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Künstler-Magazin 02-2021

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Verbandsnachrichten / Tipps<br />

www.kuenstler-magazin.de<br />

Eilantrag der Initiative<br />

“Aufstehen für die Kunst” in Bayern:<br />

Kippt der Verwaltungsgerichtshof den Kultur-Lockdown?<br />

Roland Voges<br />

Was soll ich in diesen Tagen,<br />

Wochen, Monaten hier<br />

schreiben? Die Situation ist<br />

desaströs und wirklich jeder<br />

weiß es. Die allermeisten<br />

von Ihnen sind direkt oder<br />

indirekt vom Lockdown im<br />

Kultur- und Veranstaltungsbereich<br />

betroffen.<br />

Ich möchte trotzdem nicht in<br />

das -absolut angebrachte- Lamento<br />

einstimmen, denn das<br />

bringt Ihnen gar nichts. Auch<br />

verbietet sich jede Schönrederei<br />

unter Hinweis auf kommende<br />

bessere Zeiten. Jetzt<br />

ist eben jetzt und niemand<br />

kann heute das Brot essen,<br />

das morgen gebacken wird.<br />

Egal, ob das sicher, wahrscheinlich<br />

oder nur vielleicht<br />

passieren wird.<br />

Überblicke über die Corona-<br />

Hilfen finden sich in diversen<br />

Internet-Foren und Infoseiten.<br />

Die dortige Vollständigkeit und<br />

Aktualität ist jeder Kolumne<br />

hier vorzuziehen. Und Ratschläge<br />

zum Umgang mit Problemen<br />

im Alltagsgeschäft wirken<br />

erst Recht deplatziert.<br />

Welches Geschäft? Welche<br />

„Alltagsprobleme“?<br />

Was also kann Sie jetzt interessieren…<br />

Vielleicht etwas<br />

über Aktivitäten zum Mut machen.<br />

Wie dieses Beispiel aus<br />

München zeigt:<br />

Die Initiative "Aufstehen für<br />

die Kunst", gegründet von vier<br />

<strong>Künstler</strong>n aus dem Klassikbereich<br />

und getragen auch von<br />

Stars wie der Geigerin Anne-<br />

Sophie Mutter, hat kürzlich eine<br />

sog. Popularklage beim<br />

Bayerischen Verwaltungsgerichtshof<br />

eingereicht. Da dieses<br />

Hauptsacheverfahren erst<br />

binnen Monaten entschieden<br />

wird, schob man Ende März<br />

einen Eilantrag nach. Er richtet<br />

sich auf eine vorläufige Regelung<br />

mit demselben Ziel:<br />

Die Einschränkungen im Kulturbereich<br />

müssten zurückgenommen<br />

werden. Ein bedeutsames<br />

Infektionsrisiko durch<br />

künstlerische Betätigung gebe<br />

es nach wissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen nicht, wenn<br />

und soweit Hygienekonzepte<br />

beachtet und die Publikums -<br />

kapazitäten hinreichend eingeschränkt<br />

werden. Im Lichte<br />

dessen verstoße das durch<br />

die Bayerische Landesverordnung<br />

zum Infektionsschutz<br />

verhängte pauschale Konzertund<br />

Aufführungsverbot ebenso<br />

gegen die verfassungsmäßig<br />

garantierte Kunstfreiheit,<br />

wie auch es die generellen<br />

Schließungen von Theatern,<br />

Opern und Konzerthäusern<br />

tun.<br />

Die Initiative verweist dazu auf<br />

das sog. „Salzburger Modell“:<br />

Die Durchführung der (reduzierten)<br />

Salzburger Festspiele<br />

in Coronazeiten sollte als Modell<br />

für künftige Festivals dienen.<br />

Nach erfolgreichem Abschluss<br />

im August 2<strong>02</strong>0 fehlte<br />

es nicht an Lob auch aus der<br />

österreichischen Bundespolitik:<br />

Gesundheitsminister Rudi<br />

Anschober dankte den Festspielen,<br />

die gezeigt hätten,<br />

dass „die Balance zwischen<br />

Kunst und Gesundheitsschutz<br />

möglich ist“. Viele Kulturveranstalter<br />

sollten sich ermutigt<br />

fühlen von dem auch „international<br />

wichtigen Modell für<br />

Kultur-Events.“<br />

Wenn das Salzburger Projekt<br />

Pate stand für Modellversuche<br />

auch in Deutschland, dann<br />

nur für solche kleineren Zuschnitts.<br />

Die angestrebte Verbreitung<br />

fand es nicht im Ansatz.<br />

Das will "Aufstehen für<br />

die Kunst" ändern. Als ich diesen<br />

Artikel schreibe, liegt noch<br />

keine Entscheidung des<br />

Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs<br />

über den Eilantrag<br />

vor. Aber das mag bei Erscheinen<br />

der Ausgabe des<br />

KM anders sein. Und vielleicht<br />

auch mit einem ermutigenden<br />

Ergebnis.<br />

Bitte bleiben Sie auch weiterhin<br />

gesund…<br />

Rechtsanwalt Roland Voges<br />

Der IFSU berät Sie intensiv<br />

und vertritt Ihre Interessen im<br />

Konfliktfall. Werden Sie Mitglied<br />

im IFSU !<br />

Rechtsanwalt Roland Voges<br />

Präsident und Justitiar des<br />

IFSU e.V.<br />

Palmaille 59, 22767 Hamburg<br />

Tel: 040/30 99999 10<br />

Fax: 040/30 99999 11<br />

Mail: ravoges@web.de<br />

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