#8 Identität
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Typen
WER BIN ICH?
TYPOLOGIEN UND
PERSÖNLICHKEITSKATEGORISIERUNG
Bereits in der Antike entwickelte sich das Bedürfnis,
Menschen besser zu verstehen. Es gibt mittlerweile
zahlreiche Modelle von Typologien und
Kategorisierungen, die die Diversität und Verschiedenheit
menschlicher Persönlichkeitsmerkmale untersuchen
und aufzeigen sollen. Neben dem Bedürfnis,
Menschen mit ihrem komplexen Denken und Handeln
besser zu verstehen gibt es auch das eigene Bedürfnis,
sich in eine Kategorisierung zu begeben. Durch
die Beschäftigung mit dem eigenen Selbst und der
eigenen Identität, dem Versuch, seine Persönlichkeit
besser zu verstehen, fühlen wir uns wohl und verstanden,
wenn wir einen „Typ“ oder eine Gruppe finden,
der wir uns zugehörig fühlen, mit der wir uns identifizieren
können. Fraglich ist, inwieweit eine noch so
komplexe Typologie den einzelnen Menschen in seiner
Individualität erfassen kann.
THEORETISCHE ANSÄTZE
(NEUZEIT)
TYPENLEHRE NACH C. G. JUNG (1875–1961)
Jung untersuchte im Rahmen seiner analytischen Persönlichkeitspsychologie
vor allem Persönlichkeitsunterschiede.
Im Umgang mit seinen Patienten stellte er
fest, dass Menschen abhängig von ihren individuellen
Weltansichten unterschiedlich therapiert werden
müssen. Aufbauend auf dieser Erkenntnis entwickelte
er eine Typologie, die auf der Kombination von vier
psychischen Grundfunktionen (Empfinden, Intuieren,
Denken, Fühlen) und zwei grundlegenden Einstellungen
(extravertiert und introvertiert) basiert. Nach Jung
verfügen alle Personen über diese Grundfunktionen
und Einstellungen, sie unterscheiden sich jedoch in
ihren relativen Ausprägungen.
FUNKTIONEN
EINSTELLUNGEN
Extrovertiert
Introvertiert
DER BARNUM-EFFEKT
Empfinden
(Sensation)
Realistisch, fantasielos,
genießerisch
Kunstlerisch, an eigener
Erlebenswelt interessiert
„A LITTLE SOMETHING FOR
EVERYBODY“
Der Barnum-Effekt (oder Forer-Effekt)
kennzeichnet die
menschliche Tendenz, vage
und generische Aussagen
über die eigene Person als
passende Beschreibung zu
akzeptieren. Klassische Barnum-Aussagen
beziehen sich
auf häufig vorkommende
Wünsche und Ängste und sind
mehrdeutig zu verstehen.
Intuieren
(Intuition)
Denken
(Thinking)
Fühlen
(Feeling)
Leicht gelangweilt,
Möglichkeiten
offenlassend, nicht
verharrend
Tatsachenorientiert,
objektiv, logisch, praktisch
Taktvoll, konservativ,
hilfsbereit, emotional,
sprunghaft
Träumerisch, fantasievoll
Ideenorientiert,
philosophisch,
denkerisch
Non-konform, kühl,
reserviert
Abbildung: Rauthmann, J.F. (2017): Persönlichkeitspsychologie: Paradigmen – Strömungen
– Theorien. Wiesbaden: Springer Verlag.
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