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SOWI.NEWS - Sozialwissenschaftliches Institut der Bundeswehr

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<strong>SOWI</strong>.<strong>NEWS</strong><br />

<strong>SOWI</strong>.<strong>NEWS</strong><br />

Analysen - Berichte - Hintergründe<br />

<strong>NEWS</strong>LETTER DES SOZIALWISSENSCHAFTLICHEN INSTITUTS DER BUNDESWEHR<br />

Ausgabe 1 / 2011<br />

Mo<strong>der</strong>nisierung in <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong><br />

IT-Mo<strong>der</strong>nisierung in <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong><br />

Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung <strong>der</strong> Dienststellenleiter und -leiterinnen – Seite 1<br />

Evaluation <strong>der</strong> Nutzerzufriedenheit im Projekt HERKULES<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung <strong>der</strong> Anwen<strong>der</strong> und Anwen<strong>der</strong>innen – Seite 5<br />

Kontinuierliches Verbesserungsprogramm (KVP): Ergebnisse <strong>der</strong> Streitkräftebefragung – Seite 10<br />

Neues aus dem <strong>Institut</strong> – Seite 13<br />

IT-Mo<strong>der</strong>nisierung<br />

in <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong><br />

Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung <strong>der</strong><br />

Dienststellenleiter und<br />

-leiterinnen<br />

von Gregor Richter<br />

Die Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> Informationstechnik<br />

(IT) <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> ist das zurzeit größte<br />

öffentliche Beschaffungsprojekt in Europa, das<br />

im Rahmen einer Öffentlich-Privaten-Partnerschaft<br />

(ÖPP) realisiert wird. HERKULES, so<br />

<strong>der</strong> Titel des im Jahr 1999 initiierten Mo<strong>der</strong>nisierungsvorhabens<br />

<strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong>, befindet<br />

sich seit über vier Jahren in <strong>der</strong> Umsetzungsphase.<br />

Das Projekt hat vorerst eine Laufzeit von<br />

zehn Jahren mit einem finanziellen Gesamtvolumen<br />

von über 7,1 Milliarden Euro.<br />

Im Rahmen des Projekts sollen unter an<strong>der</strong>em<br />

140 000 Computerarbeitsplätze, 7 000 Server,<br />

300 000 Festnetztelefone und 15 000 Mobiltelefone<br />

in mehr als 700 Liegenschaften <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong><br />

erneuert und vereinheitlicht werden.<br />

Ziele des Projekts sind zudem eine zentrale<br />

Administration und Pflege <strong>der</strong> Hard- und Software.<br />

Zu diesem Zweck wurde unter an<strong>der</strong>em<br />

eine bundeswehreinheitliche Ansprechstelle<br />

(Service-Hotline) für alle IT-Nutzer und<br />

-Nutzerinnen geschaffen. Der Zielbetrieb, d. h.<br />

die Übernahme <strong>der</strong> Betriebsverantwortung für<br />

die sogenannte „weiße IT“ 1 durch den industriellen<br />

Partner <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong>, sollte nach <strong>der</strong><br />

ursprünglichen Planung bis Ende 2010 flächendeckend<br />

erfolgt sein. Dieses ambitionierte Ziel<br />

wurde allerdings nicht erreicht.<br />

Eine Schlüsselrolle für HERKULES spielt die<br />

im Jahre 2006 gegründete BWI Informationstechnik<br />

GmbH (kurz: BWI). Das Unternehmens-<br />

und Geschäftsmodell <strong>der</strong> BWI basiert auf<br />

folgendem Beteiligungskonstrukt: Bund, Siemens<br />

Business Service GmbH & Co. OHG<br />

(SBS) und IBM Deutschland GmbH (IBM) haben<br />

unmittelbar nach Unterzeichnung des<br />

Hauptvertrages eine gemeinsame Gesellschaft in<br />

<strong>der</strong> Rechtsform einer GmbH eingerichtet. Der<br />

Bund hält 49,9 Prozent <strong>der</strong> Geschäftsanteile <strong>der</strong><br />

BWI, SBS 50,05 Prozent und IBM 0,05 Prozent.<br />

Dabei haben die industriellen Partner ihre Anteile<br />

am Gesellschaftskapital durch Bareinlagen<br />

erbracht, während <strong>der</strong> Bund seinen Anteil mittels<br />

einer Sacheinlage durch Einbringung von<br />

1<br />

In <strong>der</strong> IT-Landschaft <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> wird zwischen<br />

<strong>der</strong> „weißen“ und <strong>der</strong> „grünen IT“ unterschieden.<br />

Erstere unterstützt die administrativen,<br />

organisatorischen und logistischen Aufgaben im<br />

Grundbetrieb <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> im Inland. Der<br />

Leistungsumfang von HERKULES ist auf die<br />

„weiße IT“ beschränkt; sie stellt keine wehrtechnische<br />

Neuentwicklung dar, son<strong>der</strong>n ist bereits<br />

industriell erprobt und weitgehend marktgängig.<br />

Die im engeren Sinne militärische, d. h. „grüne<br />

IT“ umfasst die IT für Waffensysteme, militärische<br />

Aufklärung usw. und ist nicht Gegenstand<br />

von HERKULES.<br />

<strong>Sozialwissenschaftliches</strong> <strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> | 1


Gerät <strong>der</strong> Informations- und Kommunikationstechnik<br />

geleistet hat. Die BWI hat vier Geschäftsführer,<br />

von denen drei durch die privaten<br />

Partner und einer durch den Bund benannt werden.<br />

Die beiden BWI-Tochtergesellschaften –<br />

BWI Systeme GmbH und BWI Services GmbH<br />

– erbringen in folgenden Bereichen Realisierungs-,<br />

Projekt- und Betriebsleistungen für die<br />

<strong>Bundeswehr</strong>:<br />

� Realisierung und Betrieb <strong>der</strong> festen Netze,<br />

� Betrieb <strong>der</strong> Rechenzentren <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong>,<br />

� Bereitstellung von IT-Diensten (z. B. Internet-/Intranet-Dienste),<br />

� Betrieb und Softwarepflege <strong>der</strong> administrativen<br />

und logistischen IT-Systeme,<br />

� flächendeckende Einführung und Betrieb<br />

von SASPF,<br />

� Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> IT-Plattform und IT-<br />

Infrastruktur,<br />

� Unterstützungsleistungen im IT-Bereich<br />

(z. B. User Help Desk),<br />

� IT-Sicherheit und Datenschutz.<br />

Hat sich die strategische Partnerschaft zwischen<br />

<strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> und <strong>der</strong> Industrie im Bereich<br />

<strong>der</strong> Informations- und Kommunikationstechnologie<br />

aus Sicht <strong>der</strong> IT-Nutzer und -Nutzerinnen<br />

bewährt? Dies herauszufinden ist Aufgabe einer<br />

Evaluationsstudie, die das <strong>SOWI</strong> im Herbst<br />

2009 im Auftrag des BMVg begonnen hat. Evaluation<br />

ist ein Instrument des innerbetrieblichen<br />

Qualitätsmanagements (QM). Dabei wurde v. a.<br />

auf die sogenannte Ergebnisqualität abgezielt,<br />

d. h. es wurde gefragt, ob und inwieweit die<br />

Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> „weißen IT“ <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong><br />

zu den erhofften positiven Effekten für<br />

den Endnutzer führt. Darüber hinaus sollten<br />

auch Aussagen zur Struktur- und Prozessqualität<br />

gewonnen werden, d. h. Erkenntnisse über die<br />

Qualität <strong>der</strong> Informations- und Kommunikationsprozesse<br />

zwischen den Stellen <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong><br />

und <strong>der</strong> BWI sowie über die Organisation,<br />

die Vorbereitung, die Durchführung und die<br />

Nachbereitung <strong>der</strong> IT-Erneuerung.<br />

Um ein möglichst repräsentatives und belastbares<br />

Gesamtbild zu erhalten, wurden bisher jährlich<br />

jeweils zwei inhaltlich aufeinan<strong>der</strong> bezogene<br />

Online-Befragungen durchgeführt. Im Folgenden<br />

werden ausgewählte Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung<br />

<strong>der</strong> Dienststellenleiter und -leiterinnen<br />

(Vollerhebung) dargestellt. Mittlerweile liegen<br />

die Ergebnisse <strong>der</strong> Befragungswellen jeweils<br />

<strong>SOWI</strong>.<strong>NEWS</strong><br />

Analysen - Berichte - Hintergründe<br />

aus dem Herbst 2009 und 2010 vor 2 ; für 2011 ist<br />

eine dritte Befragungswelle avisiert.<br />

Die Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> IT-Ausstattung und <strong>der</strong><br />

IT-Infrastruktur, <strong>der</strong> sogenannte Rollout, findet<br />

sukzessive statt, wobei angestrebt wird, soweit<br />

wie möglich immer komplette Dienststellen<br />

„auszurollen“. 3<br />

Die Befragungsergebnisse zeigen in eine positive<br />

Richtung was das angestrebte HERKULES-<br />

Projektziel einer Erhöhung <strong>der</strong> Nutzerzufriedenheit<br />

betrifft (siehe Abbildung 1).<br />

Abbildung 1<br />

Zufriedenheit mit <strong>der</strong> IT-Ausstattung<br />

Frage: „Wie zufrieden sind Sie insgesamt mit <strong>der</strong><br />

momentanen IT-Ausstattung Ihrer Dienststelle?“<br />

2010 gesamt<br />

2010<br />

ausgerollte Dst.<br />

2010 nicht<br />

ausgerollte Dst.<br />

2009 gesamt<br />

2009<br />

ausgerollte Dst.<br />

2009 nicht<br />

ausgerollte Dst.<br />

2 Krampe, Thomas/Richter, Gregor (2010): Nutzerzufriedenheit<br />

HERKULES/BWI IT. Ergebnisse<br />

<strong>der</strong> Befragungen 2009 (<strong>SOWI</strong>-Forschungsbericht<br />

92). Strausberg: <strong>Sozialwissenschaftliches</strong><br />

<strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong>. Die beiden Ergebnisberichte<br />

<strong>der</strong> Befragungen 2010 stehen zum Download<br />

auf <strong>der</strong> Homepage des <strong>SOWI</strong> bereit.<br />

3 Zur sprachlichen Vereinfachung werden Angehörige<br />

solcher Dienststellen im Weiteren als „ausgerollte“<br />

Nutzer und Nutzerinnen bezeichnet. Angehörige<br />

von Dienststellen, in denen zum Befragungszeitpunkt<br />

<strong>der</strong> Rollout noch nicht stattgefunden<br />

hat, werden als „nicht ausgerollte“ Nutzer<br />

und Nutzerinnen bezeichnet. Der Anteil <strong>der</strong> ausgerollten<br />

Leiter/-innen in <strong>der</strong> Stichprobe betrug<br />

50 Prozent in 2010 und 18 Prozent im Jahr 2009.<br />

<strong>Sozialwissenschaftliches</strong> <strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> | 2<br />

49<br />

46<br />

45<br />

53<br />

59<br />

70<br />

(eher) zufrieden teils/teils (eher) unzufrieden<br />

Datenbasis: <strong>SOWI</strong>-Befragung <strong>der</strong> Dienststellenleitungen<br />

zu HERKULES/BWI IT 2009 (n=306) und 2010 (n=268).<br />

Angaben in Prozent.<br />

32<br />

36<br />

37<br />

34<br />

29<br />

25<br />

19<br />

18<br />

18<br />

12<br />

13<br />

5


Betrachtet man die Antworten aller Dienststellenleitungen,<br />

so zeigt sich ein statistisch signifikanter<br />

Anstieg <strong>der</strong> Nutzerzufriedenheit von<br />

2009 auf 2010. Während 2009 nur 46 Prozent<br />

<strong>der</strong> Dienststellenleitungen mit <strong>der</strong> IT-Ausstattung<br />

„(eher) zufrieden“ waren, sind es 2010 bereits<br />

59 Prozent. Für 2009 konnte noch kein<br />

statistisch signifikanter Anstieg <strong>der</strong> Nutzerzufriedenheit<br />

durch den Rollout ermittelt werden.<br />

Für 2010 hingegen ist <strong>der</strong> Effekt einer Steigerung<br />

<strong>der</strong> Nutzerzufriedenheit infolge <strong>der</strong> IT-<br />

Mo<strong>der</strong>nisierung statistisch belegbar. Das bedeutet:<br />

Erstens hat sich die Nutzerzufriedenheit seit<br />

2009 insgesamt erhöht (Längsschnittvergleich)<br />

und zweitens sind die Leiter und Leiterinnen<br />

ausgerollter Dienststellen mit <strong>der</strong> IT-Ausstattung<br />

2010 zufriedener als ihre noch nicht ausgerollten<br />

Kollegen und Kolleginnen bzw. Kameraden<br />

und Kameradinnen (Querschnittvergleich).<br />

Ein wesentlicher Aspekt <strong>der</strong> Evaluation des<br />

Projekts HERKULES ist das Ausmaß, mit dem<br />

vor und im Rollout auf die Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong><br />

Kunden, d. h. <strong>der</strong> Nutzer in den Dienststellen,<br />

eingegangen wird. Die Befragung in 2009 zeigte<br />

in diesem Bereich die Notwendigkeit zur Nachbesserung<br />

auf, da <strong>der</strong> Rollout in vielen Fällen in<br />

diesem Punkt Anlass zu Kritik bot. Wie stellt<br />

sich die Situation aus Sicht <strong>der</strong> Dienststellenleiter<br />

und -leiterinnen 2010 dar? Abbildung 2 gibt<br />

die Einschätzungen <strong>der</strong> Leiter und Leiterinnen<br />

ausgerollter Dienstsellen wie<strong>der</strong>, ob und wie gut<br />

bei <strong>der</strong> Vorbereitung und Durchführung des<br />

Rollouts auf die Beson<strong>der</strong>heiten ihrer Dienststellen<br />

eingegangen wurde. Gegenüber <strong>der</strong> Befragung<br />

2009 fallen die Einschätzungen deutlich<br />

positiver aus, d. h. für jetzt 71 Prozent <strong>der</strong> Befragten<br />

wurde mindestens angemessen auf die<br />

Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> Dienststelle eingegangen.<br />

Demgegenüber waren es 2009 nur 37 Prozent.<br />

Der Unterschied im Antwortverhalten zwischen<br />

den beiden Befragungszeitpunkten ist statistisch<br />

signifikant.<br />

Dennoch: In nur 15 Prozent aller Dienststellen<br />

ist es <strong>der</strong> HERKULES-Studie 2010 zufolge<br />

nach dem Rollout gelungen, den IT-Betrieb ohne<br />

Interimsmaßnahmen sicherzustellen. In den<br />

meisten Fällen waren Übergangslösungen, vor<br />

allem wegen beson<strong>der</strong>er Software, die mit <strong>der</strong><br />

IT-Mo<strong>der</strong>nisierung nicht o<strong>der</strong> nicht unmittelbar<br />

nach dem Rollout in nötigem Umfang zur Verfügung<br />

stand, erfor<strong>der</strong>lich. Gegenüber <strong>der</strong> Situa-<br />

<strong>SOWI</strong>.<strong>NEWS</strong><br />

Analysen - Berichte - Hintergründe<br />

tion in 2009 hat sich hier keine merkliche Verbesserung<br />

eingestellt, d. h. das HERKULES-<br />

Projektziel <strong>der</strong> Vereinheitlichung und Standardisierung<br />

<strong>der</strong> IT-Landschaft und die Abschaffung<br />

<strong>der</strong> Software-Insellösungen kollidiert nach<br />

wie vor mit dem Erfor<strong>der</strong>nis für spezifische IT-<br />

Lösungen und Spezialanwendungen in den heterogenen<br />

Dienststellen in <strong>der</strong> Fläche.<br />

Abbildung 2<br />

Bewertungen des Rollouts im Hinblick auf die<br />

spezifischen Anfor<strong>der</strong>ungen des Kunden<br />

Frage: „Wie gut wurde bei <strong>der</strong> Vorbereitung und Durchführung<br />

des Rollouts auf die Beson<strong>der</strong>heiten Ihrer<br />

Dienststelle eingegangen?“ (nur ausgerollte Nutzer)<br />

2010<br />

2009<br />

Aus Sicht eines Leiters/einer Leiterin ist die<br />

Sicherstellung <strong>der</strong> Auftragserfüllung <strong>der</strong> Dienststelle,<br />

für die er/sie schließlich die Verantwortung<br />

trägt, das entscheidende Kriterium <strong>der</strong> IT-<br />

Nutzerzufriedenheit. Der Längsschnittvergleich<br />

kommt zu dem Ergebnis: Während 2010 ganze<br />

74 Prozent <strong>der</strong> Befragten die Auftragserfüllung<br />

als „(voll) gewährleistet“ sehen, waren es 2009<br />

nur 57 Prozent. Die Erhöhung des Ausmaßes<br />

<strong>der</strong> Auftragserfüllung durch die IT-Ausstattung<br />

ist statistisch signifikant. Die Bedarfsdeckung<br />

mit IT erhält ebenso überwiegend gute Noten<br />

von den Befragten. Eine IT-Ausstattungskomponente<br />

fällt allerdings aus dem Rahmen:<br />

Bei Druckern bestehen auch 2010 erhebliche<br />

Bedarfsdeckungslücken. Die Ausstattung mit<br />

Druckern hat sich in <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong><br />

Dienststellenleiter und -leiterinnen seit 2009<br />

noch einmal verschlechtert.<br />

Diesen, aus Sicht des Projekts HERKULES eher<br />

positiven Entwicklungen was die Nutzerzufriedenheit,<br />

die Servicequalität und die Bedarfsdeckung<br />

mit IT angeht, steht eine weitgehende<br />

<strong>Sozialwissenschaftliches</strong> <strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> | 3<br />

37<br />

71<br />

sehr gut/angemessen teils/teils wenig/überhaupt nicht<br />

Datenbasis: <strong>SOWI</strong>-Befragung <strong>der</strong> Dienststellenleitungen<br />

zu HERKULES/BWI IT 2009 (n=306) und 2010 (n=268).<br />

Angaben in Prozent.<br />

29<br />

16<br />

34<br />

13


Skepsis im Hinblick auf die flächendeckende<br />

Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> IT <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> im<br />

Rahmen einer ÖPP gegenüber (Abbildung 3).<br />

Es zeigt sich 2010 wie schon 2009: In <strong>der</strong> Bewertung<br />

<strong>der</strong> Dienststellenleitungen wäre das<br />

„Eigenmodell“ wohl vorteilhafter gewesen. Positiv<br />

aus Sicht des ÖPP-Projekts HERKULES<br />

ist allerdings, dass sich das Meinungsbild zugunsten<br />

des „Kooperationsmodells“ verschiebt,<br />

wenn <strong>der</strong> Rollout durchlaufen wurde. Die in<br />

vielen Fällen kritischen Vorurteile gegenüber<br />

<strong>der</strong> ÖPP-Lösung zur IT-Mo<strong>der</strong>nisierung in <strong>der</strong><br />

<strong>Bundeswehr</strong> schwächen sich ab, wenn die BWI<br />

dann vor Ort die Verantwortung für den Betrieb<br />

<strong>der</strong> IT übernimmt.<br />

Abbildung 3<br />

Kooperations- und Eigenmodell im Vergleich<br />

Frage: „Wäre die <strong>Bundeswehr</strong> Ihrer Ansicht nach auch<br />

selbst in <strong>der</strong> Lage gewesen, die IT <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> zu<br />

erneuern und zu managen?“<br />

2010<br />

ausgerollte<br />

Nutzer<br />

2010 nicht<br />

ausgerollte<br />

Nutzer<br />

5<br />

11<br />

37<br />

55<br />

Wir hätten es als <strong>Bundeswehr</strong> nicht so gut gekonnt.<br />

Wir hätten es als <strong>Bundeswehr</strong> genauso gut gekonnt.<br />

Wir hätten es als <strong>Bundeswehr</strong> besser gekonnt.<br />

Datenbasis: <strong>SOWI</strong>-Befragung <strong>der</strong> Dienststellenleitungen<br />

zu HERKULES/BWI IT 2010 (n=268). Angaben in Prozent.<br />

Das generell positive Bild <strong>der</strong> von den Dienststellenleitern<br />

und -leiterinnen wahrgenommenen<br />

Leistungen des privaten Partners BWI, das mit<br />

<strong>der</strong> HERKULES-Studie ermittelt werden konnte,<br />

wird überformt von institutionellen und<br />

„ordnungspolitischen Grundüberzeugungen“ <strong>der</strong><br />

<strong>Bundeswehr</strong>angehörigen, die das Verhältnis von<br />

Staat und privatem Sektor betreffen: Die vorliegende<br />

Befragung <strong>der</strong> Führungskräfte – wie auch<br />

frühere Studien des <strong>SOWI</strong> 4 – zeigen, dass viele<br />

4 Vgl. Kantner, Cathleen/Richter, Gregor (2004):<br />

Die Ökonomisierung <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> im Meinungsbild<br />

<strong>der</strong> Soldaten. Ergebnisse <strong>der</strong> Streitkräftebefragung<br />

2003 (<strong>SOWI</strong>-Arbeitspapier 139).<br />

Strausberg: <strong>Sozialwissenschaftliches</strong> <strong>Institut</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>SOWI</strong>.<strong>NEWS</strong><br />

Analysen - Berichte - Hintergründe<br />

58<br />

34<br />

<strong>Bundeswehr</strong>angehörige „Privatisierungen“ und<br />

„Öffentlich-Privaten-Partnerschaften“ im Servicebereich<br />

<strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> ablehnend gegenüberstehen.<br />

Dieses Grundmuster an kritischen<br />

Einstellungen findet sich auch gegenüber dem<br />

Projekt HERKULES wie<strong>der</strong>: Die Stimmen<br />

überwiegen bei den Leitern und Leiterinnen, die<br />

keinen echten Mehrwert in <strong>der</strong> verfolgten Strategie<br />

<strong>der</strong> Gründung einer privatrechtlichen IT-<br />

Gesellschaft und <strong>der</strong> Übertragung <strong>der</strong> Verantwortung<br />

für die umfassende und flächendeckende<br />

Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> nichtmilitärischen IT <strong>der</strong><br />

<strong>Bundeswehr</strong> an einen privaten Partner erkennen.<br />

Dies än<strong>der</strong>t jedoch nichts am Ergebnis, dass die<br />

Mehrheit <strong>der</strong> Dienststellenleitungen mit <strong>der</strong><br />

Erneuerung <strong>der</strong> IT-Ausstattung als solcher<br />

grundsätzlich zufrieden ist und <strong>der</strong> Service <strong>der</strong><br />

BWI generell positiv bewertet wird – auch wenn<br />

im Vorfeld des Projekts HERKULES bestandene,<br />

vielleicht zu hohe Erwartungen bei den<br />

Dienststellenleitungen in einigen Fällen offenbar<br />

enttäuscht wurden. Dieser Trend wird auch<br />

durch die Befragung <strong>der</strong> Endanwen<strong>der</strong> und Endanwen<strong>der</strong>innen,<br />

die im folgenden Beitrag dargestellt<br />

wird, bestätigt.<br />

Zum Autor<br />

Dr. Gregor Richter (Jg. 1969), Dipl.-Soz., studierte<br />

Soziologie, Volkswirtschaftslehre und<br />

Statistik an <strong>der</strong> Ludwig-Maximilians-Universität<br />

München. Seit 2009 leitet er die Forschungsprojekte<br />

„Ökonomische Mo<strong>der</strong>nisierung<br />

<strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong>“ und „Personalgewinnung und<br />

-bindung im Sanitätsdienst“ am <strong>SOWI</strong>. In Nebenfunktion<br />

ist er Controller des <strong>Institut</strong>s. Zuvor<br />

war er bei <strong>der</strong> Gesellschaft für Entwicklung,<br />

Beschaffung und Betrieb mbH (g.e.b.b.), Köln,<br />

als Geschäftsfeldleiter tätig.<br />

<strong>Bundeswehr</strong>, S. 42ff.; Portugall, Gerd (2007):<br />

Die <strong>Bundeswehr</strong> und das Privatisierungsmodell<br />

<strong>der</strong> „Öffentlich-Privaten-Partnerschaft (ÖPP)“.<br />

In: Richter, Gregor (Hrsg.) (2007): Die ökonomische<br />

Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong>. Sachstand,<br />

Konzeptionen und Perspektiven. Wiesbaden: VS<br />

Verlag für Sozialwissenschaften, S. 152ff; Fiebig,<br />

Rüdiger (2011): Streitkräftebefragung 2009. Ergebnisse<br />

zu den Themenfel<strong>der</strong>n Dienstzufriedenheit,<br />

Attraktivität und Transformation (Gutachten<br />

2/2011). Strausberg: <strong>Sozialwissenschaftliches</strong> <strong>Institut</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong>, S. 69.<br />

<strong>Sozialwissenschaftliches</strong> <strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> | 4


Evaluation <strong>der</strong> Nutzerzufriedenheit<br />

im Projekt HERKULES<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung <strong>der</strong> Anwen<strong>der</strong><br />

und Anwen<strong>der</strong>innen<br />

von Thomas Krampe<br />

Die IT-Mo<strong>der</strong>nisierung im Projekt HERKULES<br />

erfolgt unter dem Oberziel, dass die <strong>Bundeswehr</strong><br />

fortlaufend über ein zeitgemäßes IT-<br />

System verfügt. Das heißt, die IT in <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong><br />

soll Schritt mit <strong>der</strong> technischen Entwicklung<br />

halten und den kontinuierlich steigenden<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Organisation genügen<br />

können. Mit mo<strong>der</strong>nen Systemen sollen ein sicherer<br />

Betrieb sowie eine schnellere Datenübertragung<br />

und -verarbeitung einhergehen. Die<br />

schnellere und sichere Unterstützung <strong>der</strong> IT für<br />

die Verwaltungs- und Logistikaufgaben trägt zu<br />

einer Erhöhung <strong>der</strong> Effizienz <strong>der</strong> Arbeitsprozesse<br />

in <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> bei. Ein Ziel <strong>der</strong> IT-<br />

Mo<strong>der</strong>nisierung ist die Auflösung <strong>der</strong> vielen<br />

„Insellösungen“ in <strong>der</strong> Softwarelandschaft, die<br />

in <strong>der</strong> Vergangenheit in <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> zur<br />

Lösung aufgaben- und dienststellenspezifischer<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen entwickelt worden sind.<br />

Im Auftrag des BMVg führte das <strong>SOWI</strong> jeweils<br />

im Herbst 2009 und 2010 Online-Befragungen<br />

unter <strong>Bundeswehr</strong>angehörigen zur Evaluation<br />

<strong>der</strong> Nutzerzufriedenheit mit <strong>der</strong> IT-Mo<strong>der</strong>nisierung<br />

durch. Zielgruppe <strong>der</strong> Befragung <strong>der</strong> Anwen<strong>der</strong><br />

und Anwen<strong>der</strong>innen sind alle <strong>Bundeswehr</strong>angehörigen,<br />

die „weiße IT“ zur Erfüllung<br />

ihrer dienstlichen Aufgaben nutzen. Aus <strong>der</strong><br />

Grundgesamtheit aller Anwen<strong>der</strong> und Anwen<strong>der</strong>innen,<br />

die über einen Lotus Notes-Account<br />

verfügen, wurde eine repräsentative Zufallsstichprobe<br />

mit einer Brutto-Fallzahl von 24 234<br />

Personen gezogen. An <strong>der</strong> Befragung beteiligten<br />

sich insgesamt 5 089 Personen, womit die Rücklaufquote<br />

bei 21 Prozent liegt.<br />

Zu folgenden Themen werden ausgewählte<br />

zentrale Ergebnisse <strong>der</strong> 2. Befragung <strong>der</strong> Anwen<strong>der</strong><br />

und Anwen<strong>der</strong>innen zur Nutzerzufriedenheit<br />

mit HERKULES vorgestellt:<br />

� Gewährleistung <strong>der</strong> Auftragserfüllung mit<br />

<strong>der</strong> IT-Ausstattung,<br />

� Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> Netzinfrastruktur,<br />

� Bewertung <strong>der</strong> Service-Hotlines <strong>der</strong> BWI,<br />

� Serviceerbringung <strong>der</strong> BWI.<br />

<strong>SOWI</strong>.<strong>NEWS</strong><br />

Analysen - Berichte - Hintergründe<br />

Gewährleistung <strong>der</strong> Auftragserfüllung mit<br />

<strong>der</strong> IT-Ausstattung<br />

Die ausgerollten 1 Nutzer bewerten den Grad <strong>der</strong><br />

Auftragserfüllung höher als die nicht ausgerollten,<br />

was bedeutet, dass die erneuerte IT-<br />

Ausstattung zu einer Verbesserung <strong>der</strong> Auftragserfüllung<br />

beiträgt. Gegenüber 2009 ist <strong>der</strong><br />

Grad <strong>der</strong> Auftragserfüllung für beide Nutzergruppen<br />

gestiegen (Abbildung 1).<br />

Abbildung 1<br />

Gewährleistung <strong>der</strong> Auftragserfüllung mit <strong>der</strong><br />

IT-Ausstattung<br />

Frage: „In welchem Maße ist die Erfüllung Ihres Auftrags<br />

durch Ihre <strong>der</strong>zeitig vorhandene IT-Ausstattung<br />

gewährleistet?“<br />

2010 gesamt<br />

2010<br />

ausgerollte<br />

Nutzer<br />

2010 nicht<br />

ausgerollte<br />

Nutzer<br />

2009 gesamt<br />

Abbildung 2 ist folgen<strong>der</strong>maßen zu interpretieren:<br />

Erstens kristallisieren sich die vier Komponenten<br />

<strong>der</strong> „weißen IT“ heraus, die heute in <strong>der</strong><br />

<strong>Bundeswehr</strong> am häufigsten zu einer Einschränkung<br />

<strong>der</strong> Auftragserfüllung aus Sicht <strong>der</strong> Befragten<br />

beitragen. Zweitens ist aus dem Vergleich<br />

<strong>der</strong> beiden Nutzergruppen (ausgerollte<br />

und nicht ausgerollte) ersichtlich, wie sich die<br />

IT-Mo<strong>der</strong>nisierung bei diesen vier zentralen<br />

Komponenten im Einzelnen auswirkt: Verbesserungen<br />

sind bei den Komponenten „Arbeitsplatzcomputer/Notebooks“,„Netzwerkverbindungen“<br />

und „Bildschirm“ festzustellen. In<br />

Punkto „Son<strong>der</strong>software“ trat jedoch offenbar<br />

keine Verbesserung infolge des Rollouts ein. An<br />

1 Siehe zur Unterscheidung „ausgerollte“ und<br />

„nicht ausgerollte“ Nutzer: Seite 2, Fußnote 3, in<br />

diesen <strong>SOWI</strong>-<strong>NEWS</strong>.<br />

<strong>Sozialwissenschaftliches</strong> <strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> | 5<br />

64<br />

70<br />

67<br />

72<br />

(voll) gewährleistet teils/teils nur bedingt/nicht gewährleistet<br />

Datenbasis: <strong>SOWI</strong>-Befragung <strong>der</strong> Anwen<strong>der</strong> und Anwen<strong>der</strong>innen<br />

zu HERKULES/BWI IT 2010. Angaben in<br />

Prozent.<br />

22<br />

21<br />

20<br />

19<br />

19<br />

10<br />

9<br />

12


<strong>der</strong> Komponente „Son<strong>der</strong>software“ zeigt sich<br />

generell das Problem, dass für viele aufgabenund<br />

dienststellenspezifische Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

Softwarelösungen bereitgestellt werden müssen.<br />

Dieses Problem scheint auch unter HERKULES<br />

noch nicht zufriedenstellend gelöst worden zu<br />

sein, zumal eine weitgehende Vereinheitlichung<br />

<strong>der</strong> Softwarelandschaft mit diesem Projekt angestrebt<br />

wird und sich hier Zielkonflikte einstellen.<br />

Die Antworten auf die Frage in Abbildung 2<br />

waren zusätzlich danach spezifiziert, worin die<br />

Mängel für eine Komponente bestehen: in <strong>der</strong><br />

„Menge“, <strong>der</strong> „Qualität“ o<strong>der</strong> <strong>der</strong> „Funktionalität“.<br />

Die IT-Erneuerung führte in den meisten<br />

Fällen zu einer Verbesserung <strong>der</strong> Qualität und<br />

Funktionalität. Zu einer Verschlechterung kam<br />

es mehrheitlich in Bezug auf die Menge einer<br />

Komponente. Zum Beispiel gaben nach dem<br />

Rollout mehr Nutzer an, dass die Menge an<br />

„Son<strong>der</strong>software“ und „Netzwerkdruckern“<br />

dazu beitrage, dass ihre Auftragserfüllung nicht<br />

gewährleistet wäre.<br />

Abbildung 2<br />

„Stolpersteine“ <strong>der</strong> Auftragserfüllung<br />

Frage: „Wenn die Auftragserfüllung ,teils/teils’, ,nur<br />

bedingt gewährleistet’ o<strong>der</strong> ,nicht gewährleistet’ ist,<br />

woran liegt das speziell?“<br />

Arbeitsplatzcomputer/<br />

Notebooks<br />

Son<strong>der</strong>software<br />

Netzwerkverbindungen<br />

Bildschirm<br />

nicht ausgerollte Nutzer ausgerollte Nutzer<br />

Datenbasis: <strong>SOWI</strong>-Befragung <strong>der</strong> Anwen<strong>der</strong> und Anwen<strong>der</strong>innen<br />

zu HERKULES/BWI IT 2010. Angaben in<br />

Prozent.<br />

In einem an<strong>der</strong>en Zusammenhang sollten die<br />

Anwen<strong>der</strong> und Anwen<strong>der</strong>innen angeben, wie<br />

groß aus ihrer Sicht die Ausfallhäufigkeit <strong>der</strong><br />

einzelnen Komponenten in den letzten drei Monaten<br />

vor <strong>der</strong> Befragung war. Das Ergebnis<br />

zeigt, dass die IT-Erneuerung bei den Kompo-<br />

24<br />

<strong>SOWI</strong>.<strong>NEWS</strong><br />

Analysen - Berichte - Hintergründe<br />

43<br />

48<br />

47<br />

45<br />

57<br />

64<br />

81<br />

nenten „Arbeitsplatzcomputer/Notebooks“ und<br />

„Server/Netzwerkverbindung“ zu einem merklichen<br />

Rückgang <strong>der</strong> Ausfallhäufigkeit führt.<br />

Fazit: Die Erneuerung <strong>der</strong> Hardware und <strong>der</strong> IT-<br />

Infrastruktur führt zu einer Verbesserung <strong>der</strong><br />

Arbeitsbedingungen für die Nutzer und Nutzerinnen.<br />

Den Ergebnissen zufolge besteht Verbesserungsbedarf<br />

noch im Bereich <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>software<br />

und bezüglich <strong>der</strong> Menge von Software<br />

und Hardwarekomponenten.<br />

Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> Netzinfrastruktur<br />

Die Netzinfrastruktur in <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> umfasst<br />

zwei Arten von Netzen: das bundesweite<br />

Weitverkehrsnetz (WAN) und die lokalen Liegenschaftsnetze<br />

(LAN). Das WAN verbindet die<br />

LAN miteinan<strong>der</strong>. Die Zufriedenheit mit den<br />

Netzzugängen gibt Aufschluss darüber, ob die<br />

Netzmo<strong>der</strong>nisierung einen Effekt auf die Arbeitsbedingungen<br />

für die <strong>Bundeswehr</strong>angehörigen<br />

am Arbeitsplatzcomputer (APC) hat.<br />

Je<strong>der</strong> Befragte verfügt heute über einen Zugang<br />

zum IntranetBw und 42 Prozent aller Befragten<br />

verfügen über einen Internetzugang. Die Ergebnisse<br />

in Abbildung 3 sprechen generell für eine<br />

Erhöhung <strong>der</strong> Nutzerzufriedenheit mit den IT-<br />

Netz-Zugängen infolge <strong>der</strong> IT-Erneuerung. In<br />

2010 ist die Zufriedenheit mit dem Zugang zum<br />

Intranet leicht niedriger als in 2009. Die Zufriedenheit<br />

mit dem Internetzugang ist im Vergleich<br />

zum Vorjahr geringfügig gestiegen.<br />

Die Netzzugänge waren im Einzelnen nach den<br />

Kriterien<br />

� Zuverlässigkeit/Stabilität,<br />

� Erreichbarkeit/Verfügbarkeit und<br />

� Geschwindigkeit/Performance<br />

zu bewerten.<br />

Zentrales Ergebnis für das IntranetBw ist: Beide<br />

Nutzergruppen sehen den Zugang zum Intranet<br />

weitgehend als zuverlässig/stabil und gut erreichbar/verfügbar<br />

an. Kritisch wird hingegen<br />

die „Geschwindigkeit/Performance“ des IntranetBw-Zugangs<br />

gewertet: Vor dem Rollout bewertet<br />

mehr als ein Drittel diesen Aspekt als<br />

„(sehr) schlecht“, nach dem Rollout tut dies<br />

immer noch je<strong>der</strong> Vierte (Abbildung 4).<br />

<strong>Sozialwissenschaftliches</strong> <strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> | 6


Abbildung 3<br />

Zufriedenheit mit dem IntranetBw- und<br />

Internet-Zugang<br />

Frage: „Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem IntranetBw-<br />

Zugang?“<br />

2010 ausgerollte Nutzer<br />

2010 nicht ausgerollte Nutzer<br />

2009 ausgerollte Nutzer<br />

2009 nicht ausgerollte Nutzer<br />

Frage: „Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Internet-<br />

Zugang?“<br />

2010 ausgerollte Nutzer<br />

2010 nicht ausgerollte Nutzer<br />

2009 ausgerollte Nutzer<br />

2009 nicht ausgerollte Nutzer<br />

(eher) zufrieden teils/teils (eher) unzufrieden<br />

Datenbasis: <strong>SOWI</strong>-Befragung <strong>der</strong> Anwen<strong>der</strong> und Anwen<strong>der</strong>innen<br />

zu HERKULES/BWI IT 2009 und 2010.<br />

Angaben in Prozent.<br />

Abbildung 4<br />

Bewertungskriterien für den Zugang zum<br />

IntranetBw<br />

Frage: „Wie bewerten Sie den Zugang zum IntranetBw<br />

an Ihrem Arbeitsplatz hinsichtlich …?“<br />

Zuverlässigkeit/Stabilität<br />

ausgerollte Nutzer<br />

Zuverlässigkeit/Stabilität<br />

nicht ausgerollte Nutzer<br />

Erreichbarkeit/Verfügbarkeit<br />

ausgerollte Nutzer<br />

Erreichbarkeit/Verfügbarkeit<br />

nicht ausgerollte Nutzer<br />

Geschwindigkeit/Performance<br />

ausgerollte Nutzer<br />

Geschwindigkeit/Performance<br />

nicht ausgerollte Nutzer<br />

29<br />

(sehr) gut teils/teils (sehr) schlecht<br />

Datenbasis: <strong>SOWI</strong>-Befragung <strong>der</strong> Anwen<strong>der</strong> und Anwen<strong>der</strong>innen<br />

zu HERKULES/BWI IT 2010. Angaben in<br />

Prozent.<br />

39<br />

70<br />

65<br />

67<br />

65<br />

62<br />

76<br />

73<br />

71<br />

63<br />

72<br />

68<br />

68<br />

<strong>SOWI</strong>.<strong>NEWS</strong><br />

Analysen - Berichte - Hintergründe<br />

36<br />

37<br />

22<br />

23<br />

21<br />

22<br />

20<br />

16<br />

18<br />

17<br />

26<br />

30<br />

27<br />

9<br />

12<br />

7<br />

11<br />

11<br />

15<br />

11<br />

16<br />

23<br />

35<br />

24<br />

5<br />

6<br />

5<br />

7<br />

Zentrales Ergebnis für das Internet ist: Die „Zuverlässigkeit/Stabilität“<br />

und „Erreichbarkeit/<br />

Verfügbarkeit“ des Internet-Zugangs (Abbildung<br />

5) werden ähnlich bewertet wie beim Intranet-Zugang.<br />

Deutlich positiver wird die „Geschwindigkeit/Performance“<br />

des Internet-Zugangs<br />

wahrgenommen. Der Anteil <strong>der</strong> Nutzer,<br />

die die „Geschwindigkeit/Performance“ als<br />

„(sehr) schlecht“ bewerten, bleibt nach dem<br />

Rollout mit 20 Prozent relativ hoch.<br />

Abbildung 5<br />

Bewertungskriterien für den Internet-Zugang<br />

Frage: „Wie bewerten Sie den Zugang zum Internet an<br />

Ihrem IT-Arbeitsplatz hinsichtlich …?“<br />

Zuverlässigkeit/Stabilität<br />

ausgerollte Nutzer<br />

Zuverlässigkeit/Stabilität<br />

nicht ausgerollte Nutzer<br />

Erreichbarkeit/Verfügbarkeit<br />

ausgerollte Nutzer<br />

Erreichbarkeit/Verfügbarkeit<br />

nicht ausgerollte Nutzer<br />

Geschwindigkeit/Performance<br />

ausgerollte Nutzer<br />

Geschwindigkeit/Performance<br />

nicht ausgerollte Nutzer<br />

(sehr) gut teils/teils (sehr) schlecht<br />

Datenbasis: <strong>SOWI</strong>-Befragung <strong>der</strong> Anwen<strong>der</strong> und Anwen<strong>der</strong>innen<br />

zu HERKULES/BWI IT 2010. Angaben in<br />

Prozent.<br />

Fazit: Die Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> Netzinfrastruktur<br />

schlägt sich positiv auf die Nutzerbewertung<br />

nie<strong>der</strong>. Die Ergebnisse nach dem Rollout lassen<br />

auf ein sicheres und schnelleres Arbeiten mit<br />

Intranet und Internet schließen. Gleichwohl<br />

zeigt <strong>der</strong> Längsschnittvergleich <strong>der</strong> Ergebnisse<br />

<strong>der</strong> ausgerollten Nutzer, dass <strong>der</strong> Zugang zum<br />

IntranetBw weniger gut wahrgenommen wird<br />

als im Vorjahr. Zu beobachten bleibt, ob die<br />

Verschlechterung Anzeichen eines Trends o<strong>der</strong><br />

zufallsbedingt ist. Hierzu sind die Ergebnisse<br />

weiterer Nutzerzufriedenheitsbefragungen abzuwarten.<br />

<strong>Sozialwissenschaftliches</strong> <strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> | 7<br />

42<br />

51<br />

66<br />

62<br />

71<br />

70<br />

29<br />

29<br />

25<br />

27<br />

21<br />

22<br />

28<br />

20<br />

8<br />

8<br />

9<br />

11


Bewertung <strong>der</strong> Service-Hotlines <strong>der</strong> BWI<br />

Der User Help Desk (UHD) steht für die Nutzeranfragen<br />

aus allen Liegenschaften im Zielbetrieb<br />

2 zur Verfügung. Die Nutzer haben unter<br />

einer zentralen Rufnummer einen Ansprechpartner<br />

für die Behebung von technischen Störungen<br />

und Softwareproblemen. Aufgrund <strong>der</strong><br />

Vernetzung <strong>der</strong> HERKULES Clients können die<br />

UHD-Mitarbeiter mit einem Remote-Zugriff<br />

Einsicht auf den APC des Anrufers nehmen, um<br />

das vom User beschriebene Problem von einem<br />

zentralen Ort aus zu bearbeiten.<br />

57 Prozent <strong>der</strong> ausgerollten Nutzer und 33 Prozent<br />

<strong>der</strong> nicht ausgerollten Nutzer haben den<br />

UHD im Jahr 2010 bis zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Befragung<br />

im Oktober genutzt. 3 Mit dem UHD<br />

sind insgesamt 59 Prozent aller Nutzer „(eher)<br />

zufrieden“. Der Anteil <strong>der</strong> „(eher) Unzufriedenen“<br />

liegt bei 16 Prozent. Der UHD wurde nach<br />

verschiedenen Servicedimensionen hin bewertet<br />

(Abbildung 6). Die beiden sozial orientierten<br />

Dimensionen „Freundlichkeit“ und „Hilfsbereitschaft“<br />

wurden meistens als „(sehr) gut“ wahrgenommen,<br />

die fachlich orientierte „Kompetenz“<br />

und „Problemlösung“ hingegen weniger<br />

positiv.<br />

Aus <strong>der</strong> Berechnung des korrelationsstatistischen<br />

Zusammenhangs zwischen <strong>der</strong> „Zufriedenheit<br />

mit dem UHD“ und <strong>der</strong> Bewertung <strong>der</strong><br />

„Servicedimensionen des UHD“ geht hervor,<br />

dass die fachlich orientierten Dimensionen einen<br />

wesentlich stärkeren Einfluss auf die Wahrnehmung<br />

des UHD haben als die sozial orientierten<br />

(Tabelle 1). Mit an<strong>der</strong>en Worten, <strong>der</strong><br />

Grad <strong>der</strong> Zufriedenheit mit dem UHD wird in<br />

hohem Maße durch die Faktoren „Kompetenz“<br />

und „Problemlösung“ erklärt, die Faktoren<br />

„Freundlichkeit“ und „Hilfsbereitschaft“ spielen<br />

demgegenüber eine eher untergeordnete Rolle.<br />

2 Die „IT-Mo<strong>der</strong>nisierung“ ist in drei Betriebsphasen<br />

unterteilt: Migrationsphase, in <strong>der</strong> die BWI<br />

den Betrieb von <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> übernimmt, Integrationsphase,<br />

in <strong>der</strong> das IT-System mo<strong>der</strong>nisiert<br />

und die neuen APC ausgerollt werden, und<br />

Zielbetrieb, in dem alle neuen APC von <strong>der</strong> BWI<br />

administriert werden.<br />

3 Die Mitarbeiter des UHD helfen soweit möglich<br />

auch den nicht ausgerollten Nutzern. Die Antworten<br />

bei<strong>der</strong> Gruppen sind nahezu gleich. Daher<br />

sind im Folgenden ihre Ergebnisse zusammengefasst.<br />

<strong>SOWI</strong>.<strong>NEWS</strong><br />

Analysen - Berichte - Hintergründe<br />

Eine zweite Service-Hotline ist <strong>der</strong> Auskunfts-<br />

und Vermittlungsdienst (A&V). Der A&V wurde<br />

technisch und organisatorisch neu konzipiert<br />

und löste schrittweise bis Mitte des Jahres 2009<br />

das alte Konzept für die Telefonvermittlung ab.<br />

Abbildung 6<br />

Servicedimensionen des UHD<br />

Frage: „Wie bewerten Sie den User Help Desk (UHD,<br />

Telefon 44444)?“<br />

Tabelle 1: Korrelationstabelle für UHD<br />

Zufriedenheit<br />

mit UHD<br />

Freundlichkeit<br />

Hilfsbereitschaft<br />

Erreichbarkeit/Verfügbarkeit<br />

Kompetenz<br />

Problemlösung<br />

(sehr) gut teils/teils (sehr) schlecht<br />

Freundlichkeit <br />

Hilfsbereitschaft <br />

Erreichbarkeit/Verfügbarkeit <br />

Kompetenz <br />

Problemlösung<br />

,425 ,544 ,510 ,727 ,771<br />

Die Korrelationen nach Pearson sind auf dem Niveau von 0,01<br />

(2-seitig) signifikant.<br />

Datenbasis: <strong>SOWI</strong>-Befragung <strong>der</strong> Anwen<strong>der</strong> und Anwen<strong>der</strong>innen<br />

zu HERKULES/BWI IT 2010.<br />

Zwischen Januar und Oktober 2010 haben insgesamt<br />

54 Prozent <strong>der</strong> Befragten den A&V genutzt,<br />

wobei ausgerollte und nicht ausgerollte<br />

Nutzer den A&V gleich häufig kontaktierten.<br />

Von dieser Gruppe waren 68 Prozent mit ihm<br />

„(eher) zufrieden“. 17 Prozent <strong>der</strong> Befragten<br />

waren „(eher) unzufrieden“ mit dem A&V.<br />

Wie beim UHD sollten auch hier die Befragten<br />

unterschiedliche Servicedimensionen bewerten<br />

<strong>Sozialwissenschaftliches</strong> <strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> | 8<br />

52<br />

50<br />

65<br />

83<br />

84<br />

31<br />

31<br />

25<br />

15 2<br />

Datenbasis: <strong>SOWI</strong>-Befragung <strong>der</strong> Anwen<strong>der</strong> und Anwen<strong>der</strong>innen<br />

zu HERKULES/BWI IT 2010. Angaben in<br />

Prozent.<br />

13<br />

17<br />

19<br />

3<br />

10


(Abbildung 7). Auch für den A&V sind die Bewertungen<br />

sehr positiv bei den sozialen Dimensionen<br />

„Freundlichkeit“ und „Hilfsbereitschaft“<br />

und weniger positiv bei den fachlichen Dimensionen<br />

„Erreichbarkeit/Verfügbarkeit“, „Kompetenz“<br />

und „Qualität <strong>der</strong> Auskünfte“.<br />

Abbildung 7<br />

Servicedimensionen des A&V<br />

Frage: „Wie bewerten Sie den Auskunfts- und Vermittlungsdienst<br />

(A&V)?“<br />

Der Zusammenhang zwischen <strong>der</strong> „Zufriedenheit<br />

mit dem A&V“ ist – wie schon beim<br />

UHD – mit den fachlich orientierten stärker als<br />

mit den sozial orientierten Servicedimensionen<br />

(Tabelle 2).<br />

Tabelle 2: Korrelationstabelle für A&V<br />

Zufriedenheit<br />

mit A&V<br />

Freundlichkeit<br />

Hilfsbereitschaft<br />

Erreichbarkeit/Verfügbarkeit<br />

Freundlichkeit<br />

Kompetenz<br />

Qualität <strong>der</strong> Auskünfte<br />

(sehr) gut teils/teils (sehr) schlecht<br />

Hilfsbereitschaft <br />

Erreichbarkeit/Verfügbarkeit<br />

<strong>SOWI</strong>.<strong>NEWS</strong><br />

Analysen - Berichte - Hintergründe<br />

Kompetenz<br />

Qualität<br />

<strong>der</strong><br />

Auskünfte<br />

,384 ,473 ,379 ,774 ,815<br />

Die Korrelationen nach Pearson sind auf dem Niveau von 0,01<br />

(2-seitig) signifikant.<br />

Datenbasis: <strong>SOWI</strong>-Befragung <strong>der</strong> Anwen<strong>der</strong> und Anwen<strong>der</strong>innen<br />

zu HERKULES/BWI IT 2010.<br />

56<br />

53<br />

85<br />

80<br />

88<br />

27<br />

27<br />

10 2<br />

13 2<br />

Datenbasis: <strong>SOWI</strong>-Befragung <strong>der</strong> Anwen<strong>der</strong> und Anwen<strong>der</strong>innen<br />

zu HERKULES/BWI IT 2010. Angaben in<br />

Prozent.<br />

16<br />

17<br />

20<br />

4<br />

Fazit: Die Service-Hotlines werden mehrheitlich<br />

positiv bewertet. Die Bewertungen <strong>der</strong> Nutzer<br />

weisen einen fachlichen Verbesserungsbedarf<br />

für die Service-Hotlines auf. Eine Erhöhung <strong>der</strong><br />

fachlichen Kompetenzen <strong>der</strong> Servicemitarbeiter<br />

verspricht einen positiven Effekt auf die Nutzerzufriedenheit.<br />

Serviceerbringung <strong>der</strong> BWI<br />

Im Zielbetrieb ist für die Systemadministration<br />

<strong>der</strong> „weißen IT“ die BWI verantwortlich. Wenn<br />

ein Problem, das dem UHD mitgeteilt wird,<br />

nicht per Remote-Zugriff gelöst werden kann,<br />

kümmert sich ein Servicemitarbeiter des Vor-<br />

Ort-Services um die Störungsbehebung vor Ort.<br />

Dieser Service besteht nur für die APCs im<br />

Zielbetrieb, so dass ausschließlich die ausgerollten<br />

Nutzer hierzu befragt wurden. 32 Prozent<br />

<strong>der</strong> ausgerollten Nutzer gaben an, bereits eine<br />

solche Störung mit ihrem HERKULES Client<br />

gehabt zu haben, dass ein Service-Mitarbeiter<br />

vor Ort tätig werden musste. Wie die „Kunden“<br />

in den Dienststellen die Serviceerbringung <strong>der</strong><br />

BWI qualitativ wahrnehmen und bewerten, ist<br />

Abbildung 8 zu entnehmen.<br />

Abbildung 8<br />

Bewertungen <strong>der</strong> Servicedimensionen des<br />

Vor-Ort-Services<br />

Frage: „Wie bewerten Sie den Vor-Ort-Service <strong>der</strong> BWI<br />

IT?“<br />

Freundlichkeit<br />

Hilfsbereitschaft<br />

Auftreten<br />

Verständlichkeit<br />

Kompetenz<br />

Problemlösung<br />

<strong>Sozialwissenschaftliches</strong> <strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> | 9<br />

60<br />

68<br />

76<br />

73<br />

(sehr) gut teils/teils (sehr) schlecht<br />

89<br />

87<br />

27<br />

25<br />

19<br />

22<br />

8 2<br />

11 2<br />

Datenbasis: <strong>SOWI</strong>-Befragung <strong>der</strong> Anwen<strong>der</strong> und Anwen<strong>der</strong>innen<br />

zu HERKULES/BWI IT 2010. Nur ausgerollte<br />

Nutzer. Angaben in Prozent.<br />

13<br />

7<br />

5<br />

5


Die Bewertungskriterien reichen von den sozialen<br />

Dimensionen („Freundlichkeit“ und „Hilfsbereitschaft“),<br />

über kommunikative Dimensionen<br />

(„Auftreten“ und „Verständlichkeit“), bis zu<br />

IT-fachlichen Dimensionen („Kompetenz“,<br />

„Problemlösung“). Die kommunikativen Dimensionen<br />

sind Ausdruck dafür, wie sehr die<br />

Servicemitarbeiter auf die eher nicht-fachlichen<br />

Nutzer eingehen können. Der Vor-Ort-Service<br />

wird bezüglich je<strong>der</strong> Servicedimension mit<br />

deutlicher Mehrheit positiv bewertet. Die Mitarbeiter<br />

des Vor-Ort-Services hinterlassen in Bezug<br />

auf ihre soziale, kommunikative und fachliche<br />

Kompetenz bei den Anwen<strong>der</strong>n und Anwen<strong>der</strong>innen<br />

einen positiven Eindruck.<br />

Resümee<br />

Die Befragung in 2010 weist überwiegend positivere<br />

Ergebnisse auf als im Vorjahr. Das heißt,<br />

dass die IT-Mo<strong>der</strong>nisierung in <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong><br />

bei den Anwen<strong>der</strong>n und Anwen<strong>der</strong>innen zunehmend<br />

zur Verbesserung <strong>der</strong> Arbeitsabläufe<br />

im Dienstbetrieb führt.<br />

Gleichwohl verdeutlicht <strong>der</strong> Blick auf die Netzzugänge,<br />

dass die Nutzer trotz Verbesserungen<br />

durch den Rollout und im Zeitablauf auch Negatives<br />

bewusst und kritisch wahrnehmen. Vor<br />

diesem Hintergrund bleiben Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

für die fortlaufende Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> „weißen<br />

IT“ <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> bestehen. Auch die<br />

Bewertung <strong>der</strong> Nutzerbetreuung durch die Service-Hotlines<br />

weist noch fachliches Verbesserungspotenzial<br />

auf, wenn man sie mit <strong>der</strong> Bewertung<br />

des Vor-Ort-Services vergleicht.<br />

Eine dritte Online-Befragungswelle zur Evaluation<br />

<strong>der</strong> Nutzerzufriedenheit ist für Herbst 2011<br />

geplant.<br />

Zum Autor<br />

Thomas Krampe (Jg. 1980) studierte von 2002<br />

bis 2008 Volkswirtschaftslehre, Soziologie und<br />

Politikwissenschaft an <strong>der</strong> Universität Potsdam<br />

und absolvierte als Diplom-Volkswirt. Seit 2009<br />

ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Sozialwissenschaftlichen<br />

<strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> und<br />

im Forschungsmodul „Ökonomische Mo<strong>der</strong>nisierung<br />

<strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong>“ tätig.<br />

<strong>SOWI</strong>.<strong>NEWS</strong><br />

Analysen - Berichte - Hintergründe<br />

Kontinuierliches<br />

Verbesserungsprogramm (KVP)<br />

Ergebnisse <strong>der</strong><br />

Streitkräftebefragung<br />

von Rüdiger Fiebig<br />

Das Kontinuierliche Verbesserungsprogramm<br />

<strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> (KVP) wurde im Jahr 2003 ins<br />

Leben gerufen, um mit Hilfe innovativer Verbesserungsvorschläge<br />

direkt durch die <strong>Bundeswehr</strong>angehörigen<br />

Betriebsabläufe zu rationalisieren,<br />

Verfahren zu verbessern und Kosten einzusparen.<br />

Angehörige <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> können<br />

Verbesserungsvorschläge über einen KVP-Beauftragten<br />

ihrer Dienstelle einreichen. Diese<br />

werden in einem mehrstufigen Verfahren geprüft,<br />

und können nach Abschluss des Verfahrens<br />

mit Geld o<strong>der</strong> Sachpreisen prämiert werden.<br />

Die Zentrale Dienstvorschrift 91/500 zum Kontinuierlichen<br />

Verbesserungsprogramm legt fest,<br />

dass das KVP für alle Angehörigen <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong>,<br />

unabhängig von Rang o<strong>der</strong> Dienststellung,<br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> Beteiligung bieten soll:<br />

„Das Kontinuierliche Verbesserungsprogramm<br />

in <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> (KVP) ist ein Aufgabenfeld,<br />

das alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie<br />

Soldatinnen und Soldaten − insbeson<strong>der</strong>e die<br />

Führungskräfte − im Geschäftsbereich des Bundesministeriums<br />

<strong>der</strong> Verteidigung angeht. Jede<br />

Führungskraft ist gefor<strong>der</strong>t, das KVP zu nutzen.<br />

Alle sind aufgerufen, sich rege am KVP zu beteiligen.<br />

Das KVP eröffnet unabhängig von<br />

Rang und Dienststellung die Möglichkeit, Ideen<br />

zur Verbesserung von Leistungsfähigkeit und<br />

Wirtschaftlichkeit <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> einzubringen.<br />

Es entspricht damit in beson<strong>der</strong>em Maße<br />

dem Bild des mündigen Staatsbürgers sowie den<br />

Prinzipien <strong>der</strong> Inneren Führung.“<br />

Kann das KVP in <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> diesen Anspruch<br />

erfüllen? Wie bekannt ist das KVP unter<br />

den Soldatinnen und Soldaten? Wie motiviert<br />

und durch ihre Dienststelle unterstützt fühlen sie<br />

sich, am KVP teilzunehmen?<br />

Der folgende Beitrag soll diese Fragen mit Hilfe<br />

ausgewählter Ergebnisse <strong>der</strong> <strong>SOWI</strong>-Streitkräftebefragung<br />

2009 beantworten. 4<br />

4 Bereits erschienen ist hierzu: Portugall, Gerd<br />

(2006): Strategien zur Forcierung des Kontinuier-<br />

<strong>Sozialwissenschaftliches</strong> <strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> | 10


Methodik und Design <strong>der</strong> Befragung<br />

Das Sozialwissenschaftliche <strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong><br />

führt seit 2003 repräsentative Streitkräftebefragungen<br />

durch, um die Einstellungen<br />

<strong>der</strong> Soldatinnen und Soldaten zu Fragen ihres<br />

Berufs wie auch zu sicherheitspolitischen Themen<br />

zu erfassen. Im Mittelpunkt <strong>der</strong> im Jahr<br />

2009 durchgeführten Streitkräftebefragung standen<br />

neben dem Meinungsbild zum KVP Einstellungen<br />

zur Transformation <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> sowie<br />

die Dienstzufriedenheit und die Attraktivität<br />

des Dienstes für die Soldatinnen und Soldaten.<br />

Die Grundgesamtheit <strong>der</strong> Streitkräftebefragung<br />

2009 umfasst alle Soldatinnen und Soldaten <strong>der</strong><br />

<strong>Bundeswehr</strong> über sämtliche Laufbahn- und Statusgruppen<br />

hinweg. Aus <strong>der</strong> Grundgesamtheit<br />

wurde eine repräsentative Zufallsstichprobe mit<br />

einer Brutto-Fallzahl von 8 675 Personen gezogen.<br />

Grundlage <strong>der</strong> Stichprobe waren Strukturdaten<br />

<strong>der</strong> Grundgesamtheit, die genaue Anteile<br />

an Personen nach Geschlecht, Organisationsbereich,<br />

Dienstgradgruppe, Statusgruppe und<br />

Laufbahn enthielten.<br />

Die Datenerhebung wurde mit standardisiertem<br />

Fragebogen durchgeführt, <strong>der</strong> von den Befragten<br />

persönlich ausgefüllt wurde. Dieser Fragebogen<br />

enthielt insgesamt rund 40 Fragen, darunter<br />

sowohl „geschlossene“ als auch „offene“<br />

Fragen. Die Befragung wurde in <strong>der</strong> Zeit vom<br />

28.09.2009 bis 14.11.2009 durchgeführt.<br />

Kenntnisstand<br />

Der Bekanntheitsgrad des KVP unter den Soldatinnen<br />

und Soldaten ist im Allgemeinen relativ<br />

schwach ausgeprägt. Eine deutliche Mehrheit<br />

von 60 Prozent gibt an, nichts Konkretes über<br />

das KVP zu wissen o<strong>der</strong> sogar noch nie davon<br />

gehört zu haben. Ein Drittel <strong>der</strong> Befragten kennt<br />

einige Fakten zum KVP. Der Anteil <strong>der</strong>jenigen<br />

Soldaten, die alle wesentlichen Fakten kennen,<br />

ist mit 7 Prozent sehr gering.<br />

Der Wissensstand <strong>der</strong> Soldatinnen und Soldaten<br />

ist dabei nicht gleichmäßig verteilt, son<strong>der</strong>n<br />

unterscheidet sich deutlich nach Dienstgradund<br />

Statusgruppen (vgl. Tabelle 1).<br />

lichen Verbesserungsprogramms (KVP) in <strong>der</strong><br />

<strong>Bundeswehr</strong> (<strong>SOWI</strong>-Arbeitspapier 141). Strausberg:<br />

<strong>Sozialwissenschaftliches</strong> <strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong>.<br />

<strong>SOWI</strong>.<strong>NEWS</strong><br />

Analysen - Berichte - Hintergründe<br />

Abbildung 1<br />

Kenntnisstand über das KVP<br />

Frage: „Was wissen Sie über das Kontinuierliche Verbesserungsprogramm<br />

(KVP) <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong>?“<br />

Habe mich damit intensiv<br />

beschäftigt, kenne alle Fakten,<br />

Zusammenhänge<br />

Habe davon<br />

Habe davon gehört/gelesen, gehört/gelesen, kenne<br />

einige Fakten, Zusammenhänge kenne einige<br />

Fakten,<br />

Habe davon gehört/gelesen, weiß<br />

aber nichts Konkretes<br />

Habe noch nie<br />

Habe noch nie davon<br />

gehört,<br />

gehört/gelesen, kann<br />

kann<br />

mir<br />

mir nichts<br />

nichts darunter vorstellen<br />

darunter<br />

Datenbasis: <strong>SOWI</strong>-Streitkräftebefragung 2009. Angaben in<br />

Prozent.<br />

Während Wehrpflichtige und Mannschaften<br />

nach eigener Aussage kaum über das KVP informiert<br />

sind, gibt eine deutliche Mehrheit <strong>der</strong><br />

Offiziere und <strong>der</strong> Unteroffiziere mit Portepee<br />

an, zumindest einige o<strong>der</strong> auch alle relevanten<br />

Fakten über das KVP zu kennen. Auffällig sind<br />

daneben die Unterschiede zwischen verschiedenen<br />

Organisationsbereichen. Während nur je<strong>der</strong><br />

dritte Soldat des Heeres einige o<strong>der</strong> alle wesentlichen<br />

Fakten kennt, ist <strong>der</strong> Bekanntheitsgrad<br />

insbeson<strong>der</strong>e in Luftwaffe und Marine mit 57<br />

bzw. 53 Prozent deutlich höher.<br />

Informationsquellen<br />

Die wichtigsten Informationsquellen zum KVP<br />

sind Zeitschriften <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> (von 27 Prozent<br />

genannt), die Vorgesetzten <strong>der</strong> Soldaten<br />

(25 Prozent) sowie die Kameradinnen und Kameraden<br />

(24 Prozent). Der KVP-Beauftragte,<br />

<strong>der</strong> als primärer Ansprechpartner zum Kontinuierlichen<br />

Verbesserungsprogramm dienen sollte,<br />

wird nur von 17 Prozent als Informationsquelle<br />

genutzt. Auch die Intranet-Seite zum KVP sowie<br />

Aus- bzw. Fortbildungen spielen als Informationsquelle<br />

nur eine geringe Rolle. Die Zentrale<br />

Dienstvorschrift schließlich, welche die Details<br />

zum KVP regelt, diente nur 3 Prozent <strong>der</strong><br />

Befragten als Informationsquelle.<br />

<strong>Sozialwissenschaftliches</strong> <strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> | 11<br />

7<br />

25<br />

33<br />

35


Tabelle 1: Kenntnisstand nach Teilgruppen<br />

Frage: „Was wissen Sie über das Kontinuierliche Verbesserungsprogramm<br />

(KVP) <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong>?“<br />

Kenne alle<br />

wesentlichen<br />

Fakten<br />

Kenne<br />

einige<br />

Fakten<br />

<strong>SOWI</strong>.<strong>NEWS</strong><br />

Analysen - Berichte - Hintergründe<br />

Habe davongehört,<br />

weiß<br />

aber<br />

nichts<br />

Konkretes<br />

Habe noch<br />

nie davon<br />

gehört<br />

Insgesamt 7 33 25 35<br />

Organisationsbereich<br />

Heer 6 25 24 45<br />

Luftwaffe 11 46 19 24<br />

Marine 10 43 24 23<br />

Streitkräfte-<br />

basis<br />

Zentraler<br />

Sanitätsdienst<br />

Statusgruppe<br />

7 34 28 31<br />

4 32 31 33<br />

Berufssoldat 21 56 20 3<br />

Soldat auf<br />

Zeit<br />

Wehrdienstleisten<strong>der</strong><br />

Dienstgrad-<br />

gruppe<br />

5 35 28 32<br />

0 9 23 68<br />

Offizier 18 55 18 9<br />

Unteroffizier<br />

mit<br />

Portepee<br />

Unteroffizier<br />

ohne<br />

Portepee<br />

Mannschaften<br />

14 49 27 10<br />

4 33 30 33<br />

0 13 24 63<br />

Datenbasis: <strong>SOWI</strong>-Streitkräftebefragung 2009. Angaben in<br />

Prozent.<br />

Motivation<br />

Die Soldatinnen und Soldaten fühlen sich vom<br />

KVP nur bedingt angesprochen und motiviert.<br />

Lediglich 20 Prozent geben an, eher gut o<strong>der</strong><br />

gut motiviert zu sein. 42 Prozent sehen sich teils<br />

motiviert, teils demotiviert, und 38 Prozent sind<br />

eher schlecht o<strong>der</strong> schlecht motiviert. Auch die<br />

För<strong>der</strong>ung des KVP in den Dienststellen wird<br />

insgesamt wenig positiv bewertet. 44 Prozent<br />

<strong>der</strong> Befragten geben an, dass die Aussage „Das<br />

KVP wird in unserer Dienststelle unterstützt und<br />

geför<strong>der</strong>t“ eher nicht o<strong>der</strong> nicht zutrifft. Ledig-<br />

lich 4 Prozent sehen eine För<strong>der</strong>ung des KVP in<br />

<strong>der</strong> Dienststelle voll und ganz gegeben.<br />

Abbildung 2<br />

Motivation und Unterstützung des KVP<br />

Frage: „Wie fühlen Sie sich vom KVP angesprochen<br />

und motiviert?“<br />

Nutzung<br />

Die große Mehrheit <strong>der</strong> Soldatinnen und Soldaten,<br />

nämlich 80 Prozent, haben noch keinen<br />

KVP-Vorschlag eingereicht. 11 Prozent <strong>der</strong><br />

Befragten haben dies bereits schon einmal getan,<br />

und 9 Prozent planen die Einreichung eines<br />

Vorschlags.<br />

Das Kontinuierliche Verbesserungsprogramm<br />

<strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> ist bei einer breiten Mehrheit<br />

<strong>der</strong> Soldatinnen und Soldaten bisher nicht ausreichend<br />

angekommen. Den Anspruch, unabhängig<br />

von Rang und Dienststellung als Instrument<br />

für die Optimierung von Betriebsabläufen<br />

<strong>Sozialwissenschaftliches</strong> <strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> | 12<br />

Gut<br />

Eher gut<br />

Teils/teils<br />

Eher schlecht<br />

Schlecht<br />

2<br />

10<br />

Frage: „Bitte kommentieren Sie folgende Aussage:<br />

‚Das KVP wird in unserer Dienststelle unterstützt und<br />

geför<strong>der</strong>t!’“<br />

Trifft voll und<br />

ganz zu<br />

Trifft eher zu<br />

Teils/teils<br />

Trifft eher nicht<br />

zu<br />

Trifft überhaupt<br />

nicht zu<br />

4<br />

Datenbasis: <strong>SOWI</strong>-Streitkräftebefragung 2009. Angaben<br />

in Prozent.<br />

13<br />

18<br />

20<br />

28<br />

31<br />

32<br />

42


Abbildung 3<br />

Nutzung des KVP<br />

Frage: „Haben Sie schon einmal einen KVP-Vorschlag<br />

eingereicht?“<br />

Ja<br />

Nein. Plane<br />

aber, einen<br />

Vorschlag<br />

einzureichen<br />

Nein<br />

9<br />

11<br />

Datenbasis: <strong>SOWI</strong>-Streitkräftebefragung 2009. Angaben<br />

in Prozent.<br />

in <strong>der</strong> gesamten <strong>Bundeswehr</strong> zu dienen, kann<br />

das KVP aufgrund seiner unzureichenden Bekanntheit<br />

und <strong>der</strong> geringen Motivation zu seiner<br />

Nutzung nicht erfüllen. Auch wenn mit steigendem<br />

Status und Dienstgrad gewisse Kenntnisse<br />

über das KVP erkennbar sind, fühlen sich die<br />

Soldaten und Soldatinnen bisher kaum vom<br />

KVP angesprochen, und auch die Unterstützung<br />

für das KVP in <strong>der</strong> eigenen Dienststelle ist für<br />

die meisten Befragten fraglich. Maßnahmen zur<br />

Steigerung <strong>der</strong> Akzeptanz des KVP müssten<br />

beson<strong>der</strong>s an diesem Punkt beginnen, nämlich<br />

durch die Vermittlung des KVP als wertvolles<br />

Instrument zur Rationalisierung von Dienstabläufen,<br />

zu dem die Soldatinnen und Soldaten vor<br />

allem in <strong>der</strong> eigenen Dienststelle ermuntert werden<br />

sollten.<br />

Zum Autor<br />

Rüdiger Fiebig (Jg. 1980) studierte von 2000 bis<br />

2006 Politikwissenschaft und Kommunikationswissenschaft<br />

an <strong>der</strong> Otto-Friedrich-Universität<br />

Bamberg. Nach seinem Abschluss als<br />

Diplom-Politologe war er Lehrbeauftragter am<br />

Lehrstuhl für Politische Soziologie in Bamberg.<br />

Seit Juli 2007 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

am Sozialwissenschaftlichen <strong>Institut</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Bundeswehr</strong>, wo er als Projektleiter im Forschungsschwerpunkt<br />

„Einstellungsforschung<br />

und Meinungsumfragen“ neben <strong>der</strong> Streitkräftebefragung<br />

auch die jährliche Bevölkerungsbefragung<br />

betreut.<br />

<strong>SOWI</strong>.<strong>NEWS</strong><br />

Analysen - Berichte - Hintergründe<br />

80<br />

Neues aus dem <strong>Institut</strong><br />

I. Publikationen (Auswahl)<br />

Biehl, Heiko / Fiebig, Rüdiger (2011): Zum Rückhalt<br />

<strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> in <strong>der</strong> Bevölkerung. Empirische<br />

Hinweise zu einer emotional geführten Debatte.<br />

<strong>SOWI</strong>.Thema 02/2011. Strausberg: <strong>Sozialwissenschaftliches</strong><br />

<strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> (<strong>SOWI</strong>).<br />

Biehl, Heiko / Kranenpohl, Uwe (2011): Große Politik<br />

in einer kleinen Partei. Strukturen und Determinanten<br />

innerparteilicher Partizipation in <strong>der</strong> Ökologisch-Demokratischen<br />

Partei (ödp). In: Mitteilungen<br />

des <strong>Institut</strong>s für Deutsches und Internationales Parteienrecht<br />

und Parteienforschung, 17. Jg., 93–109.<br />

Bulmahn, Thomas / Wieninger, Victoria (2011): The<br />

Process of Vocational Choice and Young Germans’<br />

Awareness of the <strong>Bundeswehr</strong> as a Potential Employer.<br />

In: Szvircsev Tresch, Tibor / Leuprecht,<br />

Christian (Hrsg.): Europe without soldiers? Recruitment<br />

and retention across the armed forces of<br />

Europe. Kingston, Canada: School of Policy Studies,<br />

Queen’s University, 85–108.<br />

Dörfler-Dierken, Angelika (2011): The Changing<br />

Role of Protestant Military Chaplaincy in Germany:<br />

from Raising Military Morale to Praying for Peace.<br />

In: Walters, Philip (Hrsg.): Religion, State & Society<br />

39 (1). Special Issue: The Changing Nature of Military<br />

Chaplaincy, 79–92.<br />

Giegerich, Bastian / Jonas, Alexandra (2011): „Not<br />

simply a cost-saving exercise?“ – Großbritanniens<br />

neue Sicherheits- und Verteidigungspolitik nach <strong>der</strong><br />

Strategic Defence and Security Review.<br />

<strong>SOWI</strong>.Thema 01/2011. Strausberg: <strong>SOWI</strong>.<br />

Giegerich, Bastian / Pantucci, Raffaello (2011): Un<strong>der</strong>standing<br />

the Islamist Terrorist Threat to Europe.<br />

In: Foucault, Martial / Irondelle, Bastien / Mérand,<br />

Frédéric: European Security since the Fall of the<br />

Berlin Wall. Toronto: University of Toronto Press,<br />

58–81.<br />

Giegerich, Bastian (2010) (Hrsg.): Europe and<br />

Global Security. London: Routledge.<br />

Giegerich, Bastian (2010): Budget Crunch: Implications<br />

for European Defence. In: Survival 52 (4), 87–<br />

98.<br />

Giegerich, Bastian (2010): Navigating Troubled<br />

Waters: NATO’s Maritime Strategy (mit Jason<br />

Al<strong>der</strong>wick). In: Survival 52 (4), 13–20.<br />

Giegerich, Bastian (2010): From NATO to ESDP. A<br />

Social Constructivist Analysis of German Strategic<br />

Adjustment after the End of the Cold War (mit Felix<br />

Berenskötter). In: Security Studies 19 (3), 407–452.<br />

<strong>Sozialwissenschaftliches</strong> <strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> | 13


Giegerich, Bastian (2010): Shrinking Budgets. Drivers<br />

of Europeanisation in Defence? In: Sicherheit und<br />

Frieden 3/2010, 140–145.<br />

Jonas, Alexandra (2010): Die <strong>Bundeswehr</strong> in Zeiten<br />

des Multilateralismus. Zur Wechselbeziehung von<br />

EU, NATO und <strong>der</strong> deutschen Sicherheits- und Verteidigungspolitik.<br />

In: Rea<strong>der</strong> Sicherheitspolitik, Oktober<br />

2010.<br />

Jonas, Alexandra (2010): Die Gemeinsame Sicherheits-<br />

und Verteidigungspolitik <strong>der</strong> EU – kann Europa<br />

den heutigen Bedrohungen die Stirn bieten? In:<br />

Der Bürger im Staat 3/2010. Stuttgart: Landeszentrale<br />

für politische Bildung Baden-Württemberg.<br />

Jonas, Alexandra (2011): Mind the Process, Op-Ed.<br />

In: Atlantic Community, Februar 2011 (http://www.<br />

atlantic-community.org/index/articles/view/Mind_the<br />

_Process).<br />

Krampe, Thomas (2010): Begründungen von Aufgabenausglie<strong>der</strong>ung<br />

und Privatisierung im öffentlichen<br />

Sektor. In: <strong>Bundeswehr</strong>verwaltung – Fachzeitschrift<br />

für Administration, 54, 11/2010, 242–244.<br />

Krampe, Thomas (2010): Nutzerzufriedenheit HER-<br />

KULES/BWI IT. Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung <strong>der</strong> Anwen<strong>der</strong><br />

und Anwen<strong>der</strong>innen 2010. Ergebnisbericht.<br />

Strausberg: <strong>SOWI</strong>.<br />

Krampe, Thomas / Richter, Gregor (2010): Nutzerzufriedenheit<br />

HERKULES / BWI-IT. Ergebnisse <strong>der</strong><br />

Befragungen 2009. Forschungsbericht 92. Strausberg:<br />

<strong>SOWI</strong>.<br />

Kümmel, Gerhard (2010): Die <strong>Bundeswehr</strong>. Militärische<br />

Sozialisation durch Wehrpflicht? In: Ahammer,<br />

Andreas / Nachtigall, Stephan (Hrsg.): Wehrpflicht –<br />

Legitimes Kind <strong>der</strong> Demokratie. Berlin: Berliner<br />

Wissenschafts-Verlag, 83–94.<br />

Kümmel, Gerhard (2010): Private-Military Interfaces.<br />

Cooperation and Non-Cooperation between<br />

Private Military and Security Companies and the<br />

Armed Forces. In: Leuprecht, Christian / Troy, Jodok<br />

/ Last, David (Hrsg.): Mission Critical. Smaller Democracies’<br />

Role in Global Stability Operations.<br />

Ithaca: McGill-Queen’s University Press, 197–221.<br />

Kümmel, Gerhard / Fürst, Henrik (Hrsg.) (2011):<br />

Core Values and the Expeditionary Mindset. Armed<br />

Forces in Metamorphosis. Baden-Baden: Nomos.<br />

Langer, Phil C. (2010): Sieben Thesen zur Strukturellen<br />

Prävention. In: Drewes, Jochen / Sweers, Holger<br />

(Hrsg.): Strukturelle Prävention und Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

im Kontext von HIV. Berlin: DAH,<br />

21–348.<br />

Langer, Phil C. / Drewes, Jochen / Kühner, Angela<br />

(2010): Positiv. Leben mit HIV und Aids. Köln:<br />

Balance.<br />

<strong>SOWI</strong>.<strong>NEWS</strong><br />

Analysen - Berichte - Hintergründe<br />

Menke, Iris / Langer, Phil. C. (Hrsg.) (2011): Muslim<br />

Service Members in Non-Muslim Countries. Experiences<br />

of Differences in the armed forces in Austria,<br />

Germany and The Netherlands. FORUM International<br />

29. Strausberg: <strong>SOWI</strong>.<br />

Pietsch, Carsten (2011): „Should I stay or should I<br />

go?“ Studienergebnisse zum Wi<strong>der</strong>ruf von Verpflichtungserklärungen<br />

bei <strong>der</strong> Marine. In: if – Zeitschrift<br />

für Innere Führung 01/2011, 52–55.<br />

Pietsch, Carsten (2010): Der Werdegang von deutschen<br />

Marineoffizieren. In: Europäische Sicherheit<br />

59 (12), 52–56.<br />

Pietsch, Carsten / Fiebig, Rüdiger (2010): Erfolgsgeschichte<br />

NATO. Was die Deutschen über das transatlantische<br />

Bündnis denken. In: if – Zeitschrift für<br />

Innere Führung 2–3/2010, 52–55.<br />

Richter, Gregor (2010): Nutzerzufriedenheit HER-<br />

KULES/BWI IT. Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung <strong>der</strong><br />

Dienststellenleiter und -leiterinnen 2010. Ergebnisbericht.<br />

Strausberg: <strong>SOWI</strong>.<br />

<strong>Sozialwissenschaftliches</strong> <strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong><br />

(Hrsg.) (2011): Kirchliche Friedensethik und staatliche<br />

Sicherheitsvorsorge. Gemeinsamer Studientag<br />

2010 des Sozialwissenschaftlichen <strong>Institut</strong>s <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong><br />

und des Evangelischen Militärbischofs.<br />

Strausberg: <strong>SOWI</strong>.<br />

Zimmermann, Peter / Langner, Franziska / Koch,<br />

Manuel / Kümmel, Gerhard / Ströhle, Andreas<br />

(2010): Risk Factors for Psychiatric Disor<strong>der</strong>s in<br />

Female <strong>Bundeswehr</strong> Personnel. In: German Journal<br />

of Psychiatry, 13, 3/2010, 121–126.<br />

II. Vorträge (Auswahl)<br />

Biehl, Heiko: „Einiges Europa? Sicherheitspolitische<br />

Bevölkerungseinstellungen im europäischen Vergleich“.<br />

Vortrag im Rahmen des Sicherheitspolitischen<br />

Roundtable Fü S III, Berlin, 12. April 2011.<br />

Biehl, Heiko: „Wähler und Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> ödp: Ökologisch<br />

engagiert – vor allem aber christlich“ (mit<br />

Uwe Kranenpohl). Vortrag im Rahmen des DVPW-<br />

AK „Politik und Religion“ & DVPW-AK „Wahlen<br />

und politische Einstellungen“, Katholische Akademie<br />

Berlin, 11. März 2011.<br />

Ebeling, Klaus: „Afghanistan: In <strong>der</strong> Falle <strong>der</strong><br />

Kriegslogik?“ (mit Anja Seiffert und Winfried<br />

Nachtwei). Vortrag im Rahmen des Studientages<br />

„Kirchliche Friedensethik und staatliche Sicherheitsvorsorge“<br />

(Gemeinsame Veranstaltung von <strong>SOWI</strong><br />

und dem Evangelischen Militärbischof). Berlin, 6.<br />

Oktober 2010.<br />

Ebeling, Klaus: „Die Bedeutung <strong>der</strong> Rüstungsexporte<br />

und die Haltung <strong>der</strong> Kirchen“. Vortrag im Rahmen<br />

<strong>der</strong> 65. Attaché-Tagung des Ratsbevollmächtigten<br />

<strong>Sozialwissenschaftliches</strong> <strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> | 14


<strong>der</strong> EKD und des Katholischen Auslandssekretariats<br />

<strong>der</strong> Deutschen Bischofskonferenz. Chorin, 22./23.<br />

Oktober 2010.<br />

Fiebig, Rüdiger: „Der Soldat im Urteil <strong>der</strong> deutschen<br />

Bevölkerung“. Vortrag auf <strong>der</strong> Tagung „Soldatenbil<strong>der</strong>:<br />

Deutungen und Zumutungen zwischen Kontinuität<br />

und Diskontinuität“, Hamburg, 29. März 2011.<br />

Fiebig, Rüdiger: „Ergebnisse <strong>der</strong> Bevölkerungsbefragung<br />

2010“. BMVg, Bonn, 24. März 2011.<br />

Fiebig, Rüdiger: „Ergebnisse <strong>der</strong> Bevölkerungsbefragung<br />

2010“. BMVg, Berlin, 23. März 2011.<br />

Fiebig, Rüdiger: „Die Wehrverwaltung im Auslandseinsatz:<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung <strong>der</strong> Territorialen<br />

Wehrverwaltung“. Vortrag auf <strong>der</strong> Gesamtdienststellenleitertagung<br />

<strong>der</strong> Wehrverwaltung in<br />

Mannheim, 22. März 2011.<br />

Fiebig, Rüdiger: „Forschungsschwerpunkt Einstellungsforschung<br />

und Meinungsumfragen: Stand und<br />

inhaltliche Perspektiven“. Vortrag auf <strong>der</strong> <strong>SOWI</strong>-<br />

Klausurtagung, Berlin, 19. Januar 2011.<br />

Giegerich, Bastian: „The Impact of the Financial<br />

Crisis on European Defense Capabilities“. Center for<br />

Strategic and International Studies, Washington,<br />

D.C., 18. Februar 2011.<br />

Giegerich, Bastian: „Das neue strategische Konzept<br />

<strong>der</strong> NATO: Bedeutung für die deutsche Sicherheitspolitik“.<br />

Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik,<br />

Delmenhorst, 25. Januar, und Oldenburg, 26.<br />

Januar 2011.<br />

Giegerich, Bastian: „Altes Europa – Neue Antworten?<br />

Sicherheitspolitik unter Druck“. Österreichische<br />

Gesellschaft für Europapolitik, Wien, 24. Januar<br />

2011.<br />

Giegerich, Bastian: „The Lisbon Treaty: Implications<br />

for the Military Dimension of CSDP. The Lisbon<br />

Treaty one year on: what progress for European Union<br />

foreign policy?“ LSE, London, 4. November<br />

2010.<br />

Giegerich, Bastian: „Failing States: Threat Assessment<br />

and Risk Perception in the United Kingdom.<br />

Failed States and International Stability – US and<br />

European Approaches to State-Building“. Europäische<br />

Akademie, Otzenhausen (Saarland), 12.<br />

Oktober 2010.<br />

Giegerich, Bastian: „The EU after the Lisbon Treaty:<br />

A Credible Security Actor? Global Strategic Review:<br />

Global Security Governance and the Emerging Distribution<br />

of Power“. IISS, Genf, 11. Oktober 2010.<br />

Kümmel, Gerhard: „Soldatenbil<strong>der</strong> – Konstruktionen<br />

von Identität“. Vortrag im Rahmen <strong>der</strong> Tagung „Soldatenbil<strong>der</strong>:<br />

Deutungen und Zumutungen zwischen<br />

Kontinuität und Diskontinuität“, Helmut-Schmidt-<br />

Universität, Hamburg, 30. März 2011.<br />

<strong>SOWI</strong>.<strong>NEWS</strong><br />

Analysen - Berichte - Hintergründe<br />

Kümmel, Gerhard: „The Hybridization of the Military“.<br />

Vortrag anlässlich <strong>der</strong> Buchpräsentation „The<br />

Armed Forces in Metamorphosis“ im Swedish National<br />

Defence College, Stockholm, 15. Dezember<br />

2010.<br />

Kümmel, Gerhard: „Pimp my Soldier!“ Vortrag im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Tagung „The Democratic Soldier“ <strong>der</strong><br />

Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung<br />

(HSFK), Frankfurt am Main, 12. November 2010.<br />

Langer, Phil C.: „Militärische Ehre heute“. Internationale<br />

Tagung „Soldatenbil<strong>der</strong>“, Helmut-Schmidt-<br />

Universität. Hamburg, 30. März 2011.<br />

Langer, Phil C.: „Bedeutungen interkultureller Kompetenz<br />

im Einsatz und im Grundbetrieb – empirische<br />

Ergebnisse“. Tagung des Akademischen Expertennetzwerkes<br />

IkK/IEB, Zentrum Innere Führung, Koblenz,<br />

10. März 2011.<br />

Langer, Phil C.: „Von Kämpfern, Cowboys und<br />

Queers. Narrative Konstruktionen soldatischer Identität<br />

in Afghanistan“. Universität Göttingen, 18. Januar<br />

2011.<br />

Langer, Phil C.: „Der Einsatz <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> in<br />

Afghanistan. Ergebnisse <strong>der</strong> Studie ‚ISAF 2010’“.<br />

Führungsakademie <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong>, Hamburg, 13.<br />

Januar 2011.<br />

Meier, Ernst-Christoph: „Militärsoziologische Ressortforschung<br />

und die Neue <strong>Bundeswehr</strong>“. Helmut-<br />

Schmidt-Universität / Universität <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong><br />

Hamburg, 16. Dezember 2010.<br />

Pietsch, Carsten: „Ergebnisdialog zu ausgewählten<br />

Ergebnissen <strong>der</strong> Befragung von Crew VII/2009 (Modul<br />

II)“. Marineschule Mürwik, Flensburg, 14. April<br />

2011.<br />

Pietsch, Carsten: „ISAF 2010. Impressions and implications<br />

of the <strong>Bundeswehr</strong> mission in Afghanistan“.<br />

Vortrag im Rahmen des deutsch-französischen<br />

NATO-Partnerschaftsseminar, Akademie für Information<br />

und Kommunikation (AIK), Strausberg, 25.<br />

März 2011.<br />

Pietsch, Carsten: „Afghanistan: In <strong>der</strong> Falle <strong>der</strong><br />

Kriegslogik?“ (mit Klaus Ebeling und Bastian Krause).<br />

Vortrag im Rahmen des Sicherheitspolitischen<br />

Seminars „Friedensethik 21: Soldaten im Krieg o<strong>der</strong><br />

Soldaten für den Frieden? Wirklichkeit und Wahrnehmung<br />

in <strong>der</strong> Öffentlichkeit“. Gemeinsame Veranstaltung<br />

von AIK und <strong>der</strong> Katholischen Universität<br />

Eichstätt-Ingolstadt. AIK, Strausberg, 11. Oktober<br />

2010.<br />

Portugall, Gerd: „Gute UNO – böse NATO? Die<br />

Rolle kollektiver Sicherheitssysteme in <strong>der</strong> internationalen<br />

Politik“. Zentrum Innere Führung, Koblenz,<br />

9. Dezember 2010.<br />

<strong>Sozialwissenschaftliches</strong> <strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> | 15


<strong>SOWI</strong>.<strong>NEWS</strong><br />

Analysen - Berichte Impressum - Hintergründe<br />

Herausgeber: <strong>Sozialwissenschaftliches</strong> <strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong><br />

Verantwortlich: Dr. Ernst-Christoph Meier<br />

Redaktion: Carsten Pietsch<br />

Anschrift: Postfach 1142, 15331 Strausberg<br />

Telefon: 03341-581833, E-Mail: CarstenPietsch@bundeswehr.org<br />

Internet: www.sowi.bundeswehr.de<br />

Richter, Gregor: „Ergebnisse <strong>der</strong> Studie zum Sozialdienst<br />

<strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong>“. Arbeitstagung „Sozialberatung<br />

in <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong>“, Grünheide, 12. Oktober<br />

2010.<br />

Richter, Gregor: „Projekt: Ökonomische Mo<strong>der</strong>nisierung<br />

<strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong>“. Besuch des Beirates für Fragen<br />

<strong>der</strong> Inneren Führung beim Sozialwissenschaftlichen<br />

<strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong>, Strausberg, 2. September<br />

2010.<br />

Seiffert, Anja: „Ausgewählte Ergebnisse <strong>der</strong> sozialwissenschaftlichen<br />

Begleitung des 22. Kontingentes<br />

ISAF im Einsatz“ (zusammen mit Carsten Pietsch).<br />

Vortrag im Rahmen des Sicherheitspolitischen<br />

Roundtable Fü S III, Berlin, 12. April 2011.<br />

Seiffert, Anja: „Einstellungswandel durch Einsatzorientierung“.<br />

Vortrag im Rahmen des Fachgesprächs<br />

„Armee im Einsatz und Staatsbürger in Uniform“<br />

<strong>der</strong> Bundestagsfraktion „Die Linke“, Bundestag,<br />

Berlin, 8. April 2011.<br />

Seiffert, Anja: „Ausgewählte Ergebnisse <strong>der</strong> sozialwissenschaftlichen<br />

Begleitung des 22. Kontingentes<br />

ISAF im Einsatz“ (zusammen mit Carsten Pietsch).<br />

Ergebnisdialog, Einsatzführungskommando, Potsdam,<br />

5. Oktober 2010.<br />

III. Praktikanten<br />

Arlt, Carolin, Technische Universität Dresden, Sozialwissenschaftliche<br />

Begleitung <strong>der</strong> Auslandseinsätze<br />

<strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong>, Januar 2011 – März 2011.<br />

Simon, Elena, Universität Passau, Transformation<br />

<strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong>, Januar 2011 – April 2011.<br />

Klingner, Kristina, Universität des Saarlandes, Sozialwissenschaftliche<br />

Begleitung <strong>der</strong> Auslandseinsätze<br />

<strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong>, Februar 2011 – April 2011.<br />

Ispirjan, Tatevik, Martin-Luther-Universität Halle-<br />

Wittenberg, Multinationalität/Europäische Streitkräfte,<br />

Februar 2011 – März 2011.<br />

IV. Gastwissenschaftler<br />

Hilpert, Carolin, Universität <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> München,<br />

Bevölkerungsbefragungen, Februar 2011 –<br />

April 2011.<br />

V. Das <strong>SOWI</strong> in den Medien<br />

ZEIT Online vom 26. Januar 2011 zu Missständen<br />

auf <strong>der</strong> Gorch Fock:<br />

„[...] Das Sozialwissenschaftliche <strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong><br />

hat nach Informationen <strong>der</strong> ZEIT in den<br />

vergangenen Jahren mehrfach in Forschungsstudien<br />

über Missstände an Bord des Segelschulschiffes<br />

informiert. Basierend auf <strong>der</strong> Befragung von Marine-<br />

Offiziersanwärtern, ist darin die Rede von ‚Kritik am<br />

Sicherheitskonzept’ und von ‚großen und ernst zu<br />

nehmenden Problemen’ bei <strong>der</strong> Verpflegung und<br />

Hygiene. Für die Studien wurden die Offiziersanwärter<br />

unter an<strong>der</strong>em über ihre Erfahrungen auf <strong>der</strong><br />

Gorch Fock befragt. Im Forschungsbericht 2009 ist<br />

von schlechter Verpflegung und fehlendem Trinkwasser<br />

die Rede. Die für den Dreimaster zuständige<br />

Marineschule begründete die Engpässe mit Beschaffungsschwierigkeiten<br />

in den Auslandshäfen. Sicherheitsbedenken,<br />

die Offiziersanwärter nach dem Tod<br />

einer Kameradin im Jahr 2008 geäußert hatten, wurden<br />

im Forschungsbericht von Mai 2010 thematisiert.<br />

[…] Das Sozialwissenschaftliche <strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong><br />

begleitet seit sechs Jahren die Ausbildung<br />

<strong>der</strong> Marine-Offiziere. Zu diesem Thema hat das <strong>Institut</strong><br />

unter dem Titel ‚Panelstudie zur beruflichen<br />

Entwicklung von Marineoffizieren’ seit 2008 drei<br />

Forschungsberichte veröffentlicht, <strong>der</strong> jüngste ist im<br />

Mai 2010 erschienen.“<br />

Das Hamburger Abendblatt vom 27. Januar zur<br />

„‚Gorch Fock’-Affäre“:<br />

„[…] Bereits von 2005 bis 2009 hatte das Sozialwissenschaftliche<br />

<strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> die Auszubildenden<br />

an Bord befragt und die Ergebnisse dem<br />

Ministerium zugeleitet. Skandalöse Schil<strong>der</strong>ungen<br />

sucht man vergeblich, stößt aber auf Kritik am Verhalten<br />

<strong>der</strong> Wachoffiziere, an <strong>der</strong> Verpflegung und<br />

<strong>der</strong> Unterbringung. Das Sicherheitskonzept an Bord<br />

wird von den Offiziersanwärtern zum ersten Mal<br />

2008 kritisiert, nachdem eine Kameradin bei einem<br />

Unfall ums Leben gekommen war.<br />

Grundsätzlich sind weibliche Mannschaftsmitglie<strong>der</strong><br />

sogar zufriedener als ihre männlichen Kameraden.<br />

Die Matrosinnen haben laut Studie durch abtrennte<br />

Schlafstellen bessere Erholungsmöglichkeiten. Anzeichen<br />

von körperlicher Überfor<strong>der</strong>ung finden sich<br />

kaum: Drei Prozent <strong>der</strong> Crew 2008 bezeichnen die<br />

körperlichen Anfor<strong>der</strong>ungen als ‚(viel) zu hoch’,<br />

14 Prozent als ‚eher zu hoch’. Dagegen fühlen sich<br />

57 Prozent ‚genau richtig’ gefor<strong>der</strong>t.“<br />

<strong>Sozialwissenschaftliches</strong> <strong>Institut</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> | 16

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