Proxima II von Reichard - Airmix
Proxima II von Reichard - Airmix
Proxima II von Reichard - Airmix
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Wellness Flieger<br />
Autor: www.roberthill.de<br />
Schon zwei Tage später brachte der<br />
Paketdienst einen großen Karton.<br />
Darin das Modell und das Zubehör.<br />
Denn auch das gibt es, genau auf<br />
die „<strong>Proxima</strong> <strong>II</strong>“ abgestimmt, bei<br />
www.modellhobby-shop.de.<br />
Der Bausatz beinhaltet den leichten<br />
GFK-Rumpf, silbern eingefärbt,<br />
mit feiner Naht und sehr sauber<br />
verarbeitet. Die Kabinenhaube,<br />
ebenfalls aus Glasfaser, hat einen<br />
verstärkten Rand und ist hellblau.<br />
Das Höhenleitwerk und die Trag-<br />
<strong>Proxima</strong> <strong>II</strong> <strong>von</strong> <strong>Reichard</strong> / Staufenbiel<br />
Auf der Suche nach einem dreiachsgesteuerten Elektrosegler mit Wölbklappen und um die drei<br />
Meter Spannweite wurden wir bei Staufenbiel fündig. Die „<strong>Proxima</strong> <strong>II</strong>“ <strong>von</strong> <strong>Reichard</strong> passte genau<br />
in unser Anforderungsprofil und wurde kurz entschlossen bestellt.<br />
So kommt die <strong>Proxima</strong> <strong>II</strong> beim Kunden an<br />
...und das wird noch benötigt<br />
flächen sind montagefertig gebaut<br />
und bereits mit Oracover bebügelt.<br />
Der Flügel ist recht leicht, er besteht<br />
aus einem EPP-Balsa-Sandwich und<br />
ist zusätzlich mit Glasmatte verstärkt.<br />
Die Kleinteile sind vollständig und in<br />
guter Qualität an Bord. Besonders<br />
erwähnenswert finden wir die CNCgefrästen<br />
Holzteile, wie die Spanten<br />
und die Akkurutsche. Die ist wirklich<br />
durchdacht und kann sowohl einen<br />
NiMh-, als auch einen LiPo-Pack<br />
aufnehmen.<br />
Was noch an RC-Komponenten<br />
fehlt, haben wir gleich bei Staufenbiel<br />
mitbestellt: Fünf Servos „Dymond D<br />
250 BX BB/MG“ und ein „D 4000 BB“<br />
für das Seitenruder. Der Brushless-<br />
Motor und der „Smart 60“-Regler<br />
kommen vom selben Hersteller.<br />
Ebenso der Lipo-Akku „X-3300 3S<br />
(11,1V) 18C“. Vorne abgeschlossen<br />
wird unsere „<strong>Proxima</strong> <strong>II</strong>“ <strong>von</strong><br />
einem Aluspinner 40/8/4,0. Bei der<br />
Klappluftschraube haben wir eine<br />
13 x 6,5“ und eine 11 x 4“ ausprobiert,<br />
mehr dazu im Kapitel zum Fliegen.<br />
Anlageneinbau im Rumpf
Dass ein Vier-Klappen-Elektrosegler<br />
kein Modell für absolute Einsteiger<br />
ist, sollte niemanden verwundern.<br />
Unter diesem Aspekt betrachtet, ist<br />
die Anleitung absolut ausreichend.<br />
Wer schon ein wenig Bauerfahrung<br />
hat, kommt problemlos damit<br />
zurecht. Von den Vorschlägen<br />
des Herstellers mussten wir nur<br />
Beidseitige Lüftungsschlitze zur Kühlung<br />
des Antriebs<br />
in wenigen Punkten abweichen,<br />
die wir hier kurz erläutern wollen.<br />
So haben wir zum Beispiel die<br />
Halterung für das Seitenruderservo<br />
nur einseitig verbaut und somit auf<br />
der anderen Seite der Akkurutsche<br />
Platz für den Regler gewonnen.<br />
Der Seitenzug und Sturz für den<br />
Motorspant stimmt ab Hersteller<br />
Startvorbereitungen<br />
genau für die Motorempfehlung <strong>von</strong><br />
Firma Staufenbiel. Da dessen Welle<br />
nicht sehr lang ist, muss man den<br />
CNC-gefrästen Spant vorne sehr<br />
bündig einharzen. Dass der Rumpf<br />
an sämtlichen Klebestellen vorher<br />
aufgeraut werden muss, weiß ein<br />
erfahrener Modellbauer. Zur Kühlung<br />
des brushless Antriebs haben wir ein<br />
paar Lüftungsschlitze vorgesehen.<br />
Wie erwähnt, bestehen die Flächen<br />
aus einem Sandwich. Der EPP-Kern<br />
ist mit Glasmatte verstärkt und mit<br />
Balsa furniert. In den Servoschächten<br />
ist schon doppelseitiges Klebeband<br />
zur Montage der Rudermaschinen,<br />
die Verlängerungskabel fehlen im<br />
Bausatz und müssen noch beschafft<br />
Egon und Andreas beim traditionellen Foto vor dem Erstflug<br />
werden. Wir haben sie an der<br />
Wurzelrippe und am Rumpf mit einer<br />
MPX-Steckverbindung versehen,<br />
was die Flugvorbereitungen auf<br />
dem Platz verkürzt und diesbezügliche<br />
Fehlerquellen beim<br />
Aufrüsten ausschließt. Die Stekkung<br />
ist recht stramm, sie passt<br />
„saugend“. Die Gummiringe dieser<br />
Flächenverbindung dienen nur der<br />
Sicherheit. Bebügelt sind die Flügel<br />
mit silberfarbener Oracover Folie<br />
Wer oder was ist <strong>Proxima</strong>?<br />
<strong>Proxima</strong> Centauri ist mit einer Entfernung<br />
<strong>von</strong> 4,22 Lichtjahren der<br />
sonnennächste Stern. Er befindet<br />
sich im Sternbild Zentaur. Sein<br />
Name kommt <strong>von</strong> lat. proximus („der<br />
Nächste“) und Centauri (der Genitiv<br />
zu lat. Centaurus, der Kentaur).<br />
und rotem Dekor. Die Bespannung<br />
ist sauber ausgeführt und muss nur<br />
an wenigen Stellen nachgeföhnt<br />
werden. Die empfohlenen Ausschläge<br />
für Höhen-, Seiten- und<br />
Querruder stehen in der Anleitung,<br />
die Wege für die Wölbklappen haben<br />
Egon hat fürs Video ganz genau hingeschaut!<br />
wir erflogen. Zusammen mit unserer<br />
Mischerempfehlung finden Sie diese<br />
Angaben in der „Punktlandung“ am<br />
Ende dieses Beitrags.<br />
Von einem erfahrenen Modellbauer<br />
kann das Modell an einem Wochenende<br />
fertiggestellt werden. Wer sich<br />
zum ersten Mal an ein Flugzeug dieser<br />
Kategorie heranwagt, sollte zumindest<br />
in den Partien, wo es darauf ankommt,<br />
auf die Hilfe eines versierten Kollegen<br />
zurückgreifen können.<br />
Ab in die Luft!<br />
Dann ist es soweit, der Erstflug<br />
steht an. Nach dem obligatorischen<br />
Reichweitencheck macht der geübte<br />
Werfer ein paar Schritte gegen den<br />
Wind und schon zieht die „<strong>Proxima</strong><br />
<strong>II</strong>“ mit Halbgas zielstrebig nach<br />
oben. Fliegt, als wenn sie nie<br />
etwas anderes getan hätte. Der<br />
Pilot fühlt sich sofort vertraut. Nach<br />
leichten Trimmkorrekturen, die eher<br />
der Bestätigung der Einstellung<br />
als deren Änderung dienen, liegt<br />
das Modell gut in der Luft, die<br />
Ruderfolgsamkeit überzeugt auch<br />
kritische Zeitgenossen. Nach ein<br />
paar Platzrunden, mit ausgiebigem<br />
Motoreinsatz für die Foto- und<br />
Videoaufnahmen zu diesem Beitrag,
die erste Landung. Sanft schwebt<br />
sie herein, landet mit Butterfly auf<br />
den Punkt genau vor den Füßen<br />
des Piloten. Nach Abnahme der<br />
Kabinenhaube stellen wir fest, dass<br />
der Motor bedenklich heiß geworden<br />
ist – trotz Lüftungsschlitzen im<br />
vorderen Teil des Rumpfs. Doch<br />
dieses Problem ist schnell aus<br />
der Welt. An Stelle der 13 x 6,5“<br />
Klappluftschraube montieren wir<br />
vor unseren Dymond IL 3656 einen<br />
Propeller der Dimension 11 x 4“. Die<br />
Auswertung unseres Datenloggers<br />
beweist: Die Steigleistung ist für<br />
ein Modell dieser Klasse immer<br />
noch hervorragend, bei längerer<br />
Motorlaufzeit bleibt der Antrieb<br />
jedoch jetzt im angenehmen<br />
Temperaturbereich. Was ja auch<br />
für die Effizienz dieser Auslegung<br />
spricht.<br />
Grüne Kurve<br />
13x6,5“ -> 9 m / Sek.<br />
Rote Kurve<br />
11x4“ o. Tiefenzumischung -> 7 m/Sek.<br />
Blaue Kurve<br />
11x4“ m. Tiefenzumischung -> 5 m/ Sek.<br />
Mit dieser Konfiguration ist die Abstimmung<br />
am ausgewogensten. Sie<br />
ermöglicht eine Steigleistung <strong>von</strong> insgesamt<br />
2.100 Metern und lässt dann<br />
immer noch genügend Kapazität für<br />
lange Thermikflüge im Akku.<br />
Optimierung der Antriebsauslegung mit<br />
Datenlogger<br />
Anflug...<br />
Fliegerisch gibt es nichts an der<br />
„<strong>Proxima</strong> <strong>II</strong>“ auszusetzen, wenn<br />
man sie dafür einsetzt, wofür sie<br />
konstruiert wurde: ausgiebige,<br />
erholsame Thermikflüge. Auch hin<br />
und wieder einen Looping oder<br />
Turn macht sie gerne mit. Wird sie<br />
zu schnell, macht sie ihren Unmut<br />
über die zu flotte Gangart schon<br />
mal mit Flattern der Querruder<br />
deutlich. Der Antrieb erreicht mit<br />
einer Akkuladung gute 2.100 Meter<br />
Steigleistung. Das reicht auch ohne<br />
großen Thermikeinfluss für lange<br />
Flugzeiten.<br />
Ruderfolgsam: Die „<strong>Proxima</strong> <strong>II</strong>“ <strong>von</strong><br />
<strong>Reichard</strong><br />
Fazit:<br />
Die „<strong>Proxima</strong> <strong>II</strong>“ ist ein sehr schöner<br />
Elektrosegler mit sehr gutem<br />
Preis- / Leistungsverhältnis. Die<br />
Qualität der Bauteile und der Konstruktion<br />
ist sehr gut. Früher hätte<br />
man ein Modell dieser Art vielleicht<br />
als typischen Rentnerflieger<br />
bezeichnet. Doch angesichts der<br />
Flugkünste der Senioren in unserem<br />
Verein, die mit ihren Hotlinern<br />
den Jungen oft auf- und da<strong>von</strong>fliegen,<br />
muss man eine solche Bezeichnung<br />
zumindest überdenken.<br />
Auch fortgeschrittene Einsteiger,<br />
die ein zweiachsgesteuertes Modell<br />
sicher beherrschen, haben<br />
viel Freude an diesem Flugzeug.<br />
Die „<strong>Proxima</strong> <strong>II</strong>“ ist das ideale<br />
„Wellness Modell“. Gemacht für<br />
erholsame Flüge nach einer anstrengenden<br />
Arbeitswoche. Damit<br />
wird jeder Modellflugpatz zum<br />
„Luftkurort“!<br />
Elegantes Flugbild<br />
...Butterfly ist aktiviert Gut erholt: Andreas Weiser und seine<br />
<strong>Proxima</strong> <strong>II</strong>
Modelltyp<br />
Elektrosegler mit 4-Klappenfläche und<br />
T-Leitwerk<br />
Lieferumfang<br />
GFK-Rumpf in der Form lackiert, zweiteilige<br />
Fläche mit Querrudern und Wölbklappen,<br />
Höhen- und Seitenruder aus<br />
Balsa, bebügelt. Kleinteilebeutel mit:<br />
Schrauben, Akkurutsche, Bauanleitung<br />
Preis: € 189,00<br />
Verwendete Mischfunktionen<br />
Steigflug<br />
ab 70% Gasweg 6% Tiefenruder<br />
Combiswitch<br />
Querruder - Seitenruder: 75 %.<br />
Thermikstellung<br />
Querruder und Wölbklappen: + 3 mm<br />
Butterfly<br />
Querruder: - 16 mm<br />
Wölbklappen: + 35 mm<br />
ab 50% Butterfly: 3 mm Tiefenruder<br />
zumischen<br />
RC-Komponenten im Testmodell<br />
Höhenruder<br />
1 x Dymond D 250<br />
Seitenruder<br />
1 x Dymond D 4000<br />
Querruder<br />
2 x Dymond D 250<br />
Wölbklappen<br />
2 x Dymond D 250<br />
Punktlandung:<br />
<strong>Proxima</strong> <strong>II</strong> <strong>von</strong> <strong>Reichard</strong><br />
Aufbau<br />
Rumpf<br />
GFK, stabil und leicht, gute Qualität,<br />
passgenaue Haube, auch aus GFK<br />
Tragfläche<br />
Zweiteilig, Oracover bebügelt, 2farbig,<br />
Ruder schon anscharniert, hochgezogene<br />
Randbögen<br />
Leitwerk<br />
Höhenruder:<br />
abnehmbar, Gitterbauweise, bebügelt<br />
Seitenleitwerk:<br />
Balsa beplankt, bebügelt<br />
Kabinenhaube<br />
Abnehmbar, aus GFK, blau durchgefärbt<br />
Einbau Flugakku<br />
Akkurutsche aus Pappelsperrholz,<br />
passgenau CNC-gefräst, wahlweise für<br />
LiPo und NiMh zu benutzen<br />
Schwerpunkt<br />
65 mm ab Nasenleiste<br />
Rudereinstellungen<br />
Höhenleitwerk: + / - 6 mm<br />
Seitenleitwerk: + / - 15 mm<br />
Querruder: + 10 / - 5 mm<br />
Antrieb im Testmodell<br />
Motor:<br />
Dymond IL- 3656, 450W, 1200 Umin/V<br />
Akku:<br />
Dymond 11,1 V Lipo 3300<br />
Regler:<br />
Dymond Smart 60A brushless BEC<br />
Luftschraube:<br />
13X6,5“ und 11x4“, s. Datenlogger<br />
Pro & Contra<br />
+ hoher Vorfertigungsgrad<br />
+ sehr gute Qualität<br />
+ sauber konstruiert<br />
+ leicht und ausreichend stabil<br />
+ CNC gefräste Holzteile<br />
+ lange Flugzeit, thermikstark<br />
+ gutmütige Flugeigenschaften<br />
- Querruder flattern, bei überhöhter<br />
Geschwindigkeit<br />
Erforderliches Zubehör:<br />
Servos, Verlängerungskabel, Motor,<br />
Akku, Regler, Propeller, Spinner<br />
Geeignet für:<br />
Fortgeschrittene, Querruder-Einsteiger<br />
Bezug:<br />
Gustav Staufenbiel GmbH<br />
www.modellhobby-shop.de<br />
Technische Daten<br />
Spannweite: 2.780 mm<br />
Rumpflänge: 1.220 mm<br />
Tragflächeninhalt: 47,7 dm²<br />
Leergewicht Testmodell: 1.720 g<br />
Abfluggewicht Testmodell: 2.005 g<br />
Flächenbelastung: 42 g/dm²<br />
Profil: S 3021