Nußdorfer Kerchebläddl - Ausgabe Frühjahr 2021

An(ge)dacht 3
Wannwirddennalles
wiedernormal?
gibt,sonderndasseine„neue“Normalitätkommt.
DasmussnichtsSchlechtessein.Fürdie
Kirche und unsere Gemeinden bin ich
beispielsweise davon überzeugt, dass
dievielenkreativenAngeboteunddas
AusprobierenneuerdigitalerMöglichkeitenunsauchvorangebrachthaben.So
wird es nicht verschwinden, sondern
normal werden, dass das Evangelium
seinenWegauchdurchsInternet,durch
CoronahältunsseiteinemJahrinAtem,
schränktunsein,legtunsharteRegeln
auf, verändert unser Verhalten. Zuvor
fandenwiresunnormal,wennjemand
imGesprächAbstandzuunshielt.Jetzt
istesunnormal,wennunsjemandzu
nahe kommt. Zuvor war es normal,
wennaufdemWeinfestdasSchoppenglaskreiste,jetztistesnormal,Türgriffe
und Einkaufswägen zu desinfizieren,
weil die ja jemand anderes angefasst
hat.
Wasnormalist,verschiebtsich.Normal
heißt:EtwasbefindetsichineinerNorm.
EsgenügteinerForm,derallemehroder
wenigerfolgen.Ichglaubedaher,dass
eskeinZurückzuder„alten“Normalität
Facebook, Instagram & Co in die Welt
hinaussucht.
EsgibtMenschen,diesichdadurchbesondersguterreichenlassen,sowiees
Menschengibt,dienachwievorsonntagsin„ihre“Kirchegehenwollen.Und
dasistgutso.Daseinewirdnormalwerden,dasanderemussnormalbleiben.
MartinAnefeld