Die Zukunft ist GRÜN... - D.Bartels - T-Online
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Sonderausgabe zum 25. Geburtstag des Grünen Kreisverbandes<br />
27. November 2004<br />
25 Jahre<br />
Mit dieser kleinen Festschrift soll ein Überblick über die<br />
Grüne Geschichte, die Personen und die Geschichten<br />
gegeben werden, die diese Zeit geprägt haben.
- 2 -<br />
http://www.gruene-niedersachsen.de/geschichte/<br />
Grüne Geschichte<br />
Wie trägt man die Geschichte einer Partei zusammen, die lange Zeit viel sein<br />
wollte, aber sicherlich kein Fall für die Archive? Wie findet man heraus, wer was<br />
und wann gemacht hat, wenn Computer lange eher für Werkzeuge von<br />
Volkszählern gehalten wurden, aber nicht als sinnvolles Instrument zur Mitgliederverwaltung<br />
und zur Erstellung eines Rundbriefes? Wann betritt man überhaupt die<br />
Grüne Bühne? Erst mit der Mitgliedschaft bei den Grünen oder schon als Mitglied<br />
der Vorgängerorganisation <strong>GRÜN</strong>E LISTE UMWELTSCHUTZ (GLU) oder als<br />
regelmäßiger Teilnehmer an den Sitzungen eines Grünen Arbeitskreises oder als<br />
Grüner Mandatsträger, der mit seinen Mandatsgeldern für üppig gefüllte<br />
Parteikassen sorgte. Wie findet man alle Akteure einer Partei heraus, die Menschen<br />
in Parlamente geschickt hat, um sie zwei Jahre später wieder<br />
auszutauschen.<br />
So <strong>ist</strong> es kein Wunder, dass hier nur ein kleiner unsystematischer Überblick<br />
geliefert werden kann. Dass sicherlich manch einer, der erwähnt werden müsste,<br />
hier nicht erwähnt wird. Und dass manch erzählenswerte Geschichte hier nicht<br />
erzählt wird. Was diese Festschrift aber sicherlich zeigt <strong>ist</strong>, dass die Gründung der<br />
Grünen nicht nur die Gründung einer neuen Partei war, sondern ein weiterer Schritt<br />
einer Entwicklung, die schon vorher begonnen hatte und dass diese Partei bis<br />
heute viel erreicht hat und noch viel vor sich hat.<br />
<strong>GRÜN</strong>E Wurzeln<br />
1968 trat die Außerparlamentarische Opposition in West-Deutschland an, um den<br />
Mief der Adenauer-Ära zu beseitigen, die Aufarbeitung der Verbrechen des<br />
Naziregimes einzufordern und bisher nicht zugelassene kulturelle Bedürfnisse zu<br />
entfalten. In der Folge des politischen und auch kulturellen Rucks von 1968<br />
entwickelten sich Anfang der siebziger Jahre die Neuen Sozialen Bewegungen - die<br />
Ökologie- und Anti-Atom-Bewegung, die Frauen-, Alternativ-, Friedens- und Dritte-<br />
Welt-Bewegung. Zwischen Bürgerinitiativen und K-Gruppen (Kommun<strong>ist</strong>ische<br />
Gruppen), zwischen „Autoritären“ und „Anti-Autoritären“, zwischen Spontis und<br />
Militanten entwickelte sich ein buntes Spektrum an politischen Gruppierungen, die<br />
bei aller Verschiedenheit aber eins einte: Das Aufbegehren gegen die etablierte<br />
westdeutsche Gesellschaft.<br />
<strong>Die</strong>ses Aufbegehren einte zumindest so weit, dass sich viele Akteure dieses<br />
politischen Protestes 1980 in einer Partei zusammenschlossen, die sich ganz klar<br />
vom Etablierten absetzte: DIE <strong>GRÜN</strong>EN. Während viele Akteure dieses politischen<br />
Protestes der außerparlamentarischen Arbeit bewusst treu blieben, versprachen<br />
sich die GründerInnen der <strong>GRÜN</strong>EN mittlerweile eine Stärkung alternativer Politik<br />
durch parlamentarische Arbeit.<br />
Allerdings darf darüber nicht verkannt werden, dass die, die sich da<br />
zusammenschlossen, Menschen unterschiedlichster politischer Herkunft waren -<br />
von konservativen Bio-Bauern und Ex-CDU-MdBs bis zu Ex-K-Gruppen-Aktiv<strong>ist</strong>en.<br />
Und so nimmt es nicht Wunder, dass die ersten Jahre von großen internen<br />
Auseinandersetzungen geprägt waren, in deren Verlauf viele aus der Partei wieder<br />
austraten, sich viele andere aber auch politisch aufeinander zu bewegten. <strong>Die</strong>ser
- 3 -<br />
„Homogenisierungsprozess“, wie ihn die westdeutschen <strong>GRÜN</strong>EN bis etwa<br />
1990/91 durchmachten, scheint jeder neu gegründeten Partei bevorzustehen. <strong>Die</strong><br />
Gefahr des Scheiterns, die Gefahr einer zwischenzeitlichen Wahlniederlage<br />
aufgrund von „Zerstrittenheit“ <strong>ist</strong> dabei immer groß.<br />
Vor diesem Hintergrund erscheinen auch die Auseinandersetzungen in den<br />
ostdeutschen Landesverbänden von BÜNDNIS 90/DIE <strong>GRÜN</strong>EN in einem ganz<br />
anderen Licht. Sie sind nicht der Ausdruck davon, dass dort zusammenkam, was<br />
nicht zusammengehört, sondern Ausdruck notwendiger Klärungsprozesse, die<br />
nach einem politischen Umbruch wie in Ostdeutschland kaum zu vermeiden sind.<br />
<strong>GRÜN</strong>E Vorgänger<br />
Niedersachsen <strong>ist</strong> in gewisser Hinsicht „<strong>GRÜN</strong>ES Stammland“, da hier einige<br />
Vorgängerorganisationen und Parteien der <strong>GRÜN</strong>EN aktiv waren. Hier wurde im<br />
Mai 1977 die Umweltschutzpartei Niedersachsen (USP) gegründet, die sich noch<br />
im Jahre 1977 zur <strong>GRÜN</strong>EN L<strong>ist</strong>e Umweltschutz (GLU) fortentwickelte. Hier<br />
bildeten sich nach Schleswig-Holstein die ersten grünen L<strong>ist</strong>en auf lokaler Ebene.<br />
Bei vorgezogenen Kre<strong>ist</strong>agswahlen im Oktober 1977 kandidierte die „Grüne L<strong>ist</strong>e<br />
Umweltschutz“ in Hildesheim und die „Wählergemeinschaft Atomkraft - Nein<br />
Danke“ in Hameln. <strong>Die</strong> GLU kandidierte bereits 1978 zur Landtagswahl und erhielt<br />
3,8% der Stimmen und beteiligte sich zusammen mit den in Niedersachsen aktiven<br />
Organisationen Grüne Aktion <strong>Zukunft</strong> (GAZ) und Aktionsgemeinschaft<br />
Unabhängiger Deutscher (AUD) an der „Sonstigen Politischen Vereinigung DIE<br />
<strong>GRÜN</strong>EN“ (SPV) zur Europawahl 1979. Und bereits vor der Gründung der grünen<br />
Bundespartei wurde 1979 in Niedersachsen ein Landesverband der <strong>GRÜN</strong>EN<br />
gegründet.<br />
Bei diesen <strong>GRÜN</strong>EN Vorgängern <strong>ist</strong> eines auffällig: <strong>Die</strong> ersten Kreisverbände<br />
wurden auf dem Land gegründet. Sind die <strong>GRÜN</strong>EN sowohl von ihrer<br />
Mitgliedschaft als auch von ihrer WählerInnenschaft her heute vorwiegend eine<br />
Großstadtpartei, so entwickelte sich der niedersächsische Landesverband anfangs<br />
durchaus auch auf dem Land. Und das hatte Konsequenzen: Hier wurde der Realo-<br />
Fundi-Streit nicht so akademisch-vehement ausgetragen. Der grüne<br />
Landesverband galt als wenig strömungsorientiert, als „bürgerlich-solide“.<br />
Gründung der Grünen in Niedersachsen<br />
Der Grüne Kreisverband Northeim-Einbeck wurde am <strong>Die</strong>nstag, den 27.11.1979 in<br />
der „Linde“ in Einbeck gegründet. Am Sonntag, den 9.12.1979 wurde der<br />
Landesverband der Grünen in Niedersachsen in Hannover auf der Grundlage der<br />
am 30.11.1979 öffentlich ausgearbeiteten Landessatzung als Rechtsnachfolger der<br />
GLU gegründet.<br />
Da noch nicht alle Kreisverbände der Grünen gebildet waren, beschloss man,<br />
zunächst einen geschäftsführenden Vorstand für sechs Monate bis zur ersten<br />
Landesdelegiertenversammlung zu wählen. Da die Zeit knapp wurde, verschob<br />
man die Wahlen der Beisitzer auf die Fortsetzung der Versammlung am 6.1.1980 in<br />
Hannover, L<strong>ist</strong>er Turm. <strong>Die</strong> endgültige Auflösung der GLU erfolgte am 20.4.1980 in<br />
<strong>Die</strong>pholz, übrig blieben die niedersächsischen <strong>GRÜN</strong>EN.
Das Gründungsprotokoll ...<br />
- 4 -
... und die Gründungsmitglieder.<br />
- 5 -<br />
Das Original-Dokument war leider nicht mehr auffindbar, die Qualität hat sich<br />
durch die Kopie einer Kopie sehr verschlechtert.
- 6 -<br />
Einbecker Morgenpost, 28.11.1979<br />
Ein Einbecker führt die »Grünen«<br />
Reinhard von Broock Vorsitzender des Kreisverbandes Northeirn<br />
lm Einbecker Hotel »Zur Linde« wurde am<br />
<strong>Die</strong>nstagabend der Kreisverband Northeim der<br />
»Grünen«. ins Leben gerufen! <strong>Die</strong> Gründungsversammlung,<br />
zu der sich Mitglieder der<br />
GLU, GAZ und AUD sowie sonstige<br />
Interessenten aus dem gesamten Kreisgebiet<br />
eingefunden hatten, wählte Reinhard von<br />
Broock aus Einbeck zum Kreisvorsitzenden.<br />
Zum Stellvertreter berief man Dr. Claus<br />
Jürgens (Northeim), die Aufgaben des Schriftführers<br />
wurden Wolfgang Jordan (Einbeck)<br />
übertragen, und Margita Heidefuß (Northeim)<br />
verwaltet in <strong>Zukunft</strong> die Kasse. Als weiteres<br />
Vorstandsmitglied gehört Klaus Teuteberg aus<br />
Uslar dem Kreisvorstand an.<br />
Ehe die Vorstandswahlen abgewickelt<br />
waren, hatte es so manche Hemmschuhe organisatorischer<br />
Art gegeben. Zunächst fand sich<br />
kein Versammlungsleiter, und über den<br />
Wahlmodus bestand auch nicht sofort<br />
Klarheit. Ein Mitglied: »der formale Kram <strong>ist</strong><br />
mir zuviel!«<br />
Diskussionen löste zudem die zuguterletzt<br />
einstimmig verabschiedete Satzung aus, wobei<br />
auch die politische Abgrenzung diskutiert<br />
<strong>GRÜN</strong>E Kre<strong>ist</strong>agsmitglieder im Landkreis Northeim<br />
wurde. Dr. Jürgens (Northeim) führte dazu<br />
aus, daß »<strong>Die</strong> Grünen« um so weniger<br />
Wählerstimmen erhielten, je mehr sie sich<br />
nach links orientierten. <strong>Die</strong> Gründungsversammlung<br />
war denn auch der Auffassung,<br />
daß weder Links- noch Rechtsextrem<strong>ist</strong>en bei<br />
den »Grünen« was zu suchen hätten.<br />
»<strong>Die</strong> Grünen«, so betonte H. Heim aus<br />
Northeim in der Grundsatzdebatte, könnten<br />
zwar sicher nie eine Regierungsmehrheit<br />
erreichen, wohl aber die Fünf-Prozent-Klausel<br />
überspringen. Wie ein Koalitionspartner sogar<br />
als Minderheit die Politik der Regierung<br />
bestimmen könne, habe der »Lehrme<strong>ist</strong>er«.<br />
F.D.P. gezeigt. Hinter der »grünen Richtung«,<br />
fuhr Heim fort, verberge sich übrigens eine<br />
Lebensangst, die eine Kluft durch alle Gruppen<br />
und die ganze Gesellschaft gerissen habe.<br />
Auf der einen Seite stünden diejenigen, die<br />
um des Profits Willen zur Zerstörung von<br />
Landschaft bereit seien, auf der anderen Seite<br />
die »Grünen«. Der Schutz des Lebens, des<br />
Menschen und der menschlichen Gesundheit,<br />
betonte Heim, seien die wichtigsten Ziele der<br />
»Grünen«. bl<br />
Wahlperiode Kre<strong>ist</strong>agsmitglieder Mehrheit<br />
1981-1986 Ulrike Glaesner, ab März 1984 Klaus Guttenberger<br />
Johannes Klett-Drechsel<br />
CDU<br />
1986-1991 Johannes Klett-Drechsel<br />
Henning Thiele<br />
1991-1996 Uschi Gerecht<br />
Armin Minkner, ab September 1995 Ewald Hein-Janke<br />
Klaus Glaesner, ab Februar 1994 Henning Thiele<br />
1996-2001 Gesine Sander<br />
Marlene Brandt<br />
Claudio Fischer-Zernin-Schmitt, ab 1998 Uwe Wedemeyer<br />
Johannes Klett-Drechsel<br />
2001-2006 Sissi Karnehm-Wolf<br />
Johannes Klett-Drechsel<br />
rot-<br />
grün<br />
rot-<br />
grün<br />
rot-<br />
grün<br />
rot-<br />
grün
- 7 -<br />
-
- 8 -<br />
<strong>Die</strong> Knubbelnasen verdanken wir dem Weitwinkelobjektiv von Holger.
- 9 -<br />
Bundestagswahlkampf 1983<br />
aus der Einbecker Morgenpost
- 10 -<br />
1988, von Ebi Walde (Bundesgeschäftsführer)<br />
Kennen Sie den? Kommt'ne Frau ins KV-Büro ...<br />
Dort tagt gerade der GA des Sprecher/innenrates der OVs und spricht über die TO der<br />
nächsten LDK. Auf der sollen nämlich die Mitglieder des LaVo und des BHA neu<br />
gewählt werden. Für die BuVo-Wahlen soll ein Votum vergeben werden. Allerdings<br />
fehlen noch die Stellungnahmen der LAG-MuT und der BAG-SchuP. <strong>Die</strong>se sind zwar<br />
auf dem letzten LHA angemahnt gewesen, in der LGS <strong>ist</strong> aber bis heute nichts<br />
eingegangen. Per GO-Antrag wird dieser Punkt auf die nächste RK vertagt.<br />
Der nächste TOP beschäftigt sich mit der neu-gegründeten KPV in NRW. Das<br />
Gründungsprotokoll wurde der AKP entnommen. Ein zufällig anwesendes<br />
BaWü-MdL berichtet über seine KP-Erfahrung vor seiner Querrotation vom<br />
Stadtrat in eine Landtagsgruppe. Es wird beschlossen, die BGS aufzufordern,<br />
Berichte aller LV (einschließlich der AL und der GAL) zu diesem Thema<br />
zusammenzustellen und der nächsten BDK vorzulegen. Ebenso eine Aufstellung<br />
aller Reg.Büros von LT-, BT- und EP-Fraktionen.<br />
Danach wird der Bericht des FTT über den Wahlkampf zur BTW diskutiert. <strong>Die</strong><br />
Kritik an der Orga-Crew wird bestätigt. KKK und BFR werden aufgefordert,<br />
einen Verteilungsplan über die WKKE vor der Aufteilung an alle KK zu<br />
versenden. Es wird angestrebt, daß ISF und Öko-Fonds besser auszustatten<br />
sind.<br />
Hoch her ging es dann, als über die Basisanbindung der MdB, der MdEP, der<br />
Vor- und Nachrücker gesprochen wurde. Gisela hat nämlich auf den letzten<br />
MVs und auch auf der LMV wiederholt durch Abwesenheit geglänzt. Sie gab vor,<br />
als Mitglied der PGF und des AKIII der GRiBT momentan keine Zeit zu haben,<br />
zumal sie auch noch den FGF vertreten mußte, als dieser in Urlaub war. Es wird<br />
beschlossen, den GA d. BHA aufzufordern, das Problem in Bonn im HT und<br />
beim GRAEL in Brüssel vorzutragen und darauf zu dringen, daß im nächsten<br />
gbd und im bulletin über die Einhaltung der Sindelfinger Beschlüsse berichtet<br />
wird.<br />
Mittlerweile <strong>ist</strong> es 22.30 Uhr. <strong>Die</strong> Frau ging nun wieder, als ihr mitgeteilt wurde,<br />
daß noch über den Brief von Nürnberg, das Programm von Hannover, die<br />
Duisburger Erklärung und über die Widersprüche zwischen Sindelfinger<br />
Programm und dem Umbauprogramm diskutiert werden soll, obwohl der<br />
Reader vom Bielefelder -Kongreß noch immer nicht vorliegt. Der FB-WiSo<br />
sollte sich darum kümmern.<br />
Dabei hätte die Frau, die Mitglied der Anti-AKW-BI <strong>ist</strong> und eingeladen wurde,<br />
um von der BUKO und vom Anti-WAA-Plenum zu berichten, gerne noch die<br />
Diskussion um die VoBo-Aktion mitbekommen. Auch interessierte sie sich für<br />
die Frage, ob im KV eine harte oder weiche Quotierung eine Mehrheit findet,<br />
denn in ihrer BI wird auch gerade über Mindest- und Überparitäten<br />
gesprochen. <strong>Die</strong>se Diskussion war allerdings bereits zu Beginn des Abends auf<br />
den nächsten DR verschoben, da der KV noch über die Besetzung der<br />
Fernsehrunden der nächsten Legislaturperiode zu beraten hatte. Ein NRW-KV<br />
hatte eine entsprechende MB und MA bzw. ME angeregt.<br />
Noch 'ne Frage?
- 11 -<br />
Einen Rundbrief konnte man/frau damals noch ohne<br />
Computerunterstützung herstellen.
- 12 -<br />
Briefe mussten beantwortet werden ...
- 13 -
- 14 -<br />
Grünschnabel 3/87 (gekürzt)<br />
Bericht vom Grünen-Arbeitskreises Einbeck<br />
Am 15.5.87 verteilte die „Einbecker-Volkszählungsinitiative“ (V.I.S.d.P.<br />
Armin Minkner) ein Flugblatt zur Volkszählung. <strong>Die</strong> Stadt Einbeck reagierte<br />
mit einem Rundumschlag, sie widerrief mit sofortiger Wirkung die<br />
Standgenehmigungen der „Volkszählungsinitiative" und der <strong>GRÜN</strong>EN. Zum<br />
Glück erreichte uns das Schreiben erst, als wir am Samstag unseren<br />
<strong>GRÜN</strong>EN Infostand bereits abgebaut hatten..<br />
In der Begründung, die für beide Gruppierungen gleichlautend war, machte<br />
die Stadt keinen Unterschied zwischen den <strong>GRÜN</strong>EN und der<br />
"Volkszählungsinitiative". Hier ein Textauszug:<br />
“Auf den Seiten 3 und 4 dieses Informationsblattes wird klar zum Ausdruck<br />
gebracht, die Volkszählung zu boykottieren. Z.B. wird ... den Bürgern.<br />
empfohlen, den unausgefüllten Fragebogen vorerst an die Sammelstelle der<br />
‚Einbecker Volkszählungsinitiative’ weiterzugeben., die laut Faltblatt ...<br />
jeweils nachmittags am Informationsstand ...zu finden sei. Hierdurch werden.<br />
die Bürger deutlich zum Widerspruch gegen die Volkszählung aufgerufen."<br />
Damit wir den Stand möglichst bald wieder errichten konnten, haben. wir<br />
noch am Montag einen "Antrag auf Erlaß einer Einstweiligen Anordnung"<br />
beim Verwaltungsgericht Braunschweig gestellt und den Antrag noch am<br />
Montag nachmittag dort persönlich abgeliefert. Am <strong>Die</strong>nstag hatte das<br />
Gericht bereits positiv darüber entschieden.<br />
Hier ein Auszug aus der Begründung:<br />
"<strong>Die</strong> Antraggegnerin (Stadt Einbeck), die zum Antrag der Antragstellerin.<br />
fernmündlich angehört worden <strong>ist</strong>, beantragt den Antrag zurückzuweisen. Sie we<strong>ist</strong><br />
insbesondere darauf hin, daß Herr Minkner Ratsherr der <strong>GRÜN</strong>EN im Rat der Stadt<br />
Einbeck sei. Am 16.Mai 1987 sei die Antragstellerin (Marion <strong>Bartels</strong>) zusammen mit<br />
ihm am Informationsstand der ‚Volkszählungsinitiative Einbeck’ gesehen worden..<br />
Dort sei zum Boykott der Volkszählung aufgerufen worden.. ...<br />
Im vorliegenden Fall drängt es sich ... auf, daß die Antragsgegnerin nicht in genügender<br />
Form zwischen der "Volkszählungsinitiative" einerseits und den "<strong>GRÜN</strong>EN"<br />
andererseits unterschieden hat. Zwar mag es sein, daß zwischen beiden Gruppierungen<br />
auch auf kommunaler Ebene in Einbeck personelle und inhaltliche Verzahnungen<br />
vorhanden. sind. Das Flugblatt ... erwähnt die <strong>GRÜN</strong>EN aber nur beiläufig.<br />
... die Kammer [hat] die Aufschiebende Wirkung des Widerspruchs der Antragstellerin<br />
mit der Maßgabe angeordnet, daß an dem von den "<strong>GRÜN</strong>EN" betriebenen<br />
Informationsstand nicht zum Boykott der Volkszählung .. aufgerufen werden darf.<br />
<strong>Die</strong> Antragsgegnerin wird die Einhaltung dieser Auflage zu überwachen<br />
haben. ...<br />
Und das hat die Stadt dann auch am <strong>Die</strong>nstag getan. Es wurden gezählt:<br />
• Mindestens drei Poliz<strong>ist</strong>en in Zivil, zwei Poliz<strong>ist</strong>en in Uniform<br />
• Zwei Poliz<strong>ist</strong>en in Uniform, die uns aus einem unauffällig geparkten Wagen<br />
beobachteten.<br />
• Ein Vertreter des Ordnungsamtes, der sich unsere Wandzeitung (Zeitungsausschnitte<br />
zur Volkszählung) ansah.<br />
• Vermutlich zwei weitere Poliz<strong>ist</strong>en in Zivil, die uns am Stand in Gespräche<br />
verwickelten.
Während wenig<br />
betuchte Mitmenschen<br />
sich zumindest eine<br />
Schreibmaschine<br />
wünschten ...<br />
...wurde unser<br />
Rundbrief jetzt mit Hilfe<br />
eines „Commodore 64“<br />
hergestellt ...<br />
- 15 -<br />
Grünschnabel, 23. März 1988<br />
Grünschnabels, 23 Mai 1988.
- 16 -<br />
Karikaturen ersetzten damals das, was wir heute Emotions nennen :-<br />
)<br />
Grünschnabel, 10. Oktober 1990<br />
Grünschnabel, 10. Oktober 1990
- 17 -<br />
HNA im November 1994<br />
Grünschnabel 2/90<br />
Bis in die 90er<br />
Jahre durfte kein<br />
<strong>GRÜN</strong>ER Rundbrief<br />
ohne Karikatur<br />
erscheinen ....<br />
... und die<br />
damaligen<br />
Probleme sind uns<br />
heute nicht ganz<br />
unbekannt, nur die<br />
Methoden haben<br />
sich geändert...
<strong>Die</strong> EULE, 21.10.1990<br />
- 18 -<br />
Nur ein Mal gelang es<br />
uns, eine Wahlanzeige<br />
kostenlos in der<br />
EULE unter zu<br />
Bismarckstraße/An der Synagoge um 1900<br />
bringen....<br />
...und auch die Einbecker waren sich manchmal nicht ganz grün...<br />
.
- 19 -<br />
Aus dem Wahlprogramm zur Kommunalwahlwahl 1991 (gekürzt)<br />
Fünf Jahre im Rat der Stadt<br />
ein Bericht von Armin Minkner<br />
Bei der letzten Kommunalwahl haben wir aufgrund des geänderten Zählsystems<br />
einen der beiden Ratssitze verloren. Damit verloren wir auch den<br />
Fraktionsstatus.... Fraktionslose Mitglieder haben keinen Sitz in Ausschüssen.<br />
Zwar hat mir die SPDFraktion entgegenkommenderweise je einen Sitz im Finanz-<br />
und Umweltausschuß überlassen, in allen anderen Ausschüssen war ich jedoch<br />
auf die Zuhörerrolle verwiesen... Dennoch sind die vergangenen fünf Jahre<br />
nicht gänzlich ergebnislos verstrichen:<br />
Sternstunde des Rates war die Erweiterung der Fußgängerzone um den<br />
Marktplatz. Wir <strong>GRÜN</strong>E freuen uns, daß es der CDU endlich gelungen <strong>ist</strong>,<br />
sich gegen Einzelinteressen - besonders eines Einbecker Verlegers -<br />
durchzusetzen. <strong>Die</strong>se überfällige und von den Einbecken <strong>GRÜN</strong>EN seit<br />
langem geforderte Maßnahme war zu diesem Zeitpunkt nur aufgrund<br />
meines Ratsantrags möglich. <strong>Die</strong> CDU, die die Antragsfr<strong>ist</strong> zu der<br />
entscheidenen Ratssitzung versäumt hatte, mußte zwar unbedingt mittels<br />
eines Änderungsantrags die Fußgängerzone zu ihrer Sache machen;<br />
angesichts der Wichtigkeit der Entscheidung <strong>ist</strong> aber egal, wer sich dieses<br />
Ruhmesblatt anheftet. Schade nur, daß dabei die Erweiterung der<br />
Fußgängerzone auf den Hallenplan gekippt wurde. Dafür werden sich die<br />
Einbecken <strong>GRÜN</strong>EN weiter einsetzen.<br />
Daneben gab es zahlreiche Anträge und Anfragen, die häufig nur Details in<br />
Einbeck verändern konnten und vielleicht vom Einzelnen überhaupt nicht<br />
wahrgenommen wurden. Hier einige Beispiele:<br />
Aufgrund meiner Anregungen bzw. Anträge ...<br />
- wurde an der Stadtbibliothek eine Rollstuhlrampe gebaut.<br />
- <strong>ist</strong> die Stadt verstärkt... tätig geworden, um den Anschluß an das<br />
Eisenbahnnetz und die Zustände im Bahnhof Salzderhelden zu<br />
verbessern.<br />
- wurde eine Bürgerfragestunde eingerichtet. Jede Einbeckerin und jeder<br />
Einbecker kann nun im Anschluß an die Ratssitzung Fragen an die<br />
Stadtverwaltung stellen.<br />
- hat der Rat der Stadtverwaltung grundsätzlich untersagt, weiter<br />
Tropenholz zu verwenden.<br />
- über die Asbestbelastung in Einbecker Gebäuden, wurde der<br />
Theatersaal am Hubeweg saniert.<br />
- hat Rat aus Anlaß des 40. Jahrestages der Judenpogrome in Deutschland<br />
den Platz mit dem Ehrenmal in "An der Synagoge" umbenannt.<br />
- wurden 10.000 DM für die Begrünung des trostlosen Thiaisplatzes<br />
bereitgestellt... Allerdings wurden vom Stadtbauamt nur drei kleine<br />
Bäume gepflanzt und dafür nur DM 2740 ausgegeben. Das Ziel, den<br />
Platz - immerhin der erste Eindruck aller, die mit dem Bus kommen -<br />
einladender zu gestalten, konnte damit natürlich nicht erreicht werden.
- 20 -<br />
13.11.1991<br />
Auszüge aus dem Gruppenvertrag zwischen der SPD-Fraktion und<br />
der Fraktion DIE <strong>GRÜN</strong>EN im Rat der Stadt Einbeck<br />
- Es wird angestrebt, die Einbecker Ortschaften mit Gas zu<br />
versorgen.<br />
- Den Aufkauf der Stromnetze in den Einbecker Ortschaften<br />
durch die Stadtwerke befürworten wir....<br />
- Der innerörtliche Kraftfahrzeugverkehr soll verlangsamt<br />
werden; dazu sind flächendeckend Tempo-30-Zonen<br />
ausgewiesen worden.<br />
- Kurzfr<strong>ist</strong>ig sollen Hallenplan, die Ole Burg und die<br />
Münsterstraße (südlich der Wolperstraße) als Fußgängerzone<br />
ausgewiesen werden.<br />
- <strong>Die</strong> Schaffung dezentraler Kläranlagen (z.B. Klärteiche) wird<br />
von uns dann befürwortet, wenn diese bei gleicher<br />
Klärle<strong>ist</strong>ung kostengünstiger sind, als der Anschluß an die<br />
zentrale Kläranlage.<br />
- Der Bahnhof Salzderhelden soll neu gestaltet werde ...<br />
- [Es] .. soll ein Projekt „Betreutes Wohnen für Jugendliche“<br />
eingerichtet werden.<br />
- <strong>Die</strong> Museen der Stadt sind unter einer fachkundigen Leitung<br />
zusammenzufassen.<br />
Zugegeben, die Auswahl <strong>ist</strong> etwas einseitig, denn diese Punkte<br />
wurden umgesetzt. Wenn die SPD etwas verhindern wollte, dann hat<br />
sie auf eine Arbeitsgruppe verwiesen:<br />
- Es wird eine Gruppe zur Erarbeitung einer<br />
Baumschutzsatzung gebildet.<br />
- Es wird eine Gruppe zur Erarbeitung einer Gewässerschutzsatzung<br />
gebildet.<br />
... und wie immer, waren wir der Zeit (leider Ergebnislos) voraus:<br />
- Der Sprachunterricht für Zuwanderer soll intensiviert werden.
- 21 -<br />
07.11.1996<br />
Auszüge aus dem Gruppenvertrag zwischen der SPD-Fraktion und<br />
der Fraktion DIE <strong>GRÜN</strong>EN im Rat der Stadt Einbeck<br />
- <strong>Die</strong> Gruppe wird ... die flächendeckende Ausweitung des<br />
Erdgasnetzes im Stadtgebiet vorantreiben<br />
- Den Aufkauf der Stromnetze ... durch die Stadtwerke<br />
befürwortet die Gruppe weiterhin.<br />
- Oberste und unabdingbare Priorität hat für die Gruppe der<br />
Erhalt der ILMEBAHN GmbH als Träger des Öffentlichen<br />
Personennahverkehrs in der hiesigen Region<br />
- Der Stadtbusverkehr bleibt erhalten und wird – soweit möglich<br />
– attraktiver gemacht. <strong>Die</strong> (Berufs)Schulbus-Verbindung<br />
nach/von Bad Gandersheim und der sog. Ringbusverkehr<br />
sollen fortgeführt werden.<br />
- Der Bahnhof Salzderhelden wird im Innenbereich<br />
umgestaltet...<br />
- <strong>Die</strong> Oleburg bleibt als Fußgängerzone erhalten und wird<br />
umgestaltet, sobald es die Haushaltslage erlaubt.<br />
- In der Nähe eines innenstadtnahen Parkplatzes wird eine<br />
Abwasser-Entsorgungsstation für Busse und<br />
Campingfahrzeuge errichtet. Außerdem <strong>ist</strong> an dieser Station<br />
eine Müllentsorgung nach dem Trennverfahren (organische<br />
Abfälle, Wertstoffe, Hausmüll) sicherzustellen.<br />
- <strong>Die</strong> Gruppe wird die dezentrale Abwasserentsorgung der<br />
Bergdörfer gemäß des Beschlusses der letzten Sitzung des<br />
Stadtrates der 14. Wahlperiode realisieren.<br />
- <strong>Die</strong> bedarfsgerechten Öffnungszeiten in den Kindergärten der<br />
Stadt werden laufend auf ihre Notwendigkeit sowie<br />
eventuellen Erweiterungsbedarf überprüft.<br />
- Bei Bedarf und Interesse wird die Einrichtung einer<br />
Kinderkrippe in privater Trägerschaft durch die Stadt tatkräftig<br />
unterstützt.<br />
- <strong>Die</strong> Stelle der Frauenbeauftragten wird nicht unter das<br />
derzeitige Maß von 30 Wochenstunden reduziert.<br />
- <strong>Die</strong> Gruppe unterstützt die Einführung voller Halbtagsschulen<br />
im Primarbereich.
- 22 -<br />
Seit 1993 findet man/frau uns im Telefonbuch<br />
nicht mehr unter „D“ sondern unter „B“.<br />
<strong>GRÜN</strong>E Ratsmitglieder im Landkreis Northeim<br />
Wahlperiode 1981-1986 1986-1991 1991-1996 1996-2001 2001-2006<br />
Bad Gandersheim<br />
Dassel<br />
Einbeck<br />
Hardegsen<br />
Kalefeld<br />
Kreiensen<br />
Katlenburg-<br />
Lindau<br />
Moringen<br />
Nörten-<br />
Hardenberg<br />
Northeim<br />
Uslar<br />
E. Hein-Janke<br />
L.Radtke/F.Wolper<br />
Chr<strong>ist</strong>oph<br />
Niklaus<br />
Armin<br />
Minkner<br />
Gudrun Hühne-Osterloh<br />
Johannes<br />
Klett-Drechsel<br />
Heinz<br />
Klauder<br />
Lilo Ziegler-<br />
Mehrtens<br />
Gunter Breul<br />
Almut<br />
Schilling<br />
Chr<strong>ist</strong>oph<br />
Niklaus<br />
<strong>Die</strong>tmar <strong>Bartels</strong><br />
M. Neugebauer<br />
Hans Holz<br />
M. Neugebauer<br />
J. Schöneberg<br />
E. Hein-Janke<br />
Felicitas Weck Gudrun Nixdorf Gudrun Nixdorf<br />
Gabi Nendel Gabi Nendel<br />
Elke Krause<br />
J. Klett-Drechsel<br />
Uwe<br />
Wedemeyer<br />
Gunter Breul<br />
Hans Harer<br />
Elke Krause<br />
J. Klett-<br />
Drechsel<br />
Hans Harer<br />
Torsten Seidel<br />
Ferdinant Bosch<br />
(bis 1999)<br />
Elke Krause<br />
J. Klett-Drechsel<br />
Hans Harer<br />
Torsten Seidel
- 23 -<br />
<strong>GRÜN</strong>E Wahlergebnisse in Einbeck<br />
9%<br />
8%<br />
7%<br />
6%<br />
5%<br />
4%<br />
3%<br />
2%<br />
1%<br />
0%<br />
Rat 1981<br />
Land 1982<br />
Bund 1983<br />
Euro 1984<br />
Land 1986<br />
Rat 1986<br />
Bund 1987<br />
Euro 1989<br />
Land 1990<br />
Bund 1990<br />
Rat 1991<br />
Land 1994<br />
Euro 1994<br />
Bund 1994<br />
Rat 1996<br />
Land 1998<br />
Bund 1998<br />
Euro 1999<br />
Rat 2001<br />
Bund 2002<br />
Land 2003<br />
Euro 2004<br />
• Bei der Bürgerme<strong>ist</strong>erwahl 1997 erhielt<br />
unser Kandidat Armin Minkner im<br />
ersten Wahlgang 4,6 % der Stimmen.<br />
• Bei der Bundestagswahl 1987<br />
entsprachen 1.121 Stimmen 5,6 %.<br />
<strong>Die</strong> war die höchste absolute<br />
Stimmenzahl, die wir bisher hatten.<br />
• Bei der Europawahl 2004 entsprachen<br />
714 Stimmen 8,3 %.<br />
• Bei Kommunalwahlen (3 Stimmen pro<br />
Wähler) hatten wir 1996 mit 2.837 die<br />
höchste absolute Stimmenzahl, das<br />
entsprach 6,2 %.<br />
<strong>GRÜN</strong>E Ratsmitglieder in Einbeck<br />
Wahlperiode Ergebnis <strong>GRÜN</strong>E Ratsmitglieder Mehrheit<br />
1981-1986 4,2% Dr. Ewald Hein-Janke<br />
Liz Radtke bis 1983, danach Friedrich<br />
Wolper<br />
CDU/FDP<br />
1986-1991 4,9% Armin Minkner CDU/FDP<br />
1991-1996 4,7% <strong>Die</strong>tmar <strong>Bartels</strong><br />
SPD/<br />
Michael Neugebauer<br />
<strong>GRÜN</strong>E<br />
1996-2001 6,2% Michael Neugebauer<br />
SPD/<br />
Johanna Schöneberg bis 1999<br />
<strong>GRÜN</strong>E<br />
sie hat das Mandat zur SPD mitgenommen ab 1999:<br />
SPD<br />
2001-2006 3,6% Dr. Ewald Hein-Janke SPD/FDP
- 24 -<br />
<strong>Die</strong> wichtigsten Themen der 25 Jahre:<br />
1979 28.03. Reaktorkatastrophe im Atomkraftwerk bei Harrisburg, USA Gründung<br />
des <strong>GRÜN</strong>EN Kreisverbandes Northeim-Einbeck (27.11.1979)<br />
Gründung des <strong>GRÜN</strong>EN Landesverbandes (09.12.1979)<br />
1980 Gründung des <strong>GRÜN</strong>EN Bundesverbandes (12./13.01.1980)<br />
1981 US- Reisebüro wirbt Kunden mit dem Slogan:<br />
"Buchen Sie eine Reise nach Europa, solange es Europa noch gibt"<br />
1982 Einzug der <strong>GRÜN</strong>EN in den Bundestag<br />
1983 Falklandkrieg<br />
HIV-Erreger identifiziert<br />
1984 Giftgaskatastrophe in der indischen Stadt Bhopal<br />
1985 Illegale Waffenverkäufe an den Iran, durch die die Freilassung von US-<br />
Geiseln im Libanon erreicht werden soll.<br />
1986 26. April um 1:23 Uhr Reaktorexplosion in Tschernobyl<br />
1987 Volkszählung<br />
1988 Der jordanische König Hussein II. verzichtet auf das Westjordanland.<br />
<strong>Die</strong> PLO proklamiert daraufhin den Staat Palästina.<br />
1989 Fall der Berliner Mauer 9.11.1989<br />
1990 Deutsche Wiedervereinigung 3.10.1990<br />
1991 Operation „Wüstensturm“ – Kuwait-Irak-Krieg<br />
Erstes rot-grünes Bündnis in Einbeck<br />
1992 Erster BSE-Fall in Deutschland<br />
1993 Erste Freisetzung von Genmanipulierten Pflanzen durch die KWS<br />
1994 Auszug der <strong>GRÜN</strong>EN aus dem Bundestag<br />
1995 Nobelpreis für die Arbeiten über Bildung und Abbau der Ozonschicht<br />
1996 Stillegung des Atomkraftwerkes Würgassen<br />
1997 Erstes erwachsenes Schaf (Dolly) in England geklont.<br />
1998 Wiedereinzug der <strong>GRÜN</strong>EN in den Bundestag<br />
1999 Einführung des EURO<br />
Erster Bundeswehr-Auslandseinsatz im Kosovo<br />
2000 CDU-Spendenskandal<br />
2001 11.9. Terroranschläge auf das World Trade Center (USA)<br />
2002 Afgahan<strong>ist</strong>an-Krieg<br />
Förderung von Ökostrom besteht vor Gericht<br />
2003 Einführung des Dosenpfands<br />
2004 25-Jahre „DIE <strong>GRÜN</strong>EN“
1978 fuhr die Molli noch mit Dampf und ...<br />
Molli schnauft durch Einbecks Gassen,<br />
kaum sind diese dann verlassen,<br />
geht's in ungestümem Lauf<br />
gleich den Klapperberg hinauf.<br />
Rulla, rulla, rullala - rulla, rulla, rullala,<br />
geht's in ungestümem Lauf<br />
gleich den Klapperberg hinauf.<br />
Juliusmühle, Kettenquelle,<br />
<strong>ist</strong> die erste Haltestelle;<br />
kurz <strong>ist</strong> nur der Aufenthalt,<br />
gleich die Trillerpfeife schallt.<br />
Rulla, rulla, rullala - rulla, rulla, rullala,<br />
kurz <strong>ist</strong> nur der Aufenthalt ...<br />
Markoldendorf <strong>ist</strong> jetzt zur Stunde<br />
wohl das größte Dorf der Runde;<br />
Was kann hier schon viel passieren,<br />
Molli muss erst mal rangieren!<br />
Rulla, rulla, rullala, rulla, rulla, rullala, …<br />
Bahnhof Eilensen <strong>ist</strong> ganz groß,<br />
eingerichtet ganz famos;<br />
wie verrückt <strong>ist</strong> hier die Welt:<br />
Molli auf der Straße hält!<br />
Rulla, rulla, rullala, rulla, rulla, rullala, …<br />
In Dassel geht die Fahrt zu Ende.<br />
Molli fährt vor Backsteinwände.<br />
Alle Leute steigen aus<br />
und geh'n dann vergnügt nach Haus.<br />
Rulla, rulla, rullala, rulla, rulla, rullala, …<br />
Nach der Melodie „Auf der Schwäbschen<br />
Eisenbahne“ von unbekannten, die im Zweiten<br />
Weltkrieg im Schloss Erichsburg untergebracht<br />
waren. gedichtet. Seit dem gibt’s den Namen Molli...<br />
- 25 –<br />
Kraut & Rüben<br />
..seit 1986 fuhr in Einbeck keine Bahn mehr.<br />
1982 finanzierte der „Grüne Arbeitskreis<br />
Einbeck“ aus den Mandatsgeldern der<br />
Ratsfraktion den ersten Kröten-Fangzaun<br />
an der Kolonie Siegfried.<br />
2002 führte die FDP auf ihrer Homepage<br />
eine Umfrage über die Ökosteuer durch. <strong>Die</strong><br />
Umfrage <strong>ist</strong> ohne Veröffentlichung des<br />
Ergebnisses aus dem Netz genommen<br />
worden. Grund dafür war das erfolgreiche<br />
Abschneiden der Ökosteuer. Von knapp<br />
10.000 abgegebenen Stimmen votierten<br />
mehr als 80 Prozent für den Erhalt der<br />
Abgabe, die von der FDP abgelehnt wird.<br />
Erst 1994<br />
wurde die<br />
Verfütterung<br />
von<br />
Tiermehl an<br />
Wiederkäue<br />
r EU-weit<br />
verboten
- 26 -<br />
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>ist</strong> <strong>GRÜN</strong>...<br />
27. November 2029<br />
Es <strong>ist</strong> der 27. November 2029 - <strong>Die</strong> <strong>GRÜN</strong>E Einbecker Bürgerme<strong>ist</strong>erin wirft einen<br />
Blick in ihren elektronischen Kalender- Um 16 00 Uhr beginnt die 50 Jahr-Feier ihrer<br />
Partei. Wie die Zeit vergeht! Sie kann sich noch gut an die Vorbereitungen zur<br />
letzten Jubiläumsparty erinnern: mit kleinem Etat hatte es eine Fete in der Linde<br />
und eine Jubiläumszeitschrift gegeben. <strong>Die</strong>smal haben die Grünen das Panorama<br />
angemietet - für inzwischen 600 Mitglieder und die vielen geladenen Gäste <strong>ist</strong> die<br />
Linde einfach zu klein.<br />
Doch erst mal geht es ins Büro. Ihre beiden Kinder nimmt die <strong>GRÜN</strong>E<br />
Bürgerme<strong>ist</strong>erin gleich mit. Für die Betreuung <strong>ist</strong> im Rathaus - wie inzwischen<br />
überall - gut gesorgt. Ihr Partner hat dank der 35 Stunden-Woche und flexibler<br />
Arbeitszeit keinerlei Probleme, die beiden nachmittags abzuholen. Vielleicht würden<br />
sie gemeinsam noch in das Hallenbad gehen. Allerdings sind die Eintrittspreise seit<br />
dem Umbau zum Spaßbad vor fünf Jahren derart angestiegen, dass sie sich den<br />
Besuch nur selten le<strong>ist</strong>en können.<br />
Der heutige Tag steht ganz im Zeichen Grüner Themen. Gleich morgens kommt ein<br />
Anruf von Michael. Er hatte nachts beobachtet, wie eine Draisine über das<br />
Bahnhofsgelände fuhr. Manchmal kam ihr der Verdacht, dass sich Michael die<br />
Seniorlnnen-WG im obersten Stockwerk des alten Bahnhofs nur ausgesucht hat,<br />
um sein Lieblingsthema nahestmöglich im Auge zu behalten. Sei's drum. Sie würde<br />
mit der Chefin der Ilmebahn-Gesellschaft reden müssen.<br />
Dann <strong>ist</strong> da noch die Mail aus dem Nachhaltigkeitsdezernat zu bearbeiten: Carmen<br />
zeltet schon wieder im Strukenbrokpark um für den Wiederaufbau der<br />
Stadtbibliothek zu demonstrieren. Der Bürgerme<strong>ist</strong>erin <strong>ist</strong> völlig unverständlich, wie<br />
jemand in Zeiten des Haushaltskonsolidierungsprogramms XV immer noch solche<br />
Ideen verfolgen kann.<br />
Als nächstes <strong>ist</strong> ein Gespräch mit den Fraktionsvorsitzenden der schwarz-grünen<br />
Ratskoalition anberaumt. <strong>Die</strong> <strong>GRÜN</strong>E Bürgerme<strong>ist</strong>erin hat schon vernommen, dass<br />
der kleine Koalitionspartner CDU sich immer noch wegen der neuen Gesamtschule<br />
querstellt. Dabei hat die große Nachfrage mehr als deutlich gezeigt, dass das neue<br />
Schulkonzept - gemeinsames Lernen bis zur 9. Klasse - der richtige Weg <strong>ist</strong>! Schon<br />
aus diesem Grunde erscheint es ihr sinnvoller, wenn die Grünen wieder stärker mit<br />
der SPD zusammen arbeiten würden.<br />
Mittags <strong>ist</strong> sie mit dem städtischen Gleichstellungsbeauftragten verabredet - nur ein<br />
informeller Austausch bei Bio-Bratwurst in der Kantine. Das letzte<br />
Frauenförderprogramm wurde vor sieben Jahren abgeschlossen. Weiterhin aber<br />
haben einige Männer das Gefühl, dass Frauen bei Stellenbesetzungen bevorzugt<br />
würden. Dabei wird schon längst nur noch nach fachlicher und sozialer Kompetenz<br />
entschieden. Ansonsten kennt die <strong>GRÜN</strong>E Bürgerme<strong>ist</strong>erin diese Debatte aus ihrer<br />
eigenen Partei. Bei der letzten KMV hatten Mitglieder der Seniorinnen-AG
- 27 -<br />
beantragt, die getrennten Redel<strong>ist</strong>en wieder einzuführen. Sie meint sich zu<br />
erinnern, dass einige von denen sich damals vehement dagegen ausgesprochen<br />
hatten und im dritten Anlauf die entsprechende Satzungsänderung auch durchbekommen<br />
hatten. Wahrscheinlich würde die nächste Forderung lauten, dass der<br />
nächste Bürgerme<strong>ist</strong>er endlich mal ein Mann sein müsse.<br />
Nachmittags ein Blick in den Pressespiegel. Sie muss immer noch grinsen, wenn<br />
sie den "Umwelttipp des Tages" in der BILD-Zeitung sieht - manche erkannten die<br />
Zeichen der Zeit doch reichlich spät. <strong>Die</strong> HNA kritisiert die hohen<br />
Grundstückspreise auf dem ehemaligen Gelände der Bundesgartenschau. <strong>Die</strong><br />
<strong>GRÜN</strong>E Bürgerme<strong>ist</strong>erin kann sich noch gut erinnern, dass in den ersten Jahren<br />
nach der BuGa die Sorge groß war, ob sich das Gelände jemals vernünftig<br />
entwickeln würde.<br />
So, nun muss sie sich aber beeilen, um rechtzeitig zur 50 Jahr-Feier zu kommen!<br />
<strong>Die</strong> Fahrrad-Rikscha steht abfahrbereit vor dem Rathaus. Wenn das Fest nur halb<br />
so gut würde wie vor 25 Jahren, dann verspricht dies ein großartiger Abend zu<br />
werden!<br />
Zum Redaktionsschluss des Zitat des Tages:<br />
“Ich habe auch gerade ein Hörbuch gelesen“<br />
Sabrina Setlur, zitiert von dpa am 25.11.2004<br />
1988 war selbst die Satzung nicht vor Karikaturen sicher.<br />
Impressum:<br />
Der Grünschnabel, Mitgliederrundbrief des Kreisverbandes Bündnis 90/<strong>Die</strong> Grünen<br />
Sonderausgabe zum 25-jährigen Bestehen des Kreisverbandes<br />
Redaktion, Druck und Vertrieb: <strong>Die</strong>tmar <strong>Bartels</strong><br />
Bündnis 90/<strong>Die</strong> Grünen Ortsverband Einbeck, Marktplatz 6-8, 37574 Einbeck<br />
Konto Nr: 102 936 812 Sparkasse Einbeck (BLZ 262 514 25)<br />
eMail: <strong>Die</strong>GuenenEinbeck@t-online.de<br />
http://home.t-online.de/home/<strong>Die</strong>GruenenEinbeck/