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APRIL <strong>2021</strong> · NR. 341 · UNBEZAHLBAR<br />
STADTGESCHICHTEN<br />
Im Ulmer Tierheim gibt’s<br />
„Liebe auf vier Pfoten“. S. 24<br />
STADTGESPRÄCH<br />
Mental-Coach Baha Meier-Arian<br />
über Beziehungen, Homeoffice und<br />
Tristesse im Lockdown. S. 10<br />
ALL YOU NEED<br />
IS LOVE<br />
Heiratsanträge auf dem Rapunzelturm,<br />
Liebesschlösser mit Ablaufdatum und<br />
Freundschaftspflege per Streaming. S. 14
MOTORÖLE<br />
ADDITIVE<br />
FAHRZEUGPFLEGE<br />
LIQUI MOLY SCHAFFT DIE<br />
ZEHNSATION<br />
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und Ausdauer. Bei dieser Herausforderung stehen meine 1.000 Kolleginnen und Kollegen<br />
geschlossen zusammen, um mehr denn je ihr Bestes zu geben. Für unsere Partner,<br />
für unsere Kunden, für Sie! Denn nur gemeinsam schaffen wir das!<br />
Bleiben Sie gesund!<br />
Ihr Ernst Prost<br />
Seit einem<br />
Jahrzehnt<br />
die Nr. 1<br />
in der Kategorie<br />
Motorenöle! *<br />
10 Jahre in Folge die Nr. 1 bei den Lesern<br />
von auto motor und sport. (Ausgabe 7/2020)<br />
10 Jahre in Folge die Nr. 1<br />
bei den Lesern der Auto Zeitung.<br />
(Ausgabe 5/2020)<br />
2 Jahre in Folge Platz 2<br />
in der Kategorie Pflegemittel.<br />
(Ausgabe 5/2020)<br />
9 Jahre in Folge die Nr. 1<br />
bei den Lesern von Motor<br />
Klassik. (Ausgabe 6/2020)<br />
9 Jahre in Folge die Nr. 1 bei den Lesern der Auto Bild.<br />
(Ausgabe 13/2020)<br />
3 Jahre in Folge die Nr. 1<br />
bei Motorsport Aktuell in<br />
der Kategorie Automobil.<br />
(Ausgabe 16/2020)<br />
2 Jahre in Folge die Nr. 1<br />
bei Motorsport Aktuell in<br />
der Kategorie Motorrad.<br />
(Ausgabe 16/2020)<br />
2 Jahre in Folge die Nr. 1 bei den Lesern von Motorrad.<br />
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INHALT<br />
IM APRIL<br />
NICHTS ALS LIEBE<br />
Ich liebe Ulm, Neu-Ulm, die Donau,<br />
unsere Parks, die Altstadt, einfach alles.<br />
Lauter schöne Ecken. Da geht mir<br />
direkt das Herz auf. Hört sich schrecklich<br />
kitschig an, ich weiß. Aber es<br />
stimmt. Von mir gibt’s nur Liebe für die<br />
Doppelstadt!<br />
Wie passend, denn im Titelthema „All<br />
you need is love“ dreht sich alles um<br />
romantische Orte, Paare aus Ulm und<br />
Neu-Ulm, die ihre Spuren hinterlassen<br />
haben und das Kennenlernen in<br />
Zeiten der Pandemie. Im Stadtgespräch<br />
erzählt Mental-Coach Baha Meier-<br />
Arian, was der Lockdown mit uns und<br />
unseren Beziehungen macht. Um die<br />
Liebe zum Tier geht es in den Stadtgeschichten.<br />
Wir waren zu Gast im Ulmer<br />
Tierheim und haben uns mit Tierpfleger<br />
Jonas Galler unterhalten. Natürlich<br />
kommen auch wieder viele andere<br />
Menschen aus der Region zu Wort und<br />
haben uns erzählt, was sie Gutes für<br />
andere tun.<br />
Das war es selbstverständlich noch<br />
nicht. Wir werfen außerdem einen<br />
Blick in die Küche des „Vini & Cucina<br />
da Danilo“, erzählen euch, was es mit<br />
den Pilzen aus dem Keller der Wilhelmsburg<br />
auf sich hat und wann die<br />
Venet-Haus-Galerie II eröffnet. Unsere<br />
Studis von nebenan berichten diesen<br />
Monat unter anderem darüber, wie<br />
man Bierpong am Laptop spielt.<br />
Liebt ihr es nicht auch, wenn das Heft<br />
so randvoll mit tollen Inhalten ist?<br />
Macht’s gut und bis demnächst,<br />
14<br />
24<br />
Foto: K. Auernhammer<br />
Foto: mhm Foto: S. Müller<br />
<strong>04</strong><br />
Foto: Marc Hörger<br />
10<br />
30<br />
<strong>04</strong> STADTLEBEN<br />
Alles rund um die Doppelstadt<br />
Ulm/Neu-Ulm<br />
10 STADTGESPRÄCH<br />
Mental-Coach Baha Meier-Arian<br />
14 ALL YOU NEED IS LOVE<br />
Liebespaare und romantische Orte<br />
in und um Ulm<br />
20 NACHGEFRAGT<br />
„Was tust du Gutes für andere?“<br />
24 STADTGESCHICHTEN<br />
Liebe auf vier Pfoten ¬ Katzen<br />
streicheln im Tierheim Ulm<br />
26 SPECIAL<br />
Ausbildung, Studium und duales<br />
Studium<br />
30 KÜCHENZAUBER<br />
Neu in der Stadt: Ramen ¬ einfach<br />
nach Hause liefern lassen<br />
32 <strong>FRIZZ</strong>-KIDS<br />
Architekturführer für Kids<br />
34 LETZTE SEITE<br />
Das Letzte kommt zum Schluss |<br />
Impressum<br />
3<br />
Foto: S. Müller
STADTLEBEN<br />
ULM/NEU-ULM<br />
VENET-HAUS GALERIE<br />
BEKOMMT ZUWACHS<br />
ihr Team geplant, dort bereits Ende Januar zu eröffnen. Nach<br />
mehreren coronabedingten Verschiebungen soll es nun Mitte<br />
April endlich so weit sein. Nicht nur die Galerie selbst erweitert<br />
sich, auch das Team wird größer. Verena Schneider hat sich<br />
Saskia Leinhoss als neue Studiomanagerin und Norbert Leins<br />
als Kunstberater mit ins Boot geholt.<br />
Verena Schneider und Saskia Leinhoss vor der Venet-Haus Galerie II in der Ulmer<br />
Sterngasse. | Foto: Janine Unsöld (buero ost)<br />
Neue Ausstellungen, neue Künstler und neuer Standort. Die<br />
2007 in Neu-Ulm gegründete Venet-Haus-Galerie bekommt<br />
dieses Jahr Zuwachs. Sie wird um einen zweiten Standort, die<br />
Venet-Haus-Galerie II in der Ulmer Sterngasse 14 erweitert.<br />
Ursprünglich hatten Geschäftsführerin Verena Schneider und<br />
Neue Künstler in der Galerie<br />
Mit der zweiten Galerie soll Kunst nun noch erlebbarer gemacht<br />
werden. „Die Kunst wird durch den neuen Standort zentraler.<br />
Die VH II wird das Programm der VH I zwar fortsetzen, aber<br />
hin und wieder wird es auch Sonderprojekte geben, welche sich<br />
in den jeweiligen Galerien unterschieden“, so Schneider, die die<br />
letzten Monate effektiv nutzte, um das Künstlerportfolio der<br />
Galerie zu erweitern. „Wir sind sehr stolz Namen, wie Willi<br />
Siber, Ottmar Hörl und Zhuang Hong in der Venet-Haus-Familie<br />
willkommen heißen zu dürfen.“<br />
Mit der Konzeptkunst des Wertheimers Ottmar Hörl geht es<br />
in den Galerien ab Mitte April auch los. „Ottmar Hörl versucht<br />
mit seiner Kunst neue ästhetische Regeln als Lebensmodelle zu<br />
entwickeln. Diesen Ansatz fand ich in der aktuellen Pandemie-<br />
Situation sehr spannend und es wird mit Sicherheit eine tolle<br />
Ausstellung hervorbringen“, meint Verena Schneider. Mit Hörl<br />
plant sie darüber hinaus auch noch ein ganz besonderes künstlerisches<br />
Highlight. „Das kann ich jetzt aber leider noch nicht<br />
verraten. Nur so viel: Reservieren Sie sich die letzten Tage im<br />
September <strong>2021</strong>“, sagt sie dazu.<br />
Text: Dominik Schele<br />
galerie-im-venet-haus.de<br />
HUT AB<br />
PILZE AUS DER BURG<br />
„Wir wollen die Wilhelmsburg in die Stadt bringen“, haben sich<br />
die beiden Ulmer Jochen Rank und Sven Gastrock vorgenommen.<br />
Genauer gesagt wollen sie Pilze, die in den Gewölben der Ulmer<br />
Wilhelmsburg wachsen, auf dem Ulmer Wochenmarkt verkaufen.<br />
Auch Restaurants können die Burgpilze natürlich ab sofort als<br />
neue regionale Spezialität bei den Pilzbauern bestellen.<br />
4<br />
Jochen Rank (rechts) und Sven Gastrock verkaufen ab April Burgpilze auf dem<br />
Ulmer Wochenmarkt. | Foto: Stefanie Müller<br />
Vegan und regional<br />
Die Idee hatte Jochen Rank schon vor Jahren, allein wollte er es<br />
aber nicht angehen. Dank einer beruflichen Veränderung stieg<br />
Sven Gastrock im letzten Jahr mit ein. Sie bauten einen Teil des<br />
Gewölbes der Wilhelmsburg so um, dass dort nun beste Bedingungen<br />
für die Pilzzucht von Austernseitlingen und Limonenseitlingen<br />
herrschen. „Die Pilze wachsen auf Biosubstrat, vegan und<br />
regional“, so Sven Gastrock. „Danach geht das Substrat als Dünger<br />
in die regionale Landwirtschaft, so schließt sich der Kreis.“ Geplant<br />
ist auch, dass die beiden 40-Jährigen ihre Pilze bei Veranstaltungen<br />
auf der Wilhelmburg anbieten. „Wir starten erst mal<br />
mit zwei Sorten – weitere könnten folgen“, so Jochen Rank. Ab<br />
April kann man die edlen Gewächse probieren, dann wird der<br />
Stand des Start-ups auf dem Ulmer Wochenmarkt zu finden sein.<br />
Text: Stefanie Müller<br />
burgpilz.de
INTERAKTIV<br />
DURCH LANGENAU<br />
FKV‘DANCE<br />
BLEIBT POSITIV<br />
Thomas Reith ist der Mann hinter der Entdecker-App für Langenau. | Foto: privat<br />
Spazierengehen ist in Coronazeiten ja Mega-Trend. Wem das<br />
reine Rumspazieren und Natur-Angucken nicht reicht, der<br />
sollte mal nach Langenau fahren. Handy und Kopfhörer nicht<br />
vergessen! Denn in Langenau gibt es mittlerweile schon zwei<br />
interaktive Stadtführungen per App – einmal den Robert-<br />
Bosch-Weg im Stadtteil Albeck und die Langenauer Entdecker-<br />
App. Bei beiden werden die Spaziergänger übers Handy zur<br />
nächsten Station geleitet. Vor Ort informieren Stelen, und übers<br />
Smartphone gibt es Zusatz-Content. Bei der Entdecker-App erzählt<br />
etwa ein Mönch die Geschichte des ehemaligen Klosters.<br />
Fotos, Filmaufnahmen, 360-Grad-Ansichten, animierte 3D-Figuren<br />
und sogar AR-Technologie … coole Sache.<br />
Durch Zufall zur App<br />
Thomas Reith ist der Mann hinter den Apps. Der 34-jährige<br />
Wirtschaftsinformatiker wohnt selbst in Langenau und hat hier<br />
vor knapp zwei Jahren seine eigene IT-Firma gegründet. „Das<br />
ist schon spannend, welche Möglichkeiten die moderne Technik<br />
da bietet. VW hat auf Messen zum Beispiel solche Angebote<br />
für ihre Präsentationen. Ich dachte mir, das könnte man doch<br />
auch für eine Stadt gestalten.“ Und so klopfte Reith eines Tages<br />
bei der Stadt Langenau an, mit einem auf eigene Kosten entwickelten<br />
Prototyp. „Der Zufall wollte es, dass Langenau damals<br />
auf der Suche nach einer Möglichkeit war, den Teilort Albeck<br />
– als Geburtsort von Robert Bosch – besser in Szene zu setzen.<br />
Gemeinsam mit dem Stadtmarketing entstand so der Robert-<br />
Bosch-Weg, der 2020 eingeweiht wurde.“<br />
Verena-Rosa Kraus blickt positiv in die Zukunft. | Foto: FKV‘dance<br />
Aktuell geht es der Managerin von FKV’dance und Tänzerin Verena-Rosa<br />
Kraus wie vielen anderen Kunstschaffenden – sie sitzt<br />
auf dem Trockenen. Reist sie sonst für Auftritte oder TV-Shows<br />
umher, geht zur Zeit bekanntlich nicht viel. Durch Corona liegen<br />
die meisten Dinge nun brach. Wettbewerbe sind abgesagt oder<br />
auf unbestimmte Zeit verschoben, Auftritte für die Städte Ulm<br />
und Neu-Ulm ebenso. Workshops, Fitness- und Tanzkurse, alles<br />
spielt sich nur noch digital ab. Den Trainerinnen und Trainern,<br />
aber auch den Teilnehmenden verlangt dies einiges ab. Aber Verena-Rosa<br />
bleibt positiv, denn der Frühling sorgt für gute Stimmung<br />
und Aufschwung.<br />
Tatsächlich sind auch bereits neue Projekte in Planug. Neben<br />
einem Kinderprojekt mit Showbiz-Größen, einem Kinofilm, der<br />
auf einer Hörspielreihe fußt, stehen auch Dreharbeiten für einige<br />
„Conceptvideos“ an. „Es kommen neuerdings wieder Anfragen<br />
rein und man traut sich langsam und zurückhaltend zu planen.<br />
Auch örtliche Veranstaltungshäuser nehmen Kontakt für Konzerte<br />
im Herbst und Winter <strong>2021</strong> auf“, so Kraus.<br />
Text: Dominik Schele<br />
fkvdance.de<br />
Die ganze Bandbreite ausschöpfen<br />
Weil die Zusammenarbeit so gut geklappt hatte, gibt es nun<br />
quasi eine Fortsetzung – denn auch Langenau lässt sich mittlerweile<br />
per App erkunden. Dafür wurden die seit 18 Jahren bestehenden<br />
Stelen einbezogen, die zum 1.000-jährigen Bestehen<br />
Langenaus aufgestellt wurden. „Mir war wichtig, dass es über<br />
die App ganz verschiedene Zusatz-Features gab. Einmal ergänzenden<br />
Text, dann Bilder, an der nächsten Stelle ein Video oder<br />
ein 3D-Modell – ich wollte die ganze Bandbreite ausschöpfen.“<br />
Insgesamt drei Monate saß Reith an dem Projekt – er recherchierte,<br />
programmierte, stimmte Details mit dem Stadtarchiv<br />
ab. Und natürlich musste er den Rundgang selbst testen –<br />
„mehrmals“, wie er schmunzelnd sagt.<br />
Text: Kerstin Auernhammer<br />
app-langenau.de<br />
5
STADTLEBEN<br />
ULM/NEU-ULM<br />
BROT STATT PILLEN<br />
STAIB ZIEHT IN DIE LÖWEN-APOTHEKE<br />
Vor eineinhalb Jahren schloss Apotheker Andreas Maurer die<br />
Löwen-Apotheke in der Neuen Mitte. Nun zieht neues Leben<br />
in das alte Gemäuer ein. Marcus Staib, Geschäftsführer der<br />
gleichnamigen Ulmer Bäckereikette, übernimmt die Räume.<br />
Damit aber nicht genug, er wird auch einen Teil der alten Apothekeneinrichtung<br />
in die neuen Verkaufsräume integrieren.<br />
Staibs Wunsch wäre eine Eröffnung Ende April.<br />
Alte Schätze im Keller<br />
Bis dahin wird nicht nur beim Umbau gewerkelt, sondern es<br />
werden auch die Schätze im Keller gesichtet. Dort lagern Artefakte<br />
aus Generationen von Apothekerfamilien. Eine filigrane<br />
Waage, goldene Löwen, Verkaufstische, Fläschchen, Döschen<br />
und vieles mehr, was sich eben in über hundert Jahren so ansammelt.<br />
„Das hat uns Herr Maurer alles dagelassen, wir möchten<br />
das auf jeden Fall erhalten“, so Staib zu seinen Plänen. Viele alte<br />
Stücke werden einen Ehrenplatz in der neuen Bäckerei bekommen.<br />
„Wir schauen alles durch, reinigen es und dann kommt es<br />
in Vitrinen. Sogar einen alten Schrank haben wir noch von der<br />
Familie Maurer bekommen, der sicher ein Blickfang wird. Wir<br />
möchten so die Tradition aufrechterhalten, auch wenn es jetzt<br />
nicht mehr um Pillen, sondern um Backwaren geht“, so Staib.<br />
Im Apothekenkeller findet Marcus Staib so manchen Schatz. | Foto: Stefanie Müller<br />
Text: Stefanie Müller<br />
baeckerei-staib.de<br />
NEUER NAME FÜR<br />
UNVERPAKT-LADEN<br />
André Wieland im „Klare Kante“. | Foto: Dominik Schele<br />
Letztes Jahr eröffnete André Wieland einen Ableger seines<br />
plastikfreien Supermarkts „Klare Kante“ schräg gegenüber<br />
vom Metzgerturm in Ulm. Nun hat Wieland bekannt gegeben,<br />
dass er aus dieser Filiale wieder aussteigt. Der Laden läuft unter<br />
neuem Namen weiter. Wielands Geschäftspartner Anthony<br />
Saad wird ihn unter dem Namen „Ora d’Oro“ betreiben. Es<br />
wird weiterhin unverpackte Ware wie Pasta, Haferflocken,<br />
Linsen und Schokolade geben. Wielands Gründe für den Ausstieg?<br />
Er habe sich von den beiden „Baustellen“ ausgelaugt gefühlt,<br />
dadurch habe er immer das Gefühl gehabt, immer nur<br />
halb bei der Sache zu sein, aber nie komplett. André Wieland<br />
wird ab sofort nur im Klare Kante Weißenhorn zu finden sein.<br />
6<br />
Text: Stefanie Müller<br />
klarekanteunverpackt.de
DRACULA AUF DER<br />
WILHELMSBURG<br />
FAMILIENZENTRUM<br />
TO GO<br />
„Stürmt die Burg“ findet auch <strong>2021</strong> statt. | Foto: Archiv<br />
Pflock und Kruzifix wird man nicht brauchen – aber im Sommer<br />
sind auf der Wilhelmsburg die Vampire los! Das Theater<br />
Ulm spielt ab dem 11. Juni „Dracula“ als Open-Air-Musical.<br />
Wegen Corona keine ganz einfache Entscheidung, wie die Verwaltungsdirektorin<br />
des Ulmer Theaters, Angela Weißhardt,<br />
zugibt: „Ich habe mich im letzten Herbst hingesetzt und alle<br />
Szenarien grob kalkuliert. Da gab es viele Fragezeichen. Aber<br />
wir sind dann in die Abstimmung gegangen und es wurde beschlossen,<br />
wenn es nicht verboten ist, spielen wir.“<br />
Dracula muss beißen können<br />
Normalerweise gibt es pro Vorstellung 1.600 Sitzplätze, aktuell<br />
können nur 470 angeboten werden. Je nach Lage werden<br />
weitere freigegeben. „Der Vorverkauf ist gut angelaufen, ich<br />
glaube, dass viele froh und dankbar sind, dass es wieder Kultur<br />
gibt“, so Weißhardt. Mitte April sollen die Proben für das Musical<br />
beginnen – wenn alles glatt läuft. „Schließlich muss Dracula<br />
ja beißen können. Es wäre schwierig, mit einem Teleskop-<br />
Gebiss zu arbeiten“, lacht Weißhardt. Und auch die beliebte<br />
Sommerferien-Location „Stürmt die Burg“ steht in den Startlöchern.<br />
Wie im letzten Jahr wird Nadine Vogelmann von CPN<br />
die Organisation der Veranstaltung übernehmen. Konzerte in<br />
Biergarten- und Lounge-Atmosphäre sind geplant.<br />
Infos für junge Eltern „to go“ verpackt | Foto: Familienzentrum Neu-Ulm<br />
Die ersten Tage und Wochen mit dem neugeborenen Kind sind<br />
für frischgebackene Eltern meist sehr aufregend. Es ist allerdings<br />
auch eine Zeit, die immer viele Fragen aufwirft. Durch<br />
Corona entfallen Begegnungsangebote für Eltern, seien es Babycafés<br />
oder Pekip-Kurse. Dadurch ist der Austausch mit anderen<br />
Eltern oder erfahrenen Fachleuten recht schwer.<br />
Informationen zum Abholen<br />
Auch im Neu-Ulmer Familienzentrum sind aktuell keine Treffen<br />
möglich. Um trotz Kontaktbeschränkungen für Familien<br />
mit Neugeborenen da zu sein, haben sich die Mitarbeiter etwas<br />
überlegt: das „Familienzentrum to go“. In einem kleinen<br />
gepackten Täschchen finden junge Eltern Anregungen und<br />
Informationen für den Familienalltag mit Baby. Das „Familienzentrum<br />
to go“ ist für Neu-Ulmer Familien gedacht, deren<br />
Kinder vor Kurzem auf die Welt gekommen sind. Einen Termin<br />
zur Abholung bekommt man telefonisch oder per E-Mail.<br />
Text: Dominik Schele<br />
Tel.: 0731/6030991<br />
info@familienzentrum-neu-ulm.de<br />
Text: Stefanie Müller<br />
theater-ulm.de<br />
DAS<br />
GEHEIMNIS<br />
IST DIE<br />
FLASCHEN-<br />
GÄRUNG<br />
FRISCHE HEFE<br />
- FLASCHENGÄRUNG<br />
guenzburger-weizen.de<br />
7
STADTLEBEN<br />
ULM/NEU-ULM<br />
DIE STUDIS<br />
VON NEBENAN<br />
TEIL 2<br />
Direkt neben der <strong>FRIZZ</strong>-Redaktion<br />
wohnen die Studenten<br />
Sabrina, Felix und Tobias. Was<br />
die drei außer studieren noch<br />
so alles treiben, verraten sie jeden<br />
Monat im <strong>FRIZZ</strong>.<br />
Laptop designed by Freepik<br />
Treffen und gemeinsam trinken geht auch virtuell – die Studenten haben‘s ausprobiert. | Foto: privat<br />
HEUTE WIRD<br />
GEZOCKT!<br />
SABRINA<br />
In Zeiten des Coronavirus und den damit<br />
eingeschränkten Möglichkeiten sich zu treffen,<br />
braucht es Kreativität, um die Zeit totzuschlagen.<br />
Aber man weiß sich ja zu helfen!<br />
„Meistens treffen wir uns auf Plattformen<br />
wie Discord, Skype oder Teamspeak“, erzählt<br />
Informatikstudentin Sabrina. Auch<br />
online gibt es Möglichkeiten, Dinge gemeinsam<br />
zu unternehmen. „Da zum Beispiel die<br />
Party am Wochenende zurzeit ausfällt, trinken<br />
wir ab und zu online miteinander. Dabei<br />
können dann so viele wie wollen dazu kommen,<br />
ganz coronakonform!“ Gegen die Langeweile<br />
wird gemeinsam gezockt – hier die<br />
Empfehlungen der Dreierclique:<br />
Bierpong via Laptop. | Foto: privat<br />
1. Virtuelles Bierpong<br />
Das beliebte Trinkspiel spielt man eins gegen<br />
eins oder auch in Teams gegeneinander.<br />
Man versucht, Tischtennisbälle in die<br />
gegnerischen Becher, gefüllt mit Bier, zu<br />
treffen. Wird ein Becher getroffen, muss er<br />
ausgetrunken werden. Wer zuerst alle getroffen<br />
hat, gewinnt. Um dieses Spiel online<br />
realisieren zu können, baut jede Partei das<br />
Spielfeld bei sich zuhause auf und ein Laptop<br />
dient zur Videoübertragung, sodass es<br />
fast an „früher“ rankommt.<br />
2. Online-Games z.B. Among Us<br />
Among Us ist ein Multiplayerspiel mit maximal<br />
10 Mitspielern. Das Szenario: Die<br />
Crew versucht, ein Raumschiff zu reparieren.<br />
Allerdings gibt es einen oder mehrere<br />
Saboteure, „Imposter“ genannt. Die Crewmates<br />
diskutieren zum Beispiel nach einem<br />
Leichenfund miteinander, um rauszufinden<br />
wer die Bösen sind. Die sollen dann rausgevoted<br />
werden, bevor alle tot sind. Ab und zu<br />
wird es ganz schön hitzig, wenn sich alle gegenseitig<br />
beschuldigen.<br />
FELIX<br />
TOBIAS<br />
8
LIEBE FÜR<br />
ALLE<br />
MASKENTRÄGER<br />
BLEIBT GESUND!<br />
frizz-ulm.de | swp.de/thema/frizz<br />
facebook.com/frizzulm<br />
instagram.com/frizzulm<br />
9
STADT<br />
GESPRÄCH<br />
LOCKDOWN –<br />
WOHIN MIT UNS?<br />
Was macht der Lockdown eigentlich aus uns und<br />
unseren Beziehungen? Mental-Coach Baha Meier-Arian<br />
aus Ulm plädiert für Dankbarkeit und Bewegung.<br />
<strong>FRIZZ</strong>: Frau Meier-Arian,<br />
was macht der Lockdown<br />
aus uns?<br />
Baha Meier-Arian: Im Homeoffice<br />
wird der Esstisch<br />
zum Arbeitsplatz, danach gibt<br />
es da vielleicht noch Homeschooling,<br />
dann werden Hausaufgaben<br />
gemacht. Das engt<br />
natürlich viele Familien sehr<br />
stark ein. Flexibilität und individuelle<br />
Freiräume entfallen,<br />
was oftmals zu gereizter Stimmung<br />
führt. Depressionen und<br />
selbstverletzendes Verhalten,<br />
Selbstmordgedanken, Ängste<br />
aber auch familieninterne<br />
Probleme steigen dramatisch<br />
an. Junge Menschen trifft es<br />
gerade besonders hart. Sie verspüren<br />
oftmals den Drang, in<br />
die Welt hinauszuziehen und<br />
können vorerst das Elternhaus<br />
nicht verlassen.<br />
Wie kann man den Alltag im<br />
Lockdown gemeinsam meistern?<br />
Partner sollten sich gegenseitig<br />
unterstützen und die<br />
Aufgaben teilen. Auch wenn<br />
die Partnerin oder der Partner<br />
mehrmals hintereinander<br />
das Gleiche kocht: einfach mal<br />
„Danke“ sagen! Der Lockdown<br />
kann im Übrigen auch zusammenschweißen.<br />
Viele Paare<br />
lernen sich jetzt inniger kennen.<br />
Jeder sollte für sich eine<br />
individuelle Abwechslung fin-<br />
den. Sport hilft. Egal, ob Yoga<br />
oder joggen: Turnschuhe an<br />
und raus in die Natur!<br />
Haben Sie eine schnelle<br />
Übung gegen die Lockdown-<br />
Tristesse?<br />
Klar – autogenes Training!<br />
Einfach und überall umsetzbar.<br />
Vom unteren Bauchmuskel<br />
tief Luft holen, im Brustbereich<br />
kurz anhalten und<br />
richtig kräftig ausatmen. Man<br />
sollte möglichst ungestört dabei<br />
sein. Die Atemübung bis zu<br />
fünf Mal wiederholen.<br />
Tipps für ein besseres<br />
Homeoffice?<br />
Verbringt man den ganzen Tag<br />
mit Gammel-Look im Homeoffice,<br />
sinkt die Motivation.<br />
Deshalb rate ich, den Büroalltag<br />
zuhause so zu gestalten, als<br />
würde man das Haus verlassen.<br />
So startet man mit einem<br />
ganz anderen Mindset in den<br />
Tag! Das stärkt das Wohlbefinden<br />
und hindert die Monotonie<br />
daran, im Alltag Einzug zu<br />
halten.<br />
Was raten Sie Menschen,<br />
die in keiner Partnerschaft<br />
leben und jetzt gerade mehr<br />
oder weniger von der Außenwelt<br />
abgeschnitten sind?<br />
Dieses Alleinesein bedeutet,<br />
sich mit den eigenen Gedanken<br />
auseinandersetzen zu<br />
müssen. Nützlich ist es, jetzt<br />
seine eigenen Lebenskonzepte<br />
oder die Jobsituation<br />
zu überblicken, um neue Perspektiven<br />
für sich zu gewinnen.<br />
Wir können davonlaufen<br />
oder uns selbst näherkommen.<br />
Menschen, die ihre eigenen<br />
Probleme unter den Teppich<br />
kehren, finden allerdings auch<br />
hier wieder Ausreden, um der<br />
Selbstkonfrontation aus dem<br />
Weg zu gehen. Die Aufgabe<br />
des Lebens ist es, herauszufin-<br />
„Charaktere des Alltags<br />
– Wegweiser durch die<br />
Suppe des Lebens“<br />
Mental-Coach Baha<br />
Meier-Arian analysiert die<br />
Archetypen des Alltags.<br />
Jetzt im Buchhandel!<br />
10
Zur Person<br />
Baha Meier-Arian wurde<br />
im Iran geboren und<br />
floh 1996 nach Deutschland.<br />
Nach Erhalt der<br />
deutschen Staatsbürgerschaft<br />
schloss sie<br />
die Ausbildungen „Psychologische<br />
Beraterin“,<br />
„Gesprächstherapie“<br />
und „Traumatherapie“<br />
ab und ist mittlerweile<br />
niedergelassene Expertin<br />
für Verhaltensanalysen<br />
und Charakter-Coaching<br />
bei „mental health<br />
management“.<br />
„Jeder bekommt im Leben<br />
Karten zugeteilt.<br />
Wir können nicht beeinflussen,<br />
welche das sind.<br />
Die Aufgabe des Lebens:<br />
Eigene Ressourcen<br />
zu erkennen, um die<br />
Karten strategisch bestmöglich<br />
auszuspielen.“<br />
Foto: mhm<br />
11
STADT<br />
GESPRÄCH<br />
12<br />
Die Corona-Krise erfordert Kreativität, sagt Mental-Coach Baha Meier-Arian. Um nicht in eine Sackgasse zu geraten, gilt es<br />
jetzt, persönliche Talente zu entdecken. „Es ist an der Zeit, auf eine ‚Schatzsuche‘ der eigenen Potentiale zu gehen.“ | Foto: mhm<br />
den, welche Ressourcen einem<br />
zur Verfügung stehen und wie<br />
man diese am besten einsetzt.<br />
Wir alle haben schlummernde<br />
Talente. Viele Ulmer nutzen<br />
die Zeit gerade, um einen Jobwechsel<br />
anzugehen oder mit<br />
einem neuen Hobby durchzustarten.<br />
Wir können<br />
davonlaufen<br />
oder uns<br />
selbst näher<br />
kommen.<br />
Schwimmbad, Biergarten,<br />
Fitnessstudio: Leider gibt es<br />
derzeit viele Dinge, die man<br />
nicht machen kann …<br />
Es findet sich doch leicht ein<br />
Ersatz. Ich selber bin leidenschaftliche<br />
Schwimmerin.<br />
Solange die Bäder geschlossen<br />
haben, gehe ich eben laufen.<br />
Sie haben einen besonderen<br />
Weg gefunden, der Lockdown-Tristesse<br />
zu entkommen<br />
– teilweise gemeinsam<br />
mit Ihrem Partner, dem Orthopäden<br />
Matthias Meier …<br />
(lächelt) Ja. Mein Partner und<br />
ich haben während des ersten<br />
Lockdowns Bücher geschrieben.<br />
Es geht um die vielfältigen<br />
Charaktere, die uns begegnen<br />
und beeinflussen und<br />
wie man seine Wahrnehmung<br />
schulen kann, um sich besser<br />
durch den Alltag zu navigieren.<br />
Mein Partner hat als<br />
Co-Autor einige Fallbeispiele<br />
dazu beigetragen. Auch er hat<br />
sich ans Werk gemacht und<br />
seine Beobachtungen über den<br />
Ursprung chronischer Krankheiten<br />
und die Anpassung des<br />
Menschen niedergeschrieben.<br />
Hier konnte ich als Co-Autorin<br />
aus meinem Berufsalltag<br />
einige Aspekte hinzufügen.<br />
Gleich zwei Lockdown-Lektüren<br />
also ... Wie steht es eigentlich<br />
derzeit mit Paaren<br />
in Fernbeziehungen?<br />
Es gibt zweierlei Arten von<br />
Fernbeziehungen. Bei der einen<br />
haben sich beide Partner<br />
unabhängig vom Lockdown<br />
kennengelernt und warten zunächst<br />
einmal ab, wie sich die<br />
Beziehung weiterentwickelt.<br />
Bei der anderen ist die Pandemie<br />
ursächlich dafür, dass sich<br />
die Partner über längere Zeit<br />
hinweg nicht mehr sehen können.<br />
Gerade beim ersten Lockdown<br />
mussten viele lange Zeit<br />
ohne den Partner ausharren.<br />
Wie kann eine Fernbeziehung<br />
funktionieren? Gibt es<br />
ein Patentrezept?<br />
Gegenseitiges Vertrauen ist<br />
ein wichtiges Fundament<br />
mental health management<br />
Baha Meier-Arian<br />
Ehinger Straße 25 | 89077 Ulm<br />
Telefon: 0731 8507219-0<br />
E-Mail: info@mental-hm.de<br />
Internet: mental-hm.de<br />
in jeder Beziehung. In einer<br />
Fernbeziehung hat man mehr<br />
Zeit, die man mit anderen<br />
Dingen füllen muss. Der Freiheitsgrad<br />
sollte jedoch immer<br />
der gleiche sein. Wie gehe ich<br />
mit der Freiheit des Anderen<br />
um? Ansichten und Freiheitsansprüche<br />
können von Partner<br />
zu Partner verschieden<br />
sein. Ein wichtiger Baustein<br />
in jeder Beziehung ist daher<br />
die Kommunikation – in einer<br />
Fernbeziehung erst recht.<br />
Man muss von vornherein<br />
Klartext sprechen und nicht<br />
abwarten, bis man sich wieder<br />
trifft und Probleme vermeintlich<br />
zur Lawine werden.<br />
Kleine Rituale, wie regelmäßiges<br />
Telefonieren, versüßen<br />
den Alltag. Oder auch mal ein<br />
Spontanbesuch. Unser Gehirn<br />
freut sich über neue Dinge!<br />
Ein Drittel der Männer und<br />
40 Prozent der Frauen hätten<br />
übrigens gerne eine Fernbeziehung<br />
– zumindest vorübergehend<br />
…<br />
Was raten Sie bei größeren<br />
Konflikten?<br />
Wenn man sich nicht mehr<br />
vernünftig unterhalten kann<br />
und buchstäblich zwei verschiedene<br />
Sprachen spricht,<br />
macht eine Paarberatung Sinn.<br />
Wie läuft die ab?<br />
Der Therapeut trifft beide<br />
Partner zunächst im Einzelgespräch.<br />
Danach übernimmt<br />
er die Rolle des Vermittlers<br />
in einer gemeinsamen Runde.<br />
Wichtig ist es, die eigene<br />
Wahrnehmung zu aktivieren,<br />
um verstehen zu können, was<br />
in anderen vorgeht. Das ist es,<br />
was ich meinen Patienten mit<br />
auf den Weg gebe. Erkenne<br />
dich selbst!<br />
Text: Julia Haaga
ALL YOU<br />
NEED IS LOVE<br />
ALL YOU<br />
NEED<br />
IS LOVE<br />
LIEBE HAT VIELE<br />
GESICHTER<br />
All you need is Love! Eine außergewöhnliche<br />
Lovestory mit unseren Titelhelden Sarah, Franz<br />
und Steffen auf Seite 17.<br />
14
1967 brachten vier<br />
Jungs aus Liverpool<br />
mit „All you need<br />
is love“ eines ihrer<br />
bekanntesten<br />
Lieder heraus.<br />
Sie lagen damit nicht nur musikalisch<br />
goldrichtig. Natürlich gehört<br />
zum Leben ein klein wenig mehr,<br />
aber wichtig ist sie schon, diese<br />
Liebe. Wir alle lieben etwas. Die<br />
Partnerin oder den Partner, die<br />
Familie, unsere Freunde, unsere<br />
Tiere, den Job oder Hobbys. Wenn<br />
es um das Thema Liebe geht, denken<br />
wir allerdings vermutlich nicht<br />
als erstes an Ulm und Neu-Ulm. Die<br />
Doppelstadt hat aber durchaus ihre<br />
romantischen Seiten, Orte und Geschichten.<br />
15 Foto:<br />
Marc Hörger
ALL YOU<br />
NEED IS LOVE<br />
Romantischer Ort mit Einschränkungen: Ulms<br />
„Rapunzelturm“. | Foto: Archiv<br />
Knapp fünf Stunden dauert die Zugfahrt von Ulm in die<br />
Stadt der Liebe. | Foto: Jonathan Borba<br />
Liebesschlösser am Ulmer Rathaus sollen ewige Verbundenheit<br />
symbolisieren. | Foto: Archiv<br />
EIN PAAR PAARE<br />
AUS DER DOPPELSTADT<br />
Wer an Liebespaare denkt, hat vermutlich<br />
direkt einige berühmte Vertreter vor<br />
Augen. Seien es Romeo und Julia, Barack<br />
und Michelle Obama oder Elton John<br />
und David Furnish. Auch in Ulm und<br />
Neu-Ulm gibt es einige Paare, die ihre<br />
Spuren hinterlassen haben, zum Beispiel<br />
Edwin Scharff und seine Frau Helene<br />
Ritscher. Der 1887 in Neu-Ulm geborene<br />
Edwin Scharff verschrieb sich schon früh<br />
der Kunst. Das erkannte auch seine Mutter<br />
und ermöglichte ihm ein Kunststudium<br />
in München. 1919 heiratete Scharff<br />
die junge Schauspielerin Helene Ritscher,<br />
die ihm mehrfach als Muse diente.<br />
Ihre jüdische Abstammung wurde dem<br />
Paar im Dritten Reich zum Problem.<br />
Scharff verlor seine Berliner Professur,<br />
wurde nach Düsseldorf zwangsversetzt<br />
und erhielt schließlich ein Arbeitsverbot.<br />
In Neu-Ulm selbst haben die beiden<br />
überraschenderweise nie gelebt, aber mit<br />
dem Edwin-Scharff-Museum dennoch<br />
ihre Spuren hinterlassen.<br />
Ein Ulmer Paar, das sich ebenfalls mit<br />
Kunst auskannte, waren<br />
Inge Scholl und Otl Aicher.<br />
Inge Scholl war die älteste<br />
Schwester von Hans und<br />
Sophie Scholl. Ihr ist es<br />
nicht nur zu verdanken,<br />
dass die Weiße Rose nicht<br />
in Vergessenheit geriet,<br />
gemeinsam mit Otl Aicher<br />
tat sie sehr viel für Ulm.<br />
Geheiratet haben Inge und<br />
Otl 1952 – wenige Monate<br />
nach dem Erscheinen von Inge Scholls<br />
Buch „Die weiße Rose“. Doch nicht erst<br />
mit der Heirat waren die beiden ein Paar,<br />
das sich gegenseitig stärkte und unterstützte.<br />
So hatte Otl Aicher Inge Scholl<br />
die Gründung der Ulmer Volkshochschule<br />
vorgeschlagen. Inge Scholl verwirklichte<br />
die Idee 1946, wurde deren<br />
FUN FACT:<br />
Obwohl viele damit<br />
gerechnet haben, hat<br />
Corona bisher zu<br />
keinem Babyboom<br />
geführt.<br />
Gründerin und leitete sie bis 1974. Das<br />
Paar hatte weitere Ideen und gemeinsam<br />
mit Max Bill wurde 1953 die Hochschule<br />
für Gestaltung Ulm (HfG) gegründet. Als<br />
Otl Aicher 1991 bei einem<br />
Verkehrsunfall ums Leben<br />
kommt, schrieb Inge Scholl:<br />
„Der Freund meines Lebens<br />
hat mich verlassen.“<br />
Siyou Isabelle Ngnoubamdjum<br />
und Hellmut Hattler<br />
sind ein Paar, das noch<br />
mittendrin ist im „Spuren<br />
hinterlassen“. Obwohl beide<br />
Vollblutmusiker und<br />
Künstler sind und in Ulm<br />
leben, haben sie sich nicht über die Kunst,<br />
sondern über die Politik kennengelernt.<br />
Beide waren 1999 auf der Liste der Grünen<br />
zur Gemeinderatswahl in Ulm. Die<br />
politische Laufbahn haben sie langfristig<br />
zwar nicht eingeschlagen, aber sie sind<br />
zu einem Paar geworden. Ein Paar, das<br />
nicht nur die Liebe zur Musik verbindet.<br />
Piktogramme designed by Freepik<br />
16
ALL YOU NEED IS LOVE<br />
All you need: A Rock-’n’-Roll-Lovestory<br />
Ein Konzert der legendären Punkband „Die Kassierer“<br />
(„Das schlimmste ist, wenn das Bier alle ist“). Hier<br />
lernten sich Sarah (28) und Steffen (30) an einem eisigen<br />
Novemberabend 2019 in Stuttgart kennen. „Der Mann<br />
mit dem riesigen Bart ist Bauunternehmer, irgendwo<br />
zwischen Stuttgart und Ulm“, erinnerte sich Sarah, die<br />
für das Konzert aus Altötting angereist war, am nächsten<br />
Morgen. „Ich startete eine Suchaktion, doch konnte<br />
den ,Bartbau‘ im Netz nicht finden.“ Überraschung!<br />
Steffen meldete sich plötzlich. Er hatte den Kontakt von<br />
einem Freund von Sarah. „Elf Monate später haben wir<br />
geheiratet“, ergänzt Steffen, Geschäftsführer der Lindel<br />
Bau GmbH in Hermaringen. Pläne zur Nesterweiterung?<br />
„Das Grundstück ist schon bestellt.“<br />
Unsere Titel-Models: Sarah und Franz (1). Beim Shooting<br />
in der Friedrichsau ist der American-Stafford shire-<br />
„Teenie“ in seinem Element. „Er bewundert Enten und<br />
anderes Gefieder“, lacht Sarah. Vom Tiergarten wehen<br />
die Rufe von Pfauen und Gibbons herüber. Dann<br />
schwimmt auch noch ein Schwan vorbei. „So viele Eindrücke<br />
– Himmel und Hölle für den Franz zugleich ...“<br />
Wer hat den Teddy geklaut? Franz spitzt die Ohren und<br />
setzt zum Sprung an. Ob Sarah und Steffen da mithalten<br />
können? Eine Familie in Aktion!<br />
Text: Julia Haaga | Foto: Marc Hörger<br />
Neben ihrer gemeinsamen Band<br />
Siyou‘n‘Hell, widmen sie sich auch eigenen<br />
Projekten. Die Musik ist ihre Art der<br />
Kommunikation und gibt beiden auch als<br />
Paar Inspiration und Kraft. Diese haben<br />
sie vor vier Jahren, als Hellmut Hattler<br />
lebensbedrohlich erkrankte, dringend<br />
gebraucht. Gemeinsam haben sie diesen<br />
Tiefpunkt gemeistert.<br />
Die Liste der Liebespaare ließe sich<br />
selbstverständlich noch weiterführen.<br />
Ob mit dem ehemaligen Theaterintendanten<br />
Andreas von Studnitz und Schauspielerin<br />
Tini Prüfert, die ihre Beziehung<br />
allerdings lieber privat halten, ob mit Uli<br />
Hoeneß, der mit Ehefrau Susi seit Schulsprechertagen<br />
gemeinsam durch Höhen<br />
und Tiefen geht, oder Oberbürgermeister<br />
a. D. Ivo Gönner, der mit der Journalistin<br />
Susanne Schwarzkopf-Gönner seit<br />
Jahrzehnten verheiratet ist. In Ulm und<br />
Neu-Ulm lässt es sich eben nicht nur gut<br />
leben, sondern auch lieben.<br />
JE T’AIME<br />
AN DER DONAU<br />
Wer an romantische Orte denkt, hat vermutlich<br />
am ehesten so etwas wie den<br />
Eiffelturm bei Nacht oder „Le mur des je<br />
t’aime“, die „Ich-liebe-dich-Mauer“ im<br />
Bezirk Montmatre vor Augen. Die Doppelstadt<br />
mag vielleicht nicht den gleichen<br />
Stellenwert haben wie Paris, aber trotzdem<br />
können wir in Sachen Liebe und Romantik<br />
ein paar Wörtchen mitreden.<br />
Wer in Ulm mit dem/der Liebsten hoch<br />
hinaus will, der kann das nicht nur auf<br />
dem Münster, sondern auch auf dem Michelsberg.<br />
Zur Wilhelmsburg<br />
gehört nämlich der<br />
König-Wilhelm-Aussichtsturm,<br />
der in der Stadt auch<br />
liebevoll „Rapunzelturm“<br />
genannt wird. Saskia Kugler<br />
mag den 16 Meter hohen<br />
Turm ganz besonders, denn<br />
ihr Mann hat ihr hier einen<br />
Heiratsantrag gemacht.<br />
„Wir waren spazieren und<br />
er wollte unbedingt auf<br />
den Turm steigen. Wer den Turm kennt,<br />
weiß, dass der innen oft ziemlich eklig<br />
ist. Da liegt allerhand Müll rum und es<br />
stinkt. Aber der Ausblick über Ulm entschädigt<br />
dann wieder“, erzählt die junge<br />
Frau lächelnd. Thomas, ihr Mann fügt<br />
hinzu: „Meine Idee war, dass der Turm<br />
so ein bisschen die Ehe symbolisieren<br />
soll. In guten wie in schlechten Zeiten.<br />
Ich finde die Idee eigentlich immer noch<br />
ganz gut.“ Saskia und Thomas sind seit<br />
zwei Jahren glücklich verheiratet und<br />
FUN FACT:<br />
2020 wurde in Ulm<br />
und Neu-Ulm etwa<br />
genauso oft geheiratet<br />
wie in den Jahren<br />
zuvor.<br />
steigen immer noch regelmäßig auf den<br />
König-Wilhelm-Aussichtsturm. Eine<br />
ebenfalls hübsche Location für einen<br />
Heiratsantrag oder auch nur, um Hand<br />
in Hand durchzuschlendern, ist der Rosengarten.<br />
Direkt an der Donau zwischen<br />
Herd- und Gänstorbrücke ist es hier vor<br />
allem im Frühling und Sommer ganz besonders<br />
romantisch. Über<br />
200 verschiedene Rosenarten,<br />
die teilweise auch<br />
mit der Stadtgeschichte<br />
zu tun haben, sind hier<br />
angepflanzt, darunter die<br />
Sophie-Scholl- oder die<br />
Ulmer-Münster-Rose.<br />
Alle, die es eher abgeschieden<br />
mögen, sollten einen<br />
Ausflug zur Gerd-Walter-<br />
Linde in Betracht ziehen.<br />
Der „einsame Baum“ auf dem Hochsträß<br />
ist nicht nur ein herrlicher Ort für ein<br />
Picknick, sondern hat auch eine schöne<br />
Geschichte: 1950 pflanzte Gerd Walter<br />
den Baum, nachdem er aus dem Krieg<br />
zurückgekehrt war. Er kaufte den Jungbaum<br />
mit den 1949 neu herausgegebenen<br />
50-Pfennig-Münzen, auf denen eine<br />
kniende Frau dargestellt ist, die einen<br />
Baum pflanzt. Ein Symbol für den Wiederaufbau<br />
des Landes nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg. Für Romantik sorgt nicht nur<br />
17
ALL YOU<br />
NEED IS LOVE<br />
Ein Paar, das in Ulm und Umgebung seine Spuren hinterlässt: Siyou Isabelle Ngnoubamdjum und Hellmut Hattler. |<br />
Foto: Volkmar Könneke<br />
die Ruhe auf dem Hochsträß, sondern<br />
auch die Aussicht auf das Donautal. Gerade<br />
in der Abenddämmerung ist der Anblick<br />
sehr hübsch und dann fällt es auch<br />
nicht mehr so sehr ins Gewicht, dass man<br />
hier auf ein Industriegebiet schaut.<br />
LIEBESSCHLÖSSER MIT<br />
ABLAUFDATUM<br />
Liebesschlösser gelten als Zeichen ewiger<br />
Verbundenheit. Wer selbst eins aufhängen<br />
möchte, muss dazu nicht weit<br />
fahren. In Ulm und Neu-Ulm gibt es verschiedene<br />
Orte, an denen sie angebracht<br />
werden. Sowohl am Rapunzelturm und<br />
am Ulmer Rathaus als auch auf der Neu-<br />
Ulmer Seite am Jahnufer und an der Eisenbahnbrücke<br />
am Ulmer Ruderclub.<br />
Petra Schilling und ihre Freundin sind<br />
Fans der Schlösser. „Auch, wenn die<br />
Schlösser nicht wirklich für immer hängen<br />
bleiben, finde ich, dass das trotzdem<br />
eine total süße Art ist, um ‚Ich liebe dich‘<br />
zu sagen“, meint Petra. Und tatsächlich<br />
werden die Schlösser, gerade an der Eisenbahn,<br />
nach einigen Monaten wieder<br />
entfernt. Die Pressestelle der Stadt Ulm<br />
sagt dazu: „Durch die Schlösser wird die<br />
Lackierung beschädigt. Dies führt mit der<br />
Zeit dazu, dass die Geländer rosten. “ Es<br />
muss also klar sein, dass die Symbole der<br />
ewigen Liebe nur ein paar Monate hängen<br />
bleiben. Petra Schilling ist das aber<br />
egal. „Es muss ja nicht bei<br />
dem einen Schloss bleiben.<br />
Dann hängt man einfach<br />
wieder ein neues hin und<br />
freut sich wieder,“ sagt sie<br />
grinsend.<br />
Wer in der Doppelstadt<br />
nun aber einfach keine Romantik<br />
findet, muss möglicherweise<br />
doch nach Paris.<br />
Da trifft es sich gut, dass<br />
vom Ulmer Hauptbahnhof<br />
täglich Züge in die französische<br />
Hauptstadt fahren.<br />
Das Ganze dauert etwa fünf Stunden und<br />
ist erstaunlich erschwinglich. Man möchte<br />
fast sagen: Ulm ist vielleicht nicht Paris,<br />
aber verdammt nah dran.<br />
KENNENLERNEN IN<br />
ZEITEN VON CORONA<br />
Zurzeit ist es gar nicht so einfach, neue<br />
Leute kennenzulernen. Die meisten<br />
Orte, an denen ein erster Kontakt oftmals<br />
stattfindet, sind geschlossen. Social<br />
FUN FACT:<br />
In den USA werden<br />
jährlich etwa 500<br />
Ehen online per Videocall<br />
geschlossen. In Deutschland<br />
undenkbar. Hier<br />
muss das Paar immer<br />
vor Ort sein.<br />
Distancing und das Tragen von Masken<br />
machen die Sache auch nicht einfacher.<br />
Gut, dass wir in einer Zeit leben, in der es<br />
Alternativen gibt. Auch wenn es für viele<br />
immer noch etwas gewöhnungsbedürftig<br />
ist: Freundschaften können online gefunden<br />
und gepflegt werden. Hierfür gibt es<br />
mittlerweile zahlreiche Apps und Plattformen,<br />
wie z.B. die Freizeit-Community<br />
„Spontacts“ oder „DogCha!“, eine App<br />
fürs gemeinsame Gassigehen.<br />
Aber auch diverse Internetforen oder<br />
Face book-Gruppen bringen Menschen<br />
mit ähnlichen Interessen zusammen.<br />
Laura Reifscheider hat einen Teil ihres<br />
Freundeskreises online kennengelernt.<br />
„Wir sind alle im gleichen Film-Forum<br />
angemeldet und haben über die Jahre<br />
immer wieder Diskussionen geführt<br />
und uns auch gestritten“, lacht die Neu-<br />
Ulmerin und erzählt weiter: „Irgendwann<br />
haben wir untereinander auch angefangen,<br />
uns privat zu schreiben. Aber<br />
erst im letzten Jahr sind wir dann dazu<br />
übergegangen auch mal Zoom-Meetings<br />
abzuhalten. Mittlerweile treffen wir uns<br />
mindestens alle zwei Wochen zum Quatschen<br />
oder zu einem Spieleabend.“ Für<br />
ihre digitalen Treffen nutzt die Gruppe<br />
den „Tabletop Simulator“, der es den<br />
Teilnehmenden ermöglicht, unterschiedliche<br />
Brettspiele online zu spielen. Auch<br />
Filmabende führt die Gruppe durch,<br />
denn einige Streamingdienste bieten<br />
mittlerweile die Möglichkeit, Filme gemeinsam<br />
anzuschauen. „Das hat schon<br />
was. Man schaut zusammen, aber wird<br />
trotzdem nicht abgelenkt,<br />
weil jemand redet oder<br />
kurz den Raum verlässt.<br />
Klar, manchmal schreiben<br />
wir uns nebenher auch<br />
kurze Kommentare, aber<br />
im Normalfall schaut man<br />
in Ruhe. Im Anschluss<br />
tauschen wir uns dann per<br />
Videoanruf darüber aus“,<br />
erzählt die Filmliebhaberin.<br />
Natürlich ersetzen digitale<br />
Spiele- oder Filmabende,<br />
Videoanrufe oder andere Online-Veranstaltungen<br />
nicht den echten,<br />
persönlichen Kontakt. Zum einen können<br />
dadurch aber große Distanzen einfach<br />
überbrückt werden und zum anderen<br />
sorgt es in Zeiten wie diesen dafür,<br />
dass Freundschaften aufrechterhalten<br />
werden bzw. neue geschlossen werden<br />
können.<br />
Text: Dominik Schele<br />
18
Spenden Sie und unterstützen Sie damit die Uuulmer Jugend:<br />
Suchen Sie sich einen Sitzplatz aus und verewigen Sie sich mit<br />
Ihrem Namen im OrangeCampus.<br />
Mehr Infos unter bbu01.com/unterstuetzen/nimm-platz
FRAGE?<br />
ANTWORT!<br />
WAS TUST DU GUTES<br />
FÜR ANDERE?<br />
Ich habe früher semiprofessionell<br />
Handball gespielt und war da für<br />
den Verein in Schulen. Den Kids<br />
den Sport näherzubringen, das hat<br />
viel Spaß gemacht. Fürs Studium<br />
musste ich dann ein Pflichtpraktikum<br />
absolvieren, ich habe damals<br />
meinen Bachelor in „Sport-, Kultur-<br />
und Veranstaltungsmanagement“<br />
gemacht, mittlerweile mache<br />
ich in Österreich noch meinen<br />
Master in „Green Marketing“.<br />
Dem Ulmer Zelt bin ich seit damals<br />
treu geblieben. Momentan<br />
bin ich in der sechsköpfigen<br />
Werbegruppe, wir organisieren<br />
den Außenauftritt, erstellen den<br />
Programmflyer und alles rundrum.<br />
Das passt natürlich, weil ich<br />
Expertise aus dem Studium einbringen<br />
kann. Bis auf die Tatsache,<br />
dass wir wegen Corona ganz<br />
schön in der Luft hängen. Wir<br />
wissen noch gar nicht, ob und wie<br />
das Ulmer Zelt dieses Jahr stattfinden<br />
kann.<br />
Ich finde es toll, dass ich hier die<br />
Institution Ulmer Zelt mitgestalten<br />
kann, wir haben einen super<br />
Zusammenhalt im Team. Und<br />
dann gibt es ja als „Zuckerl“ auch<br />
die Konzerte. Ich erinnere mich<br />
an 2019, da trat der Bluessänger<br />
Keb’ Mo’ auf – und hinterher hat<br />
er für das Team noch ein Ständchen<br />
am Lagerfeuer gegeben, das<br />
war großartig.<br />
Foto: privat<br />
20<br />
Auf jeden Fall möchte ich langfristig<br />
beim Ulmer Zelt mithelfen.<br />
Im April soll jetzt aber erstmal<br />
mein Studium weitergehen.<br />
Adrian, 28<br />
aus Ulm<br />
„ICH HELFE<br />
BEIM ULMER ZELT.“<br />
Foto: Julia Haaga<br />
Hintergründe S. 28-31: mons.design / Freepik
??<br />
Ich engagiere mich seit 2015 bei<br />
„Menschlichkeit Ulm“, bin derzeit<br />
die zweite Vorsitzende des<br />
Vereins. Warum? Nun, uns hier<br />
in Deutschland geht es so gut, das<br />
möchte ich gern teilen. Ich habe<br />
durch mein Ehrenamt wundervolle<br />
Menschen kennengelernt,<br />
mit einigen bin ich mittlerweile<br />
gut befreundet.<br />
„Menschlichkeit Ulm“ unterstützt<br />
Geflüchtete mit verschiedenen<br />
Projekten, darunter das Lerncafé,<br />
wöchentliche Fußballspiele und<br />
unser Buddy-Projekt, bei dem wir<br />
Menschen mit ähnlichen Interessen<br />
zusammenbringen.<br />
2016 war ich für zwei Wochen als<br />
Helferin in einem Flüchtlingslager<br />
in der Türkei. Es war eine sehr<br />
prägende Erfahrung, die Menschen<br />
dort in einer provisorischen<br />
Zeltstadt zu erleben. Wir haben<br />
Hilfsgüter verteilt und mit den<br />
Kindern gespielt. Es erschreckt<br />
mich, dass es diese Lager auch<br />
heute noch gibt, nur halt in Griechenland.<br />
Wenn die Corona-Lage<br />
wieder unter Kontrolle ist, möchte<br />
ich gerne wieder in einem Lager<br />
helfen.<br />
Solange sammeln wir hier weiter<br />
Spenden, die vor Ort benötigt<br />
werden. Zuletzt haben wir gemeinsam<br />
mit dem Flüchtlingsrat<br />
Ulm Schlafsäcke, Isomatten und<br />
Decken gesammelt und im Januar<br />
nach Lesbos geschickt.<br />
Jacqueline, 34<br />
aus Ulm<br />
„UNS GEHT ES HIER SO GUT,<br />
DAS MÖCHTE ICH TEILEN.“<br />
21 Foto:<br />
Kerstin Auernhammer
FRAGE?<br />
ANTWORT!<br />
Gerade in der jetzigen Corona-<br />
Krise sollten wir überlegen:<br />
„Gibt es jemanden, den ich netter<br />
begrüßen oder dem ich helfen<br />
könnte? Sehr viele Menschen<br />
sind derzeit mit ihrer Einsamkeit<br />
konfrontiert. Sind vielleicht schon<br />
älter, gehören zur Risikogruppe<br />
und sitzen ganz alleine daheim.<br />
Eine Nachbarin ohne Telefon habe<br />
ich einmal gefragt, warum sie<br />
denn keines besitzt. Sie antwortete,<br />
dass niemand bei ihr anrufen<br />
würde. Ich entgegnete: „Was ist<br />
denn, wenn etwas passiert? Da<br />
antwortete meine Nachbarin:<br />
„Das interessiert niemanden ...“<br />
Sollte uns das nicht nachdenklich<br />
stimmen?<br />
Ich bin kein Jurist, kein Arzt, kein<br />
Politiker. Ich bin Rabbiner, was<br />
bedeutet, dass es mir wichtig ist,<br />
mich für mehr Toleranz, ein besseres<br />
Miteinander und vor allem<br />
Füreinander einzusetzen. Als ich<br />
vor 21 Jahren aus Israel nach Ulm<br />
kam, konnte ich kein Deutsch.<br />
Mein größter Antrieb, die Sprache<br />
zu lernen, war, dass ich die Menschen<br />
verstehen und ihnen helfen<br />
kann. Ich habe aber nicht nur für<br />
meine jüdische Gemeinde (Anm.<br />
d. Redaktion: rund 500 Mitglieder)<br />
ein offenes Ohr. Jeder, der ein<br />
persönliches Anliegen hat, dem<br />
höre ich zu.<br />
Rabbiner Shneur<br />
Trebnik, 45<br />
aus Ulm<br />
Foto: Julia Haaga<br />
22<br />
„ICH SETZE MICH<br />
FÜR EIN BESSERES<br />
MITEINANDER EIN.“<br />
Hintergründe S. 28-31: mons.design / Freepik
Ganz ehrlich? Ich finde, das ist eine<br />
verdammt schwere Frage. Was<br />
tue ich Gutes für andere? Keine<br />
Ahnung. Ich bin Altenpfleger von<br />
Beruf. Daher würde ich sagen,<br />
dass ich da schon vom Prinzip her<br />
Gutes tue. Zumindest versuche ich<br />
es. Wir haben oft einfach nicht genug<br />
Zeit, um jedem Bewohner und<br />
jeder Bewohnerin die Zeit einzuräumen,<br />
die der- bzw. demjenigen<br />
zustehen sollte. Ich würde gerne<br />
mit allen Bewohnern auf meiner<br />
Station täglich Smalltalk führen,<br />
aber das ist leider nicht drin. Der<br />
Ablaufplan ist einfach zu strikt.<br />
Trotzdem habe ich mir eine Art<br />
System zurechtgelegt, sodass ich<br />
– zwar nicht täglich, aber immer<br />
wieder – mit den Bewohnern eine<br />
kleine Session einlegen kann.<br />
Dabei geht es zwar in erster Linie<br />
darum, dass die Leute jemanden<br />
zum Reden haben, aber auf der<br />
anderen Seite bringt es mir ja auch<br />
was. Die haben ja total viel erlebt,<br />
viel gesehen und viel mitgenommen.<br />
Dementsprechend kann so<br />
ein Gespräch echt interessant<br />
und lehrreich sein. Ich glaube,<br />
das bringt schon etwas. Gerade<br />
im Altenheim wäre es total hilfreich,<br />
wenn die Pfleger mehr Zeit<br />
hätten. Ich glaube, das wäre nicht<br />
nur für die Bewohner von Vorteil,<br />
sondern für alle.<br />
Sebastian, 23<br />
aus Illertissen<br />
„ICH WÜRDE<br />
GERNE TÄGLICH<br />
SMALLTALK<br />
FÜHREN.“<br />
MACH MIT!<br />
Du möchtest auch dabei<br />
sein? Dann schreib uns deine<br />
Antwort mit Bild bis zum<br />
11.<strong>04</strong>.<strong>2021</strong> an mag@swp.de<br />
mit dem Betreff<br />
„NACHGEFRAGT“.<br />
Die nächste Frage:<br />
„Was ist dein<br />
Lieblingsspiel?“<br />
Foto: privat<br />
23
STADT<br />
GESCHICHTEN<br />
LIEBE AUF<br />
VIER PFOTEN<br />
Die treuen Augen eines Hundes, das sanfte Schnurren einer Katze – für so<br />
manchen Tierfreund gibt es nichts Schöneres. Ein Besuch im Tierheim Ulm.<br />
Tierpfleger Jonas Galler vor einem der neuen Kunstwerke in und um das Ulmer Tierheim. | Foto: Kerstin Auernhammer<br />
24<br />
Am Fuße des Safranbergs, auf dem Gelände des Tierheims Ulm,<br />
herrscht immer noch Baustelle. Arbeiter streichen, verputzen,<br />
hämmern und bohren – Jonas Galler scheint das nicht zu stören.<br />
Der Tierpfleger bewegt sich auf dem schon fertigen Boden des<br />
neuen Betriebsgebäudes ebenso sicher wie auf dem rohen Estrich<br />
der alten Gebäude nebenan. „Die Bauarbeiten haben sich<br />
leider verzögert“, sagt der 31-Jährige. „Aber wir hoffen, für Besucher<br />
schon in den nächsten Wochen wieder öffnen zu können. Je<br />
nach Pandemielage natürlich.“<br />
Änderungen bei der Vermittlung<br />
Die Nachfrage ist in jedem Fall da, hat der Tierpfleger beobachtet.<br />
„Auch und gerade in Coronazeiten.“ Die Vermittlung lief im<br />
vergangenen Pandemiejahr fast wie gewohnt – 383 Tiere wurden<br />
in ein neues Zuhause vermittelt, das waren 15 Prozent weniger<br />
als im Jahr davor. „Das lag aber daran, dass wir drei größere<br />
Kleintierbeschlagnahmungen hatten“, erklärt Galler. Die<br />
Pandemiemerke man an anderer Stelle: „Zunächst herrscht bei<br />
uns natürlich auch Maskenpflicht, wir haben überall Desinfektionsspender<br />
stehen. Und die Öffnungszeiten mussten wir reduzieren.“<br />
Wer sich für ein neues Haustier interessierte, konnte<br />
sich weiterhin melden und vorbeikommen. „Das ist übrigens<br />
ganz wichtig, dass man sich das Tier anschaut und auch schon<br />
Zeit mit ihm verbringt“, sagt Galler. „Wir haben manchmal Anfragen<br />
von Menschen, die ihrer Mutter oder ihrem Patenkind ein<br />
Tier schenken wollen – das lehnen wir aber ab. Denn zwischen<br />
Mensch und Tier muss die Chemie stimmen, das merkt man nur<br />
bei der persönlichen Begegnung.“<br />
Unklare Besitzverhältnisse sind problematisch<br />
Neben der Vermittlung hat das Tierheim auch längerfristige „Gäste“.<br />
Besonders problematisch ist es, wenn Besitzverhältnisse<br />
ungeklärt sind, wie bei den etwa 20 Zwergspitzen, die vor einem<br />
halben Jahr zusammen mit 50 weiteren Tieren bei einer Züchterin<br />
im Raum Sigmaringen beschlagnahmt worden waren. Da<br />
die Hunde in einer Dreizimmerwohnung gehalten wurden, sah<br />
das Veterinäramt eine nicht artgerechte Haltung. Die Besitzerin<br />
allerdings wehrt sich dagegen juristisch. „Wir haben für diese<br />
Tiere bestimmt schon tausend Anfragen bekommen“, sagt Galler.<br />
„Solche kleinen Rassen sind derzeit recht beliebt. Aber wir<br />
müssen die Interessenten vertrösten.“ Dabei wäre das Tierheim<br />
froh, wenn die Zwergspitze ein neues Zuhause bekämen – „die<br />
sind jetzt gerade in einer Phase, wo sie gut sozialisiert werden<br />
könnten.“ Eine Vermittlung würde außerdem das Personal entlasten,<br />
das viel Zeit für die überwiegend kranken Tiere braucht.<br />
Tierliebhaber im Einsatz<br />
Für Entlastung sorgt immerhin eine ganze Zahl von Tierliebhabern<br />
aus der Region. „Wir haben viele ehrenamtliche Gassigeher,<br />
die regelmäßig mit unseren Hunden eine Runde drehen“, erzählt
Bild 1: Kater Tiger hat ordentlich Power und muss bespaßt werden. | Bild 2: Die Besitzverhältnisse der vor einem halben Jahr beschlagnahmten Zwergspitze sind ungeklärt. |<br />
Bild 3: Jonas Galler im neuen Foyer des Tierheims. Es soll nach dem Umbau bald wieder öffnen. | Fotos: Kerstin Auernhammer & Volkmar Könneke<br />
Piktogramme designed by Freepik<br />
Galler. Die Tiere freuen sich meist sehr, an die frische Luft zu<br />
kommen. „Einige werden auf dem Rückweg immer langsamer<br />
und bleiben teilweise kurz vor dem Tierheim stehen, weil sie<br />
die Zeit so genießen“, schmunzelt der Tierpfleger. Die Katzen<br />
müssen natürlich nicht Gassi gehen, aber sie freuen sich sehr<br />
über Besucher, die mit ihnen spielen und schmusen. Die 70-jährige<br />
Renate ist so eine ehrenamtliche Katzenstreichlerin. Jeden<br />
„Wer Interesse daran hat, sich bei<br />
uns zu engagieren, kann sich<br />
jederzeit gerne melden.“<br />
Dienstag und Donnerstag kommt sie für zweieinhalb Stunden ins<br />
Tierheim. Im Katzenhaus setzt sie sich nacheinander in jedes der<br />
Zimmer und spielt und schmust mit den Samtpfoten. Seit fünf<br />
Jahren macht sie das. „Ich hatte schon immer Katzen, schon als<br />
Kind hatten wir welche“, strahlt die rüstige Seniorin. „Auch heute<br />
habe ich eine Katze zu Hause. Aber ich denke, die Tiere hier<br />
können ein bisschen Liebe gebrauchen. Bevor ich in Rente ging,<br />
hab ich mir das vorgenommen – und ziehe es bis heute durch.“<br />
Hilfe ist immer gern gesehen<br />
Das Tierheim freut sich über solche ehrenamtlichen Helfer, wobei<br />
die Mitarbeiter im vergangenen Jahr auch etliche Interessenten<br />
wieder wegschicken mussten. „Die Hygienebestimmungen<br />
haben uns da ausgebremst“, sagt Galler. „Wer aber Interesse hat,<br />
sich bei uns zu engagieren, kann sich jederzeit gerne melden.“<br />
Auch Spenden sind natürlich willkommen. „Die Bauarbeiten<br />
gehen im Hintergrund noch weiter. Wenn die neuen Betriebsgebäude<br />
fertig sind, investieren wir in ein neues Katzenhaus. Das<br />
alte ist schon sehr in die Jahre gekommen.“ Galler selbst ist übrigens<br />
ein absoluter Katzenmensch: „Ich bin mit Katzen groß geworden<br />
und hatte leider auch ein Beißerlebnis mit einem Hund.<br />
Von daher sind mir Katzen und Kleintiere lieber.“ Und wie viele<br />
Katzen hat er selbst zu Hause? „Das mag jetzt vielleicht überraschen,<br />
aber ich habe keine Haustiere“, sagt der 31-Jährige verschmitzt.<br />
„Zum einen kann ich so immer wieder mal spontan<br />
besonders pflegebedürftige Tiere mit nach Hause nehmen. Zum<br />
anderen arbeite ich viel und mache abends gern Sport, da könnte<br />
ich einem Haustier nicht gerecht werden. Und: Ich habe auf der<br />
Arbeit so viel mit Tieren zu tun, dass es auch mal schön ist, kein<br />
Tier um sich zu haben.“ Bei aller Tierliebe.<br />
Tierheim Ulm<br />
Örlinger-Tal-Weg 40 | 89081 Ulm<br />
0731 / 979 231 50 | www.tierheim-ulm.de<br />
Text: Kerstin Auernhammer<br />
Spendenkonto<br />
Sparkasse Ulm<br />
Tierheim und Tierschutzbund Ulm/Neu-Ulm e.V.<br />
IBAN DE31 6305 0000 0000 0544 10<br />
25
AUSBILDUNGS-<br />
SPECIAL<br />
IN DER MITTAGSPAUSE PRO<br />
TISCH NUR EINE PERSON<br />
Für Auszubildende ist die aktuelle Situation<br />
nicht einfach, denn während der Corona-<br />
Pandemie ins Berufsleben einzusteigen, ist<br />
eine Herausforderung. Neben Homeoffice<br />
bzw. Homeschooling und dem Tragen von<br />
Masken gibt es, je nach Unternehmen, weitere<br />
Vorschriften. Moritz ist Azubi im 1. Lehrjahr<br />
und hat uns einige Fragen beantwortet.<br />
<strong>FRIZZ</strong>: Moritz, welche Aufgaben gehören<br />
zu deiner Ausbildung?<br />
Moritz: Als angehender Industriekaufmann<br />
gehört zu meinem Büroalltag, dass ich mich<br />
um den Einkauf sowie Bestellungen, die<br />
Rechnungen und die Kommunikation mit unseren<br />
Lieferanten kümmere.<br />
Wie hat sich dein Arbeitsalltag durch Corona<br />
verändert?<br />
Wenn ich meinen Arbeitsplatz verlasse oder<br />
den Sicherheitsabstand zu den Kollegen<br />
nicht einhalten kann, muss ich gemäß der<br />
Coronavorschriften eine Maske tragen. Zudem<br />
sitzt man nicht mit den Kollegen seiner<br />
Abteilung in einem Büro, sondern „durchmischt“.<br />
Das ist gut, denn sollte sich jemand<br />
mit Covid infizieren und die Bürogemeinschaft<br />
anstecken, fällt nicht gleich eine ganze<br />
Abteilung aus.<br />
Den Sicherheitsabstand muss man natürlich<br />
auch in der Mittagspause einhalten. Hier<br />
sitzt mittlerweile pro Tisch nur noch eine<br />
Person. Es sind schon besondere Herausforderungen<br />
momentan, das stimmt. Ich versuche<br />
aber trotzdem, meine Arbeit ganz normal<br />
zu erledigen.<br />
Und abseits davon? Wie sieht es mit der<br />
Berufsschule aus?<br />
Zum Ausbildungsbeginn vergangenen September<br />
konnte ich noch die Berufsschule besuchen,<br />
jetzt mache ich dienstags und jeden<br />
zweiten Freitag Homeschooling. Das hat am<br />
Anfang nicht so gut funktioniert, allerdings<br />
geht es jetzt viel besser. Und überhaupt erhalte<br />
ich tolle Unterstützung von meinen Arbeitskollegen<br />
– sie versuchen mich ganz normal<br />
einzulernen.<br />
Text: Heike Viefhaus<br />
Foto: privat<br />
MORITZ (16)<br />
Ausbildung zum<br />
Industriekaufmann bei<br />
der „Schapfenmühle“<br />
Wir suchen Dich!<br />
Bewirb Dich jetzt auf unsere<br />
offenen Ausbildungsstellen:<br />
Fachkraft für Lagerlogistik<br />
Verfahrenstechnologe /-in<br />
Mühlen- und Getreidewirtschaft<br />
Fachkraft für Lebensmitteltechnik<br />
Kaufmann / Kauffrau für<br />
Marketingkommunikation<br />
Weitere Informationen erhältst<br />
Du auf unserer Homepage.<br />
Mach dich vom Acker und komm in die Mühle.<br />
26<br />
SchapfenMühle GmbH & Co. KG | 89081 Ulm-Jungingen | Tel.: 0731 96746 - 40 | personal@schapfenmuehle.de<br />
www.schapfenmuehle.de
GANZ EINFACH IM NETZ<br />
INFORMIEREN<br />
Wie ist die Lage auf dem Ausbildungsmarkt<br />
in Ulm? Wir fragen jemanden, der es wissen<br />
muss: Mathias Auch, Leiter der Agentur für<br />
Arbeit in Ulm.<br />
Seine Antwort: „Sowohl die Zahl der bei der<br />
Agentur für Arbeit Ulm gemeldeten Ausbildungsstellen<br />
als auch die der Bewerber ist<br />
2020 im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen.<br />
Dennoch ist der Ausbildungsmarkt<br />
weiterhin ein Bewerbermarkt, soll heißen es<br />
gab deutlich mehr gemeldete Stellen als Bewerber.“<br />
Auchs Tipp: Wer auf der Suche ist,<br />
soll sich jederzeit mit der Agentur für Arbeit<br />
in Verbindung setzen.<br />
Berufsberatung online<br />
„Was willst du mal werden?“ - Gerade für<br />
Schulabsolventen ist berufliche Orientierung<br />
das A und O bei der Berufswahl. Allerdings<br />
finden Berufsberatung und -orientierung<br />
derzeit oft nicht wie gewohnt in<br />
den Schulen und bei Messen bzw. Veranstaltungen<br />
statt. Zudem können Betriebe die für<br />
die Praxiserfahrung so wichtigen Praktika<br />
und Schnupperwochen, wenn überhaupt,<br />
nur mit Einschränkungen anbieten. Darum<br />
initiiert die Berufsberatung der Agentur<br />
für Arbeit Ulm unter dem Namen „Gut<br />
(berufs-)beraten!“ jetzt eine Online-Veranstaltungsreihe<br />
für Schulabsolventen, deren<br />
Eltern und alle am Thema Interessierten.<br />
Ziel der Veranstaltungen ist es, den Teilnehmenden<br />
die aktuellen Möglichkeiten<br />
zur beruflichen Orientierung vorzustellen.<br />
Die Informationsveranstaltungen finden<br />
im zweiwöchigen Rhythmus statt, die nächsten<br />
Termine sind für 1. und 15. April geplant.<br />
Jeweils von 17 bis 18 Uhr können sich<br />
die Teilnehmenden über eine Online-Konferenzplattform<br />
einwählen, zuhören und<br />
natürlich auch Fragen stellen.<br />
Die Anmeldung zur Veranstaltungsreihe<br />
„Gut (berufs-)beraten!“ erfolgt telefonisch<br />
über die regionale Berufsberatungshotline<br />
unter 0731 160-777 oder direkt per Mail an<br />
Ulm.BIZ@arbeitsagentur.de.<br />
arbeitsagentur.de<br />
MATHIAS<br />
AUCH<br />
Leiter der Agentur<br />
für Arbeit in Ulm<br />
Foto: Lars Schwerdtfeger<br />
-Anzeigeder<br />
guide für<br />
ulm und die region<br />
egal ob stadtgeschehen,<br />
kultur oder freizeit,<br />
wir wissen wohin.<br />
frizz-ulm.de/magazin-wohin<br />
27
AUSBILDUNGS-<br />
SPECIAL<br />
-Anzeige-<br />
DUALE AUSBILDUNG<br />
HAT ZUKUNFT<br />
Eine duale Ausbildung bietet jungen Menschen sehr gute Perspektiven, denn der<br />
Fachkräftebedarf ist hoch. | Foto: katemangostar/freepik.com<br />
Viele Schülerinnen und Schüler stehen vor der konkreten Berufswahlentscheidung.<br />
Bedingt durch die Corona-Pandemie<br />
können sie aber nur sehr schwer auf Berufsorientierungsangebote,<br />
Praktika oder Ausbildungsmessen zurückgreifen. Viele<br />
lokale Berufsinformationsmessen oder Tage der Berufsorientierung<br />
an den Schulen sind nicht möglich. Reale Erfahrungen<br />
mit der Berufswelt zur Entscheidungsfindung fehlen.<br />
Hervorragende Perspektiven<br />
Damit junge Menschen und Unternehmen trotzdem zusammenfinden,<br />
bietet das Bildungsnetzwerk Schule/Wirtschaft<br />
der IHK Ulm Unterstützung an. Denn trotz aller Unsicherheiten<br />
bietet eine duale Ausbildung jungen Menschen hervorragende<br />
Perspektiven und auch die Ausbildungsbereitschaft<br />
der Unternehmen ist immer noch hoch. Das ist ein wichtiges<br />
Signal. „Aufgrund der demografischen Entwicklung wird der<br />
Fachkräftebedarf nach der Krise wieder ein großes Thema<br />
sein, deshalb ist die Entscheidung für eine Ausbildung nach wie<br />
vor die richtige“, so Max-Martin W. Deinhard, Hauptgeschäftsführer<br />
der IHK Ulm. „Die duale Ausbildung hat Zukunft – auch<br />
in Zeiten von Corona.“<br />
Die IHK Ulm hilft Jugendlichen bei der Entscheidungsfindung.<br />
Die Angebote wie der IHK-Kompetenzcheck oder Bewerbungsseminare,<br />
die derzeit digital angeboten werden, helfen<br />
den persönlichen Karriereweg und den richtigen Weg zum<br />
Ausbildungsplatz zu finden.<br />
Wer noch einen Ausbildungsplatz sucht, ist bei der IHK-Lehrstellenbörse<br />
richtig. Hier findet man über 330 Ausbildungsplatzangebote<br />
mit Start zum Ausbildungsbeginn <strong>2021</strong>.<br />
ihk-lehrstellenboerse.de<br />
28
-Anzeige-<br />
STUDIUM MIT VIEL<br />
SPIELRAUM<br />
Das familiäre Umfeld prägt das Studium an der Hochschule Biberach. Die HBC<br />
versucht mit vielen digitalen Angeboten, den persönlichen Kontakt nicht abreißen<br />
zu lassen. | Foto: HBC/iStock<br />
Wir machen Hochschule.<br />
Machst du mit?<br />
Start2Study in Biberach!<br />
Das familiäre Umfeld, die fußläufigen Entfernungen und das<br />
Miteinander zwischen Studierenden, ProfessorInnen und Mitarbeitenden<br />
machen den Studienalltag an der Hochschule Biberach<br />
so besonders – unabhängig davon, für welche fachliche<br />
Studienrichtung du dich entscheidest.<br />
Im Studium selbst findest du jede Menge Spielraum für deine<br />
Zukunftspläne. Möglich macht dies ein neues Studienkonzept,<br />
mit dem die HBC Veränderungen in der Arbeitswelt begegnet,<br />
aber auch den Wunsch nach Wahlmöglichkeiten aufgreift.<br />
Denn: Wer heute eine Ausbildung oder ein Studium beginnt, der<br />
darf sich auf viele Herausforderungen freuen, die im Laufe eines<br />
Arbeitslebens entstehen. Um diese Möglichkeiten ausschöpfen<br />
zu können und mögliche Krisensituationen zu meistern, ist Flexibilität<br />
gefragt, nicht nur in Zeiten von Corona. Das Studium an<br />
der HBC soll dafür Spielwiese und Trainingsfeld sein.<br />
Insbesondere in den Studienrichtungen BWL sowie Architektur/Energie-Ingenieurwesen<br />
bietet die HBC dir deshalb<br />
zunächst ein breites Grundstudium mit viel Raum für Orientierung;<br />
die Entscheidung, ob du dich auf einen bestimmten<br />
Schwerpunkt spezialisieren möchtest, erfolgt erst im zweiten<br />
Abschnitt. Dieses flexible Programm ist aufgrund der Themenfelder<br />
der HBC möglich, die viele sinnvolle Schnittmengen und<br />
viele spannende Einblicke in die jeweils anderen Disziplinen<br />
bieten.<br />
Wer sich über das Studienangebot der Hochschule Biberach in<br />
den Themenfeldern Biotechnologie, Energie, Bauwesen und<br />
BWL informieren möchte, der findet viele wichtige Informationen<br />
auf der Homepage. Am 12. Mai bieten wir zudem einen Studieninformationstag<br />
an – digital und dennoch möglichst nah am<br />
Campusleben. Schon heute kannst du dich auf unserer Homepage<br />
orientieren, den Interessenfinder ausprobieren und uns<br />
auf Instagram folgen. Wir machen Hochschule. Machst du mit?<br />
Studieninformationstag<br />
12. Mai an der Hochschule<br />
Schau vorbei!<br />
Der nächste Studieninformationstag findet am 12. Mai ab 14 Uhr<br />
statt!<br />
hochschule-biberach.de<br />
29
KÜCHEN<br />
ZAUBER<br />
Lass uns heute mal Essen bestellen! Dieser<br />
Satz gehört wohl zu einem der meistgesagten<br />
der letzten Monate. Klar hat hier<br />
jeder seine Lieblingsrestaurants – die Auswahl<br />
ist ja auch riesig groß. Wer aber mal<br />
was Neues ausprobieren will, der sollte Ramen<br />
testen. Nachdem es lange überhaupt<br />
keine Ramen in der Doppelstadt gab, freuen<br />
sich Fans der japanischen Klassiker, dass in<br />
Ulm die Ramenläden aus dem Boden schießen.<br />
Wer sich nun fragt: „Ramen – was soll<br />
das denn sein?“, dem sei es ganz einfach<br />
übersetzt: Nudelsuppe! Japanfans wissen<br />
aber: Ramen sind viel mehr als nur eine einfache<br />
Nudelsuppe. Das fängt schon bei der<br />
Brühe an, geht über die richtige Konsistenz<br />
und Dicke der Nudeln und das marinierte<br />
Ei (Ajitsuke Tamago) bis hin zur richtigen<br />
Einlage, damit das Ganze dann eine richtig<br />
leckere Sache (Oishi) wird.<br />
Übrigens ...<br />
... ganz stilecht isst man Ramen natürlich<br />
mit Stäbchen, auch eine lustige Herausforderung<br />
für das Gemeinschaftsessen … Und<br />
wer es wirklich echt japanisch machen will,<br />
der schlürft auch noch dabei. Wobei das natürlich<br />
– wie auch die verschiedenen Ramen-Varianten<br />
der Ulmer Lieferanten – reine<br />
Geschmackssache ist.<br />
KUKKU<br />
RAMEN<br />
FAHRENDE SUPPEN<br />
NEU IN DER STADT: RAMEN<br />
AYUMI<br />
THE RAMEN FACTORY<br />
Oliver Gomez, Betreiber der Vorglühbar,<br />
liefert unter dem Namen<br />
„Ayumi Ramen“ in Ulm und Neu-<br />
Ulm die leckere Nudelsuppe.<br />
Bereits vor Corona hatte er überlegt,<br />
Ramen in Ulm zu etablieren:<br />
„Jetzt kann ich ausprobieren,<br />
ob das Konzept in der Stadt<br />
tatsächlich funktioniert.“ Um<br />
sein Team vorzubereiten, hatte<br />
Gomez einen befreundeten Koch<br />
aus Berlin eingeladen und einen<br />
Workshop organisiert. Dabei<br />
lernten die Köche verschiedene<br />
Rezepte, wie die Brühe angesetzt<br />
und wie das Fleisch gegart wird.<br />
„Anfangs war es eine Herausforderung,<br />
aber inzwischen sind wir<br />
echt gut“, erzählt er. Bestellt wird<br />
per WhatsApp (0170 4559895),<br />
bezahlt per PayPal.<br />
Kronengasse 12 | 89073 Ulm<br />
Facebook: ayumiramen<br />
Neu am Markt ist „Kukku Ramen“.<br />
Hier kann man online seine Nudeln,<br />
Kimchi (Chinakohl) oder Matcha<br />
Moschi (japanischer Süßkram) bestellen<br />
und dann sogar verfolgen, wo<br />
der Fahrer gerade mit den Nudeln<br />
im Gepäck fährt. Die Bestellmaske<br />
ist noch etwas fragil, aber am Ende<br />
stehen auch hier dampfende Ramen<br />
auf dem Tisch.<br />
www.kukku.de<br />
GOHAN<br />
SUSHI AND ASIANFUSION<br />
Schon länger gibt es bei „Gohan Sushi and<br />
Asianfusion“ am Willy-Brandt-Platz die<br />
beliebte Nudelsuppe. Hier kann man als<br />
Besonderheit dicke oder dünne Nudeln<br />
wählen. Bestellt wird am einfachsten über<br />
Lieferando.<br />
30<br />
Schwambergerstr. 35 | 89073 Ulm<br />
www.gohan-sushi-ulm.de
BLICK IN<br />
DIE KÜCHE<br />
VINI E CUCINA<br />
ITALIENER<br />
HEIDENHEIMER STR. 3-5<br />
89073 ULM<br />
Danilo Morello ist Koch aus<br />
Leidenschaft. Angefangen hat<br />
alles in seiner Kindheit im sizilianischen<br />
Licata mit der Küche<br />
von Mamma. Ursprünglich<br />
– wie in früheren Zeiten – ist<br />
auch Danilo Morellos Arbeitsweise.<br />
Nach seinem Lieblingsutensil<br />
in der Küche gefragt,<br />
kommt schnell die Antwort:<br />
„Die Hände sind das wichtigste<br />
Werkzeug.“ Spricht’s<br />
und befreit gare Ofenpaprika<br />
mit den Händen von Häuten<br />
und Strunk, um sie für die feine<br />
Antipasto-Platte vorzubereiten.<br />
Natürlich ganz schlicht – gemäß<br />
seiner Küchenhandschrift<br />
– mit Olivenöl mariniert, jede<br />
Zutat ist herauszuschmecken.<br />
Ristorante Vini e Cucina<br />
Aktuelle Öffnungszeiten<br />
abrufbar über:<br />
0731 492 534 35<br />
E-Mail:<br />
info@vini-cucina-ulm.de<br />
Webseite:<br />
www.vini-cucina-ulm.de<br />
Typisch mediterran:<br />
schlicht und lecker<br />
Wenn er doch ein Küchenutensil<br />
nennen muss, dann ist es das<br />
Messer – schließlich können<br />
Hände nicht alles bewerkstelligen.<br />
Und eigentlich ist es ja wie<br />
ein verlängerter Arm. Spaßig<br />
ergänzt er: „Als Sizilianer muss<br />
ich ja schließlich auch Messer<br />
sagen.“ Mit seinem Werkzeug<br />
schneidet Danilo die Kalbsleber<br />
für die venezianische Leber<br />
und Scheiben vom Kalbsrücken,<br />
um später mit den Händen<br />
feine sizilianische Kalbsröllchen<br />
zu kreieren. Es ist zu<br />
schmecken, dass er auch bei der<br />
Füllung mit Brot, Rosinen und<br />
Pinienkernen viel „Fingerspitzengefühl“<br />
eingesetzt hat.<br />
Die Hände sind sein wichtigstes Werkzeug, ab und zu braucht Danilo Morello in der Küche des „Vini e Cucina“ aber auch ein<br />
Messer als „Verlängerung“.<br />
Text und Fotos:<br />
Petra Starzmann<br />
31
<strong>FRIZZ</strong><br />
KIDS<br />
32<br />
MACH MIT!<br />
Du möchtest auch dabei sein? Dann schreib<br />
eine E-Mail an mag@swp.de mit dem Betreff<br />
„Kids Fragebogen“.<br />
X<br />
X<br />
X<br />
...ICH HABE GESCHWISTER<br />
...ICH MALE GERNE<br />
...ICH MACHE GERNE SPORT<br />
...ICH LESE GERNE<br />
...ICH TEILE GERNE<br />
...ICH HÖRE GERNE MUSIK<br />
...ICH PUZZLE GERNE<br />
...ICH MAG AUSFLÜGE<br />
...ICH PUTZE GERNE ZÄHNE<br />
...ICH VERKLEIDE MICH GERNE<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
Illustrationen: rawpixel.com / Freepik
Von Anfang an glücklich<br />
KINDER<br />
SCHMÖKERN<br />
ARCHITEKTUR<br />
FÜR KIDS<br />
Der kleine Esel<br />
Liebernicht<br />
Martin Baltscheit<br />
ISBN: 978-3-7432-0731-8<br />
ab 4 Jahren<br />
14,00 Euro<br />
Diese Geschichte handelt von einem kleinen, sturen Esel mit<br />
dem Namen Liebernicht, der zusammen mit seinen Freunden,<br />
dem Schwein, der Kuh, dem schwarzen Schaf, dem Zicklein<br />
und den Hühnern auf einem alten Bauernhof lebt. Als die<br />
junge Claire aus der Stadt den malerischen Bauernhof übernimmt,<br />
machen sich die Tiere große Sorgen: Claire besitzt<br />
keine Gummistiefel und hat auch keinen Schimmer, wie man<br />
einen Hof führt. Was soll jetzt nur werden? Doch dann kommt<br />
ein kleiner, blauer und ziemlich eigensinniger Esel auf die<br />
Welt und erobert Claires Herz im Sturm. Den Hof jetzt noch<br />
abgeben? Lieber nicht!<br />
Seit zwei Jahren steht das vom Architekten Richard Meier<br />
entworfene Ulmer Stadthaus mittlerweile im Denkmalbuch<br />
des Landes Baden-Württemberg. Um auch Kindern<br />
die Stadthausarchitektur näher zu bringen, ist jetzt ein Architekturführer<br />
erschienen. Das Buch mit dem Titel „Von<br />
Schwimmbadleitern und fliegenden Teppichen“ lädt mit<br />
seinen anschaulich illustrierten Informationen zum Stöbern<br />
und Erforschen ein. Die Erklärungen sind dabei alles andere<br />
als trocken.<br />
Der größte Schatz der Welt<br />
Andrea Schütze<br />
ISBN: 978-3-473-44674-2<br />
ab 3 Jahren<br />
13,00 Euro<br />
Affenjunge Mono möchte für seine Mama den größten Schatz<br />
der Welt suchen. Den ganzen Tag ist er im Dschungel unterwegs,<br />
doch Gold und Diamanten sind nirgendwo zu finden.<br />
Als das Glühwürmchen ihn abends nach Hause bringt, erwartet<br />
Monos Mama ihren Sohn schon sehnsüchtig. Und sie hat<br />
eine Überraschung für Mono: Sie hat ihren größten Schatz<br />
nämlich längst gefunden. Was das wohl sein mag?<br />
Ein tolles Buch zum Thema Liebe. Es vermittelt auf schöne<br />
Weise die Einzigartigkeit eines jeden Menschen.<br />
Spiele Programmieren<br />
supereasy<br />
Carol Vorderman, Jon Woodcock<br />
ISBN: 978-3-8310-4012-4<br />
ab 10 Jahren<br />
16,95 Euro<br />
Auch für Erwachsene geeignet<br />
Über verschiedene Fragestellungen aus unterschiedlichen<br />
Blickwinkeln wird immer wieder die Aufmerksamkeit auf<br />
spezielle Aspekte im Schaffen des Stadthaus-Architekten<br />
Richard Meiers gelenkt. Zwar richtet sich der Architektur-<br />
Führer in erster Linie an Kinder und Jugendliche, aber auch<br />
Erwachsene können noch das ein oder andere lernen.<br />
Der Architektur-Führer (auch online) ist im Stadthaus bei<br />
der Tourist-Information sowie im Buchhandel erhältlich.<br />
Kostenpunkt: 10,00 Euro.<br />
Text: Dominik Schele<br />
Freuen Sie sich auf:<br />
- Individuelle Kundenbetreuung<br />
- Babybekleidung ab Größe 44<br />
- Kindermode bis Größe 1<strong>04</strong><br />
- Große Spielwarenabteilung<br />
- Vom Schnuller bis zum Kinderbett<br />
- Autositze, Möbel, Reisebetten, Kinderwagen uvm.<br />
H O P P A L A<br />
stadthaus.ulm.de<br />
Am PC ein eigenes Computerspiel programmieren – klingt<br />
kompliziert? Ist es aber nicht! Mit diesem Kindersachbuch und<br />
Scratch 3.0 bauen Kinder ab 10 Jahren Autorennen, Labyrinthe<br />
und viele weitere kreative Spiele und Apps. Mit anschaulichen<br />
Illustrationen und Schritt-für-Schritt-Anleitungen können acht<br />
witzige Projekte sofort umgesetzt werden. Dabei lernen die<br />
Kids spielerisch den Umgang mit dem PC kennen.<br />
Öffnungszeiten: Mo-Fr: 10.00 - 18.00 Uhr I Sa: 10.00 - 16.00 Uhr<br />
Wegenerstr. 2 | 89231 Neu-Ulm | Tel. 0731 87400 | info@neher-hoppala.de | www.neher-hoppala.de<br />
33
LETZTE<br />
SEITE<br />
Familie Mustermann, bestehend aus<br />
Mutter Monika, Vater Max und den<br />
beiden Kindern Maxi und Moni, liebt<br />
den Samstag. Am Samstag, da haben sie<br />
sich vorgenommen, werden sie einkaufen<br />
gehen. Rein in den SUV und los geht’s.<br />
Den Wagen parken<br />
Bereits aus der Ferne bietet sich ein<br />
seltsames Bild. Familie Mustermann<br />
kann sich nicht erklären, was los ist.<br />
Fast scheint es, als hätten außer ihnen<br />
noch andere Menschen die Idee gehabt,<br />
den Samstag für den Einkauf zu nutzen.<br />
Monika Mustermann besorgt einen<br />
Einkaufswagen, die Familie betritt den<br />
Supermarkt und der ganze Laden ist<br />
vollgestopft mit Menschen. Warum zum<br />
Teufel gehen die Leute ausgerechnet heute<br />
einkaufen, fragt sich Max. Das ginge doch<br />
auch unter der Woche. Kopfschüttelnd<br />
bewegt er sich im Schneckentempo<br />
vorwärts. Monika studiert eingehend die<br />
Einkaufsliste und legt dann und wann<br />
etwas in den Wagen. Unterdessen sind die<br />
Kinder verschwunden. Monika hat bald<br />
keine Lust mehr, den Wagen zu schieben<br />
und beschließt, diesen abzustellen.<br />
Als Stellplatz wählt sie die Mitte eines<br />
Ganges. Vater Max ist inzwischen an der<br />
Wursttheke angekommen. Ein Ort, an<br />
dem er sich besonders männlich fühlt.<br />
Irgendwann ist er an der Reihe und der<br />
Wurstwarenfachverkäufer fragt ihn, was es<br />
denn sein dürfe. Max Mustermann scheint<br />
just in diesem Moment zu bemerken, dass<br />
er vor der Wursttheke steht und überlegt<br />
nun, was er kaufen möchte. Um seine<br />
Überraschung zu überspielen, stellt er<br />
eine Gegenfrage: „Äh, ja. Also, was ist das<br />
denn für eine Salami da?“ Nach einigen<br />
weiteren Rückfragen gibt er schließlich<br />
seine Bestellung auf. Aus den Schatten<br />
des Supermarktes schälen sich plötzlich<br />
die beiden Kinder der Mustermanns und<br />
gesellen sich zu ihrem Vater. Mit großen<br />
Augen schauen sie den Verkäufer an,<br />
welcher den beiden fast automatisch je<br />
eine fette Scheibe Lyoner in die kleinen<br />
Hände drückt. Genauso schnell wie sie<br />
da waren, sind Maxi und Moni wieder<br />
verschwunden.<br />
Richtung Kasse<br />
Monika Mustermann hat den Wagen<br />
unterdessen in der Mitte eines anderen<br />
Ganges platziert und wundert sich, dass<br />
das Paket, welches Max in der Hand<br />
hat, recht klein aussieht. Nach kurzem<br />
Austausch kehrt Papa Mustermann zur<br />
Metzgertheke zurück, um das zu kaufen,<br />
SAMSTAG<br />
I ♥ YOU<br />
was auf der Einkaufsliste steht. Unterwegs<br />
entledigt er sich der falschen Wurstwaren,<br />
indem er sie kurzerhand in ein Regal<br />
packt, in dem bereits ein ähnliches Paket<br />
abgelegt wurde. Mutter Mustermann<br />
schnappt sich den Wagen, macht sich in<br />
Richtung Kasse auf und fährt der Person<br />
vor ihr unsanft in die Hacken. Diese stellt<br />
sich doch tatsächlich als Monikas gute<br />
Freundin Monika heraus. Toll! Monika<br />
und Monika stellen ihre Einkaufswagen<br />
längs voreinander in den Gang und<br />
schaffen dadurch das internationale<br />
Zeichen für: „Bitte großräumig umfahren.<br />
Hier wird jetzt geredet!“ Gemeinsam<br />
regen sich die beiden darüber auf, dass die<br />
Leute ausgerechnet heute nichts Besseres<br />
zu tun haben als einkaufen zu gehen. Als<br />
Max Mustermann wieder zu seiner Frau<br />
stößt, steht er einige Zeit da wie bestellt<br />
und nicht abgeholt, bis Monika sich von<br />
Monika verabschiedet. Zeit zu bezahlen.<br />
Auf dem Weg zur Kasse werden sie kurz<br />
aufgehalten, da irgendein Idiot seinen<br />
Einkaufswagen doch tatsächlich mitten im<br />
Gang abgestellt hat. Leute gibt’s ...<br />
Ich hab’s passend<br />
An der Kasse angekommen, sehen sie<br />
sofort, dass es an dreien nur langsam voran<br />
geht. Bestimmt zahlt wieder jemand mit<br />
haufenweise Kleingeld. Die Mustermanns<br />
entscheiden sich also für Kasse Nummer<br />
vier, als sich aus den Untiefen des Ladens<br />
ihre Kinder manifestieren. Irgendwann<br />
sind sie am Kassenband angelangt und<br />
beginnen damit, ihre Waren aufzulegen.<br />
Als der Kassierer die Zucchini über den<br />
Scanner zieht und sich nichts tut, teilt<br />
er Monika mit, dass man das Ganze<br />
wiegen müsse. Frau Mustermann ist<br />
sichtlich verwirrt ob dieser unerwarteten<br />
Information und stapft dann zur nicht<br />
sehr weit entfernten Waage. Nur wenige<br />
Minuten später ist alles im Wagen verstaut,<br />
der Kassierer nennt den Preis und Monika<br />
holt ihr Portemonnaie hervor. Akribisch<br />
zählt sie den Betrag ab. Dummerweise<br />
fehlen ihr 17 Cent. Max Mustermanns<br />
großer Moment ist gekommen und er ruft:<br />
„Moment, ich glaub ich hab’s passend“,<br />
während er in seiner Hosentasche<br />
herumwühlt und eine gigantische Menge<br />
an Kleingeld hervorzaubert. Langsam<br />
zählt er ab, bis er dem Kassierer stolz<br />
17 Cent präsentiert. Nach Erhalt des<br />
Kassenbelegs hält Monika noch einmal<br />
kurz inne, um ihren geschulten Blick über<br />
diesen gleiten zu lassen. Mustermanns<br />
verlassen den Supermarkt und können<br />
auf dem Parkplatz nur den Kopf schütteln.<br />
Falls möglich, sind es nun sogar noch mehr<br />
Autos geworden. Dass diese Leute nicht<br />
einfach unter der Woche einkaufen gehen!<br />
Unglaublich ...<br />
Dominik Schele<br />
34<br />
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Redaktionsschluss: 14.<strong>04</strong>.<strong>2021</strong><br />
Anzeigenschluss: 09.<strong>04</strong>.<strong>2021</strong><br />
Erscheinung: 03.05.<strong>2021</strong><br />
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