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Kleines Kurzfilmtonkochbuch

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3 NUR–TON 4<br />

Abbildung 3: Gute Haltung: Die rechte Hand ist am Mischer, um den Pegel nachzuregeln.<br />

2.2 Dialog–Angeln<br />

Stehen zwei Schauspieler beim Dialog weit voneinander entfernt, dann muss das Mikrofon nachgeführt<br />

werden. Beim Wechsel wird das Mikrofon zuerst ein Stück nach oben gehoben, dann<br />

gedreht und schließlich wieder gesenkt. Durch diese Technik werden unschöne Tonsprünge beim<br />

verfrühten oder verspäteten Wechsel oder bei überlappenden Dialogen vermieden. Bei einer<br />

Gruppenaufnahme müssen ggf. mehrere Angeln zum Einsatz kommen.<br />

3 Nur–Ton<br />

” Nur–Ton“ nennt man die reine Tonaufnahme (also ohne Bild) beim Filmdreh. Wird der Ton auf<br />

dem Videoband aufgezeichnet, so muss natürlich auch bei der Nur–Ton–Aufnahme die Kamera<br />

laufen. Man sollte dann sinnvollerweise eine Klappe mit entsprechendem Text ins Bild halten.<br />

Ggf. kann man auch Bild als Guide–Track“ mit aufzeichnen. Nur–Töne ersparen eine Menge<br />

”<br />

Arbeit in der Postproduktion.<br />

• Beispiel 1: In der Szene nimmt der Schauspieler ein Glas in die Hand. Aus dramaturgischen<br />

Gründen soll dieses Geräusch klar und präsent hörbar sein; der Angelton (O–Ton) ist zu<br />

leise und zu räumlich. Man dreht dann die Szene u.U. vollständig ein zweites Mal als<br />

Nur–Ton, wobei das Mikrofon sehr dicht am Geschehen geführt wird; später wird der Ton<br />

geschnitten und synchron an das Bild angelegt.<br />

• Beispiel 2: In der Szene wird eine Overlay–Stimme (Erzähler oder Gedankenstimme) von<br />

einem der anwesenden Schauspieler gebraucht. Man dreht dann einen entsprechenden<br />

Nur–Ton mit einem optimal aufgebauten Sprechermikrofon (s.u.).<br />

• Beispiel 3: In der Szene werden spezielle Geräusche benötigt, wie z.B. das Piepsen, Rauschen<br />

und Gluckern einer im Bild sichtbaren technischen Anlage. Man dreht nach Möglichkeit<br />

ohne diese Geräusche und nimmt sie danach einzeln als Nur–Töne auf. Aus diesen<br />

Nur–Tönen lässt sich später passend zum Bild zusammen mit Archivmaterial eine Atmo<br />

komponieren, die an das geschnittene Bild angelegt wird.

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