit</strong> die Anforderungen der<br />
Baustoffklasse A gemäß DIN 4102-1 [8.1]<br />
erfüllen. Diese E<strong>in</strong>stufung wird der Wand-<br />
klassifizierung als Benennung ange-<br />
hängt, z.B. F 90-A.<br />
6.5.2 F-klassifizierte Wände<br />
Für die Sicherheit e<strong>in</strong>es Bauwerks im<br />
Brandfall ist nicht nur die Brennbarkeit<br />
der Baustoffe entscheidend, sondern<br />
auch die Feuerwiderstandsdauer der<br />
Bauteile. Die Feuerwiderstandsdauer ei-<br />
nes Bauteils ist def<strong>in</strong>iert als die Dauer <strong>in</strong><br />
M<strong>in</strong>uten, während der dieses Bauteil bei<br />
der Brandprüfung im Labor bestimmten<br />
Anforderungen standhält. Die Feuer-<br />
widerstandsdauer wird als M<strong>in</strong>destdauer<br />
<strong>in</strong> Form von Feuerwiderstandsklassen<br />
gekennzeichnet. Die bauaufsichtliche<br />
Anforderung „feuerhemmend“ bedeutet<br />
beispielsweise, dass gemäß DIN 4102-2<br />
[8.2] die Prüfkriterien m<strong>in</strong>destens 30<br />
M<strong>in</strong>uten lang erfüllt werden müssen. Die<br />
Wandausführung ergibt sich aus den<br />
bauaufsichtlichen Anforderungen <strong>und</strong><br />
den Wandklassifizierungen der DIN 4102.<br />
Dort werden im Unterschied zu den<br />
Landesbauordnungen brandschutztech-<br />
nisch folgende Wandarten genannt:<br />
• Nichttragende Wände (immer raumab-<br />
schließend)<br />
• Tragende, raumabschließende Wände<br />
• Tragende, nicht raumabschließende<br />
Wände<br />
• Pfeiler bzw. kurze Wände (Wandlänge<br />
maximal 1 m)<br />
Raumabschließende Wände werden<br />
6
6<br />
Brandschutz <strong>mit</strong> UNIKA Pfeilern 1)<br />
Pfeiler/Wandabschnitt (I m 1,0 m) M<strong>in</strong>dest-<br />
b<br />
dicke d<br />
DIN 106, NM/DBM<br />
Ausnutzungsfaktor � 2 = 0,6<br />
DIN 106, NM/DBM<br />
Ausnutzungsfaktor � 2 = 1,0 2)<br />
DIN 106, NM/DBM<br />
Ausnutzungsfaktor � 2 = 1,0 2)<br />
h K /d � 10<br />
DIN 106, NM/DBM<br />
Ausnutzungsfaktor � 2 = 1,0 2)<br />
h K /d � 15 <strong>mit</strong> vorh. � � 3,0 N/mm 2<br />
KS XL, DBM<br />
Ausnutzungsfaktor � 2 = 0,6<br />
KS XL, DBM<br />
Ausnutzungsfaktor � 2 = 1,0<br />
KS XL, DBM<br />
Ausnutzungsfaktor � 2 = 1,0<br />
h K /d � 10 oder<br />
h K /d � 15 <strong>mit</strong> vorh. � � 3,0 N/mm 2<br />
60<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich nur e<strong>in</strong>seitig beansprucht.<br />
Bauaufsichtlich s<strong>in</strong>d da<strong>mit</strong> Trennwände<br />
zwischen Wohnungen oder Nutzungse<strong>in</strong>-<br />
heiten geme<strong>in</strong>t. Sie dienen auch zur E<strong>in</strong>-<br />
teilung <strong>in</strong> Brandbekämpfungsabschnitte.<br />
Nichtraumabschließende Wände werden<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich zwei-, drei- oder vierseitig<br />
beansprucht. Darunter fallen Wände<br />
<strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Brandabschnitts, z.B. <strong>in</strong>-<br />
nerhalb e<strong>in</strong>er Wohnung. Tragende Wände<br />
können sowohl raumabschließend als<br />
auch nichtraumabschließend se<strong>in</strong>. Nicht-<br />
tragende Wände s<strong>in</strong>d gr<strong>und</strong>sätzlich raum-<br />
abschließend. Tragende Wände müssen<br />
für die Zeiträume entsprechend der<br />
Feuerwiderstandsklassen die Tragfähig-<br />
keit gewährleisten. Raumabschließende,<br />
tragende Wände müssen zusätzlich den<br />
Raumabschluss sicherstellen. Wände aus<br />
<strong>PORIT</strong>-Porenbeton <strong>und</strong> Kalksandste<strong>in</strong><br />
haben im Brandfall e<strong>in</strong>e hohe Feuer-<br />
widerstandsfähigkeit. Diese Tatsache ist<br />
aus vielen Brandfällen <strong>in</strong> der Praxis be-<br />
kannt. Ihre M<strong>in</strong>destdicken ergeben sich<br />
aus DIN 4102-4, allgeme<strong>in</strong>en bauauf-<br />
sichtlichen Prüfzeugnissen oder gutach-<br />
terlichen Stellungnahmen. Stürze über<br />
Wandöffnungen s<strong>in</strong>d für e<strong>in</strong>e dreiseitige<br />
Brandbeanspruchung zu bemessen.<br />
6.5.3 Außenwände (Ausfachungs-<br />
wände <strong>und</strong> Brüstungen)<br />
Nichttragende Außenwände, welche<br />
Ausfachungswände oder Brüstungen<br />
s<strong>in</strong>d, werden gemäß DIN 4102-3 [8.3] ge-<br />
1- <strong>und</strong> 2-schalige Brandwände (1-seitige Brandbeanspruchung) nach DIN 4102 bei Verwendung von Dünnbettmörtel<br />
Die ( )-Werte gelten für Wände <strong>mit</strong> beidseitigem Putz nach DIN 4102-4, Abschnitt 4.5.2.10 (PIV nach DIN V 18550, Teil 2 oder Leichtputz nach<br />
DIN V 18550, Teil 4<br />
1) Vermörtelung der Stoß- <strong>und</strong> Lagerfugen.<br />
2) ohne Stoßfugenvermörtelung.<br />
3) <strong>mit</strong> aufliegender Geschossdecke <strong>mit</strong> m<strong>in</strong>destens F90 als konstruktive obere Halterung.<br />
4) glatte, vermörtelte Stoßfuge.<br />
5) h<strong>in</strong>sichtlich des Abstandes der beiden Schalen bestehen ke<strong>in</strong>e Anforderungen.<br />
6) Exzentrizität e � d/3.<br />
[mm]<br />
115<br />
150<br />
175<br />
240<br />
115<br />
150<br />
175<br />
240<br />
175<br />
175<br />
115<br />
150<br />
175<br />
240<br />
115<br />
150<br />
175<br />
240<br />
175<br />
M<strong>in</strong>destdicken von Brandwänden aus <strong>PORIT</strong>-Porenbeton.<br />
F30-A<br />
(365)<br />
300<br />
240<br />
175<br />
(365)<br />
300<br />
240<br />
175<br />
240<br />
240<br />
(365)<br />
300<br />
240<br />
175<br />
(365)<br />
300<br />
240<br />
175<br />
240<br />
M<strong>in</strong>destlänge des Pfeilers [mm]<br />
bei Feuerwiderstandsklasse<br />
F60-A<br />
490<br />
300<br />
240<br />
175<br />
(490)<br />
300<br />
240<br />
175<br />
240<br />
240<br />
490<br />
300<br />
240<br />
175<br />
(490)<br />
300<br />
240<br />
175<br />
240<br />
zulässige Schlankheit M<strong>in</strong>destdicke d <strong>in</strong> mm bei<br />
h s /d 1-schaliger 2-schaliger 5)<br />
Ausführung Ausführung<br />
Porenbeton-Planste<strong>in</strong>e nach DIN V 4165 der<br />
Rohdichteklasse ≥ 0,55 300 2x240<br />
Rohdichteklasse ≥ 0,55 1) Bemessung 240 2x175<br />
Rohdichteklasse ≥ 0,40 2) nach DIN 1053-1 6) 300 2x240<br />
Rohdichteklasse ≥ 0,40 3) 4) 240 2x175<br />
Planelemente der<br />
Rohdichteklasse ≥ 0,55 nach allgeme<strong>in</strong>er 2401) 3) 2x175<br />
Rohdichteklasse ≥ 0,45 bauaufsichtlicher Zulassung 300 2x240<br />
F90-A<br />
(615)<br />
300<br />
240<br />
175<br />
(730)<br />
300<br />
240<br />
175<br />
240<br />
240<br />
(615)<br />
300<br />
240<br />
175<br />
(730)<br />
300<br />
240<br />
175<br />
240<br />
F120-A<br />
(990)<br />
365<br />
240<br />
175<br />
<strong>–</strong> 3)<br />
490<br />
300<br />
240<br />
<strong>–</strong> 3)<br />
240<br />
(990)<br />
365<br />
240<br />
175<br />
<strong>–</strong> 3)<br />
490<br />
300<br />
240<br />
240<br />
F180-A<br />
Die ( )-Werte gelten für Wände <strong>mit</strong> beidseitigem bzw. allseitigem Putz. Der Putz kann e<strong>in</strong>- oder mehrseitig<br />
durch e<strong>in</strong>e Verblendung ersetzt werden.<br />
1) Nach DIN 4102-4, ABZ <strong>und</strong> gutachtlichen<br />
Stellungnahmen.<br />
2) Bei 3,0 � vorh. � � 4,5 N/mm 2 gelten die Werte<br />
nur für KS-Mauerwerk aus Voll- oder Blockste<strong>in</strong>en.<br />
d<br />
<strong>–</strong> 3)<br />
898<br />
365<br />
240<br />
<strong>–</strong> 3)<br />
<strong>–</strong> 3)<br />
490<br />
365<br />
<strong>–</strong> 3)<br />
<strong>–</strong> 3)<br />
<strong>–</strong> 3)<br />
365<br />
240<br />
175<br />
<strong>–</strong> 3)<br />
898<br />
365<br />
300<br />
<strong>–</strong> 3)<br />
3) M<strong>in</strong>destbreite b � 1,0 m. Bei Außenwänden<br />
Bemessung also raumabschließende Wand,<br />
sonst als nichtraumabschließende Wand.<br />
1) 3)
Stumpfstoßanschluss <strong>mit</strong> Mauerverb<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> Fugenvermörtelung<br />
gemäß DIN 4102-4.<br />
prüft <strong>und</strong> <strong>in</strong> die Feuerwiderstandsklassen<br />
W 30 bis W 180 e<strong>in</strong>gestuft. Die brand-<br />
schutztechnischen Anforderungen an<br />
nichttragende Außenwände s<strong>in</strong>d ger<strong>in</strong>ger<br />
als an nichttragende Innenwände. Daher<br />
können ohne weiteren Nachweis die<br />
Angaben der F-klassifizierten nichttra-<br />
genden Wände auf die W-klassifizierten<br />
nichttragenden Außenwände übertragen<br />
werden. Für tragende Außenwände gel-<br />
ten die Anforderungen an F-klassifizierte<br />
Wände <strong>in</strong> Abhängigkeit von ihrer raumab-<br />
schließenden Funktion.<br />
Werden bei Außenwänden Wärmedämm-<br />
verb<strong>und</strong>systeme verwendet, s<strong>in</strong>d die<br />
Richtl<strong>in</strong>ien für die Verwendung brennba-<br />
rer Baustoffe [26] im Hochbau zu beach-<br />
ten. In Abhängigkeit von den Gebäude-<br />
klassen bzw. Vollgeschossen dürfen<br />
entweder Dämmschichten der Baustoff-<br />
klasse B 1 (schwer entflammbar) oder der<br />
Baustoffklasse A (nicht brennbar) e<strong>in</strong>ge-<br />
setzt werden. Bei maximal zwei Vollge-<br />
schossen gilt e<strong>in</strong>e Ausnahmeregelung,<br />
nach der auch die Baustoffklasse B 2<br />
(normal entflammbar) zulässig ist. Im<br />
Regelfall müssen bei Gebäuden außer<br />
Hochhäusern Dämmschichten oder<br />
61<br />
Stumpfstoßanschluss <strong>mit</strong> Mauerverb<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> Ausfüllen der Fuge <strong>mit</strong><br />
M<strong>in</strong>eralwolle.<br />
Außenwandbekleidungen aus B 1-Bau-<br />
stoffen bestehen. Zu den Wärmedämm-<br />
verb<strong>und</strong>systemen gehören gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
allgeme<strong>in</strong>e bauaufsichtliche Zulassun-<br />
gen, <strong>in</strong> denen <strong>in</strong>sbesondere für den<br />
Sturzbereich spezielle brandschutztech-<br />
nische Anforderungen gestellt werden.<br />
Als Regel kann gesagt werden, dass bei<br />
Dämmstoffdicken von mehr als 10 cm im<br />
Sturzbereich nur nichtbrennbare Dämm-<br />
stoffe e<strong>in</strong>gesetzt werden dürfen. Dadurch<br />
soll die Brandweiterleitung über die<br />
Wärmedämmschichten der Fassade ver-<br />
h<strong>in</strong>dert werden.<br />
6.5.4 Brandwände<br />
Im S<strong>in</strong>ne des Baurechts <strong>und</strong> gemäß DIN<br />
4102 s<strong>in</strong>d Brandwände von den F-klassifi-<br />
zierten Wänden getrennt zu betrachten.<br />
Um Brände auf bestimmte Bereiche zu be-<br />
grenzen <strong>und</strong> notwendige Rettungswege<br />
vorzusehen, werden Brandwände nach<br />
den Landesbauordnungen an besonderen<br />
Stellen e<strong>in</strong>es Gebäudes gefordert:<br />
• Zur Trennung e<strong>in</strong>er Bebauung auf<br />
Gr<strong>und</strong>stücksgrenzen<br />
• Zur Trennung bei ane<strong>in</strong>andergebauten<br />
Gebäuden<br />
• Zur Trennung ausgedehnter Gebäude<br />
im Abstand von 40 m<br />
• Zur Bildung von Brandabschnitten<br />
Diese Situationen verlangen erhöhte<br />
Brandschutzanforderungen, die <strong>in</strong> DIN<br />
4102-3 def<strong>in</strong>iert s<strong>in</strong>d. Gr<strong>und</strong>sätzlich müs-<br />
sen Brandwände aus nichtbrennbaren<br />
Baustoffen bestehen <strong>und</strong> der Feuerwi-<br />
derstandsklasse F 90 entsprechen sowie<br />
e<strong>in</strong>er dreimaligen Stoßbeanspruchung<br />
von 3000 Nm widerstehen. Zusätzliche<br />
6
106<br />
Anforderungen ergeben sich aus den lan-<br />
destypischen bauaufsichtlichen Rege-<br />
lungen. Beispielsweise s<strong>in</strong>d Brandwände<br />
unter bestimmten Randbed<strong>in</strong>gungen<br />
über Dach zu führen. Zur Sicherstellung<br />
des Brandschutzes dürfen auf Brand-<br />
wände nur nicht brennbare Baustoffe auf-<br />
gebracht werden.<br />
6.5.5 Gebäudetrennwände <strong>und</strong><br />
Gebäudeabschlusswände<br />
Gebäudetrennwand <strong>und</strong> Gebäudeab-<br />
schlusswand s<strong>in</strong>d Begriffe z.B. aus der<br />
Landesbauordnung für das Land Nord-<br />
rhe<strong>in</strong>-Westfalen. Gebäudetrennwände<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> ausgedehnten Gebäuden alle 40 m<br />
zu errichten, um Brandabschnitte zu bil-<br />
den. Gebäudeabschlusswände s<strong>in</strong>d bei<br />
Gebäuden, die weniger als 2,50 m von der<br />
Gr<strong>und</strong>stücksgrenze entfernt errichtet<br />
werden, <strong>und</strong> bei ane<strong>in</strong>andergereihten<br />
Gebäuden auf demselben Gr<strong>und</strong>stück<br />
herzustellen. Gebäudetrennwände wer-<br />
den i.d.R. als Brandwände <strong>mit</strong> besonde-<br />
ren Anforderungen an Türen ausgebildet.<br />
Gebäudeabschlusswände entsprechen<br />
gemäß der bauaufsichtlichen Regelungen<br />
je nach Lage der Gebäude, der Anzahl der<br />
Geschosse <strong>und</strong> der Nutzung e<strong>in</strong>er be-<br />
stimmten Feuerwiderstandklasse. Oft<br />
handelt es sich um Brandwände oder F-<br />
klassifizierte Wände der Feuerwider-<br />
standsdauer F 90. Zweischalige Hau-<br />
strennwände aus <strong>PORIT</strong>-Porenbeton oder<br />
Kalksandste<strong>in</strong> <strong>mit</strong> üblicherweise 17,5 cm<br />
dicken Schalen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er durchgehenden<br />
Gebäudetrennfuge erfüllen die Anfor-<br />
derungen des Brandschutzes. Gege-<br />
benenfalls s<strong>in</strong>d brandschutztechnisch<br />
auch dünnere Konstruktionen aus 11,5<br />
cm dicken Schalen möglich.<br />
6.5.6 Komplextrennwände<br />
Komplextrennwände s<strong>in</strong>d weder bauauf-<br />
sichtlich noch durch Normen erfasst. Es<br />
handelt sich um e<strong>in</strong>en Begriff, der aus<br />
versicherungstechnischen Gründen ge-<br />
prägt wurde. Die Ausbildung von<br />
Komplextrennwänden stellt gegenüber<br />
den Brandwänden e<strong>in</strong>e brandschutz-<br />
technisch hochwertigere Ausführung dar.<br />
Komplextrennwände entsprechen der<br />
Feuerwiderstandsklasse F 180 <strong>und</strong> wi-<br />
derstehen e<strong>in</strong>er erhöhten dreimaligen<br />
Stoßbeanspruchung von jeweils 4000<br />
Nm. Durch diese gezielten Maßnahmen<br />
des vorbeugenden baulichen Brand-<br />
schutzes können z.B. bei Industriegebäu-<br />
den <strong>mit</strong> risikoreichen Gebäudebereichen<br />
Kostene<strong>in</strong>sparungen durch ger<strong>in</strong>gere<br />
Versicherungsprämien erzielt werden.<br />
6.5.7 Wandanschlüsse<br />
Die brandschutztechnische Eignung von<br />
Wänden hängt nicht nur von den Bau-<br />
stoff- <strong>und</strong> Bauteileigenschaften ab, son-<br />
dern auch von der Wahl des statischen<br />
Systems, ob E<strong>in</strong>bauten <strong>und</strong> Installationen<br />
vorhanden s<strong>in</strong>d, vom Ausmaß der<br />
Brandbeanspruchung sowie der Aus-<br />
bildung von Fugen <strong>und</strong> Anschlüssen. DIN<br />
4102-4 lässt e<strong>in</strong>e Vielzahl von Anschluss-<br />
ausbildungen zu. Hervorzuheben ist je-<br />
doch der Stumpfstoßanschluss <strong>mit</strong><br />
Mauerverb<strong>in</strong>dern, bei dem darauf zu ach-<br />
ten ist, dass die Fuge zwischen den<br />
Wänden vollständig <strong>mit</strong> Mörtel geschlos-<br />
sen wird. Je nach statischen Erforder-<br />
nissen, die an die anzuschließende Wand<br />
gestellt werden, ist auch das Füllen der<br />
Fuge bei F-klassifizierten Wänden <strong>mit</strong><br />
M<strong>in</strong>eralwolle <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em elastoplasti-<br />
schen Fugendichtstoff möglich.<br />
62
7.1 Berechnung<br />
7 Berechnung, Ausführung <strong>und</strong> Bearbeitung<br />
Die Berechnung von Mauerwerk erfolgt<br />
auf Gr<strong>und</strong>lage der DIN 1053 [6] sowie den<br />
Baustoffnormen <strong>und</strong> bauaufsichtlichen<br />
Zulassungen für <strong>PORIT</strong>-Porenbeton <strong>und</strong><br />
Kalksandste<strong>in</strong>. Der Standsicherheits-<br />
nachweis wird entweder nach dem ge-<br />
naueren Verfahren oder dem vere<strong>in</strong>fach-<br />
≥ ≥<br />
Voraussetzungen für die Anwendung des vere<strong>in</strong>fachten Verfahrens gemäß DIN 1053-1.<br />
63<br />
ten Verfahren geführt. Die Bed<strong>in</strong>gungen<br />
für das vere<strong>in</strong>fachte Verfahren s<strong>in</strong>d z.B.,<br />
dass die Gebäudehöhe maximal 20 m<br />
<strong>und</strong> die Stützweite l der aufliegenden<br />
Decken maximal 6 m beträgt. Werden die<br />
Biegemomente aus dem Deckendreh-<br />
w<strong>in</strong>kel durch konstruktive Maßnahmen<br />
begrenzt, s<strong>in</strong>d auch Stützweiten der auf-<br />
liegenden Decken von mehr als 6 m mög-<br />
lich. Bei zweiachsig gespannten Decken<br />
ist zu beachten, dass die kürzere Spann-<br />
weite als maßgebliche Länge zu betrach-<br />
ten ist. Die lichte Geschosshöhe h s ist für<br />
Wanddicken von d < 24 cm auf höchstens<br />
2,75 m begrenzt. Die Verkehrslast auf den<br />
Decken darf höchstens 5 kN/m 2 betra-<br />
gen. Dafür brauchen beim vere<strong>in</strong>fachten<br />
Verfahren bestimmte Beanspruchungen,<br />
wie Biegemomente aus Deckene<strong>in</strong>span-<br />
nungen, ungewollte Exzentritäten beim<br />
Knicknachweis <strong>und</strong> W<strong>in</strong>dlasten auf<br />
Außenwände, nicht nachgewiesen zu<br />
werden.<br />
Die Randbed<strong>in</strong>gungen des vere<strong>in</strong>fachten<br />
Verfahrens s<strong>in</strong>d da<strong>mit</strong> so ausgelegt, dass<br />
Wohngebäude außerordentlich wirt-<br />
schaftlich bemessen werden können.<br />
Beim Spannungsnachweis nach dem<br />
vere<strong>in</strong>fachten Verfahren wird nachgewie-<br />
sen, dass die zulässigen Druckspan-<br />
nungen zul � D nicht überschritten wer-<br />
den.<br />
107
107<br />
Gr<strong>und</strong>werte � D der zulässigen<br />
Druckspannungen für Mauerwerk <strong>mit</strong><br />
Dünnbett- <strong>und</strong> Leichtmörtel.<br />
Sie setzen sich zusammen aus dem<br />
Gr<strong>und</strong>wert der zulässigen Druckspan-<br />
nungen � D <strong>und</strong> Abm<strong>in</strong>derungsfaktoren k:<br />
zul. � D = k x � D<br />
Mauerwerk aus <strong>PORIT</strong>- oder Kalksand-<br />
Planste<strong>in</strong>en weist gegenüber anderem<br />
Mauerwerk, das <strong>mit</strong> Normalmörtel ver-<br />
mauert wird, bei gleicher Ste<strong>in</strong>festigkeits-<br />
klasse deutlich höhere zulässige Druck-<br />
spannungen auf. Dadurch kann die<br />
Dimensionierung der Bauteile noch bes-<br />
ser den konstruktiven Erfordernissen an-<br />
gepasst werden.<br />
Sofern die Voraussetzungen für das ver-<br />
e<strong>in</strong>fachte Verfahren nicht erfüllt s<strong>in</strong>d, wird<br />
Ausrichten der ersten Ste<strong>in</strong>lage.<br />
Abm<strong>in</strong>derungsfaktoren k zur Er<strong>mit</strong>tlung der zulässigen Druckspannungen.<br />
der Standsicherheitsnachweis nach dem<br />
genaueren Verfahren gemäß DIN 1053-1<br />
geführt.<br />
7.2 Ausführung<br />
Ebenso wie die Berechnung wird <strong>in</strong> DIN<br />
1053-1 die Ausführung von Mauerwerk<br />
geregelt. Die Vorschriften beziehen sich<br />
im Wesentlichen auf das Saugverhalten<br />
von Ste<strong>in</strong>en <strong>und</strong> Mörteln, die Art der<br />
Fugenvermörtelung, den Mauerwerks-<br />
verband, bei dem das Überb<strong>in</strong>demaß<br />
E<strong>in</strong>fluss auf die Zug- <strong>und</strong> Druckfestigkeit<br />
hat, sowie das Mauern bei Frost.<br />
Traditionelles Mauerwerk ist durch e<strong>in</strong>en<br />
64<br />
hohen Mörtelverbrauch gekennzeichnet,<br />
der bis zu 20 % des Gesamtbauteil-<br />
volumens betragen kann. Neben den<br />
Ungenauigkeiten bei der Verarbeitung<br />
<strong>und</strong> den nachteiligen bauphysikalischen<br />
Eigenschaften, hat das Blockste<strong>in</strong>-<br />
Mauerwerk e<strong>in</strong>en hohen handwerklichen<br />
Aufwand <strong>und</strong> lange Austrocknungszeiten<br />
zur Folge.<br />
Planste<strong>in</strong>kelle. Mörtelschlitten.<br />
Deshalb werden immer häufiger Plan-<br />
ste<strong>in</strong>e <strong>und</strong> Planelemente e<strong>in</strong>gesetzt. Auf-<br />
gr<strong>und</strong> ihrer äußerst ger<strong>in</strong>gen Maßtole-<br />
ranzen werden Planste<strong>in</strong>e <strong>und</strong> Plan-<br />
elemente <strong>mit</strong> Dünnbettmörtel vermauert.<br />
Die Fuge ist 1 bis 3mm dick. Da<strong>mit</strong> werden
Stumpfstoßanschluss.<br />
E<strong>in</strong>flußlänge l der auszusteifenden Wand [m]<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1 Stück<br />
Wohnungsbau � 20 m Gebäudehöhe<br />
Tragfähigkeit: 2,25 kN/Mauerverb<strong>in</strong>der<br />
nur ca. 4 l Dünnbettmörtel pro m 2 Mauer-<br />
werk benötigt. Neben der hohen Druck-<br />
festigkeit ist die schnelle Verarbeitung <strong>mit</strong><br />
ger<strong>in</strong>gem Zeitaufwand e<strong>in</strong> wesentlicher<br />
Vorteil. Mauerwerk aus Planste<strong>in</strong>en <strong>und</strong><br />
Planelementen wird ohne Stoßfugenver-<br />
mörtelung ausgeführt. Dadurch werden<br />
weder die Tragfähigkeit des Mauerwerks<br />
noch die bauphysikalischen Eigen-<br />
schaften des Mauerwerks bee<strong>in</strong>trächtigt.<br />
2 Stück<br />
Erforderliche Anzahl von Mauerverb<strong>in</strong>dern je Wandhöhendrittel.<br />
Baustoffbezogener Greifer e<strong>in</strong>es M<strong>in</strong>ikrans. Rollgerüst.<br />
3 Stück<br />
20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />
Wandauflast P der auszusteifenden Wand [kN/m]<br />
Bei Verwendung von Produkten <strong>mit</strong> Nut-<br />
Feder-System wird es für den Maurer<br />
leichter, ebene Wandflächen zu erstellen.<br />
Das Verkanten der passgenauen Ste<strong>in</strong>e<br />
wird vermieden. Dünnbettmörtel wird <strong>mit</strong><br />
e<strong>in</strong>er Planste<strong>in</strong>kelle oder e<strong>in</strong>em Mörtel-<br />
schlitten auf <strong>PORIT</strong>-Porenbeton oder<br />
Kalksandste<strong>in</strong> aufgetragen. Die Breite<br />
der Kellen oder Schlitten ist exakt auf die<br />
Wanddicke abgestimmt. Dadurch lässt<br />
65<br />
4<br />
5<br />
sich auf e<strong>in</strong>fache <strong>und</strong> schnelle Art e<strong>in</strong>e<br />
vollflächig vermörtelte Lagerfuge her-<br />
stellen. Die Zahnung der Auftragswerk-<br />
zeuge gewährleistet die vorgeschriebene<br />
Menge an Dünnbettmörtel <strong>und</strong> da<strong>mit</strong> die<br />
richtige Fugendicke.<br />
Nachdem das Mauerwerk ggf. unter der<br />
ersten Ste<strong>in</strong>lage gegen aufsteigende<br />
Feuchte abgedichtet wurde, wird als Aus-<br />
gleichsschicht e<strong>in</strong> Mörtel der Mörtel-<br />
gruppe III aufgetragen. Die flucht- <strong>und</strong><br />
waagerechte Ausrichtung der ersten<br />
Ste<strong>in</strong>lage von Planste<strong>in</strong>-Mauerwerk <strong>mit</strong>-<br />
tels Wasserwaage, Schnur <strong>und</strong> Gummi-<br />
hammer ist besonders wichtig für die<br />
Genauigkeit des weiteren Wandaufbaus.<br />
Wird <strong>mit</strong> großformatigen XL-Elementen<br />
gebaut, bietet sich zum E<strong>in</strong>stellen der ge-<br />
planten Geschosshöhe der E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>er<br />
Kimmschicht unter den Elementen an.<br />
Zum Versetzen der Elemente wird e<strong>in</strong><br />
M<strong>in</strong>ikran <strong>mit</strong> baustoffbezogenen Greifern<br />
benutzt, der von e<strong>in</strong>em Maurer alle<strong>in</strong> ge-<br />
steuert werden kann. Zum zügigen<br />
Arbeitsfortschritt gehören ebenso Roll-<br />
gerüste.<br />
Zur Aussteifung <strong>und</strong> Begrenzung der<br />
Knicklänge von Wänden schreibt DIN<br />
1053-1 vor, dass bei e<strong>in</strong>seitig angeordne-<br />
ter Querwand e<strong>in</strong>e unverschiebliche Hal-<br />
terung der auszusteifenden Wand nur un-<br />
ter bestimmten Voraussetzungen ange-<br />
nommen werden darf. Zunächst wird e<strong>in</strong><br />
Punkt genannt, der beim <strong>Bauen</strong> <strong>mit</strong><br />
Mauerwerk immer Gültigkeit haben soll:<br />
Wand <strong>und</strong> Querwand bestehen aus Bau-<br />
stoffen annähernd gleichen Formän-<br />
derungsverhaltens, so dass e<strong>in</strong> Abreißen<br />
der Wände <strong>in</strong>folge starker Formän-<br />
derungsunterschiede nicht zu erwarten<br />
ist. Diese Forderung ist beim Zusammen-<br />
fügen von Bauteilen aus den b<strong>in</strong>de-<br />
<strong>mit</strong>telgeb<strong>und</strong>enen Baustoffen <strong>PORIT</strong>-<br />
Porenbeton <strong>und</strong> Kalksandste<strong>in</strong> praktisch<br />
immer erfüllt. Ergänzend wird <strong>in</strong> der Norm<br />
gefordert, dass die Wände gleichzeitig im<br />
Verband gemauert werden. Diese<br />
Konstruktion ist heute nicht mehr üblich,<br />
weil durch Umstellen von Gerüsten der<br />
flüssige Arbeitsablauf gestört <strong>und</strong> da<strong>mit</strong><br />
verzögert bzw. der Arbeitsraum für den<br />
M<strong>in</strong>ikran bee<strong>in</strong>trächtigt wird. Alternativ ist<br />
e<strong>in</strong>e zug- <strong>und</strong> druckfeste Verb<strong>in</strong>dung der<br />
Wände durch andere Maßnahmen er-<br />
laubt. Heute ist der Stumpfstoßanschluss<br />
üblich, bei dem die aussteifenden Wände<br />
107
107<br />
E<strong>in</strong>bauvorschläge für Mauerverb<strong>in</strong>der.<br />
erst dann errichtet werden, wenn die aus-<br />
zusteifenden Wände bereits stehen.<br />
Aussteifende Wände s<strong>in</strong>d zum e<strong>in</strong>en zur<br />
seitlichen Halterung von auszusteifenden<br />
Wänden erforderlich, um deren Knick-<br />
länge zu reduzieren. Zum anderen dienen<br />
sie der Abtragung horizontaler Lasten.<br />
Die Stumpfstoßverb<strong>in</strong>dung wird über<br />
Flachstahlanker aus nichtrostendem<br />
Stahl (Zuganker) <strong>mit</strong> entsprechender<br />
Tragfähigkeit hergestellt. In den Drittel-<br />
punkten der Wandhöhe müssen sie je-<br />
weils 1/100 der vertikalen Last der tra-<br />
genden Wand übertragen.<br />
Die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>delänge e<strong>in</strong>es Mauerverb<strong>in</strong>-<br />
ders <strong>in</strong> der aussteifenden Wand muss<br />
m<strong>in</strong>destens 150 mm betragen. Wie viele<br />
Anker e<strong>in</strong>gebaut werden, hängt von der<br />
Tragfähigkeit des Mauerverb<strong>in</strong>ders, der<br />
E<strong>in</strong>flusslänge der auszusteifenden Wand<br />
(Abstand der aussteifenden Wände) <strong>und</strong><br />
der Wandauflast der auszusteifenden<br />
Wand ab. Zur e<strong>in</strong>fachen Bemessung kön-<br />
nen Diagramme benutzt werden, <strong>mit</strong> de-<br />
ren Hilfe <strong>in</strong> Abhängigkeit von oben ge-<br />
nannten Faktoren die erforderliche An-<br />
zahl von Mauerverb<strong>in</strong>dern abgelesen<br />
werden kann.<br />
Die druckfeste Verb<strong>in</strong>dung wird über die<br />
Mörtelfuge gewährleistet. Daher ist e<strong>in</strong>e<br />
vollfugige Vermörtelung zwischen aus-<br />
steifender <strong>und</strong> auszusteifender Wand<br />
zw<strong>in</strong>gend erforderlich. Aber auch dort,<br />
wo Schallschutzanforderungen gestellt<br />
werden, ist die vollfugige Vermörtelung<br />
unverzichtbar. Am Übergang der Wände<br />
sollte im Putz e<strong>in</strong> Kellenschnitt vorgese-<br />
hen werden, da<strong>mit</strong> ggf. entstehende fe<strong>in</strong>e<br />
Haarrisse nicht sichtbar werden.<br />
Häufig werden Mauerverb<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>ge-<br />
baut, obwohl sie aus statischen Gründen<br />
nicht erforderlich s<strong>in</strong>d. Sie werden aber<br />
aus konstruktiven Gründen vorgesehen,<br />
um die möglicherweise entstehenden<br />
Risse bei unterschiedlichen vertikalen<br />
Formänderungen der Wände zu begren-<br />
zen. Dann ist e<strong>in</strong> Mauerverb<strong>in</strong>der je<br />
Wandhöhendrittel ausreichend. Auch <strong>in</strong><br />
diesem Fall wird der Kellenschnitt zur<br />
Vermeidung der Sichtbarkeit von Haar-<br />
rissen empfohlen.<br />
7.3 Bearbeitung<br />
Die Lohnkosten s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> besonderem<br />
Maße von der Baustoffbearbeitung ab-<br />
hängig. <strong>PORIT</strong>-Porenbeton hat den Vor-<br />
teil, dass er sich besonders leicht bear-<br />
beiten lässt. Durch Sägen, Bohren oder<br />
Fräsen können Zuschnitte <strong>und</strong> Ausspa-<br />
rungen, Durchbrüche <strong>und</strong> Schlitze herge-<br />
stellt werden. Technik, Werkzeuge <strong>und</strong><br />
Masch<strong>in</strong>en entsprechen weitgehend de-<br />
nen, die auch für die Bearbeitung von<br />
Holzwerkstoffen e<strong>in</strong>gesetzt werden. So<br />
werden kurze Bearbeitungszeiten bei ho-<br />
her Genauigkeit ermöglicht. Z.B. lassen<br />
sich Fenster- <strong>und</strong> Türanschläge e<strong>in</strong>fach<br />
<strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em grob gezahnten Fuchsschwanz<br />
herstellen. Professioneller <strong>und</strong> leichter ist<br />
das Arbeiten <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er Elektro-Bandsäge,<br />
die <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em Anschlag- <strong>und</strong> Gehrungs-<br />
w<strong>in</strong>kel ausgestattet ist. Aussparungen<br />
<strong>und</strong> Leitungsschlitze lassen sich mühelos<br />
<strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em Rillenkratzer oder e<strong>in</strong>er elektri-<br />
schen Fräse herstellen. Bei Öffnungen für<br />
Unterputzschalter <strong>und</strong> Verteilerdosen<br />
werden Schalterbohrer verwendet. Even-<br />
tuelle Beschädigungen von Porenbeton-<br />
66<br />
Sägen <strong>mit</strong> dem Fuchsschwanz/Porenbeton.<br />
Elektro-Bandsäge/Porenbeton.<br />
Rillenkratzer/Porenbeton.<br />
Schalterbohrer/Porenbeton.
Vertikales Fräsen von Kalksandste<strong>in</strong>. Horizontales Fräsen von Kalksandste<strong>in</strong>.<br />
Bauteilen können leicht ausgebessert<br />
werden. Mit speziellem Ausbesserungs-<br />
mörtel wird e<strong>in</strong>e Struktur erreicht, die der<br />
Struktur des Porenbetons entspricht. Die<br />
ausgebesserte Stelle kann dann so abge-<br />
rieben werden, dass sie gegenüber der<br />
Bauteilfläche nicht aufträgt.<br />
Bei Verwendung von Kalksandste<strong>in</strong> wer-<br />
den Pass- <strong>und</strong> Ergänzungsste<strong>in</strong>e entwe-<br />
der durch Ste<strong>in</strong>-Spaltgeräte, Trenn-<br />
schleifer oder Ste<strong>in</strong>-Trennsägen <strong>mit</strong><br />
Diamant-Trennscheibe hergestellt. Falls<br />
67<br />
Fräsen von Öffnungen von Schalterdosen <strong>in</strong><br />
Kalksandste<strong>in</strong>.<br />
Aussparungen <strong>und</strong> Schlitze nicht im ge-<br />
mauerten Verband hergestellt werden,<br />
werden sie <strong>mit</strong> Fräsen oder anderen<br />
Werkzeugen hergestellt.<br />
107
108<br />
8.1 Allgeme<strong>in</strong>es<br />
Putze s<strong>in</strong>d Beläge aus Putzmörteln oder<br />
Beschichtungsstoffen, die auf Wänden<br />
<strong>und</strong> Decken <strong>in</strong> bestimmter Dicke aufge-<br />
tragen werden <strong>und</strong> die nach Verfestigung<br />
am Baukörper ihre endgültigen Eigen-<br />
schaften haben. Putze übernehmen bau-<br />
physikalische Aufgaben wie den Schlag-<br />
regenschutz <strong>und</strong> dienen der Oberflä-<br />
chengestaltung. Darüber h<strong>in</strong>aus kommt<br />
Putzschichten, die auf der Innenseite von<br />
Außenwänden aufgebracht werden, ne-<br />
ben der gestalterischen Bedeutung die<br />
energiesparende Funktion e<strong>in</strong>er Luft-<br />
dichtheitsebene zu.<br />
Putzmörtelgruppen, M<strong>in</strong>destdruckfestigkeiten <strong>und</strong> E<strong>in</strong>satzbereiche.<br />
8 Putze<br />
Früher wurden Putzmörtel nach Re-<br />
zepten der DIN V 18550-2 [21.2] auf der<br />
Baustelle aus m<strong>in</strong>eralischen B<strong>in</strong>de<strong>mit</strong>teln<br />
<strong>mit</strong> Sand gemischt. Diese Baustellen-<br />
mörtel können die heute an e<strong>in</strong>en Putz<br />
gestellten Anforderungen nur noch teil-<br />
weise erfüllen. Daher werden fast aus-<br />
nahmslos fabrikmäßig hergestellte Mörtel<br />
verwendet. Diese <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Werk aus kon-<br />
trollierten Ausgangsstoffen zusammen-<br />
gesetzten <strong>und</strong> gemischten Trockenmörtel<br />
werden auf der Baustelle durch Zugabe<br />
von Wasser <strong>und</strong> durch Mischen verar-<br />
beitbar gemacht. Aus dem Werk-<br />
Trockenmörtel entsteht der gebrauchs-<br />
68<br />
fertige Frischmörtel <strong>in</strong> verarbeitungsferti-<br />
ger Konsistenz.<br />
Putze <strong>mit</strong> m<strong>in</strong>eralischen B<strong>in</strong>de<strong>mit</strong>teln<br />
werden nach der Art ihres B<strong>in</strong>de<strong>mit</strong>tels <strong>in</strong><br />
fünf verschiedene Putzmörtelgruppen<br />
e<strong>in</strong>geteilt. Durch B<strong>in</strong>de<strong>mit</strong>tel <strong>und</strong> Zusam-<br />
mensetzung erreichen die Putzmörtel-<br />
gruppen unterschiedliche Druckfestig-<br />
keiten, die für den Anwendungsbereich<br />
von Bedeutung s<strong>in</strong>d. Es gilt der Gr<strong>und</strong>-<br />
satz, dass die Festigkeit des Putzes ge-<br />
r<strong>in</strong>ger se<strong>in</strong> soll als die des Putzgr<strong>und</strong>es.<br />
Ebenso soll bei mehreren aufe<strong>in</strong>ander<br />
folgenden Putzlagen <strong>in</strong> der Regel die<br />
Festigkeit der e<strong>in</strong>zelnen Schichten zum<br />
Deckputz h<strong>in</strong> abnehmen. Da<strong>mit</strong> wird ver-<br />
h<strong>in</strong>dert, dass <strong>in</strong> Putzschichten höhere<br />
Sockelabschlussprofil.<br />
Eckschutzschiene.
Spannungen entstehen als die darunter<br />
liegende Schicht bzw. der Untergr<strong>und</strong><br />
aufnehmen können. Auf wärmedäm-<br />
mendem Mauerwerk wie <strong>PORIT</strong>-Poren-<br />
beton werden sogenannte Leichtputze<br />
<strong>mit</strong> relativ kle<strong>in</strong>em Elastizitätsmodul <strong>und</strong><br />
begrenzter Druckfestigkeit gemäß<br />
DIN V 18550-4 [21.4] verwendet. Darüber<br />
h<strong>in</strong>aus enthalten sie Anteile an m<strong>in</strong>erali-<br />
schen <strong>und</strong>/oder organischen Zuschlägen<br />
<strong>mit</strong> porigem Gefüge. Durch diese<br />
Eigenschaften nimmt die Fähigkeit der<br />
Putzlagen zu, e<strong>in</strong>wirkende Spannungen<br />
zum Untergr<strong>und</strong> h<strong>in</strong> abzubauen. Für<br />
Begriffe, Anforderungen <strong>und</strong> Ausführung<br />
von m<strong>in</strong>eralischen Putzen gilt die<br />
Normenreihe DIN V18550 [21] <strong>mit</strong> den<br />
Teilen 1 bis 4. Def<strong>in</strong>itionen <strong>und</strong> Leis-<br />
tungsanforderungen für Putzmörtel aus<br />
anorganischen B<strong>in</strong>de<strong>mit</strong>teln, die <strong>in</strong><br />
Werken hergestellt werden, können DIN<br />
EN 998-1 [5] entnommen werden.<br />
Kunstharzputze enthalten im Gegensatz<br />
zu m<strong>in</strong>eralischen Putzen e<strong>in</strong> organisches<br />
B<strong>in</strong>de<strong>mit</strong>tel, z.B. e<strong>in</strong>e Kunstharzdisper-<br />
sion. Die übrigen, weit überwiegenden<br />
Bestandteile s<strong>in</strong>d m<strong>in</strong>eralische Zu-<br />
schlagsstoffe, Füllstoffe, Pigmente <strong>und</strong><br />
Zusatz<strong>mit</strong>tel. Kunstharzputze haben als<br />
Oberputze auf Wärmedämmverb<strong>und</strong>-<br />
systemen (WDVS) e<strong>in</strong>e weite Verbreitung<br />
gef<strong>und</strong>en. Sie härten nach dem Auftragen<br />
auf den Untergr<strong>und</strong> durch Verdunsten<br />
des Wassers aus. In DIN 18558 [22]<br />
werden Begriffe, Anforderungen <strong>und</strong><br />
Ausführungen von Kunstharzputzen be-<br />
schrieben. Außenputze auf Wärme-<br />
dämmschichten bilden geme<strong>in</strong>sam <strong>mit</strong><br />
dem Dämmstoff <strong>und</strong> der Gewebe-<br />
spachtelung das sogenannte WDVS. Sie<br />
dürfen nur verwendet werden, wenn sie<br />
bauaufsichtlich zugelassen s<strong>in</strong>d. In der<br />
bauaufsichtlichen Zulassung s<strong>in</strong>d die e<strong>in</strong>-<br />
zelnen Systemkomponenten, so auch der<br />
Putz, genau beschrieben. Von diesen<br />
Regelungen darf nicht abgewichen wer-<br />
den, z.B. durch Austausch des Außen-<br />
putzes.<br />
Das zu verputzende Mauerwerk muss<br />
bestimmte Eigenschaften aufweisen.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich muss der Putzgr<strong>und</strong> frost-<br />
frei, fest, frei von Staub, frei von losen<br />
Teilen <strong>und</strong> frei von trennenden Substan-<br />
zen se<strong>in</strong>. Gegebenenfalls ist der Putz-<br />
gr<strong>und</strong> vorzunässen oder zu gr<strong>und</strong>ieren.<br />
Zur Sicherung von Gebäudekanten ist<br />
das Anbr<strong>in</strong>gen von Sockelabschluss-<br />
<strong>und</strong> Eckschutzprofilen s<strong>in</strong>nvoll.<br />
Über problematischen Untergründen<br />
s<strong>in</strong>d Putzbewehrungen erforderlich, z.B.<br />
im Bereich von Rollladenkästen oder bei<br />
Baustoffwechseln. E<strong>in</strong>e <strong>mit</strong>tig oder im<br />
oberen Drittel von Putzen e<strong>in</strong>gebrachte<br />
Bewehrung bewirkt vor allem e<strong>in</strong>e Risse-<br />
verteilung. Statt weniger breiter Risse<br />
entstehen viele kle<strong>in</strong>e Haarrisse, die die<br />
Funktion des Putzsystems weder optisch<br />
noch physikalisch bee<strong>in</strong>trächtigen.<br />
8.2 Außenputze<br />
8.2.1 Allgeme<strong>in</strong>es<br />
Außenwände s<strong>in</strong>d vor Witterungse<strong>in</strong>-<br />
flüssen wie Schlagregen zu schützen.<br />
Feuchtetechnisches Verhalten von Putzen für Wärmedämmverb<strong>und</strong>systeme.<br />
69<br />
Dem Planer stehen hierzu verschiedene<br />
Möglichkeiten zur Auswahl. Z.B. wird<br />
durch gestalterische Wünsche oder<br />
Rücksicht auf landschaftstypische Bau-<br />
weisen entschieden, ob e<strong>in</strong>e Wand durch<br />
Verblendmauerwerk, h<strong>in</strong>terlüftete Fassa-<br />
denkonstruktionen, Putze oder Be-<br />
schichtungen geschützt wird. Feuchtig-<br />
keits- <strong>und</strong> Regenschutz beg<strong>in</strong>nen bereits<br />
<strong>mit</strong> der Planung des Gebäudes. Die Be-<br />
anspruchung der Wände durch Schlag-<br />
regen kann verm<strong>in</strong>dert werden, wenn bei<br />
der Gestaltung der Gebäudehülle witte-<br />
rungsschützende <strong>und</strong> regenabweisende<br />
Ausführungen angestrebt werden. Durch<br />
ausreichende Dachüberstände kann die<br />
Fassade zum<strong>in</strong>dest im oberen Teil vor<br />
starker Beregnung geschützt werden.<br />
Ausreichende Überstände von Fenster-<br />
bänken vermeiden Schmutzfahnen auf<br />
der Fassade. Der Überstand muss m<strong>in</strong>-<br />
destens 50 mm betragen <strong>und</strong> Abtropf-<br />
kanten an der Unterseite aufweisen. Seit-<br />
lich wird das Wasser durch Aufkantungen<br />
der Fensterbank von der Fassade wegge-<br />
leitet.<br />
Bei Außenputzen werden folgende An-<br />
wendungsbereiche unterschieden:<br />
• Außenputze, die über dem Sockel<br />
liegen<br />
• Außensockelputze im Übergangsbe-<br />
reich zu Erdanschüttungen<br />
• Kellerwandaußenputze im Bereich von<br />
Erdanschüttungen<br />
Außenputze werden e<strong>in</strong>- oder mehrlagig<br />
auf den Putzgr<strong>und</strong> aufgetragen. Erst<br />
nach der Verfestigung auf dem Bauteil<br />
E<strong>in</strong>lagiger Leichtputz auf <strong>PORIT</strong>-Mauerwerk:<br />
Aufbr<strong>in</strong>gen der ersten Schicht von Hand.<br />
108
108<br />
E<strong>in</strong>lagiger Leichtputz auf <strong>PORIT</strong>-Mauerwerk: Planebenes Abziehen <strong>mit</strong><br />
e<strong>in</strong>em Richtscheit.<br />
Erforderliche Überlappung der Glasgewebebewehrung sowie diagonale<br />
Zusatzbewehrung im Bereich von Wandöffnungsecken.<br />
haben die aufgetragenen Putzmörtel ihre<br />
endgültigen Eigenschaften erreicht.<br />
Die erforderliche Qualität des Witterungs-<br />
schutzes wird entsprechend der Schlag-<br />
regenbeanspruchung gemäß DIN 4108-3<br />
[10.2] festgelegt. Bei ger<strong>in</strong>ger Schlag-<br />
regenbeanspruchung verlangt DIN 4108-<br />
3 für e<strong>in</strong>schalige Außenwände e<strong>in</strong>en<br />
Außenputz ohne besondere Anfor-<br />
derungen an den Schlagregenschutz. Bei<br />
<strong>mit</strong>tlerer Schlagregenbeanspruchung ist<br />
e<strong>in</strong> wasserhemmender <strong>und</strong> bei starker<br />
Schlagregenbeanspruchung e<strong>in</strong> wasser-<br />
abweisender Außenputz erforderlich. Da<br />
die meisten Außenputze ohneh<strong>in</strong> wasser-<br />
abweisend e<strong>in</strong>gestellt s<strong>in</strong>d, <strong>und</strong> der<br />
Sicherheit halber, sollte e<strong>in</strong>schaliges<br />
<strong>PORIT</strong>-Mauerwerk immer <strong>mit</strong> wasserab-<br />
weisendem Leichtputz versehen werden.<br />
Der Wasseraufnahmekoeffizient w darf<br />
höchstens 0,5 kg/m 2 h 0,5 betragen. Da<strong>mit</strong><br />
<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gen Mengen e<strong>in</strong>gedrungenes<br />
Wasser durch Diffusion wieder entwei-<br />
chen kann, darf die Diffusion nicht zu<br />
stark beh<strong>in</strong>dert werden. Dies wird durch<br />
Putze <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em Kennwert S d von maxi-<br />
mal 2,0 m gewährleistet (S d = wasser-<br />
dampfdiffusionsäquivalenteLuftschicht- dicke). Da die kapillare Wasseraufnahme<br />
<strong>und</strong> die Wasserdampfdiffusion <strong>in</strong> gegen-<br />
seitiger Abhängigkeit stehende Baustoff-<br />
eigenschaften s<strong>in</strong>d, darf das Produkt aus<br />
den Faktoren w <strong>und</strong> S d nicht größer als<br />
0,2 kg/mh 0,5 se<strong>in</strong>. Auch von Putzen für<br />
Wärmedämmverb<strong>und</strong>systeme auf Kalk-<br />
sandste<strong>in</strong>-Mauerwerk wird diese Anfor-<br />
derung erfüllt.<br />
8.2.2 M<strong>in</strong>eralische Leichtputze für<br />
e<strong>in</strong>schaliges Mauerwerk aus <strong>PORIT</strong>-<br />
Porenbeton<br />
Leichtputze für Mauerwerk aus <strong>PORIT</strong>-<br />
Porenbeton werden e<strong>in</strong>lagig oder zweila-<br />
gig als Leichtunterputz <strong>und</strong> Oberputz ver-<br />
wendet.<br />
70<br />
E<strong>in</strong>lagiger Leichtputz auf <strong>PORIT</strong>-Mauerwerk: Zweite Schicht <strong>in</strong><br />
Kornstärke auftragen <strong>und</strong> strukturieren.<br />
Verputztes Objekt.<br />
Zweilagige Leichtputze<br />
E<strong>in</strong> zweilagiges Leichputzsystem besteht<br />
aus folgenden Komponenten:<br />
• Unterputz (Gr<strong>und</strong>putz) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Schichtdicke nach Angaben der Putz-<br />
hersteller)<br />
• Ggf. Gr<strong>und</strong>ierung im Farbton des<br />
Oberputzes (Deckputz)<br />
• Oberputz <strong>in</strong> unterschiedlichen Struk-<br />
tur- <strong>und</strong> Farbvarianten<br />
Der Arbeitsablauf stellt sich <strong>in</strong> der Regel<br />
wie folgt dar:<br />
• Entstauben der Oberfläche<br />
• Vornässung oder Gr<strong>und</strong>ierung des<br />
Putzgr<strong>und</strong>es (entsprechend der Putz-<br />
herstellerangaben)<br />
• Aufziehen des Unterputzmörtels von<br />
Hand oder masch<strong>in</strong>ell<br />
• Planebenes Abziehen <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Richtscheit<br />
• Nach vorgeschriebener Wartezeit ggf.<br />
Auftrag e<strong>in</strong>er Gr<strong>und</strong>ierung im Farbton
Aufbr<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>es Innenputzes von Hand.<br />
Ebnen e<strong>in</strong>es Innenputzes <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em Filzbrett.<br />
des Oberputzes<br />
• Auftrag des Oberputzes von Hand<br />
oder masch<strong>in</strong>ell<br />
• Glätten des Oberputzes oder Her-<br />
stellung e<strong>in</strong>er Struktur (z.B. Kratz-,<br />
Rillen- oder Scheibenputz)<br />
E<strong>in</strong>lagiger Leichtputz<br />
Bei e<strong>in</strong>lagigen Leichtputzen handelt es<br />
sich um weiße oder farbige Putze, die <strong>mit</strong><br />
e<strong>in</strong>em Material <strong>in</strong> zwei Arbeitsgängen<br />
aufgebracht werden. Der Arbeitsablauf<br />
lässt sich folgendermaßen gliedern:<br />
• Entstauben der Oberflächen<br />
• Vornässung oder Gr<strong>und</strong>ierung des<br />
Putzgr<strong>und</strong>es (entsprechend der Putz-<br />
herstellerangaben)<br />
• Aufziehen der ersten Putzmörtelschicht<br />
von Hand oder masch<strong>in</strong>ell<br />
• Planebenes Abziehen <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em Richt-<br />
scheit<br />
• Nach vorgeschriebener Wartezeit Auf-<br />
trag der zweiten Schicht <strong>in</strong> Kornstärke<br />
von Hand oder masch<strong>in</strong>ell<br />
• Strukturierung je nach gewünschtem<br />
Putzcharakter<br />
8.2.3 Putze für Wärmedämm-<br />
verb<strong>und</strong>systeme auf Kalksandste<strong>in</strong>-<br />
Mauerwerk<br />
Putzsysteme für WDVS bestehen aus ei-<br />
nem Unterputz <strong>mit</strong> Bewehrungsgewebe-<br />
e<strong>in</strong>lage <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em Oberputz. Die Beweh-<br />
rungse<strong>in</strong>lage aus Glasgewebe hat u.a. die<br />
Funktion, die <strong>in</strong> jedem m<strong>in</strong>eralischen<br />
Baustoff auftretenden Risse auf mehrere<br />
weniger breite Risse <strong>mit</strong> unschädlichen<br />
Rissbreiten zu beschränken. Bei der Ver-<br />
arbeitung ist zu beachten, dass das Ge-<br />
webe glatt <strong>und</strong> faltenfrei sowie ohne Hohl-<br />
lagen zu verlegen ist <strong>und</strong> nicht geknickt<br />
werden darf. Das Gewebe soll <strong>in</strong> etwa im<br />
äußeren Drittelpunkt der Unterputzdicke<br />
angeordnet werden. Die Gewebebahnen<br />
s<strong>in</strong>d <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er Überlappungsbreite von<br />
m<strong>in</strong>destens 10cm auszuführen. Im Be-<br />
71<br />
Planebenes Abziehen e<strong>in</strong>es Innenputzes <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em Richtscheit.<br />
Innenraum <strong>mit</strong> verputzten Wänden.<br />
reich von Fenster- <strong>und</strong> Türöffnungen s<strong>in</strong>d<br />
die Öffnungsecken <strong>mit</strong> diagonal ausge-<br />
richteten, ausreichend großen Gewebe-<br />
streifen zusätzlich zu bewehren.<br />
Als Putze stehen Kunstharzputze <strong>und</strong> mi-<br />
neralische Putze zur Verfügung. Darüber<br />
h<strong>in</strong>aus wird nach Dünn- <strong>und</strong> Dickputzen<br />
unterschieden. Die Putzdicke hat <strong>in</strong>sbe-<br />
sondere bei verklebten <strong>und</strong> verdübelten<br />
WDVS E<strong>in</strong>fluss auf die schalldämmenden<br />
Eigenschaften der gesamten Außenwand.<br />
8.3 Innenputze<br />
8.3.1 Konventionelle Innenputze<br />
Innenputze können die Luftfeuchte im<br />
Raum durch Feuchtigkeitsaufnahme <strong>und</strong><br />
-abgabe ausgleichen <strong>und</strong> geben darüber<br />
h<strong>in</strong>aus der Wand <strong>und</strong> der Decke e<strong>in</strong>e<br />
ebene, fugenfreie Oberfläche als Unter-<br />
gr<strong>und</strong> für Anstriche oder Tapeten. Bei den<br />
Innenputzen werden folgende Anwen-<br />
dungsbereiche unterschieden:<br />
108
108<br />
• Innenwand- <strong>und</strong> Innendeckenputz für<br />
Räume <strong>mit</strong> üblicher Luftfeuchte e<strong>in</strong>-<br />
schließlich häuslicher Küchen <strong>und</strong><br />
Bäder<br />
• Innenwand- oder Innendeckenputz für<br />
Feucht- oder Nassräume<br />
Im Innenbereich werden Kalkputze oder<br />
gips- bzw. anhydritgeb<strong>und</strong>ene Putze be-<br />
vorzugt. E<strong>in</strong>lagige Innenputze können<br />
sowohl von Hand als auch <strong>mit</strong> Putz-<br />
masch<strong>in</strong>en <strong>in</strong> Dicken von etwa 10 mm<br />
aufgebracht werden. Für Bereiche <strong>mit</strong> hö-<br />
herer <strong>und</strong> lang andauernder Wasser-<br />
belastung oder bei höherer mechani-<br />
scher Beanspruchung s<strong>in</strong>d solche Putze<br />
nicht geeignet. Für diesen Anwendungs-<br />
bereich werden Innenputze auf Zement-<br />
basis e<strong>in</strong>gesetzt. Häusliche Bäder oder<br />
Küchen s<strong>in</strong>d nur ger<strong>in</strong>g feuchtebelastet<br />
<strong>und</strong> zählen im S<strong>in</strong>ne der DIN V 18550<br />
nicht zu den Feuchträumen. Daher kön-<br />
nen Bäder <strong>und</strong> Küchen auch <strong>mit</strong><br />
Gipsputzen verputzt werden.<br />
8.3.2 Dünnlagen-, Spachtel- <strong>und</strong><br />
Glättputze<br />
<strong>PORIT</strong>-Porenbeton <strong>und</strong> Kalksandste<strong>in</strong>e<br />
werden <strong>mit</strong> hoher Maßgenauigkeit produ-<br />
ziert, so dass bei fachgerechter Ver-<br />
arbeitung planebenes Mauerwerk ent-<br />
steht. Für die Herstellung e<strong>in</strong>er ebenen<br />
Wandoberfläche genügt e<strong>in</strong>e dünne Putz-<br />
schicht. Hierzu bieten die Putzhersteller<br />
Dünnlagen- <strong>und</strong> Spachtelputze an. Diese<br />
Putze eignen sich besonders dann, wenn<br />
der Untergr<strong>und</strong> tapeziert werden soll. Soll<br />
die Wandfläche nur angestrichen werden,<br />
wird empfohlen, den dünnen Putz <strong>in</strong> zwei<br />
Schichten aufzutragen. Dünnlagen- oder<br />
Spachtelputze s<strong>in</strong>d spezielle Putze <strong>mit</strong><br />
den B<strong>in</strong>de<strong>mit</strong>teln Gips, Gipskalk oder<br />
Kalkzement bzw. Kunstharzen. Das<br />
Wasserrückhaltevermögen <strong>und</strong> die<br />
Haftungseigenschaften s<strong>in</strong>d auf die je-<br />
weiligen Putzuntergründe abgestimmt.<br />
Vor dem Auftragen von Dünnlagen- <strong>und</strong><br />
Spachtelputzen auf Planste<strong>in</strong>- oder Plan-<br />
elemente-Mauerwerk ist darauf zu ach-<br />
ten, dass die Lagerfugen vollständig <strong>mit</strong><br />
Mörtel gefüllt s<strong>in</strong>d. Dabei sollte die<br />
72<br />
Fugendicke von 1 bis 3 mm den Anforde-<br />
rungen an Planste<strong>in</strong>-Mauerwerk genü-<br />
gen. Der kraft- <strong>und</strong> formschlüssige Ver-<br />
b<strong>und</strong> zwischen Ste<strong>in</strong> <strong>und</strong> Fugenmörtel<br />
muss auf der gesamten Lagerfugenfläche<br />
sichergestellt se<strong>in</strong>. Die Stoßfugen werden<br />
bei Planste<strong>in</strong>-Mauerwerk üblicherweise<br />
nicht vermörtelt, weil es nicht notwendig<br />
ist. Solange die Stoßfugenbreite weniger<br />
als 5 mm breit ist, handelt es sich gemäß<br />
DIN 1053-1 um e<strong>in</strong>e sachgerechte Aus-<br />
führung. Ist die Stoßfuge breiter als 5 mm,<br />
muss sie vermörtelt werden. Dennoch<br />
sollten auch dünnere Stoßfugen vor dem<br />
Auftrag von Dünnlagen- oder Spachtel-<br />
putzen verspachtelt werden.<br />
Für <strong>PORIT</strong>-Porenbetonwände wird darü-<br />
ber h<strong>in</strong>aus e<strong>in</strong> Glättputz angeboten, des-<br />
sen Schichtdicke etwa 5 mm beträgt.<br />
Glättputz ist e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>lagiger Fe<strong>in</strong>putz auf<br />
Gipsbasis. Der Putz wird nach dem Auf-<br />
tragen <strong>mit</strong> der Traufel sofort geglättet.
9.1 Allgeme<strong>in</strong>es<br />
Befestigungen <strong>und</strong> Verankerungen <strong>in</strong><br />
Kalksandste<strong>in</strong> <strong>und</strong> <strong>PORIT</strong>-Porenbeton<br />
lassen sich e<strong>in</strong>fach <strong>und</strong> problemlos aus-<br />
führen. Der Baustoff <strong>–</strong> ob leicht wie<br />
<strong>PORIT</strong>-Porenbeton, oder fest wie Kalk-<br />
sandste<strong>in</strong> <strong>–</strong> erlaubt unter Beachtung der<br />
zu erwartenden Belastung den gezielten<br />
E<strong>in</strong>satz geeigneter Verfahren. Je nach<br />
Verankerungsgr<strong>und</strong>, Art <strong>und</strong> Größe der<br />
aufzunehmenden Belastung stehen für<br />
Befestigungen folgende Systeme zur Ver-<br />
fügung:<br />
• Nägel, Spiralnägel <strong>und</strong> Schrauben<br />
für Befestigungen an Wänden aus<br />
<strong>PORIT</strong>-Porenbeton<br />
• Dübelsysteme für Befestigungen an<br />
Wänden aus <strong>PORIT</strong>-Porenbeton <strong>und</strong><br />
Kalksandste<strong>in</strong> (Kunststoffdübel,<br />
Injektionsdübel)<br />
• Bolzen für Durchsteckmontagen <strong>in</strong><br />
Wänden aus <strong>PORIT</strong>-Porenbeton<br />
9 Befestigungen<br />
Nägel <strong>und</strong> Dübel werden sowohl unter<br />
Zug- <strong>und</strong> Schrägzug- als auch unter<br />
Druckbelastung beansprucht. Dübel-<br />
<strong>und</strong> Nagelverb<strong>in</strong>dungen sollen langzeitig<br />
belastbare Systeme darstellen, die auch<br />
weiteren Beanspruchungen, wie hohe<br />
Temperaturen <strong>und</strong> Brandlasten, ausge-<br />
setzt werden können. Befestigungs<strong>mit</strong>tel<br />
für den Außenbereich müssen rostge-<br />
schützt bzw. nichtrostend se<strong>in</strong>. Die glei-<br />
che Ausführung empfiehlt sich auch im<br />
Inneren von Gebäuden, besonders <strong>in</strong><br />
Feuchträumen.<br />
9.2 Nägel <strong>und</strong> Schrauben für<br />
Befestigungen an Wänden aus<br />
<strong>PORIT</strong>-Porenbeton<br />
Nageltypen für Befestigungen an Wänden aus <strong>PORIT</strong>-Porenbeton.<br />
Kunststoffdübel <strong>in</strong> <strong>PORIT</strong>-Porenbeton.<br />
Zur Verankerung von Lasten <strong>in</strong> <strong>PORIT</strong>-<br />
Porenbeton besteht die Möglichkeit,<br />
Nägel, Spiralnägel oder Schrauben zu<br />
verwenden. Die Befestigung der Nägel<br />
<strong>und</strong> Schrauben erfolgt ohne weitere<br />
73<br />
Kunststoffdübel <strong>in</strong> <strong>PORIT</strong>-Porenbeton.<br />
Kunststoffdübel <strong>in</strong> Kalksand-Lochste<strong>in</strong>.<br />
Hilfs<strong>mit</strong>tel, wie Dübelhülsen, un<strong>mit</strong>telbar<br />
im Porenbeton. Auf diese Art können<br />
leichte Ausbauteile befestigt werden. E<strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>faches Befestigungs<strong>mit</strong>tel ist e<strong>in</strong> ko-<br />
nisch geschmiedeter Porenbeton-Vier-<br />
kantnagel, der schräg <strong>in</strong> den Untergr<strong>und</strong><br />
e<strong>in</strong>getrieben wird. Durch zimmermanns-<br />
mäßiges E<strong>in</strong>schlagen (diagonal) wird die<br />
Haltekraft der Gesamtbefestigung er-<br />
höht. Der feuerverz<strong>in</strong>kte Vierkantnagel<br />
eignet sich für untergeordnete Befes-<br />
tigungen aller Art. Zur Befestigung von<br />
Konterlatten, z.B. für Fassadenbeklei-<br />
dungen, können feuerverz<strong>in</strong>kte Spiral-<br />
nägel verwendet werden. E<strong>in</strong>e weitere<br />
Variante ist der Porenbeton-Nagel, der<br />
ohne vorzubohren <strong>in</strong> den Untergr<strong>und</strong> e<strong>in</strong>-<br />
getrieben wird. Solche E<strong>in</strong>schlagnägel<br />
werden z.B. für Lattenunterkonstruk-<br />
tionen <strong>und</strong> die Befestigung von Halte-<br />
rungen von Gas- oder Wasserleitungen<br />
verwendet. Die Belastbarkeit der Nägel<br />
109
109<br />
Injektionsdübel ohne H<strong>in</strong>terschnitt für <strong>PORIT</strong>-Porenbeton.<br />
ist wesentlich von der Festigkeitsklasse<br />
des <strong>PORIT</strong>-Porenbetons abhängig.<br />
Neben vielen weiteren Nagelarten gibt es<br />
zur Befestigung <strong>in</strong> Porenbeton spezielle<br />
Schrauben, die direkt <strong>in</strong> den Untergr<strong>und</strong><br />
e<strong>in</strong>geschraubt werden.<br />
9.3 Dübelsysteme für Befestigun-<br />
gen an Wänden aus <strong>PORIT</strong>-Poren-<br />
beton <strong>und</strong> Kalksandste<strong>in</strong><br />
9.3.1 Kunststoffdübel<br />
Als Kunststoffdübel wird e<strong>in</strong>e Befes-<br />
tigungse<strong>in</strong>heit, bestehend aus e<strong>in</strong>er<br />
Dübelhülse <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em dazugehörigen<br />
Spreizelement (Schraube <strong>mit</strong> Holz-<br />
schraubengew<strong>in</strong>de) bezeichnet. Länge<br />
<strong>und</strong> Geometrie von Schraube <strong>und</strong> Hülse<br />
s<strong>in</strong>d exakt aufe<strong>in</strong>ander abgestimmt, um<br />
e<strong>in</strong> optimales Spreizverhalten bei der<br />
Montage zu gewährleisten. Die Dübel-<br />
hülse besitzt e<strong>in</strong>en Kragen, der die<br />
Solle<strong>in</strong>baulage sicherstellt <strong>und</strong> verh<strong>in</strong>-<br />
dert, dass der Dübel bei der Montage <strong>in</strong><br />
das Bohrloch h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>rutscht. Beim E<strong>in</strong>-<br />
drehen der Schraube presst sich die<br />
Dübelhülse gegen die Bohrlochwand. Bei<br />
weniger festen Baustoffen, wie <strong>PORIT</strong>-<br />
Porenbeton niedriger Festigkeitsklasse,<br />
drückt sich die Dübelhülse <strong>mit</strong> profilierter<br />
Außenkontur <strong>in</strong> den Baustoff e<strong>in</strong>. Bei<br />
Vollste<strong>in</strong>en aus Kalksandste<strong>in</strong> werden<br />
Zuglasten durch Reibung zwischen<br />
Dübelhülse <strong>und</strong> Bohrlochwand übertra-<br />
gen. In Lochste<strong>in</strong>en aus Kalksandste<strong>in</strong><br />
werden Reibungskräfte nur im Bereich<br />
der angeschnittenen Stege e<strong>in</strong>geleitet.<br />
Zusätzlich wird auch bei Kalksandste<strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ger Anteil der Zuglast durch me-<br />
chanische Verzahnung zwischen der<br />
Dübelhülse <strong>und</strong> den durchbohrten Ste<strong>in</strong>-<br />
stegen übertragen. Dübel s<strong>in</strong>d richtig ver-<br />
ankert, wenn sich weder die Dübelhülse<br />
nach dem vollständigen E<strong>in</strong>drehen der<br />
Schraube dreht noch e<strong>in</strong> leichtes<br />
Weiterdrehen der Schraube möglich ist.<br />
Dübel <strong>mit</strong> bauaufsichtlicher Zulassung<br />
dürfen für die Befestigung von tragenden<br />
Konstruktionen e<strong>in</strong>gesetzt werden. Die<br />
Belastungswerte für solche Dübel s<strong>in</strong>d<br />
Bestandteil der Zulassung. Weitere<br />
Dübel, für die ke<strong>in</strong>e bauaufsichtliche<br />
Zulassung vorliegt, können für unterge-<br />
ordnete Anwendungsfälle entsprechend<br />
den Angaben der Dübelhersteller e<strong>in</strong>ge-<br />
setzt werden.<br />
9.3.2 Injektionsdübel<br />
Injektionsdübel bestehen aus e<strong>in</strong>em<br />
Befestigungsteil, z. B. e<strong>in</strong>er Gew<strong>in</strong>de-<br />
stange oder e<strong>in</strong>er Innengew<strong>in</strong>dehülse,<br />
<strong>und</strong> Injektionsmörtel, der bei modernen<br />
Systemen vorkonfektioniert <strong>in</strong> Kar-<br />
tuschen geliefert wird. Als B<strong>in</strong>de<strong>mit</strong>tel<br />
kommt Kunstharz, e<strong>in</strong>e Mischung aus<br />
Kunstharz <strong>und</strong> Zement oder e<strong>in</strong> schnell-<br />
b<strong>in</strong>dender Mörtel <strong>mit</strong> m<strong>in</strong>eralischen<br />
B<strong>in</strong>de<strong>mit</strong>teln zur Anwendung. Der Injek-<br />
tionsmörtel wird entweder vor dem<br />
E<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen des E<strong>in</strong>steckelementes oder<br />
durch das E<strong>in</strong>steckelement <strong>in</strong> das<br />
Bohrloch gepresst. Nach E<strong>in</strong>haltung e<strong>in</strong>er<br />
entsprechenden Aushärtezeit wird e<strong>in</strong><br />
Verb<strong>und</strong> zwischen E<strong>in</strong>steckelement <strong>und</strong><br />
Injektionsmasse <strong>und</strong> so<strong>mit</strong> e<strong>in</strong>e spreiz-<br />
druckfreie Verankerung zur Laste<strong>in</strong>-<br />
leitung <strong>in</strong> <strong>PORIT</strong>-Porenbeton oder Kalk-<br />
sandste<strong>in</strong> erreicht. Um <strong>in</strong> Lochste<strong>in</strong>en die<br />
Mörtelmenge zu begrenzen, werden<br />
Netzhülsen oder Ankerhülsen aus Metall<br />
oder Kunststoff angeboten. Beim E<strong>in</strong>-<br />
pressen des Mörtels spannt <strong>und</strong> verwölbt<br />
74<br />
Injektionsdübel <strong>mit</strong> Netzhülse für Kalksand-Lochste<strong>in</strong>e.<br />
sich das Netz <strong>und</strong> passt sich dem<br />
Hohlraum im Mauerwerk an. Daher muss<br />
zum Erreichen der angestrebten Trag-<br />
fähigkeit nicht der gesamte Hohlraum im<br />
Ste<strong>in</strong> verfüllt werden.<br />
9.4 Bolzen für Durchsteckmontagen<br />
<strong>in</strong> Wänden aus <strong>PORIT</strong>-Porenbeton<br />
Für schwere Lasten wie Sanitäre<strong>in</strong>rich-<br />
tungen kann bei <strong>PORIT</strong>-Porenbeton die<br />
Befestigung <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Durchsteck-<br />
montage gewählt werden. Hierzu wird e<strong>in</strong><br />
Gew<strong>in</strong>debolzen <strong>in</strong> geeigneter Abmes-<br />
sung durch die Porenbetonwand ge-<br />
steckt. Der Gew<strong>in</strong>debolzen wird an der<br />
Vorderseite <strong>mit</strong> dem Befestigungs-<br />
element <strong>und</strong> auf der Rückseite der Wand<br />
<strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er Ankerplatte verschraubt. Zum<br />
Versenken der Ankerplatte <strong>in</strong> der Wand<br />
wird vor der Montage e<strong>in</strong>e Vertiefung er-<br />
zeugt. Nach Fertigstellung der Montage<br />
wird die Vertiefung auf der Rückseite <strong>mit</strong><br />
Dämm-Mörtel verschlossen.<br />
Durchsteckmontage.
10.1 Bücher<br />
[1] B<strong>und</strong>esverband Porenbeton<strong>in</strong>dustrie e.V., Wiesbaden<br />
(Hrsg.); Weber, Helmut, Hullmann, He<strong>in</strong>z: Porenbeton-<br />
Handbuch. Planen <strong>und</strong> <strong>Bauen</strong> <strong>mit</strong> System. Wiesbaden:<br />
Bauverlag 2002<br />
[2] Homann, Mart<strong>in</strong>: Richtig <strong>Bauen</strong> <strong>mit</strong> Porenbeton.<br />
Stuttgart: Fraunhofer IRB Verlag, 2003<br />
[3] KS-Info GmbH: Kalksandste<strong>in</strong>. Planung, Konstruktion,<br />
Ausführung. Düsseldorf: Verlag Bau+Technik, 2003<br />
10.2 Normen<br />
[4] DIN V 106 Kalksandste<strong>in</strong>e:<br />
[4.1] DIN V 106-1, Ausgabe: 2003-02 Kalksandste<strong>in</strong>e <strong>–</strong><br />
Teil 1: Voll-, Loch-, Block-, Hohlblock-, Planste<strong>in</strong>e,<br />
Planelemente, Fasenste<strong>in</strong>e, Bauplatten, Formste<strong>in</strong>e<br />
[4.2] DIN V 106-2, Ausgabe: 2003-02 Kalksandste<strong>in</strong>e <strong>–</strong><br />
Teil 2: Vormauerste<strong>in</strong>e <strong>und</strong> Verblender<br />
[5] DIN EN 998-1, Ausgabe: 2003-09 Festlegungen für<br />
Mörtel im Mauerwerksbau <strong>–</strong> Teil 1: Putzmörtel<br />
[6] DIN 1053 Mauerwerk:<br />
[6.1] DIN 1053-1, Ausgabe: 1996-11 Mauerwerk <strong>–</strong><br />
Teil 1: Berechnung <strong>und</strong> Ausführung<br />
[6.2] DIN 1053-2, Ausgabe: 1996-11 Mauerwerk <strong>–</strong><br />
Teil 2: Mauerwerksfestigkeitsklassen aufgr<strong>und</strong> von<br />
Eignungsprüfungen<br />
[7] DIN 1055-1, Ausgabe: 2002-06 E<strong>in</strong>wirkungen auf<br />
Tragwerke <strong>–</strong> Teil 1: Wichten <strong>und</strong> Flächenlasten von<br />
Baustoffen, Bauteilen <strong>und</strong> Lagerstoffen<br />
[8] DIN 4102 Brandverhalten von Baustoffen <strong>und</strong> Bauteilen<br />
[8.1] DIN 4102-1, Ausgabe: 1998-05 Brandverhalten von<br />
Baustoffen <strong>und</strong> Bauteilen <strong>–</strong> Teil 1: Baustoffe; Begriffe,<br />
Anforderungen <strong>und</strong> Prüfungen<br />
[8.2] DIN 4102-2, Ausgabe: 1977-09 Brandverhalten von<br />
Baustoffen <strong>und</strong> Bauteilen <strong>–</strong> Teil 2: Bauteile; Begriffe,<br />
Anforderungen <strong>und</strong> Prüfungen<br />
[8.3] DIN 4102-3, Ausgabe: 1977-09 Brandverhalten von<br />
Baustoffen <strong>und</strong> Bauteilen <strong>–</strong> Teil 3: Brandwände <strong>und</strong> nicht-<br />
tragende Außenwände; Begriffe, Anforderungen <strong>und</strong><br />
Prüfungen<br />
[8.4] DIN 4102-4, Ausgabe: 1994-03 Brandverhalten von<br />
Baustoffen <strong>und</strong> Bauteilen <strong>–</strong> Teil 4: Zusammenstellung <strong>und</strong><br />
Anwendung klassifizierter Baustoffe, Bauteile <strong>und</strong><br />
Sonderbauteile<br />
[9] DIN 4103-1, Ausgabe: 1984-07 Nichttragende <strong>in</strong>nere<br />
Trennwände; Anforderungen, Nachweise<br />
[10] DIN 4108 Wärmeschutz <strong>und</strong> Energiee<strong>in</strong>sparung <strong>in</strong><br />
Gebäuden:<br />
[10.1] DIN 4108-2, Ausgabe: 2003-07 Wärmeschutz <strong>und</strong><br />
Energiee<strong>in</strong>sparung <strong>in</strong> Gebäuden <strong>–</strong> Teil 2: M<strong>in</strong>dest-<br />
anforderungen an den Wärmeschutz<br />
[10.2] DIN 4108-3, Ausgabe: 2001-07 Wärmeschutz <strong>und</strong><br />
Energiee<strong>in</strong>sparung <strong>in</strong> Gebäuden <strong>–</strong> Teil 3: Klimabed<strong>in</strong>gter<br />
Feuchteschutz; Anforderungen, Berechnungsverfahren<br />
10 Literatur<br />
75<br />
<strong>und</strong> H<strong>in</strong>weise für Planung <strong>und</strong> Ausführung<br />
[10.3] DIN 4108-7, Ausgabe: 2001-08 Wärmeschutz <strong>und</strong><br />
Energiee<strong>in</strong>sparung <strong>in</strong> Gebäuden <strong>–</strong> Teil 7: Luftdichtheit<br />
von Gebäuden; Anforderungen, Planungs- <strong>und</strong><br />
Ausführungsempfehlungen sowie -beispiele<br />
[10.4] DIN 4108 Beiblatt 2, Ausgabe: 2004-01 Wärmeschutz<br />
<strong>und</strong> Energiee<strong>in</strong>sparung <strong>in</strong> Gebäuden <strong>–</strong> Beiblatt 2:<br />
Wärmebrücken; Planungs- <strong>und</strong> Ausführungsbeispiele<br />
[11] DIN 4109, Ausgabe: 1989-11 Schallschutz im Hochbau;<br />
Anforderungen <strong>und</strong> Nachweise<br />
[12] DIN 4109 Beiblatt 1, Ausgabe: 1989-11 Schallschutz im<br />
Hochbau; Ausführungsbeispiele <strong>und</strong> Rechenverfahren<br />
[13] DIN 4109 Beiblatt 2, Ausgabe 1989-11 Schallschutz im<br />
Hochbau; H<strong>in</strong>weise für Planung <strong>und</strong> Ausführung;<br />
Vorschläge für e<strong>in</strong>en erhöhten Schallschutz;<br />
Empfehlungen für den Schallschutz im eigenen Wohn-<br />
oder Arbeitsbereich<br />
[14] DIN V 4165, Ausgabe: 2003-06 Porenbetonste<strong>in</strong>e;<br />
Planste<strong>in</strong>e <strong>und</strong> Planelemente<br />
[15] DIN 4166, Ausgabe: 1997-10 Porenbeton-Bauplatten<br />
<strong>und</strong> Porenbeton-Planbauplatten<br />
[16] DIN 4226 Geste<strong>in</strong>skörnungen für Beton <strong>und</strong> Mörtel:<br />
[16.1] DIN 4226-1, Ausgabe: 2001-07 Geste<strong>in</strong>skörnungen für<br />
Beton <strong>und</strong> Mörtel <strong>–</strong> Teil 1: Normale <strong>und</strong> schwere<br />
Geste<strong>in</strong>skörnungen<br />
[16.2] DIN 4226-2, Ausgabe: 2002-02 Geste<strong>in</strong>skörnungen für<br />
Beton <strong>und</strong> Mörtel <strong>–</strong> Teil 2: Leichte Geste<strong>in</strong>skörnungen<br />
(Leichtzuschläge)<br />
[17] DIN EN ISO 6946, Ausgabe 2003-10 Bauteile; Wärme-<br />
durchlasswiderstand <strong>und</strong> Wärmedurchgangskoeffizient;<br />
Berechnungsverfahren<br />
[18] DIN 18165-2, Ausgabe: 2001-09 Faserdämmstoffe für<br />
das Bauwesen <strong>–</strong> Teil 2: Dämmstoffe für die Trittschall-<br />
dämmung<br />
[19] DIN 18195 Bauwerksabdichtungen:<br />
[19.1] DIN 18195-4, Ausgabe: 2000-08 Bauwerksabdichtungen<br />
<strong>–</strong> Teil 4: Abdichtungen gegen Bodenfeuchte<br />
(Kapillarwasser, Haftwasser) <strong>und</strong> nichtstauendes<br />
Sickerwasser an Bodenplatten <strong>und</strong> Wänden, Bemessung<br />
<strong>und</strong> Ausführung<br />
[19.2] DIN 18195-6, Ausgabe: 2000-08 Bauwerksabdichtungen<br />
<strong>–</strong> Teil 6: Abdichtungen gegen von außen drückendes<br />
Wasser <strong>und</strong> aufstauendes Sickerwasser, Bemessung <strong>und</strong><br />
Ausführung<br />
[20] DIN 18516 Außenwandbekleidungen, h<strong>in</strong>terlüftet:<br />
[20.1] DIN 18516-1, Ausgabe: 1999-12 Außenwandbekleidun-<br />
gen, h<strong>in</strong>terlüftet <strong>–</strong> Teil 1: Anforderungen, Prüfgr<strong>und</strong>sätze<br />
[20.2] DIN 18516-3, Ausgabe: 1999-12 Außenwandbeklei-<br />
dungen, h<strong>in</strong>terlüftet <strong>–</strong> Teil 3: Naturwerkste<strong>in</strong>; Anforde-<br />
rungen, Bemessung<br />
[20.3] DIN 18516-4, Ausgabe: 1990-02 Außenwandbeklei-<br />
dungen, h<strong>in</strong>terlüftet <strong>–</strong> Teil 4: E<strong>in</strong>scheiben-Sicherheitsglas;<br />
Anforderungen, Bemessung, Prüfung<br />
10
10<br />
[21] DIN V 18550 Putz:<br />
[21.1] DIN V 18550-1, Ausgabe: 1985-01 Putz <strong>–</strong> Teil 1: Begriffe<br />
<strong>und</strong> Anforderungen<br />
[21.2] DIN V 18550-2, Ausgabe: 1985-01 Putz <strong>–</strong> Teil 2: Putze aus<br />
Mörteln <strong>mit</strong> m<strong>in</strong>eralischen B<strong>in</strong>de<strong>mit</strong>teln; Ausführung<br />
[21.3] DIN V 18550-4, Ausgabe: 1993-08 Putz; Leichtputze;<br />
Ausführung<br />
[22] DIN 18558, Ausgabe: 1985-01 Kunstharzputze; Begriffe,<br />
Anforderungen, Ausführung<br />
[23] VDI 4100, Ausgabe: 1994-09 Schallschutz von<br />
Wohnungen; Kriterien für Planung <strong>und</strong> Beurteilung<br />
10.3 Verordnungen<br />
[24] Verordnung über energiesparenden Wärmeschutz <strong>und</strong><br />
energiesparende Anlagentechnik bei Gebäuden<br />
(Energiee<strong>in</strong>sparverordnung <strong>–</strong> EnEV). Vom 16.11.2001<br />
10.4 Richtl<strong>in</strong>ien<br />
[25] Deutscher Ausschuss für Stahlbeton: Richtl<strong>in</strong>ien für die<br />
Bemessung <strong>und</strong> Ausführung von Flachstürzen, berich-<br />
tigte Fassung Juli 1979<br />
[26] Richtl<strong>in</strong>ie für die Verwendung brennbarer Baustoffe im<br />
Hochbau (RbBH), Fassung September 1990<br />
[27] Deutsche Bauchemie: Richtl<strong>in</strong>ie für die Planung <strong>und</strong><br />
Ausführung von Abdichtungen erdberührter Bauteile <strong>mit</strong><br />
flexiblen Dichtungsschlämmen, 1. Ausgabe Januar 1999<br />
10.5 Merkblätter<br />
[28] Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft für<br />
Bauwerkserhaltung <strong>und</strong> Denkmalpflege e.V.: Fachwerk-<br />
<strong>in</strong>standsetzung nach WTA; Verschiedene Merkblätter<br />
[29] Merkblatt DGfM, nichttragende <strong>in</strong>nere Trennwände<br />
10.6 Zulassungen<br />
[30] Deutsches Institut für Bautechnik: Allgeme<strong>in</strong>e bauauf-<br />
sichtliche Zulassung Z-2.1-15: Bewehrte Porenbeton-<br />
stürze W aus dampfgehärtetem Porenbeton der Festig-<br />
keitsklasse 4,4. Berl<strong>in</strong>: 12.05.2003<br />
[31] Deutsches Institut für Bautechnik: Allgeme<strong>in</strong>e bauauf-<br />
sichtliche Zulassung Z-17.1-621: Fertigteilstürze aus<br />
Kalksandste<strong>in</strong>elementen. Berl<strong>in</strong>: 04.05.2000<br />
[32] Deutsches Institut für Bautechnik: Allgeme<strong>in</strong>e bauauf-<br />
sichtliche Zulassung Z-17.1-634: Porenbeton-Flach-<br />
stürze W. Berl<strong>in</strong>: 07.10.2003<br />
[33] Deutsches Institut für Bautechnik: Allgeme<strong>in</strong>e bauauf-<br />
sichtliche Zulassung Z-17.1-774: Kalksandste<strong>in</strong>-Plan-<br />
elemente-Fertigstürze (bezeichnet als KS-PE-Fertig-<br />
stürze). Berl<strong>in</strong>: 12.02.2002<br />
10.7 Software<br />
[34] B<strong>und</strong>esverband Porenbeton<strong>in</strong>dustrie e.V.: Porenbeton<br />
Wärmebrückenkatalog 2004.<br />
[35] KS-Info GmbH: Wärmebrückenkatalog Kalksandste<strong>in</strong>.<br />
Version 1.2<br />
76
<strong>PORIT</strong> GmbH<br />
Am Opel-Prüffeld 3 63110 Rodgau<br />
Telefon/Fax 06106/2809-99<br />
Rodgauer Baustoffwerke GmbH & Co KG<br />
Am Opel-Prüffeld 3 63110 Rodgau-Dudenhofen<br />
Telefon 06106/2809-0 Fax 06106/2809-40<br />
<strong>PORIT</strong> Vertriebszentrum Volkach<br />
Im Seele<strong>in</strong> 34 97332 Volkach<br />
Telefon 09381/8089-0 Fax 09381/8089-20<br />
<strong>PORIT</strong> Vertriebspartner<br />
Kalksandste<strong>in</strong>werk Differten/Saar Schenck<strong>in</strong>g GmbH & Co. KG<br />
Schäfereistraße 75a 66787 Wadgassen<br />
Telefon 06834/9600-0 Fax 06834/9600-30<br />
Porenbetonwerk Laussnitz GmbH & Co KG<br />
Werkstraße 9 01936 Laussnitz<br />
Telefon 035205/514-0 Fax 035205/514-33<br />
Vertriebslager Kernen/Stetten<br />
E. Bayer Baustoffwerke 73730 Essl<strong>in</strong>gen<br />
Telefon 0711/939290-88 Fax 0711/939290-40<br />
Vertriebslager Rhe<strong>in</strong>au-Freistett<br />
Baustoffwerke Peter 77863 Rhe<strong>in</strong>au-Freistett<br />
Telefon 07844/405-0 Fax 07844/405-15<br />
Porenbetonwerk Havelland GmbH & Co KG<br />
Veltener Straße 12/13 16515 Oranienburg-Germendorf<br />
Telefon 03301/5968-0 Fax 03301/530702<br />
Emsländer Baustoffwerke GmbH & Co KG<br />
Rakenerstraße 18 49733 Haren/Ems<br />
Telefon 05932/7271-0 Fax 05932/7271-90<br />
CIRKEL GmbH & Co KG<br />
Flaesheimer Straße 605 45721 Haltern am See<br />
Telefon 02364/9381-0 Fax 02364/9381-99<br />
<strong>PORIT</strong> onl<strong>in</strong>e:<br />
www.porit.de<br />
0106/K4