5 - Historische Gesellschaft der Deutschen Bank e.V.
5 - Historische Gesellschaft der Deutschen Bank e.V.
5 - Historische Gesellschaft der Deutschen Bank e.V.
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
notwendige Strukturwandel in <strong>der</strong> Industrie ist<br />
bei dem <strong>der</strong>zeitigen Wachstumstempo schwer zu<br />
bewältigen. 1987 kam IJ. a. die Stahlindustrie<br />
wie<strong>der</strong> verstärkt unter Druck.<br />
Verbesserung <strong>der</strong> Wachstumsbedingungen nötig<br />
Zur Verstetigung <strong>der</strong> Konjunktur beschloß die<br />
Bundesregierung, daß die Kreditanstalt für Wie-<br />
<strong>der</strong>aufbau von 1988 bis 1990 zinsverbilligte Mit-<br />
tel in Höhe von 6 Mrd DM für Investitionen klei-<br />
ner und mittlerer Unternehmen uiid im Umfang<br />
von 15 Mrd DM für kommunale Investitionen zur<br />
Verfügung stellt.<br />
Tiefergehende Maßnahmen sind jedoch erfor-<br />
<strong>der</strong>lich, um durch Abbau von Regulierungen und<br />
administrativen Hemmnissen die Dynamik <strong>der</strong><br />
Märktezu stärken und mehr Wachstum zu ermög-<br />
lichen.<br />
Mehr Mo<strong>der</strong>nisierung im Wohnungsbau<br />
Neubauvolumen<br />
Bauleistungen an bestehenden Gebauden<br />
Mrd DM<br />
in Preisen von 1980<br />
Höheres öffentliches Defizit<br />
Das Haushaltsdefizit von Bund, Län<strong>der</strong>n und<br />
Gemeinden erhöhtesich 1987 um rd. 10 Mrd DM<br />
auf ca. 52 Mrd DM. Entscheidend dafür war, daß<br />
die öffeiitlichen Ausgaben um rd. 3%%, die öf-<br />
fentlichen Einnahmen aber, U. a. wegen des nied-<br />
rigeren Bundesbankgewinns, nur um rd. 2% stie-<br />
gen.<br />
Im Berichtsjahr legte die Regierung den Ent-<br />
wurf einer umfassenden Neuordnung des Ein-<br />
kommensteuertarifs für 1 990 vor. Er ist ein wichti-<br />
ger Schritt zu einer geringeren Steuerlast und zu<br />
einem Steuersystem mit weniger Steuervergün-<br />
stigungen und einer einfacheren Steuerbemes-<br />
sungsgrundlage. Enttäuscht hat <strong>der</strong> geringe Er-<br />
folg beim Abbau <strong>der</strong> Ausgabensubventionen.<br />
Wichtig bleibt eine weitere Verringerung <strong>der</strong> Un-<br />
ternehmensteuern. Die Bundesrepublik gehört<br />
nach den Steuersenkungen in vielen an<strong>der</strong>en Län-<br />
<strong>der</strong>n mehr denn je zu den Industriestaaten mit <strong>der</strong><br />
höchsten Belastung <strong>der</strong> Unternehmenserträge.<br />
Flexible Geldpolitik<br />
Die Bundesbank hat zur Stabilisierung <strong>der</strong><br />
Wechselkurse und zur Stützung <strong>der</strong> Binnenkon-<br />
junktur eine nochmalige Uberschreitung ihres<br />
Geldmengenziels toleriert. Die Zentralbankgeld-<br />
menge stieg im Jahresverlauf um 8.1 % (1 986:<br />
7.7%). Der Diskontsatz wurde in zwei Schritten<br />
auf 2%% gesenkt, den bisher niedrigsten Stand<br />
seit Gründung <strong>der</strong> <strong>Deutschen</strong> Reichsbank 1875.<br />
Durch Kürzung <strong>der</strong> Rediskontkontingente und<br />
flexiblen Einsatz <strong>der</strong> Wertpapierpensionsgeschäf-<br />
te beschränkte die Bundesbank das Liquiditäts-<br />
wachstum und machte deutlich, daß sie die Ge-<br />
fahr wie<strong>der</strong>aufl'lackern<strong>der</strong> In-l'lationserwartungen<br />
ernst nimmt.