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Jurybericht - Planungsamt - Basel-Stadt

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Beurteilung des Preisgerichts<br />

Aus der stadträumlichen Struktur sinnvoll abgeleitet,<br />

werden im Verlauf der Rheinpromenade spezifische<br />

Orte herausgehoben und gestalterisch akzentuiert:<br />

Zum Einen sind es Grünzüge, die parallel zur Dreirosen-<br />

und Wettsteinbrücke in die Promenade münden,<br />

sowie der Platzbereich vor der Kaserne, der auf<br />

die dahinter liegenden, inneren Freiflächen reagiert.<br />

Zudem sollen die Bereiche an der Johanniter- und<br />

Mittleren Brücke und der südliche Endpunkt am Stachelrain<br />

als besondere Schwerpunkte ausgebildet<br />

werden. Insgesamt also 6 Bereiche, die den Promenadenverlauf<br />

sinnvoll rhythmisieren und mit dem<br />

<strong>Stadt</strong>körper vernetzen.<br />

Die Ausprägung dieser Orte vermag jedoch nicht immer<br />

zu überzeugen, an einigen Stellen vermisst man<br />

klare räumliche Bezüge zu den vorgegebenen Strukturen.<br />

Die Verortung von Plätzen, Treppenabgängen<br />

zum Wasser oder Lücken in der Uferallee erscheint<br />

oft willkürlich. So ist der Promenadenplatz vor der<br />

Kaserne, trotz der angedachten Durchwegung zum<br />

Innenhof, durch Grün- bzw. chaussierte Flächen vom<br />

Gebäude isoliert. Der Standort der Buvette, unmotivierte<br />

Pflasterbänder und Baumstellungen wirken<br />

formalistisch und eher zufällig. Sie stehen in Widerspruch<br />

zum Potential eines lebendigen, kommunikativen<br />

Schwerpunkts.<br />

Positiv beurteilt wird die Ausformung des Endes der<br />

Promenade am Stachelrain. Der Situation adäquat<br />

wird der bauliche Bestand optimiert. Eine grosszügige<br />

Plattform am Wasser setzt einen prägnanten<br />

Schlusspunkt am unteren Bermenweg.<br />

Die durchgängige Baumsilhouette der Promenadenallee<br />

– von der Dreirosenbrücke bis zur Mittleren<br />

Brücke zweireihig, im weiteren Verlauf einreihig<br />

geführt – ist grundsätzlich sinnvoll. Schwer nachvollziehbar<br />

sind aber einige unmotivierte Lücken, mehr<br />

Stringenz und Kontinuität wäre hier angemessen.<br />

Das Hauptthema, die Gestaltung der Promenadenfläche,<br />

erscheint mit den grossformatigen, changierend<br />

pigmentierten Betonelementen gut gelöst.<br />

Die bespielbare Fläche wirkt einladend, gut dimensioniert<br />

und für sämtliche Verkehrsarten geeignet.<br />

Trotzdem wäre eine optische Verbreiterung des<br />

Promenadenteppichs zur <strong>Stadt</strong>seite hin wünschenswert<br />

und sollte geprüft werden. Einerseits um dem<br />

enormen Publikumsdruck Rechnung zu tragen, aber<br />

auch um den repräsentativen Charakter der Promenade<br />

noch zu verdeutlichen.<br />

Das Motiv der informell eingestreuten, aus ökologischer<br />

Sicht zweifelhaften Vegetationsstreifen mit<br />

mäandrierenden Heckenelementen ist hier verfehlt.<br />

Sie wirken als optische und funktionale Einengungen<br />

und hätten selbst bei optimaler Pflege kaum eine<br />

Überlebenschance.<br />

Die Verkehrsführung, speziell des Langsamverkehrs,<br />

erscheint an einigen Stellen problematisch. Die Verbreiterung<br />

des unteren Bermenwegs als Liege- und<br />

Aufenthaltsfläche für Badende ist sinnvoll und seine<br />

Vernetzung mit der Promenadenebene über Treppen<br />

und Rampen ist abwechslungsreich. Die Zugänglichkeit<br />

zum Wasser wird jedoch insbesondere<br />

im Projektperimeter als zu umständlich beurteilt. Im<br />

Bereich der Dreirosenbrücke ist der aufwendige Umbau<br />

des kürzlich sanierten Bermenwegs fragwürdig<br />

und die durchgängige Strandlösung scheint etwas<br />

überzogen.<br />

Erstellungskosten und Aufwendungen zum Unterhalt<br />

dürften sich im mittleren Segment bewegen und<br />

werden als realistisch erachtet.<br />

Die Plandarstellung kann nicht überzeugen. Insbesondere<br />

die Grundrisse sind schwer lesbar, sie wirken<br />

blutleer, wenig bildhaft und vermitteln kaum atmosphärische<br />

Anmutungen der zukünftigen Rheinpromenade.<br />

Insgesamt hat das Projekt, trotz der beschriebenen<br />

Einschränkungen, viele positive Ansätze und Einzelideen.<br />

Es stellt einen wertvollen Beitrag dar um ein<br />

für die <strong>Stadt</strong> <strong>Basel</strong> unverwechselbares Flusspanorama<br />

zu schaffen und eine vitale Promenadenszenerie<br />

zu realisieren.<br />

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