Lathener Blättken Ausgabe 01-2021
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» NIEDERLANGEN «<br />
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» SUSTRUM «<br />
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» OBERLANGEN «<br />
OBERLANGEN, NIEDERLANGEN, SUSTRUM UND LANDEGGE<br />
IM DORFENTWICKLUNGSPROGRAMM<br />
v.l.n.r. Hermann Ottens, Franz Kremer und Willi Kleemann<br />
NIEDERLANGENER SCHMIEDETEAM IM DIENST DER ALLGEMEINHEIT<br />
HANDWERKERGRUPPE<br />
DES HEIMATVEREINS AN<br />
VIELEN PLÄTZEN UND<br />
MASSNAHMEN IM ORT<br />
GEFRAGT<br />
Niederlangen. Die im Jahre 2<strong>01</strong>4 von<br />
der Gemeinde Niederlangen wieder<br />
aufgebaute historische Dorfschmiede<br />
„Schreiners olde Schmäe“ ist heute<br />
Altgeselle Hermann Ottens bei der Arbeit<br />
wieder zum Anlaufpunkt vieler<br />
Niederlangener geworden. Dafür sorgt<br />
das „Team olde Schmäe“ bestehend<br />
aus den Ruheständlern und erfahrenen<br />
Schmiedegesellen Hermann Ottens,<br />
Franz Kremer, Hermann Schmees (+) und<br />
Wilhelm Kleemann. Nach Bürgermeister<br />
Hermann Albers gibt es kaum eine<br />
Baumaßnahme oder einen Platz im<br />
Ort, bei dem nicht die qualifizierte<br />
Handwerksarbeit der drei Handwerker<br />
gefragt ist.<br />
Das Erschaffen von<br />
Gegenständen in der Glut<br />
des offenen Feuers hat<br />
von jeher die Menschen<br />
fasziniert und auch in<br />
der Gemeinde eine lange<br />
Tradition. So ist ein<br />
Schmied nach den Worten<br />
des 1. Vorsitzenden<br />
Hermann Grüter schon<br />
ab 1640 am Nordesch<br />
im Altort nachzuweisen.<br />
Der hier tätige Schmied<br />
errichtete dann später<br />
1893 an der heutigen<br />
Schmiedestraße eine<br />
Schmiede, die 2<strong>01</strong>4 im<br />
Ortskern der Gemeinde<br />
wieder nach historischen<br />
Plänen aufgebaut<br />
wurde. Auf Initiative des<br />
Heimatvereins bildete<br />
sich dann das „Team<br />
olde Schmäe“, die sich<br />
hier in der historischen<br />
Schmiede jeden Mittwoch und bei<br />
Bedarf zum Arbeitseinsatz trifft.<br />
Dass das Schmiedehandwerk und solide<br />
Handwerksarbeit auch heute gefragt<br />
sind, dokumentieren die vielen Aufträge<br />
und kleineren Arbeiten, die immer<br />
wieder an das Team herangetragen<br />
werden. Nach den Worten von Altgeselle<br />
Hermann Ottens arbeite man zurzeit an<br />
Bänke und Tische, Rahmen für Infotafeln<br />
und an einen Steg für das von der<br />
Samtgemeinde Lathen initiierte Projekt<br />
„Erlebnis- und Informationsangebote<br />
Naturaussicht Kapellenmoorgraben“.<br />
Weiterhin wurden z.B. die Ruhebänke und<br />
Tische beim Clubheim in Niederlangen<br />
Siedlung, beim neuen Spielplatz im<br />
Vogelpohl sowie beim Seniorenzentrum<br />
in Niederlangen hergestellt, berichteten<br />
Franz Kremer und Willi Kleemann nicht<br />
ohne Stolz.<br />
Die Spuren der Arbeit des<br />
Schmiedeteams sind überall im Ort<br />
sichtbar, so Bürgermeister Hermann<br />
Albers und erinnert dabei besonders an<br />
den beispiellosen Einsatz beim Aufbau<br />
und der Einrichtung der Schmiede und<br />
des Schmiedeumfeldes. Die Gruppe des<br />
Heimatvereins trage ganz erheblich dazu<br />
bei, dass der historische Mittelpunkt des<br />
Altortes von Niederlangen wieder mit<br />
Leben erfüllt ist.<br />
Die Gemeinde Oberlangen<br />
hatte sich zusammen mit<br />
Nieder langen, Sustrum und<br />
Haren- Landegge beim Amt für<br />
regionale Landesentwicklung für<br />
die Aufnahme in das Programm<br />
Dorfentwicklung beworben. Nun<br />
die frohe Kunde aus Hannover,<br />
dass Oberlangen es zusammen<br />
mit den anderen drei Dörfern als<br />
Dorfregion unter 36 Mitbewerbern<br />
geschafft hat.<br />
Mit der Aufnahme in das Dorfentwicklungsprogramm<br />
besteht<br />
für die Dörfer die Möglichkeit,<br />
mit finanzieller Förderung durch<br />
das Land Niedersachsen dörfliche<br />
Strukturen nachhaltig und<br />
zukunftsgerecht zu sichern und<br />
auszubauen. Straßen, Wege und<br />
Plätze können saniert, Freizeitund<br />
Kulturanlagen ausgebaut<br />
werden. Auch Privatleute können<br />
bei der Sanierung von ortsbildprägenden<br />
Gebäuden von<br />
den finanziellen Förderungen<br />
profitieren.<br />
Die Freude über die Aufnahme in<br />
das Dorfentwicklungsprogramm<br />
ist groß, denn es fließen erhebliche<br />
Fördergelder in unsere<br />
Dörfer. Dabei war der Weg dorthin<br />
lang. Am 30.11.2<strong>01</strong>7 wurde<br />
im Gemeinderat Ober langen<br />
der Beschluss gefasst, sich zusammen<br />
mit Niederlangen und<br />
Sustrum als Dorfregion um<br />
Aufnahme in das Dorfentwicklungsprogramm<br />
zu bewerben.<br />
Um die Bürger von Anfang an in<br />
das Verfahren mit einzubinden,<br />
wurden im Januar 2<strong>01</strong>8 Fragebögen<br />
an alle Haushalte verteilt,<br />
in denen Gegebenheiten, Eindrücke<br />
und Bedürfnisse der Bürger<br />
abgefragt werden. Mehr als<br />
100 Frage bögen wurden zurückgegeben.<br />
Der Antrag zur Aufnahme in das<br />
Dorfentwicklungsprogramm<br />
sollte zielgerichtet und mit den<br />
Wünschen der Einwohner entsprechend<br />
verfasst werden.<br />
Im Rahmen einer 1. Bürgerversammlung<br />
am 6. Februar 2<strong>01</strong>8<br />
wurde über die Ziele der Dorfentwicklung,<br />
den Ablauf und<br />
Inhalt des Antrages informiert.<br />
Mehr als 70 Teilnehmer nahmen<br />
an dieser Informationsveranstaltung<br />
teil und belegten das rege<br />
Interesse und den Rückhalt der<br />
Bürger.<br />
Mit der Erarbeitung des Antrages<br />
auf Aufnahme in das Dorf entwicklungsprogramm<br />
wurde das<br />
Planungsbüro Thomas Honnigfort<br />
aus Haren beauftragt. In diesen<br />
Antrag sind die Ergebnisse<br />
aus der Bürgerversammlung und<br />
den Auswertungen der Fragebögen<br />
mit eingeflossen.<br />
Im Juni 2<strong>01</strong>8 konnte dann der<br />
erste Antrag der Dorfregion<br />
Oberlangen, Niederlangen und<br />
Sustrum auf Aufnahme in das<br />
Dorfentwicklungsprogramm gestellt<br />
werden. Doch leider wurde<br />
diesem Antrag Anfang 2<strong>01</strong>9 eine<br />
Absage erteilt. Zwischenzeitlich<br />
wurde die antragstellende Dorfregion<br />
um die Ortschaft Haren -<br />
Landegge erweitert.<br />
Ein neuerlicher Antrag wurde<br />
ergänzt, verfeinert und im Juli<br />
2<strong>01</strong>9 beim Amt für Regionalplanung<br />
eingereicht. Doch auch<br />
dieser fand keine Zustimmung<br />
bei der Bewilligungsbehörde.<br />
Doch davon ließ man sich nicht<br />
unterkriegen und der lange<br />
Atem zahlte sich aus. Nachdem<br />
im Juli 2020 ein erneuter<br />
Antrag gestellt wurde, konnte<br />
Bürgermeister Raming-Freesen<br />
am 30.03.<strong>2021</strong> endlich die gute<br />
Nachricht entgegen nehmen:<br />
Oberlangen hat es als Mitglied<br />
der Dorfregion geschafft, in das<br />
Dorfentwicklungsprogramm<br />
aufgenommen zu werden.<br />
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