Seite 1 - Franz Thews
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Liebe Freunde der <strong>Thews</strong>-News<br />
Liebe Freunde der TCM,<br />
<strong>Seite</strong> 1<br />
wie oft hören wir: „Habe auch schon mal Akupunktur bekommen“. Dieser Satz steht als Alleinstellungsmerkmal für<br />
alternative Medizin. Wurde wirklich Akupunktur durchgeführt oder nur Nadeln gestochen? Welch eine Spitzfindigkeit in<br />
diesen Worten…<br />
Ich könnte es auch anders formulieren. Ich habe auch schon mal einen Kuchen gemacht, war der aber wirklich<br />
gelungen?<br />
Im Rahmen der Traditionellen Chinesischen Medizin mit Schwerpunkt im Bereich der Akupunktur gibt es viele, die<br />
mitmischen wollen oder denken es zu müssen. Wie in jedem Bereich gibt es jedoch unterschiedliche Niveaus.<br />
Die erste Stufe<br />
Zuerst dürfte wohl die Akupunktur nach dem Motto „Da wohs weh tut“ gelten. Diese einfach, nicht immer wirkungslose<br />
Akupunktur hat seine Berechtigung und auch Anhänger. Im Chinesischen könnten wir das Ganze auch als Ah Shi-<br />
Stechen bezeichnen.<br />
Die zweite Stufe<br />
ist das Kennenlernen und Verstehen von Akupunkturpunkten im Rahmen der TCM. Dies müssen in Beziehung zum<br />
Meridian gesetzt werden und so ergeben sich sehr komplexe Lehrinhalte.<br />
Die dritte Stufe<br />
Die chinesische Medizin kennt eine eigene Pathologie und Physiologie. Im Rahmen der TCM müssen diese dargestellt<br />
werden und in ein logisches Konzept überführt werden. Da gibt es zum Beispiel die Liu Yin und das Zang Fu System zu<br />
erlernen und zu begreifen.<br />
Vierte Stufe<br />
Ein medizinisches System welches über 2200 Jahre alt ist, kennt viele Teilbereiche und Theorien. Diese gibt es kennen<br />
zu lernen, abzuwägen und im richtigen Fall anzuwenden. Nicht immer einfach, da viele dieser Konzepte<br />
widersprüchlich erscheinen.<br />
Fünfte Stufe<br />
Hier geht es nicht mehr um Kennen, sondern um Können. Können steht über Kennen, oder wie die Chinesen es sagen:<br />
„Wiederholung ist die Mutter der Weisheit.“<br />
In diesem Sinne wünsche ich viel Erfolg beim Studium, sowie bei der täglichen Arbeit mit und am Patienten.<br />
Ihr<br />
<strong>Franz</strong> <strong>Thews</strong><br />
Konzepte der Psychosomatik in der TCM<br />
Konzepte der Psychosomatik in der TCM<br />
In der Chinesischen Medizin herrscht ein Dualismus in allen Dingen. So sieht man<br />
nicht nur das eine, sondern beobachtet die zwei Dinge:<br />
• hell – dunkel<br />
• Tag – Nacht<br />
• Yin - Yang<br />
Dies kann der Therapeut in seinen Überlegungen auch auf die körperlichen Aspekte<br />
des Leidens übertragen und wir finden hier die:<br />
• psycho - somatik
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Jedoch ist das keine Einbahnstraße, es kann auch in die andere Richtung diskutiert werden:<br />
• somato - psyche<br />
Weiter könnten wir diskutieren:<br />
• psycho – somatisch<br />
• psycho – emotionale<br />
• psycho – vegetative<br />
• psycho – mentale<br />
Störungen.<br />
Positive Gefühle unseres Daseins werden Zhi genannt. In Anspielung an die fünf Wandlungsphasen, werden hier<br />
meistens fünf Gefühlsausdrücke dargestellt.<br />
Zhi: wie sich etwas im Körper auswirkt<br />
Negative Gefühle nennt man in der chinesischen Medizin Qing, hierbei ist allerdings schon der Affekt, der Leidensdruck<br />
gemeint.<br />
Qing : Gefühle, Empfindungen<br />
Oft treten beide Kategorien kombiniert auf.<br />
Erkrankungen dieser Art sind sehr häufig und weit stärker im Bewusstsein der Bevölkerung verankert.<br />
Wir finden das in den Sätzen wieder:<br />
• Du bist ja verrückt<br />
• Ich bin nicht in meiner Mitte<br />
• Ich fühle mich nicht so wohl, bin wohl etwas gedrückt<br />
In der Chinesischen Medizin verwendet man folgende Begriffe:<br />
• Jing Shen, steht für mental bedingte Erkrankungen<br />
• Qing Zhi, Ausdruck der Emotionen, steht für die pathologischen Zustände der Emotionen<br />
Konzept der Entstehung<br />
Wenn Gefühle zu lange andauern und nicht verarbeitet werden können, kommt es zu einer Störungen des<br />
harmonischen Qi-Flusses.<br />
Es kommt hierbei zu einer<br />
• Leber-Qi-Stagnation<br />
Wenn die sieben Emotionen, Qing in Unordnung geraten, werden auch die fünf Emotionen, Zhi in Mitleidenschaft<br />
gezogen.<br />
Folgende klinische Manifestationen sind möglich:<br />
• Reizbarkeit<br />
• Nervosität<br />
• Unruhe<br />
• Gestresst<br />
• verwirrte Sprache<br />
• Depressive Verstimmung<br />
• Melancholie<br />
• Angst<br />
o Prüfungsangst<br />
• Schlaflosigkeit<br />
• Schlafstörungen<br />
• Vergesslichkeit<br />
• Demenz<br />
• Schläfrigkeit<br />
• Introvertiertheit<br />
o übergroße Ängstlichkeit u. Schüchternheit<br />
o die Personen können nicht das tun, was sie eigentlich wollen<br />
o sie können nicht schlafen<br />
o nicht weinen, oder lachen<br />
o sich nicht ausdrücken
Psycho-somatische Manifestationen<br />
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Es gibt eine ganze Vielzahl von Symptomen, hier eine kleine Auswahl:<br />
• kein Interesse am eigenen Leben<br />
o Null-Bock<br />
• keine Zukunft haben / sehen<br />
• nicht mehr viel Leben vor sich haben<br />
• viel Grübeln ohne zu handeln<br />
• Null-Bock - ihnen ist alles egal<br />
• sie sind so enttäuscht von sich, dass sie ihre eigenen Fehler überbewerten<br />
• sich selbst runterziehen<br />
• negative Gedanken bestimmen den Alltag<br />
• murmelnde Selbstgespräche<br />
Diese Symptome können jeden in jedem Alter ereilen, jedoch kamen sie bei älteren Leuten früher häufiger vor als bei<br />
jungen Menschen. Diese leiden aber auch heute oftmals schon in der Schule an ähnlichen Symptomen.<br />
Zu nennen sind hier:<br />
• Schulangst<br />
• Schulversagen<br />
• Lernstörungen aufgrund von<br />
o Konzentrationsmangel<br />
o Vergesslichkeit<br />
o leichte Ablenkbarkeit<br />
Symptome gehen mit:<br />
• Sorgen<br />
• Kummer<br />
• Unglücklichsein<br />
• Depressionen<br />
einher.<br />
Abgesehen von den schon beschriebenen Symptomen auch bei Schmerzpatienten auftreten.<br />
Selbst wenn es einen chronischen Schmerzpatienten mal besser geht, denkt er noch oft negativ darüber nach, was ist<br />
– wenn die Schmerzen wieder kommen.<br />
Der Begriff des Geistes in der TCM<br />
Die Vorstellung des Geistes, chinesisch Shen war vor einigen 1000 Jahren die eines unsichtbaren Körpers.<br />
Die TCM leiht sich den Begriff des Geistes also nur aus, um unlogisches, irrationales Verhalten zu erklären. Gesunde<br />
Menschen verhalten sich nicht irrational und unlogisch. Der Begriff des Geistes wird im klinischen Sinne nur für<br />
drastische Fälle verwendet. Geisterpunkte haben den Effekt, psychische und mentale Probleme zu heilen.<br />
Dämonenpunkte<br />
Dämonenpunkte wurden von Sun Si Miao definiert. Er stellte 13 Dämonenpunkte, chinesisch Gui Xue auf.<br />
Meist werden jedoch weit mehr als nur diese 13 Akupunkturpunkte vorgestellt.<br />
Die hier insgesamt 17 Geisterpunkte stammen alle aus den Klassikern und sind:<br />
• Du Mai 16, 23, 24, 26<br />
• Ren Mai 1, 24<br />
• Lu11, Di 11<br />
• Mi 1<br />
• Pe 5, 7<br />
• Ma 6, 17<br />
• Gb 34<br />
• Le 2<br />
• Bl 62<br />
• und der Extrapunkt unter der Zunge zwischen den beiden Zungenvenen.<br />
Alle diese Punkte können genadelt und gemoxt werden, solange man das Gefühl hat, dass hinter der sichtbaren<br />
Erkrankung psycho-somatische Probleme stecken.
Du Mai 24 oft bei Lernstörungen<br />
Ma 6 wird sehr oft benutzt bei Schlafstörungen<br />
Pe 5 bei Lernstörungen<br />
Mi 1 bei Schlafstörungen<br />
Wu Xin Zhen<br />
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Auch genannt die fünf Zentren-Nadelung oder die Fünf-Herzen-Therapie.<br />
Diese Methode wird angewendet bei Enttäuschungen, dem Gefühl verlassen zu sein, sowie depressive Verstimmungen.<br />
Es werden genadelt:<br />
• Du 20<br />
• Pe 8<br />
• Ni 1<br />
Si Guan Xue<br />
Si Guan Xue wird in der westlichen Literatur oft als:<br />
• die vier Tore<br />
• vier Pforten<br />
• vier Öffner<br />
• vier Ärzte-Nadel<br />
bezeichnet.<br />
Hierbei werden die Akupunkturpunkte<br />
Di 4, chinesisch He Gu<br />
Le 3 , chinesisch Tai Chong<br />
beidseitig genadelt.<br />
Perfekte Kombination für selektive Wahrnehmungsstörungen.<br />
Diese Kombination holt geistig-mentale Probleme ins Bewusstsein. Hier habe ich sehr viele Anekdoten erlebt, die es<br />
sicher wert sind, einmal in Zukunft aufgeschrieben zu werden. Diese Kombination leistet einen großen Beitrag bei<br />
selektiver Wahrnehmungsstörungen.<br />
Die Geister weinen lassen<br />
Wir kennen zwei Methoden:<br />
• Lu 11<br />
oder in Kombination von<br />
• Lu 11 und Mi 1<br />
Diese Methode zielt darauf ab, die Geister aus ihren Löchern zu vertreiben.<br />
Benutzt werden beidseitig Lu 11 und Mi 1.<br />
Diese Punkte werden gemoxt. Normalerweise führen psychische Störungen zu einer Leber-Qi-Stagnation und sanfte<br />
Wärme bewegt das Qi.<br />
Eine andere Erklärung wäre:<br />
Sollten die Probleme auf den Nägeln brennen, kann diese Technik dazu Verwendung finden, diese Auszusprechen.<br />
Behandlung des 2. Astes der Blasenleitbahn<br />
Besonders wichtig sind folgende Akupunkturpunkte:
• Bl 42<br />
• Bl 44<br />
• Bl 47<br />
• Bl 49<br />
• Bl 52<br />
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Hierbei wird meist von Bl 41 bis Bl 53, diese liegen auf dem äußeren Blasen-Ast mittels:<br />
• Seven star needle<br />
• Gua Sha Fa<br />
• Bang Guan<br />
bearbeitet.<br />
Die Moxa-Zigarre wird bei sensiblen Personen, denen auch die obigen Methoden zu weh tut, angewandt. Hierbei wird<br />
als Isolation ein Blatt Papier auf den Rücken gelegt und der Blasen-Ast mit der Zigarre langsam betupft.<br />
Xian, ein Unsterblicher<br />
Xian, ein Unsterblicher<br />
Xian bezeichnet ein Wesen in der chinesischen Mythologie, das<br />
körperliche Unsterblichkeit erlangt hat, über die " Welt des Staubs "<br />
erhaben ist und über vielerlei magische Fähigkeiten verfügt.<br />
Der Daoismus kennt verschiedene Wege, dem Körper jene reinen<br />
Energien wiederzugeben, die er gemäß der daoistischen Lehre bei der<br />
Geburt besessen hat, und dadurch Unsterblichkeit zu erlangen.<br />
Es gibt und gab viele Wege diese Ziel zu erreichen oder anzustreben:<br />
• Die einen versuchen auf alchemistischem Weg, ein Elixier des ewigen<br />
Lebens herzustellen, chinesisch Wai Dan<br />
• andere erlangen diese durch Hygieneübungen, Atemübungen,<br />
chinesisch Xing Qi, Fuqi, Dai Xi)<br />
• weitere praktizieren Gymnastik, chinesisch Dao Yin<br />
• andere wieder erlangen die Unsterblichkeit durch Sexualpraktiken,<br />
chinesisch Fang Zhong Shu<br />
• zudem gibt es auch in China das Fasten, chinesisch Zhai<br />
• und zum Schluss die Meditation, chinesisch Qi Gong<br />
In der daoistischen Literatur begegnet man verschiedenen Typen von Unsterblichen.<br />
Der große Alchemist Ge Hong führt drei an:<br />
• himmlische Unsterblichkeit<br />
• irdische Unsterblichkeit<br />
• und solche Unsterbliche, die sich vom Leichnam lösen<br />
Die Unsterblichkeit bedeutet in spiritueller Hinsicht in der chinesischen Kultur die Freiheit von Raum und Zeit und von<br />
Leben und Tod.<br />
In der chinesischen Mythologie werden die Unsterblichen als Wesen beschrieben, die Fern der Welt im Verborgenen<br />
leben, zum Beispiel in Höhlen und in den Bergen.<br />
Sie beherrschen Regen und Wind, gehen durch Feuer ohne zu verbrennen, durch Wasser ohne benässt zu werden und<br />
steigen zu den Wolken hinauf.<br />
Einige von ihnen besitzen Flügel oder reiten auf Kranichen, Drachen und Fischen. Sie beherrschen das Yin und Yang,
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Zeit und Raum und wissen um die Zukunft. Sie ernähren sich von Qi, Wolken, Blumen, Getreide und Kräutern und<br />
beherrschen die Heilkunst.<br />
Ihre Erscheinung ist meistens ungewöhnlich, so haben sie oft lange Ohren und viereckige Pupillen und sie werden<br />
gleichermaßen männlich wie weiblich dargestellt.<br />
In der chinesischen Kunst erscheinen häufig Symbole der Unsterblichkeit:<br />
• Kranich<br />
• ein knorriger Stab<br />
• Pfirsich<br />
• Kiefern<br />
• der Pilz der Unsterblichkeit<br />
Weiter könnten wir diskutieren:<br />
• psycho – somatisch<br />
• psycho – emotionale<br />
• psycho – vegetative<br />
• psycho – mentale<br />
Die Fuchsfee<br />
Fuchsfee<br />
Die Fuchsfee auf chinesisch H ǔ Li Jīng oder Fuchsgeist ist ein Wesen<br />
aus der chinesischen Mythologie.<br />
Fuchsfeen sind die Geister von Füchsen, die verwandt sind mit den<br />
europäischen Feen, den japanischen Kitsune und den koreanischen<br />
Kumiho. Sie können sowohl von guter als auch von böser Natur sein.<br />
In der chinesischen und japanischem Mythologie wird gemeinhin<br />
angenommen, dass alle Dinge in der Lage sind, menschliche Formen<br />
anzunehmen, magische Kräfte zu besitzen oder Unsterblichkeit zu<br />
erlangen, vorausgesetzt diese Dinge haben die nötige Energie dafür<br />
aufgesogen. Zu diesen Energien gehört zum Beispiel der<br />
menschliche Atem oder die Essenz des Mondes bzw. der Sonne.<br />
Die Fuchsgeister, die den Menschen in Sagen und Legenden<br />
begegnen, sind meistens junge und schöne Frauen. Eine der<br />
bekanntesten Fuchsgeister der chinesischen Mythologie war Da Ji,<br />
die bezaubernde Tochter eines Generals. Sie wurde genötigt einen<br />
grausamen Tyrannen zu ehelichen. Ein neunschwänziger Fuchsgeist<br />
bemächtigte sich ihrer Seele und sie passte sich der Grausamkeit<br />
ihres unliebsamen Gatten an, woraufhin das Paar eine lange<br />
Dynastie voller Brutalität und totalitärer Macht ins Leben rief. Der<br />
Fuchsgeist, der das Mädchen zur Fuchsfee machte, wurde ihr später<br />
wieder ausgetrieben.<br />
Viele solcher Geschichten über Fuchsgeister, die meistens auf ein Liebesabenteuer zwischen einer Fuchsfee und einem<br />
jungen Mann hinauslaufen kann man in Märchen- und Sagensammlungen finden. In solchen Geschichten werden<br />
Füchse als Wesen mit menschlichen Emotionen dargestellt, die sogar in Form einer Frau den Mann heiraten und Kinder<br />
gebären können. Viele dieser Geschichten wurden von chinesischen Gelehrten geschrieben und einige Sinologen<br />
deuten diese Erzählungen als Kompensation zum in erotischer Hinsicht frustrierenden Alltag der Gelehrten.<br />
Eine Frau, die den Ehemann von der <strong>Seite</strong> seiner Gattin lockte wurde oft als Fuchsfee bezeichnet, was in diesem Fall<br />
aber eher abwertend gemeint war und mit dem europäischen Wort Vamp vergleichbar ist.<br />
www.wickipedia.de
Chinesische Flagge<br />
sie von Mao Zedong kategorisiert wurden:<br />
• Arbeiter<br />
• Bauern<br />
• Kleinbürgertum<br />
• patriotische Kapitalisten<br />
Auch die abgebildeten Farben auf der chinesischen Flagge:<br />
• Rot<br />
• Gold<br />
haben eine symbolische Bedeutung.<br />
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Chinesische Flagge<br />
Das Design der chinesischen Flagge besteht aus einem<br />
massiven roten Untergrund mit fünf goldenen Sternen in<br />
der linken oberen Ecke. Der Stern direkt an der linken<br />
oberen Ecke ist größer als die anderen. Die übrigen vier<br />
kleineren Sterne sind um den größeren Stern verstreut<br />
angeordnet, wobei alle dieselbe Entfernung zum größeren<br />
Stern und zueinander aufzuweisen scheinen. Einer der fünf<br />
Spitzen eines jeden der vier kleineren Sterne zeigt direkt<br />
auf das Zentrum des großen Sterns.<br />
Der Symbolismus des großen goldenen Sterns soll die<br />
Führung der Kommunistischen Partei Chinas darstellen,<br />
während von den vier kleineren Sternen vermutet wird, sie<br />
repräsentierten die vier Klassen des Volkes in China, so wie<br />
Die Farbe Rot wird allgemein mit Kommunismus assoziiert. Die Farbe Gold soll die gelbe Rasse der chinesischen Nation<br />
symbolisieren.<br />
Die Geschichte der chinesischen Flagge begann im Juli 1949, als die Politische Konsultativkonferenz des chinesischen<br />
Volkes (PKKCV) in den Zeitungen einen Wettbewerb für die Gestaltung der chinesischen Flagge annoncierte, und alle<br />
Menschen dazu einlud, ihre Vorschläge einzusenden. Von den über 3000 Eingängen wurden 38 Möglichkeiten für die<br />
engere Wahl durch das PKKCV Komitee ausgewählt.<br />
Schließlich wurde der Entwurf von Zeng Liansong als Flagge für die Volksrepublik China ausgewählt. Das Komitee<br />
vollzog eine kleine Änderung in Zengs Flaggendesign, indem es den ursprünglichen Hammer und Sichel aus dem<br />
Zentrum des großen Sterns entfernte, aber Zeng war auch weiterhin als Erfinder des Flaggendesigns anerkannt.<br />
Das Design wurde am 27. September 1949 offiziell anerkannt, und am 1. Oktober 1949 zog Präsident Mao die Flagge<br />
über dem Tiananmen Platz zum ersten Mal für alle sichtbar auf.<br />
Die chinesische Flagge wird mit einer einfachen Zeremonie jeden Tag bei Sonnenaufgang hochgezogen und bei<br />
Sonnenuntergang wieder herabgelassen.<br />
Die täglichen Zeremonien finden in Peking auf dem Tiananmen Platz statt, wo das Design der Flagge auch zum ersten<br />
Mal dem chinesischen Volk in Anwesenheit einer großen Masse an Zuschauern präsentiert wurde.<br />
Qi Gong<br />
Die Effizienz der Körperbewegung am Beispiel des Qi Gong.<br />
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie man den Körper gesund halten kann.<br />
Eine davon ist sicherlich die Körperbewegung. Und hier fängt das Dilemma<br />
bereits an: „Was ist für meinen Körper am besten?“ Dieses „Am besten“<br />
lässt sich ja schon am Anfang in diverse Teilbereiche splitten: Jeder hat<br />
andere Ambitionen und Ziele – wenn er sie hat… Jeder möchte etwas<br />
anderes erreichen, jeder nutzt die Körperbewegung in unterschiedlicher<br />
Weise, zum Beispiel zur allgemeinen körperlichen Fitness, zum Abnehmen,<br />
zur Altersvorbeugung, zum Spaßhaben u.v.m. Hier sei schon einmal<br />
erwähnt, dass je genauer die Absicht definiert wird, umso mehr Effizienz hat<br />
die Betätigung – egal, was es zunächst ist. Das „Joggen“, nur weil die<br />
Freundin es macht, sich dabei unterhalten und froh sein, wenn es rum ist –<br />
das bringt nicht viel… Und man hat sich auch keine Gedanken gemacht, ob<br />
das Joggen gut für die eigenen Gelenke ist, wo die persönlichen Schwächen<br />
und Stärken liegen oder Ähnliches.
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So gibt es unterschiedliche Sportarten zur Auswahl, doch nur wenige – oder ich möchte fast behaupten, keine einzige<br />
hat eine Wirkung auf den gesamten Organismus. Die meisten Sportarten stärken den Körper zu einseitig, oder<br />
überlasten ihn letztendlich, wie zum Beispiel das Tennisspiel, Fahrradfahren oder Joggen. Beim Tennis trainieren wir<br />
zwar die Kondition, aber der eine Arm wird überfordert und kann sogar zu Beschwerden führen: Tennisellenbogen,<br />
Arthrose etc. Das Fahrradfahren ist ebenso gut für die Kondition, man ist an der frischen Luft, doch der Rücken bleibt<br />
über längere Zeit steif und der Nacken verharrt in einer unnatürlichen Position. Das Joggen kann die Gelenke belasten<br />
und zur Beschwerdenverschlimmerung beitragen…<br />
Der erste Schritt zur Effizienz ist die Wahl der Körperbetätigung nach individuellen Kriterien. Was will ich mit meiner<br />
Körperbetätigung erreichen? Will ich etwas verändern? Will ich etwas verbessern? Und weitere Fragen… Was ist mit<br />
dem Geist? Will ich auch meinen Geist trainieren, ihn entspannen oder gar stärken? – All das sind Fragen, die wir in<br />
Betracht ziehen sollten. Am besten wäre natürlich alles zu kombinieren, doch geht das überhaupt? Ich denke, in einer<br />
gewissen Art und Weise ja.<br />
Hier soll nun das Qi Gong zum Tragen kommen. Es gibt so viele Qi Gong-Übungen, dass der gesamte Körper mit all<br />
seinen Prozessen einbezogen werden kann. Dies gilt sowohl für die körperliche, als auch für die geistige Ebene. Hinzu<br />
kommen die gezielte Atmung zur Körperbewegung und die innere Vorstellung. All das sind Dinge, die man nicht auf<br />
Anhieb beherrscht, sondern Zeit braucht diese zu lernen. Besonders braucht man hierzu einen erfahren und gut<br />
geschulten Lehrer, denn dieser soll neben der Bewegung auch das Hintergrundwissen vermitteln können.<br />
Je mehr man sich mit dem eigenen Körper auseinandersetzt, umso mehr wird man ihn kennen lernen und später<br />
davon profitieren können. Je mehr man über das weiß, was man gerade macht und wenn man bewusst und<br />
konzentriert zur Bewegung atmet, so wird der Körper umso mehr reagieren können.<br />
Die besten Heilungschancen stecken bereits im Körper drin, man muss nur versuchen, sie zu wecken…<br />
Zahlen und deren Bedeutung<br />
Eins, zwei, Drei<br />
Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, in der Schule wird geschrieben… sicher kennen einige<br />
von Ihnen diesen Kinderreim.<br />
Zahlen üben schon immer eine magische Kraft auf die Menschen aus. Insbesondere in einer<br />
Zeit wo der Zahlenraum nicht von allen Menschen beherrscht wird, und es keine konkrete Vorstellung über die<br />
Bedeut8ung der Zahlen besteht. Wer hat vor zweitausend Jahren schon den Zahlenraum bis hundert beherrscht. Was<br />
für uns selbstverständlich ist, war nicht zu allen Zeiten so.<br />
Zahlen haben in der chinesischen Gesellschaft, aber auch der Traditionellen Chinesischen Medizin eine große<br />
Bedeutung.<br />
Grundsätzlich sind:<br />
• gerade Zahlen, 2 – 4 – 6 und so weiter Yin Zahlen.<br />
• ungerade Zahlen 1 – 3 – 5 sind Yang Zahlen.<br />
Im Tao De King, 42. Kapitel können wir lesen:<br />
Der Weg erzeugt Eins<br />
Eins erzeugt Zwei<br />
Zwei erzeugt Drei<br />
Und Drei erzeugt die zehntausend Dinge…<br />
Eins, chinesisch Yi<br />
Am Anfang war das Eine, das von Anfang an bestehende, oftmals unaussprechliche. Das Tao, wir übersetzen es gerne<br />
mit der Weg erzeugt die Eins<br />
Die Eins steht für:<br />
• Allerhöchste Größte, chinesisch Tai Chi<br />
• Allerhöchste Eine, chinesisch Tai Yi<br />
Die Zahl eins steht für den Ursprung aller Dinge und für den Himmel. Die eins vereint alle Gegensätze und ist noch<br />
nicht getrennt. Getrennt meint hier noch nicht geteilt, da aus der Eins die zwei wird, ist die Eins vollendet.<br />
Eins steht unter anderem für Qi, die Einheit, den Weg chinesisch das Tao und die unendlichen Dinge. Es ist der Strich<br />
am Horizont, vereint in sich die Erde und den Himmel und steht somit für das Eine mit der Intention der Zweisamkeit.
Zwei, chinesisch Er<br />
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Aus dem Einen wird die zwei, das Symbol für Yin und Yang. Obwohl wir am Horizont nur einen Strich sehen, können<br />
wir oben und unten teilen, so wird aus einem Horizont, einem waagerechten Strich die Zwei.<br />
Ling Shu, 41. Kapitel<br />
Yin und Yang haben einen Namen, aber keine Gestalt…<br />
Die Zwei steht in der Traditionellen Chinesischen Medizin allgemein für alle Gegensätze und für die Erde, chinesisch Di.<br />
Drei, chinesisch San<br />
Die Drei vollendet den Anfang.<br />
Sie steht als Symbol für die Triade, die Dreiteilung von:<br />
• Himmel<br />
• Erde<br />
• Mensch<br />
Wir kennen drei Lehren:<br />
• Konfuzianismus<br />
• Daoismus<br />
• Buddhismus<br />
Zum Schluss steht die Zahl Drei auch für den Menschen. Und für den Yang-Aspekt. Als Zahl ist die Drei sehr mächtig,<br />
wir finden diese wieder in der Zahl 9 oder 81. Viele Zahlenmythologien der chinesischen Medizin begründen sich auf<br />
der dynamischen Funktion der Drei.<br />
Auch in der abendländischen Gesellschaft, religiöser Prägung kennen wir die Bedeutung der Zahl drei:<br />
• Gott Vater<br />
• Gott Sohn<br />
• Heilige Geist<br />
Vier, chinesisch Si<br />
Die Zahl 4 steht als Symbol für Unheil. Der Grund ist die Lautähnlichkeit mit s ǐ ( 死) für "Tod". Angeblich sterben in<br />
China deutlich mehr Menschan am 4. eines Monats an Herzinfarkt, als an den anderen Tagen.<br />
Häufig fehlt in Hochhäusern die 4. Etage, und in Taiwan gibt es keine Autokennzeichen, die auf 4 enden.<br />
Telefonnummern, die eine 4 beinhalten, sind unbeliebt und daher günstiger zu erhalten.<br />
Die Zahl Vier finden wir:<br />
• vier Ecken der Erde<br />
• vier Meere<br />
• vier Barbarenvölker<br />
• vier Jahreszeiten<br />
Nicht immer wird der Zahl „Vier“ etwas negatives Beigemischt. Wir kennen auch:<br />
Die vier Tore stehen für die Reisen des Siddharta Gautama.<br />
Die vier Künste der Gelehrten werden durch symbolisiert:<br />
• Gitarre<br />
• Schachbrett<br />
• Buch<br />
• Gemälde<br />
Die vier Schätze des Studierzimmers sind:<br />
• Tusche<br />
• Papier<br />
• Pinsel<br />
• Reibestein
Die vier Bücher der Gelehrten sind:<br />
• die Gespräche des Konfuzius<br />
• das Buch Menzius<br />
• die Große Lehre (Taxue)<br />
• Innehalten der Mitte (Zhongyong).<br />
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Die vier Seile stehen für die Moralprinzipien des Konfuzianismus:<br />
• Rituelles Verhalten<br />
• Pflichtbewusstsein<br />
• Scham<br />
• Unbestechlichkeit<br />
Zum Schluss schmähten die Maoismus „die vier Alten“:<br />
• alte Kultur,<br />
• alte Gewohnheiten<br />
• alte Gebräuche<br />
• altes Gedankengut<br />
Fünf, chinesisch Wu<br />
Die Zahl fünf hat in der chinesischen Gesellschaft eine wichtige Bedeutung.<br />
Die Zahl fünf, chinesisch Wu finden wir:<br />
• die fünf Welt- oder Himmelsrichtung, einschließlich Mitte<br />
• fünf Elemente sind Holz, Feuer, Wasser, Erde und Metall<br />
Es gibt fünf Farben, Gerüche, Geschmacksrichtungen und Töne, diese stehen in Beziehung zu den fünf Zang Organen<br />
der chinesischen Medizin<br />
Wir kennen:<br />
• fünf Sitten, das sind Trauer-, Gast-, Fest-, Heeres-, und Glückwunschsitten<br />
• fünf Tierarten, diese sind Haar-, Feder-, Schalen-, Schuppen- und Nackttiere<br />
• fünf Gifttiere, sind Schlange, Skorpion, Tausendfüßler, Kröte und Gecko<br />
• fünf astrologische Wandlungszustände<br />
Als Fünf Reine werden bezeichnet:<br />
• Mond<br />
• Wasser<br />
• Bambus<br />
• Kiefer<br />
• Pflaume<br />
Das Buch der Riten unterscheidet fünf menschliche Beziehungen:<br />
• Fürst - Diener<br />
• Vater - Sohn<br />
• Mann - Frau<br />
• Älterer Bruder - Jüngerer Bruder<br />
• Freund-Freund<br />
Die fünf Verbote des Buddhismus sind:<br />
• "nicht töten"<br />
• "nicht stehlen"<br />
• "nicht lügen"<br />
• "nicht wollüstig sein"<br />
• "nicht Alkohol trinken"<br />
Die fünf moralischen Qualitäten des Konfuzianismus dagegen:<br />
• Humanität<br />
• Pflichtgefühl<br />
• Weisheit
• Zuverlässigkeit<br />
• Teilnahme an gemeinschaftlichen Zeremonien<br />
Das Buch der Fünf Klassiker:<br />
• der Urkunden<br />
• das der Lieder<br />
• das der Wandlungen<br />
• das der Riten<br />
• das der Zeremonien<br />
Die Fünf Glücksgüter sind<br />
• Reichtum<br />
• Langes Leben<br />
• Frieden<br />
• Tugend<br />
• Gesundheit<br />
Was will man mehr?<br />
Sechs, chinesisch Liu<br />
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In der chinesischen Medizin gibt es die sechs Bösen / Üblen, auf chinesisch Liu Yin. Dies sind die äußeren pathogenen<br />
Faktoren, die kosmobiologischen Einflüsse:<br />
• Wind<br />
• Kälte<br />
• Hitze<br />
• Sommerhitze<br />
• Nässe<br />
• Trockenheit<br />
Sieben, chinesisch Qi<br />
Am Doppelsiebten (7. Tag des 7. Monats) wird das Fest der Liebenden gefeiert.<br />
In der Traditionellen chinesischen Medizin gibt es einen 7 – Rhythmus. Dies hat eine zentrale Bedeutung für die<br />
Entwicklung der Frau.<br />
Acht, chinesisch Ba<br />
Die Zahl Acht, wieder eine große Zahl.<br />
Acht Unsterbliche<br />
Acht Symbole des Gelehrten sind, Perle, Klangstein, Münze, Rhombus, Bücher, Gemälde, Rhinozeroshorn,<br />
Schafgarbenblatt.<br />
Acht Trigramme<br />
Achtfältiger Pfad des Buddhismus;<br />
Acht Symbole des Buddhismu, sind Meeresschnecke, Schirm, Baldachin, Lotus, Vase, Fisch, endloser Knoten, Rad der<br />
Lehre.<br />
Weiter wird der Acht eine zentrale Bedeutung für die Entwicklung des Mannes zugeschrieben, hier wird ein 8 –<br />
Rhythmus diskutiert.<br />
Neuen, chinesisch Jiu<br />
Die Zahl Neun ist das Symbol für den Drachen.<br />
Wir kennen 9 Riten<br />
• Männerweihe
• Hochzeit<br />
• Audienz<br />
• Gesandtschaft<br />
• Beerdigung<br />
• Opfer<br />
• Gastverhältnis<br />
• Gautrinken<br />
• Heeresbräuche<br />
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Das Buch Lu Buwe schreibt dem Himmel 9 Felder, der Erde 9 Bezirke, dem Land 9 Berge, den Gebirgen 9 Pässe, den<br />
Seen 9 Inseln zu. Die Neun Quellen stehen für das Totenreich.<br />
Am Doppel-Neunten, das ist der 9. Tag des 9. Monats, wird das Doppel-Yang-Fest gefeiert.<br />
Das Neuner-Feld hatte auch in der chinesischen Landwirtschaft eine große Bedeutung.<br />
Zehn, chinesisch Shi<br />
Im Altertum ursprüngliche Zahl des chinesischen Tierkreises; zehn Himmelsstämme, in Kombination mit 12 irdischen<br />
Zweigen Teil des 60er-Jahrezyklus.<br />
Herr Yuong verstezt einen Berg<br />
Übersetzung der Einzelschriftzeichen: dumm (in dem Fall ein Name) - Herzog( Eigenname) - versetzen - Berg<br />
Aussprache: Yugong yi shan<br />
Das Sprichwort geht auf die Geschichte vonYugong (wörtl übersetzt: dummer, alter Mann) zurück, der zwei Berge, die<br />
die Bewohner seines Dorfes immer wieder zu Umwegen zwangen, versetzen wollte. Er fing zuerst an, gemeinsam mit<br />
seinen Söhnen die Berge abzutragen, später halfen ihm seine Nachbarn. Auf den Hinweis eines weisen Mannes, dass<br />
diese Arbeit unmöglich zu schaffen sei, entgegnete er, dass, selbst wenn er bereits tot sei, doch seine Nachfahren mit<br />
dieser Arbeit weitermachen könnten und die Berge deshalb irgendwann vollständig abgetragen seien.<br />
Der Gott der Berge fürchtete, Yugong könnte seine Idee tatsächlich in die Tat umsetzen und sprach beim König der<br />
Götter vor. Der König der Götter war von der Ernsthaftigkeit des Alten Mannes so bewegt, dass er seinen Söhnen<br />
befahl, die Berge vollständig zu versetzen.<br />
Deutsche Entsprechung:<br />
• Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
Le Shan<br />
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Le Shan<br />
Bei meinen vielen Reisen in die Provinz Sichuan konnte ich auch<br />
einmal den größten Buddha der Welt besuchen.<br />
Der Große Buddha von Le Shan ist die weltgrößte Statue eines<br />
Buddha aus Stein. Sie wurde während der Tang-Dynastie (618-907)<br />
aus einem Felsen am Zusammenfluss der Flüsse Min Jiang, Da Du<br />
und Qing Yi unweit der Stadt Le Shan, im südlichen Teil Teil der<br />
Provinz Sichuan in China, gehauen. Die Statue blickt auf den Berg<br />
Emei Shan während die Flüsse sich zu ihren Füßen ausbreiten. Seit<br />
1982 steht der Buddha auf der Liste der Denkmäler der<br />
Volksrepublik China. 1996 wurde er zusammen mit dem Emei Shan<br />
in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen.<br />
Geschichte<br />
Wie immer in China gibt es eine große Anzahl von Geschichten und<br />
Mythen die sich um eine historische Stätte prägen. Mit dem Bau<br />
wurde 713 unter der Leitung des chinesischen Mönchs Hai Tong<br />
begonnen. Dieser hoffte dadurch die unruhigen Gewässer zu<br />
beruhigen welche die Schifffahrt auf dem Fluss beeinträchtigten. Als<br />
er die Finanzierung des Projekts gefährdet sah, soll er sich als<br />
Zeichen seiner Frömmigkeit und Aufrichtigkeit seine Augen<br />
herausgerissen haben. Seine Schüler vollendeten das Werk 90 Jahre<br />
später. Offenbar führte dieses gewaltige Bauunternehmen dazu, dass riesige Mengen Stein vom Fels abgetragen und<br />
im Fluss deponiert wurden, was dessen Lauf veränderte und ihn ungefährlich für vorbeifahrende Schiffe machte.<br />
Ausmaße<br />
Die Statue ist 71 Meter hoch und stellt einen sitzenden Maitreya Buddha dar. Seine Hände ruhen auf den Knien. An<br />
den Schultern ist er 28 Meter breit und auf seinem kleinen Zehnagel findet eine Person problemlos Platz. Vom Fluss<br />
aus gesehen soll der Gebirgszug in dem sich der Buddha befindet einem schlafenden Buddha ähneln. An der Stelle<br />
seines Herzes befindet sich der Große Buddha von Le Shan. Dies hat unter anderem zu der örtlichen Redewendung<br />
geführt: "Der Berg ist ein Buddha und der Buddha ist ein Berg."<br />
In der Nähe des Buddhas befinden sich eine weitere Tempelanlage die das ganze abrunden kann.<br />
Li Shi Zhen<br />
Li Shi Zhen<br />
Der brühmte Arzt aus dem 15. Jahrhundert ist mir zuerst Anfang der 90er in<br />
Cheng Du, China während meines Studium begegnet. Dort steht an der Uni of<br />
TCM eine überlebensgroße Statue, wo sich die Studenten gerne fotografieren<br />
lassen.<br />
Li Shi Zhen hat das Buch „Ben cao gang mu „ zu deutsch „Das Buch heilender<br />
Kräuter“ aus dem 16. Jahrhundert als das bekannteste historische Buch über<br />
chinesischer Arzneimittel geschrieben.<br />
Geschrieben wurde es von Li Shi Zhen den Jahren 1518–1593 auf der Basis des<br />
Shen nung pen Ts'ao king (Shen nong ben jao jing) des legendären Kaisers<br />
Shen Nong und weiterer Arzneibücher.<br />
Das Pen ts'ao kang mu, übersetzt ins englische als Chinese Herbal and Materia<br />
Medica stellt 347 natürlich Arzneistoffe dar, die in die Kategorien „pflanzlicher“,<br />
„animalischer“ und „mineralischer“ Natur eingeordnet sind.<br />
Dabei entfallen 239 auf die erste Gruppe 65 auf die zweite und die restlichen 43<br />
auf die letzte Gruppe. Behandelt wurden die Arzneistoffe in 47 Kapiteln. Das<br />
Buch gilt als eines der ersten kritischen Werke über die Materie der<br />
Pflanzenheilkunde und der Naturgeschichte.
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Die Kräuter werden nach speziellen Kriterien klassifiziert und unterschieden:<br />
• Geschmack<br />
• thermische Eigenschaft<br />
• Meridian und Organbezug<br />
• spezielle Wirkung<br />
• Indikation<br />
Der Gelehrte Li Shi Zhen begann 1552 all ihm bekannte und greifbare Arzneimittelbücher durchzusehen und die<br />
relevanten Inhalte auszuwählen. Er brauchte für diese Arbeit 26 Jahre und präsentierte 1578 das Werk, nachdem er es<br />
dreimal umschreiben musste. Auf der Basis der erwähnten Arzneistoffe stellte Li Shi über 4000 pharmazeutische<br />
Rezepte vor, davon etwa 300 von Li Shi selbst verfasste und neu zugefügte Rezepturen. Es stellte damit das erste<br />
bekannte Rezeptbuch überhaupt dar. Die Erstausgabe erschien 1590 nach dem Tod des Autors durch dessen Sohn und<br />
bestand aus 52 Bänden, die mit Holzschnitten illustriert waren.<br />
Der damalige Kaiser Wan-Li ließ auf Staatskosten mehrere Auflagen des erfolgreichen Werkes drucken.<br />
Wing Tsun, ein innerer Stil<br />
Wing Tsun, ein innerer Stil<br />
Wing Tsun, Wing Chun, oder Yong Chuan existiert in vielerlei Ausprägungen<br />
und wird auch auf viele verschiedene Arten unterrichtet. In einigen wenigen<br />
Wing Chun Stilen wird von Wing Chun als einem inneren System gesprochen,<br />
die meisten anderen Stile haben dagegen gänzlich andere Interpretationen<br />
und definieren ihren Wing Chun Stil eher als ein hartes äußeres Kung Fu<br />
System.<br />
In fast allen Wing Chun Stilen finden sich allerdings Trainingsanweisungen<br />
und Prinzipien, wie das sogenannte "Nachgeben", das "Kleben", oder der<br />
flexible Umgang mit der Kraft des Gegners, die große Ähnlichkeiten mit den<br />
Prinzipien klassischer innerer Stile wie z.B. dem Tai Chi aufweisen.<br />
Auch ähneln sich die Trainingsmethoden in beiden Systemen, im Tai Chi z.B. das Tui-Shou die „fühlenden Hände“ und<br />
im Wing Tsun das Chi Sao die „klebende Arme“.<br />
Diese beiden Methoden sollen unter anderem das „Anhaften“, das “Folgen“, oder das „Kleben“ trainieren.<br />
Hinter diesen Aspekten steht der gleiche Grundgedanke. Man soll sich an den Gegner und seine Aktionen dranhängen,<br />
an ihm kleben um so über den Tastsinn Informationen über seine Absichten zu sammeln im keinen Raum für seine<br />
Aktionen lassen und auch den passenden Moment für eigene Aktionen finden.<br />
Diese Übung soll also die Feinfühligkeit ausbilden und den ganzen Körper sensibler machen.<br />
In vielen Wing Chun Stilen ist es allerdings so, dass diese Elemente durch mehr oder weniger harte Blockbewegungen<br />
und Dynamik ersetzt werden, so also reine Lippenbekenntnisse bleiben und keinerlei praktische Umsetzung erfahren.<br />
Es wird nicht am Gegner „geklebt“ entstehende Lücken werden durch dynamische Aktionen mehr oder weniger<br />
überbrückt, ankommende Kräfte werden nicht umgangen und abgeleitet, sondern es wird geblockt und gegen<br />
gehalten.<br />
Um diese Attribute zu erlernen muss im Chi Sao und auch im Tui-Shou insbesondere die sensitive Wahrnehmung<br />
geschult und die gesamte Körperstruktur durch entspanntes Üben gelockert werden.<br />
Handeln sie nach dem ersten Kraftprinzip im Wing Chun:<br />
„Mach dich frei von deiner eigenen Kraft“ und bieten sie keinen eigenen Wiederstand, dies ist die Grundvoraussetzung<br />
um ihre eigene Sensivität zu verbessern. Nach einiger Zeit des Trainings werden Sie sich natürlicher und freier<br />
bewegen können und große Fortschritte in ihren Selbstverteidigungsfähigkeiten machen. Diese Art zu üben verhilft<br />
Ihnen ganz nebenher auch noch zu mehr körperlicher Flexibilität und Gesundheit.<br />
Stephan Ernst
Wu Wei<br />
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Der Begriff Wu Wei ist ein wesentlicher Begriff aus dem Taoismus. Hier das<br />
Nichthandeln definiert im Sinne von:<br />
„Enthaltung eines gegen die Natur gerichteten Handelns“.<br />
Der Begriff Wu Wei begründet sich aus der daoistischen Auffassung vom Tao<br />
dem umfassenden Ursprung und Wirkprinzip, das die Ordnung und Wandlung<br />
der Dinge bewirkt, so dass es nicht weise wäre, in das Walten dieses Prinzips<br />
einzugreifen. Das Tao ist der Weg aller Dinge und jeder Mensch muss seinen<br />
Weg gehen, keiner kann dies für einen tun.<br />
Die letzte Wahrheit ist gemäß dieser Lehre eins und handelt spontan, ohne dass<br />
der Geist des Menschen in sie eingreifen müsste. Die Rückkehr zum Ursprung<br />
kann nur erfolgen, wenn das dualistische Denken aufgegeben wird und die<br />
Handlungen natürlich und spontan erfolgen.<br />
Wu Wei bedeutet nicht, dass man gar nicht handelt, sondern dass die Handlungen spontan in Einklang mit dem Dao<br />
entstehen und so das Notwendige getan wird, jedoch nicht in Übereifer und blindem Aktionismus, die als hinderlich<br />
betrachtet werden, sondern leicht und mühelos. Es ist ein Zustand der inneren Stille, der zur richtigen Zeit die richtige<br />
Handlung ohne Anstrengung des Willens hervortreten lässt.<br />
Das Vollkommene wird im Daoismus als leer, weich und spontan gedacht und entsprechend sollte auch das Handeln<br />
sein, das heißt ohne ein Eingreifen des dualistischen Intellektes, sich der Situation anpassend und intuitiv. Das<br />
vollkommene Handeln erkennt intuitiv das beste Mittel und es erscheint als sinnlos, seine Energie in unfruchtbaren<br />
Handlungen um der Handlung willen zu erschöpfen, sondern das Handeln sollte sich auf die geeigneten Umstände und<br />
Mittel beschränken.<br />
Die beste Übersetzung des Begriffes „Wu Wie“ wäre somit „Nicht-Eingreifen“ oder „Handeln durch Nicht-Handeln“, und<br />
es handelt sich um eine Art von kreativer Passivität.<br />
Aus dieser Haltung des Geschehenlassens resultieren auch Gewaltlosigkeit und Widerstandslosigkeit als natürliche<br />
Folge.<br />
Der Begriff Wu Wei erschien in der chinesischen Philosophie zum ersten Mal im „Tao de King“ und blieb ein<br />
Wesensmerkmal des Taoismus.<br />
Tao de King<br />
„Niemals machen und doch bleibt nichts ungetan.“<br />
Zhuang Zi<br />
„Wenn du auf dem Wasser reisen willst, ist ein Boot dafür geeignet, weil ein Boot sich auf dem Wasser in geeigneter<br />
Weise bewegt. Wenn du aber an Land gehst, kommst du damit nicht weiter und wirst nur Ärger haben und nichts<br />
erreichen als dir selbst Schaden zuzufügen.“<br />
I Ging<br />
Ohne Absicht bleibt doch nichts ungefördert; denn man ist nie im Zweifel, was man zu tun hat.<br />
Akupunktur bei Kleinkindern<br />
„Akupunktur??? Aber sie können doch keine Kinder stechen!“. Dies sind die<br />
Kommentare ängstlicher Eltern zum Thema Akupunktur bei Kindern. In meiner<br />
Praxis erlebe ich dies immer wieder. Deshalb meine Antwort zu diesem<br />
Kommentar: „Natürlich kann ich!“<br />
Kleinkinder stellen kein Problem für die Akupunktur dar. Im Gegenteil, sie lassen<br />
sich nadeln und die Mehrzahl „jammert“ nicht einmal. Es „piekst“ halt mal kurz,<br />
beschreiben die Kinder das Nadelgefühl.<br />
Natürlich muss man zugeben, dass es auch Kinder gibt, die sich nicht stechen<br />
lassen, aber die gibt es bei Erwachsenen auch.<br />
Mein jüngster Patient war gerade mal zwischen acht und neun Monate alt, als er<br />
die Kraft der Nadeln zu spüren bekam. Er jammerte unendlich laut in der Nacht,<br />
bemerkten die Eltern. Sie wussten aber nicht, was er hatte. Am nächsten Früh<br />
waren sie gleich beim Arzt. Es stellte es sich heraus: Mittelohrentzündung. Oh je,<br />
kann man jetzt denken. Aber weit gefehlt. Es wurden vom Arzt Ohrentropfen<br />
verordnet und dann ging es zu mir in die Praxis. Mein Kopf ratterte und empfahl dann den Punkt 3E 5, Nei Guan. Ich<br />
zückte die Nadeln und nach vorheriger Desinfektion stach ich beide Punkte nur kurz an und zog die Nadel gleich
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wieder heraus. Am nächsten Tag noch einmal das Gleiche. Oh Wunder, die Schmerzen und die Entzündung gingen<br />
dahin.<br />
In der Praxis geht es fast immer so einfach. Man muss nur ein gewisses Gefühl für Kinder haben und mit ihnen<br />
umgehen können.<br />
Kleinkinder benötigen zwei bis vier Nadeln pro Sitzung. Bevor man sticht sollte man sie von ihren Eltern festhalten<br />
lassen, da sie Yang sind und somit immer in Bewegung. Die Punkte werden kurz angestochen, das De-Qi Gefühl hervor<br />
gerufen und dann die Nadeln gleich gezogen.<br />
Kinder sind sehr dankbar und gut zu behandeln mit Akupunktur.<br />
Naturheilpraxis Markus Ritz<br />
Zentrum für Traditionelle Chinesische Medizin<br />
Kapellenstraße 10 – 96106 Ebern<br />
Tel./Fax: 09531/943631<br />
Mobil: 0160/94611485<br />
Email: info@markusritz.de<br />
KG 22 - Tian Tu oder Der Pfad zum Himmel<br />
In meiner Ausbildung bei <strong>Franz</strong> <strong>Thews</strong> kamen wir<br />
irgendwann zu dem Thema Schnarchen, auch die "Säge der<br />
Liebe" genannt. Die Muster wurden diskutiert und<br />
dargestellt. Dann brauchten wir noch den Hauptpunkt für<br />
unser Konzept. Dieser war KG 22, chinesisch Tian Tu. Wir<br />
waren begeistert, da wir einen Hauptpunkt nun wussten.<br />
Doch wo liegt dieser? Herr <strong>Thews</strong> wusste es und nannte<br />
uns die Lokalisation: im Zentrum der fossa suprasternalis.<br />
"Super", dachten wir. Aber die Aussage von Herrn <strong>Thews</strong><br />
"DIESEN PUNKT WOLLEN WIR NUN STECHEN.", ließ uns<br />
plötzlich verstummen. Man sah, wie sich alle Schüler etwas<br />
nach hinten begaben. Naja, kurzum: Ich meldete mich<br />
freiwillig. In der Praxis später kommt man ja auch nicht<br />
drumrum. Ich stand vor unseren "Opfer" - einem<br />
Freiwilligen - und zückte die Nadel. Herr <strong>Thews</strong> gab<br />
Anweisung, wie der Punkt zu stechen ist: Den Kopf des<br />
Patienten extendieren, senkrecht in die Haut stechen, 0,3 cun tief, dann die Nadel nach Inferior richten und entlang<br />
der posterioren Begrenzung des Manubrium sterni 1 cun weiter schieben. Plötzlich wurde mir ganz mulmig, aber ich<br />
rang mich durch und hatte den Punkt getroffen.<br />
Ich war ganz begeistert und glücklich, dass ich es geschafft hatte......das "Opfer" auch!!!<br />
Übung macht den Meister!<br />
KG 22 - Tian Tu<br />
Synonym<br />
* Himmelspfad<br />
Qualifikation<br />
* Himmelsfensterpunkt<br />
Funktion<br />
* unterstützt Lunge und Thorax<br />
* unterstützt den Hals<br />
* unterstützt die Stimme<br />
Indikationen<br />
* Asthma<br />
* Schlafdyspneu<br />
* Schlafapnoe<br />
* Husten<br />
* Heiserkeit<br />
* Globusgefühl<br />
* Stimmverlust<br />
* Schnarchen<br />
Ein guter Punkt, der aber nicht unbedingt von Anfängern gestochen werden sollte.