16.04.2021 Aufrufe

Campz Magazin Sommer 2021

Eine neue Ausgabe des Campz Magazins für Outdoorfreunde ist fertig. Wir schauen nach einem eigenartigen Jahr für viele von uns auf die wachsene Outdoorbegeisterung. Wenn es eine Lektion gibt, die wir aus dem letzten Jahr mitgenommen haben, dann ist es diese: Auch mitten in Europa gibt es Oasen, direkt vor deiner Haustür! Für viele von uns waren Parks, Wälder und Berge vor unserer Nase die grünen Flecken, die unseren Durst nach Abwechslung und Abenteuer stillen mussten. Unser neues Magazin nimmt dich mit auf Wanderungen mit komischen Käuzen, erzählt vom Zelten ohne Zelt und zeigt dir jede Menge Oasen in deiner Nähe.

Eine neue Ausgabe des Campz Magazins für Outdoorfreunde ist fertig. Wir schauen nach einem eigenartigen Jahr für viele von uns auf die wachsene Outdoorbegeisterung. Wenn es eine Lektion gibt, die wir aus dem letzten Jahr mitgenommen haben, dann ist es diese: Auch mitten in Europa gibt es Oasen, direkt vor deiner Haustür! Für viele von uns waren Parks, Wälder und Berge vor unserer Nase die grünen Flecken, die unseren Durst nach Abwechslung und Abenteuer stillen mussten. Unser neues Magazin nimmt dich mit auf Wanderungen mit komischen Käuzen, erzählt vom Zelten ohne Zelt und zeigt dir jede Menge Oasen in deiner Nähe.

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FRÜHJAHR / SOMMER <strong>2021</strong><br />

We take YoU oUtDoorS


DIE NATUR WARTET AUF DICH<br />

Wandern mit Fjällräven seit 1960<br />

Im Jahr 1960 entwarf Fjällrävens Gründer Åke<br />

Nordin den Lätt, einen extrem stabilen und dennoch<br />

leichten Rucksack zu Zeiten schwerer, unbequemer<br />

Modelle, die einem rundum schönen<br />

Wandererlebnis oft im Weg standen.<br />

Diese Idee, Produkte zu entwickeln, die den<br />

Menschen die Natur ein Stück näher bringen,<br />

begleitet uns bei Fjällräven noch immer – auch<br />

in unserem Entwicklungsprozess. Für Wanderungen<br />

bei wärmeren Temperaturen haben<br />

wir leichte, schnell trocknende und packbare<br />

Kleidung und Ausrüstung mit optimalen Belüftungseigenschaften<br />

entwickelt. Wir verwenden<br />

G-1000 Air Stretch und G-1000 Lite Eco (die beide<br />

aus recyceltem Polyester und Bio-Baumwolle<br />

bestehen) für höchste Funktionalität, egal wo es<br />

hingeht. Wie alle G-1000 Produkte lassen sie sich<br />

ganz einfach mit Greenland Wax an deine Bedürfnisse<br />

anpassen. Möchtest du mehr Wasserfestigkeit?<br />

Trage Wachs auf. Möchtest du mehr<br />

Atmungsaktivität? Wasche das Wachs aus. Egal,<br />

wohin der Weg dich führt, wir sind uns sicher,<br />

dass unsere Kleidung und Ausrüstung ihren Teil<br />

dazu beiträgt, dass du die Natur genießen kannst.<br />

Wir sehen uns draußen.<br />

www.fjallraven.de


Editorial<br />

Liebe Leserin, lieber Leser!<br />

Wenn es eine Lektion gibt, die wir aus dem letzten Jahr<br />

mitgenommen haben, dann ist es diese: Auch mitten in<br />

Europa gibt es Oasen, direkt vor der Haustür! Für viele von<br />

uns waren Parks, Wälder und Berge vor unserer Nase die<br />

grünen Flecken, die unseren Durst nach Abwechslung und<br />

Abenteuer stillen mussten.<br />

Anstelle von lang geplanten Fernreisen erlebten wir Micro<br />

Adventures im Stadtwald. Statt auf weit entfernte Berggipfel<br />

ging es an den Badesee. Unsere Wanderlust bleibt natürlich<br />

ungebrochen, nur haben wir gelernt, dass wir nicht Stunden<br />

im Flieger sitzen müssen, um sie zu stillen. Vielleicht ist es uns<br />

auch allen eine kleine Lehre, ein bisschen bewusster mit dem<br />

Grün umzugehen, das uns noch geblieben ist. Etwas öfter aufs<br />

Rad, anstatt ins Auto zu steigen, den Mehrwegbecher zum<br />

Stadtbummel einzupacken oder sich ganz bewusst für die Jacke<br />

aus recyceltem Material zu entscheiden, ist ein überschaubarer<br />

Aufwand. Im Gegenzug bekommen wir ein tiefes Durchatmen,<br />

das Rauschen von Baumkronen mitten in der Stadt und die<br />

Gewissheit, auch in Zukunft noch grüne Rückzugsräume zu<br />

haben zu haben – ob vor der Haustür oder in der Ferne.<br />

© Cover: Alexis Berg, SALOMON<br />

Dein CAMPZ<br />

3


INHALT<br />

Special Moments<br />

Zurücklehnen und träumen<br />

5<br />

Pop-Up-Campingplätze<br />

Jeden Tag ein anderer Ausblick<br />

10<br />

Das macht den kopf so frei<br />

Bikepacking auf dem Bodensee-Königssee-Radweg<br />

Im Frühtau zu Berge …<br />

Von kauzigen Begegnungen auf der Suche nach dem perfekten Bergpanorama<br />

Zelten ohne Zelt<br />

Ein Zuhause aus dem Rucksack<br />

Tagträumen auf dem Wasser<br />

Mein erstes Mal auf einem SUP<br />

Aller Anfang ist leicht<br />

Tipps, um mit dem Klettern anzufangen<br />

Run Crews<br />

Zusammen macht es mehr Spass<br />

14<br />

20<br />

26<br />

34<br />

40<br />

46<br />

CAMPZ


Special Moments<br />

© Hoka One One<br />

5


CAMPZ


Special Moments<br />

© Black Diamond<br />

7


CAMPZ


Special Moments<br />

© Sea to Summit<br />

9


Jeden Tag ein<br />

neuer Ausblick<br />

pop-up-campingplätze bieten frische perspektiven<br />

Text: Martina Domnick<br />

CAMPZ


Stell dir vor: Nachdem du den halben Tag im Bulli durch die Weltgeschichte<br />

gefahren bist, kommst du endlich an deinem anvisierten Campingplatz<br />

an. Anstatt vor einer nicht gerade einladend wirkenden Schranke zu<br />

stehen und auf den gerade verschollenen Platzwart zu warten, stellst du<br />

dich direkt auf die markierte Parzelle. Die hast du im Vorfeld gebucht –<br />

natürlich online! Eventuell begrüsst du noch andere Durchreisende, die es<br />

sich in der Nebenparzelle in einiger Entfernung gemütlich gemacht haben.<br />

Ohne viel Aufhebens räumst du auch deine Ausrüstung aus und machst es<br />

dir für die Nacht gemütlich.<br />

Vielleicht bleibst du heute für dich. Oder vielleicht quatschst du<br />

noch mit ein paar Leuten und ihr tauscht euch über eure Reise oder<br />

Geheimtipps zum Wandern und Baden in der Umgebung aus. Diese<br />

spontanen Gespräche und flüchtigen Bekanntschaften erweitern deinen<br />

Abenteuerhorizont. Und so zieht dich die Sehnsucht nach Tapetenwechsel<br />

und neuen Erlebnissen jeden Tag zu einem neuen Pop-up-Campingplatz.<br />

In Deutschland, Österreich und der Schweiz locken unzählige<br />

Campingplätze für routinierte und neue Campingfans. Im letzten <strong>Sommer</strong>,<br />

als ein Urlaub in der Ferne für viele von uns keine Option war, kamen<br />

vielerorts noch eine Menge Pop-up-Campingplätze dazu. Bauernhöfe,<br />

Festivalveranstalter und sogar Privatleute haben auf die grosse Nachfrage<br />

nach Stellplätzen für Campervans oder Zelte reagiert und ihre freien<br />

Flächen zur Verfügung gestellt.<br />

© Chris Holder<br />

Dabei sind viele Urlauber*innen auf den Geschmack gekommen, denn<br />

der Campingurlaub verspricht Flexibilität bei der Wahl der Ausflugsziele,<br />

einen Ausbruch aus der Routine, frische Luft und nette Kontakte mit<br />

Gleichgesinnten – selbst auf Abstand. Wie wär’s mit den schönsten<br />

Bergseen der Alpen? Eine Klettertour im Elbsandstein? Eine Reise zu den<br />

Leuchttürmen an Nord- oder Ostsee? Oder ein Paddelurlaub an einem<br />

lokalen Fluss entlang?<br />

11


© Gantas Vaičiulėnas<br />

Etwas mehr Flexibilität ist gefragt<br />

Während klassische Campingplätze zum Teil riesige Areale<br />

umfassen und designierte Dauercampingbereiche haben,<br />

wo einige Wohnmobile von Frühjahr bis Herbst zu Hause<br />

sind, bestehen Pop-up-Campingplätze in der Regel nur<br />

aus wenigen Stellplätzen und sind darauf ausgelegt, dass<br />

Gäste nach maximal ein paar Nächten weiterziehen. Kleine,<br />

private Pop-up-Camps haben höchstens drei Stellplätze.<br />

Da kannst du leicht dein eigenes Ding machen oder,<br />

wenn dir danach ist, spontane Kontakte mit interessanten<br />

Abenteurer*innen knüpfen, die ebenfalls auf der Durchreise<br />

sind. Das Ganze erfordert zwar mehr Planung als eine<br />

Reise, bei der du an Ort und Stelle bleibst, aber dafür sind<br />

deiner Fantasie und deinem Abenteuergeist keine Grenzen<br />

gesetzt. Die meisten Pop-up-Campingplätze sind auf<br />

autarke Reisemobile ausgelegt. Sprich: Du solltest dich<br />

selbst mit Lebensmitteln versorgen sowie eine Toilette<br />

haben. Auf manchen Pop-up-Campingplätzen, besonders<br />

wenn sie auf momentan nicht genutzten Festivalgeländen<br />

eingerichtet sind, hast du aber die Möglichkeit, sanitäre<br />

Anlagen dazuzubuchen. Das macht diese Stellplätze auch<br />

fürs Bikecamping und Tourenfahren mit dem Motorrad<br />

interessant. Doch mit deinem eigenen oder einem<br />

geliehenen Reise- oder Wohnmobil bist du am flexibelsten.<br />

Zwar ist das Pop-up-Campen gezielt auf den<br />

unabhängigen Urlaub ohne viel Schnickschnack<br />

ausgelegt, aber dennoch ist es für stressfreies Reisen fast<br />

unerlässlich, die Stellplätze in der Hauptsaison im Voraus<br />

zu buchen. Genau wie bei klassischen Campingplätzen<br />

und Hotels ist die Nachfrage einfach zu gross. Die<br />

Buchung erfolgt in der Regel online oder manchmal auch<br />

noch telefonisch, aber da es keine klassische Rezeption<br />

und Platzbetreuung gibt, verläuft die Abwicklung und<br />

Bezahlung meist kontaktlos und unkompliziert.<br />

Doch weil sich Pläne immer mal ändern können und<br />

einige Pop-up-Camper*innen lieber flexibel reisen, ist<br />

es keineswegs unmöglich, in der Nebensaison und in<br />

weniger touristisch orientierten Gebieten auch noch<br />

kurzfristig einen Stellplatz zu ergattern. Dann bietet es<br />

sich aber an, dein jeweiliges Tagesziel spontan nach der<br />

Verfügbarkeit des Stellplatzes auszurichten und dich<br />

nicht an ein vorher festgelegtes Ziel zu klammern. Für<br />

Kurzentschlossene und Abenteuerlustige, die gerne völlig<br />

spontan unterwegs sind, dafür aber anspruchslos bei der<br />

Wahl ihrer Strecke oder Ziele sind, ist Pop-up-Campen<br />

mit etwas Recherche also auch kein Problem.<br />

CAMPZ


Selbstbestimmt und<br />

unabhängig<br />

Der grösste Vorteil beim Pop-up-Campen ist die<br />

Flexibilität und Vielfältigkeit, mit der du deinen Urlaub<br />

gestalten kannst. Du kannst Übernachtungsziele nach<br />

deinen Interessen oder Bedürfnissen auswählen, den<br />

Urlaub thematisch ausrichten oder verschiedene Ziele<br />

anpeilen. Bauernhöfe sind besonders beliebte Ziele fürs<br />

Pop-up-Campen. Wer einmal Landluft schnuppern<br />

möchte, kann unter dem Stichwort „Landvergnügen“<br />

Stellplätze finden, wo zusätzlich auch Hofführungen und<br />

frische Produkte wie Eier, Obst oder Honig angeboten<br />

werden. Besonders für Familien mit Kindern kann so ein<br />

Urlaub zum echten Abenteuer und auch lehrreich sein.<br />

Für Architektur- und Kulturbegeisterte bietet sich auch<br />

eine Reise zu unterschiedlichen Schlössern und Burgen<br />

an. Oder wie wärs mit einem thematischen Weinurlaub<br />

entlang beliebter Rebhänge inklusive Tageswanderungen<br />

und Verköstigung? Wer zu zweit oder mit der Familie<br />

reist, hat so die Möglichkeit, unterschiedliche Ziele und<br />

Interessen unter einen Hut zu bringen und im Urlaub<br />

alle glücklich zu machen. Wir empfehlen dabei gar nicht<br />

allzu lange Strecken zurückzulegen, sondern vielmehr das<br />

Augenmerk auf die Entdeckung und die Natur an Ort und<br />

Stelle zu legen.<br />

Geniess den Ausbruch<br />

aus jeder Routine<br />

© Jonas Christoph<br />

In diesem Sinne kannst du in einem Pop-up-<br />

Campingurlaub gleich mehrere Urlaubsziele miteinander<br />

verbinden. Wilde Abenteuerfans können gleichermassen<br />

auf ihre Kosten kommen wie Planungswütige. Die<br />

Möglichkeiten sind so unendlich wie der Himmel, unter<br />

dem du schläfst.<br />

13


CAMPZ


Text: Martin Ohliger, Fotos: Verena Gorny<br />

Das macht<br />

den Kopf<br />

so frei,<br />

wenn du<br />

über nichts<br />

nachdenken<br />

musst<br />

Bikepacking auf dem Bodensee-Königssee-Radweg<br />

15


Für alltägliche Wege in der Stadt leuchtet relativ<br />

schnell ein, warum das Fahrrad das Verkehrsmittel der<br />

Zukunft ist. Wieso du aber mit nicht viel mehr als zwei<br />

Gravelbikes, einem Zelt und ein paar Taschen durchaus<br />

auch einen Urlaub in Neuseeland in den Schatten<br />

stellen kannst, wissen Verena und Jan. Sie sind im<br />

<strong>Sommer</strong> einen grossen Teil des Bodensee-Königssee-<br />

Radwegs gefahren und haben von dort Erinnerungen<br />

an unglaubliche Aussichten mitgebracht – und nur ein<br />

kleines bisschen Muskelkater!<br />

Flexible Planung<br />

Anders als zu erwarten ging die Idee für den Trip nicht<br />

vom radsportverrückten Jan aus, sondern von Verena. Sie<br />

wollte nicht so viel Zeit im Auto verbringen wie im letzten<br />

Urlaub der beiden, der sie drei Wochen durch Neuseeland<br />

geführt hatte. Bei Jan lief sie damit naturgemäss offene<br />

Türen ein. Die Wahl fiel auf den Bodensee-Königssee-<br />

Radweg, weil an der Strecke Freunde wohnten und Verena<br />

eine Schwäche für das Berchtesgadener Land hat.<br />

In Hotels oder Pensionen zu übernachten, stand gar nicht<br />

erst zur Debatte, so Verena: „Wir sind Camper durch<br />

und durch. Wir können unser Gepäck schon gut auf das<br />

Nötigste reduzieren und waren beim Packen pragmatisch.<br />

Wenn du weisst, dass du sowieso den ganzen Tag auf dem<br />

Rad sitzt, brauchst du keine Kleidung einzupacken, um ins<br />

Museum oder abends schick essen zu gehen.“ Jan, der die<br />

logistische Planung des Urlaubs übernahm, bringt noch<br />

einen anderen Aspekt ins Spiel: „Hotels oder Pensionen<br />

wären für uns viel zu unflexibel gewesen. Wir hatten uns<br />

zwar vorher schon ungefähr überlegt, wie weit wir an<br />

jedem Tag fahren wollten, aber wir wollten nicht von einer<br />

Reservierung in einer Pension auf eine fixe Kilometerzahl<br />

festgelegt werden.“<br />

CAMPZ


Bananen bringen die Rettung<br />

Im Nachhinein betrachtet war es ein bisschen<br />

zu optimistisch von den beiden, in der Mitte der<br />

<strong>Sommer</strong>ferien auf immer freie Campingplätze zu hoffen.<br />

So ergaben sich aber immerhin interessante Situationen.<br />

Direkt am ersten Abend in Füssen wurde es knapp, aber<br />

eine Zufallsbekanntschaft von Verena brachte die Rettung:<br />

„Als wir abends ankamen, war die ganze Stadt ausgebucht.<br />

Ich habe zum Glück im Supermarkt an der Kasse bei<br />

einem Gespräch über Bananen eine Frau kennengelernt,<br />

der ein Wohnmobilstellplatz gehört. Die hat uns erst zu<br />

einem Campingplatz gelotst, aber die haben uns dort nur<br />

ausgelacht. Am Ende durften wir doch noch in einer Ecke<br />

auf dem Wohnmobilstellplatz unser Zelt aufschlagen.“<br />

Abseits der Städte wurde es dafür umso leerer, was<br />

besonders Jan glücklich machte: „In den Orten war einiges<br />

los, aber da waren eher die Parkplätze voll. Ausserhalb der<br />

Ortschaften fährst du stundenlang und triffst niemanden.<br />

Das war sehr angenehm.“ Wer maximal flexibel bleiben<br />

möchte, sollte seine Tour vielleicht trotzdem ausserhalb<br />

der <strong>Sommer</strong>ferien planen.<br />

Beide waren auf Gravelbikes unterwegs, die eine sportliche<br />

Fahrweise erlauben. Sie sehen vielleicht aus wie Rennräder,<br />

sind aber im Vergleich wegen ihrer breiteren Reifen und<br />

der entspannteren Sitzposition gerade bei längeren Touren<br />

deutlich komfortabler. Im Nachhinein betrachtet war das<br />

die ideale Gerätewahl für den Radweg, dessen nur wenige<br />

geschotterte Teilstücke in ausgezeichnetem Zustand sind.<br />

Stollenreifen braucht man hier wirklich nicht. Grössere<br />

Taschen übrigens auch nicht, denn mit einem bisschen<br />

System passt alles ans Rad, was man für einige Tage<br />

braucht, wie Jan weiss: „Du musst deine Packtechnik<br />

haben, einigermassen ordentlich sein und die Reihenfolge<br />

beachten. Nur wenn du alles einfach in die Tasche<br />

reinwerfen willst, kriegst du ein Problem.“<br />

17


Geht auch ohne Trainingslager<br />

Im Vorfeld gab es Befürchtungen, dass die recht<br />

unterschiedlichen Fitnesslevel der beiden ein Problem<br />

darstellen würden. Verena ist zwar nicht ganz unfit,<br />

aber für sie war es der erste Urlaub auf dem Fahrrad.<br />

Jan hingegen hat schon mehrere lange Touren mit und<br />

ohne Gepäck hinter sich. In solchen Fällen erweist sich<br />

die Routenführung als der grosse Gleichmacher, der<br />

Leistungsunterschiede entschärft. Der Radweg endet zwar<br />

im Herz der Alpen, führt aber fast immer nur am Fusse der<br />

Berge entlang. Natürlich geht es immer wieder mal bergauf,<br />

aber die Anstiege sind allesamt locker zu bewältigen, ohne<br />

dass man vorher mehrere Trainingslager absolviert haben<br />

muss. Und wer wirklichen Appetit auf Höhenmeter hat,<br />

kann wie Jan immer mal wieder kleine Abstecher von der<br />

Strecke machen und sich richtig austoben.<br />

Verenas persönliche Highlights waren wider Erwarten<br />

nicht nur das Alpenpanorama, Schloss Neuschwanstein<br />

oder der Chiemsee, sondern viel alltäglichere Dinge:<br />

„Ich fand es toll, dass ich das Gefühl hatte, echt mal in<br />

Bayern gewesen zu sein, weil wir durch viele kleine<br />

Dörfer gefahren und nicht einfach nur mit dem Auto<br />

durchgerauscht sind. Reisen mit dem Rad fand ich auch<br />

super. Ich hatte den ganzen Tag nichts zu tun, musste nur<br />

aufstehen, essen, packen und dann pedalieren. Das macht<br />

den Kopf so frei, wenn du über nichts nachdenken musst<br />

ausser über das Ziel. Aber das Highlight war auf jeden Fall<br />

die Ankunft am Königssee. Das war einfach cool, sich die<br />

Strecke vorzunehmen und es geschafft zu haben.“<br />

Am Ende waren die beiden fünf Tage unterwegs, ohne<br />

sich allzu sehr zu verausgaben. Für eine gemütlichere<br />

Herangehensweise mit ausgiebigen Brotzeiten würden<br />

sie eine gute Woche veranschlagen. Aber es gibt keinen<br />

Grund, sich zu hetzen oder sich allzu viele Sorgen um die<br />

Ausrüstung zu machen. Fünf Tage oder zehn, Gravelbike<br />

oder Trekkingrad, Lycra oder flatterndes Hemd spielen<br />

eigentlich keine Rolle. Die beste Herangehensweise, um<br />

es mit Verenas Worten zu sagen, ist immer noch: „Einfach<br />

mal machen!“<br />

CAMPZ


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Informationen zum Bodensee-Königssee-Radweg<br />

Streckenlänge: 453 Kilometer<br />

Höhenunterschied: 3.892 Höhenmeter<br />

Empfehlenswerte Reisezeit: Mai/Juni und September/Mitte Oktober<br />

Orientierung: Der Weg ist in beide Richtungen beschildert. Der GPX-<br />

Track kann in diverse Apps geladen werden, das Bikeline Tourenbuch<br />

(ISBN: 978-3-85000-128-1) bietet detailliertes Kartenmaterial.<br />

Unterkunft: Die Bett & Bike Betriebe und Mitgliedsbetriebe des<br />

Bayerischen Fernwege e.V./Sparte Bodensee-Königssee-Radweg haben<br />

sich auf die Bedürfnisse von Radfahrern eingestellt. Empfohlen wird eine<br />

rechtzeitige Reservierung, mindestens 24 Stunden vor Anreise.<br />

Information & Beratung:<br />

Auf www.bodensee-koenigssee-radweg.de findet man eine ausführliche<br />

Routenbeschreibung, Tipps zu Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke und<br />

eine Übersicht an Übernachtungsmöglichkeiten und Zeltplätzen. Die GPX-<br />

Daten gibt es als Download und die ausführliche Broschüre zum Bestellen.<br />

Persönliche Beratung unter Tel. +49 (0) 8025 92 44 952.<br />

Reiseservice und Pauschalangebote: Leihräder, Gepäcktransport, Radtransfer<br />

oder die komplette Reise als Pauschale buchbar bei www.sportive-reisen.de


Text: Sandra Polsfuß<br />

Im Frühtau zu<br />

Berge …<br />

Von kauzigen Begegnungen auf der Suche nach<br />

dem perfekten Bergpanorama<br />

„Aussergewöhnliche Situationen erfordern aussergewöhnliche<br />

Massnahmen. Wie wäre es dieses Jahr mit<br />

Wanderurlaub im deutschsprachigen Raum?“, fragte mich<br />

mein Mann Andreas. Ich war erst nicht so begeistert, da<br />

käme man ja im Vergleich zum Radfahren, was wir sonst<br />

immer gerne in südeuropäischen Gefilden taten, gar nicht<br />

schnell genug voran. Andererseits reizte es mich, fernab<br />

des Autoverkehrs unterwegs zu sein und tatsächlich<br />

mal wieder was anderes zu machen. Allerdings erfuhr<br />

meine Laune einen Dämpfer bei dem Gedanken an die<br />

Menschenmengen in touristisch attraktiven Gegenden,<br />

denen wir auf zwei Rädern immer so gut entfliehen<br />

konnten. Na gut, dann darf ich auch eine Bedingung<br />

stellen: „Wir sind zu Randzeiten unterwegs, das heisst,<br />

wir brechen noch vor dem Morgengrauen auf, um die<br />

Naturspektakel und Ausblicke für uns allein zu haben,<br />

und laufen in den Sonnenaufgang.“ Mein Mann, ein<br />

leidenschaftlicher Langschläfer, war schockiert, willigte<br />

dann aber ein. Mal sehen, wer hier das grösste Opfer<br />

bringen sollte.<br />

CAMPZ


aUf inS aBenteUer<br />

Die erste Nacht im Ferienhaus. Der Wecker klingelte um<br />

fünf Uhr früh. Wecker? Im Urlaub? So war es abgemacht!<br />

Wir wollten schliesslich um sechs Uhr schon unterwegs<br />

sein. Gut, dass ich die Tour so akribisch geplant und bereits<br />

auf mein GPS-Gerät geladen hatte. Bloss keine Zeit<br />

verlieren, wir wollten doch vor allen anderen auf dem Berg<br />

sein. Ich hatte ausgerechnet, dass wir um neun Uhr auf<br />

dem Gipfel sein würden, wenn nichts dazwischenkäme ...<br />

Mit einem grossen Frühstück wollten wir uns zu dieser<br />

Uhrzeit eh nicht aufhalten, eine richtige Brotzeit gab<br />

es dann auf dem Berggipfel: mit Blick auf den See,<br />

der tief unter uns liegen würde! Wir stolperten noch<br />

etwas benommen los in die Dunkelheit, aber die frische<br />

Morgenluft war wie ein Schlag ins Gesicht und wir waren<br />

wach! Mein Mann zog sofort das Tempo an, als wäre er auf<br />

dem Weg zur Arbeit. Ich musste ihn mehrmals ermahnen,<br />

einen Schritt rauszunehmen. Wir waren ja im Urlaub<br />

und nicht auf der Flucht, wie es so schön heisst. Obwohl:<br />

Hatte ich nicht von Menschenmassen fantasiert, die hinter<br />

uns her sein würden und uns den Wald streitig machen<br />

wollten? Bisher war kein Mensch in Sicht weit und breit!<br />

© VAUDE, Attenberger<br />

Die erSte hürDe<br />

geMeiStert<br />

Inzwischen graute der Morgen und wir liefen entlang eines<br />

Bachs. Das Plätschern des Wassers beruhigte uns tatsächlich,<br />

und wir wurden langsamer. Plötzlich hörten wir auch die<br />

Tiere im Unterholz rascheln. Wir waren doch nicht allein!<br />

Wir absorbierten die Eindrücke der Natur so sehr, dass<br />

wir einen Wegweiser verpasst haben mussten. Irgendwas<br />

stimmte nicht. Der Weg schien auch verschwunden zu sein,<br />

wohl, weil der Bach über die Ufer getreten war und wir quasi<br />

mittendrin standen. Ich schaute auf mein GPS-Gerät und<br />

sah den Track auf der anderen Seite des Wassers verlaufen,<br />

wir mussten da also rüber. Zum Glück gab es ein paar Steine<br />

im Wasser, über die man auf die andere Seite gelangen<br />

konnte. Ich hatte sogar meine rutschfesten, wasserdichten<br />

Schuhe an und fühlte mich dem Abenteuer gewachsen –<br />

und trotzdem landete ich irgendwie neben dem Stein und<br />

stand knietief im Wasser.<br />

Plötzlich erklangen menschliche Stimmen: „Auf diesen<br />

Stein, auf diesen Stein!“ Ich glaubte meinen Augen nicht<br />

zu trauen: Zwei Männer in hellen Businessanzügen, die<br />

aussahen, als wären sie von einer Konferenz geflohen, flogen<br />

in eleganten Lederslippern leichtfüssig über die Steine<br />

und kamen ohne einen Dreck- oder Wasserspritzer an der<br />

Kleidung auf der anderen Seite des Bachs an. Jedenfalls<br />

wusste ich, dass wir noch auf dem richtigen Weg waren, wenn<br />

die anderen Tourist*innen hier auch langgingen. In einem<br />

kurzen Gespräch erfuhren wir, dass es keine Ortsfremden,<br />

sondern Einheimische waren, aber nach den Klamotten<br />

wollten wir sie lieber nicht fragen. Sie verschwanden ebenso<br />

plötzlich, wie sie aufgetaucht waren - noch bevor wir nach<br />

dem weiteren Wegverlauf fragen konnten.<br />

21


© VAUDE, Attenberger<br />

an Der zWeiten hürDe<br />

geScheitert?<br />

Zunächst sah es so aus, als ob wir wieder auf Kurs waren.<br />

Inzwischen war es taghell und wir hatten auch schon<br />

einiges an Höhenmetern gewonnen. Der Wald lichtete<br />

sich und das Gelände wurde schroffer. Es war aber<br />

schon acht Uhr und einen spektakulären Sonnenaufgang<br />

gab es auch nicht. Dazu war es an diesem Tag zu diesig.<br />

Vielleicht schafften wir es ja trotzdem, als Erste oben<br />

auf dem Berg anzukommen. Kaum visualisierte ich in<br />

Gedanken die Bergankunft mit Frühstück und Seeblick als<br />

Belohnung, endete unser Weg abrupt an einer Brücke, die<br />

ins Nirgendwo führte. Genauer gesagt fehlte der hintere<br />

Teil der Brücke und vorne befand sich ein Schild mit der<br />

Auskunft, dass die Brücke erst wieder in acht Monaten<br />

passierbar sein würde. Na, so lange konnten wir nicht<br />

warten, also beschlossen wir etwas ernüchtert, unseren<br />

Proviant am Fusse diese Brücke zu verzehren. Leider war<br />

weit und breit kein Alternativweg zu erkennen. Wenn sich<br />

doch bloss mal eine Menschenseele blicken lassen würde,<br />

die wir nach dem Weg fragen konnten!<br />

alleS eine frage Der<br />

perSpektive<br />

Wir waren fast fertig mit dem Essen, als wir tatsächlich<br />

hörten, wie sich eine Frau näherte, die mit ihrem<br />

Kind schimpfte. Also fragten wir nach dem Weg<br />

und bekamen eine einstündige Beschwerde über die<br />

Kommunalpolitiker*innen zu hören, die es nicht<br />

hinbekamen, diese Brücke zu sanieren. Die (Wald-)Geister,<br />

die wir riefen, waren alle Einheimische! Es gelang uns, uns<br />

von der zeternden Frau und auch von unseren Plänen,<br />

heute den Traumblick auf den See zu erlangen, zu lösen,<br />

und für den Rest des Tages liessen wir uns einfach durch<br />

den Wald treiben. Endlich waren wir im Urlaubsmodus.<br />

Der Druck, den wir uns mit den eigenen Plänen gemacht<br />

hatten, war verschwunden, auch weil wir wussten, dass wir<br />

ja noch sechs Tage hier sein würden. Wir würden noch<br />

alle Zeit der Welt haben, die absoluten Traumpfade und<br />

Ausblicke zu erleben.<br />

CAMPZ


TOP OF THE<br />

MOUNTAIN<br />

TRESTLES ELITE ECO<br />

Unsere Füllung ist synthetisch, aber unser<br />

Bekenntnis zu Nachhaltigkeit ist echt. Die Trestles<br />

Elite Serie ist Marmots meistverkaufte Kunstfaser-<br />

Schlafsackkollektion, aber selbst die besten können<br />

sich noch verbessern. Die neuen Trestles Elite Eco<br />

Schlafsäcke bestehen zu 96% aus recyceltem Material<br />

– von Außenmaterial über Innenfutter zur Füllung.<br />

Klar, dass auch diese Schlafsäcke über die gleichen<br />

leichten, smarten Features verfügen und ein ebenso<br />

bequemes Schlaferlebnis garantieren. Die Trestles<br />

Elite Eco Schlafsäcke sind ein Upgrade und kein<br />

Kompromiss in Sachen Performance.<br />

Trestles Elite Eco 20 & 30<br />

Photos: Ben Matthews<br />

Weitere Styles auf<br />

WWW.MARMOT.EU<br />

23


HOKA ONE ONE<br />

Tennine Hike<br />

© Tascha Kröhnert<br />

Was uns begeistert<br />

felix UnD Seine tennine hike<br />

Wer bist du und was machst du bei CAMPZ?<br />

Wieso empfiehlst du diesen Schuh?<br />

Hi, ich bin Felix und verantwortlich für den Social-<br />

Media-Auftritt von CAMPZ. Vielleicht hattest du<br />

sogar schon einmal Kontakt mit mir? Egal ob du<br />

Produktberatung brauchst, nach deiner Bestellung fragen<br />

willst oder einfach nur einen Tipp für das bevorstehende<br />

Wochenende brauchst: Ich bin für dich da! Neben dem<br />

Beantworten von Nachrichten bin ich auch für die<br />

strategische Ausrichtung des Kanals verantwortlich, also<br />

wo die Reise hingeht. Wichtig hierbei ist mir immer der<br />

Einbezug unserer Community, also auch dir! Schreib mir<br />

also auch gerne, wenn du Ideen hast. Ich kann natürlich<br />

nicht den ganzen Tag am Schreibtisch sitzen. Daher<br />

verbringe ich meine freie Zeit gerne offline und in der<br />

Natur. Hier bin ich für jeden Spass zu haben!<br />

Ich wandere schon, seitdem ich denken kann. Ich war<br />

immer der Erste aus unserer Gruppe und musste dann oben<br />

noch auf die anderen warten. Alternativ bin ich einfach<br />

noch ein Stückchen weitergelaufen. Da ich meist ein<br />

wenig zügiger unterwegs bin, fehlte mir bei den klassischen<br />

Wanderstiefeln allerdings immer die Leichtigkeit<br />

und Dynamik. Ende letzten Jahres habe ich dann die<br />

Möglichkeit bekommen, den neuen Tennine Hike von<br />

Hoka One One zu testen. Direkt bei der ersten Wanderung<br />

hat mich meine Freundin gefragt, wieso ich denn so sprinten<br />

würde. Der Schuh hat mich richtig nach vorne getrieben.<br />

Im Februar bin ich dann 50 Kilometer am Stück mit dem<br />

Schuh gewandert und muss sagen: 50 Kilometer waren noch<br />

nie so leicht wie mit dem Tennine Hike!<br />

CAMPZ


Viel Wärme.<br />

Kein Gewicht.<br />

L.I.M MIMIC HOOD<br />

SCHNELLER WARM<br />

LÄNGER WARM BLEIBEN<br />

WARM, SOGAR BEI NÄSSE<br />

Die L.I.M MIMIC HOOD ist die ultimative Isolierschicht.<br />

Sie erhöht die Körperwärme schnell und hält die Wärme<br />

länger am Körper. Gleichzeitig wiegt sie nur 200 Gramm<br />

und lässt sich sehr leicht komprimieren und einpacken.<br />

Die Mimic Platinum®-Synthetikfüllung ist mit dem<br />

Nobelpreis-ausgezeichneten „Supermaterial” Graphen<br />

angereichert, das für außergewöhnliche Isolation sorgt.<br />

25


Text: Friederike Kosche, Fotos: Martin Ohliger<br />

Zelten ohne Zelt<br />

CAMPZ


„Zu Hause ist da, wo mein Rucksack ist“, antworte ich<br />

gerne und mit einem gewissen Stolz, wenn ich wieder mal<br />

gefragt werde, wann ich denn endlich sesshaft werden<br />

würde. Ich sage es nicht, um einem unangenehmen<br />

Gespräch zu entweichen, ich meine es genau so. Mit<br />

ein paar Radreisen, Zelturlauben und Roadtrips auf<br />

meinem Abenteuerkonto fühlen sich Hostels, fremde<br />

Sofas und mein Zelt auf die ein oder andere Art nach zu<br />

Hause an. Doch dieses Mal ist irgendwie alles anders.<br />

Weitaus weniger selbstbewusst stehe ich mitten im<br />

Wald. Mein Rucksack ist bei mir, doch baumelt daran<br />

nicht wie gewohnt mein Zelt, sondern lediglich ein<br />

winziges Päckchen mit meinem Tarp, einer drei mal drei<br />

Meter grossen Plane, welche Schutz vor Sonne, Regen<br />

und Wind beim Camping bieten soll. Oftmals wird sie<br />

als zusätzliches Vorzelt gespannt, in meinem Fall ist<br />

sie mein alleiniger Unterstand. Um nicht die gesamte<br />

Zeltausrüstung während meiner fünftägigen Solo-<br />

Wanderung auf den Schultern tragen zu müssen, nehme<br />

ich mir vor, diese Leichtgepäcksvariante auszuprobieren.<br />

Ein gewisser Antrieb bringt zudem die Herausforderung,<br />

mich selbst auf die Probe stellen zu wollen: Würde mein<br />

Lebensmotto auch noch gelten, wenn mein Basecamp<br />

lediglich aus einem überdimensionalen Stück Stoff und<br />

ein paar Seilen besteht? Die kommenden Nächte werden<br />

es zeigen.<br />

27


CAMPZ


ein bisschen<br />

Gemütlichkeit<br />

Meine anfänglichen Gedanken des Aufgebens verblassen<br />

während meiner Wanderung und weichen Überlegungen,<br />

wie ich es mir heimeliger machen könnte. Neue Nacht,<br />

neues Glück! Es liegt in meiner Hand und ein kleines<br />

Feuer gehört dazu, beschliesse ich.<br />

Kurz vor Einbruch der Dunkelheit mache ich mich also<br />

erneut auf die Suche nach einem Schlafplatz. Dabei<br />

versuche ich meinen Blick für einen kleinen gemütlichen<br />

Spot zu schärfen, inklusive einer geraden Liegefläche und<br />

einer Stelle für mein Lagerfeuer. Es dauert eine Weile, aber<br />

dann entdecke ich eine ziemlich perfekte Location. Meine<br />

zuvor ausgetüftelte Tarpzeichnung würde ich hier nicht<br />

umsetzen können, aber dank herumliegender Äste sind ein<br />

paar zusätzliche Heringe und improvisierte Zeltstangen<br />

schnell geschnitzt.<br />

Ein Wald mit lauter<br />

Bäumen<br />

Umrandet vom Grün, das alles gleich erscheinen lässt,<br />

sehe ich etwas ratlos umher. Um Zweifeln keinen<br />

weiteren Raum zu schenken, schreite ich zur Tat und<br />

marschiere zielsicher auf zwei Bäume zu, die für meinen<br />

Geschmack ein angemessenes Grundstück markieren,<br />

um mich dazwischen ausbreiten zu können. Ich öffne<br />

meinen Rucksack, entfalte erst das Tarp und dann meinen<br />

Spickzettel, auf dem ich mir die wichtigsten Knoten<br />

notiert habe. Akribisch und hoch konzentriert bemühe<br />

ich mich, einen Unterschlupf zu konstruieren, der mir den<br />

bestmöglichen Schutz vor der Natur bietet.<br />

Das Resultat? Keine einzige Falte im Stoff, doch in der<br />

Nacht kullere ich konstant von meiner Isomatte auf den<br />

feuchten Waldboden. Links und rechts zieht der kühle<br />

Wind wie Hechtsuppe über mein Gesicht und ich lerne,<br />

dass die Platzwahl weit mehr als die halbe Miete ist. Etwas<br />

zerknautscht mache ich mich am nächsten Morgen daran,<br />

mein Tarp abzubauen. Es ist schliesslich nur zum Biwaken,<br />

also als Notübernachtung erlaubt, und daher ist es wichtig,<br />

am nächsten Morgen alle Spuren der letzten Nacht zu<br />

beseitigen. Ich bin zu Gast im Wald und verlasse meinen<br />

Spot so, als wäre ich nie dort gewesen.<br />

Zusammen mit einer erfinderischen Verwendung meiner<br />

Abspannseile baue ich meine kleine Höhle. Sie schafft es<br />

vielleicht nicht als Blaupause ins Survival-Lehrbuch, doch<br />

im Einklang mit der faustgrossen Feuerstelle katapultiert<br />

sie meine Gemütlichkeit aufs nächste Level. Ich sitze unter<br />

meinem Tarp und füttere das Feuer. Als Dank dafür erfüllt<br />

es den kleinen Raum unter dem Segel mit einer wohligen<br />

Wärme, die mich sanft in den Schlaf begleitet.<br />

Etwas unliebsam werde ich ein paar Stunden später<br />

geweckt, als die restliche Glut von prasselnden<br />

Regentropfen gelöscht wird. Mulmig beobachte ich, wie<br />

die Tropfen nur ein paar Zentimeter von meiner Nase<br />

entfernt auf den Boden prasseln. Ich rolle mich mit<br />

meinem Schlafsack ein wie ein Igel und versuche, mich so<br />

weit wie möglich von der Tarpkante und ihren Regenfäden<br />

fernzuhalten. So schön es auch ist, den Sternenhimmel aus<br />

dem Bett ansehen zu können, in diesem Punkt muss die<br />

Campingromantik dem Pragmatismus weichen und ich<br />

mir eine Lösung für ein geschlossenes Dach überlegen.<br />

29


Angekommen<br />

An den nächsten Tagen wiederholt sich der tägliche<br />

Kreislauf mit Überlegungen, wie ich meinen nächtlichen<br />

Unterschlupf weiter optimieren könnte. Je mehr Zeit<br />

verstreicht, desto weniger konzentriere ich mich auf den<br />

perfekten Knoten und desto mehr vertraue ich meiner<br />

Intuition. Auch die Grösse meiner Übernachtungsplätze<br />

schrumpft zunehmend. Was ich am ersten Tag höchstens<br />

grosszügig als Ecke für die Campingtoilette abgetan<br />

hätte, wird nun zu meinem kleinen Nest in der Natur. Ich<br />

strolche durch den Wald, lasse die Umgebung auf mich<br />

wirken und meine zukünftige Schlafstätte vor meinem<br />

inneren Auge entstehen.<br />

Ich fasse mehr und mehr Selbstvertrauen in meiner<br />

täglichen Routine. Das Spannen des Tarps wird zur Kirsche<br />

auf der Torte. Die Knoten gehen fast automatisch von der<br />

Hand und ich bin ein bisschen stolz auf die Hacks, die ich<br />

mir im Laufe der Tage aneignen konnte. Meine kalten und<br />

unbeweglichen Finger brauchen sich am kühlen Morgen<br />

nicht mehr mit festen Knoten quälen und selbst bei<br />

plötzlichem Regen lässt sich mein Tarp schliessen – von<br />

innen und ohne dabei die wohlige Wärme des Schlafsacks<br />

verlassen zu müssen. Auch die gelegentlichen Tierfladen<br />

sind kein Hindernis mehr, sondern versinnbildlichen sich<br />

schon fast zum neuen Lebensmotto: „Wenn Mist im Weg<br />

liegt, reg dich nicht auf, sondern entferne ihn einfach.“<br />

Ich schmunzle in mich hinein, es gibt nur noch mich und<br />

die Natur. Was sich im Vorfeld als Bedrohung in meinem<br />

Kopf etabliert hatte, hat sich mit der Zeit zu einem wohlig<br />

geborgenen Gefühl entwickelt. Aus meinem Zuhause<br />

in der Natur wurde ich zu Hause in der Natur. Dass<br />

dies nicht nur ein einseitiges Gefühl ist, beweist mir das<br />

Eichhörnchen, was sich an einem Morgen zögerlich bis<br />

auf Armlänge an mich herantastet, während ich mein Tarp<br />

in den ersten Sonnenstrahlen trocknen lasse. Die Walnüsse<br />

scheinen nicht nur bei mir Anklang zu finden.<br />

Ein neues Zuhause<br />

Mit dem Zelt in die Natur zu ziehen, war für mich bislang<br />

die natürlichste Art des Reisens. Doch mein Ausflug mit<br />

dem Tarp hat mir eine neue Welt erschlossen – ohne<br />

Reissverschluss, ohne Grenze zwischen mir und der Natur.<br />

An Bäume und Steine geschmiegt, fühle ich mich nachts<br />

geerdet und angekommen. Tagsüber wird aus meinem<br />

Unterschlupf ein unscheinbares kleines Päckchen, welches<br />

meine Schultern von zusätzlicher Last befreit. Mir wird<br />

bewusst, dass der gesamte Wald meine Herberge ist. Es gilt<br />

nur noch, sich das gewünschte Schlafzimmer ausz usuchen.<br />

CAMPZ


Your Life,<br />

your Spirit.<br />

31


CAMPZ<br />

Vrikshasana Cork Yogamatte<br />

© Jonas Christoph<br />

Was uns begeistert<br />

jonaS UnD Seine vrikShaSana cork YogaMatte<br />

Wer bist du und was machst du bei CAMPZ?<br />

Wieso empfiehlst du die CAMPZ Vrikshasana<br />

Yogamatte?<br />

Ich bin Jonas und arbeite im Design-Team als<br />

Grafikdesigner. Ich kümmere mich vor allem um das<br />

Layout der Kundenmagazine, aber auch um viele andere<br />

Dinge, die hier im Alltag so anfallen und gut aussehen<br />

sollen. So habe ich zum Beispiel auch das Design der<br />

Yogamatte gemacht. Ich war schon als Kind meistens<br />

lieber draussen als drinnen, und das hat sich auch bis jetzt<br />

nicht geändert. Meine Freizeit verbringe ich auf dem<br />

Fahrrad oder zu Fuss in den Wäldern Brandenburgs und<br />

schaffe so einen guten Ausgleich zu der Arbeit vor dem<br />

Bildschirm. Verschiedene Naturschutzgebiete vor der<br />

Haustür zu haben, macht es zum Glück einfach, Zeit in<br />

der Natur zu verbringen.<br />

Nachdem ich letztes Jahr gemerkt habe, wie sehr<br />

Yoga mir beim Radfahren helfen kann, meinen Körper zu<br />

unterstützen und die Beweglichkeit zu fördern, brauchte<br />

ich eine eigene Yogamatte. Da kam es mir gerade recht,<br />

dass ich meine eigene Matte für CAMPZ gestalten<br />

konnte! Mithilfe meiner Freundin überlegte ich mir ein<br />

paar Designs und das Ergebnis seht ihr hier. Die Matte<br />

ist schön rutschfest, sowohl auf dem Boden als auch<br />

für den Körper bietet sie einen guten Halt. Dank der<br />

Tragetasche kann man sie gut verstauen und auch überall<br />

mit hinnehmen. Die Oberseite aus Kork fühlt sich deutlich<br />

angenehmer an als Matten, die nur aus Gummi bestehen.<br />

Für mich eine absolute Kaufempfehlung für alle, die eine<br />

schöne Yogamatte suchen!<br />

CAMPZ


Sicherer Grip<br />

für einen<br />

sorgenfreien<br />

Lauf – überall.<br />

T<br />

R<br />

A<br />

B<br />

U<br />

C<br />

O<br />

ラ<br />

ン<br />

ニ<br />

ン<br />

グ<br />

M<br />

A<br />

X<br />

#SunriseMind<br />

33


Text: Anna Deluz, Fotos: Martin Ohliger<br />

Tagträumen auf<br />

dem Wasser<br />

Mein erSteS Mal aUf eineM StanD Up paDDle BoarD<br />

CAMPZ


Im Spätsommer stand ich das erste Mal auf einem SUP.<br />

Ich war schön skeptisch, als mir am Vortag Doris und<br />

Chloé eine Runde vorgeschlagen hatten. Nicht nur,<br />

dass ich viel weniger trainiert bin als die beiden, sondern<br />

auch, dass es mir ziemlich nebulös war, was es mit dieser<br />

Sportart auf sich hat. Auf einem Surfbrett nicht surfen,<br />

wackelig stehen und superlangsam vorankommen? Na<br />

ja, das muss nicht unbedingt sein.<br />

Diese Gedanken verschwanden in der Sekunde, wo<br />

wir losfuhren. Ich glitt neben meinen Freundinnen<br />

zuversichtlich auf dem Wasser. Mal unterhielten wir<br />

uns zu dritt, mal zu zweit – mal folgte jede für sich dem<br />

Rhythmus ihrer Bewegungen und Gedanken. Vor uns<br />

öffneten sich Himmel und Fluss. Ein kleiner Traum<br />

erhob sich in mir: Ist es möglich, ohne Anstrengung<br />

voranzukommen, in eine Zukunft hinein, die uns<br />

mit offenen Armen empfängt, so wie der Fluss uns an<br />

diesem Tag?<br />

35


Wie ein Kind lerne ich<br />

zu stehen<br />

Chloé und Doris stehen seit mehr als zehn Jahren auf<br />

SUP Boards. Warum ich mich erst heute einweihen lasse?<br />

Zu meiner ursprünglichen Skepsis kommt, dass ich es<br />

nicht mag, von Material und den Öffnungszeiten einer<br />

Ausleihstation abhängig zu sein. Ich bin kein Fan von langer<br />

Vorbereitung oder Wartezeiten. Dazu liebe ich Freiheit<br />

über alles – und davon, auf einer zwei Quadratmeter grosse<br />

Plattform auf dem Wasser eingesperrt zu sein, verspreche<br />

ich mir nicht viel. Wohl möglich, dass mir Spass entgangen<br />

ist. Das werden wir sehen, denke ich still.<br />

Nur zu! Unser Körper<br />

weiss, wie es geht!<br />

Glasklar erinnere ich mich an meine ersten Fahrstunden.<br />

Und daran, wie mich mein seinen Ärger geschickt<br />

unterdrückender Lehrer aufforderte, nicht krampfhaft auf<br />

die Kurve zu schauen, sondern dahin, wo ich hinmöchte.<br />

So würde das Auto nach der Kurve fast automatisch wieder<br />

geradeaus fahren. Magisch! Ich hatte mir erklären lassen,<br />

wie man auf das Surfbrett steigt, und nichts davon half.<br />

Als ich keiner Anweisung mehr zu folgen versuchte und<br />

einfach dahin ging, wo ich hinwollte, funktionierte es:<br />

Hopp, schon stand ich!<br />

Es ist 19 Uhr. Nachdem wir unsere Rucksäcke in die<br />

Schliessfächer gepackt haben, werden uns Paddel und<br />

Bretter ausgehändigt. Meins ist blau, rot und weiss, und<br />

ich ertappe mich dabei, es sofort zu mögen: Meins! Mit dir<br />

gehe ich aus. Die Länge meines Paddels stelle ich armlang<br />

ein, wie mir Doris zeigt. Als ich merke, dass ich das Board<br />

selbst mit Luft füllen muss, werde ich fast ohnmächtig:<br />

Diese Bretter müssen sehr hart aufgepumpt werden. Nur<br />

ungern möchte ich Energie vor der eigentlichen Aktion<br />

verschwenden. Dankbar nehme ich Hilfe von Doris an –<br />

uff! Wasserflasche, Snack und ein Wechsel-T-Shirt packe<br />

ich in den Dry Bag, den ich dann unter dem Gurt vorne<br />

am Paddelboard befestige. Und schon entfernen sich<br />

meine Freundinnen auf dem Wasser. Heee, wartet! Wie<br />

steige ich auf so ein wackeliges Ding? Entschlossen und<br />

aufgeregt stelle ich meine Hände und einen Fuss auf das<br />

Brett. Ich stehe! Frag mich nicht, wie es ging …<br />

Unser Körper scheint manchmal mehr zu wissen als unser<br />

analytisches Gehirn. Dabei freut sich mein Gehirn gerade<br />

sehr darüber, sich alles auszumalen, was in meinem Körper<br />

geschieht, wenn ich mich auf dem SUP fortbewege.<br />

Sehr umfangreiches Körpertraining, wunderbar für den<br />

Stressabbau, perfekt fürs Gleichgewicht, gelenkschonend …<br />

Sportwissenschaftler*innen und Fachartikel werden<br />

nicht müde, all die Vorteile der Sportart zu preisen. Ich<br />

mag es, mir vorzustellen, wie das Paddel meine Arme<br />

verlängert. Wie meine Bewegung, die gegen das Wasser<br />

Druck ausübt, eine Unzahl an Muskeln anspricht. Arm-,<br />

Schulter- und Brustmuskeln sind hochaktiv. Im Bauch und<br />

in den Beinen arbeitet dazu eine Schar feinmotorischer<br />

Muskeln im Gleichklang, um die Balance zu halten. Als<br />

ich mir den ganzen Aufruhr in mir genüsslich vorstelle,<br />

atme ich tief ein. Ah ja, das auch noch: SUP trainiert das<br />

Herz-Kreislauf-System und die Atmung.<br />

CAMPZ


Mehr als Sport — Flow-Erlebnis auf dem Fluss<br />

Mir wurde ein breites Board gegeben, da es stabiler ist.<br />

Ich wundere mich, dass alles gleichzeitig so leicht geht:<br />

Stehen, paddeln, denken und sogar entspannen. Der Fokus,<br />

der dabei entsteht, erinnert mich an die Flow-Erfahrung.<br />

Grob zusammengefasst beschreibt diese ein Erlebnis, das<br />

komplex genug ist, um unsere volle Aufmerksamkeit zu<br />

beanspruchen – ohne zu überfordern. Eine angenehme<br />

Herausforderung also.<br />

ganze Welt umarmen. Es gibt Liebhaber*innen, die dieses<br />

besondere Erlebnis gern mit Yogaübungen abschliessen,<br />

darunter Doris. Eine besondere Herausforderung ist für<br />

sie der Kopfstand auf dem vom Wasser getragenen SUP.<br />

Nachdem dieser gelungen ist, erklärt sie mir, dass es zwei<br />

wichtige Dinge sind, die diese Übung möglich machen.<br />

Zum einen die Konzentration auf den Körper, den Atem,<br />

den Moment und zum anderen das Vertrauen in sich selbst.<br />

Meine repetitive, runde Bewegung lässt das Wasser<br />

plätschern, die Abendsonne wärmt mein Gesicht, der Wind<br />

sorgt für eine angenehme Frische. Ich frage mich nun, wieso<br />

ich nicht wie Chloé seit zehn Jahren nach Feierabend hier<br />

paddle. Da ein Flow-Erlebnis keine Zeit für Selbstreflexion<br />

lässt, schaue ich albern in die Ferne, lächle und will die<br />

Lustigerweise lädt uns der aussergewöhnliche Kontext<br />

dazu ein, von unserer Kindheit und Jugend zu erzählen.<br />

Dann landet die Zeitreise in der Zukunft. „Was ist denn<br />

euer tiefster Wunsch?“, traue ich mich zu fragen. Die<br />

Sehnsüchte und Träume, die an diesem Tag erzählt werden,<br />

dürfen nur wir drei und das Wasser hören.<br />

37


Eine urbane Aktivität für alle<br />

Als wir zurückkehren, merke ich, wie der Widerstand des<br />

Wassers leicht nachgelassen hat. Wir sind zuerst gegen<br />

die Strömung gefahren, erklärt mir Doris, damit uns die<br />

Rückkehr, wo wir weniger Kräfte haben, leichter fällt. Ich<br />

umgehe die Seerosen und halte Ausschau nach grossen<br />

Steinen. Schwänen, Fischen und Wasserschlangen sind<br />

wir schon begegnet – und auch anderen Menschen<br />

auf SUP Boards. Innerhalb von einer Stunde sahen<br />

wir eine ältere Dame, einen eleganten unsportlichen<br />

Fünfzigjährigen mit Schwimmweste, zwei durchtrainierte<br />

junge Männer und ein Pärchen, das mehr zu plaudern<br />

als voranzukommen schien. Alle Generationen, Niveaus<br />

und Geschwindigkeiten waren vertreten. Es soll<br />

auch SUP für Kinder geben. Da ist bestimmt wenig<br />

Zeit für Kontemplation, dafür behält man ein tolles<br />

Familienerlebnis in Erinnerung. Stand Up Paddling scheint<br />

also eine Aktivität zu sein, die so gut wie alle ansprechen<br />

kann, die keine Angst vor Wasser haben, überlege ich.<br />

Diejenigen, die auf ein gemeinschaftliches Erlebnis<br />

aus sind, die, die alleine runterkommen wollen, sowie<br />

Sportler*innen, die nach einem Ausgleichstraining suchen.<br />

Und es ist nicht alles, sagt Chloé. Nicht nur, dass das SUP<br />

für alle zugänglich ist, sondern es ist auch fast überall<br />

möglich. Auch wenn nicht jede Stadt vom Ozean geküsst<br />

wird, fliesst dennoch durch fast jede Stadt ein Fluss.<br />

Eine urbane Sportart für alle also. Wow, das hatte ich<br />

anfangs nicht so gesehen! Zurück auf der Erde wundere<br />

ich mich, dass sie unter meinen Füssen nicht wackelt. Ich<br />

vermisse die Schaukelbewegung. Die Langsamkeit, die<br />

Einfachheit und die Unmittelbarkeit der Erfahrung. Als<br />

ob die paar Einschränkungen mir doch ermöglicht haben,<br />

ein Stück Freiheit zu erlangen und den Horizont meiner<br />

Möglichkeiten zu erweitern. Ich vermisse auch meine<br />

Freundinnen und die besondere Nähe, die uns dieses<br />

gemeinsame Erlebnis schenkte. Nur mit Körper, Brett<br />

und Fluss sind wir uns ein Stück nähergekommen, von der<br />

stillen Abendsonne umhüllt. Das Gefühl von Wunder, das<br />

uns überkam, werde ich lange nicht vergessen. Auf dem<br />

Wasser laufen – war das nicht ein Traum des Menschen<br />

seit jeher?<br />

CAMPZ


RECONNECT<br />

WITH NATURE<br />

Entspannen, Durchatmen. Überall auf der Welt gehen wir<br />

hinaus in die Natur, um uns selbst wieder zu spüren.<br />

Ziehe los, ausgestattet mit der Mammut Hiking Kollektion.<br />

Nimm dir Zeit und geniesse das Gefühl, das du nur in der<br />

freien Natur erlebst.<br />

MAMMUT.COM<br />

39


Text: Martina Domnick<br />

Aller Anfang ist leicht<br />

Ein Erfahrungsbericht mit Tipps, um mit dem Klettern anzufangen<br />

Ich war nie sonderlich sportlich. Ballsport war nichts<br />

für mich und Laufen habe ich einfach nur gehasst,<br />

weil ich nach zwei Minuten rot wie eine Tomate war.<br />

Von Glückshormonen oder Runner’s High definitiv<br />

keine Spur. Auch andere Sportarten waren nie so<br />

wirklich mein Ding. Ich bin davon ausgegangen, dass<br />

ich einfach nicht sportlich bin, und das war auch kein<br />

Problem. Es gab ja auch noch andere schöne Hobbys.<br />

Als ich aber mit dem Klettern angefangen habe, hat<br />

sich meine Haltung grundlegend geändert. Ich würde<br />

mich immer noch nicht als sportlich bezeichnen und<br />

auch „trainieren“ ist nicht mein Fall. Aber Klettern<br />

ist mein Sport geworden und ich versuche es, wann<br />

immer ich kann, dazwischenzuschieben. Daher ist es<br />

auch nicht wirklich wie Sporttreiben für mich, sondern<br />

eher, wie ich durchatme, mich konzentriere, abreagiere,<br />

einfach Spass habe und meine Freizeit gestalte.<br />

CAMPZ


ein anfang aUS geiz UnD Dickköpfigkeit<br />

Ich habe mit dem Klettern angefangen, weil mich jemand mitgeschleppt hat. In meinem<br />

Fall war es ein Studienfreund, der mich zu einem preiswerten Kletterkurs an der Uni<br />

überzeugt hat. Letzten Endes konnte er doch nicht selbst mitmachen, aber da ich meine<br />

Kursgebühr schon bezahlt hatte, wollte ich den Kurs nicht verfallen lassen. Ich kann es<br />

nur empfehlen, sich zu einem Einstiegskurs anzumelden oder anmelden zu lassen und das<br />

Ganze dann zwei oder drei Mal durchzuziehen, auch wenn es zu Anfang schwerfällt oder<br />

beängstigend ist.<br />

Denn meine erste Stunde war tatsächlich beängstigend. Ich habe Höhenangst, was ich<br />

vorher schon sehr gut wusste. Aber mir war nicht bewusst, wie viel Überwindung es kosten<br />

würde, zitterig und mit schwachen Armen und Beinen nach oben zu klettern und dann<br />

loszulassen, um am Seil abgelassen zu werden. In der ersten Stunde habe ich mich so an<br />

die Griffe geklammert, dass ich auf dem Nachhauseweg meine verkrampften Hände nicht<br />

vom Fahrradlenker lösen konnte. Beim zweiten Mal haben wir Fallen geübt, was eigentlich<br />

der Sicherungsperson ein Gefühl für das plötzliche Gewicht im Seil vermitteln sollte. Aber<br />

für mich als Kletterin hat es auch einen enormen Schub gebracht, weil ich peu à peu<br />

gelernt habe, dem Seil und meiner Sicherungsperson zu vertrauen.<br />

© Klättermusen<br />

Der grösste Schub kam, als ich ausserhalb des Kurses einmal morgens mit einer Freundin<br />

klettern gegangen bin. Es war Samstag und für meinen Geschmack war neun Uhr viel<br />

zu früh, aber schon während der zweiten Route habe ich endlich erfahren, was mir beim<br />

Laufen immer versagt geblieben war: Runner’s High oder eben – Climber’s High. Ich<br />

habe vom Klettern am Morgen einen besseren und belebenderen Energieschub gekriegt<br />

als vom besten Kaffee. Den ganzen Tag war ich wach und aktiv wie sonst nie am Samstag<br />

nach einer anstrengenden Woche.<br />

„ICH HABE VOM KLETTERN AM MORGEN EINEN BESSEREN UND<br />

BELEBENDEREN ENERGIESCHUB GEKRIEGT ALS VOM BESTEN KAFFEE.“<br />

41


Weitere üBerlegUngen<br />

für Den anfang<br />

Es hilft für den Anfang, einen mehrtägigen Kurs zu buchen,<br />

damit man nicht nach einem Mal schon kneift. Meist ist<br />

die Ausrüstung schon in der Kursgebühr enthalten, was<br />

die realen Kosten enorm senkt. Wenn du erst einmal<br />

auf den Geschmack gekommen bist und den Kurs mit<br />

Kletterpartner*innen absolvierst, die ebenso viel Lust<br />

haben wie du, dann motiviert ihr euch gegenseitig, auch<br />

hinterher am Ball (oder an der Wand) zu bleiben. Aber<br />

auch wenn du allein zu einem Kletterkurs gehst, findest<br />

du schnell Anschluss, denn viele sitzen im gleichen Boot<br />

und du kannst nie genug Leute zum Klettern kennen. Die<br />

Tatsache, dass jeder buchstäblich das Leben der anderen<br />

Person in den Händen hält, schweisst auch zusammen.<br />

Die WichtigSte<br />

aUSrüStUng zUM einStieg<br />

Am gleichen Tag habe ich mir ein relativ günstiges<br />

Startpaket bestellt und habe es seitdem nie bereut. Bis zu<br />

diesem Zeitpunkt war ich immer mit einer Leihausrüstung<br />

geklettert, weil die Anschaffung zunächst etwas teuer<br />

erschien. Aber die Leihgebühren läppern sich schnell,<br />

wenn du erst mal auf den Geschmack gekommen bist und<br />

sie öfters anfallen.<br />

Wer sich nicht sofort eine komplette Einstiegsausrüstung<br />

aus Kletterschuhen, Gurt, Chalkbag, Sicherungsgerät und<br />

Karabiner anschaffen möchte, sollte am besten mit den<br />

Schuhen anfangen. Wie du schnell feststellen wirst, klettern<br />

die meisten barfuss in ihren eigenen Kletterschuhen, aber<br />

das geht mit Leihschuhen natürlich nicht. Die Schuhe<br />

müssen möglichst eng sein, damit sie sich nicht verformen<br />

und deinen Fuss stabilisieren, wenn du irgendwo auftrittst.<br />

Ausserdem ist es einfach hygienischer und bequemer, die<br />

eigene Ausrüstung zu haben, denn schweisstreibend ist<br />

Klettern allemal. So kannst du dir genau aussuchen, was<br />

für deine Ansprüche passt, und musst nicht auf die oftmals<br />

sehr abgenutzte Leihausrüstung zurückgreifen.<br />

Klettern kann anfangs zugegebenermassen etwas<br />

abschreckend erscheinen. Einerseits wird Sicherheit immer<br />

wieder betont und überall grossgeschrieben. Andererseits<br />

kriegst du aber zu Anfang auch schnell den Eindruck, dass<br />

alle einander schon kennen oder genau Bescheid wissen,<br />

was los ist. Ich kann aber aus eigener Erfahrung sagen, dass<br />

Kletter*innen ausgesprochen gerne neue Leute begrüssen<br />

und dabei hilfsbereit und geduldig sind. Alle haben mal<br />

angefangen und jede neue Person ist eine Bereicherung,<br />

denn Klettern ist einfach eine Aktivität, bei der man aus<br />

Sicherheitsgründen aufeinander angewiesen ist. Selbst<br />

wenn du allein anfängst, gibt es in jeder Kletterhalle und<br />

jeder Stadt Klettergruppen, die gerne neue Mitglieder<br />

begrüssen. Ausserdem sind viele erfahrene Kletter*innen<br />

gerne bereit, ihr Wissen und auch ihre Ausrüstung zu teilen,<br />

weil sie mehr Kletterpartner*innen mehr Gelegenheiten<br />

zum Klettern bedeuten. Und mehr Klettern ist immer gut!<br />

Klettern ist anstrengend und eine Herausforderung –<br />

keine Frage. Aber es ist eine Herausforderung, die in<br />

gewissem Mass süchtig macht. Ich habe übrigens immer<br />

noch tierische Höhenangst, wenn ich auf einer Brücke<br />

oder auch nur im dritten Stock auf dem Balkon stehe. Aber<br />

mit einem Seil gesichert geniesse ich es inzwischen, an der<br />

Wand herumzuspringen, und klammere mich schon lange<br />

nicht mehr an der Wand fest.<br />

© Klättermusen<br />

CAMPZ


43


E9<br />

Elly19<br />

© Martin Ohliger<br />

Was uns begeistert<br />

Martina UnD ihre ellY19<br />

Wer bist du und was machst du bei CAMPZ?<br />

Wieso empfiehlst du die Elly19 von E9?<br />

Ich bin Martina und ich arbeite im Team Text.<br />

Das heisst, ich schreibe unterschiedliche Texte, die in<br />

unseren Shops und <strong>Magazin</strong>en erscheinen – Blogposts,<br />

Produktbeschreibungen, Guides, Artikel – je nachdem, was<br />

anfällt. Dabei geht es darum, jeden Text so zu gestalten, dass<br />

er einen Mehrwert bietet und unsere Kund*innen befähigt,<br />

Entscheidungen basierend auf ihren eigenen Interessen zu<br />

treffen. Es ist zwar manchmal eine Gratwanderung, aber es<br />

macht Spass, Texte so zu formen, dass sie möglichst viele<br />

unterschiedliche Menschen ansprechen und informieren.<br />

Ich habe mir die Hose als Belohnung für meine<br />

überstandene Corona-Quarantäne bestellt. Danach<br />

wollte ich mir etwas Farbenfrohes fürs Klettern gönnen.<br />

Baumwolle ist zwar nicht unbedingt dafür bekannt,<br />

hochfunktional zu sein, aber die Elly19 macht jede<br />

Bewegung mit, ohne auszuleiern oder abzunutzen, selbst<br />

wenn ich an die Wand schramme. Inzwischen ist sie sogar<br />

meine Lieblingshose für jeden Tag geworden. Sie hat<br />

ein künstlerisches Flair und die Farbe ist einfach etwas<br />

Besonderes. Zusätzlich ist das Gewebe weich, eher dicker<br />

und dicht gewebt, weshalb ich sie auch gerne im Winter<br />

angezogen habe. Jetzt, wo’s wärmer ist, trage ich sie dank<br />

der Kordelzüge am Saum als luftige Dreiviertelhose.<br />

CAMPZ


KENNE KEINE GRENZEN.<br />

JETZT ERHÄLTLICH AUF CAMPZ<br />

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Text: Sandra Polsfuß<br />

Run Crews<br />

Zusammen macht es mehr Spass!<br />

CAMPZ


SportintereSSiert UnD<br />

neU in Der StaDt?<br />

„Ich zog für den neuen Job von meiner Heimatstadt Oviedo<br />

nach Berlin. Die Arbeitskolleg*innen waren sehr nett, aber<br />

privat zeitlich sehr stark in ihren Familien eingebunden.<br />

Ich wollte neue Leute kennenlernen, am besten solche, die<br />

dasselbe Hobby wie ich haben: laufen!“<br />

Du möchtest gerne wieder in den Laufsport einsteigen oder damit<br />

beginnen? Du kannst dich allein aber nicht dazu motivieren und weisst<br />

nicht, wie du anfangen sollst? Da bist du nicht allein! Glücklicherweise<br />

gibt es besonders in urbanen Gegenden viele Laufgruppen, denen du dich<br />

anschliessen kannst. Du wirst sehen, es gibt für alle Laufinteressierten<br />

die richtige Gruppe, wie die Erfahrungen von Expat Eduardo oder die<br />

Geschichte von „Mama“ Jennifer zeigen.<br />

© Salomon<br />

Der 27-jährige Eduardo schloss sich einer Laufgruppe in<br />

seinem Viertel an. Neben der sportlichen Seite bot sie ihm<br />

auch eine Community, wo Freundschaften entstanden, die<br />

halfen, den Alltag in der neuen Stadt zu meistern. „Anfangs<br />

rannte ich nur mit Musik auf den Ohren im immer gleichen<br />

Tempo die grossen Strassen entlang, weil ich es nicht<br />

besser wusste. Ich sah aber zufällig, wie sich dienstagabends<br />

immer eine grosse Gruppe von Läufer*innen vor einem<br />

Café traf. Eines Tages bin ich einfach mitgelaufen – und<br />

immer wiedergekommen.“ Eduardo merkte sofort, dass<br />

die Chemie mit der Gruppe stimmte. Er lernte seinen<br />

Stadtteil mit den verborgenen Grünzügen und Parks<br />

besser kennen und war auch überrascht, wie effektiv man<br />

auf ein paar Treppenstufen oder Betonrampen trainieren<br />

kann. Die Läufer*innen, die die Gruppen anführen,<br />

kommen oft aus dem Leistungssport und wissen, wie im<br />

Training die Monotonie durchbrochen werden kann. Für<br />

die soziale Komponente sorgen die Mitglieder, für die<br />

Fitness die Expert*innen. Wer will, kann richtig „ballern“<br />

oder sich Trainingspläne erstellen lassen, so wie Eduardo.<br />

Wer noch nicht so fit ist, findet ebenfalls die richtige<br />

Gruppe innerhalb der Gruppe – und eine Menge Spass.<br />

47


WieDereinStieg nach<br />

Der SchWangerSchaft<br />

Jede Laufgruppe hat ihren Schwerpunkt. So gibt es<br />

beispielsweise auch den Outdoor-Fitness-Anbieter<br />

LAUFMAMALAUF, der eine ganz andere Zielgruppe<br />

anspricht. „Nach den Geburten von zwei Kindern fühlte ich<br />

mich kraftlos und hatte Rückenschmerzen. Ich wollte mich<br />

für die alltäglichen Herausforderungen gern stark und fit<br />

fühlen.“ Jennifer hatte immer gerne Freizeitsport betrieben<br />

und wollte als junge Mutter wieder in Form kommen. Sie<br />

suchte nach passenden Sportgruppen im Internet, verglich<br />

die verschiedenen Angebote und entschied sich für<br />

LAUFMAMALAUF, „weil mir das Konzept gefallen hat<br />

und es in meiner Umgebung Angebote gab. Weite Wege<br />

zu Trainingsstätten wollte ich mir ersparen. Ausserdem<br />

hat mir gefallen, dass das Training draussen stattfindet<br />

– auch im Winter.“ LAUFMAMALAUF wendet sich<br />

mit einem modularen Kurssystem speziell an Mütter.<br />

Jennifer begann mit dem „Kind&KiWa“-Kurs, wobei<br />

die sehr jungen Kinder mit in den Park gebracht und die<br />

Kinderwagen bei den Fitness-Übungen mit ins Training<br />

integriert werden. Als die Kinder älter waren, trainierte sie<br />

ohne diese im Rahmen der „Mama-macht-mehr“-Kurse<br />

intensiver. Laufen und Koordinationstraining standen nun<br />

im Mittelpunkt und zu ihrer grossen Begeisterung finishte<br />

Jennifer erfolgreich einen Hindernislauf-Wettkampf: „Ich<br />

war sehr positiv davon überrascht, wie schnell sich das<br />

Training bemerkbar machte. Ausserdem war ich über mich<br />

selbst erstaunt, den Winter lang einfach weiter draussen zu<br />

trainieren – bei Wind und Wetter. Das hat mich vor allem<br />

mental stärker gemacht.“<br />

Neben der wachsenden körperlichen und mentalen Stärke<br />

gab auch die soziale Komponente Jennifer einen extra<br />

Motivationsschub, wie sie bekräftigt: „Ich entschied mich<br />

für das Format, um in der Gruppe zu trainieren. Dies macht<br />

mir deutlich mehr Spass als allein zu trainieren. Zudem<br />

freute ich mich auf neue Gesichter, Geschichten und<br />

Erfahrungen.“ Letztere wurden gerne bei gemeinsamen<br />

Getränken nach dem Training ausgetauscht.<br />

© LAUFMAMALAUF / Andreas Schwarz<br />

CAMPZ


VIELE GRUPPEN BIETEN MEHR<br />

ALS NUR DAS „LAUFEN“,<br />

DENN DAS KÖNNTEST DU<br />

JA AUCH ALLEIN TUN.<br />

© Salomon<br />

laUfen Mit MehrWert<br />

So unterschiedlich die Lebenssituationen von Eduardo<br />

und Jennifer sind, es gibt viele Parallelen bei ihren<br />

Beweggründen, einer Laufgruppe beizutreten. Viele<br />

Gruppen bieten mehr als nur das „Laufen“, denn das<br />

könntest du ja auch allein tun. Ausser der sozialen<br />

Komponente kommt oft eine sportwissenschaftliche Ebene<br />

dazu. Ein gesunder Formaufbau steht neben dem Spass<br />

im Vordergrund. Dazu gehören eben auch Warm-up und<br />

Cool-down, Lauftechnik, Fahrtspiel, Treppenläufe, Dehnund<br />

Stabilisierungsübungen – alles, was du normalerweise<br />

freiwillig nicht so gerne tust, wenn du allein laufen gehst.<br />

Was willst du mehr? Und auch wenn du einfach „nur“<br />

ohne Trainingsanspruch laufen und quatschen willst, wirst<br />

du auch dafür eine Gruppe finden. Die Regelmässigkeit<br />

der Treffen hilft ebenfalls, eine gewisse Fitness zu erlangen<br />

oder zu verbessern.<br />

Run Crews können als meist kostenloser Mittelweg<br />

zwischen der Struktur und Verbindlichkeit eines<br />

eingetragenen Vereins und der Selbstmotivation des<br />

Alleinlaufens betrachtet werden. Der Community-<br />

Gedanke steht im Vordergrund und nicht der<br />

kommerzielle Gewinn. Zwar entwickeln sich Laufgruppen<br />

wie LAUFMAMALAUF auch mal zu erfolgreichen<br />

Unternehmen, aber am Anfang stand immer der Mensch,<br />

der mit Gleichgesinnten Sport treiben wollte.<br />

In Zeiten von Kontakteinschränkungen finden die<br />

Lauftreffs virtuell statt, meist in Form von Challenges<br />

auf Fitnessplattformen oder als laufbegleitende Kurse im<br />

Internet. So bist du immer noch ein Teil der Community<br />

und freust dich umso mehr darauf, bald wieder gemeinsam<br />

durch die Parks laufen zu können.<br />

49


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Internetstores GmbH<br />

Friedrichstrasse 6<br />

D-70174 Stuttgart<br />

Amtsgericht Stuttgart<br />

HRB 741359 – Sitz: Stuttgart<br />

Geschäftsführer/Verantwortliche<br />

für Herausgabe und Inhalt:<br />

Dr. Hans Dohrmann (CEO), Thomas Spengler (CCO)<br />

Druckerei:<br />

Vogel Druck und Medienservice GmbH<br />

Leibnizstrasse 5, D-97204 Höchberg<br />

Lektorat:<br />

Herwig Frenzel<br />

Datenschutz:<br />

Wenn du keine Werbung der Internetstores GmbH mehr<br />

erhalten möchtest, wende dich bitte an den Kundenservice,<br />

Friedrichstrasse 6, D-70174 Stuttgart oder schreibe eine<br />

E-Mail an: info@campz.de<br />

Urheberrecht:<br />

Alle Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck<br />

oder Vervielfältigung auf Papier und elektronischen<br />

Datenträgern sowie Einspeisung in Datennetze nur mit<br />

schriftlicher Genehmigung der Internetstores GmbH.<br />

Anzeigen:<br />

Philipp Seyb<br />

Redaktioneller Stand: 25. März <strong>2021</strong><br />

Redaktion:<br />

Bastian Steinecker, Frank Maier, Martin Ohliger<br />

Grafik:<br />

Christian Wenglorz, Jonas Christoph<br />

Mitarbeit an dieser Ausgabe:<br />

Anna Deluz, Friederike Kosche, Martina Domnick,<br />

Sandra Polsfuß<br />

Unsere Druckerei und das Papier des CAMPZ <strong>Magazin</strong>s<br />

sind FSC-zertifiziert.<br />

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