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SOWI.NEWS - Sozialwissenschaftliches Institut der Bundeswehr

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<strong>SOWI</strong>.<strong>NEWS</strong><br />

<strong>NEWS</strong>LETTER DES SOZIALWISSENSCHAFTLICHEN INSTITUTS DER BUNDESWEHR<br />

Heft 1 / 2010<br />

35 Jahre <strong>Sozialwissenschaftliches</strong> <strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong><br />

Festakt auf dem Campus Strausberg – Seite 1<br />

Die Berufsbiografie von Marineoffizieren. Ergebnisse <strong>der</strong> Befragungen <strong>der</strong> Crews VII/2005 bis VII/2008 an<br />

<strong>der</strong> Marineschule Mürwik – Seite 3<br />

„On the way to a European rationale in security and defence? National strategy documents in Germany,<br />

France and the United Kingdom.“ Internationaler Experten-Workshop am 10./11. Dezember 2009<br />

in Berlin – Seite 8<br />

„Friedensethik und Sicherheitspolitik. Weißbuch 2006 und EKD-Friedensdenkschrift 2007 in <strong>der</strong><br />

Diskussion.“ Buchpräsentation <strong>der</strong> Verlagspublikation – Seite 8<br />

35 Jahre <strong>Sozialwissenschaftliches</strong><br />

<strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong><br />

Festakt auf dem Campus Strausberg<br />

Am Mittwoch, den 9. Dezember 2009, beging<br />

das Sozialwissenschaftliche <strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong><br />

(SWInstBw, auch „<strong>SOWI</strong>“ genannt) in<br />

Strausberg sein 35-jähriges Bestehen mit einem<br />

Festakt und anschließenden Empfang. Zu diesem<br />

Anlass fanden sich zahlreiche Vertreter aus<br />

Politik, Wissenschaft und <strong>Bundeswehr</strong> auf dem<br />

Campus Strausberg ein.<br />

Der Direktor und Professor Dr. Ernst-Christoph<br />

Meier begrüßte die Gäste und unterstrich seine<br />

Überzeugung, dass ohne sozialwissenschaftliche<br />

Expertise Antworten auf die Komplexität des<br />

Umfelds, in dem die Streitkräfte heutzutage<br />

agieren, nicht zu finden seien. Das Motto des<br />

<strong>Institut</strong>s – „Mehr verstehen. Besser entscheiden.“<br />

– bringe dieses Verständnis auf den Punkt.<br />

Im Rahmen des Festakts hielt in Vertretung des<br />

Generalinspekteurs <strong>der</strong> Chef des Stabes des<br />

Führungsstabes <strong>der</strong> Streitkräfte Konteradmiral<br />

Manfred Nielson die Festrede. Er betonte, das<br />

<strong>Institut</strong> sei heute aus <strong>der</strong> Ressortforschung des<br />

Bundes nicht mehr wegzudenken und habe einexzellentes<br />

Ansehen im In- und Ausland erwor-<br />

Neues aus dem <strong>Institut</strong> – Seite 9<br />

ben. Admiral Nielson legte weiterhin dar, dass<br />

das <strong>SOWI</strong> Ausdruck einer <strong>Bundeswehr</strong> sei, die<br />

auf Demokratie ausgerichtet und fähig zur kritischen<br />

Selbstreflexion ist. Das <strong>SOWI</strong> sei im<br />

Spannungsfeld zwischen Militär und Sozialwissenschaften,<br />

zwischen Auftragsforschung und<br />

Freiheit <strong>der</strong> Wissenschaft bisweilen unbequem,<br />

aber nie unbotmäßig gewesen.<br />

Er wünschte dem<br />

<strong>Institut</strong> für die<br />

nächsten Jahrzehnte<br />

alles Gute<br />

„auf einem bisweilen<br />

steinigen,<br />

aber immer lohnenden<br />

Weg des<br />

Erkenntnisgewinns“.<br />

In einem Grußwort<br />

unterstrich<br />

<strong>der</strong> Amtschef<br />

Streitkräfteamt<br />

Generalmajor<br />

Thomas Wollny<br />

zudem die her-<br />

Konteradmiral Manfred Nielson<br />

während seiner Rede (Quelle:<br />

SWInstBw, Dezember 2009)<br />

ausragende Rolle des Sozialwissenschaftlichen<br />

<strong>Institut</strong>s als eine <strong>der</strong> „Perlen“ unter den Einrichtungen<br />

<strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong>.<br />

<strong>Sozialwissenschaftliches</strong> <strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> | 1


Als Vertreter <strong>der</strong> Wissenschaft hob Professor<br />

Dr. Thomas Jäger von <strong>der</strong> Universität zu Köln<br />

hervor, dass es eine Leistung des <strong>SOWI</strong> sei,<br />

auch 35 Jahre nach seiner Gründung die einzige<br />

wissenschaftliche Einrichtung in Deutschland zu<br />

sein, die sich aus militärsoziologischer Perspektive<br />

mit dem Verhältnis von Gesellschaft und<br />

Streitkräfte auseinan<strong>der</strong>setzt.<br />

Der Bürgermeister <strong>der</strong> Stadt Strausberg Hans<br />

Peter Thierfeld überbrachte die Glückwünsche<br />

<strong>der</strong> Stadt und beschrieb in seinem Grußwort das<br />

<strong>SOWI</strong> als ein Aushängeschild für Wissenschaft<br />

in Strausberg und Brandenburg.<br />

Der Festakt, <strong>der</strong> musikalisch durch das Saxophonensemble<br />

des Wehrbereichsmusikkorps III<br />

<strong>SOWI</strong>.<strong>NEWS</strong><br />

Analysen - Berichte - Hintergründe<br />

Erfurt begleitet wurde, schloss mit einem Empfang<br />

im Foyer <strong>der</strong> Akademie <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong><br />

für Information und Kommunikation ab, bei<br />

dem die zahlreichen Gäste – darunter <strong>der</strong> Beauftragte<br />

für Son<strong>der</strong>aufgaben im Bereich <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong><br />

in den Neuen Län<strong>der</strong>n Staatssekretär a.<br />

D. Werner Ablaß, Beate Blechinger, Abgeordnete<br />

des Brandenburgischen Landtags und <strong>der</strong><br />

Amtschef des Personalamts <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong><br />

Generalmajor Manfred Schlenker, <strong>der</strong> Abteilungsleiter<br />

PSZ Dr. Georg Wilmers sowie die<br />

Dienststellenleiter des Standorts Strausberg und<br />

einige <strong>der</strong> ehemaligen Direktoren des <strong>SOWI</strong> –<br />

die Möglichkeit hatten, sich auszutauschen.<br />

Gäste des Festakts, v.l.n.r.: Kommandeur AIK Oberst Hecht, Amtschef SKA Generalmajor Thomas Wollny, Chef<br />

des Stabes im Führungsstab <strong>der</strong> Streitkräfte Konteradmiral Manfred Nielson, <strong>der</strong> Beauftragte für Son<strong>der</strong>aufgaben<br />

im Bereich <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> in den Neuen Län<strong>der</strong>n Staatssekretär a. D. Werner E. Ablaß, Direktor und Professor<br />

Dr. Ernst-Christoph Meier sowie <strong>der</strong> Bürgermeister <strong>der</strong> Stadt Strausberg Hans Peter Thierfeld<br />

<strong>Sozialwissenschaftliches</strong> <strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> | 2


Die Berufsbiografie von<br />

Marineoffizieren<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> Befragungen <strong>der</strong> Crews<br />

VII/2005 bis VII/2008 an <strong>der</strong> Marineschule<br />

Mürwik zu Berufswahl, beruflichen<br />

Erwartungen und <strong>der</strong> Evaluation<br />

<strong>der</strong> Offizierausbildung<br />

von Carsten Pietsch<br />

Hohe Anfor<strong>der</strong>ungen an die Marine<br />

Ob vor <strong>der</strong> libanesischen Küste beim Unterbinden<br />

von Waffenlieferungen an die Hisbollah<br />

o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Bekämpfung <strong>der</strong> Piraterie im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Mission NAVFOR ATALANTA: Die<br />

deutsche Marine hat zahlreichen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

zu begegnen, denn internationale Konfliktverhütung<br />

und Krisenbewältigung stehen im<br />

Aufgabenspektrum auch dieser Teilstreitkraft<br />

<strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> an vor<strong>der</strong>ster Stelle.<br />

Das Aufgabenprofil <strong>der</strong> Marine – dauerhaft in<br />

großer Entfernung und vor fremden Küsten sowie<br />

in multinationalen Kontexten und unter<br />

unterschiedlichsten Bedingungen operieren zu<br />

können – stellt hohe Ansprüche nicht nur an die<br />

Einheiten, die technische Ausstattung und die<br />

Organisation <strong>der</strong> Marine, son<strong>der</strong>n auch und vor<br />

allem an das Personal. Vor diesem Hintergrund<br />

und dem durch demografischen Wandel verschärften<br />

Wettbewerb um qualifizierten Nachwuchs<br />

erhalten erfolgreiche Personalgewinnung<br />

und -bindung sowie Berufszufriedenheit eine<br />

beson<strong>der</strong>e Bedeutung für eine zukunftsfähige<br />

<strong>Bundeswehr</strong>.<br />

Panelstudie über die Berufsbiografie von<br />

Marineoffizieren<br />

Das Sozialwissenschaftliche <strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong><br />

(<strong>SOWI</strong>) führt in seinem Forschungsschwerpunkt<br />

„Personalgewinnung und Personalbindung“<br />

eine Vielzahl von Studien durch,<br />

die wichtige Erkenntnisse für die Personalpolitik<br />

und Ausbildung in <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> liefern.<br />

Eine dieser Untersuchungen ist eine langfristig<br />

angelegte Panelstudie, in <strong>der</strong>en Rahmen seit<br />

fünf Jahren die Jahrgänge <strong>der</strong> Offizieranwärterinnen<br />

und -anwärter jeweils zu Beginn und<br />

zum Abschluss ihrer Ausbildungsphase an <strong>der</strong><br />

Marineschule Mürwik (MSM) befragt werden.<br />

<strong>SOWI</strong>.<strong>NEWS</strong><br />

Analysen - Berichte - Hintergründe<br />

Hier, in <strong>der</strong> traditionsreichen, seit beinahe 100<br />

Jahren bestehenden Einrichtung an <strong>der</strong> Flensburger<br />

Förde erhalten angehende Offiziere ihre<br />

allgemeine militärische und seemännische Ausbildung.<br />

Luftbild <strong>der</strong> Marineschule Mürwik (Quelle: Presse-<br />

und Informationszentrum Marine)<br />

Das Erkenntnisinteresse richtet sich dabei auf<br />

drei wesentliche Komplexe:<br />

• Ausbildungs- und berufsbezogene Motive<br />

und Erwartungen junger Männer und Frauen,<br />

die sich für eine Ausbildung zum Marineoffizier<br />

entschieden haben<br />

• Begleitende Evaluation <strong>der</strong> Ausbildung zum<br />

Marineoffizier und <strong>der</strong> Programme zur För<strong>der</strong>ung<br />

und langfristigen Bindung beson<strong>der</strong>s<br />

leistungsfähiger Nachwuchskräfte<br />

• Entwicklung <strong>der</strong> beruflichen Identität junger<br />

Männer und Frauen und <strong>der</strong> persönlichen<br />

Bindungen an den Beruf, die Marine und die<br />

<strong>Bundeswehr</strong><br />

Mit dieser Befragung sollen also einerseits Verbesserungspotenziale<br />

in <strong>der</strong> Ausbildung erschlossen<br />

werden, an<strong>der</strong>erseits aber auch Erkenntnisse<br />

gewonnen werden, wie sich etwa<br />

Einstellungen zum Arbeitgeber <strong>Bundeswehr</strong><br />

über die Jahre verän<strong>der</strong>n. In ihrer mehrjährigen<br />

Anlage soll die Studie schließlich auch die Berufsbiografien<br />

von Marineoffizieren zu zeichnen<br />

helfen.<br />

Bislang sind nahezu alle Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Crews<br />

VII/2005 bis VII/2008 erfasst worden (982 befragte<br />

Personen), wobei die Befragung mittels<br />

eines standardisierten Fragebogens mit geschlossenen<br />

und offenen Fragen durchgeführt<br />

wird. Zu dieser Studie liegt nun auch ein aktualisierter<br />

Forschungsbericht vor, aus dem einige<br />

ausgewählte Ergebnisse hier vorgestellt werden.<br />

<strong>Sozialwissenschaftliches</strong> <strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> | 3


Herkunft <strong>der</strong> Marineoffizieranwärter<br />

Die Soldatinnen und Soldaten <strong>der</strong> Jahrgänge<br />

2005 bis 2008 beginnen ihre Ausbildung an <strong>der</strong><br />

Marineschule Mürwik im durchschnittlichen<br />

Alter von 19 bis 20 Jahren und stammen dabei<br />

überdurchschnittlich oft aus den Küstenlän<strong>der</strong>n<br />

und aus Ostdeutschland.<br />

Vergleichsweise viele Offizieranwärter entstammen<br />

einem Beamtenhaushalt (21 Prozent; Mittelwert<br />

„Berufliche Position des Vaters“, Crew<br />

VII/2005 bis VII/2008), darüber hinaus finden<br />

sich in vielen Familien und im sozialen Umfeld<br />

<strong>der</strong> Marineoffiziere Bezüge zur <strong>Bundeswehr</strong>.<br />

Insofern verfügt ein großer Teil <strong>der</strong> Offizieranwärter<br />

bereits über familiäre Beziehungen zur<br />

<strong>Bundeswehr</strong> und zum Staat als Arbeitgeber –<br />

und über konkrete Vorstellungen über den künftigen<br />

Dienst. Die Offizieranwärter rekrutieren<br />

sich dabei weniger aus bildungsfernen Schichten:<br />

Das Bildungsniveau <strong>der</strong> Eltern liegt deutlich<br />

über Bundesdurchschnitt, rund 40 Prozent<br />

<strong>der</strong> Eltern (Mittelwert, Crew VII/2005 bis<br />

VII/2008), haben einen akademischen Abschluss,<br />

wobei sich eine leicht fallende Tendenz<br />

abzeichnet.<br />

In ihrer Berufswahl werden die Offizieranwärter<br />

im Allgemeinen am stärksten von ihren Vätern,<br />

zurückhalten<strong>der</strong> von ihren Müttern und Geschwistern<br />

unterstützt, wie<strong>der</strong>um etwas weniger<br />

von ihren Freunden. We<strong>der</strong> zustimmend noch<br />

ablehnend gegenüber <strong>der</strong> Berufswahl zeigen<br />

sich die Partnerinnen und Partner – allerdings<br />

befinden sich nur wenige Marineoffizieranwärter<br />

zu Beginn ihrer Ausbildung in einer festen<br />

Partnerschaft.<br />

Hinsichtlich <strong>der</strong> schulischen Bildung ist außerdem<br />

erwähnenswert, dass die Offizieranwärter<br />

über alle Crews hinweg insbeson<strong>der</strong>e im Bereich<br />

Sport sehr gute Noten vorweisen, gefolgt<br />

von guten Noten in Mathematik und Deutsch,<br />

die erste Fremdsprache liegt leicht unterhalb des<br />

Durchschnitts.<br />

Motive bei <strong>der</strong> Berufswahl<br />

Die Marineoffizieranwärter beginnen ihre Ausbildung<br />

vor allem aufgrund ihrer sozialen und<br />

beruflichen Wachstumsbedürfnisse: Sie wollen<br />

Menschen führen und helfen können, Umgang<br />

mit an<strong>der</strong>en Menschen haben, Karriere machen<br />

und Kameradschaft erleben. Extrinsische Motivationen<br />

(gutes Gehalt, Schutz vor Arbeitslosig-<br />

<strong>SOWI</strong>.<strong>NEWS</strong><br />

Analysen - Berichte - Hintergründe<br />

keit etc.) treten als Begründungen für die Aufnahme<br />

<strong>der</strong> Ausbildung deutlich hinter den sozialen<br />

und beruflichen Wachstumsbedürfnissen<br />

zurück.<br />

Abbildung 1<br />

Bedeutendste Gründe für die Entscheidung,<br />

Offizier bei <strong>der</strong> Marine zu werden<br />

(Crew VII/2005 – VII/2008)<br />

Frage: „Wie wichtig waren Ihnen die folgenden Punkte<br />

für Ihre ganz persönliche Entscheidung, Offizier bei <strong>der</strong><br />

Marine zu werden?“ (Angaben „Außerordentlich wichtig“,<br />

„Sehr wichtig“ und „Wichtig“ zusammengefasst; sortierte<br />

Mittelwerte; Angaben in Prozent)<br />

Führungsaufgabe<br />

Vorgesetzter<br />

Menschen helfen<br />

Karriere<br />

mit Menschen<br />

arbeiten<br />

Interesse<br />

Ausbildung<br />

Kameradschaft<br />

Qualifizierung<br />

Möglichkeit<br />

Studium<br />

Land schützen<br />

Frieden<br />

bewahren<br />

Datenbasis: Panelstudie zur Berufsbiografie von<br />

Marineoffizieren – Crew VII/2005 bis VII/2008.<br />

Die Entscheidung, Offizier <strong>der</strong> Marine werden<br />

zu wollen, kann dabei offenbar nur in zweiter<br />

Linie als Wunsch nach sozialem Aufstieg gewertet<br />

werden. Vergleichsweise weniger wichtig<br />

ist zu Beginn <strong>der</strong> Ausbildung ebenfalls das<br />

Interesse an <strong>der</strong> Seefahrt und <strong>der</strong> Marine<br />

(63 Prozent Zustimmung zum Item „Wunsch,<br />

zur See zu fahren“) – erst nach Flottenpraktikum<br />

und Offizierlehrgang entdecken die Offizieranwärter<br />

auch ihre See- und Führungsaffinität.<br />

Im langjährigen Vergleich von Crew VII/2005<br />

zu Crew VII/2008 ist außerdem die Motivation,<br />

Marineoffizier zu werden, durch die darin ent-<br />

<strong>Sozialwissenschaftliches</strong> <strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> | 4<br />

68<br />

73<br />

71<br />

71<br />

78<br />

77<br />

76<br />

76<br />

82<br />

81


haltene Möglichkeit eines Studiums in ihrer<br />

Bedeutung kontinuierlich gestiegen (von 60 auf<br />

80 Prozent) – was im Kontext personalwerblicher<br />

Maßnahmen einen hervorzuhebenden Aspekt<br />

darstellt. Weiterhin sind das Ansehen des<br />

Marineoffiziers in <strong>der</strong> Bevölkerung und die<br />

Qualifizierungsmöglichkeiten zunehmend wichtige<br />

Gründe zur Aufnahme <strong>der</strong> Ausbildung (von<br />

15 auf 31 Prozent bzw. 68 auf 78 Prozent).<br />

Arbeitgeber <strong>Bundeswehr</strong>: Erwartungen und<br />

Informationsstand<br />

Deutlich wird: Die Marineoffizieranwärter sehen<br />

zu Beginn ihrer Ausbildung in <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong><br />

insgesamt einen Arbeitgeber, <strong>der</strong> zu den<br />

meisten Rahmenbedingungen mehr bietet, als<br />

sie erwarten (etwa in den Bereichen „Untergebene<br />

führen“, „Gute Bezahlung“ und „Sozialleistungen“).<br />

Nur in zwei Aspekten schneidet<br />

die <strong>Bundeswehr</strong> nach Erwartungen <strong>der</strong> Marineoffizieranwärter<br />

vergleichsweise schlecht ab: In<br />

<strong>der</strong> erwarteten Vereinbarkeit von Familie und<br />

Beruf und bei <strong>der</strong> Freundlichkeit <strong>der</strong> Vorgesetzten.<br />

Die insgesamt hohe Erwartungshaltung<br />

zeugt einerseits von einem positiven Gesamtbild<br />

<strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong>, birgt allerdings auch das Risiko<br />

<strong>der</strong> Enttäuschung im späteren Dienstalltag.<br />

Ihre Erwartungen stützen die Marineoffiziere<br />

dabei auf das Wissen, das sie vor Beginn <strong>der</strong><br />

Ausbildung über die Marine erworben haben<br />

und das sie vor allem aus Gesprächen im privaten<br />

Umfeld (59 Prozent <strong>der</strong> Offizieranwärter<br />

nutzen diese Informationsmöglichkeit und finden<br />

sie wichtig; Mittelwert von Crew VII/2006<br />

bis VII/2008) sowie aus Eindrücken und Informationen<br />

aus dem Fernsehen ziehen. Beson<strong>der</strong>s<br />

wichtig sind jedoch die Internetseiten <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong><br />

(67 Prozent), weiteres Informationsmaterial<br />

<strong>der</strong> Streitkräfte (49 Prozent) und Gespräche<br />

mit dem Wehrdienstberater (41 Prozent).<br />

Obwohl die Bedeutung dieser Informationsquellen<br />

in den letzten Jahren weiter gestiegen ist<br />

und mittlerweile fast alle Offizieranwärter diese<br />

Informationsquellen nutzen, hat sich das Informationsniveau<br />

insgesamt ambivalent entwickelt:<br />

Zwar schrumpft <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong>jenigen, die nur<br />

ein geringes Informationsniveau über ihren Beruf<br />

haben (von 22 Prozent in <strong>der</strong> Crew VII/2006<br />

auf 12 Prozent in <strong>der</strong> Crew VII/2008); gleichzeitig<br />

sinkt <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong>jenigen, die glauben,<br />

dass ihre Vorstellungen auch richtig sind (von<br />

31 auf 21 Prozent). Mithin verbessert sich das<br />

<strong>SOWI</strong>.<strong>NEWS</strong><br />

Analysen - Berichte - Hintergründe<br />

Informationsniveau, jedoch verschlechtert sich<br />

auch das Vertrauen in die Richtigkeit dieser<br />

Informationen.<br />

Zufriedenheit mit <strong>der</strong> Ausbildung und Entwicklungen<br />

während <strong>der</strong> Dienstzeit<br />

Ein Kerninhalt <strong>der</strong> Berufsbiografischen Panelstudie<br />

ist auch die Evaluation <strong>der</strong> Ausbildung<br />

zum Marineoffizier, wie sie an <strong>der</strong> MSM stattfindet.<br />

Im Folgenden werden darum schwerpunktmäßig<br />

die Bewertungen durch die Crew<br />

VII/2007 dargestellt. Die verschiedenen Ausbildungsabschnitte<br />

an <strong>der</strong> Marineschule Mürwik –<br />

Soldatische, Infanteristische, Seemännische und<br />

Nautische Basisausbildung sowie Offizierlehrgang<br />

und Flottenpraktikum – werden unterschiedlich<br />

bewertet.<br />

Die Soldatische Basisausbildung erreicht trotz<br />

ihrer Beson<strong>der</strong>heiten für die Marineoffizieranwärter,<br />

<strong>der</strong> Eingewöhnung in das Soldatenleben,<br />

insgesamt gute Bewertungen: 65 Prozent geben<br />

an, mit diesem Ausbildungsabschnitt zufrieden<br />

zu sein. Mit einer herausragenden Unterbringungssituation<br />

erleichtert es die Marineschule<br />

den Offizieranwärtern, sich an die neuen Lebensumstände<br />

zu gewöhnen. Obwohl es sich<br />

hierbei um einen körperlich for<strong>der</strong>nden Ausbildungsabschnitt<br />

handelt, fühlt ein großer Teil <strong>der</strong><br />

Soldaten sich körperlich und intellektuell unterfor<strong>der</strong>t.<br />

Auch mit <strong>der</strong> Infanteristischen Basisausbildung<br />

sind die Marineoffizieranwärter im Allgemeinen<br />

zufrieden (78 Prozent); sie wird mehrheitlich als<br />

motivierend erlebt. Hier werden vor allem die<br />

„grünen“, militärischen Anteile und die Kameradschaft<br />

geschätzt.<br />

Hingegen war die Seemännische Basisausbildung<br />

an Bord des Segelschulschiffs Gorch Fock<br />

für die Crew VII/2007 <strong>der</strong>jenige Ausbildungsabschnitt<br />

mit dem geringsten Anteil von<br />

zufriedenen Offizieranwärtern (59 Prozent).<br />

33 Prozent sagten zudem, dass dieser demotivierend<br />

gewirkt habe (Mittelwert von Crew<br />

VII/2005 bis VII/2007). Als Ursachen wurden<br />

vor allem personelle Aspekte (Crew VII/2006)<br />

sowie Hygiene und Verpflegung (Crew<br />

VII/2007) benannt. Auch crewübergreifend<br />

schneidet dieser Abschnitt vergleichsweise<br />

schlecht ab und bietet Optimierungspotenzial,<br />

insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> Perspektive, dass hier die<br />

<strong>Sozialwissenschaftliches</strong> <strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> | 5


Marineoffizieranwärter erstmals Seefahrt direkt<br />

erleben.<br />

In <strong>der</strong> Nautischen Basisausbildung ist die Zufriedenheit<br />

mit allen Rahmenbedingungen sehr<br />

hoch (83 Prozent); dies wird auch im Vergleich<br />

über die Crews VII/2005 – VII/2007 hinweg<br />

deutlich. In keinem an<strong>der</strong>en Abschnitt fühlen<br />

sich die Marineoffizieranwärter ähnlich stark<br />

intellektuell gefor<strong>der</strong>t, wenn auch die Zufriedenheit<br />

mit den körperlichen Anfor<strong>der</strong>ungen im<br />

Dienst eher gering ist.<br />

Im längsten <strong>der</strong> Ausbildungsabschnitte, dem<br />

Offizierlehrgang, herrscht wie<strong>der</strong>um breite Zufriedenheit<br />

(85 Prozent). Abwechslungsreichtum,<br />

inhaltliche und intellektuelle For<strong>der</strong>ungen<br />

und Auslastung <strong>der</strong> Marineoffizieranwärter sorgen<br />

hier für ausgesprochen gute Werte und hohe<br />

Leistungsmotivation.<br />

Das Flottenpraktikum, <strong>der</strong> erste „richtige“ Einsatz<br />

als Marinesoldat auf Schiffen und Booten –<br />

gleichzeitig <strong>der</strong> letzte reguläre Einsatz vor dem<br />

Studium – wird von fast allen Offizieranwärtern<br />

<strong>der</strong> Crew VII/2007 gelobt (82 Prozent) und<br />

wirkt für drei Viertel motivierend. Hervorgehoben<br />

wird dabei <strong>der</strong> Umstand, dass man erstmals<br />

unter quasi realen Bedingungen in <strong>der</strong> voraussichtlichen<br />

künftigen Verwendung tätig sein<br />

könne. Intellektuell fühlen sich hier gleichwohl<br />

zwei Drittel unterfor<strong>der</strong>t. Auch erleben die<br />

meisten, dass die körperlichen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

auf Booten und Schiffen sehr gering sein können.<br />

Im ersten Ausbildungsjahr entdecken die Offizieranwärter<br />

dabei auch ihre See- und Führungsaffinität.<br />

Waren seefahrtsbezogene Aspekte<br />

zunächst noch weniger wichtig bei <strong>der</strong> Bewerbung<br />

und beurteilte man die eigene Informationslage<br />

über den Beruf anfangs noch unsicher,<br />

erfahren doch gerade Flottenpraktikum und <strong>der</strong><br />

Offizierlehrgang mit die besten Bewertungen<br />

durch die Offizieranwärter.<br />

Für alle Abschnitte gilt, dass die Aspekte „Ausbildungsinhalte“,<br />

„Vorbereitung auf spätere<br />

Verwendung“ und „Anerkennung durch die<br />

Vorgesetzten“ die wichtigsten Rahmenbedingungen<br />

für die Gesamtzufriedenheit sind. Weiterhin<br />

finden sich in <strong>der</strong> Bewertung <strong>der</strong> Ausbildungsabschnitte<br />

und <strong>der</strong>en motivieren<strong>der</strong> Wirkung<br />

nur geringste Unterschiede zwischen<br />

Männern und Frauen.<br />

Insgesamt bietet die Marineschule Mürwik den<br />

jungen Soldatinnen und Soldaten eine Ausbil-<br />

<strong>SOWI</strong>.<strong>NEWS</strong><br />

Analysen - Berichte - Hintergründe<br />

dung, die hohe Zufriedenheitswerte verzeichnen<br />

kann.<br />

Abbildung 2<br />

Zufriedenheit mit Ausbildungsabschnitten in<br />

den untersuchten Crews (Crew VII/2005 –<br />

VII/2007)<br />

Frage: „Wie zufrieden sind Sie mit [dem jeweiligen<br />

Ausbildungsabschnitt]?“ (Angaben „Sehr zufrieden“,<br />

„Zufrieden“ und „Eher zufrieden“ zusammengefasst;<br />

sortierte Mittelwerte; Angaben in Prozent)<br />

Nautische<br />

Basisausbildung<br />

gesamt<br />

Offizierlehrgang<br />

gesamt<br />

Flottenpraktikum<br />

gesamt<br />

Infanteristische<br />

Basisausbildung<br />

gesamt<br />

Grundausbildung<br />

gesamt<br />

Seemännische<br />

Basisausbildung<br />

gesamt<br />

Datenbasis: Panelstudie zur Berufsbiografie von<br />

Marineoffizieren – Crew VII/2005 bis VII/2008.<br />

Am Ende des ersten Ausbildungsjahres haben<br />

sich die Einschätzungen <strong>der</strong> Soldatinnen und<br />

Soldaten zur <strong>Bundeswehr</strong> nur geringfügig – und<br />

dann positiv – verän<strong>der</strong>t.<br />

Lediglich die Aspekte „Möglichkeit, oft zur See<br />

fahren zu können“ und „viele Aufenthalte im<br />

Ausland“ werden von den Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Crew<br />

VII/2007 kritisch bewertet. Beson<strong>der</strong>s die Kameradschaft<br />

entwickelt sich innerhalb des ersten<br />

Jahres sehr gut: Der Anteil <strong>der</strong>er, die zu Beginn<br />

<strong>der</strong> Ausbildung angaben, sich bei dienstlichen<br />

Problemen auf jeden Fall mit Kameradinnen<br />

und Kameraden zu beraten, verdoppelt sich bis<br />

zum Ende des Ausbildungsjahres auf 50 Prozent.<br />

Die Absicht, Berufssoldat werden zu wollen<br />

bekunden in <strong>der</strong> Crew VII/2007 (wie auch in<br />

den Vorgängercrews) zu Beginn <strong>der</strong> Ausbildung<br />

rund 60 Prozent <strong>der</strong> Offizieranwärter – nach<br />

einem Jahr sagt dies nur noch ein Drittel. Dabei<br />

ist zu bedenken, dass dieses Ergebnis vor allem<br />

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87<br />

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<strong>der</strong> Befragungssituation – die jungen Männer<br />

und Frauen stehen hochmotiviert am Anfang<br />

ihrer Ausbildung und haben keinerlei konkrete<br />

Erfahrungen in Bezug auf den Marinealltag, wie<br />

er auch durch die Ausbildung an <strong>der</strong> MSM nur<br />

eingeschränkt vermittelt werden kann – geschuldet<br />

ist und nicht primär bedingt ist durch<br />

etwaige negative Ausbildungserlebnisse.<br />

Abbildung 3<br />

Absicht, Berufssoldat zu werden<br />

(Crew VII/2006 – VII/2008)<br />

Frage: „Wollen Sie nach Ihrer zwölfjährigen Dienstzeit<br />

Berufssoldat werden?“ (Angaben in Prozent)<br />

VII/2008<br />

(Beginn MSM)<br />

VII/2007 (Ende<br />

MSM)<br />

VII/2007<br />

(Beginn MSM)<br />

VII/2006 (Ende<br />

MSM)<br />

VII/2006<br />

(Beginn MSM)<br />

29<br />

30<br />

54<br />

60<br />

59<br />

Auch in <strong>der</strong> Crew VII/2007 haben einige <strong>der</strong><br />

Marienoffizieranwärter von ihrem anfänglich<br />

eingeräumten Recht Gebrauch gemacht, ihre<br />

Verpflichtungserklärung zu wi<strong>der</strong>rufen: 37 Mitglie<strong>der</strong><br />

des Jahrgangs (15 Prozent) haben so die<br />

Marineschule Mürwik während <strong>der</strong> Ausbildung<br />

verlassen. 30 Personen haben in einem speziellen<br />

Fragebogen Auskunft über ihre Motive zum<br />

Ausstieg gegeben: Den wichtigsten Grund stellt<br />

demnach eine zivile Perspektive dar, welche die<br />

Marineoffizieranwärter statt einer weiteren<br />

Ausbildung in <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> wahrnehmen<br />

wollten. Dies traf für über die Hälfte <strong>der</strong> Befragten<br />

zu. Ein Drittel gab an, einen zivilen Studienplatz<br />

erhalten zu haben. Knapp die Hälfte <strong>der</strong><br />

Befragten gab an, dass die Seefahrt wohl doch<br />

nichts für sie sei. Auch hatte etwa ein Drittel <strong>der</strong><br />

Marineoffizieranwärter nach ihrer Auskunft<br />

an<strong>der</strong>e Vorstellungen von <strong>der</strong> Ausbildung bei<br />

31<br />

42<br />

<strong>SOWI</strong>.<strong>NEWS</strong><br />

Analysen - Berichte - Hintergründe<br />

38<br />

33<br />

35<br />

40<br />

ja vielleicht nein<br />

Datenbasis: Panelstudie zur Berufsbiografie von<br />

Marineoffizieren – Crew VII/2005 bis VII/2008.<br />

28<br />

7<br />

8<br />

6<br />

<strong>der</strong> Marine. Zu hohe körperliche o<strong>der</strong> geistige<br />

Belastungen <strong>der</strong> Ausbildung traten demgegenüber<br />

deutlich in den Hintergrund. Insofern wird<br />

auch deutlich, dass die Gründe für den Wi<strong>der</strong>ruf<br />

nicht in den dienstlichen Rahmenbedingungen,<br />

son<strong>der</strong>n eher in falschen o<strong>der</strong> fehlenden Vorstellungen<br />

<strong>der</strong> Marineoffizieranwärter und den<br />

Entwicklungen <strong>der</strong> einzelnen Persönlichkeiten<br />

im Laufe ihrer Ausbildung sowie ihren teilweise<br />

geän<strong>der</strong>ten Vorstellungen vom weiteren Leben<br />

liegen.<br />

Insgesamt zeichnet die Panelstudie ein differenziertes<br />

Bild <strong>der</strong> jungen Marineoffizieranwärterinnen<br />

und -anwärter. Sie wird durch ihre kontinuierliche<br />

Fortführung die berufsbiografische<br />

Entwicklung von Soldatinnen und Soldaten <strong>der</strong><br />

<strong>Bundeswehr</strong> sozialwissenschaftlich begleiten.<br />

So werden weitere Befragungen etwa während<br />

<strong>der</strong> an die Ausbildung in Mürwik anschließenden<br />

Studiumsphase sowie in späteren Verwendungen<br />

durchgeführt und sollen sich über einen<br />

Zeitraum von bis zu zwölf Jahren erstrecken.<br />

Die hierbei erstmalig gewonnenen Erkenntnisse<br />

sind eine wichtige Voraussetzung zur Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Ausbildung, zur Optimierung <strong>der</strong> Personalbindung<br />

und zu einem besseren Verständnis<br />

des Wandels des soldatischen Selbstverständnisses.<br />

Autor des Kurzberichts<br />

Carsten Pietsch (Jg. 1977) hat von 1999 bis<br />

2006 Rechtswissenschaft sowie Politikwissenschaft,<br />

Soziologie und Geschichte in Konstanz<br />

und Passau studiert. Nach seinem Studium war<br />

er als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrbeauftragter<br />

am Lehrstuhl für Politikwissenschaft<br />

I <strong>der</strong> Universität Passau beschäftigt.<br />

Zugleich verfolgt er sein Promotionsvorhaben<br />

zur Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik<br />

und <strong>der</strong>en institutionelle Ausgestaltung.<br />

Seit Dezember 2008 arbeitet er am<br />

SWInstBw als wissenschaftlicher Mitarbeiter in<br />

den Forschungsschwerpunkten „Einstellungsforschung<br />

und Meinungsumfragen“ sowie „Personalgewinnung<br />

und Personalbindung“. Er betreut<br />

zudem die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des<br />

<strong>Institut</strong>s.<br />

Kontakt<br />

CarstenPietsch@bundeswehr.org<br />

<strong>Sozialwissenschaftliches</strong> <strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> | 7


„On the way to a European<br />

rationale in security and<br />

defence? National strategy<br />

documents in Germany,<br />

France and<br />

the United Kingdom“<br />

Internationaler Experten-Workshop am<br />

10. und 11. Dezember 2009 in Berlin<br />

Im Anschluss an den Festakt zum 35-jährigen<br />

Bestehen des <strong>SOWI</strong> veranstaltete das Sozialwissenschaftliche<br />

<strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> am 10.<br />

und 11. Dezember 2009 in Berlin einen internationalen<br />

Experten-Workshop.<br />

Der von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

des Forschungsschwerpunkts „Multinationalität/Europäische<br />

Streitkräfte“ organisierte Workshop<br />

vereinte deutsche, französische und britische<br />

Experten aus Wissenschaft und Praxis und<br />

diente dem informellen Wissensaustausch und<br />

<strong>der</strong> Identifizierung von Anknüpfungspunkten<br />

für die konzeptionelle Weiterentwicklung nationaler<br />

Sicherheits- und Verteidigungspolitik.<br />

Im Anschluss an die Grußworte des Direktors<br />

des <strong>SOWI</strong>, Dr. Ernst-Christoph Meier, eröffnete<br />

Dr. Hilmar Linnenkamp (Stiftung Wissenschaft<br />

und Politik, Berlin) mit einer Keynote Speech<br />

zur Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik<br />

die Veranstaltung. Daraufhin stellten<br />

Alexandra Jonas und Nicolai von Ondarza,<br />

wissenschaftliche Mitarbeiter des <strong>SOWI</strong>, ihre<br />

Studie „Chancen und Hin<strong>der</strong>nisse für die europäische<br />

Streitkräfteintegration. Grundlegende<br />

Aspekte deutscher, französischer und britischer<br />

Sicherheits- und Verteidigungspolitik im Vergleich“<br />

vor.<br />

Nicolai von Ondarza, Alexandra Jonas und Dr. Heiko<br />

Biehl (v.l.n.r.) eröffnen den Workshop<br />

<strong>SOWI</strong>.<strong>NEWS</strong><br />

Analysen - Berichte - Hintergründe<br />

PANEL I:<br />

„Developing and communicating a national<br />

strategy document – sharing best practice“.<br />

Panel: Brigadegeneral Emmanuel de<br />

Romémont (FRA), Brigadegeneral Walter<br />

Huhn (DEU), Charlie Edwards (GBR)<br />

Mo<strong>der</strong>ation: Dr. Bastian Giegerich (International<br />

<strong>Institut</strong>e for Strategic Studies, London)<br />

PANEL II:<br />

„Joint action: International commitment and<br />

the deployment of forces“.<br />

Panel: PD Dr. habil. Markus Kaim (DEU),<br />

Alastair Cameron (GBR), Jean-Pierre<br />

Maulny (FRA)<br />

Mo<strong>der</strong>ation: Alexandra Jonas (<strong>SOWI</strong>,<br />

Strausberg)<br />

PANEL III:<br />

„Enhancing effectiveness: Implementing a<br />

comprehensive approach“.<br />

Panel: James de Waal (GBR), Brigadegeneral<br />

Bernard de Courrèges d´Ustou (FRA),<br />

Oberstleutnant i.G. Manfred Ertl (DEU)<br />

Mo<strong>der</strong>ation: Oberstleutnant i.G. Norbert<br />

Eitelhuber (Führungsakademie <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong>,<br />

Hamburg)<br />

In den drei folgenden thematischen Sitzungen,<br />

die im Zentrum des Experten-Workshops standen,<br />

diskutierten Panelisten und Workshopteilnehmer<br />

grundlegende Konvergenzen und Divergenzen<br />

<strong>der</strong> jeweiligen nationalen Sicherheits-<br />

und Verteidigungspolitik. Abschließend lenkte<br />

Dr. Christian Mölling (Stiftung Wissenschaft<br />

und Politik, Berlin) den Blick noch einmal auf<br />

die europäische Ebene und präsentierte Überlegungen<br />

zur Wünsch- und Machbarkeit sowie zu<br />

dem potenziellen Inhalt eines europäischen<br />

Weißbuchs.<br />

Ein Resümee <strong>der</strong> drei Panel und <strong>der</strong> jeweils<br />

abschließenden Zusammenfassungen stehen in<br />

Form eines Workshop Reports auf <strong>der</strong> Website<br />

des Sozialwissenschaftlichen <strong>Institut</strong>s <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong><br />

als Download zur Verfügung<br />

(www.sowi.bundeswehr.de).<br />

Jonas, Alexandra / von Ondarza, Nicolai<br />

(Hrsg.): Chancen und Hin<strong>der</strong>nisse für die<br />

europäische Streitkräfteintegration. Grundlegende<br />

Aspekte deutscher, französischer und<br />

britischer Sicherheits- und Verteidigungspolitik<br />

im Vergleich. VS Verlag für Sozialwissenschaften,<br />

Wiesbaden 2010. ISBN 978-3-<br />

531-16903-3.<br />

<strong>Sozialwissenschaftliches</strong> <strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> | 8


„Friedensethik und Sicherheitspolitik.<br />

Weißbuch 2006<br />

und EKD-Friedensdenkschrift<br />

2007 in <strong>der</strong> Diskussion“<br />

Buchpräsentation <strong>der</strong> neuen Verlagspublikation<br />

am 10. Februar in Berlin<br />

Gemeinsam mit dem Evangelischen Militärbischof<br />

stellte das Sozialwissenschaftliche <strong>Institut</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> am 10. Februar seine jüngste<br />

Verlagspublikation vor. Anlässlich des Erscheinens<br />

des Sammelbandes „Friedensethik und<br />

Sicherheitspolitik. Weißbuch 2006 und EKD-<br />

Friedensdenkschrift 2007 in <strong>der</strong> Diskussion“<br />

hatten <strong>der</strong> Leiter des Sozialwissenschaftlichen<br />

<strong>Institut</strong>s <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong>, Direktor und Professor<br />

Dr. Ernst-Christoph Meier, und <strong>der</strong> Evangelische<br />

Militärbischof Dr. Martin Dutzmann rund<br />

100 Gäste aus Wissenschaft, Kirche, Militär und<br />

Politik geladen.<br />

Nach Begrüßung und Einführung durch Dr.<br />

Ernst-Christoph Meier richtete Generalleutnant<br />

Rainer Glatz, Befehlshaber des Einsatzführungskommandos<br />

<strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> in Potsdam,<br />

ein Grußwort an die Gäste. Er betonte die Aktualität<br />

des Buches, welches zeitgerecht zur Diskussion<br />

auch um den Einsatz <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> in<br />

Afghanistan erscheine. Die Mitherausgeberin<br />

Prof. Dr. Angelika Dörfler-Dierken gab im Anschluss<br />

einen Überblick über die Konzeption<br />

des Buches und stellte kurz die Aufsätze sowie<br />

Autorinnen und Autoren vor. Militärbischof<br />

Dutzmann unterstrich in seiner Ansprache die<br />

Notwendigkeit <strong>der</strong> gesellschaftlichen Diskussion<br />

über die Einsätze <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong>: Schließlich<br />

müsse unsere Gesellschaft klären, wofür sie<br />

bereit sei, Menschenleben einzusetzen.<br />

Die Herausgeber des Sammelbandes „Friedensethik<br />

und Sicherheitspolitik. Weißbuch 2006<br />

und EKD-Friedensdenkschrift 2007 in <strong>der</strong> Diskussion“,<br />

die Theologin Prof. Dr. Angelika<br />

Dörfler-Dierken und <strong>der</strong> Politologe Dr. Gerd<br />

Portugall, haben Experten aus unterschiedlichen<br />

akademischen Disziplinen und Verantwortungsträger<br />

aus dem politisch-militärischen Raum mit<br />

Vertretern <strong>der</strong> beiden christlichen Kirchen und<br />

<strong>der</strong> Militärseelsorge miteinan<strong>der</strong> ins Gespräch<br />

gebracht.<br />

<strong>SOWI</strong>.<strong>NEWS</strong><br />

Analysen - Berichte - Hintergründe<br />

Die Aufsätze des Sammelbandes ordnen sich<br />

dabei in drei Abschnitte: Der erste Teil beinhaltet<br />

die Einführung und kritische Würdigung des<br />

Weißbuchs und <strong>der</strong> Friedensdenkschrift <strong>der</strong><br />

Evangelischen Kirche Deutschlands. Gewonnen<br />

werden konnten für die Vorstellung <strong>der</strong> beiden<br />

Grundsatzdokumente Autoren, die am Entstehungsprozess<br />

jeweils intensiv Anteil hatten.<br />

Ergänzt wird dieser Zugang zu den beiden<br />

Grundsatzdokumenten im zweiten Teil durch<br />

theoretische Reflexionen aus verschiedenen<br />

sozialwissenschaftlichen Perspektiven. Im dritten<br />

Teil schließlich untersuchen die Wissenschaftler<br />

die politischen Rahmenbedingungen<br />

<strong>der</strong> Auslandseinsätze <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> ebenso<br />

wie die Frage eines sicherheitspolitischen Konsenses,<br />

analysieren die strategische Kultur <strong>der</strong><br />

Bundesrepublik Deutschland, vergleichen die<br />

deutsche sicherheitspolitische Haltung mit <strong>der</strong>jenigen<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung an<strong>der</strong>er europäischer<br />

Staaten und diskutieren die Sicherheitsstrategie<br />

<strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> und das Konzept <strong>der</strong> Menschlichen<br />

Sicherheit.<br />

Generalleutnant Rainer Glatz, Dr. Ernst-Christoph<br />

Meier, Dr. Martin Dutzmann und Abteilungsleiter PSZ<br />

Dr. Georg Wilmers (v.r.n.l.) während <strong>der</strong> Präsentation<br />

Die Herausgeber und Autoren des Sammelbandes<br />

wollen mit ihren Beiträgen den friedensethischen<br />

und sicherheitspolitischen Austausch in<br />

<strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland vertiefen und<br />

zur Diskussion <strong>der</strong> sicherheitspolitischen Vorstellungen<br />

<strong>der</strong> Bundesregierung sowie <strong>der</strong> friedensethischen<br />

Positionen <strong>der</strong> Evangelischen<br />

Kirche beitragen.<br />

Dörfler-Dierken, Angelika / Portugall, Gerd<br />

(Hrsg.): Friedensethik und Sicherheitspolitik.<br />

Weißbuch 2006 und EKD-Friedensdenkschrift<br />

2007 in <strong>der</strong> Diskussion. VS Verlag<br />

für Sozialwissenschaften, Wiesbaden<br />

2010. ISBN 978-3-531-16747-3.<br />

<strong>Sozialwissenschaftliches</strong> <strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> | 9


Neues aus dem <strong>Institut</strong><br />

1. Personal<br />

Dr. Phil C. Langer hat von<br />

1995 bis 2000 Neuere<br />

deutsche Literatur, Politische<br />

Wissenschaft und Psychologie<br />

in München, Berlin und London<br />

studiert. Promotion an <strong>der</strong><br />

LMU München in Germanistik<br />

2002 und in Psychologie 2009. Nach dem<br />

Studium war er am Department Psychologie <strong>der</strong><br />

Ludwig-Maximilians-Universität München tätig.<br />

Seit August 2009 ist er wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter am Sozialwissenschaftlichen <strong>Institut</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> im Forschungsschwerpunkt<br />

Auslandseinsätze und leitet das Projekt „Ausprägung<br />

und Wirksamkeit interkultureller Kompetenz<br />

in <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong>“.<br />

Dr. Gregor Richter studierte<br />

von 1990 bis 1996 Soziologie,<br />

Volkswirtschaftslehre und<br />

Statistik in München. Promotion<br />

2002 in München. Von<br />

2007 bis 2009 war er Leiter<br />

des Geschäftsfeldes „Mo<strong>der</strong>nisierung<br />

<strong>der</strong> Betreuung“ bei <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

für Entwicklung, Beschaffung und Betrieb mbH<br />

in Köln. Seit Oktober 2009 ist er Wissenschaftlicher<br />

Rat am Sozialwissenschaftlichen <strong>Institut</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> und leitet das Projekt „Ökonomische<br />

Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong>“ im<br />

Forschungsschwerpunkt „Transformation <strong>der</strong><br />

<strong>Bundeswehr</strong>“.<br />

Dr. Anja Seiffert hat von<br />

1987 bis 1993 Germanistik,<br />

Politikwissenschaft und Soziologie<br />

in Göttingen und<br />

Berlin studiert. Promotion in<br />

Politikwissenschaft an <strong>der</strong><br />

Freien Universität Berlin. Vor<br />

ihrer Tätigkeit am Sozialwissenschaftlichen<br />

<strong>Institut</strong> war sie wissenschaftliche Referentin und<br />

Büroleiterin von Winfried Nachtwei MdB, dem<br />

sicherheits- und abrüstungspolitischen Sprecher<br />

von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag. Seit<br />

November 2009 leitet sie den Forschungs-<br />

<strong>SOWI</strong>.<strong>NEWS</strong><br />

Analysen - Berichte - Hintergründe<br />

schwerpunkt „Sozialwissenschaftliche Begleitung<br />

<strong>der</strong> Auslandseinsätze <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong>“ am<br />

Sozialwissenschaftlichen <strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong>.<br />

Manuela Fehr hat von 1995<br />

bis 2003 Soziologie in Halle-<br />

Wittenberg studiert. Dort war<br />

sie nach dem Studium auch<br />

als wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

in <strong>der</strong> Sektion Medizinische<br />

Soziologie <strong>der</strong><br />

Medizinischen Fakultät tätig. Seit Januar 2010<br />

ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Sozialwissenschaftlichen<br />

<strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> im<br />

Forschungsschwerpunkt „Personalgewinnung<br />

und Personalbindung“ sowie „Einstellungsforschung<br />

und Meinungsumfragen“.<br />

2. Publikationen (Auswahl)<br />

Biehl, Heiko / Jörg Jacobs: Öffentliche Meinung<br />

und Sicherheitspolitik, in: Stephan Böckenförde<br />

/ Sven Gareis (Hrsg.): Deutsche Sicherheitspolitik.<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen, Akteure<br />

und Strategien in einer Welt im Wandel, Opladen:<br />

Verlag Barbara Budrich 2009, 231–252.<br />

Biehl, Heiko / Sabine Jaberg / Günter Mohrmann<br />

/ Maren Tomforde (Hrsg.): Auslandseinsätze<br />

<strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong>. Sozialwissenschaftliche<br />

Analysen, Diagnosen und Perspektiven. Berlin:<br />

Duncker & Humblot 2009.<br />

Biehl, Heiko: Menschenrechte – das uneingelöste<br />

Versprechen? Ein Tagungsband zu Chancen<br />

und Hin<strong>der</strong>nissen internationalen Menschenrechtsschutzes,<br />

in: AMS-Newsletter, Nr. 2,<br />

2009, 7–8.<br />

Dörfler-Dierken, Angelika: Wolf Graf von Baudissin.<br />

Ein evangelischer Laie als ‚Vater <strong>der</strong> Militärseelsorge’,<br />

in: Mitteilungen zur kirchlichen<br />

Zeitgeschichte 3, 2009, 95–115.<br />

Dörfler-Dierken, Angelika / Gerd Portugall<br />

(Hrsg.): Friedensethik und Sicherheitspolitik.<br />

Weißbuch 2006 und EKD-Friedensdenkschrift<br />

2007 in <strong>der</strong> Diskussion. Wiesbaden: VS Verlag<br />

für Sozialwissenschaften 2010.<br />

Fiebig, Rüdiger: Einstellungen <strong>der</strong> deutschen<br />

Bevölkerung zum Afghanistan-Einsatz <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong>,<br />

in: Europäische Sicherheit, Juli 2009,<br />

14–16.<br />

<strong>Sozialwissenschaftliches</strong> <strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> | 10


Jonas, Alexandra / Nicolai von Ondarza: Chancen<br />

und Hin<strong>der</strong>nisse für die europäische Streitkräfteintegration.<br />

Grundlegende Aspekte deutscher,<br />

französischer und britischer Sicherheitsund<br />

Verteidigungspolitik im Vergleich. Wiesbaden:<br />

VS Verlag für Sozialwissenschaften<br />

2009.<br />

Kümmel, Gerhard: ‚Gestorben wird immer’!?<br />

O<strong>der</strong>: Postheroismus, ‚Casualty Shyness’ und<br />

die Deutschen, in: Uwe Hartmann / Claus von<br />

Rosen / Christian Walther (Hrsg.): Jahrbuch<br />

Innere Führung 2009: Die Rückkehr des Soldatischen.<br />

Eschede: Hartmann Miles-Verlag 2009,<br />

92–108.<br />

Kümmel, Gerhard (Hrsg.): Streitkräfte unter<br />

Anpassungsdruck. Sicherheits- und militärpolitische<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen Deutschlands in Gegenwart<br />

und Zukunft. Baden-Baden: Nomos<br />

2009.<br />

Pietsch, Carsten / Fiebig, Rüdiger: Die Deutschen<br />

und ihre Streitkräfte. In: Aus Politik und<br />

Zeitgeschichte 48/2009, S. 36–41.<br />

Pietsch, Carsten: ESDP and the Role, Function<br />

and Impact of the Political and Security Committee.<br />

Konferenzpaper, präsentiert im Rahmen<br />

des Workshops „Bureaucracy at work: The role<br />

of the administrative level in ESDP” an <strong>der</strong><br />

Maastricht University (Panel III: Brussels-based<br />

Actors in ESDP), Maastricht, 18. Juni 2009.<br />

von Ondarza, Nicolai: Europeans in Afghanistan.<br />

Decision-making processes, in: Nicolai<br />

von Ondarza / Michael Klemm: Britain, France<br />

and Germany. Konferenzpapier, präsentiert auf<br />

<strong>der</strong> ECPR General Conference 2009, Potsdam.<br />

von Ondarza, Nicolai: More than a European<br />

Exercise. Defining the European Union’s geopolitical<br />

security interests. Konferenzpapier<br />

präsentiert auf <strong>der</strong> „The European Security<br />

Strategy Revisited“, University of Cambridge<br />

2009.<br />

von Ondarza, Nicolai: EU Military Deployment<br />

– An Executive Prerogative? Decision-Making<br />

and Parliamentary Control on the Use of Force<br />

by the EU, in: Studia Diplomatica – The Brussels<br />

Journal of International Relations. Jahrgang<br />

61. Nummer 4, 2009.<br />

Wieninger, Victoria: Stabiles Meinungsbild, in:<br />

If – Zeitschrift für Innere Führung <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong>,<br />

1/2009.<br />

<strong>SOWI</strong>.<strong>NEWS</strong><br />

Analysen - Berichte - Hintergründe<br />

Wieninger, Victoria: Chance für die Jugend, in:<br />

Y. Magazin <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong>, April 2009.<br />

3. Vorträge (Auswahl)<br />

Biehl, Heiko: Status und gesellschaftlicher Stellenwert<br />

<strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong>elite. Vortrag gehalten<br />

im Modul 1012 „<strong>Bundeswehr</strong> & Gesellschaft“<br />

mit dem Titel „Die <strong>Bundeswehr</strong>elite – eine Elite<br />

wie jede an<strong>der</strong>e?“ an <strong>der</strong> Führungsakademie <strong>der</strong><br />

<strong>Bundeswehr</strong> (FüAkBw) Hamburg, 15. September<br />

2009.<br />

Bulmahn, Thomas / Victoria Wieninger: Findings<br />

of an annual Youth Study. Research focus:<br />

Recruitment and Retention. Young Germans<br />

awareness of the <strong>Bundeswehr</strong> as a potential employer.<br />

ERGOMAS-Konferenz, Stockholm, 24.<br />

Juni 2009.<br />

Bulmahn, Thomas / Victoria Wieninger: Research<br />

focus: Recruitment and Retention. Young<br />

Germans awareness of the <strong>Bundeswehr</strong> as a<br />

potential employer. European Defence Agency<br />

(EDA), Brüssel, 1.–3. September 2009.<br />

Dörfler-Dierken, Angelika: Vortrag gehalten<br />

zum Thema „Protestantismus und Militär“ beim<br />

Einweisungslehrgang für neue Evangelische<br />

Militärpfarrerinnen und -pfarrer, Evangelisches<br />

Kirchenamt für die <strong>Bundeswehr</strong>, Berlin, 9. September<br />

2009.<br />

Ebeling, Klaus: Vortrag und Diskussion zum<br />

Thema „Gefahrenquelle Islam? Zum Verhältnis<br />

von Islam und westlicher Mo<strong>der</strong>ne“ an <strong>der</strong> AIK,<br />

Strausberg, 2. Juli und 5. November 2009.<br />

Ebeling, Klaus: Leitung des Diskussionsforums<br />

„Gedenken toter Soldaten. Zivile, staatliche und<br />

religiöse Formen <strong>der</strong> Erinnerung“ im Rahmen<br />

<strong>der</strong> jährlichen Gesamtkonferenz <strong>der</strong> katholischen<br />

Militärseelsorge. Berlin, 20. Oktober<br />

2009.<br />

Fiebig, Rüdiger: Einstellungen zu den Auslandseinsätzen<br />

<strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong>. Ergebnisse <strong>der</strong><br />

<strong>SOWI</strong>-Bevölkerungsbefragung 2008. Vortrag<br />

gehalten bei <strong>der</strong> Fachinformationstagung „Auslandseinsätze<br />

<strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong>“, Report-Verlag,<br />

Potsdam, 23. Juni 2009.<br />

Fiebig, Rüdiger: Präsentation <strong>der</strong> <strong>SOWI</strong>-Befragungen<br />

auf dem Standortbiwak/Tag <strong>der</strong> offenen<br />

Tür, Barnim-Kaserne, Strausberg, 5. September<br />

2009.<br />

<strong>Sozialwissenschaftliches</strong> <strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> | 11


<strong>SOWI</strong>.<strong>NEWS</strong><br />

Analysen - Berichte Impressum - Hintergründe<br />

Herausgeber: <strong>Sozialwissenschaftliches</strong> <strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong><br />

Verantwortlich: Direktor und Professor Dr. Ernst-Christoph Meier<br />

Redaktion: Carsten Pietsch<br />

Anschrift: Postfach 1142, 15331 Strausberg<br />

Telefon: 03341-581833, E-Mail: CarstenPietsch@bundeswehr.org<br />

Internet: www.sowi.bundeswehr.de<br />

Jonas, Alexandra / Nicolai von Ondarza: Chancen<br />

und Hin<strong>der</strong>nisse für die Europäische Streitkräfteintegration.<br />

Zur Arbeit des Forschungsschwerpunktes<br />

Multinationalität/Europäische<br />

Streitkräfteintegration am SWInstBw. Vortrag<br />

gehalten anlässlich eines Besuchs des Stababteilungsleiters<br />

Fü L III, Brigadegeneral Martin<br />

Schelleis, am <strong>SOWI</strong>, Strausberg, 18. August<br />

2009.<br />

Kümmel, Gerhard: Sex in the Military: The<br />

German Case. Vortrag gehalten anlässlich <strong>der</strong><br />

ERGOMAS Konferenz 2009, Stockholm, Juni<br />

2009.<br />

Kümmel, Gerhard: German Security Policy: An<br />

Overview. Vortrag gehalten im 74. Deutsch-<br />

Amerikanischen Partnerschaftsseminar für Unteroffiziere,<br />

Zentrum Innere Führung, Strausberg,<br />

August 2009.<br />

Kümmel, Gerhard: Securing Security for Germany:<br />

Patterns and Trends. Vortrag im IPO-<br />

Lehrgang, AIK, Strausberg, September 2009.<br />

Pietsch, Carsten: Lieber eine große Schweiz?<br />

Einstellungen <strong>der</strong> deutschen Bevölkerung zu<br />

Aspekten <strong>der</strong> Sicherheits- und Verteidigungspolitik.<br />

Vortrag gehalten im Rahmen <strong>der</strong> „Passauer<br />

Gespräche zur Sicherheitspolitik: Die Anwendung<br />

militärischer Gewalt – Normative Vorstellungen<br />

und Wahrnehmungen in <strong>der</strong> Bevölkerung“,<br />

Universität Passau, 3. Juni 2009.<br />

Pietsch, Carsten: Die Sicherheits- und Verteidigungspolitik<br />

<strong>der</strong> Europäischen Union. Vortrag<br />

gehalten im Rahmen eines Lehrgangs für Jugendoffiziere<br />

und Wehrdienstberater an <strong>der</strong><br />

AIK, Strausberg, 26. August 2009.<br />

von Ondarza, Nicolai: Europäische Streitkräfteintegration:<br />

Entwicklung und Perspektiven am<br />

Beispiel von Deutschland, Frankreich und Großbritannien.<br />

FüAkBw, Hamburg, 12. Oktober<br />

2009.<br />

von Ondarza, Nicolai: Die Entwicklung einer<br />

europäischen strategischen Struktur – Ergänzung,<br />

Alternative o<strong>der</strong> gar Konkurrenz zur<br />

NATO? Karl-Theodor-Molinari-Stiftung, Hamburg,<br />

27. Oktober 2009.<br />

Wieninger, Victoria: Ergebnisse <strong>der</strong> Jugendstudie<br />

2008. Vortrag gehalten anlässlich eines Besuchs<br />

des Stababteilungsleiters Fü L III, Brigadegeneral<br />

Martin Schelleis, am <strong>SOWI</strong>, Strausberg,<br />

18. August 2009.<br />

4. Praktikanten (2. Jahreshälfte 2009)<br />

Kaatz, Sören, Technische Universität Berlin:<br />

Sozialwissenschaftliche Begleitung <strong>der</strong> Auslandseinsätze<br />

<strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong>, August 2009 –<br />

September 2009.<br />

Stanschus, Alexan<strong>der</strong>, Universität Potsdam:<br />

Sozialwissenschaftliche Begleitung <strong>der</strong> Auslandseinsätze<br />

<strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong>, August 2009 –<br />

Oktober 2009.<br />

Götze, Julia, Technische Universität Berlin:<br />

Transformation <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong>, August 2009 –<br />

Oktober 2009.<br />

Reuter, Tim, Phillips-Universität Marburg: Personalgewinnung<br />

und Personalbindung, August<br />

2009 – Oktober 2009.<br />

Kraft, Philip, Universität Köln: Multinationale<br />

Streitkräftestrukturen, August 2009 – Oktober<br />

2009.<br />

Glimm, Julia, Universität Flensburg: Personalgewinnung<br />

und Personalbindung, September<br />

2009 – Oktober 2009.<br />

Schnee, Dennis, Goethe-Universität Frankfurt a.<br />

M.: Militär, Ethik und Innere Führung, Oktober<br />

2009 – Dezember 2009.<br />

Bokermann, Florian, Universität Münster: Multinationale<br />

Streitkräftestrukturen, November<br />

2009 – Januar 2009.<br />

Gräßler, Martin, Technische Universität Dresden:<br />

Transformation <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong>, Dezember<br />

2009 – Februar 2010.<br />

Jungbauer, Stefan, Universität Regensburg:<br />

Sozialwissenschaftliche Begleitung <strong>der</strong> Auslandseinsätze<br />

<strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong>, Januar 2010 –<br />

März 2010.<br />

<strong>Sozialwissenschaftliches</strong> <strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> | 12

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