Berufsschule 2020-2
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
SCHULE<br />
kation die Lernplattformen aufgebaut werden. Stolz<br />
zurückblickend funktionierte das Distance-Learning<br />
aufgrund des tollen Engagements vieler LehrerInnen<br />
überraschend schnell und gut. Vereinzelt sind SchülerInnen<br />
„abgetaucht“; mit großem Einsatz und unterschiedlichsten<br />
Maßnahmen wie WhatsApp- und Telefonkontaktaufnahmen<br />
bis spät in die Nacht versuchten<br />
die LehrerInnen, alle in diesem Fernunterricht<br />
mitzunehmen und niemand zurückzulassen.<br />
PRÄSENZUNTERRICHT MIT HYGIENEMASSNAHMEN<br />
Die nächste Herausforderung ließ nicht lange auf sich<br />
warten, lehrgangsmäßige <strong>Berufsschule</strong>n mussten<br />
den 3. Lehrgang per Fernunterricht abschließen, die<br />
Benotung und das Erstellen der Zeugnisse sollten<br />
möglichst ohne persönliche Kontakte erfolgen, Klassenkonferenzen<br />
wurden über Video geführt, und alles<br />
funktionierte aufgrund des großen Engagements<br />
aller. Gleichzeitig wurde die Planung des Starts des<br />
4. Lehrgangs für das Distance-Learning vorbereitet.<br />
Schwierigkeiten bereiteten neben den vielen offenen<br />
Fragen allgemeine Medienmeldungen, die nicht<br />
auf das Berufsschulwesen zutrafen und von SchülerInnen,<br />
Eltern und Lehrbetrieben oft falsch interpretiert<br />
wurden. Die Telefone in den beiden Wochen des<br />
Lehrgangswechsels liefen in den Direktionen heiß.<br />
Obwohl auch hier (in Direktionen und Sekretariaten)<br />
durch Home-Office die sozialen Kontakte ausgedünnt<br />
werden mussten. Schließlich die Nachricht<br />
vom BMBWF, der Schulbetrieb wird etappenweise<br />
(Abschlussklassen ab 4. Mai und weitere Klassen im<br />
Schichtbetrieb ab 3. Juni) wieder hochgefahren, und<br />
Schülerbeherbergungsbetriebe öffnen ihre Zimmer<br />
mit geringer Schülerbelegung (max. 2 Schüler pro<br />
Zimmer).<br />
Das Distance-Learning funktionierte schnell und gut.<br />
Zitat aus der Verordnung: „Schülerinnen und Schüler<br />
von Abschlussklassen … können … von der Schulbehörde<br />
in Abstimmung mit der Schulleitung ab 4. Mai<br />
vom ortsungebundenen Unterricht ausgenommen<br />
werden.“<br />
Diese Verordnung wurde in den Bundesländern unterschiedlich<br />
umgesetzt, und auch die Situationen<br />
an den einzelnen Schulen sind sehr individuell. Daher<br />
waren auch hier die Direktionen gefordert, in kurzer<br />
Zeit Planungen durchzuführen; die Schülerkontakte<br />
zu minimieren, die Stundenpläne und Raumpläne für<br />
die Präsenzphase zu optimieren, die Hygieneartikel,<br />
zu organisieren und vieles andere mehr. Im Präsenzunterricht<br />
werden die vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen<br />
von den SchülerInnen unterschiedlich<br />
akzeptiert. Diese ist oft davon abhängig, wie Hygienemaßnahmen<br />
(MNS-Maske und Abstand halten) in<br />
ihrem Lehrbetrieb oder im Privatbereich eingehalten<br />
wurden. Abschließend können wir die Erfahrungen<br />
aus dieser Krise zusammenfassen:<br />
1. Entscheidungen mussten und müssen in dieser<br />
Krise vom BMBWF schnell getroffen werden und<br />
von den Direktionen rasch umgesetzt werden.<br />
Danke an die MitarbeiterInnen des BMBWF und an<br />
den Bundesvorsitzenden Andreas Mascher, die im<br />
Berufsschulbereich trotz aller Schwierigkeiten die<br />
Sozialpartnerschaft leben.<br />
2. Die Kommunikation mit allen Beteiligten und klare<br />
Information an alle Beteiligte sind eines der wichtigsten<br />
Kriterien für das Funktionieren des Krisenmanagements<br />
der Schule.<br />
3. Den Lehrerinnen und Lehrern gilt ein großer Dank<br />
für das Engagement im Distance-Learning, den Zusammenhalt<br />
im LehrerInnenteam und der Unterstützung<br />
bei den durchzuführenden Maßnahmen.<br />
4. Leider ist es durch den „ortsungebundenen Unterricht“<br />
und das „Home-Office“ schwierig, private<br />
und dienstliche Räume und Zeiten abzugrenzen,<br />
und die „ständige Verfügbarkeit“ führt oftmals zu<br />
einer hohen Belastung der Kollegenschaft.<br />
Obwohl wir im Berufsschulbereich trotz aller Herausforderungen<br />
bis jetzt die Krise gut meistern konnten,<br />
wissen wir zum derzeitigen Zeitpunkt noch immer<br />
nicht, wie es im Herbst weitergehen wird. Wie wirken<br />
sich „Schulöffnungen“ aus? Wird es eine weitere Infektionswelle<br />
geben? Welche Maßnahmen müssen<br />
weiterhin gesetzt werden? Auf alle Fälle wissen wir,<br />
dass dieses Virus seine Spuren in vielen Bereichen<br />
unseres Lebens hinterlassen wird. l<br />
FOTO: MARTINA JEINDL<br />
4 • www.goed-berufsschule.at 2-20