OffIce_#3_2021
Off-Ice #3 20/21
Off-Ice #3 20/21
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1. MANNSCHAFT
STUDI, DER TEAMPLAYER
Vor zwölf Jahren debütierte Simon
Studerus im Dress des EHC Thun.
Seither stand «Studi» in 323 Spielen
für uns auf dem Eis. Für den Verein
ist der Sportstudent auf und neben
dem Eis ein echter Glücksfall.
Off-Ice: Studi, du hast in der Saison
2009/10 erstmals für den EHC Thun
gespielt. Erinnerst du dich noch?
Studi: Ich glaube, mein erstes Spiel
war auswärts gegen Zunzgen-Sissach.
Ich war nervös und habe beim Packen
meine Knieschoner vergessen. Von irgendwo
her konnte ich zum Glück ein
Paar ausleihen. Im Spiel habe ich einen
guten Job gemacht und war stolz, für
meinen Verein auflaufen zu dürfen.
Gibt es einen früheren Mitspieler,
der dir in besonderer Erinnerung
geblieben ist?
Sicher Mitch Bühlmann, René und Alain
Willener. Dann sind es aber auch Typen
wie Päsi Zürcher, Remo Eicher, Manuel
Neff, die Brüder Keller und Lüthi. Es
sind halt meistens die Leader, die einem
in Erinnerung bleiben. Manchmal
gibt es aber auch einfach lustige Garderoben-Storys,
an die ich mich erinnere.
Bild: Simon Studerus in (ganz) jungen
Jahren im Dress des SC Thun.
Was hat sich seit jener Zeit verändert?
Bei mir persönlich die Rolle. Als Rookie
habe ich versucht, mich an die Werte
der Routiniers anzupassen. Ich finde es
schön, kann ich diese familiären Werte
den heutigen Rookies mit auf den Weg
geben. Viele «Gringä» sind immer noch
dabei, in dem Sinne hat sich nicht viel
verändert.
12 | Off-Ice 2020/21 #3
Welche Bedeutung hat die Mannschaft
für dich?
Sie ist für mich die Familie neben der Familie.
Du gehst für das gleiche Ziel miteinander
durchs Feuer. Es ist immer wieder
schön, in die Garderobe zu kommen.
«Schloss, See, Mühliplatz
und Fulehung möchte
ich nie missen.»
Das «dumm schnurrä» fehlt im Moment
ein wenig. Übrigens habe ich eine
Zeit lang zusammen mit Fabian Boss,
Philipp Weber und Joel Reymondin
gewohnt. Daraus haben sich schöne
Freundschaften entwickelt. Ich blicke
gerne auf diese coole Zeit zurück.
Mit manchen Teamkollegen spielst
du schon seit Jahrzehnten zusammen.
Schon speziell, nicht?
Sicher! Mit Stouny (Nicolas Steiner)
habe ich seit Jahren eine wunderbare
Freundschaft. Wir sind gemeinsam aufgewachsen
und haben einiges zusammen
erlebt.
Bild: Studi mit Stouny (rechts) und dessen
Bruder «Gogo» zu Kindeszeiten.
Auch mit Schöggu (Joel Reymondin)
bin ich seit Kindesalter befreundet und
habe etliche Nachmittage mit dem «Eisbahn-Chiller»
im Freihockey verbracht.
Pascal Rossel und Pascal Kohler kenne
und schätze ich seit Teenager-Zeiten.
Dank dem EHC Thun verlieren wir uns
nie aus den Augen. Als Pascal Kohler
ein Jahr in Düdingen spielte und dann
wieder zurück wechselte, war das für
ihn glaube ich wie ein «nach Hause
kommen».
Von einem dieser Kollegen wurde
uns vor dem Interview eine Frage
zugesteckt. «Stouny» möchte, dass
du uns das «Play Guilty» erklärst!
(Lacht) Ich dachte schon, dass etwas in
diese Richtung kommt! Wenn wir am
Freitag nach dem Training noch ein wenig
länger in der Garderobe waren oder
dem «Mühli» einen Besuch abstatteten,
mussten wir am Samstag umso mehr
Leistung zeigen. Wir sagten uns dann
«Play Guilty» im Sinn von «morgen
sind wir dem Team etwas schuldig und
geben umso mehr Gas».
Bild: Studerus, Boss und Reymondin
(von links) mit Meister-Chübu 2016.
Stouny hat zudem betont, dass ihr
das einzige unbesiegte Jassteam des
EHC Thun bildet. Stimmt das?
Das kann ich so bestätigen. Wir sind die
einzigen, die zusammen ungeschlagen
sind. (lacht) Das ist auch der Grund,
wieso man uns auseinandergerissen
hat. Mit meinem aktuellen Jass-Buddy
Fabian Boss bin ich aber zufrieden.
(Auch Captain Joel Reymondin funkt
beim Interview rein. Er möchte anmerken,
dass er nach Stounys Frage nicht
mehr mit Stouny jassen möchte.)
Welche Bedeutung hat die Stadt
Thun für dich?
Heimat! Ich bin hier aufgewachsen und
identifiziere mich als Thuner – auch
wenn ich momentan in Bern wohne.
Ich verbringe sehr viel Zeit in Thun und
meine Familie wohnt ja auch noch hier.
Das Schloss, den See und den Mühliplatz
sowie den Fulehung möchte ich
nie missen!
Welchen beruflichen Weg hast du in
deinem Leben eingeschlagen?
Nach dem Gymer habe ich einige Jobs
ausprobiert und habe das Reisen entdeckt.
Seit 2018 studiere ich Sport und
arbeite nebenbei auf der Geschäftsstelle
des EHC Thun und HC Dragon Thun.
In beiden Tätigkeiten kann ich Freude
zum Sport vermitteln, was mir wichtig
ist. Ich bin froh, darf ich auf der Geschäftsstelle
Verantwortung übernehmen
und das Ganze wachsen sehen.