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LBN Nr. 3 I März 2021

Liezener Bezirksnachrichten – Nachrichten aus dem Bezirk Liezen und angrenzenden Regionen. News, Infos, Geschichten sowie Jobangebote aus dem Bezirk Liezen und Umgebung.

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<strong>LBN</strong><br />

2 N°̵ 3/<strong>2021</strong> AM PULS DER REGION<br />

Tourismusbudgets unter Druck<br />

Strukturreformen lassen sich meist recht schlüssig auf Papier bringen und als notwendig argumentieren. Nicht anders verläuft dies<br />

bei der steirischen Tourismusreform, bei der mit 30. September aus derzeit 96 Tourismusverbänden elf Erlebnisregionen werden. Im<br />

Bezirk Liezen wird es mit Schladming-Dachstein, Gesäuse und Ausseerland-Salzkammergut nur mehr drei große Verbände geben.<br />

Die grundsätzliche Sinnhaftigkeit<br />

der Reform<br />

steht außer Diskussion,<br />

allerdings tauchen in der<br />

Umsetzungsphase doch viele<br />

Problemfelder auf, denen man<br />

im Vorfeld seitens der „Reformer“<br />

anscheinend zu wenig<br />

Bedeutung zugemessen hat.<br />

Weniger Budget<br />

Die Basisfinanzierung für das<br />

Budget eines Verbands stellen<br />

die Interessentenbeiträge<br />

aller Tourismusbeitragszahler<br />

– faktisch alle Betriebe im Verband<br />

– und die Anteile an der<br />

Nächtigungsabgabe dar. Die<br />

Beiträge konnten in den bisherigen<br />

Verbänden durch die Vollversammlung<br />

freiwillig erhöht<br />

werden. So zahlen etwa die<br />

Ramsauer Betriebe 300, jene<br />

im Verband Grimming-Donnersbachtal<br />

225, die Betriebe<br />

in Liezen 200 und alle im derzeitigen<br />

Verband Gesäuse 150<br />

Prozent. Durch die Neukonstituierung<br />

der drei Verbände<br />

muss in der Vollversammlung<br />

über eine freiwillige Erhöhung<br />

neu abgestimmt werden, Beitragshöhen<br />

wie in der Ramsau<br />

sind damit künftig illusorisch.<br />

Ausgeschrieben werden auch<br />

die Stellen der Geschäftsführer<br />

der neuen Verbände. Fix<br />

ist bereits der Abgang von<br />

Gesäuse-Chef David Osebik.<br />

Basis für die Berechnung des<br />

Interessentenbeitrags ist der<br />

Umsatz laut Bescheid des<br />

zweiten vorangegangen Jahres,<br />

also für <strong>2021</strong> der Bescheid<br />

aus 2019. Das bedeutet, dass<br />

durch die coronabedingten<br />

Umsatzausfälle 2020 und <strong>2021</strong><br />

die Budgets für 2022 und 2023<br />

massiv betroffen sein werden.<br />

Dazu kommen natürlich ausbleibende<br />

Nächtigungsbeiträge<br />

durch die Schließungen.<br />

Weiters müssen die neuen Verbände<br />

künftig 15 Prozent des<br />

Budgets – berechnet vom einfachen<br />

Beitrag – ans Land für<br />

Gemeinschaftsaktionen abliefern.<br />

Unterm Strich werden den<br />

neuen Verbänden beträchtlich<br />

weniger finanzielle Mittel zur<br />

Verfügung stehen als bisher.<br />

Hohe Belastungen für die<br />

Kommunen<br />

Den neuen Verbänden ist es<br />

künftig untersagt, Infrastruktur<br />

zu errichten oder zu unterhalten,<br />

Veranstaltungen abzuwickeln<br />

oder Gutscheinsysteme<br />

zu führen. Für Gemeinden<br />

mit touristischer Ausrichtung<br />

wie Ramsau oder Schladming<br />

bedeutet dies enorme zusätzliche<br />

finanzielle Belastungen,<br />

die gerade in der Coronakrise<br />

kaum zu stemmen sein werden.<br />

Man wird sparen müssen, auch<br />

im Bereich der touristischen<br />

Infrastruktur, andererseits soll<br />

vermehrt Marketing eben für<br />

diese Einrichtungen betrieben<br />

werden. Das ist kontraproduktiv<br />

und wenig überlegt.<br />

Für Städte wie Liezen oder Rottenmann<br />

bedeutet dies, dass<br />

durchwegs alles, was bisher<br />

mit den Interessentenbeiträgen<br />

finanziert wurde, etwa ein Gutscheinsystem<br />

oder Feste, nicht<br />

mehr durchgeführt werden dürfen.<br />

Der Aufschrei von Städten<br />

in ähnlicher Situation blieb<br />

beim Land bisher ungehört.<br />

Die Budgetmittel, die von den<br />

Unternehmern vor Ort aufgebracht<br />

werden, müssen auch<br />

vor Ort spürbar sein und nicht<br />

in kaum sichtbaren Kanälen<br />

entschwinden. Sonst ist die<br />

Unterstützung seitens der<br />

Betriebe enden wollend. ↖<br />

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