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Ausgabe 04 | 2021 • 9. März 2021
Sonderthema
SCHRITT FÜR SCHRITT
ZUM TRAUMHAUS
Viele Tipps auf den Seiten 21–28
Foto: Eiter
Stefanie Pupeter und
Bettina Krismer aus
Arzl haben auch im
Winter keine Scheu
vor dem Wasser.
Seite 5
Unternehmen des Monats Seite 19
Tradition und technischer Fortschritt in Kombination.
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DAS GANZE JAHR
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Der Seemann Harry hat die Welt gesehen
Hartmann Stigger aus Haiming war 37 Jahre lang Koch auf schwedischen Schiffen
„Neben Haiming, meinem geliebten
Geburts- und Heimatort,
ist für mich die Südseeinsel Rarotonga
der schönste Platz auf
dieser Erde!“ Das sagt einer, der
in seinem Leben die Welt zirka
50 Mal umrundet hat. Hartmann
Stigger war auf allen Kontinenten.
Die meiste Zeit davon
auf den Weltmeeren. Genau 17
Jahre lang verköstigte er Reisende
auf einem Luxusschiff, 18
Jahre lang war er für die Verpflegung
der Matrosen auf Frachtschiffen
zuständig. Heute noch
telefoniert Harry mit Freunden
in Englisch und Schwedisch.
Medieninhaber, Verleger:
Oberländer VerlagsGmbH
6410 Telfs, Bahnhofstraße 24
Tel. 05262/67491, Fax: -13
www.impuls-magazin.at
2 9. März 2021
impressum
Die Informationen zur Offenlegung gemäß
§ 25 MedienG können unter http://unternehmen.oberlandverlag.at/ovg/unternehmen/
impressum.html abgerufen werden.
Herausgeber:
Günther Lechner, Wolfgang Weninger
Redaktion:
Friederike Bundschuh-Rieseneder (fb),
Peter Bundschuh (pb), Agnes Dorn (ado),
Meinhard Eiter (me), Irmgard Nikolussi (irni),
Christian Novak (novi),
Anna Praxmarer (prax),
Daniel Rundl, Nina Schrott (nisch),
Johanna Tamerl (jota), Lisi Zangerl (lisi)
e-mail: redaktion@impuls-magazin.at
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Druck: Walstead NP Druck GmbH
Die nächste Ausgabe
erscheint am 23. März 2021
Hunderte Fotos, Prospekte von Schiffsreisen, Speisekarten, exotische Kunst -
werke und andere Erinnerungen an seine Zeit als Seemann hütet Hartmann
Stigger in seinem Haus in Haiming.
Foto: Eiter
„Ich hatte eine karge, aber wunderschöne
Kindheit. Mein Vater
Johann ist mit 49 Jahren gestorben,
als ich elf Jahre alt war. Unsere
Mama Erna stand mit fünf Kindern
alleine da. Eine Zeit lang leitete
sie unsere Tischlerei, die später
mein Bruder Herbert übernommen
hat. Ich habe dann schon als
15-Jähriger als Tankwart Nachtschichten
gemacht. Danach war
ich einen Winter lang mit meinem
Bruder Helmut, der in der
Schweiz als Hotelportier arbeitete,
als Brotauslieferer im Skiort Arosa.
Danach habe ich im Feldkircher
Zentralhotel Löwen Koch gelernt
und im Anschluss noch bei einem
Mövenpick-Restaurant in Luzern
und auch in St. Gallen gearbeitet,
ehe mich das Reisefieber gepackt
hat“, erzählt Stigger.
Über England aufs Schiff
„Mein Kindheitstraum war es, in
England zu arbeiten. Und so bin
ich in Bournemouth, einer Stadt
an der britischen Südküste, gelandet.
Da habe ich in einem tschechischen
Restaurant gearbeitet,
das ein Cousin von unserem Altkanzler
Bruno Kreisky geleitet hat.
Ein Arbeitskollege hat mir dann
erzählt, dass man als Schiffskoch
gutes Geld verdienen kann. Mit
22 Jahren habe ich dann als 3.
Koch bei einem Luxusliner begonnen,
der Gäste von Europa nach
Amerika brachte. Insgesamt 480
Beschäftigte haben sich dort um
450 noble Passagiere gekümmert.
Im Jahr 1977 wechselte ich dann
auf Frachtschiffe. Dort war ich zuletzt
als Stewart für die gesamte
Verpflegung bis hin zu den Reinigungsmitteln
zuständig. Ich musste
Reisen planen, bei denen wir
mehr als zwei Monate auf hoher
See waren. So lange brauchst du
zum Beispiel, wenn du Güter vom
persischen Golf nach Japan transportierst“,
fasst Hartmann sein
Berufsleben kurz und knapp zusammen.
Mehrmals in Seenot
Mittlerweile ist Harry, der mit 59
Jahren seinen verdienten Ruhestand
angetreten hat, bereits seit
20 Jahren in Pension. Er genießt
das Leben in seinem Haus in Haiming,
das er gemeinsam mit seinem
älteren Bruder Herbert und
seiner jüngeren Schwester Loni
und deren Ehemann bewohnt.
Hartmann ist eigentlich wortkarg.
Aber wenn er einmal ins Reden
kommt, erzählt er guten Freunden
gerne von seiner Zeit auf hoher
See. „In jungen Jahren haben wir
bei unseren Hafenaufenthalten
natürlich nichts ausgelassen. Am
Ende meiner Laufbahn bin ich sogar
bei unseren Ladestopps oft auf
dem Schiff geblieben. Ich habe viel
Schönes gesehen. Aber auch gefährliche
Situationen erlebt. Einmal
waren wir während des Krieges
zwischen dem Irak und den
Iran in den Golf gefahren. Vor der
Küste von Kanada war das Meer
einmal bei minus 44 Grad großteils
eingefroren. Da musste uns
mit Helikoptern die Hafenanfahrt
frei gesprengt werden“, verrät Harry,
der zahlreiche Unwetter überlebt
hat, bei denen die Wellen des
Atlantik und des Pazifik mehr als
25 Meter hoch schlugen.
Malerei als Ausgleich
Auf Passagierschiffen arbeitete
Hartmann neun Monate pro Jahr
am Schiff und hatte drei Monate
Heimaturlaub. Als Koch auf
Frachtschiffen war er immer ein
halbes Jahr auf See und sechs Monate
zuhause. Über all die Jahre
waren schwedische Werften sein
Arbeitgeber, auch seine Pension
bezieht Stigger aus Schweden. Um
sich die Zeit zu vertreiben, begann
Harry zu malen. Er verwandelte
seine Kajüte in ein Atelier. Neben
dutzenden Bildern von Frauen,
Tieren und Landschaften ist Harry
stolz auf das Ölbild, das er von seiner
Mama Erna gemalt hat. Sein
Wohnzimmer und andere Räume
seines Hauses zieren aber auch viele
Mitbringsel seiner Seereisen.
Porzellanteller, Kunst aus Afrika,
Asien und der Südsee. Dazu exotische
Speisekarten und Prospekte
von Reiserouten. Und natürlich
hunderte Fotos. Hartmann, der
bei seinen Heimataufenthalten als
leidenschaftlicher Fasnachtler stets
sehr traditionsverbunden war, hütet
in seinem Haus Schätze, die einer
kleinen Weltausstellung gleichen.
Und auch wenn er selbst in
seinem Leben einige Freundinnen
und Lebensgefährtinnen hatte,
war er nie verheiratet. Familie sind
seine beiden noch lebenden Geschwister
Herbert und Loni. Mit
ihnen will er, so es die Gesundheit
erlaubt, heuer am 1. August ganz
im Stillen seinen 80. Geburtstag
feiern. Ob er dabei auch selbst
kocht, weiß er noch nicht. Aber
ein bisschen was erzählen wird er
schon…
(me)
Rudolf Juens geschichtliche Spurensuche …
Landecks Bezirkschronist hat über 160.000 Bilder archiviert
Rudolf Juen aus Flirsch ist seit
seiner Kindheit an historischen
Besonderheiten interessiert.
2002 übernahm er die Arbeit als
Chronist in Flirsch, seit fast 15
Jahren ist er als Bezirkschronist
von Landeck tätig. In dieser Zeit
hat er über 160.000 Bilder archiviert,
bedeutende Ausstellungen
organisiert oder in verschiedensten
Gemeindechroniken recherchiert.
Rudolf Juen recherchiert als Chronist besonders oft in alten Schriften.
„Geschichte ist mein Steckenpferd“,
davon ist Rudolf Juen, der
derzeit an einem besonderen Projekt
arbeitet, fasziniert. „Momentan
übersetze ich eine alte Chronik
von Dekan Johann Lorenz über
Strengen!“ Dekan Lorenz lebte
zwischen 1871 und 1946, war genauso
wie Rudolf Juen ein gebürtiger
Strenger und hat in einem
ganzen handgeschriebenen Buch
mit 540 Seiten eine Chronik über
Strengen verfasst. „Es ist unglaublich,
was alles drinnen steht. Vieles
habe ich selber nicht gewusst“, ist
Juen begeistert, der seit dem Sommer
2020 an der Übersetzung von
Kurrentschrift in lateinische
Schrift arbeitet. „Mittlerweile bin
ich auf Seite 449 angekommen,
anfangs war es sehr schwierig, aber
inzwischen läuft es sehr gut“, freut
sich der engagierte Chronist.
Juen ist mit dem Tiroler Bildungsforum
in Kontakt, die Chronik
werde nach der Fertigstellung mit
einem eigenen Programm eingelesen
und dann gedruckt. Eine Reha
und die Ausgangsbeschränkungen
durch Covid-19 veranlassten Juen,
die Zeit zu nützen und diese spezielle
Chronik für die Nachwelt
lesbar zu machen. Die Chronik
umfasst auch Sagen, Almen, Pläne
einer Taja, eine Beschreibung der
Flurnamen und Weilern. „Es sind
sogar die Hausnamen, die in
Strengen noch eine große Bedeutung
haben, erklärt und die Herkunft
wird beschrieben“, erklärt
Rudolf Juen, der damit ein wichtiges
Zeitdokument transkribiert.
Auch fand der Beginn der Besiedlung
von Strengen ganz oben am
Berg statt. Sagen, aber auch die
Geschichte von Heinrich Findelkind
in St. Christoph oder Zweidrittelgericht
sind darin enthalten
und zeugen von der Bedeutsamkeit
in der damaligen wie heutigen
Zeit.
Bedeutende Chronik
„Johann Lorenz war Kooperator
und Pfarrer, später Dekan in Matrei
und 20 Jahre in Prutz, ehe er
als Frühmesser in Silz seinen Lebensabend
verbrachte. 1945 übergab
Lorenz, der auch eine Chronik
über Prutz und das Kaunertal verfasste,
die Chronik an den Strenger
Roman Köll, der sie in der Folge
dem damaligen Ortschronisten
und Gemeindeamtsleiter Johann
Alois Auer übergab und seit dieser
Zeit wird sie in Strengen aufbewahrt.“
Rudolf Juen schreibt seine
Übersetzung von einer CD herunter.
„Chronist Roland Mair hat
jede Seite fotografiert und ich
schreibe das jetzt!“ Aber auch historisch
Bedeutsames von Flirsch
weiß Juen zu berichten. Bis 1814
gab es Flirsch gar nicht, es gehörte
zur damaligen Gemeinde Rallsberg
(Strengen) und Pettneu.
Auch gibt es Naturereignisse, wie
Lawinenabgänge, die Flirsch sehr
geprägt haben. „Im Kirchturm,
der 1815 errichtet wurde, sind
Zeitdokumente erhalten, wir haben
bei der Renovierung wichtiges
Zeitgeschehen dokumentiert und
wieder in der Kugel verwahrt!“, so
Juen, der noch über eine weitere
Besonderheit berichten kann,
nämlich, dass in der Kirchturmkugel
ein Gewehreinschuss war.
„Man weiß nicht, wie oder wann
das passiert ist, die Kirchturmkugel
wurde wieder gerichtet und gut
verschlossen“, weiß Juen zu erzählen,
der auch schon verschiedene
Vorträge hielt.
Überall Geschichtliches
Juen lernte Elektriker bei der Tiwag
in Zams, arbeitete nach der
Gesellenprüfung im Paznaun und
Pettneu, ehe er eine Stelle als Techniker,
nach der Meisterprüfung
ebenfalls bei der Tiwag, in Landeck
antrat, die er bis zu seiner Pensionierung
ausübte. Fotografieren
ist ein weiteres Hobby des 73-Jährigen,
der damit auch seine Chroniken
ergänzt. „Geschichte kann
man immer und überall kombinieren!“
Vielseitig interessiert
„Meine Frau Melitta und ich
machten Kulturreisen mit dem Tiroler
Bildungsforum auf den Spuren
der Habsburger in die
Foto: privat
Schweiz, auf den Spuren der Fugger
nach Deutschland und an die
Front des Ersten Weltkrieges in die
Dolomiten und an den Isonzo. In
Zeiten wie diesen ist es aber derzeit
nicht möglich!“, bedauert Juen,
der sich mindestens ein Jahr auf
seine Reisen – oft zu historisch bedeutenden
Orten – vorbereitet.
Rumänien, Siebenbürgen, dreimal
Israel oder Indien zählen ebenfalls
zu den Höhepunkten, die Juen
mit seiner Frau erlebt hat. „Wenn
man im Vorfeld gut recherchiert,
sieht man viel“, ist Rudolf überzeugt,
der auch 10 Jahre bei der
Schützengilde Oberschützenmeister
war. Seit vielen Jahren singt er
auch im Kirchenchor und ist seit
mehr als 48 Jahren bei der Bergrettung.
12 Jahre lang war er auch bei
der Volkstumsgruppe „Die lustigen
Arlberger“ dabei. „Schifahren,
Sport und Schießen, aber auch E-
Biken gehören zu meinen weiteren
Lieblingsbeschäftigungen“, freut
sich Juen, der mit dem E-Bike gerne
die Strecke Flirsch bis nach St.
Anton, Verwall und retour zurücklegt.
Seine Frau und er schätzen
aber auch die gemeinsame Zeit
mit ihren mittlerweile drei erwachsenen
Söhnen Martin, Thomas
und Stefan. (jota)
9. März 2021 3
In der Heimat ist es doch am schönsten
Ferdl Nöbl aus St. Anton am Arlberg ist auch mit über 80 noch als Skilehrer aktiv
Er lebt für den Skilehrerberuf: Ferdl Nöbl aus St. Anton am Arlberg. Foto: Zangerl Auch Barbra Streisand gab der Arlberger einst Skiunterricht. Foto: Ferdl Nöbl
Er kennt durch seine jahrzehntelange
Tätigkeit als Skilehrer Skigebiete
rund um den Globus.
Doch das schönste und beste unter
all den Skigebieten bleibt für
den nach wie vor aktiven Skilehrer
Ferdl Nöbl noch immer der
Arlberg. Seit 1957 übt er seine
Passion aus, 18 Jahre davon sogar
ganzjährig. Den Skisport näher
gebracht hat der sympathische
Arlberger unzähligen Menschen,
darunter auch einer Reihe
sehr prominenter Gäste ...
Skilehrer vom Arlberg waren besonders
in Zeiten, in denen Strukturen
in Skigebieten auf anderen
Kontinenten aufgebaut wurden,
auf der ganzen Welt sehr gefragt,
besonders auch in den USA. Während
es den Großteil der Arlberger
in den Osten verschlagen hat, entschied
sich Ferdl Nöbl, der gebürtig
aus Grins stammt, für den Westen
der USA. Grund dafür waren
die in Skigebieten der Ostküste
vorherrschenden eisigen Temperaturen:
„Bei minus 35 Grad Skifahren,
das ist einfach zu kalt“, gesteht
er heute schmunzelnd im Rahmen
eines Rundganges in seinem Zuhause
in St. Anton am Arlberg.
Dieser Rundgang erfüllt nicht nur
einen sehr informativen Zweck, er
lässt auch staunen. Präsentiert werden
im Eingangs- und Stiegenhausbereich
zahlreiche eingerahmte
Fotografien, vielfach wird Ferdl
Nöbl, der eigentlich Ferdinand
heißt, darauf beim Skifahren gezeigt.
Aber nicht nur das. Unter die
Bilder mischt sich eines von Barbra
Streisand: „Mit ihr bin ich einst Ski
gefahren“, erzählt Nöbl. Auch auf
ein Bild eines Indianerhäuptlings
aus Idaho, mit dem Nöbl einst Bekanntschaft
geschlossen hat, stoßen
wir – ebenso wie eine Aufnahme,
die ihn als Wasserskilehrer in
Italien zeigt. Schon im Hausgang
des Gästehauses „Chesa Platina“
stellen wir fest: Das wird eine spannende
Lebensgeschichte, die Ferdl
Nöbl zu erzählen hat. Aber, von
Beginn an:
18 Jahre fernab der Heimat
1957 begann Ferdl Nöbl seine Karriere
als Skilehrer. Ein Beruf war es
für ihn eigentlich nie, viel mehr
eine Berufung.1964 folgte die Prüfung
zum staatlichen Skilehrer und
-führer. Wie jeder, der neu in die
Riege der Skilehrer kam, unterrichtete
auch Nöbl zu Beginn Anfänger.
Irgendwann traf er die Entscheidung,
in die Ferne, in seinem
Fall die USA zu gehen, zuerst ein
Jahr ins kalifornische Sugar Bowle,
in weiterer Folge nach Sun Valley,
wo er 17 Jahre verbrachte. Im
Winter zumindest, während der
Sommermonate jettete er um die
Welt, um in Südamerika und Australien
als Skilehrer weiterzuarbeiten:
„18 Jahre lang hab ich keinen
Sommer gesehen“, erzählt Ferdl
Nöbl über diese Zeit. An freien Tagen
bestritt er in den USA Skirennen:
„Durch die Preisgelder hab
ich gut dazuverdient“, erinnert sich
Nöbl an diesen Nebenverdienst.
Während seiner Ära lehrte Ferdl
Nöbl auch einer Reihe prominenter
Persönlichkeiten das Skifahren,
darunter Schauspielerin und Sängerin
Barbra Streisand zum Beispiel,
dem Komponisten und Sänger
Henry Mancini, Schauspielerin
Janet Leigh, Schauspieler Kirk
Douglas, der Familie des Filmproduzenten
Ray Stark oder der Familie
des Sängers und Schauspielers
Bing Crosby, uvm. Am Arlberg ist
er zudem mit Prinz Raimondo Orsini
oder Henri, dem Großherzog
von Luxemburg, dem ehemaligen
französischen Präsidenten Valéry
Giscard d’Estaing und vielen mehr
Ski gefahren: „Mit Raimondo Orsini
bin ich noch immer befreundet“,
erzählt Ferdl Nöbl.
„Lange kein Zuhause gehabt“
Schließlich, 1982, kehrte Ferdl wieder
zurück an den Arlberg, in die
USA reiste er seither nie mehr, obwohl
er zuvor immigriert war und
eine Greencard besaß (die Greencard
ist zeitlich begrenzt und verfällt,
wenn längere Zeit kein Aufenthalt
im Land stattfindet). „Lange
Zeit hatte ich kein Zuhause und
lebte aus meinen Koffern“, erinnert
sich Nöbl über seine Entscheidung,
heimzugehen. Am Arlberg angekommen,
arbeitete er gleich wieder
für die Skischule Arlberg, die damals
unter der Leitung von Karl
Schranz stand. Die Heimat hat er,
wie er gesteht, immer vermisst, für
ihn steht fest: „Ich war auf der ganzen
Welt, aber der Arlberg ist für
mich das beste Skigebiet auf der
Welt“, erzählt er. Auch privat fand
er in der Heimat sein Glück – er
heiratete seine aus Thiersee stammende
Hedi, auch sind die beiden
Eltern einer Tochter (Katharina).
Die Skier stehen zwar heuer Corona-bedingt
im Eck (zumindest jene
für die berufliche Nutzung),
grundsätzlich aber ist Ferdl Nöbl
auch mit über 80 Jahren noch immer
als Skilehrer aktiv. (lisi)
4 9. März 2021
Schwimmen im eiskalten Gebirgswasser
Stefanie Pupeter und Bettina Krismer aus Arzl trotzen geschlossenen Bädern
ARZL
„Dass die Sache den Kreislauf
ankurbelt und das Immunsystem
stärkt, mag eine angenehme
Begleiterscheinung sein. Wir tun
das aber einfach nur aus Liebe
am Schwimmen. Und wenn öffentliche
Badeanstalten geschlossen
haben, dann kraulen
wir halt in Seen und Bächen!“
Das sagt die 41-jährige
Schwimmlehrerin und zweifache
Mutter Stefanie Pupeter aus
Arzl. Ihre Freundin Bettina Krismer
(40), Werbetexterin und
ebenfalls Mama zweier Söhne,
schwärmt vom gemeinsam entdeckten
neuen Sportvergnügen:
„Eisschwimmen macht ganz einfach
glücklich!“
Die Situation wirkt ein wenig bizarr.
Während Wanderer, Jogger
und Spaziergängerinnen in dicken
Jacken und Mützen verhüllt auf
der Bigerbrücke bei der Tarrenzer
Knappenwelt ein wenig den Buckel
aufstellen, entledigen sich
Stefanie und Bettina ihrer Bekleidung
und steigen im Badeanzug
ins Wasser. Fast 15 Minuten
schwimmen sie gegen den Strom.
Und steigen danach, sichtlich froh
gelaunt, aus dem Wasser, das zu
diesem Zeitpunkt nur knapp über
der 0-Grad-Grenze liegt. Abtrocknen,
warm anziehen, einen
Schluck Tee trinken, ins Auto einsteigen
und ab nach Hause. „Das
tun wir seit Oktober regelmäßig
mehrmals pro Woche. Mittlerweile
ist das fast wie eine Sucht“,
lacht Bettina.
Brille und Ohrenstöpsel
„Man kennt das Eisschwimmen
aus dem Fernsehen. In Russland
oder in den nordischen Ländern
sind das bekannte Rituale, speziell
zu Silvester. Für uns ist das einfach
nur Sport, den wir aus der Not geboren
haben“, schmunzelt Stefanie,
die betont: „Wir schauen aber
schon auf unsere Gesundheit.
Wichtig ist das Tragen von Ohrenstöpseln
und auch der Schutz
der Augen durch Brillen. Außerdem
geht niemand von uns alleine
ins Wasser!“ Die aus Bayern stammende
ehemalige Sportschwimmerin
ist mit ihrem Mann, einem
Vermessungstechniker, vor 14 Jahren
nach Arzl im Pitztal gezogen.
Dort hat die gelernte Steuerfachangestellte
nach einer Ausbildung
zum Schwimmlehrwart neben
Haushalt und Familie ihre
Schwimmschule „Wellenbrecher“
aufgebaut. Sie unterrichtet Kinder
und Erwachsene und arbeitet intensiv
mit Schulen zusammen.
Mit 35 Kraulen gelernt
Bettina ist mittlerweile eine der
besten Freundinnen von Stefanie.
Noch vor sechs Jahren war sie ihre
Schülerin. „Ich war schon immer
eine begeisterte Schwimmerin.
Aber ich wollte auch die richtige
Technik erlernen. Und so habe ich
mir zu meinem 35. Geburtstag einen
Kurs im Kraulen gewünscht.
Heute muss ich sagen: Das war eines
der schönsten Geschenke meines
Lebens“, verrät die gebürtige
Tarrenzerin, die gemeinsam mit
Stefanie heuer im Winter schon
im Piburger See, im Piller See, im
Starkenberger See, im Schnadiger
Weiher bei Landeck, im Bigerbach
und in der Pitze schwimmen
war. „Wir haben natürlich noch
weitere Ziele. Vielleicht überqueren
wir irgendwann den Inn oder
hüpfen in den eiskalten Rifflsee
im hinteren Pitztal“, blickt Stefanie
in die Zukunft.
Familienausflüge
„Natürlich absolvieren wir nicht
zig Kilometer, um dann nach 15
Minuten eisigem Vergnügen wieder
nach Hause zu fahren. Am
Wochenende verbinden wir das
nicht selten mit Wanderungen mit
unseren Familien“, berichtet Bettina.
Und Stefanie arbeitet noch daran,
auch die Männer zu motivieren:
„Mein Mann Christoph und
Bettinas Mann Rene meinen, sie
müssten die Sache langfristig angehen.
Wir hoffen, dass sie im
Schutzmaßnahmen sind wichtig. Stefanie
und Bettina gehen nie alleine ins
kalte Wasser. Die Ohren werden durch
Stöpsel und die Augen durch Brillen
geschützt. Die beiden machen auch
regelmäßige Checks beim Arzt.
Ein Abenteuer, das Überwindung
braucht, aber letztlich Glück stiftet:
Stefanie Pupeter und Bettina Krismer
aus Arzl schwimmen regelmäßig im
eiskalten Gebirgswasser.
Fotos: Eiter
nächsten Jahr den Sprung ins kalte
Wasser wagen!“ Besser schaut es
mit den Söhnen aus. Stefanies Xaver
(16) und Bettinas Alexander
(14) sind auch beim Wassersportverein
Imst und haben Eisschwimmen
schon probiert. Der 12-jährige
Tim und der 11-jährige Matteo
freilich ziehen sich statt den Badehosen
lieber den Fußballdress der
SPG Pitztal an. Stefanie und Bettina
möchten übrigens auch andere
Leute zum Eisschwimmen animieren.
Infos und Kontaktdaten
im Internet unter www.schwimmschule-wellenbrecher.jimdofree.com/
(me)
Seit 23 Jahren Ihr kompetenter Partner am Bau für
Betonschneidearbeiten, Kernbohrungen, Seilsägen,
Fugenschneiden sowie Asphaltschneiden.
Wir bieten unseren Kunden auch den problemlosen Ausbau, den
Abtransport sowie die Entsorgung der geschnittenen Betonteile an.
9. März 2021 5
ARZL
Restaurierung der Pfarrkirche nach Ostern
Arzler Gotteshaus wird für drei Monate gesperrt und der Innenraum restauriert
Eigentlich ist die Arzler Kirche
ein besonderes Schmuckstück:
Der ursprünglich spätgotische
Bau wurde Anfang des zwanzigsten
Jahrhunderts innen umfassend
saniert und vom bekannten
Tiroler Kirchenmaler Emanuel
Raffeiner mit Fresken und Ornamentmalereien
ausgestattet.
Auch die Altäre und selbst die
Orgel stammen aus dieser Zeit
und sind bis heute im Originalzustand
erhalten. Das einzige,
was seit 100 Jahren am Innenraum
der Kirche verändert wurde,
sind jene „Bausünden“ der
1960er- und 1970er-Jahre, die
nun mit der dringend notwendigen
Restaurierung so gut wie
möglich rückgängig gemacht
werden sollen. Trotz einiger Fördergelder
wird die Kasse der
Pfarrgemeinde mehr als gefordert
werden, erklärt Pfarrkirchenrat
Pepi Raggl. Nach der
Ostermesse wird die Pforte der
Kirche für drei Monate geschlossen,
die Messe soll dann, sofern
es Corona zulässt, im Pfarrsaal
bzw. im Pflegeheim stattfinden.
Ein Schmuckstück wie die Arzler
Pfarrkirche in einem dermaßen
desolaten Zustand zu sehen, ist
nicht nur für eingefleischte Katholiken
ein Trauerspiel: Der Putz
blättert ab, die ehemals leuchtenden
Fresken und Ornamente sind
verblasst, die Wände, das Chorgewölbe
sowie die damals neu errichtete
Empore sind in den 1970er-
Jahren dunkel übermalt worden
und lassen den Innenraum noch
düsterer erscheinen. Die Beleuchtung
ist unvorteilhaft und entspricht
nicht dem ansonsten
durchgehenden Stil der Kirche
und die Fliesen weisen vor allem
im Eingangsbereich irreparable
Schäden auf. Dass die Kirche dringend
saniert werden muss, um die
Schäden nicht noch zu verstärken,
ist offensichtlich. Pfarrkirchenrat
Pepi Raggl, der für die Pfarrgemeinde
Arzl die Koordination der
Restaurierung übernommen hat,
wurde selbst vom Ausmaß der
Schäden überrascht: „Erst wenn
man alles im Detail anschaut, sieht
man, wo es >hapert
ARZL
9. März 2021 7
ARZL
Mit blauem Auge davongekommen
Gemeinde Arzl kann heuer mit deutlich erhöhtem Budget arbeiten
Ein durchaus respektables Budget kann der Arzler Bürgermeister Josef Knabl für heuer präsentieren. Die Volksschule und
der Kindergarten Leins sollen heuer einen Vorbau erhalten.
Fotos: Dorn
Einen großen Schaden wie manche
Tourismusgemeinden hat
die erste Gemeinde des Pitztals
durch die Coronakrise nicht erlitten.
Im Gegenteil: Das Budget
konnte deutlich erhöht werden
und so können alle geplanten
Projekte auch tatsächlich in Angriff
genommen und alle bereits
begonnenen abgeschlossen werden.
Neben den Klassikern wie
Kurse nach Anfrage:
Kräuterwanderungen
Kräuterkochkurse
Kräuterseminare/
Kräutervorträge
Korbflechtkurse
Steinhof 12 | 6471 Arzl im Pitztal | T 0699/15999475
judith@schuchter. eu | www.schuchter.eu
8 9. März 2021
• Wellness- und Gesundheits produkte
(Badezusätze, Duftsäckchen ...)
• Tinkturen (Magenbitter, Kopf-frei-
Tropfen, Schlaf-gut-Tropfen ...)
• Tees • Süßes (Honig, Sirup,
Marmeladen ...)
• Schnäpse • Oxymel • Kräutersalze
• Essig- und Öl-Auszüge
• Balsam
• Korbwaren
Asphaltierungs- und Kanalarbeiten,
Weiterführung der Umrüstung
auf LED-Straßenbeleuchtung
und Ausbau von Gasund
Glasfasernetz sind heuer die
Errichtung der PV-Anlage auf
dem Gemeindehaus, die Fertigstellung
des Tennisplatzes sowie
die Sanierung und der Zubau
der Volksschule Leins auf der Todo-Liste
der Gemeinde.
Judith’s Kräuterstube &
Flechtstudio Tiroler Oberland
Judith Schuchter
„Wir sind mit einem blauen Auge
davongekommen und können
heuer mit einem Budget von 10
Millionen Euro [im Vergleich hatte
Arzl 2020 ein Budget von 7,6
Millionen Euro zur Verfügung] arbeiten.
Wir müssen deshalb auch
keinen Bremser wegen Corona
machen“, zeigt sich Bürgermeister
Josef Knabl erleichtert über die
gute finanzielle Lage seiner Gemeinde.
Eines der großen Projekte
für heuer wird die Sanierung von
Kindergarten und Volksschule
Leins sein. Die thermische Sanierung
der Wände und der Fenster
wurde bereits teilweise gemacht,
nun soll das Dach folgen. Dringend
ausgetauscht werden müssen
indes die Wasserleitungen, deren
wiederkehrende Schadstellen bisher
jeweils notdürftig geflickt wurden.
Auch beim Strom, der Beleuchtung
und der WC-Anlage
gibt es Sanierungsbedarf. Neben
den Instandhaltungsmaßnahmen
beim Altbau kommt außerdem ein
Zubau dazu, der dem Gebäude einen
neuen Eingangsbereich für
den Kindergarten sowie zwei zusätzliche
Räume und dem ersten
Stock eine Freiklasse, sprich eine
Terrasse, sowie ein neues Direktorzimmer
bescheren wird.
Straßen und Rohre
Für das gesamte Ortsgebiet gilt
mit Ausnahme der Pitztalstraße
seit Mitte Februar eine Geschwindigkeitsbegrenzung
von 30km/h.
Natürlich werde das auch über-
Arzler Kräuterexpertin gibt ihr
Wissen über Heilkräuter weiter
Unendlich viel Schmackhaftes,
Heilsames und Nützliches bietet
Judith Schuchter aus Arzl im Pitztal
in ihrem Kräuterladen in Steinhof
12 an. Die diplomierte Kräuterpädagogin
weiß, dass fast für alles
„ein Kraut gewachsen“ ist und
gibt ihr Wissen auch in Form von
Kursen weiter. Bei Kräuterwanderungen,
Kochkursen und Seminaren
kann man auch als Laie in die
wundersame Welt der Kräuterheilkunde
und -küche abtauchen und
sich bei Judith Schuchter Expertenwissen
holen.
Darüber hinaus ist die Arzlerin
auch als Korbflechterin aktiv tätig.
Das uralte Wissen rund um die
Kunst des Korbflechtens wird in
den Kinder- oder Erwachsenenkursen
gerne weitergegeben.
Im Internet unter www.schuchter.eu
kann man sich näher über
das Angebot informieren. ANZEIGE
Tischlerei Martin Pechtl: Der Komplettanbieter für Ihr Zuhause
Die Tischlerei von Martin Pechtl in Arzl hat sich seit
2007 vor allem als Komplettanbieter einen Namen
gemacht.
Martin Pechtl kümmert sich um die Belange des
privaten Hausbauers ebenso wie um jene des
kommunalen Baus. Weit über die Grenzen des
Pitztals hinaus bekannt ist die Tischlerei für maßgeschneiderte
Lösungen und beachtenswerte Altholzarbeiten.
Das Portfolio reicht vom Bett über
den Kasten bis hin zu Holztäfelungen. Bei den Küchen
wird gerne auf Kombinationen von Traditionellem
und Modernem abgezielt. Eine Raumgestaltung
vom Profi und alles aus einer Hand, dafür ist
die Tischlerei Martin Pechtl bekannt!
ARZL
Martin Pechtl
6471 Arzl · Fiechtweg 7
Mobil: 0664/4060899
office@mp-tischler.at
prüft, denn man wisse, dass die
Bevölkerung in allen Ortsteilen
über die Raser bisher geklagt hat,
betont der Dorfchef. Auch das Radargerät
mit inkludiertem Zählgerät
der Gemeinde werde regelmäßig
versetzt. Um außerdem den
Verkehr auf der Untergasse im
Weiler Wald abzubremsen, wird
die Straße, die bereits asphaltiert
wurde, nun mit Pflasterungen versehen,
die an drei Stellen die Autos
bremsen sollen. Wald soll heuer
außerdem mit Leerrohren vollständig
erschlossen werden. „Wir
wollen mit dem Glasfaserkabel in
jedes Haus rein. Das ist das Ziel“,
zeigt sich Knabl ambitioniert.
Auch an Gas gebe es Interesse und
die Verlegung der Rohre über die
Benni-Raich-Brücke soll heuer erfolgen.
Um den LWL-Ausbau zu
forcieren, ist bereits der Rückkauf
des Pitztal-Net von den Stadtwerken
Imst über die Bühne gebracht
worden. Die Talgemeinden legten
dafür rund 1,2 Millionen Euro auf
den Tisch, bekommen aber im Gegenzug
für den Ausbau jene Förderungen,
die die Stadtwerke nicht
beanspruchen könnten. „Wald ist
in der Ausbaustufe Call 4 und soll
in spätestens zwei Jahren fertig
sein. Dafür bekommen wir eine
75-prozentige Förderung von
Bund und Land“, rechnet der
Dorfchef vor.
Arzler Dorfzentrum
Im Dorfzentrum sind es vor allem
drei große Projekte, die für heuer
geplant sind: So wird im Frühjahr
die PV-Anlage auf das Gemeindehaus
der e5-Gemeinde kommen,
die alle Einheiten des Hauses einschließlich
der Raiffeisenbank und
der Apotheke mit Strom versorgen
wird. Die Sanierung des Tennisplatzes,
die bereits begonnen wurde,
soll im Frühjahr fertiggestellt
werden. Außerdem muss das Kanalnetz
bei der Feuerwehrhalle, das
derzeit um ein Vielfaches überlastet
ist, ausgebaut werden: So wird
ein 80 Zentimeter dickes zusätzliches
Rohr durchgepresst, das dann
in ein bestehendes Rohr mündet.
„Damit kann man bei Starkregenereignissen
das ganze Wasser wegbringen.
Zurzeit haben wir immer
wieder einen See vor der Halle“,
freut sich Knabl über die bald in
Angriff genommene Lösung des
Wasserproblems. (ado)
In der Walder Untergasse sind die Leerrohre für Gas und Glasfaser bereits verlegt,
nun sollen Pflasterungen den Verkehr bremsen.
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9. März 2021 9
ARZL
Oberländer Frischfleisch aus dem Automaten
Das Pitztaler Ehepaar Simone und Thomas Leitner erfand „Hubi, den blechernen Metzger“
In der Region. Mit der Region.
Für die Region. Das ist das Leitmotto
des 36-jährigen Thomas
Leitner aus Arzl. Der junge
Metzger startete über den Verein
„Pitztal Regional“ in der
Schlachtstelle Wenns ein nachhaltiges
Projekt, das ausschließlich
Fleisch heimischer Bauern
verarbeitet. Inzwischen führt er
mit seiner Frau Simone auch
eine Metzgerei in der Leutasch.
Die beiden verkaufen ihre Produkte
auch Tag und Nacht über
zwei Automaten in Arzl und am
Eingang des Gaistales.
Thomas Leitner ist auf einem Bauernhof
mit Tieren aufgewachsen.
Heute noch führt er mit Unterstützung
seiner Eltern Hans und
Olga selbst eine Landwirtschaft
mit Schafen. Fünf Sommer lang
betreuten seine Frau Simone und
er auch die Tiere auf der Larcher
Alm oberhalb von Wenns. Nebenbei
baute er sich seinen Betrieb
auf. Die direkte Kooperation mit
den Bauern, artgerechte Tierhaltung
und die respektvolle Schlachtung
sind ihm dabei wichtige Anliegen.
Sein Handwerk gelernt hat
der gebürtige Arzler beim Fleischhof
der Familie Falkner in Imst.
Mut, Fleiß und Glück
Der Mut, in der heutigen Zeit als
Metzger den Kampf mit den Giganten
der Lebensmittelbranche
aufzunehmen, wuchs langsam.
Erst machte Thomas die Arbeit im
EU-Schlachthof in Wenns nebenberuflich.
Seine ständig steigenden
Mit ihren Fleischautomaten bieten Simone und Thomas Leitner in Arzl und in der Leutasch rund um die Uhr frische Waren
an. Das Metzgerehepaar verarbeitet ausschließlich Fleisch heimischer Bauern.
Fotos: Eiter
guten Kontakte zu den heimischen
Bauern animierten ihn
dann, das unternehmerische Wagnis
einzugehen. „Dazu braucht es
nicht nur Können und Fleiß. Du
brauchst auch ein bisschen Glück.
Dazu gehört die Tatsache, wie ich
meine Frau kennengelernt habe.
Sie stammt aus Kassel in Deutschland
und ist gelernte Fleischverkäuferin.
Ich habe sie zufällig beim
Skifahren am Lift kennen und lieben
gelernt“, verrät Thomas.
Von Schwein bis Lamm
„Unsere Partner, die Bauern, stammen
alle aus dem Oberland. Wir
verarbeiten Schweine, Rinder,
Kälber und Lämmer. Jedes Produkt
ist gekennzeichnet. Und unsere
Kunden wissen, aus welchem
Stall das Fleisch kommt“, betont
Leitner, der in seiner Metzgerei
auch für Landwirte schlachtet, die
ihr Fleisch selbst vermarkten. „Unsere
Kunden sind die Gastronomie,
aber auch viele Private. Und
der Verkauf in unserem Laden im
Leutascher Ortsteil Klamm läuft
hervorragend an“, sagt Thomas,
der als Pendler zwischen dem Pitztal
und der Leutasch laufend seine
Automaten mit Frischfleisch abfüllt.
Dort erhalten Kunden sieben
Tage und sieben Nächte die Woche
vakuumverpackt und portioniert
Pakete mit Fleisch und Würsten.
„In der Grillsaison sogar
schon gewürzt und mariniert“,
verrät Simone.
Jagdsitz als Metzgerei
Dass die Pitztaler Jungunternehmer
letztendlich in der Leutasch
gelandet sind, war reiner Zufall.
„Wir haben eine Betriebsstätte gesucht,
die den strengen Hygienebestimmungen
der EU entspricht.
Und da sind wir bei der bäuerlichen
Genossenschaft am Eingang
des Gaistales gelandet, deren
Schlachthof wir jetzt gepachtet haben.
Das Haus hieß einst Gut Leutasch
und war viele Jahre der Jagdsitz
der Industriellenfamilie Swarovski“,
erzählt Thomas, der an
seinem neuen Standort gemeinsam
mit Simone und der Verkäuferin
Manuela Muser auch eine
andere Tradition fortführt: „Wir
kooperieren auch mit den Jägern
der Region. Die Qualität des
Wildfleisches ist hervorragend!“
Infos rund um das innovative Unternehmen
und „Hubi, den blechernen
Metzger“ gibt es unter
www.klamm80b.at (me)
Schlachthaus Metzgerei Leutasch KG
Geschäftsführer: Thomas Leitner
Klamm 80b | 6105 Leutasch | T: 05214 20 368 | M: 0650 880 6589
info@klamm80b.at | www.klamm80b.at
Auch Simone packt in der Schlachterei mit an. Die Schweine auf diesem Bild
stammen von einem Bauernhof in Mötz. Thomas ist selbst auch Schafbauer.
10 9. März 2021
Gut, wenn der Liftchef selbst Baumeister ist
Seit 16 Jahren ist der Milser Bernhard Schöpf Geschäftsführer der Imster Bergbahnen
Wenn ein Unternehmen nicht
im Privatbesitz steht, sondern allen
gehört, dann ist der Chef der
Meinungsvielfalt unterworfen.
„Da war es nie ein Schaden, dass
ich in meinem Heimatort Mils
selbst als Vizebürgermeister politisch
aktiv bin“, schmunzelt
der 49-jährige Bernhard Schöpf,
der nach 16 Jahren als Chef der
Imster Liftgesellschaft ziemlich
fix auf einem einst vermeintlichen
Schleudersitz seine Geschäfte
führt. Schöpfs Patentrezept
ist einfach: Erfolg! Und dass
er im Zivilberuf eigentlich Baumeister
ist, wird beim bevorstehenden
Neubau von Liftanlagen
auch kein Nachteil sein.
Die Geschichte der Imster Bergbahnen
ist mehr als nur die Historie
eines Unternehmens. Ein kleines
Skigebiet wie das in Imst ist
mit hoch profitablen Aufstiegshilfen
wie in Ischgl oder in Sölden
nicht zu vergleichen. In Imst sind
die Bergbahnen zwar auch eine
touristische Einrichtung, in erster
Linie aber ein Naherholungsgebiet
für die Einheimischen. Gemeinde
und Tourismusverband als Mehrheitseigentümer
haben immer
wieder öffentliches Geld zugeschossen,
um den Betrieb am Leben
zu halten. Die Geschichte begann
1966 mit der Gründung, bei
der auch zahlreiche Private ihr
Geld in eine Zukunftsidee steckten.
Seit dem Jahr 2003, als man
in Imst mit dem Alpine Coaster
die längste Alpenachterbahn der
Welt in Betrieb nahm, bilanziert
das Unternehmen positiv.
20,5 Mio. Euro Investition
Derzeit steht die Imster Bergbahnen
GmbH & Co. KG vor einer
Zeitenwende. Nach intensiven
Diskussionen entschlossen sich die
Stadtgemeinde und die Funktionäre
des Tourismusverbandes,
20,5 Millionen Euro in die Erneuerung
der Aufstiegshilfen zu
investieren. „Geplant ist der Bau
von einer Umlaufseilbahn mit 10-
er-Gondeln in beiden Sektionen.
Dazu kommt eine Garage samt
Werkstätte für unsere Maschinen
und Fahrzeuge wie Pistengeräte
usw. Das garantiert nicht nur moderne
Betriebsmittel, sondern
auch eine zeitgemäße Wartung“,
freut sich Schöpf, der nach den anstehenden
Behördenverfahren mit
einem Baustart noch heuer im
April und der Eröffnung noch vor
Weihnachten rechnet.
Ein Geburtstagsgeschenk!
„Im März werde ich 50 Jahre alt.
Da ist für mich als Baumeister die
Eröffnung einer Baustelle natürlich
das schönste Geburtstagsgeschenk.
Dass wir jetzt in der Krise
investieren, macht uns rechtzeitig
fit für die Zeit danach“, lobt der
Liftchef die Entscheidung der Verantwortungsträger
und verspricht
auch den vollen Einsatz seiner
Truppe: „Mit meinem Betriebsleiter
Stefan Kropf habe ich einen
tollen Partner an meiner Seite. Stefan
ist Kraftsportler und packt
selbst an wie ein Bär. Ich selbst betrachte
es als Glück, in der Früh
aufstehen und in die Arbeit gehen
zu können. Und ich denke, diese
positive Grundstimmung übertragen
wir beide auch an unsere je
nach Saison 35 bis 45 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter!“
Arbeiten mit der Natur
Bernhard Schöpf prophezeit den
Imster Bergbahnen eine positive
Zukunft. „Wir haben zuletzt mit
dem Coaster, aber auch mit dem
Eine Mappe voller Baupläne. Ing. Bernhard Schöpf blickt als Chef der Imster
Bergbahnen auf eine Erfolgsgeschichte zurück und noch viel mehr in eine positive
Zukunft.
Foto: Eiter
Bau moderner Beschneiungsanlagen
bereits absolute Meilensteine
gesetzt. Wir dürfen uns mittlerweile
über eine sechs Monate lang
andauernde Sommersaison und
eine drei Monate lange Wintersaison
freuen. Mit einem Nettoumsatz
von 2,8 Millionen Euro finanzieren
wir den laufenden Betrieb
selbst und können uns auch
kleinere laufende Investitionen
leisten. Wir bieten im Winter mit
dem Skilaufen, dem Tourengehen,
einer Loipe und zwei Toprodelbahnen
alle Sportarten an. Und
der Sommer ist stark im Kommen.
Speziell das Radfahren wird in Zukunft
noch mehr boomen. Mit
den neuen Gondelbahnen sind wir
dann auch barrierefrei, was Menschen
mit Rollstühlen und Familien
mit Kinderwägen das Bergerlebnis
erschließt“, freut sich der
Liftchef, der bei aller Technisierung
stark darauf achten will, dass
das Naturerlebnis im Mittelpunkt
bleibt: „Wir brauchen keinen Ballermann.
Unser großes Kapital ist
und bleibt die Natur!“
Juwel Übungswiese
Das größte Erfolgsgeheimnis für
den Betrieb in Hoch-Imst sieht
Schöpf in der Tatsache, dass die
Bevölkerung das Naherholungsgebiet
annimmt. „Neben all den
technischen Fahrbetriebsmitteln
ist unser eigentliches Juwel die
Übungswiese bei der Talstation.
Dort tummeln sich Winter für
Winter hunderte Mamas, Papas,
Omas und Opas mit ihren Kindern
und Enkeln. Und dort haben
auch die meisten Imster seit mehr
als 50 Jahren das Skifahren gelernt.
So etwas prägt die Volksseele“, sagt
der Milser Vater von zwei erwachsenen
Söhnen, der neben seiner
Tätigkeit als Manager und Kommunalpolitiker
selbst in der Natur
seinen Ausgleich sucht. „Ich tanke
Kraft bei den Spaziergängen mit
meinen beiden Labradorhunden“,
verrät einer, der mit seinen Visionen
noch nicht am Ende ist: „Vielleicht
erleben wir ja noch, dass wir
dereinst statt mit Autos mit Gondeln
von der Stadt hinauf nach
Hoch-Imst fahren!“
(me)
9. März 2021 11
Viele Glücksmomente
Das beliebte ***Hotel-Garni der Familie Kirschner
In St. Leonhard im Pitztal ist heuer ein ganz besonderes Pflänzchen
zu finden: Ein roter vierblättriger Glücksklee. Dass sich Gastgeberfamilie
Kirschner dieses aussagekräftige Symbol für ihr ***Hotel-
Garni Romantika gewählt hat, kommt nicht von ungefähr: Sie beschert
den Gästen aus nah und fern Highlights und Glücksmomente
der besonderen Art und heuer sollen es noch ein bisschen mehr werden,
weil es Grund zum Feiern gibt: Das dreißigjährige Jubiläum
steht an und das ist ein wunderbarer Grund, dankbar auf die erfolgreichen
Zeiten zurückzublicken.
Fotos: Archiv Hotel Garni Romantika
Zu Beginn der 1990er Jahre kam
der Tourismus im Pitztal immer
besser in Schwung und Erika und
Albert Kirschner entschlossen
sich, eine eigene Existenz zu gründen.
Im Herbst 1991 war es nach
einjähriger Bauzeit so weit und bereits
im Oktober konnten sie die
ersten Gäste begrüßen. Das Angebot
stimmte von Anfang an, die
Urlauber fühlten sich hier wohl,
viele Stammgäste stellten sich ein.
So wurde das Haus im Laufe der
Jahre ständig renoviert und neu
gestaltet. Die Apart-Pension entwickelte
sich zu einem repräsentativen
***Hotel-Garni. Der erste
Umbau erfolgte 2007 mit dem
Ausbau der Suiten, der Rezeption
und des Frühstückraumes, 2016
wurde die Romantika-Wohlfühl -
oase renoviert und auch 2019
Eggenstall 151 | 6481 St. Leonhard im Pitztal | Tel. +43 5413 87219
info@baeckerei-schranz.com | www.der-pitztaler-baecker.at
12 9. März 2021
Familie Albert und Erika Kirschner
Piösmes 202
6481 St. Leonhard im Pitztal
Tel. +43 5413 87371
info@romantika-pitztal.at
www.romantika-pitztal.at
sammeln im ***Hotel-Garni Romantika
in St. Leonhard im Pitztal feiert heuer dreißigjähriges Jubiläum
stand im Zeichen der Erweiterung
des räumlichen Angebotes, unter
anderem mit dem Einbau des Liftes.
Bei der Unterkunft können die
Gäste wählen zwischen komfortablen
Traumzimmern, Romantika-Suiten
und geräumigen Ferienwohnungen.
Sympathischer Familienbetrieb
Auch die Familie vergrößerte sich
in diesen erlebnisreichen dreißig
Jahren: 1995 und 1997 wurden
die Töchter Helena und Antonia
geboren, die mit zunehmendem
Alter ihre Eltern fleißig unterstützten.
Herz und Seele im Haus ist
Erika Kirschner, die dafür sorgt,
dass es sowohl den Gästen als auch
der Familie gut geht. Albert
Kirschner ist im Hauptberuf international
tätiger Bergführer.
„Uns war viel Glück beschert in
diesen vergangenen dreißig Jahren“,
ist sich die Familie einig. Vor
allem hervorheben möchten die
Kirschners die gute Zusammenarbeit
mit verschiedenen Firmen, die
sie zum Teil schon von Anfang an
auf dem erfolgreichen Weg begleitet
haben. „So sind aus Geschäftspartnerschaften
schöne Freundschaften
entstanden!“ Der Dank
gilt vor allem auch den Gästen, die
all die Jahre über treu geblieben
sind und die heuer ganz besondere
Glücksmomente im Romantika
erwarten können, wobei jeder Tag
im Romantika bereits mit einem
Highlight beginnt: mit einem beglückenden,
ausgiebigen Verwöhnfrühstück!
Die Gastgeber freuen sich über
Glückwünsche und sammeln diese
auf ihrer Glückwunsch-Wall im
***Hotel-Garni. Es werden gewiss
viele zusammenkommen, genauso
wie es im ***Hotel-Garni Romantika
auch in Zukunft viele weitere
Glücksmomente geben wird – sowohl
für die Gäste als auch ihre
Gastgeber!
9. März 2021 13
Man muss sich nicht alles gefallen lassen
Künstlergruppe „INNSEKTE“ greift mit Humor auch gesellschaftspolitische Themen auf
Seit einigen Jahren arbeiten die
drei Künstler Christian Ladner
aus Zirl, Hubert Patsch aus Ried
und der Stamser Othmar Senn
als Künstlergruppe „INNSEK-
TE“ an gemeinsamen Werken.
Mit einem kritischen Blick auf
gesellschaftspolitische Themen
liefern sie dabei oft humorvolle
Antworten, die manchmal erst
beim zweiten Hinschauen verstanden
werden können. Ob sie
auch die derzeitige Krise kritisch
hinterfragen werden, bleibt abzuwarten.
Aber zumindest eines
ist den dreien bereits aufgefallen:
Statt „Österreich impft“ gilt derzeit
wohl eher „Österreich
SCHimpft“.
Immer wieder bereichert die
„INNSEKTE“ mit ihrer Kunst
den öffentlichen Raum: Ihr erstes
Gemeinschaftswerk, die „am-Eisen“,
ist vor rund acht Jahren beim
Bildhauersymposium im schweizerischen
Sur En entstanden und
dort für zwei Jahre im Skulpturenpark
geblieben. Nach der Übersiedelung
nach Tirol ist die Installation
der „am-Eisen“ zuerst am
Bahnhofsgelände in Hochzirl,
dann am Kreisverkehr in Stams für
ein halbes Jahr aufgestellt worden
und ziert nun den Vorplatz vor
dem alten Gemeindeamt in Mötz.
Auch bei der Kunststraße in Imst
hat die Künstlergruppe immer
wieder mit Beiträgen wie der
Skulptur „Egoland“ im Ubuntuforum
oder dem Kurzfilm „Freizeichnen“
von sich reden gemacht.
Als neuestes Gemeinschaftswerk
14 9. März 2021
der drei Oberländer Bildhauer findet
sich nun eine rund zwei Meter
große Herzschlag-Skulptur am
SOS-Kinderdorf-Themenweg in
Imst.
Kritischer Blick
Auch wenn die Zugänge der drei
Bildhauer wohl unterschiedlicher
nicht sein könnten, ist das Ergebnis
als größter gemeinsamer Nenner
aller Teile doch rundum stimmig:
„Gruppenarbeit ist ganz etwas
anderes als Einzelarbeit. Das
ist wie in der Demokratie: Manchmal
funktioniert es besser, manchmal
nicht so gut“, sieht der gelernte
Schlosser Othmar Senn die Zusammenarbeit
als positive Herausforderung.
„Von der Idee bis zum
Entschluss ist es wie Ton zu kneten.
Manchmal ist es von Anfang
Herzschlag heißt das neueste Werk der Künstlergruppe INNSEKTE.
Die Kritik am „Egoland“, die Hubert Patsch, Otmar Senn und Christian Ladner bei der Imster Kunststraße äußerte, ist heute
wieder aktuell.
Foto: INNSEKTE
Foto: Dorn
an klar, was entstehen wird.
Manchmal kommt was dazu oder
weg. Im Grunde kommt man
beim Tun oft darauf, was gescheiter
ist“, sieht auch sein Künstlerkollege
Christian Ladner die Zusammenarbeit
als durchaus produktiv
an. Gemeinsam ist den
dreien auf jeden Fall der kritische
Blick auf Politik und Gesellschaft.
So teilen Hubert Patsch, der im
Hauptberuf bei der Lebenshilfe
Landeck beschäftigt ist, und Otmar
Senn ihre Erfahrungen im
Kampf zur Erhaltung intakter Lebensräume
durch geplante Kraftwerke
am Inn. „Wir können nicht
so weitermachen wie bisher mit
dem uneingeschränkten Bodenverbrauch.
Ich frag mich, wo da
die Weitsicht bleibt und wo das
hinführen wird, wenn große Konzerne
ständig Riesenbauten ins
Inntal klotzen“, kritisiert Senn.
Humoriger Zugang
Dass man auch ernste Themen
durchaus mit einem Augenzwinkern
betrachten und aufgreifen
kann, beweisen die drei immer
wieder: Ob mit ihrem großen
Brief an die Bundesignorierung
bei den Kulturtagen Jenbach
2019, der kurz vor Bekanntmachung
des Ibiza-Skandals rückblickend
wie eine Vorahnung wirkt,
oder mit den verbalen Garnierungen
der Kunst durch Ladner, der
aus dem Vizekanzler Strache kurzerhand
den Witzekanzler und aus
dem Legoland den gesellschaftskritischen
Begriff des Egolands
formt. „Mit Humor geht manches
leichter. Kritik ist wichtig, aber
man muss dabei dem anderen in
die Augen schauen. Humor kann
da als eine Art Diplomatie funktionieren“,
erklärt der Bildhauer
seinen Zugang zur Kunst. Vorteilhaft
ist für die Gruppe wohl auch,
dass jeder seinen eigenen Teil zur
Zusammenarbeit beiträgt: Senn,
der als Bau- und Maschinenschlosser
früher gern mit großen
Teilen vom Schrottplatz und heute
am liebsten mit Draht und Blech
arbeitet. Ladner, der als gelernter
Tischler und nach seiner Ausbildung
an der Schnitzschule in Elbigenalb
als Restaurator und seit 24
Jahren als Bühnen-Maler und
Bildhauer beim Landestheater am
liebsten mit Holz arbeitet. Und als
dritter im Bunde Patsch, der sich
seit fast vierzig Jahren mit Malerei
und Bildhauerei beschäftigt und
neben den beiden Fischen als
Sternzeichen Steinbock für die
Feinheiten der Arbeiten zuständig
ist. „Es geht um dieses Zwischenmenschliche.
Um Freundschaften
ohne Hintergedanken. Es geht um
die Befreiung von diesen auferlegten
Zwängen, die durch Geld,
Macht und Gier hervorgerufen
werden wie Dämonen“, fasst Ladner
die Gemeinschaft der „INN-
SEKTE“ zusammen. (ado)
Heinz Kurz gründet „Hoffnung für Flüchtlinge“
Außerferner Aufforderung an den Nationalrat Flüchtlinge aufzunehmen
„Wir haben Platz in Österreich“,
darin sind sich Initiator Heinz
Kurz, Regina Karlen, Paul Mascher
und Luis Oberer einig. Das
Team im Originalton: „In dieser
Initiative engagieren sich Personen,
die es nicht mehr stillschweigend
hinnehmen wollen,
dass die Republik Österreich sich
ganz und gar einer weiteren Aufnahme
und angemessenen Hilfe
für Flüchtlinge verweigert.“
Heinz Kurz, der Motor von „Hoffnung
für Flüchtlinge – eine Initiative
im Außerfern“ wurde 1937 in
Reutte geboren. Er besuchte nach
der Volksschule in Landeck die
Unterstufe des Gymnasiums und
dann die Handelsakademie in
Innsbruck. Nach Heirat mit Helga
und Rückkehr ins Außerfern führte
der nunmehrige Familienvater
mit vier Kindern das Modegeschäft
„Kurz“ in Reutte und war
später auch als Gemeinderat aktiv.
„Meine Frau hat aber mehr als 50
Prozent der anfallenden Arbeit geleistet“,
ist ihm wichtig zu betonen.
Nunmehr obliegen die Angelegenheiten
in Sachen Mode seiner
Tochter. Zu ihrer humanitären Berufung
gesellt sich die Freude des
Ehepaares am „Radln“ und Sommer-
sowie Wintersport in den
Bergen. Im weltoffenen Haus der
Familie Kurz, das im Zentrum von
Reutte gelegen ist, waren und sind
Gäste stets willkommen. Man
könnte wohl von einem internationalen
Besucherkreis sprechen,
auch was die Freunde der Kinder
betrifft. Hier wurde die Idee des
Weltbürgertums hochgehalten,
die auch den Grundstein zur Initiative
„Hoffnung für Flüchtlinge“
legte.
„Wir haben Platz in Österreich“, darin sind sich Luis Oberer, Regina Karlen, Initiator Heinz Kurz und Paul Mascher (vl) einig.
Offen gesagt
Heinz Kurz nimmt sich kein Blatt
vor den Mund: „Wir sind in einem
Alter, Flüchtlingsschicksale miterlebt
zu haben. Dazu kommt, dass
meine Frau ein Kriegs-Waisenkind
ist, unser Engagement ist also ein
inneres Anliegen, denn so geht es
nicht weiter. Man stelle sich die
Lage unbegleiteter Jugendlicher
auch im Kontext mit Gewalt vor.
Das klare Nein unseres Bundeskanzlers
schlägt dem Fass den Boden
aus.“
Couragierte Gemeinden
Die Gemeinderäte von Reutte und
Biberwier sind bereit Flüchtlinge
aufzunehmen. In Reutte einstimmig,
in Biberwier mehrheitlich,
wurden Grundsatzbeschlüsse zur
Flüchtlingshilfe formuliert. So
heißt es im Papier der „Außerfernmetropole“:
Die EU-Kommission
und die österreichische Bundesregierung
werden aufgefordert, das
Flüchtlingsdrama auf Lesbos endlich
zu beenden und durch die
Aufnahme von Flüchtlingen ein
Zeichen positiver Menschlichkeit
zu setzen …“
Team Reutte ruft auf
Heinz Kurz: „Jede Form von Hilfe
ist ein Schritt weiter. Mit einer
Unterschrift kann man Unterstützer
dieser Initiative werden. Möglich
ist diese Unterschrift auf einem
Flyer – erhältlich mittels E-
Mail an hhkurz@a1.net Wer sich
finanziell an der Aufbringung der
Mittel für die Aktivitäten der Initiative
„Hoffnung für Flüchtlinge“
beteiligen möchte, kann das mit
einer einmaligen Spende oder mittels
Dauerauftrag auf das Konto
bei der Raiba Reutte – IBAN AT
44 3699 0000 0901 8524 tun. Die
Initiative gibt laufend Informationen
und legt in regelmäßigen Zusammenkünften
Rechenschaft
über ihre Aktivitäten ab. Flyer liegen
auch in allen Pfarrkirchen des
Bezirkes auf. Mit der Teilnahme an
einer Mahnwache kann auch ein
Zeichen in Richtung Flüchtlingshilfe
gesetzt werden. (pb)
9. März 2021 15
Foto: Bundschuh
Mit „Herbie“ durch halb Europa
Christian Wechner aus Flirsch ist von „Käfern“ fasziniert
Es ist eine Leidenschaft, eine
Ideologie, ein Kult: VW-Käfer.
Diese haben es dem gebürtigen
Landecker Christian Wechner
angetan. Er restauriert alte Autos
und fährt sie. „Sie dürfen ruhig
Gebrauchsspuren haben“, ist der
begeisterte Käfer-Fan überzeugt.
Christian Wechner erlernte vor 40
Jahren den Beruf eines Tischlers
und ist seit 30 Jahren in der Tischlerei
in der Lebenshilfe tätig. „Ich
arbeite gerne mit Menschen mit
Behinderung, es ist sehr bereichernd“,
so Chris über seine Arbeit.
Gleichzeitig engagiert sich
Christian auch in der kirchlichen
Kinder- und Jugendarbeit. „Früher
habe ich das in Landeck getan,
seit 2002 bin ich in Flirsch und
mache es hier!“ Er ist im Pfarrkirchen-
und Pfarrgemeinderat tätig
und begleitet die Ministranten.
Zwischen 1978 und 2008 war er
auch als langjähriger Pfadfinder
aktiv.
VW-Käfer vermitteln ein besonderes Lebensgefühl. Chris Wechner genießt seit
seiner Jugend die „Käferitis“.
Foto: privat
„Eigentlich wollte ich als erstes
Auto einen BMW, aber mein Bruder
Clemens, der Mechaniker
lernte, fragte mich, warum ich mir
keinen Käfer kaufen möchte. Ich
war anfänglich entsetzt, entschloss
mich aber dann einen gebrauchten
Käfer, Baujahr 1976, zu erstehen!“,
erzählt Christian über die
Anfänge seiner langjährigen Leidenschaft.
In Imst gab es damals
bereits einen Käferclub und so
fuhr er mit seinem Bruder, der
auch heute noch ein Käfer-Cabrio
besitzt, nach Imst. 1986 brach
dann die „Käferitis“, so nennt es
Chris, bei ihm und seinem Bruder
aus. 1988 trat er dem Käferclub
Oberland Tirol, übrigens der älteste
Käferclub Österreichs, der 1982
gegründet wurde, bei. „Ich bin
stolz beim Club zu sein, wir haben
eine sehr nette Gemeinschaft“, betont
Wechner. Immer wieder restaurieren
sie gemeinsam alte Käfer.
Ein Gemeinschaftsprojekt habe
seinen Reiz, erklärt Wechner.
„Früher haben wir oft so genannte
Garagen-Sessions gemacht. Da hat
man geschaut, wer gerade was
macht bzw. an welchem Auto bastelt
und hat dann mitgeholfen.“
Sein Faible für Käfer übertrug sich
auch auf seine mittlerweile erwachsene
Tochter Johanna. „Sie
bekam bereits zu ihrem 15. Geburtstag
einen Käfer mit „Herbie-
Gesicht“. Seit sie den Führerschein
hat, ist sie nur mit Herbie unterwegs“,
freut sich der Vater. „Es ist
halt ein kultiges Auto, das nicht jeder
hat!“ Mit viel Aufwand und
Liebe hatte er einen alten Käfer,
Baujahr 1974, nach dem gleichnamigen
Film hergerichtet und gestylt.
Käfertreffen in halb Europa
Chris Wechner tourte durch halb
Europa, um bei diversen Käfer-
Biomasse-Heizwerk St. Anton in Betrieb
Rund zwei Mio. Liter Heizöl werden durch Hackschnitzel kompensiert!
Im wahrsten Sinne des Wortes ihre „Feuerprobe“
bestanden hat die Nahwärme-Anlage
der Gemeinde St. Anton a.A.. Rund
zwei Millionen Liter Heizöl jährlich werden
durch das nachhaltige und CO 2 -neutrale
Hackschnitzel-Heizwerk eingespart.
Den Abnehmern wird die Wärme über isolierte
Fernleitungsrohre direkt ins Haus geliefert.
Sie ersparen sich damit die Erhaltung
und Wartung eines eigenen Heizkessels
und profitieren dank einer guten Regelfähigkeit,
einer einfachen Bedienung
und einer hohen Preisstabilität von der
sauberen und sicheren Nahwärme.
Betreiber der Anlage ist die Nahwärme St.
Anton am Arlberg GmbH, eine 100-prozentige
Tochter der EWA, die im Eigentum
der Gemeinde steht. Sie hat rechtzeitig
vor dem Winter die Heizzentrale am alten
Fußballplatz errichtet und etwa sechs
Kilometer Leitungen verlegt. Die Investitionskosten
dafür liegen bei etwa 10 Millionen
Euro, die zu 35 % gefördert werden.
Bisher haben bereits über 70 Kunden Lieferverträge
abgeschlossen. Sie werden nach
und nach an das Nahwärme-Netz angeschlossen.
Weitere Infos unter www.nwsa.at
Foto: Elmar Huter
16 9. März 2021
Treffen dabei zu sein. „Göppingen,
Ostelsheim oder München
sind nur ein paar Stationen für
Käfer-Treffen, die wir immer wieder
besucht haben“, so Wechner.
Auch Holland, Schweiz oder verschiedene
Orte in Österreich standen
immer wieder auf dem Programm.
Weitere Highlights waren
Oldtimermärkte, u.a. in Mannheim.
Weitere Ziele, die Chris unbedingt
noch machen möchte,
sind der Nürburgring bzw. Hockenheim.
„Vor vier Jahren waren
meine Tochter und ich gemeinsam
beim Maikäfertreffen in Hannover
und im gleichen Jahr beim
Bustreffen aus Anlass 70 Jahre
VW Bus in Wolfsburg“, erzählt
Chris, der auch noch weitere Oldtimer
besitzt. „Von der Prutzer
Feuerwehr kaufte ich einen VW-
Bus T1, Baujahr 1966, der original
und unrestauriert noch fährt“,
freut sich der 54-Jährige, der damit
schon so manches Brautpaar
bei der Hochzeit chauffiert hat.
Sein zweiter Käfer, Baujahr 1973,
ein VW 1303, sowie ein Porsche
924 aus dem Jahr 1980 und ein
uraltes Waffenrad von 1955 zählen
weiters zu seinem Eigentum.
„Herbie“ wird von seiner Tochter
gefahren. „Ich habe viele Käfer gehabt,
immer wieder verkauft, einmal
hatte ich sogar einen Kübelwagen
Typ 181 vom Militär, das
war auch eine Besonderheit“,
schwärmt der Autoliebhaber noch
heute davon.
„Hingucker“
„Meine Autos sind alle fahrtüchtig,
aber sie haben Gebrauchsspuren
und sind nicht perfekt restauriert,
weil ich sie so mag. Es sind
für mich Hingucker“, erklärt
Wechner, der als tägliches Auto einen
mittlerweile 20 Jahre alten
VW-Passat fährt. „Er darf rosten,
sollte aber schon noch ein Weilchen
funktionieren!“, schmunzelt
Wechner. Für Sonntagsausflüge
darf’s dann aber doch ein Oldtimer
sein. „Mittlerweile besuchen
wir überwiegend Oldtimertreffen
in der näheren Umgebung, wie die
Käferweihe in St. Johann in Tirol,
Frastanz oder Strengen!“ Und
wenn Chris nicht mit seinen Autos
unterwegs ist, fasziniert ihn die
heimische Bergwelt. Ein besonderer
Höhepunkt war die Besteigung
des Kilimandscharos. Im Februar
2018 erreichte er gemeinsam mit
seinem Bruder und einer Gruppe
den Gipfel des höchsten Berges
Afrikas. (jota)
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Wenn es sein muss, werden die Käfer bis ins kleinste Detail zerlegt – für Chris
Wechner, der seit seiner Jugend gerne alte Autos repariert, kein Problem. Foto: privat
office@neurauter. info · www.neurauter.info
9. März 2021 17
Ein Lechtaler startet voll durch
Stefan Wilhelm aus Häselgehr veröffentlicht dritte Single
Er ist eigentlich ein gelernter Schlosser. Und
privat ein absoluter Familienmensch. Doch
bereits seit gut 15 Jahren macht der 38-jährige
Stefan Wilhelm sein Hobby zum Beruf.
„Stevy“, wie er sich mit Künstlernamen
nennt, ist Vollblutmusiker. Zwölf Jahre war
er Sänger und Gitarrist bei den Schürzenjägern.
Mittlerweile ist er vorwiegend als Solist
unterwegs. Als Liedermacher hat er jetzt bereits
die dritte Eigenkomposition herausgebracht.
Ein absoluter Renner war sein Corona-Lied
„Auf Amol“, das an nur einem Tag
240.000 Mal im Internet angehört wurde.
Auch sein neuer Song „Freunde fürs Leben“
klingt vielversprechend.
„Meine Liebe zur Musik begann schon während
meiner Kindheit. Meine Eltern erzählten
mir, dass ich bereits mit drei Jahren auf meiner
kleinen Ziehharmonika Lieder nachspielen
konnte, die ich im Radio gehört habe. Zum Talent
kam bald die Leidenschaft. Als Jugendlicher
lernte ich an der Musikschule Reutte
Trompete. In der Pubertät entdeckte ich dann
die Liebe zur Gitarre und zum Singen. Bereits
als 16-Jähriger spielte ich in meiner ersten
Rockcover-Band“, erzählt Stefan, der nach
Volks-, Hauptschule und Polytechnischem
Lehrgang bei der Firma Multivac eine Lehre als
Maschinenschlosser absolvierte und in diesem
Unternehmen auch bis 2004 als Facharbeiter
tätig war.
Musikprofi seit 2005
Bereits mit 23 Jahren wagte Wilhelm dann den
Sprung ins professionelle Musikgeschäft und
gründete gleich zwei Duos. Mit „Inflagranti“
spielte er akustische Rock- und Popmusik, mit
dem Duo „Landjäger“ bot er mit einem Kollegen
Party- und Zeltfestmusik an und trat bei
Hochzeiten und Feiern auf Skipisten auf. „Ich
hatte damals den Rock im Blut, fand aber bald
auch Gefallen an der Schlager- und Volksmusik“,
erinnert sich Stefan, der dann im Jahr
2008 von den Zillertaler Schürzenjägern ein
Angebot bekam. Unter Alfred Eberharter war
er dann bis zum Jahr 2020 Mitglied der legendären
Band, die er dann schweren Herzens,
aber nach reiflicher Überlegung verließ, um
eine Solokarriere als „Stevy“ zu starten.
18 9. März 2021
Ein Musiker mit Talent, Herz und Gefühl: Stefan Wilhelm
aus Häselgehr war viele Jahre Mitglied der
Schürzenjäger und startete jetzt eine Solokarriere.
Ein Lied für Papa
Wilhelms erste Eigenkomposition war ein Lied
für seinen verstorbenen Vater Hermann. Die
Single mit dem Titel „Du und I“ ist eine emotionale
Erinnerung an seinen Vater, der als
Holzbildhauer für Stefan stets ein kreatives
Vorbild war. So richtig erfolgreich war dann der
Corona-Hit „Auf Amol“, der sich im Netz wie
ein Virus verbreitete. Der Lechtaler traf mit seinem
Lied die Gefühlslage der Menschen im
ersten Lockdown. Bestärkt durch diesen Erfolg,
nützte Wilhelm die Ruhe der letzten Monate,
um sich mit neuen Texten und Kompositionen
zu beschäftigen. Mit „Freunde fürs Leben“ hat
er jetzt einen typischen Lagerfeuer-Song herausgebracht,
der an alte amerikanische Hits
aus den 60er-Jahren erinnert.
Videos aus dem Lechtal
Auch wenn „Stevy“ als Musiker das Flair der
großen weiten Welt versprüht, ist er im tiefsten
seines Inneren ein heimatverbundener Mensch.
Das zeigen auch seine sehr perfekt inszenierten
Begleitvideos zu seinen Songs, die die einzigartige
Landschaft des Lechtals zeigen. Im beschaulichen
Dorf Häselgehr genießt Stefan
auch mit seiner Frau Melanie und den beiden
Söhnen Nico und Moritz die wunderbare Natur.
Auch wenn Wilhelm sehr diszipliniert seiner
Arbeit als Musiker nachgeht und viele
Stunden im eigenen kleinen Tonstudio verbringt,
hält er sich beim Skifahren, Schwimmen
und Motorradfahren fit.
Das Natürliche bewahren!
Wichtig ist „Stevy“, sich seine Natürlichkeit zu
bewahren. „Mein Papa war nicht nur Holzbildhauer
und ein authentisch lebender Mensch,
den sie im Lechtal liebevoll Kaiser nannten. Er
war auch ein Naturtalent als Musiker. Ich denke,
er hat mir ein Geschenk vererbt. Musik ist
gut für die Seele und den Körper. So wie Familie
und Freunde unerlässlich für ein erfülltes
Leben sind. Und eben diese Botschaft will ich
mit meinen Liedern weitergeben“, verrät der
Vollblutmusiker, der sein Leben und Werk
auch auf seiner Homepage www.stevy.at hochprofessionell
präsentiert.
(me)
Foto: Monja Lettenbichler
Vom Keller bis
„Gema Holzbau“ aus Tannheim
Tradition und technischer Fortschritt sind
keine Widersprüche, zumindest nicht bei
Gema Holzbau. Das innovative Tannheimer
Unternehmen verbindet die alte Kultur der
Holzbauweise mit den hohen Wohnansprüchen
der heutigen Zeit und übernimmt dabei
sowohl die Baumeister- als auch die Zimmermannsarbeiten.
Die beiden Firmeninhaber Ewald Mariacher
und Markus Gehring – ihrer Zunft gemäß
astreine Zimmermänner – haben sich mit ihrem
Team auf die Massivholzbauweise speziali-
UNTERNEHMEN DES MONATS
zum Dach aus richtigem Holz gezimmert
plant und errichtet schöne Massivholzhäuser
siert, denn diese bringt viele Vorteile.
Die Baufamilien schätzen vor
allem die schnelle Bauzeit durch
den hohen Vorfertigungsgrad, die
vielen Möglichkeiten, Eigenleistungen
zu erbringen, das gemütliche
Ambiente und das perfekte
Wohnklima.
Solide Handwerksarbeit
Vor allem die hochwertig gedämmten
Häuser helfen Heizkosten
zu sparen und schonen auf
nachhaltige Weise die Umwelt,
weshalb Ewald Mariacher die Ausbildung
zum zertifizierten Passivhaushandwerker
und zum zertifizierten
Energieberater bei Energie
Tirol absolvierte, um die Kunden
optimal über die Wärmeschutzleistungen
des modernen Holzhauses
informieren und diese auch in die
Praxis umsetzen zu können.
Solide Handwerksarbeit im Umgang
mit Holz ist die Grundlage
für den Erfolg der Firma, die (wie
etliche erfolgreiche Unternehmen)
in einer Garage ihre Anfänge
nahm: „Bei unserer Firmengründung
im Jahr 2008 beschäftigten
wir uns hauptsächlich mit Sanierungen,
wir hatten noch kein Lager,
Dachstühle wurden vor Ort
auf der Baustelle gezimmert.“ Arbeitserleichterung
brachte der erste
Kastenwagen und dann ging es stetig
voran, bis das Angebot immer
größer wurde und auch die Auftragslage
so umfangreich war, dass
es 2017 zur Gründung von „Gema
Baumeister“ kam, damit verbunden
war auch ein neues Erscheinungsbild
der Firma nach außen.
Alles aus einer Hand
Mit einem Team, das je nach Saison
bis zu zwanzig Mitarbeiter
umfasst, werden Wohnträume
vom Keller bis zum Dach realisiert,
von der detaillierten Planung
bis zum fertigen Haus inklusive
Fassade, Fenster und Türen. Dabei
entstehen hauptsächlich Einfamilienhäuser
aus Holz und Stein,
aber „Gema Holzbau“ kümmert
sich auch um Balkone, Dachstühle,
thermische Sanierungen und
Innenausbauten.
„Das Wichtigste für unsere Kunden
ist die Verlässlichkeit und dass
alles aus einer Hand kommt, damit
sie sich nicht zwischen vielen
Ansprechpartnern zermürben
müssen“, bestätigen die beiden
Firmeninhaber. Wenn die Kunden
dann ins qualitativ hochwertige
Haus einziehen, ist deren Freude
die schönste Bestätigung, dass
sie mit Ewald Mariacher und Markus
Gehring die richtigen Anbieter
und Ansprechpartner für ihr
Bauprojekt gewählt haben.
Tradition und technischer Fortschritt in Kombination.
Holzbau GEMA OG GEMA Baumeister OG
Fotos: Gema
Gewerbegebiet 7a | 6675 Tannheim | Tel. +43 5675 20711
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9. März 2021 19
Schlossherr aus Leidenschaft
Martin Laurent führt mit seiner Familie das Schloss Naudersberg
Ein Leben im Schloss. Für viele
ein Traum. Das Schloss Naudersberg
ist nicht nur das in Privatbesitz
befindliche Wahrzeichen
von Nauders, es ist auch
überaus reich an Geschichte.
Unendlich viel spielte sich hinter
diesen eintausend Jahre alten
Gemäuern ab: Hexenverbrennungen,
Belagerungen, auch
diente das Schloss einst als Gefängnis-
und Gerichtsstätte. Seit
2011 besitzt und führt dieses
historische Schmuckstück bestehend
aus Museum, Cafe und Ferienwohnungen
die Nauderer
Familie Laurent.
„Es spukt nicht wirklich bei uns.
Aber – wenn irgendwo ein Quietschen
oder Knarren zu hören ist,
sagen wir immer, dass das der Florian
ist, unser Schlossgeist“, erzählt
der Schlossbesitzer Martin
Laurent, der auf den ersten Blick
nicht dem Bild eines klassischen
Schlossherrn entspricht. Die Familie
von Martin und Karin Laurent
ist jung, modern, motiviert,
voller Tatendrang und Ideen. Sehr
passend ist auch der Doppelname
der Gattin, nämlich Graf-Laurent,
wobei „Graf“ der Mädchenname
der gebürtigen Schweizerin ist.
Martin Laurent selbst hat eine tiefe,
persönliche Verbindung zum
Schloss Naudersberg, schließlich
hat er auf dem Schloss, das einst
die Großeltern besaßen, bis zum
Alter von sechs Jahren gewohnt.
Die Großeltern, Anna und Josef
Köllemann, haben dieses
Ylenia und Martin im „Bergfried-Turm“.
Schmuckstück als Ruine im Jahr
1980 vom Land Tirol erworben.
Von 2006 bis 2010 gehörte es der
Tante des jetzigen Besitzers, 2011
hat Martin Laurent es wiederum
von seiner Tante gekauft.
Das Schloss Naudersberg befindet sich im Privatbesitz der Familie Laurent.
„Abenteuerspielplatz“
In dieses Schloss steckt Martin
Laurent viel Herzblut: „Mein ganzes
Leben war ich schon im
Schloss. Früher war das so etwas
wie mein Abenteuerspielplatz, ich
kenne hier jeden Winkel. In meiner
Kindheit war ich hier ständig
mit meinem Opa“ und: „Das ist so
etwas wie ein Familienprojekt,
auch Freunde und selbst mein
Chef werden ab und zu zum Helfen
eingespannt“, erklärt der 35-
jährige Schlossherr. Das Schloss
selbst kann auf eine sehr lange Geschichte
zurückblicken, wie Martin
Laurent erklärt: „Erstmals urkundlich
erwähnt wurde es im 12.
Jahrhundert. Wahrscheinlich
stammt es allerdings schon aus
dem 10. oder 11. Jahrhundert.“
Der „Pest-Gott“.
Fotos: Zangerl
Dass das Schloss Naudersberg in
„fremde Hände“ gerät, wäre für
Martin Laurent undenkbar gewesen:
„Reiche Investoren hätten daraus
ein Luxushotel gemacht. Das
wollte ich keinesfalls. Für mich ist
es nun Lebensaufgabe und Hobby
zugleich.“ Auch gelang es dem
Schlossherrn, seine Gattin Karin
für diese alten und geschichts -
trächtigen Gemäuer zu begeistern,
ebenso die achtjährige Tochter
Ylenia, die stolz ist, „in einem
Schloss leben zu dürfen.“
Museum & Privatwohnung
Im Schloss finden sich neben einem
Museum auch Ferienwohnungen
und ein Cafe, ebenso lebt
die Familie im Schloss. Darüber
hinaus ist die Werkstatt des gelernten
Tischlers dort untergebracht:
„In der Werkstatt kann ich sämtliche
Arbeiten im und für das
Schloss selbst machen – hier gibt’s
immer was zu tun“, erklärt er
schmunzelnd. Im Sommer arbeitet
der Schlossherr zudem als
Holzarbeiter. Das Museum wurde
früher vom Museumsverein geführt,
mittlerweile von der Familie
selbst. Die Oma des Schlossherrn,
Anna Köllemann, hat bis vor zwei
Jahren selbst noch Schlossführungen
gegeben. Im Schloss finden
sich historische Schätze aller Art,
teils Leihgaben, teils aus dem Familiennachlass
– von der Ritterrüstung
über weltliche und kirchliche
Kunstwerke bis hin zu Foltergeräten,
historischen Möbeln diverser
Epochen und vieles mehr.
Zu sehen ist auch das ursprüngliche
Gefängnis. Das einstige Blutund
Hochgericht von Nauders
und selbst Hexenverbrennungen
wurden hier im Mittelalter durchgeführt.
Während sämtlicher Kriege
haben hier auch Belagerungen
stattgefunden. Aktuell befindet
sich neben dem Museum, dem
Cafe, den Ferien- sowie der Privatwohnung
noch das Standesamt
von Nauders auf Schloss Naudersberg.
Den besten Blick erhascht
man vom „Bergfried-Turm“.
Die Öffnungszeiten des Schlosses
sind (sofern Corona-bedingt eine
Museumsöffnung wieder erlaubt
ist) im Winter jeweils am Freitag
von 16-20 Uhr, im Sommer von
Montag bis Freitag von 14.30-
17.30 Uhr sowie am Mittwoch zusätzlich
von 10-12 Uhr.
(lisi)
20 9. März 2021
GUT BAUEN
Sonderthema
SCHÖNER WOHNEN
BESSER LEBEN
Viele Schritte sind von der ersten Idee bis zur
Realisierung des eigenen Wohntraums notwendig. Da ist
es gut, wenn man auf verlässliche Partner setzen kann.
impuls hat sich auf die Suche nach kompetenten
Unternehmen für die Bereiche Bauen, Wohnen und
Einrichten gemacht, die die Verwirklichung des
Traumhauses Schritt für Schritt umsetzen.
Schön soll es sein, modern, funktional,
energiesparend und natürlich
bezahlbar – das Einfamilienhaus
auf der grünen Wiese.
Gerade in Zeiten der Pandemie
sehnen sich die Menschen verstärkt
nach eigenen vier Wänden.
Doch ein Einfamilienhaus ist
mehr als Wohnraum – es ist ein
Lebens(t)raum, den sich sehr viele
Menschen erfüllen möchten.
Für dieses Heim, das einem bis
an das Lebensende Geborgenheit
und Sicherheit vermitteln soll,
wird lange gespart und geplant.
Umso wichtiger ist es, bei der
Ausführung auf verlässliche und
kompetente Partner zu setzen.
Die Firmen auf diesen Sonderseiten
verhelfen Ihnen Schritt für
Schritt zum Traumhaus.
Lockdown, „Social distancing“,
Home-Office: Die sozialen und
gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie
lassen die Bürger
nach einer aktuellen Untersuchung
von Wüstenrot verstärkt
über ihre individuelle Wohnsituation
nachdenken. Für die meisten
Hauseigentümer ist ihr Wohneigentum
in Corona-Zeiten beruhigend,
nahezu 100 Prozent würden
sich heute erneut für Eigentum
entscheiden. Zugleich spielt während
der Pandemie mehr als jeder
fünfte Mieter verstärkt mit dem
Gedanken, Eigentum zu erwerben.
Eines der Ergebnisse der Untersuchung
ist, dass Menschen, die derzeit
über einen Eigentumserwerb
nachdenken, sich überwiegend
eine Immobilie im ländlichen
Umfeld vorstellen. Hier spiegelt
sich der Wunsch wider, sich genügend
Raum für Wohnen und Freizeit
zu schaffen und auch leisten
zu können, was im (groß-)städtischen
Umfeld für viele Interessenten
heutzutage unerschwinglich
geworden ist. So ist für viele der
Befragten der Aspekt „Ich brauche
Platz um mich herum“ bei der
Standortwahl besonders wichtig.
Eine geringere Rolle spielen aktuell
hingegen Aspekte wie eine gute
Anbindung an den öffentlichen
Verkehr oder die Nähe zu Bäckern
und Supermärkten.
Foto: Syda Productions - stock.adobe.com
Bezeichnend ist auch, dass man es
in Zeiten der Corona-Pandemie
besonders schätzt, einen eigenen
Garten am Haus zu haben, wobei
die ideale Grundstücksgröße mit
beachtlichen 500 bis 1.000 Quadratmetern
ermittelt wurde.
Trends beim Bauen
Wer sich schließlich für die Errichtung
eines eigenen Hauses entschieden
hat, ist mit einer Reihe
von Trends konfrontiert, die es
erstmal zu sortieren gilt. Neben
ständig neuen Strömungen in der
Architektur müssen Innovationen
bei der Technik und den Materialien,
mögliche Förderungen, wirtschaftliche
Zwänge und natürlich
baurechtliche Vorgaben beachtet
werden. Auch hier leisten die
Fachfirmen aus der Region durch
qualifizierte Beratung und langjährige
Erfahrung einen wertvollen
Beitrag.
Grundsätzlich sind Einfamilienhäuser
von heute kleiner als noch
vor 20 Jahren. Gründe für diesen
Trend sind abgesehen vom finanziellen
Aspekt ein gewisser Zeitmangel
(weniger Wohnfläche bedeutet
weniger Reinigungsfläche
und Instandhaltungsaufwand)
und die Tatsache, dass etwaige
Kinder früher ausziehen, um sich
den eigenen Wohntraum zu erfüllen.
Auch die Betriebskosten sinken,
je kleiner die Wohnfläche ist.
Manche Bauherren verzichten zudem
auf einen Keller, ein Obergeschoss
oder auf den Dachboden -
letzterer ist bei modernen Flachund
Pultdachbauten ohnehin
nicht vorhanden.
Geschickte Aufteilung
Das Haus kleiner zu halten bedeutet
jedoch nicht, auf große Räume
verzichten zu müssen. Zu diesem
Zweck werden multifunktionale
Räume mit großen Flächen konzipiert,
die auf unnütze Trennwände
verzichten. Dabei entstehen helle
und weitläufige Wohnräume, die
den Bewohnern ein Gefühl von
Freiheit vermitteln. Energieeffizienz
und Nachhaltigkeit sind große
Themen im Bauen schlechthin.
Vielen Menschen ist es ein Anliegen,
die Umwelt zu schonen.
9. März 2021 21
SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM TRAUMHAUS
ARCHITEKTUR
Höchste Wohnqualität und anspruchsvolles Design. Wer beim Hausbau
an mehr denkt als nur an die eigenen „vier Wände“, sollte einen
Architekten beiziehen. Aufgrund seiner Ausbildung und oft lang -
jährigen Erfahrung eröffnet der Architekt den Blick auf neue und
durchdachte Lösungen. Dabei müssen diese gar nicht teuer sein…
ARCHITEKT · INGENIEUR · BAUMEISTER
JOHANN POHL
BAHNHOFSTRASSE 22 | 6430 ÖTZTAL | 0 52 66 / 87105 | 0664 / 5404370
VERMESSUNG
Die Feststellung des genauen Grenzverlaufes steht am Beginn
jeder Bautätigkeit. Grundstücksvermessung ist Urkundentätigkeit.
Wenn der Ziviltechniker eine Grenze fixiert hat, gibt das dem
Eigentümer Rechtssicherheit
FINANZIERUNG
Wer
ein Haus bauen oder eine Immobilie kaufen will, steht vor einer der wichtigsten
Entscheidungen seines Lebens. Dabei ist auch die sorgfältige Planung des finanziellen
Teils wesentlich. Tirols Raiffeisenbanken unterstützen ihre Kunden auf diesem
Weg mit der geeigneten Finanzierung, damit sie ihren Traum verwirklichen können.
22 9. März 2021
SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM TRAUMHAUS
ENTSORGUNG
Bei Abriss- oder Umbauarbeiten ist eine fachgerechte Entsorgung
von Bauabfällen, Bauschutt und Sperrmüll notwendig.
Die Energie AG Umwelt Service und der Containerdienst stehen in allen
Fragen rund um Containergrößen und Abfallarten zur Verfügung.
ERDBEWEGUNG
Abbruch- und Aushubarbeiten sind die Domäne des Erdbauers, der mit
unterschiedlichen Geräten für alle Aufgaben gerüstet ist. Auch Steinschlichtungen
und Steinmauern liegen in der modernen Außengestaltung
voll im Trend und werden von den erfahrenen Spezialisten gestaltet.
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9. März 2021 23
SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM TRAUMHAUS
ENERGIE
Beim Bau oder der Anschaffung eines Eigenheims müssen viele
Entscheidungen getroffen werden. Eine wichtige Rolle spielt
die Wahl des richtigen Energieträgers. Erdgas ist komfortabel,
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HOLZBAU
Der Zimmermann setzt dem Haus die „Krone" auf. Aber nicht nur der
Dachstuhl, auch Balkone, Wintergärten oder Carports sind Produkte,
bei denen der Holzbauer seine Erfahrung einbringt.
Auch das Fertighaus aus massivem Holz liegt voll im Trend.
24 9. März 2021
KÜCHE
SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM TRAUMHAUS
Kochen, genießen, leben – die Küche kann rein funktionalen
Charakter haben, aber auch in den Wohnbereich integriert sein.
Entsprechend wichtig ist eine professionelle Planung, um alle
Arbeits- und Wohnabläufe optimal aufeinander abzustimmen.
ALLES - AUSSER GEWÖHNLICH
SPENGLER
Spengler werden auf jedem Dach benötigt. Der Spengler montiert
Dachrinnen, stellt Blechdächer her oder baut Lüftungen.
Kreativität und Erfahrung sind die Punkte, die einen
guten Spengler auszeichnen.
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Den Tag komfortabel beginnen oder entspannt ausklingen lassen –
in einem perfekt eingerichteten Badezimmer ist das möglich.
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9. März 2021 25
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Das Unternehmen ist die erste Adresse in Sachen Fliesen und Öfen.
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Die Wahl des Bodens hat entscheidenden Einfluss auf die Raumwirkung. Nicht nur die
Farbe, auch die Verlegerichtung müssen beachtet werden. Die modernen Bodenbeläge
bieten für jeden Geschmack eine passende Lösung. Egal ob Laminat, Parkett, Teppich
oder Vinylböden – Bauherrn eröffnen sich unzählige Gestaltungsmöglichkeiten.
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26 9. März 2021
SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM TRAUMHAUS
KACHELOFEN
Ein Kachelofen bietet nicht nur angenehme Wärme, sondern bringt die besondere
Atmosphäre des Feuers unmittelbar in den zentralen Wohnbereich der Familie.
Damit von der Planung bis hin zum fertigen Ofen alles reibungslos abläuft, ist es
wichtig, sich rechtzeitig an den Hafnermeister zu wenden. Er berät zur richtigen Ofenart,
erarbeitet individuelle Lösungen und klärt die technischen Voraussetzungen.
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Egal ob Neubau, Umbau oder Sanierung – das kompetente Krismer-
Team steht Ihnen als verlässlicher Partner zur Seite. Als Komplettausstatter
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MALEREI
Längst ist es beim Hausbau mit dem „Weißeln“ nicht getan:
Moderne Architektur und der Wunsch nach außergewöhnlichen
Gestaltungselementen verlangen vom Malerbetrieb Kreativität und
individuelle Lösungen für den Innen- und Außenbereich.
9. März 2021 27
SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM TRAUMHAUS
BODENLEGER
Aufgrund ihrer großen Fläche haben Böden einen entscheidenden
Einfluss auf die Raumgestaltung. Ganz egal ob Holzparkett,
Teppichboden oder Vinyl – der Boden belag prägt den Charakter des
Raumes maßgeblich. Fachliche Beratung beim Fachhändler bewahrt
vor falschen Entscheidungen.
n Malerarbeiten
n Bodenlegearbeiten
Wohnart Jais. 6460 Imst, Langgasse 24a
GARTENGESTALTUNG
Egal, welche Vorstellung Sie von Ihrem grünen Paradies haben – es
macht Sinn, sich von einem Fachmann beraten zu lassen. Im Gespräch
mit dem Kunden entstehen tausende Ideen für den „Wohnraum Garten“.
Mo-Fr von 8:30-12:00 & 14:00-18:00 Uhr
Sa 8:30-12:00 Uhr
Telefon: 05472 28097
SONNEN- / WETTERSCHUTZ
Bei einem Neu- oder Umbau sollte ein geeigneter Sonnenschutz bereits
bei der Planung berücksichtigt werden. Vor allem Rollläden können dadurch
optimal in die Fassade integriert werden. Ein optimaler Sonnenschutz
hilft auch beim Energiesparen und dient als Wetterschutz.
ROLLLÄDEN, JALOUSIEN,
MARKISEN
Emanuel Schuster, Verkauf
T 0660 2778464
28 9. März 2021
NACHHILFE
Gratis-Lernbegleitung, um Defizite auszugleichen
Über 4.000 Lernplätze für Kinder und Jugendliche in Tirol ab Ostern
Über 4.000 Lernplätze für Kinder
und Jugendliche in Tirol
sind das Ergebnis der Initiative
„Land Tirol–AK–BFI Lernbegleitung“.
Das Angebot umfasst
ab Ostern eine Lernbegleitung
für SchülerInnen ab der fünften
Schulstufe. Im Sommer sollen
dann auch Kinder der Volksschule
davon profitieren. Darüber
hinaus stehen zahlreiche private
Nachhilfeinstitute bereit,
um den Buben und Mädchen zu
einem besseren Schulerfolg zu
verhelfen.
Das Schuljahr 2020/21: Weniger
Schultage mit Präsenzunterricht –
mehr Stunden vor Bildschirmen
und in den eigenen vier Wänden
im Zuge von Distance Learning
und Home Schooling. Die Coronakrise
ist für SchülerInnen, PädagogInnen
und Eltern gleichermaßen
eine besondere Herausforderung.
Foto: fotolia
Kostenloses Angebot
„Trotz des vorbildhaften Einsatzes
der Lehrerinnen und Lehrer wie
auch der Eltern kommt es immer
wieder zu einer Überforderung
von Schülerinnen und Schüler
und auch deren Erziehungsberechtigten.
Weil der Unterricht zu
Hause für viele Eltern eine psychische
Belastung darstellt, ihre
Kinder im erforderlichen Ausmaß
schulisch zu unterstützen und den
Anforderungen gerecht zu werden,
haben wir uns als Land gemeinsam
mit der Arbeiterkammer Tirol und
dem BFI Tirol dazu entschlossen,
mit Beginn der Osterferien bis
zum Ende der Sommerferien eine
kostenlose und qualitativ hochwertige
Lernbegleitung zu initiieren“,
betont LH Günther Platter.
Die Initiative wurde auf Antrag
von Bildungslandesrätin Beate
Palfrader Anfang März beschlossen.
Die Kosten in Höhe von rund
1,6 Millionen Euro werden von
Land Tirol und der Arbeiterkammer
Tirol getragen. Der Landesanteil
beträgt knapp 776.000 Euro.
Insgesamt werden mit der Initiative
über 4.000 Lernplätze geschaffen.
Für LRin Palfrader ein wichtiger
Schritt, um bereits vorliegende
Lerndefizite aufzuholen: „Es
wird eine Zeit nach der Coronakrise
geben, in welcher auch der
Schulbetrieb vollständig regulär
verlaufen kann. Jetzt entstehende
Lerndefizite müssen bis dahin unbedingt
aufgeholt werden.“
Oster-Intensiv-Woche
Starten wird die Lernbegleitung ab
29. März mit einer Oster-Intensiv-
Lernwoche. Anmeldungen sind ab
sofort unter 0512 59 6 60 bzw.
info@bfi.at möglich. In Kleingruppen
können SchülerInnen ab
der fünften Schulstufe Wissenslücken
in Mathematik, Deutsch,
Englisch (weitere Fächer auf Anfrage)
schließen und Gelerntes
durch individuell begleitetes Üben
festigen. Bis zum Sommer wird es
dann eine regelmäßige Lernbegleitung
geben, mit Ende des Schuljahres
startet die „Sommerschule
Plus“ (für SchülerInnen bereits ab
der ersten Schulstufe), die ab August
von einer intensiven Lernbegleitung
für den erfolgreichen
Schulbeginn ergänzt wird (für
SchülerInnen ab der fünften
Schulstufe). Stattfinden wird die
Lernbegleitung jeweils am BFI in
Innsbruck sowie an den BFI-Bezirksaußenstellen.
Dahingehend betont der Präsident
der Arbeiterkammer Tirol Erwin
Zangerl: „Bildung darf nicht vom
Einkommen der Eltern abhängen.
Die Arbeiterkammer Tirol bietet
seit Jahren ein umfangreiches Bildungsangebot,
bei dem auch großer
Wert auf effektive Nachhilfe
gelegt wird. In diesem Sinne ist
auch unsere Initiative ‚Land Tirol–
AK–BFI–Lernbegleitung‘ zu verstehen,
die vom Land Tirol dankenswerterweise
unterstützt wird.
Gemeinsam wurde dadurch eine
durchgehende kostenlose Lernbegleitung
geschaffen, die von den
Osterferien bis zum Ende der
Sommerferien Schülerinnen und
Schülern die Möglichkeit gibt,
Wissenslücken zu schließen und
Neues spielerisch zu lernen.“
Nähere Informationen gibt es unter
Tel. 0512/59660 bzw.
info@bfi-tirol.at.
Private Anbieter
All jene, die keine Möglichkeit haben
die Kurse in den BFI-Stellen
zu besuchen, können auf ein professionelles
und bewährtes Angebot
privater Anbieter zurückgreifen.
Diese Institute bieten auch
Online-Kurse an, wodurch der
Zugang erleichtert wird. Per Video-Chat
können die SchülerInnen
bequem und flexibel von zuhause
aus lernen. Intensivkurse
stellen eine ideale Vorbereitung
auf die Zentralmatura dar und
sind sehr günstig.
9. März 2021 29
NACHHILFE
30 9. März 2021
NACHHILFE
9. März 2021 31
Oberlandler Hip-Hop lässt aufhorchen
„Da Kessl“ beliefert Fans des Mundartraps mit neuen Beats und originellen Zeilen
Was kommt heraus, wenn man
drei musikbegeisterte Freunde,
Kreativität und ein paar Turn -
tables in einen Topf wirft und
einmal ganz kräftig umrührt?
Richtig, ein Hip-Hop-Kollektiv
wie „Da Kessl“. Hinter dem Namen,
der ganz klar auf die Herkunft
der Musiker anspielt, den
Landecker Talkessel, verbergen
sich Klaus Run (aka Andi Nimmervoll),
Mo Cess (aka Moritz
Zangerl) und Pirmin (aka Dominik
Wille). Schon seit über
sieben Jahren machen die drei
Mittzwanziger gemeinsam Musik,
im Dezember konnten sich
Fans über neuen Stoff freuen.
„Entstanden sind die ersten Raps
ganz beschaulich daheim im Zimmer
von einem von uns“, erinnert
sich Mo Cess zurück. „Pirmin und
ich haben uns schon länger gekannt,
immerhin sind wir beide
Zammer, Klaus Run ist dann später
aus Landeck zu uns gestoßen.“
Als sich Pirmin Turntables zulegte,
eröffneten sich ganz neue Möglichkeiten
für Klänge und Beats.
Beim sogenannten Scratchen auf
den Turntables entstehen durch
das Unterbrechen und rhythmisches
Eingreifen in laufende
Raiffeisenbank Pitztal: Neuer Vorstand
Der 35-jährige Mag. (FH) Manuel
Nigg (M.) wurde Anfang des Jahres in
den Vorstand der Raiffeisenbank Pitztal
eGen bestellt und wird ab August
gemeinsam mit Dir. Andreas Eiter (l.)
das Vorstandsduo bilden. Damit wurde
die Nachfolge von Mag. Gallus
Reinstadler (r.) professionell und zeitnah
geregelt, da dieser aus eigenem
Wunsch ab Mitte des Jahres aus dem
Vorstand ausscheiden wird. Nigg ist
Auf Konzerten, wie hier im Alten Kino Landeck, geben „Da Kessl“ ihre selbstgeschriebenen
Tracks zum Besten und ernten von Fans viel Applaus und Zuspruch.
Schallplatten neue Klangmuster,
die besonders gut zur Hip-Hopund
Rap-Musik passen.
bereits seit 2007 bei Raiffeisen. Vorher
machte er nach der Matura (2003)
seine ersten und sehr nützlichen Berufserfahrungen
im Bau- und Tourismusgewerbe.
Neben den Tätigkeiten
in verschiedensten Abteilungen der
Raiffeisenbank absolvierte der aus
Kauns stammende Neo-Vorstand von
2008 – 2012 berufsbegleitend das Diplomstudium
‚Wirtschaft & Management‘
am MCI Innsbruck. Foto: Raiffeisen
Auf einmal wurde es ernst
„Damals haben wir einfach in der
Freizeit ein bisschen aus Spaß gefreestyled,
neue Techniken ausprobiert,
aber nichts Ernsthaftes produziert
oder veröffentlicht“, erzählt
Pirmin. 2014 sei ganz unerwartet
der Rapper Yo!Zepp, Federführender
bei der Mundart-Rapgruppe
„Von Seiten der Gemeinde“
(VSDG), mit dem Auftrag zu
ihnen gekommen, bei ihrem ersten
Auftritt als Vorband zu spielen.
„Er hat uns gar nicht wirklich die
Wahl gelassen. Heute sind wir aber
froh darum“, erklärt Mo Cess
amüsiert. In den Anfängen war
auch Rapper Hecka Schar (aka
Mario Praxmarer) noch dabei,
welcher die Gruppe aber 2017 verlassen
hat.
Dialekt vom Feinsten
Der markante Dialekt des Tiroler
Oberlands mit all seinen harten Ks
und CHs gehört genauso zur Dreiergruppe
wie die erfrischend kreativen
Textpassagen. „Authentizität
ist im Hip-Hop echt wichtig. Alle
reden immer von der „keep it real“-
Mentalität. Wir können nur glaubwürdig
bleiben, wenn wir die Sprache
unseres Herzens verwenden
und auf Dialekt rappen“, sind sie
sich einig. Laut Mo Cess ergeben
sich ganz andere Stimmungen,
wenn die Tiroler Mundart zum
Einsatz kommt. Er fände es fatal,
auf Standarddeutsch zu rappen.
„Das würde nicht zu uns passen“,
ist sich auch Klaus Run sicher.
Neues aus der Pfadi Au
Auch die neueste Platte, die ein
Kollaborationsprojekt der Jungs
von „Von Seiten der Gemeinde“
und „Da Kessl“ ist, versorgt die
Fans mit gerapptem Oberland-
Slang. Klaus Run erinnert sich gerne
an den Entstehungsprozess der
besonderen Tracks: „Im Sommer
haben wir uns für ein paar Tage in
der Pfadi Au einquartiert. Wir haben
uns so gefreut, uns alle wieder
zu sehen und sich in Mitten eines
sonst nicht so tollen Jahres auf die
Musik zu konzentrieren.“ Pirmin
fügt hinzu: „Es hat ständig geregnet
und wir waren richtig produktiv.“
In einem Raum entstanden
neue Beats, im anderen Raum
schrieben die Rapper die dazugehörigen
Texte. Anschließend wurde
alles auch gleich aufgenommen.
So entstand die EP mit dem Namen
„Pfau“, eine Hommage an
das Pfadfinderlager Pfadi Au in
Landeck und Sophie Scholl, welcher
das dortige Gebäude gewidmet
ist, die Mitte Dezember auf
allen gängigen Streamingplattformen
erschien.
Sieben Mal Da Kessl
Bereits mit ihrem Debütalbum
„Größenwahn“ aus dem Jahr 2017
ließ „Da Kessl“ die Austro-Hip-
Hop-Szene aufhorchen, „Pfau“
schafft dies einmal mehr. Auf sieben
Tracks, die Titel wie „Jå voll“,
„Überleba“ und „Rap oder wia“
tragen, präsentieren die sechs Musiker,
was in ein paar Tagen Fokus
entstehen kann. „Die Platte ist von
dem her besonders, dass wir nicht
lange überlegt, sondern einfach
gemacht haben“, fasst Pirmin zusammen.
Doch so reibungslos
auch die Musikproduktion funktioniert
hat, so schwierig war es,
einen Pfau für das Musikvideo zu
„Be Prepared“, welches von Thomas
Hofer gefilmt wurde, zu finden.
„Das war eine witzige Geschichte.
Wir wollten unbedingt
einen echten Pfau dabeihaben,
hatten aber keine Ahnung, wo wir
diesen herzaubern sollten. In Tarrenz
sind wir dann fündig geworden
und durften bei einem Gasthof
den Pfau filmen, komische
Blicke von Spaziergängern inklusive“,
erinnern sie sich. Im März
dürfen sich Fans vom Dialekt-
Hip-Hop auf neue Musik von Testa
(VSDG) und Mo Cess, sowie
ein bisschen später über ein Projekt
von Pirmin und Kinetical, einem
Rapper aus Linz, freuen.
„Und natürlich hoffen wir darauf,
unsere Titel von „Pfau“ auch endlich
mal live präsentieren zu können.
Wir blieben positiv!“, meint
Mo Cess.
(nisch)
32 9. März 2021
Ein Herz für Kinder- und Jugendhilfsprojekte
Der Nauderer Verein „Heartbeat“ hilft unbürokratisch bei Schicksalsschlägen
„…sich ein Herz fassen, damit
ein anderes wieder höher
schlägt“, ist das Credo des gemeinnützigen
Nauderer Vereins
„Heartbeat“, der sich Kindern
und Familien in Notsituationen
verschreibt. Selbst in den vergangenen
Monaten fanden die
aktive Vereinsspitze und stille
Helfer im Hintergrund Mittel
und Wege, Spendeneinnahmen
zu lukrieren und dort zu helfen,
wo Hilfe dringend gebraucht
wird.
„Ein großes Herz“ haben die Vereinsmitglieder
des Sozialvereins
„Heatbeat“ definitiv. Geholfen
wird ehrenamtlich, transparent,
schnell und unbürokratisch. Die
Obfrau, Monika Habicher, erklärt:
„Der gemeinnützige Verein
Heartbeat wurde im Jänner 2017
gegründet. Dies geschah nach einem
persönlichen Schicksalsschlag
in unserer Familie – unser heutiges
Ehrenmitglied Silvia Schreiber
hatte zusammen mit Kristina Baldauf
die Idee, etwas zu tun, um
schnell helfen zu können.“ Schnell
entstand dann eine begeisterte Dynamik,
sodass die Obfrau zusammen
mit ihrer Stellvertreterin Stefanie
Noggler und vielen lieben
Freunden den Grundstein gelegt
hat. Sehr bald schon wurde das
erste große Projekt durchgeführt,
„Music for Heartbeat“: „Wir hätten
uns nie erträumen lassen, dass
dieses Event am 22. April 2017 in
Nauders eine Spendensumme in
Höhe von 31.700 Euro zugunsten
des Forschungsvereins der Herzkinder
Österreich einbringt“, erzählt
die Obfrau freudig.
Motiviert, weiterzumachen
Nach dieser gelungenen Premiere
war die Motivation der Vereinsspitze
groß, weiterzumachen.
„Weitermachen“ heißt im Falle des
Vereins „Heartbeat“, weitere Spenden
zu sammeln, in erster Linie für
Kinder- und Jugendhilfsprojekte
sowie Familien aus der Region, die
sich in unterschiedlichsten Notsituationen
befanden. Der Vereinsname
„Heartbeat – sich ein Herz
fassen, damit ein anderes wieder
höher schlägt“ ist so etwas wie ein
Die Vereinsspitze, im Bild von links: Natascha Rudigier (Kassierin), Carmen Mathoy
(Schriftführerin), Monika Habicher (Obfrau), Stefanie Noggler (Obfrau-Stellvertreterin),
Andreas Habicher (Kassier-Stv.), Christoph Moritz (Schriftführer-
Stv.) und Ehrenmitglied Silvia Schreiber.
Foto: Christian Berthold
Leitsatz, dem sich der Verein in
sämtlichen Belangen verschreibt.
Gemeinsam und vor allem ehrenamtlich
engagieren sich die insgesamt
22 aktiven Mitglieder im
Sinne der guten Sache. Neben der
Obfrau Monika Habicher und ihrer
Stellvertreterin Stefanie Noggler
zählen zur Vereinsspitze noch
Natascha Rudigier, Andreas Habicher,
Carmen Mathoy, Christoph
Moritz und Ehrenmitglied Silvia
Schreiber.
Von Yoga bis „Herzbrot“
Eine Vielzahl an Projekten hat der
Verein in den vergangenen Monaten/Jahren
durchgeführt, teils von
Privatpersonen, aber auch von
größeren Organisationen unterstützt.
Nach dem Startevent „Music
for Heartbeat“ ging es weiter
über Charity Yoga, Kunstausstellungen
bis hin zur Idee eines
„Herzbrotes“, in die Tat umgesetzt
von der Bäckerei Habicher. Bei der
Berggala in Fiss durfte der Verein
ebenso einen Spendenscheck entgegennehmen
wie von der Firma
Elektro Müller in Nauders, deren
Belegschaft auf Weihnachtsgeschenke
zugunsten des Vereins
verzichtet hat. „Wir sind immer
wieder überwältigt von der Kreativität
und dem Engagement aller“,
freut sich Obfrau Monika Habicher.
So haben unter anderem die
örtlichen Bäurinnen Mund-Nasenschutz-Masken
zugunsten des
Vereins verkauft, die Firma Pro-
Win lukrierte mittels Online-Partys
und Verkaufsaktionen Spenden.
Schicksalsschläge
Nachgefragt, wo und wie der Verein
„Heartbeat“ konkret hilft, erklärt
die Obfrau: „Wir helfen immer
dort, wo schnell und unbürokratisch
Hilfe benötigt wird – etwa
durch den plötzlichen Tod eines
Familienmitglieds, bei Schicksalsschlägen,
schweren Erkrankungen
oder natürlich auch immer dort,
wo gerade finanzielle Hilfe benötigt
wird, wie etwa bei der Anschaffung
teurer Therapiegeräte /
Therapieeinheiten, Zuschüssen zu
kostspieligen Operationen uvm.“
Der Fokus liegt ganz klar im Bereich
der Kinder- und Jugendhilfe.
Der Verein finanziert sich auch
durch seine Mitgliedsbeiträge. Seit
dem Jahr 2019 besteht die Möglichkeit
einer passiven Mitgliedschaft
(Jahresbeitrag von 15,-
Euro).
Infos und die Anmeldung zur passiven
Mitgliedschaft können über
die Vereinshomepage erfolgen, siehe:
www.heartbeat-nauders.com
Spenden an den Verein sind unter
folgender Bankverbindung möglich:
Heartbeat Spendenkonto:
IBAN: AT42 3628 3001 0002 0511,
BIC: RZTIAT22283 (lisi)
9. März 2021 33
Menschlichkeit als Ziel definieren
Fabian Moser und Thomas Payr: „Gegen Abschiebung zu sein ist nicht linksextrem“
Für den siebzehnjährigen Mötzer
Fabian Moser und den sechzehnjährigen
Flaurlinger Thomas
Payr ist es eine Selbstverständlichkeit
sich gesellschaftspolitisch
zu bilden und die eigene
Meinung auch auf der Straße
zu vertreten. Im Rahmen der
jüngsten Demonstration gegen
Abschiebungen in Innsbruck
mussten die beiden Oberländer
Schüler jedoch hautnah miterleben,
wie die Polizei mit drakonischen
Mitteln gegen jugendliche
Demonstranten zu Felde zog.
Pessimistisch in die Zukunft sehen
die beiden Rockmusiker
trotz allem nicht. So wollen sie
auch weiterhin gegen Rassismus
und für mehr Klimaschutz
kämpfen.
Schon als Kind habe er sich für die
Flüchtlingsproblematik interessiert,
erzählt Fabian Moser von der
Oberländer Rockband „Headless
stickhorse“ und auch sein Bandkollege
Thomas Payr kann bereits
auf einige Erfahrung als politisch
Aktiver zurückblicken: „Bei den
Friday for Future Demos war zum
Teil die halbe Klasse von mir dabei“,
erzählt der ehemalige Stamser
Gymnasiast und nunmehrige
Schüler der Zillertaler Tourismusschule
mit einigem Stolz. Musikalisch
verbindet die beiden ihre Liebe
zur Rockmusik, die bekanntlich
eher der Generation ihrer Eltern
wie der ihren zuzurechnen ist:
„Alles, was heute produziert wird,
ist langweilig und unpolitisch“,
sind sich die beiden einig. Musikalisch
beeinflusst sind die beiden
indes von weit mehr als von Hardrock:
Bassist, Gitarrist und Sänger
Moser, der auf zahlreiche Auftritte
im Rahmen des Telfer Do-Re-Mi-
Chors und der Wiltener Sängerknaben
zurückblicken kann, wurde
schon als Zwölfjähriger vom
Deutschpunk geprägt und Drummer
Payr, der als Teil der Musikkapelle
Flaurling früh Erfahrungen
mit Blasmusik gemacht hat, ist
auch klassischer Musik alles andere
als abgeneigt.
Mit dem dritten Bandmitglied Elias Latta bilden Fabian Moser und Thomas Payr
(v.l.) die Band „Headless stickhorse“.
Foto: Moser
Politisch interessiert
So breit gefächert wie ihr musikalisches
Interesse ist auch ihr beider
Interesse am politischen Geschehen.
Parteipolitik liegt ihnen dabei
fern: „Ich komm aus einer eher
konservativen, christlich geprägten
Familie. Aber was ich gelernt
habe, ist, dass man der Umwelt
nicht schaden soll und dass Hass
nicht gut ist“, betont Payr und
stellt klar: „Ich bin politisch links.“
Wie er will auch Moser nicht ins
radikale Eck gedrängt werden: „Es
ist nicht linksextrem gegen Abschiebungen
zu sein. Die Menschen
müssen wieder sozialer und
menschlicher werden. Wir sollten
anfangen internationaler zu denken.“
Gerade die Demonstrationen
gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit
seien von jungen
Menschen besucht, geben sich die
beiden hoffnungsvoll. Nach ihrer
jüngsten Erfahrung bei der von
der sozialistischen Jugend organisierten
Demo „Grenzen Töten“
haben sie indes einen Teil ihres
Vertrauens in den Staatsapparat
verloren: Dort wurden jugendliche
Demonstranten von der Polizei
eingekesselt, mit Pfefferspray
attackiert und teilweise inhaftiert.
Das repressive Vorgehen der Exekutive
hat nun auch zu parlamentarischen
Anfragen an den Innenminister
geführt.
Auf einem Auge blind
Auch die beiden Oberländer
Schüler zeigen sich schockiert über
das brutale Vorgehen der Polizei:
„Viele der Jugendlichen haben danach
gesagt, sie hätten Angst wieder
auf eine Demo zu gehen. Das
ist nicht mehr demokratisch und
so verliert man das Vertrauen in
die Polizei“, so Moser. Und Payr
ergänzt: „Der einzige rechtswidrige
Akt, der während der Demo
passiert ist, war das Zünden von
einem bengalischen Feuer und das
einzige, was von unserer Seite geworfen
wurde, waren Beleidigungen.
Die Demonstranten haben
auch die Abstandspflicht eingehalten,
bis die Polizei ohne Grund angefangen
hat uns einzukesseln.“
Dass dagegen unangemeldete Demonstrationen
gegen die Corona-
Maßnahmen von der Exekutive
sogar begleitet würden, verstehen
die beiden gar nicht. Die Demo
gegen Abschiebungen sei da ein
kompletter Gegenpol gewesen
und es sei schade, dass aufgrund
der Eskalation das eigentliche
Thema total untergegangen sei. Es
brauche ein stärkeres Kontrollorgan
für die Polizei, zeigen sich die
beiden überzeugt und kritisieren,
dass unter dem ehemaligen Innenminister
Herbert Kickl die Anforderungen
an die Auszubildenden
herabgesetzt wurden. „Eigentlich
ist der Job eines Polizisten ein sehr
schwieriger“, gibt Moser zu bedenken.
Alle Exekutivbeamten in einen
Topf zu werfen, liege ihm aber
fern, betont der Gymnasiast:
„Zwischen einem Polizisten bei
uns am Land und einem Stadtpolizisten
ist ein riesiger Unterschied.“
Wünsche für die Zukunft
Konkrete Wünsche an die jetzige
Politik haben sie auf jeden Fall
eine Menge, drei davon fallen ihnen
sofort ein: So sollten Grenzen
wie jene der europäischen Union
nicht mehr als Todeszone und das
Mittelmeer nicht mehr als Massengrab
funktionieren. Gesellschaftspolitisch
würden sie sich
außerdem die Einführung eines
bedingungslosen Grundeinkommens
wünschen. „Dann hätten die
Menschen Zeit die Arbeit zu finden,
die ihnen gefällt. Die meisten
wollen etwas beitragen zur Gesellschaft“,
argumentiert Moser. Und
als drittes würden die beiden eine
Reform des Schulsystems befürworten,
das die Individualität des
einzelnen Schülers mehr fördert.
Über ihre persönliche berufliche
Zukunft haben sie übrigens ein
klares Bild: So möchte Moser nach
der Matura am Meinhardinum
eine Ausbildung zum Instrumentenbauer
beginnen, Payr nach dem
Abschluss der Tourismusschule als
Koch durchstarten. Politisch aktiv
werden die beiden sicher weiter
bleiben und dabei auch den Dialog
nicht scheuen. Denn: „Diskutieren
kann man nur mit Andersdenkenden.
Alles andere ist Meinungsaustausch.“
(ado)
9. März 2021 35
Nauders hat neues
Gemeindehaus
Das größte Bauvorhaben der letzten Jahre in der Gemeinde Nauders wurde vollendet:
der Neubau des Gemeindehauses und dessen Vorplatzes. Das Gemeindegebäude wurde
in den 1950er-Jahren errichtet und erhielt über Jahrzehnte hinweg keine Adaptierung.
Daher war es nicht länger zeitgemäß und ein Neubau wurde angedacht. Nach
vielen Diskussionen und zahlreichen Gemeinderatssitzungen wurde der Neubau eines
barrierefreien Amtsgebäudes schließlich beschlossen – und nun auch realisiert.
Im Juli 2019 begann das großangelegte
Projekt mit den aufwendigen
Abbrucharbeiten des Altbestandes.
Nach Abschluss dieser ersten Bauphase
startete im April 2020 das eigentliche
Bauvorhaben zur Schaffung
einer der modernsten Gemeindestuben
ganz Tirols. Wäh-
Wir danken für die stets gute Zusammenarbeit
Gstrein Martin Peintner Peter
0676/58 76 531 0650/65 31 222
office@tirolerschlosser.at www.tirolerschlosser.at
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CONSULTING ENGENEERING
PROJEKTSTEUERUNG
ÖRTLICHE BAUAUFSICHT
STECON bedankt sich für das
entgegengebrachte Vertrauen und
gratuliert zum gelungenen Projekt!
36 9. März 2021
end der Bauarbeiten war das Gemeindeamt
in den Räumlichkeiten
der alten Post untergebracht. Heute
erfreuen sich die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter der Gemeinde Nauders
über den gänzlich erneuerten
Arbeitsplatz, der sich dank modernen
Sichtbetons, klarer Linien außen
wie innen und edler Einrichtung
aus Eiche durchaus sehen lassen
kann.
Bürgermeister und Amtsleiter Helmut
Spöttl erinnert sich an den
Startschuss: „Im Prinzip schob die
Gemeinde Nauders das Projekt bereits
jahrelang hinaus. Als wir als
neuer Gemeinderat in die Amtsperiode
starteten, waren wir uns einig,
dass wir das Vorhaben ‚Gemeindehaus
NEU‘ endgültig realisieren
wollten.“ So wurde in Zusammenarbeit
mit der Abteilung
Dorferneuerung des Landes Tirol
ein Architektenwettbewerb zur
Neugestaltung der Gemeinde Nauders
ausgeschrieben. Auf ganzer
Linie überzeugt hat das Gesamtkonzept
der Architekten von
Gritsch-Haslwanter aus Stams. Die
Gesamtinvestition von ca. 5 Mio.
Euro trägt die Gemeinde Nauders
zusammen mit der Bedarfs- ‰
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Installationen: M 0664 9224494
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9. März 2021 37
zuweisung des Landes Tirol. Für die Bauaufsicht
verantwortlich war die Firma Stecon GmbH aus
Nauders.
Den Großteil des Projekts an Firmen aus der Region
zu vergeben, war der Gemeinde Nauders ein
besonderes Anliegen – eines, das jedoch auch
mit Hürden verbunden war: „Leider ist es durch
das Bundesvergabegesetz nicht immer möglich,
sämtliche Arbeiten an ortsansässige Firmen zu
vergeben“, schildert der Bürgermeister rückblickend.
Die größte Herausforderung jedoch war
der Abbruch des Altbestands: „Das alte Gebäude
war unterkellert, die Gebäude in der Nachbarschaft
nicht. Das erforderte eine großangelegte
Baugrubensicherung mit Spritzbeton und Ankern.
Das war für mich definitiv jener Bauabschnitt,
der mir am meisten Kopfschmerzen bereitete“,
erzählt Helmut Spöttl weiter.
Doch der Aufwand hat sich gelohnt und sämtliche
Arbeiten wurden zur vollsten Zufriedenheit
der Gemeinde Nauders erledigt. Der helle Eingangsbereich
heißt Besucherinnen und Besucher
freundlich willkommen – und auch die übrigen
Räume erfreuen die Gemüter. Eine WC-Anlage
im Erdgeschoss sowie ein Personenlift sorgen
für Barrierefreiheit im gesamten Gebäude.
Zwei Info-Screens, jeweils im Außenbereich und
im Innenbereich, informieren die Bürgerinnen
und Bürger sowie Gäste über aktuelle Gemeindeangelegenheiten.
Das neue Amtsgebäude beinhaltet neben den
Büroräumlichkeiten für den Bürgermeister und
Amtsleiter auch die Finanzverwaltung, das Meldeamt,
das Standesamt, einen Gemeinschaftsraum,
einen Besprechungsraum für die Ausschüsse,
das Büro für den örtlichen Waldaufse-
Fotos: Agentur CN12 Novak
Stuben 438 · 6542 Pfunds · info@transporte-fuchs.at
38 9. März 2021
her sowie im Obergeschoss den
multifunktionellen Sitzungssaal für
die 13 Gemeinderätinnen und -räte
mit Panoramablick auf das Schloss
Naudersberg. „Mit dem Neubau
sind nun auch das Ärztehaus mit
den zwei Ordinationen von Dr. Öttl
und Dr. Mangweth von den Amtsräumen
getrennt“, fügt Amtsleiter
Helmut Spöttl hinzu.
Sowohl das neue Gemeindegebäude
als auch das Ärztehaus werden
über eine Hackschnitzelheizung versorgt.
Die Holzhackschnitzel kommen
von der Gemeindegutsagrargemeinschaft.
Ein zusätzlicher
Mehrwert sei entstanden, da durch
den Neubau auch die gesamte EDV-
Anlage auf den neuesten Stand der
Technik gebracht wurde, erläutert
Spöttl. Zudem ist das neue Gebäude
tiefer gelegen als das alte. Insgesamt
20 Tiefgaragenplätze sind entstanden,
die heute dauervermietet
werden. „Was ich weiters erwähnen
möchte, ist, dass im Zuge der Bauarbeiten
auch ein Büro für den Sozialsprengel
errichtet wurde. Weiters
wurde die Rot-Kreuz-Stelle Nauders
um zwei Zimmer erweitert “, erklärt
Helmut Spöttl abschließend und bedankt
sich bei allen mitwirkenden
Firmen, den Gemeindearbeiterinnen
und -arbeitern sowie allen Bürger -
innen und Bürgern von Nauders.
(CN12 Team Novi)
Vielen Dank für die gute Zusammenarbeit!
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9. März 2021 39
ISCHGL
„Einen ´Haubentouch´ nach Hause bringen“
Der Haubenkoch Benjamin Parth brachte kürzlich sein erstes Kochbuch heraus
„Stillstand“ mag er nicht. Und
wenn der Gast während der Corona-Pandemie
nicht ins hauseigene
Haubenlokal kommen
kann, muss eben die Haubenküche
zum Gast kommen. Das war
der Ansatz. Entstanden ist die
erste Publikation des Ischgler
Haubenkochs Benjamin Parth,
der seit Jahren in der oberen
Liga der internationalen Kochszene
mitspielt.
Benjamin Parth ist so etwas wie
der „Shooting-Star der Küchenszene“.
Der 32-jährige Ischgler ist
weltoffen, ehrgeizig, hat höchste
Ansprüche an sich selbst und seine
Arbeit und gern einen lustigen
Schmäh parat. Auch ist er äußerst
penibel, wenn´s um Sauberkeit in
der Küche geht. Der Erfolg des
ehemals jüngsten Haubenkochs
kann sich nach wie vor – 13 Jahre
nach dieser besonderen Auszeichnung
– mehr als sehen lassen: Aktuell
ist das Gourmetrestaurant
Stüva im Gourmetführer
„Gault&Millau“ (gültig für 2021)
als bestbewertetes Restaurant Tirols
gereiht, Küchenchef Benjamin
Parth selbst ist der momentan
höchstbewertete Haubenkoch im
Lande mit vier Hauben (18,5
Punkte) im Gault&Millau 2020,
zudem mit fünf Sternen (97 Punkte)
im Guide A la Carte 2020 und
vier Gabeln im aktuellen Falstaff
Restaurantguide. Im September
2018 wurde er zudem vom
Gault&Millau mit dem Titel
„Koch des Jahres 2019“ ausgezeichnet.
„Wollte Fußballer werden“
Wie so viele Jungs, verfolgte Benjamin
Parth in Kindertagen einen
anderen Berufswunsch: „Ich wollte
Fußballer werden. Der Wunsch,
Koch zu werden, reifte in mir erst
im Alter von elf, zwölf Jahren,
nicht zuletzt durch Jamie Oliver,
der zu dieser Zeit so etwas wie der
erste Popstar der Kochszene war“,
erinnert sich Benjamin Parth, der
schmunzelnd anmerkt: „Andere
Kinder musste man vom Fernsehen
wegbringen, mich aus der Küche.
Wenn ich nicht brav war, hab
ich Küchenverbot bekommen.“
40 9. März 2021
Immer einen lockeren Schmäh parat: Spitzenkoch Benjamin Parth.
Der im Hotel der Eltern, dem Hotel
Yscla, aufgewachsene junge
Mann wollte schon früh die Lehrjahre
bei einem der besten Köche
absolvieren. Die Wahl ist auf
Heinz Winkler gefallen. Nach den
Lehrjahren im Chiemgau folgten
einige Auslandsaufenthalte, unter
anderem in Spanien, Dänemark
oder Frankreich. Parth wollte, wie
er betont, Erfahrungen sammeln
und dies auch auf internationaler
Ebene. Recht schnell war für den
erfolgreichen Koch klar, dass der
Ehrgeiz bzw. Sportgedanke im
Vordergrund stehen. Etwas einfach
nur machen, war nie sein
Ding: „Wenn ich etwas mache,
möchte ich etwas besonderes daraus
machen“, gesteht Benjamin
Parth, der wie erwähnt bereits im
Alter von 19 Jahren mit der ersten
Haube ausgezeichnet wurde.
„Man hört jede Nadel fallen“
Angesprochen, was dem Haubenkoch
besonders wichtig ist,
kommt die Antwort wie aus der
Pistole geschossen: „Pünktlichkeit
und Sauberkeit. Bei mir in der Küche
schaut es aus wie in einem OP-
Saal. Wenn es um Sauberkeit geht,
bin ich sehr penibel. Ein Kontrolleur
hat einst gesagt, dass er noch
nie eine solch saubere Küche gesehen
hat“, verrät Benjamin Parth
und ergänzt: „Auch leise muss es
sein. Bei uns hört man jede Nadel
fallen.“ Fachlich gesehen, sieht
Parth seine Stärke in der Zubereitung
von Fisch und Meeresfrüchten
sowie in der „leichten Küche“.
Der Ischgler Koch misst sich jedenfalls
mit den Besten der Besten:
„Wir bewegen uns auf einem
guten Niveau, vielleicht bewegen
sich europaweit hundert oder
zweihundert Restaurants auf diesem
Niveau“, erklärt Parth. Das
Gourmetrestaurant Stüva ist eines
der wenigen Mitglieder der exklusiven
Restaurantvereinigung „Les
Grandes Tables du Monde“. Zudem
ist der Küchenchef Benjamin
Parth im Rahmen der Veröffentlichung
der La Liste 2020 mit dem
„Young Chef Award“ ausgezeichnet
worden – eine Auszeichnung,
die jedes Jahr nur einer Handvoll
Köchen zuteil wird.
Anleitung zum Angeben
Während und vielleicht auch wegen
der Corona-Pandemie ist
Parths erstes, 200 Seiten starkes
Buch unter dem Titel „Angeberküche
für Jedermann“ erschienen.
Darin sind extravagante Gerichte
einfach erklärt, einzelne Arbeitsschritte
zudem bildlich dargestellt.
Kurz und knapp bietet das Kochbuch
„eine Prise Haubenküche für
zuhause“. „Wichtig war mir, dass
die Rezepte einfach umzusetzen
sind und dass die Zutaten zu 95 %
beim Nahversorger erhältlich sind.
Zumindest in einer Stadt sind alle
Zutaten erhältlich“, versichert
Parth. Noch ein klarer Vorteil: Nahezu
alle Rezepte sind in 30 bis 40
Minuten zubereitet und: „Auch
mit hausfrauenüblichen Geräten“,
Foto: Target Group/Jan Hetfleisch
ergänzt Benjamin Parth und: „Alle
Lebensmittel kommen zwei- bis
dreimal vor. Was macht man auch
mit einer halben Avocado?“, zeigt
der Haubenkoch auf. „Es geht darum,
einen ´Haubentouch´ nach
Hause zu bringen“, erklärt Parth.
Erhältlich ist das Werk, das im
Oktober 2020 über den Target
Group Verlag erschienen ist, um
24,90 Euro auf Amazon, im Buchhandel,
in jeder M-Preis-Filiale sowie
über den Yscla-Shop (www.yscla.at/shop).
Vieles wird sich verändern
In Anbetracht an die Corona-Pandemie
sieht Benjamin Parth große
Veränderungen im Anmarsch:
„Vieles wird komplett anders. Es
wird neu. In Europa wird es ein
neues Hotel- und Restaurantleben
geben“, ist er überzeugt. Neu sein
wird auch die Organisation: „Mit
Vorreservierungen wird vieles
komplizierter. Die Hauptaufgabe
wird sein, dass wir Überlegungen
anstreben müssen, dass es nicht zu
kompliziert für den Gast wird.“
Auch für den gewünschten
„Wohlfühlfaktor für den Gast“ sei
zu sorgen, von einer Sache ist Benjamin
Parth des Weiteren überzeugt:
„Qualität wird weiterhin gefragt
sein“ und: „Große Angebote,
um dem Alltag zu entfliehen, wird
es nicht mehr geben. Vielleicht bedeutet
dies einen Aufschwung für
die Restaurants, wenn es die Gegebenheiten
zulassen.“ (lisi)
Der 32-jährige Ischgler Haubenkoch
Benjamin Parth brachte kürzlich sein
erstes Kochbuch heraus. Foto: Zangerl
Mit Herzblut seit 1972 bei der Feuerwehr
Der langjährige Ischgler Feuerwehrkommandant Herbert Jehle erzählt
„Wenn man was gern macht, ist
es keine Arbeit“, sagt Herbert
Jehle, der langjährige Feuerwehrkommandant
der Paznauner
Gemeinde Ischgl. 35 Jahre
lang hatte er diese Funktion inne
– mit dem impuls Magazin
spricht der Träger des Verdienstkreuzes
des Landes sowie der Ehrenringträger
seiner Heimatgemeinde
über schöne Ereignisse
und Katastrophen, die Ischgler
und den Stellenwert der Blaulichtorganisation.
Er selbst bezeichnet sich als „Ureinwohner
Ischgls“. Diese Aussage
trifft wohl auf Herbert Jehle, der
bereits in Ischgl geboren wurde
und sein ganzes Leben hier verbracht
hat, voll und ganz zu. Und,
er hat im Ort sehr viel bewirkt und
war und ist nach wie vor vielseitig
engagiert. Fast sein ganzes Leben
lang ist Herbert Jehle auch Kamerad
der Freiwilligen Feuerwehr
Ischgl. 1972 ist der mittlerweile
65-jährige Florianijünger der
Blaulichtorganisation beigetreten.
„Als wir junge Buben waren, haben
wir gesehen, dass man bei diesem
Verein an Bewerben teilnehmen
darf und viel Technik dahintersteckt,
das hat uns einfach interessiert“,
erinnert sich Jehle. Die
Gemeinschaft und Kameradschaft
waren natürlich auch immer vordergründig.
Von 1983 bis 2017
war der mittlerweile pensionierte
Bankdirektor auch der Kommandant
der Freiwilligen Feuerwehr
Ischgl, ab 2002 auch Abschnittskommandant
im Paznaun. Dass er
diese Funktionen nicht mehr innehat,
liegt nicht im Entscheidungsbereich
von Herbert Jehle.
Im Feuerwehrgesetz ist verankert,
dass Florianijünger ab 65 Jahren
zu den „Feuerwehrmitgliedern der
Reserve“ übergehen müssen. Dass
er diese Funktion jedoch so lange
Zeit ausgeübt hat, verdankt er zwei
Menschen, wie er erzählt: „Dem
früheren Abschnittskommandanten
Franz Tanzer und dem früheren
Kommandanten Pepi Salner –
diese beiden haben mich damals
animiert, Funktionen im Verein
zu übernehmen.“ Der besondere
Dank gilt zudem den Kameraden:
Herbert Jehle war 35 Jahre lang der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr
Ischgl.
Fotos: Elisabeth Zangerl
„Ich habe das Glück gehabt, dass
die Mannschaft und ganz besonders
engagierte und langjährige
Ausschussmitglieder hinter mir
gestanden sind. Eine große Bereicherung
war und viel Erfahrung
sammeln konnte ich durch die
Teilnahme an einer Ausbildungswoche
bei der Berufsfeuerwehr
München“, zeigt sich Jehle dankbar.
Schönes & Katastrophen
Besonders gern erinnert sich Herbert
Jehle an schöne Momente in
seiner „Feuerwehr-Ära“, die natürlich
als Feuerwehrmitglied der Reserve
nach wie vor anhält, zurück:
Beispielsweise im Mai 1983 die
Segnung der Feuerwehrhalle am
neuen Standort oder 1987 die
Austragung des Bezirksnassleistungsbewerbs.
Herbert Jehle ist so
etwas wie ein lebendes Feuerwehr-
Geschichtsbuch, er fährt fort: „Im
Juni 1989 fand in Ischgl ein großes
Ereignis statt – der Landesfeuerwehrbewerb
mit 3.000 Teilnehmern.
In diesem Zuge wurde unser
neuer Tankwagen gesegnet.“
Dass ein solcher dringend notwendig
war, zeigten größere Brände
auf. Im Jahr 1987 etwa gab es einen
Großbrand mitten im Dorf:
„Das war einer der größten Brände.
Die Ursache wurde bis heute
nicht geklärt“, erinnert sich Jehle.
Weitere Brandserien gab es 1989
und 1991 – der Brandstifter dieser
Brände konnte nach Hinweisen
ausfindig gemacht werden. In Anbetracht
an das 1989 gesegnete
Fahrzeug, fällt Herbert Jehle gleich
eine Anekdote ein: „Unser Tankwagen
war über der Norm von förderbaren
Fahrzeugen, in Anbetracht
an die Größe und das Gewicht“
und: „Das haben wir lange
ISCHGL
gehört, da haben sie uns alle lange
geplagt“, erinnert sich Jehle.
Etliche Naturereignisse
Auch bei Naturkatastrophen waren
die ehrenamtlichen Florianijünger
stets im Einsatz. Davon gab
es viele in den vergangenen Jahrzehnten.
Die Lawinenkatastrophe
1999 zum Beispiel: „Hier war die
Feuerwehr jedoch hauptsächlich
für den Gütertransport zuständig“,
stellt Jehle klar. Beim Muren/Hochwasserereignis
2005 war
die Feuerwehr Ischgl im Dauereinsatz,
geholfen wurde oftmals auch
in anderen Gemeinden (zB. 2015
in See, 2016 in Grins/Gurnau).
Dankbar zeigt sich Herbert Jehle
noch heute über die Hilfen anderer
Feuerwehren bei der Naturkatastrophe
2005: „Feuerwehrkatastrophenzüge
aus Südtirol, Osttirol
und Niederösterreich haben
uns unterstützt – diese sind besser
ausgerüstet, versiert und organisiert.
Auch das Bundesheer hat uns
damals sehr unterstützt. Besonders
spürbar war der Zusammenhalt in
der Gemeinde“, des Weiteren bekräftig
Jehle: „Wenn es darauf ankommt,
helfen die Ischgler immer
zusammen.“ Den Stellenwert einer
Freiwilligen Feuerwehr in den
einzelnen Gemeinden stuft Herbert
Jehle als „sehr hoch“ ein:
„Nachbarfeuerwehren haben längere
Anfahrtswege, auch sind
Ortskenntnisse von großem Vorteil.
Besonders im Winter kann es
zudem zu Straßensperren kommen.“
Ein wesentlicher Meilenstein
für die FF Ischgl war natürlich
auch der Umzug ins neue
H.E.L.P. Zentrum im Jahr 2018.
Auch wenn Herbert Jehle bei mehreren
Vereinen aktiv ist, hatte die
Freiwillige Feuerwehr immer Priorität:
„Eines ist besonders wichtig:
Die Familie muss dahinterstehen
und einem den Rücken freihalten.
Sonst funktioniert das nicht“, ist
Jehle, der mit Gattin Emma verheiratet
ist und Vater eines Sohnes
und einer Tochter ist, überzeugt.
Auch Großvater ist Herbert Jehle
– seine beiden Enkel, ein Junge
und ein Mädchen, sind beide
ebenfalls bei der Feuerwehr, erzählt
er stolz …
(lisi)
9. März 2021 41
ISCHGL
Adaptierung des ehemaligen Gemeindeamts und
Das ehemalige Gemeindeamt in
Ischgl, in dem neben dem Kindergarten
und der Kinderkrippe
auch Wohnungen untergebracht
sind, wird in diesem Jahr umfangreich
adaptiert und um
Gruppenräume bzw. einen Turn-
Veranstaltungssaal sowie einen
Freibereich erweitert. Ein weiteres
größeres Vorhaben fällt mit
der Adaptierung des Recyclinghofs
in den abfallwirtschaftlichen
Bereich.
Seit 2010 ist Werner Kurz Bürgermeister
der Gemeinde Ischgl. Besonders
die letzten Monate waren
sehr herausfordernd und kräfteraubend
für die 1.600-Seelen-Gemeinde.
Aber neben all dem Shitstorm,
der Ischgl erreicht hat, gibt’s
auch etliche positive Dinge zu resümieren:
„Es ist uns dank Rücklagen
gelungen, ein ausgeglichenes
Budget für das Jahr 2021 zu erstellen“,
informiert Bürgermeister
Werner Kurz über das rund 9-Millionen-Budget.
Wie alle anderen
Tourismusgemeinden muss auch
Ischgl erhebliche Einnahmenausfälle
hinnehmen, Bgm. Kurz
bringt einen interessanten Vergleich
zur Sprache: „Im Dezember
2019 betrugen die Kommunalsteuereinnahmen
rund 250.000
Euro, im Dezember 2020 nur
42 9. März 2021
mehr 50.000 Euro.“ Dennoch
können die zwei für heuer geplanten
Projekte durchgeführt werden.
Eines der beiden Großprojekte ist
der Umbau des früheren Gemeindeamtes,
in dem mittlerweile der
Kindergarten, die Kinderkrippe
und Mietwohnungen untergebracht
sind. Neben einer thermischen
Sanierung wird das Gebäude
aus dem Jahre 1984 auch barrierefrei
(unter anderem durch einen
Aufzug) ausgestattet, auch
wird der Kindergarten um Gruppenräume
und WC-Anlagen erweitert,
hinzu kommt ein Turnsaal,
der auch als Veranstaltungssaal
genutzt werden kann. In diesem
Rahmen wird auch eine Freifläche
vor dem Gebäude neu gestaltet.
Recyclinghof
Das zweite große Projekt in diesem
Jahr ist der Umbau des örtlichen
Recyclinghofs. Unter anderem
werden die Ein- und Ausfahrtsbereiche
verbreitert, auch
werden an diversen Fraktionen
Adaptierungen vorgenommen.
Summa summarum kostet dieses
Vorhaben rund eine Million Euro.
Geplant ist in diesem Jahr auch
eine Brückensanierung: „Wir sanieren
jedes Jahr eine Brücke – in
diesem Jahr ist es die Nederbrücke
in Mathon, die noch Schäden vom
vergangenen Hochwasserereignis
aufweist“, erklärt Bgm. Kurz. Im
Bereich der Trinkwassererschließung
fließen Gelder in die Behälter
Bodenalpe und Velilltal, zudem
steht die Vergrößerung eines
Hochbehälters für die private Wassergenossenschaft
Mathon an. Auf
Postschließung sorgt für Unverständnis
Gemeinde ist bemüht, die Schließung der letzten Postfiliale im Paznaun zu verhindern
Die geplante Schließung der
Postfiliale Ischgl und der zugleich
einzigen Postfiliale im
Paznaun sorgt für viel Unmut
bei der Bevölkerung und der Gemeindeführung.
Bürgermeister
Werner Kurz ist bemüht, Gespräche
mit der österreichischen
Post AG zu suchen – die Post
wiederum sucht bereits akribisch
nach einem Postpartner.
Die Pläne für den Umbau des ehemaligen Gemeindeamts. Hier sind neben dem Kindergarten und der Kinderkrippe auch
Wohnungen untergebracht.
„Wir suchen aktuell Gespräche
mit der österreichischen Post AG,
dass zumindest ein letztes Postamt
im Paznaun übrigbleibt“, zeigt
sich Bürgermeister Werner Kurz
nicht erfreut über die geplante
Schließung der Postfiliale Ischgl
und: „Es ist für uns nicht nachvollziehbar,
dass diese Filiale nicht
kostendeckend laufen soll, zumal
das Gebäude im Eigentum der
Post steht.“ Der Ansatz in Ischgl
ist klar: „Wir kämpfen jedenfalls
um den Erhalt der Postfiliale
Ischgl, auch der Talverband wird
In Ischgl kämpft man für den Erhalt der örtlichen Postfiliale.
Fotos: Elisabeth Zangerl
dahingehend intervenieren“, so
Ischgls Bürgermeister Werner
Kurz. Der Pressesprecher der
österreichischen Post AG Markus
Leitgeb erklärt auf Anfrage des impuls
Magazins: „Wenn über einen
Zeitraum von drei Jahren ein negatives
Ergebnis in einer Postfiliale
bilanziert wird und auch die Prognose
negativ ist, wird dies zur Regulierungsbehörde
weitergeleitet.
Dies ist keine eigenständige Entscheidung
der Post, diese Entscheidung
trifft die Behörde“ und:
„Ischgl hat leider beides (negative
letzte Jahre samt negativer Prognose)
aufgewiesen, wir sind jedoch
bemüht, mit dem Postamt und der
Bank weiterhin in Ischgl vertreten
zu sein und sind aktuell auf der
Suche nach einem Postpartner.“
Der Post-Pressesprecher versichert:
„Es sollte im Idealfall einen
nahtlosen Übergang geben, vorher
sollte die Postfiliale nicht geschlossen
werden.“
(lisi)
des Recyclinghofs Ischgl
Bgm. Werner Kurz: „Es ist uns dank
Rücklagen gelungen, ein ausgeglichenes
Budget für das Jahr 2021 zu erstellen.“
der Agenda stehen unter anderem
Straßensanierungen, auch die Fertigstellung
des Radwegs – der Abschnitt
Ischgl wird in jedem Fall in
diesem Jahr fertiggestellt.
Leichenkapelle Mathon
In diesem Jahr sollte auch ein Architekturwettbewerb
für eine neue
Leichenkapelle in Mathon starten:
„Nun geht es in die Planungsphase,
ebenso werden Gespräche mit
der Pfarre und der Diözese gesucht“,
erklärt Bgm. Werner Kurz
zum Status quo.
Im Vorjahr wurden neben zahlreichen
Asphaltierungsarbeiten auch
ein neues Fahrzeug für die örtliche
Feuerwehr angekauft, ebenso ein
Radlader für den gemeindeeigenen
Bauhof. Ein größeres Projekt
des Vorjahres war die Sanierung
der Volksschule Ischgl, die rund
70.000 Euro gekostet hat. Auch
wurden im Mehrzweckgebäude, in
dem unter anderem der Tourismusverband
untergebracht ist,
Wohnungen, die im Eigentum der
Gemeinde stehen, adaptiert. Was
der Gemeinde Ischgl besonders
wichtig ist, ist die Unterstützung
der heimischen Landwirte. Vielleicht
ist das auch mit ein Grund
dafür, dass Ischgl eine der wenigen
Gemeinden in Tirol ist, in der die
Zahl der aktiven Landwirte nicht
rückläufig ist.
(lisi)
ISCHGL
Die Silvretta Therme befindet sich aktuell in der Bauphase, die Fertigstellung soll
im Spätherbst 2022 erfolgen.
Fotos: Elisabeth Zangerl
Therme gut im Zeitplan
In einer dreijährigen Bauzeit
realisiert die Silvrettaseilbahn
AG das Mega-Projekt „Silvretta
Therme“. Die Fertigstellung erfolgt
im Spätherbst 2022.
Im September 2019 erfolgte der
Spatenstich für die Silvretta Therme,
ein rund 60 Millionen Euro
teures Projekt der Silvretta Seilbahn
AG. Diese Investition ist zudem
die größte Einzelinvestition,
die das Ischgler Seilbahnunternehmen
in seiner Firmengeschichte
getätigt hat. Das viergeschossige
Objekt umfasst auch eine Tiefgarage,
untergebracht sind die Therme
samt Innen- und Außenbecken
sowie Saunalandschaft, auch ein
Gastrobereich und ein Fitnesscenter.
Darüber hinaus noch ein Veranstaltungssaal
und als besonderes
Highlight ein Eislaufplatz, der im
ersten Geschoss rund um das Gebäude
verläuft. Geplant wurde das
Projekt von der ARGE Wimreiter
& Krieger, SSAG-Vorstand Günther
Zangerl erklärt auf Anfrage
des impuls Magazins: „Wir liegen
sehr gut im Zeitrahmen und im
Wesentlichen auch im Kostenrahmen.“
Eröffnet wird die Silvretta
Therme pünktlich zum Start der
Wintersaison 2022/23. (lisi)
9. März 2021 43
Moderne Heimat
in den Alpen
Theodor Pichler und Melanie
Berkhofer sagten dem baufälligen
Wohnen adé und heißen
heute in ihrem neu errichteten
Alpenheim im Herzen des
schneereichen Ischgls willkommen:
Familie und Freunde ebenso
wie Gäste aus der Ferne.
Mit freundlicher Unterstützung der
www.oppl.at
Jahrelang ärgerten sich Theo Pichler
und seine Partnerin Melanie
Berkhofer über Baufälligkeiten in
ihrem Zuhause in Ischgl. Das 60
Jahre alte Haus hatte der Ischgler
Theo von seiner Familie geerbt
und gemeinsam mit Melanie bezogen.
Doch die viele Zeit und die
regelmäßigen Investitionen, die
das Haus dem Paar abverlangte,
machten schnell klar: „Das Haus
war einfach nicht mehr zeitgemäß.“
Als dann auch noch Sohn
Manuel geboren war, wurde zu alledem
auch noch der Platz knapp
– und der Handlungsbedarf immer
größer. „Endgültig gefasst
wurde der Entschluss, das Haus
abzureißen und ein neues zu bauen,
als unser zweites Kind, Tochter
Melissa, 2015 zur Welt kam“, erinnert
sich die 36-jährige Melanie.
Gut Ding braucht Weile
„Doch von der Idee bis zum Einzug
sollten noch weitere fünf Jahre
vergehen“, erzählen Theo und Melanie.
Ein derart umfangreiches
Vorhaben wie das ihrige lässt sich
aber natürlich auch nicht von heute
auf morgen umsetzen. Denn zuallererst
waren so einige bürokratische
Hürden zu überwinden und
eine Phase intensiver Planung zu
durchlaufen. Das Ursprungsgebäude
sollte zur Gänze abgetragen
und ein neues Wohnhaus mit Privat-
und Vermietungsräumlichkeiten
errichtet werden – so der wach-
Ausführung der Baumeisterarbeiten:
Bauleitung:
Städlen 351 | 6555 Kappl | T +43 (0)650 3500654 Städlen 351 | 6555 Kappl | T +43 (0)650 3500654
44 9. März 2021
sende Traum der damals angehenden
Häuslbauer.
Im Jahr 2020 war es dann endlich
so weit. Im Mai 2020 erfolgte der
Startschuss, jedoch nicht mit einem
typischen Spatenstich, sondern
mit dem Abriss von Theos Elternhaus.
„Das war eine große Herausforderung“,
erzählt Theo, dessen
berufliche Laufbahn ihn vom
Taxifahren in Ischgl über seine
Hausmeistertätigkeit zur Privatvermietung
führte. Ein Loch von
1.500 m³ musste ausgehoben werden“,
ergänzt Melanie, die eigentlich
aus Pettneu am Arlberg
stammt, und betont: „Für die
Grabarbeiten, um das alte Haus zu
entfernen, brauchten wir einen
ganzen Monat.“
Von tief bis hoch hinaus
Betrachtet man heute das sechs
Stockwerke stolze Ischgler Alpenheim,
so weiß man: Der Aufwand
hat sich gelohnt. Denn nachdem
das alte Haus vollständig abgerissen
war, wich das enorme Loch, das
es hinterlassen hatte, nach und
nach einem modernem Mehrparteienhaus,
das allen Ansprüchen
gerecht wird. Dezent und unaufdringlich
schmiegt sich die leicht
graue Fassade seit Dezember 2020
in ihre Nachbarschaft und beheimatet
dabei hinter hochwertigsten
Verglasungen ein wahres Wohnparadies
mit vielerlei Annehmlichkeiten
für Bewohner und Besucher.
Theos Bruder bewohnt seit Fertigstellung
des Gebäudes das Obergeschoss.
„Unser Bereich erstreckt
sich über eineinhalb Stockwerke
und ist 100 Quadratmeter groß“,
freuen sich Melanie und Theo
über ihr neues Familiendomizil,
das sie im Dezember 2020 beziehen
konnten. Während der ‰
Bmstr. Ing. Arnold Geiger
STATIK & TRAGWERKSPLANUNG
6525 Faggen 84/2 | +43 676 76 30 065 | office@ag-statik.at
9. März 2021 45
Bauarbeiten lebten sie gemeinsam
mit den Kindern Manuel und Melissa
– und den Hunden Carlo und
Kira – zur Untermiete in einem
Apartmenthaus. Heute sind sie
selbst Privatvermieter, denn neben
den beiden privaten Wohnungen
beheimatet ihr Alpenheim Ischgl
vier moderne Apartments: „Insgesamt
haben wir 18 Betten.“
Alpiner Luxus
So manches Detail wird Skiurlauber
und Sommergäste bald im
Hause Pichler und Berkhofer begeistern.
Ein eigener Personenlift
führt direkt von der Garage in die
Wohnungen: „Die Gäste können
mit dem Lift nur in ihren persönlichen
Bereich fahren. Wir als Vermieter
können alle Stockwerke
über den Lift erreichen.“ Am
meisten freut sich Theo dabei, dass
er nicht länger die Autos händisch
vom Schnee befreien müssen:
„Endlich haben wir eine Garage.
Insgesamt haben wir Stellplätze
für alle Autos von den Gästen und
Privat.“
Auch sonst hat das Haus alles unter
einem Dach vereint: „Im Erdgeschoss
haben wir die Rezeption
für unsere Vermietung und einen
schönen Eingangsbereich. Der
Skiraum und die Garage sind
ebenerdig und es gibt einen großen
Keller mit ausreichend Lagermöglichkeiten.“
Außerdem gibt es
zwei Büros, einmal für private Angelegenheiten
und einmal für die
Vermietung. Am besten gefällt den
Hausbesitzern jedoch der Ausblick
vom Balkon, wie der 45-jährige
Theo erklärt: „Auf unserem Panoramabalkon
mit Glasgeländer bin
ich am liebsten. Der Ausblick von
dort ist herrlich.“
Lage, Lage, Lage
Die Lage spricht für sich. Tatsächlich
genießt man von allen Wohnungen
aus eine atemberaubende
Aussicht auf das Dorf. „Wir sind
außerdem nur wenige Minuten
vom Zentrum von Ischgl entfernt
und auch sonst haben wir alles in
Reichweite“, weiß Hausherrin
Melanie zu schätzen, die den Vormittag
– wenn die Kinder in der
Schule und Theo beschäftigt sind
– gerne für ausgedehnte Spaziergänge
mit den Hunden nutzt.
Garten gibt es beim Haus keinen,
doch wer so viel Natur rundherum
in Greifweite hat, der muss hier
trotzdem nichts vermissen.
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