Die Zukunft ist GRÜN... - D.Bartels - T-Online
Die Zukunft ist GRÜN... - D.Bartels - T-Online
Die Zukunft ist GRÜN... - D.Bartels - T-Online
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
- 14 -<br />
Grünschnabel 3/87 (gekürzt)<br />
Bericht vom Grünen-Arbeitskreises Einbeck<br />
Am 15.5.87 verteilte die „Einbecker-Volkszählungsinitiative“ (V.I.S.d.P.<br />
Armin Minkner) ein Flugblatt zur Volkszählung. <strong>Die</strong> Stadt Einbeck reagierte<br />
mit einem Rundumschlag, sie widerrief mit sofortiger Wirkung die<br />
Standgenehmigungen der „Volkszählungsinitiative" und der <strong>GRÜN</strong>EN. Zum<br />
Glück erreichte uns das Schreiben erst, als wir am Samstag unseren<br />
<strong>GRÜN</strong>EN Infostand bereits abgebaut hatten..<br />
In der Begründung, die für beide Gruppierungen gleichlautend war, machte<br />
die Stadt keinen Unterschied zwischen den <strong>GRÜN</strong>EN und der<br />
"Volkszählungsinitiative". Hier ein Textauszug:<br />
“Auf den Seiten 3 und 4 dieses Informationsblattes wird klar zum Ausdruck<br />
gebracht, die Volkszählung zu boykottieren. Z.B. wird ... den Bürgern.<br />
empfohlen, den unausgefüllten Fragebogen vorerst an die Sammelstelle der<br />
‚Einbecker Volkszählungsinitiative’ weiterzugeben., die laut Faltblatt ...<br />
jeweils nachmittags am Informationsstand ...zu finden sei. Hierdurch werden.<br />
die Bürger deutlich zum Widerspruch gegen die Volkszählung aufgerufen."<br />
Damit wir den Stand möglichst bald wieder errichten konnten, haben. wir<br />
noch am Montag einen "Antrag auf Erlaß einer Einstweiligen Anordnung"<br />
beim Verwaltungsgericht Braunschweig gestellt und den Antrag noch am<br />
Montag nachmittag dort persönlich abgeliefert. Am <strong>Die</strong>nstag hatte das<br />
Gericht bereits positiv darüber entschieden.<br />
Hier ein Auszug aus der Begründung:<br />
"<strong>Die</strong> Antraggegnerin (Stadt Einbeck), die zum Antrag der Antragstellerin.<br />
fernmündlich angehört worden <strong>ist</strong>, beantragt den Antrag zurückzuweisen. Sie we<strong>ist</strong><br />
insbesondere darauf hin, daß Herr Minkner Ratsherr der <strong>GRÜN</strong>EN im Rat der Stadt<br />
Einbeck sei. Am 16.Mai 1987 sei die Antragstellerin (Marion <strong>Bartels</strong>) zusammen mit<br />
ihm am Informationsstand der ‚Volkszählungsinitiative Einbeck’ gesehen worden..<br />
Dort sei zum Boykott der Volkszählung aufgerufen worden.. ...<br />
Im vorliegenden Fall drängt es sich ... auf, daß die Antragsgegnerin nicht in genügender<br />
Form zwischen der "Volkszählungsinitiative" einerseits und den "<strong>GRÜN</strong>EN"<br />
andererseits unterschieden hat. Zwar mag es sein, daß zwischen beiden Gruppierungen<br />
auch auf kommunaler Ebene in Einbeck personelle und inhaltliche Verzahnungen<br />
vorhanden. sind. Das Flugblatt ... erwähnt die <strong>GRÜN</strong>EN aber nur beiläufig.<br />
... die Kammer [hat] die Aufschiebende Wirkung des Widerspruchs der Antragstellerin<br />
mit der Maßgabe angeordnet, daß an dem von den "<strong>GRÜN</strong>EN" betriebenen<br />
Informationsstand nicht zum Boykott der Volkszählung .. aufgerufen werden darf.<br />
<strong>Die</strong> Antragsgegnerin wird die Einhaltung dieser Auflage zu überwachen<br />
haben. ...<br />
Und das hat die Stadt dann auch am <strong>Die</strong>nstag getan. Es wurden gezählt:<br />
• Mindestens drei Poliz<strong>ist</strong>en in Zivil, zwei Poliz<strong>ist</strong>en in Uniform<br />
• Zwei Poliz<strong>ist</strong>en in Uniform, die uns aus einem unauffällig geparkten Wagen<br />
beobachteten.<br />
• Ein Vertreter des Ordnungsamtes, der sich unsere Wandzeitung (Zeitungsausschnitte<br />
zur Volkszählung) ansah.<br />
• Vermutlich zwei weitere Poliz<strong>ist</strong>en in Zivil, die uns am Stand in Gespräche<br />
verwickelten.