18.02.2021 Aufrufe

Zeitschrift quer ver.di Frauen Bayern (1/2021) Ausbeutung steht uns nicht

Weltweit arbeiten in der Textilindustrie ca. 75 Millionen Menschen, der größte Teil davon Frauen. Die Arbeitsbedingungen waren bereits vor Corona verheerend, Hungerlöhne, fehlender Arbeitsschutz, Kinderarbeit sind nur einige Stichworte.

Weltweit arbeiten in der Textilindustrie ca. 75 Millionen Menschen, der größte Teil davon Frauen. Die Arbeitsbedingungen waren bereits vor Corona verheerend, Hungerlöhne, fehlender Arbeitsschutz, Kinderarbeit sind nur einige Stichworte.

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Impressum:<br />

Impressum:<br />

<strong>quer</strong> – <strong>di</strong>e Zeitung des<br />

<strong>quer</strong> <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> -– Landesfrauenrates <strong>di</strong>e Zeitung <strong>Bayern</strong><br />

<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> Schwanthalerstr. - Landesfrauenrates 64 <strong>Bayern</strong><br />

Schwanthalerstr. 80336 München 64<br />

80336 V.i.S.d.P.: München Bettina Messinger,<br />

V.i.S.d.P.: Landesfrauensekretärin<br />

Bettina Messinger,<br />

Landesfrauensekretärin<br />

Telefon: 089 / 5 99 77-2303<br />

Telefon: Fax: 089 089 / 5 99 / 5 77-2199<br />

77-2303<br />

Fax: Mail: 089 bettina.messinger@<strong>ver</strong><strong>di</strong>.de<br />

/ 5 99 77-2199<br />

Mail: Redaktionsteam: bettina.messinger@<strong>ver</strong><strong>di</strong>.de<br />

Gertrud Fetzer-<br />

Redaktionsteam:<br />

Wenngatz, Dagmar Fries,<br />

Gertrud<br />

Bettina<br />

Fetzer-<br />

Wenngatz,<br />

Messinger,<br />

Dagmar<br />

Corinna<br />

Fries,<br />

Poll, Walburga<br />

Bettina<br />

Messinger,<br />

Rempe<br />

Corinna Poll, Walburga<br />

Rempe, Weitere Ursula Mitarbeiterin Walther <strong>di</strong>eser<br />

Ausgabe: Martha Büllesbach<br />

Redaktion/Layout: Dagmar Fries<br />

Redaktion/Layout: Dagmar Fries<br />

Schlusskorrektur:<br />

Walburga Schlusskorrektur: Rempe Gisela Breil<br />

Namentlich gekennzeichnete Artikel<br />

Redaktionsschluss:<br />

geben <strong>di</strong>e Meinung der Verfasser-<br />

16.12.2020<br />

Abbildungsnachweis:<br />

Innen und <strong>nicht</strong> zwingend <strong>di</strong>e der<br />

Seite Redaktion 2: catlo<strong>ver</strong>s wieder. pixelio.de; Seiten 5<br />

+<br />

Redaktionsschluss:<br />

10: Eva-Maria Nieberle;<br />

31.01.2016<br />

Seite 6: hbv<br />

Jugend; Seite 7: Günther Gumhold<br />

Abbildungsnachweis: S. 2: wikipe<strong>di</strong>a<br />

(gemeinfrei);<br />

pixelio.de Seiten 8 +<br />

S.<br />

9:<br />

3,9:<br />

Initiative<br />

DGB<br />

Lieferkettengesetz;<br />

Seite 11: Logos der<br />

<strong>Bayern</strong>;<br />

S.4: Clean Creative Clothes, Commons Fit for Fair Marion<br />

Initiativen<br />

und Golsteijn Ci-Romero; CC-BY-SA Seite 4.0; 12: S. Ci-Romero, 5,7,8: hbv-<br />

Fairwear Broschüren; Fondation S. 6, 12: Corinna Poll; S.<br />

Druck: 10,11: Dagmar Druckwerk Fries; München S. 10,12 (2x):<br />

Auflage:<br />

Klaus Stuttmann.<br />

3.500 Expl.<br />

Druck: Druckwerk München<br />

Link zur Online-Ausgabe:<br />

yumpu.com/user/<strong>ver</strong><strong>di</strong>frauenbayern<br />

5000 Expl.<br />

werksgenossenschaft der Manufaktur-, Fabrik- und Und heute? Natürlich haben wir das Recht, <strong>uns</strong> in<br />

Handarbeiter“ gegründet haben, gehörten Historisches<br />

dem Organisationskomitee<br />

für den Kongreß in Leipzig zwei einzusetzen. Aber trotzdem ist schnell mal <strong>di</strong>e Rede<br />

den Gewerkschaften für <strong>uns</strong>ere Interessen<strong>ver</strong>tretung<br />

Der <strong>Frauen</strong> Kampf an: gegen Wilhelmine Hungerlöhne, Weber und katastrophale Christiane Peuschel.<br />

praktisch seit ihren Anfängen geführt. Zwei sigt historische (Aufregung Beispiele über Rabenväter zeigen <strong>di</strong>e gibt erschreckenden<br />

es selbstredend<br />

Arbeitsbe<strong>di</strong>ngungen von der „Rabenmutter“, und lange <strong>di</strong>e Arbeitszeiten ihre Kinder <strong>ver</strong>nachläs-<br />

wird in der<br />

Textilindustrie<br />

Kontinuitäten:<br />

Der Aufruf zum Kongreß wandte sich explizit an Männer<br />

und <strong>Frauen</strong>, in Wir der weben Folge …. wuchs der <strong>Frauen</strong>anten,<br />

und auch das Modell Mann = Familienernährer<br />

nie), <strong>Frauen</strong> wird eher mal eine Teilzeitstelle angebo-<br />

gierung den Belagerungszustand aus und ließ<br />

teil in <strong>di</strong>esen Gewerkschaften stetig. Das Komitee feiert fröhliche Urständ.<br />

Eines der Zentren der frühindustriellen Textilproduktion<br />

war <strong>di</strong>e Crimmitschau in Sachsen. Anfang des 20. rieeinheiten Das heißt <strong>nicht</strong>, angreifen. dass wir Streikposten <strong>nicht</strong> in und außerhalb wurden <strong>ver</strong>-<br />

der<br />

<strong>di</strong>e Streikenden von auswärtigen Gendarmearbeitete<br />

ein geradezu revolutionäres Statut aus, in<br />

dem den <strong>Frauen</strong> <strong>nicht</strong> nur <strong>di</strong>e Mitgliedschaft gestattet,<br />

sondern auch aktives und passives Wahlrecht<br />

Jahrhunderts waren dort <strong>di</strong>e Arbeitsbe<strong>di</strong>ngungen trotz haftet Gewerkschaft und alle viel Versammlungen erreicht haben. – Aber inklusive wie alles der einmal<br />

Erkämpfte Weihnachtsfeier müssen auch – <strong>ver</strong>boten. <strong>di</strong>ese Errungenschaften<br />

geplanten<br />

einiger Streikaktionen wesentlich schlechter als in anderen<br />

Regionen: Während in Berliner Betrieben längst Der Streik löste eine Welle der Solidarität aus, etwa<br />

für <strong>di</strong>e Gewerkschaftsgremien gewährt wurde. Diese immer wieder gegen Angriffe <strong>ver</strong>tei<strong>di</strong>gt werden.<br />

Regelungen übernahm August Bebel zum Teil in <strong>di</strong>e<br />

der 8-Stunden-Tag eingeführt war, wurde hier immer eine Million Mark an Spenden wurde für Corinna <strong>di</strong>e ausgesperrten<br />

Arbeiterinnen gesammelt. Viele der Be-<br />

Poll<br />

Musterstatuten für Gewerksgenossenschaften, in der<br />

noch 11 Stunden pro Tag gearbeitet. Die Löhne reich-<br />

Folge <strong>ver</strong>abschiedeten u. a. <strong>di</strong>e Metallarbeiter ähnliche<br />

ten kaum zum Leben, und <strong>di</strong>e Arbeitsbe<strong>di</strong>ngungen<br />

Das mit der weiblichen Schreibweise war zu<br />

Richtlinien.<br />

waren gesundheitsschädlich: Baumwollfasern in der Solidaritätspostkarte Beginn des 20. Jahrhunderts für <strong>di</strong>e natürlich streikenden noch <strong>nicht</strong> Textilarbeiterinnen<br />

in der Crimmitschau 1904 – <strong>di</strong>e weibliche<br />

aktuell,<br />

Luft,<br />

Aber auch<br />

hohe<br />

<strong>di</strong>ese<br />

Luftfeuchtigkeit<br />

Rechte kamen<br />

(gut<br />

schnell<br />

für <strong>di</strong>e<br />

unter<br />

Stoffe,<br />

Beschuss,<br />

aber<br />

wie <strong>di</strong>ese Solidaritätspostkarte zum<br />

<strong>nicht</strong><br />

und zwar<br />

für <strong>di</strong>e<br />

<strong>nicht</strong><br />

Menschen)<br />

nur von<br />

in<br />

staatlicher<br />

ungeheizten<br />

Seite:<br />

Räumen<br />

Während<br />

und<br />

Streik in der Crimmitschau (1903/04) beweist ...<br />

Schreibweise hatte sich noch <strong>nicht</strong> herumgesprochen!<br />

dazu<br />

Teile<br />

der<br />

der<br />

Höllenlärm<br />

Gewerkschaftsbewegung<br />

der Maschinen,<br />

sich<br />

deren<br />

Gedanken<br />

Takt immer<br />

um weitergehende<br />

wieder erhöht<br />

Forderungen<br />

wurde.<br />

– z.B. gleicher Lohn<br />

für gleiche Arbeit – machten, <strong>ver</strong>suchten<br />

andere kontinuierlich,<br />

1903 traten <strong>di</strong>e Beschäftigten –<br />

<strong>di</strong>e meisten von ihnen <strong>Frauen</strong> –<br />

<strong>Frauen</strong> aus den Organisationen<br />

in den Streik für <strong>di</strong>e Verkürzung<br />

herauszudrängen, sie wurden als<br />

der Arbeitszeit um eine Stunde<br />

„Lohndrückerinnen“ bekämpft und<br />

mit dem Slogan: „Eine Stunde<br />

es fanden sich immer genug Männer,<br />

<strong>di</strong>e <strong>di</strong>e <strong>Frauen</strong> lieber zu Hause<br />

für <strong>uns</strong>! Eine Stunde für <strong>uns</strong>ere<br />

Familie! Eine Stunde fürs Leam<br />

Herd gesehen hätten. In den<br />

ben!“ Außerdem forderten sie<br />

Führungsgremien waren tatsächlich<br />

kaum <strong>Frauen</strong> <strong>ver</strong>treten, und<br />

eine Lohnerhöhung und <strong>di</strong>e Verlängerung<br />

der Mittagspause.<br />

so gab es bei den Gewerkschaften<br />

Aber selbst das war den Fabrikbesitzern<br />

zu viel, sie sperrten <strong>di</strong>e<br />

immer wieder Beschlüsse, <strong>di</strong>e den<br />

<strong>Frauen</strong> das Recht auf Arbeit oder<br />

Arbeiter*innen aus und holten<br />

Weiterbildung absprachen – der<br />

Streikbrecher heran. Als <strong>di</strong>e Belegschaften<br />

daraufhin <strong>di</strong>e Fabri-<br />

Mann als Haushaltsvorstand wurde<br />

vorgezogen.<br />

ken blockierten, rief <strong>di</strong>e Re-<br />

2

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