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Magazin-2017-3

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PERU: PROJEKT CEDEPAS<br />

Ökologisch nachhaltiger<br />

Kaffeeanbau: Jugendliche<br />

gehen neue Wege<br />

In der Mitte Perus, an den Ostflanken der Anden, leben viele Menschen mehr<br />

schlecht als recht vom Kaffeeanbau. Unsere Partnerorganisation CEDEPAS<br />

unterstützt Jugendliche bei der Verbesserung des Anbaus. Nachhaltig<br />

produzierter Qualitätskaffee sichert ihnen ein ausreichendes Einkommen.<br />

Text: Joachim Jung; Fotos: Gabriela Wichser<br />

Sanfte grüne Hügel erheben sich über der Ortschaft<br />

Pichanaki. Hier, im Osten des peruanischen<br />

Departements Pasco, gehen die Ausläufer der Anden<br />

langsam in das weite Amazonas-Tiefland über. Es<br />

ist drückend heiss. Doch in Rio Blanco, einem Weiler<br />

auf 1300 Meter Höhe über Meer, inmitten der Hügellandschaft<br />

oberhalb von Pichanaki, bringt eine<br />

leichte Brise Abkühlung. Die Region lebt vom Kaffeeanbau.<br />

Viele der Kaffeebauern kamen in den<br />

1980er-Jahren auf der Flucht vor dem Bürgerkrieg<br />

aus dem Andenhochland hierher, um sich hier<br />

eine Existenz aufzubauen. Nun übernehmen vielfach<br />

ihre Kinder den Kaffeeanbau, von dem sie jedoch<br />

eher schlecht als recht leben können.<br />

Wie in den Nachbardörfern liegen auch in Rio<br />

Blanco überall Kaffeebohnen auf Plastikfolien zum<br />

Trocknen in der Sonne ausgebreitet. Nur vor dem<br />

Haus der 25-jährigen Rosemery Quispe nicht. Sie<br />

trocknet ihre Kaffeeernte im Schatten, vor Verunreinigungen<br />

geschützt, auf einem Trockenboden.<br />

Im Kaffeeanbau geht sie neue Wege. Seit anderthalb<br />

Jahren nimmt sie, wie 60 weitere Jugendliche und<br />

junge Erwachsene aus der Region, am Projekt Jugendliche<br />

verbessern ihr Einkommen dank Qualitätskaffee<br />

unserer peruanischen Partnerorganisation CEDE-<br />

PAS teil. Rosemery Quispe hat sich vorgenommen,<br />

sich und ihre Familie aus der Armut zu befreien –<br />

durch die Produktion von besserem Kaffee, der<br />

ihr ein grösseres Einkommen bringt und so ihren<br />

Lebensstandard steigert. Die Massnahme, ihre Kaffeebohnen<br />

beim Trocknen besser zu schützen, ist<br />

nur eine von vielen Massnahmen zur Verbesserung<br />

ihrer Produktion, die sie bei CEDEPAS kennengelernt<br />

und nun umgesetzt hat.<br />

Erfahrungen sammeln und teilen<br />

Die Organisation CEDEPAS (Centro Ecuménico de Promoción<br />

y Acción Social) unterstützt und berät die Bevölkerung<br />

im Andenhochland und der Amazonas-<br />

region Perus in ihrer sozialen, politischen und wirtschaftlichen<br />

Entwicklung. Die Organisation hat<br />

erkannt, dass in der Region um Pichanaki durchaus<br />

Potenzial vorhanden ist, Jugendlichen mit Kaffeeanbau<br />

bessere wirtschaftliche Perspektiven zu<br />

bieten. Durch das Klima begünstigt, lassen sich an<br />

den Anden-Hängen eigentlich sehr hochwertige Kaffeesorten<br />

produzieren. Viele Kleinproduzenten<br />

können dieses Potenzial jedoch nicht ausschöpfen.<br />

Es fehlt ihnen am richtigen Know-how zur Boden-<br />

und Pflanzenpflege sowie der Aufbereitung<br />

der Kaffeebohnen. So verkaufen sie meist Rohkaffee<br />

minderer Qualität zu einem schlechten Preis.<br />

Dabei wäre der Kaffeeanbau – im Gegensatz zum<br />

oft zerstörerischen Bergbau, der eine tragende Säule<br />

der peruanischen Wirtschaft ist – eine wirtschaftliche<br />

saubere Variante für eine nachhaltige<br />

ECUADOR<br />

Departement Pasco<br />

Lima<br />

PERU<br />

Pazifischer<br />

Ozean<br />

KOLUMBIEN<br />

BRASILIEN<br />

CHILE<br />

BOLIVIEN<br />

Im peruanischen<br />

Departement<br />

Pasco leben<br />

viele Jugendliche<br />

und ihre Familien<br />

von der Kaffeeproduktion.<br />

4 magazin September <strong>2017</strong>

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