Leitlinienmethodenreport zur S3-Leitlinie „Aszites, spontan ... - DGVS
Leitlinienmethodenreport zur S3-Leitlinie „Aszites, spontan ... - DGVS
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tenlage wurden aufgrund der klinischen Erfahrung der Experten<br />
„soll“- oder „sollte“-Empfehlungen ausgesprochen. Diese 5 Empfehlungen<br />
wurden mit jeweils 100 % Konsens verabschiedet.<br />
Der gesundheitliche Nutzen für den Patienten sowie Nebenwirkungen<br />
und Risiken wurden berücksichtigt und flossen bei<br />
der Empfehlungsstärke mit ein. In diesen Fällen ist dies im dazugehörigen<br />
Kommentar vermerkt.<br />
b) Konsensfindung<br />
Alle in den Arbeitsgruppen entwickelten Empfehlungen/Statements<br />
wurden zunächst in einem E-Mail-Verfahren an alle<br />
AG-Leiter und Koordinatoren <strong>zur</strong> Diskussion geschickt. Verbesserungsvorschläge<br />
nach einer kritischen Durchsicht waren ausdrücklich<br />
erwünscht und wurden nach interner Diskussion in<br />
den Arbeitsgruppen eingearbeitet. Die überarbeiteten Empfehlungen/Statements<br />
wurden bei einem Treffen der Steuergruppe<br />
(AG-Leiter und Koordinatoren) erneut besprochen und für die<br />
folgende Abstimmung im Delphi-Verfahren finalisiert.<br />
Unter Nutzung des TMF-<strong>Leitlinie</strong>n-Entwicklungsportals wurde<br />
anschließend ein anonymisiertes Delphi-Verfahren durchgeführt.<br />
Jeder Teilnehmer des <strong>Leitlinie</strong>nprojekts wurde aufgefordert,<br />
sich passwortgeschützt auf dem Portal anzumelden und<br />
an der Delphi-Runde teilzunehmen. Bei diesem Abstimmungsverfahren<br />
wurden alle Empfehlungen/Statements und Kommentare<br />
vorgestellt; die Evidenzklassifizierungen und die<br />
Empfehlungsgrade waren hierbei bereits vermerkt. Die Teilnehmer<br />
des <strong>Leitlinie</strong>nprojekts hatten 3,5 Wochen Zeit, an der<br />
Befragung teilzunehmen.<br />
Die Bearbeitung jedes Statements musste mit den Antwortmöglichkeiten<br />
„Einverstanden“ bzw. „Nicht einverstanden“<br />
abgeschlossen werden. Wurde das Feld „Nicht einverstanden“<br />
gewählt, so war die Eingabe eines Kommentars bzw. Änderungsvorschlags<br />
obligat.<br />
Die Teilnahmerate bei der Delphi-Runde betrug 70%. Einzelne<br />
Personen, die nicht an der systematisierten Delphi-Runde teilnahmen,<br />
gaben ihre Rückmeldung bzw. ihr Einverständnis direkt<br />
an die Koordinatoren. Die Auswertung der Befragung inklusive<br />
der Anmerkungen zu den einzelnen Empfehlungen/<br />
Statements wurde den Koordinatoren und den AG-Leitern zugeschickt.<br />
Die AG-Leiter hatten daraufhin die Möglichkeit, die<br />
Kommentare zu berücksichtigen, intern in den Arbeitsgruppen<br />
zu diskutieren und die Empfehlungen/Statements anzupassen.<br />
Am 18. September 2010 fand die Konsensuskonferenz in Stuttgart<br />
statt. Da im Vorfeld die Empfehlungen/Statements mehrfach<br />
diskutiert wurden und kritische Punkte bei der Überarbeitung<br />
bereits berücksichtigt wurden, wurde auf die Möglichkeit von<br />
AG-internen Treffen am Vormittag vor der Konsensuskonferenz<br />
verzichtet. Neben der inhaltlichen Moderation der Konsensuskonferenz<br />
durch Herrn Prof. Gerbes, München, und Herrn Prof.<br />
Sauerbruch, Bonn, wurde die methodische Moderation durch<br />
Frau Dr. Muche-Borowski, AWMF, geleitet. Im Laufe der Konsensuskonferenz<br />
stellten die AG-Leiter die Empfehlungen/Statements<br />
ihrer AG vor. Ergaben sich bei der begleitenden Diskussion im<br />
Plenum noch Änderungswünsche, so wurden diese eingefügt.<br />
An der Konsensuskonferenz nahmen 18 abstimmungsberechtigte<br />
Personen teil. Die Abstimmung über die Empfehlungen/<br />
Statements erfolgte durch Handzeichen. Über alle Empfehlungen/Statements<br />
wurde abgestimmt. Die Abstimmungsergebnisse<br />
wurden protokolliert. Zu jeder Empfehlung in der <strong>Leitlinie</strong><br />
wurde das Abstimmungsergebnis als Prozentwert angegeben;<br />
hierbei wurden Enthaltungen wurden nicht mitgerechnet. Bei<br />
der Abstimmung von 6 Empfehlungen gab es je eine Enthal-<br />
<strong>Leitlinie</strong> 785<br />
tung. Alle Empfehlungen der <strong>Leitlinie</strong> wurden entweder mit<br />
100% oder 94,4% konsentiert. Es gab keine Empfehlung, die<br />
nicht mit einem Konsens verabschiedet wurde.<br />
c) Begutachtungsverfahren<br />
Nach der Konsensuskonferenz wurde das <strong>Leitlinie</strong>nmanuskript<br />
durch die Koordinatoren und die AG-Leiter zusammengestellt.<br />
Der <strong>Leitlinie</strong>ntext wurde allen <strong>Leitlinie</strong>nteilnehmern <strong>zur</strong><br />
Durchsicht zugeschickt. Ebenfalls wurde das finale Manuskript<br />
an die beteiligten Fachgesellschaften mit der Bitte um Stellungnahme<br />
und Autorisierung gesandt. Zusätzlich erfolgte eine kritische<br />
Durchsicht durch den <strong>Leitlinie</strong>nbeauftragen der <strong>DGVS</strong>,<br />
Herrn Professor Dr. Zeuzem, Frankfurt.<br />
7. Generelle Anwendbarkeit/Anwendbarkeit im deutschen<br />
Gesundheitssystem<br />
!<br />
Gesundheitsökonomische Aspekte wurden im Rahmen der<br />
<strong>Leitlinie</strong> nicht umfassend bearbeitet. Die explizite Berücksichtigung<br />
der verursachten Kosten erfolgte nicht. Die verursachten<br />
Kosten wurden jedoch indirekt bei der Kosten/Nutzen-Beurteilung<br />
mit bewertet.<br />
Eine Erstellung von Qualitätsindikatoren erfolgte nicht.<br />
Angabe zu verschiedenen Versorgungsbereichen: Die <strong>Leitlinie</strong><br />
enthält Statements/Empfehlungen, die sich auf die ärztliche<br />
Versorgung von Patienten im stationären und ambulanten Bereich<br />
beziehen. Die Diagnostik und Therapie von Aszites, <strong>spontan</strong><br />
bakterielle Peritonitis und hepatorenalem Syndrom betrifft<br />
vorrangig internistisch und hausärztlich tätige Kollegen. Thematische<br />
Überschneidungen liegen in den Bereichen der Chirurgie,<br />
Pathologie, Infektiologie, Nephrologie, Ernährungsmedizin<br />
und Radiologie.<br />
Angaben, welche Maßnahmen unzweckmäßig oder obsolet erscheinen<br />
wurden gemacht, wo dies erforderlich erschien.<br />
Angaben <strong>zur</strong> systematischen Nachvollziehbarkeit: Die behandelten<br />
Fragestellungen wurden thematisch gegliedert in 5 Kapiteln<br />
der <strong>Leitlinie</strong> abgehandelt. Nach den Statements/Empfehlungen<br />
folgen direkt die Kommentare, in denen Erklärungen<br />
und Erläuterungen zu finden sind. Ebenfalls sind hier die Literaturstellen<br />
angegeben, die nach kritischer Bewertung als Evidenzbasis<br />
herangezogen wurden.<br />
Bei Optionen von therapeutischen Maßnahmen erfolgte eine<br />
Wertung.<br />
8. Implementierungskonzept<br />
!<br />
Die <strong>S3</strong>-<strong>Leitlinie</strong> <strong>„Aszites</strong>, <strong>spontan</strong> bakterielle Peritonitis, hepatorenales<br />
Syndrom“ wird in der Zeitschrift für Gastroenterologie,<br />
der Fachzeitschrift der <strong>DGVS</strong>, abgedruckt und somit bei<br />
allen Mitgliedern der Fachgesellschaft bekannt gemacht. Zusätzlich<br />
wird die <strong>Leitlinie</strong> als PDF-Dokument auf der Homepage<br />
der <strong>DGVS</strong> kostenlos zum „Download“ allen interessierten<br />
Personen <strong>zur</strong> Verfügung stehen. Ebenfalls wird die <strong>Leitlinie</strong><br />
auf der Homepage der AWMF kostenfrei einsehbar sein.<br />
Zudem wird der Inhalt der <strong>Leitlinie</strong> von den Koordinatoren<br />
und AG-Leitern des <strong>Leitlinie</strong>nprojekts bei anstehenden Kongressen<br />
und Workshops (z.B. Jahrestagung der <strong>DGVS</strong> 2011)<br />
dem Fachpublikum vorgestellt werden. Auf Wunsch wird eine<br />
Präsentation der <strong>Leitlinie</strong>ninhalte auch bei interessierten<br />
Patientengruppen stattfinden.<br />
Gerbes AL et al. <strong><strong>Leitlinie</strong>nmethodenreport</strong> <strong>zur</strong> <strong>S3</strong>-<strong>Leitlinie</strong>… Z Gastroenterol 2011; 49: 780 –787<br />
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