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GOLFEN BEI DEN STA UFERN - Golfclub Hohenstaufen eV

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GOLF-CLUB<br />

HOHEN<strong>STA</strong>UFEN E.V.<br />

<strong>GOLFEN</strong> <strong>BEI</strong> <strong>DEN</strong> <strong>STA</strong><strong>UFERN</strong><br />

DIE GESCHICHTE DER <strong>STA</strong>UFER<br />

AUF 18 GOLFBAHNEN<br />

Vertiefen Sie sich einen Augenblick in die<br />

Geschichte dieses faszinierenden Herrschergeschlechts<br />

und Namengebers unseres Clubs.<br />

GOLF-CLUB HOHEN<strong>STA</strong>UFEN E.V.<br />

Unter dem Ramsberg<br />

73072 Donzdorf<br />

Telefon +49(0)7162. 2 71 71<br />

Telefax +49(0)7162. 2 57 44<br />

info@gc-hohenstaufen.de<br />

www.gc-hohenstaufen.de


BAHN 1<br />

kunft dieses Grafen begann. Dieser besaß gro-<br />

<strong>STA</strong>UFERWIEGE<br />

ße Besitzungen nicht nur im Ries, sondern<br />

2002 wurde auf dem <strong>Hohenstaufen</strong> eine Stau- auch im Alpenvorland und am Hochrhein.<br />

ferstele mit folgender Inschrift aufgestellt: „Ho- Durch die Ehe mit der Erbtochter des Grafen<br />

henstaufen - ein Berg, eine Burg, eine Dynas- Walter vom Filsgau vergrößerte Graf Friedrich<br />

tie, ein Zeitalter, ein Mythos“. Der Hohenstau- seine Macht um den <strong>Hohenstaufen</strong>. So ist es<br />

fen ist einer der drei Kaiserberge zwischen Fils nicht verwunderlich, dass er 1053 zum Pfalzund<br />

Rems. grafen von Schwaben ernannt wurde. Er ist so-<br />

Die Hohenstaufer haben als Pfalzgrafen, Her- mit der Ahnherr der Staufer.<br />

zöge, Könige und Kaiser Spuren in unserer Hei- Nach dem frühen Tod seines Sohnes Friedrich<br />

mat, im damaligen Abendland, selbst im Na- von Büren stiftete er das Augustinerhen<br />

Osten hinterlassen. „<strong>Hohenstaufen</strong>“ ist un- Chorherrenstift in Lorch, das bis 1140 die erser<br />

Clubname und auch in unserem Clublogo ste Grablege der Staufer war. Sie war die Ursind<br />

Hinweise auf die Staufer enthalten. Es<br />

lohnt sich also einen Blick auf dieses fazinie-<br />

kirche im Remstal.<br />

rende Herrschergeschlecht zu werfen.<br />

BAHN 4<br />

WÄSCHERSCHLOSS – WIEGE<br />

DER <strong>STA</strong>UFER?<br />

Vor allem in der älteren Geschichtsschreibung<br />

wird das Wäscherschloss und Wäschenbeuren<br />

mit Friedrich von Büren (ca 1020 -1054), Sohn<br />

des Riesgaugrafen, in Verbindung gebracht.<br />

Sein Herrschaftssitz sei eine „Burg Büren“ gewesen,<br />

die vermutlich auf dem „Burren“ nördlich<br />

von Wäschenbeuren lag. Wegen der geographischen<br />

Nähe könnte also Wäschenbeuren<br />

mit Friedrich von Büren in Verbindung<br />

gebracht werden. Die Wäscherburg gehört<br />

mit ihrer Bausubstanz in die 2. Hälfte des<br />

13. Jhdts. Allerdings wurden bei neueren Gra-<br />

BAHN 2<br />

bungen Fundamente einer Vorgängerburg frei-<br />

<strong>STA</strong>UFERLAND<br />

gelegt. Vielleicht war dort also wirklich die<br />

Bevor Sie, liebe Golferin, lieber Golfer an die- Wiege der Staufer? Das Wort „Wäscher“ geht<br />

ser Bahn ihren Golfball abschlagen, werfen sie übrigens auf einen Ritter Konrad zurück, der<br />

einen Blick auf den Albtrauf und auf Donzdorf den Beinamen „Wascher“ trug. Er gehörte zur<br />

im Lautertal. Die Lauter mündet in Süßen in Burgmannschaft des <strong>Hohenstaufen</strong>s und erdie<br />

Fils. Zwischen Fils und Rems, beim mar- warb um 1268 Besitz in dieser Gegend.<br />

kanten Bergkegel <strong>Hohenstaufen</strong>, begann der<br />

Aufstieg der Staufer. Mit den drei Kaisern<br />

BAHN 5<br />

Friedrich I. Barbarossa, Heinrich VI. und Fried-<br />

KLOSTER LORCH<br />

rich II. erreichten sie den Höhepunkt ihrer Herr- Herzog Friedrich I. von Schwaben, der Erbauer<br />

schaft. Das Ziel ihres Strebens war die Univer- der Burg <strong>Hohenstaufen</strong>, stiftete um 1090 das<br />

salherrschaft. Benediktinerkloster in Lorch. Die um 1100 fertiggestellte<br />

romanische Kirche ist der älteste<br />

staufische Kirchenbau. Diese Klosterkirche<br />

BAHN 3<br />

diente als Vorbild späterer Kirchen, z.B. in<br />

RIESGAUGRAF FRIEDRICH DER ALTE<br />

Faurndau, Bad Boll und der Johanniskirche in<br />

(997/998 - ca. 1070)<br />

Schwäbisch Gmünd. König Konrad III., Enkel<br />

Die neuere Geschichtsschreibung ist der An- des Salier-Kaisers Heinrich IV. und erster<br />

sicht, dass der Aufstieg der Staufer mit der An- deutscher König aus der Staufer-Dynastie, ver-


fügte 1144 die Erhebung der Klosterkirche zur Wappen König Philipps (1198-1208) und dann<br />

Familiengrabstätte des Staufergeschlechts. auch das Wappen seines Neffen, König Hein-<br />

Um1475 wurde der spätgotische Chor ange- rich VII. von Schwaben (1216-1220). Heute<br />

baut. Aus dieser Zeit stammt die Staufer- sind sie Bestandteil des baden-württemberg-<br />

Tumba (Sammelgrab) in der Mitte des Kir- ischen Wappens.<br />

chenschiffs, in der die Gebeine der Staufer bestattet<br />

sind. Die Säulen der Kirche sind mit<br />

den Bildern der Stauferherrscher geschmückt.<br />

Sehenswert ist das Stauferrundbild von Hans<br />

Kloss aus Schwäbisch Gmünd. Es wurde anläßlich<br />

des 900-jährigen Bestehens des Klos-<br />

ters eingeweiht. Friedrich Barbarossa, diesen Beinamen gaben<br />

ihm die Mailänder, ist der Sohn Friedrichs II.<br />

Herzog von Schwaben und dessen Frau Judith<br />

aus dem Geschlecht der Welfen. Friedrich ist<br />

seit 1147 Herzog von Schwaben, seit 1152 König<br />

des Deutschen Reiches. 1154 weihte ihn<br />

der Papst in Rom zum Kaiser. Durch seine Heirat<br />

(1156) mit Beatrix von Burgund konnte er<br />

sein Herrschaftsgebiet um Burgund, Teile der<br />

Schweiz, Savoyen und der Provence gewaltig<br />

vergrößern.<br />

Beatrix ist die zweite Frau Friedrich Barbarossas.<br />

Aus dieser Ehe, die von Zeitzeugen als<br />

„sehr liebevoll und glücklich“ beschrieben<br />

wird, stammten elf Kinder. Beatrix wird als<br />

sehr schöne, kluge und gebildete Frau beschrieben.<br />

Als Königin von Burgund hatte sie<br />

großen politischen und kulturellen Einfluß.<br />

1167 wurde sie in Rom zur Kaiserin gesalbt.<br />

BAHN 6<br />

<strong>STA</strong>UFERLÖWEN<br />

Unser Clublogo ziert in der Mitte ein roter Lö-<br />

we auf gelben Grund. Bereits im Wappen Herzog<br />

Friedrichs V. von Schwaben, ein Sohn<br />

Friedrich Barbarossas , ist dieser Löwe zu finden,<br />

wohl als Symbol für Macht und Hoheit.<br />

Drei schwarze Löwen übereinander auf goldenem<br />

Grund zierten später nachweislich das<br />

BAHN 7<br />

KAISERBAHN – KAISER FRIEDRICH I. BARBA-<br />

ROSSA (1155-1190), KAISERIN BEATRIX VON<br />

BURGUND (1167-1184)<br />

Die von ihr ausgestellten Urkunden unterschrieb<br />

sie mit: „Beatrix von Gottes Gnaden<br />

Römische Kaiserin“. Als sie 1184 starb, war sie<br />

höchstens 42 Jahre alt. Barbarossas Regierungszeit<br />

ist von vielen Konflikten und Kriegen<br />

geprägt: Mit seinem Vetter Heinrich dem Lö-<br />

wen, dem er beim Reichstag zu Gelnhausen<br />

1180 seine Herzogtümer wegnahm; mit Mai-<br />

land, das er nach langen Auseinandersetzungen<br />

zur Kapitulation zwang und total zerstör-<br />

te; und natürlich auch mit dem Papst. 1189<br />

brach er zu einem Kreuzzug ins Heilige Land<br />

auf. Bei diesem Kreuzzug ist er 1190 im Fluß<br />

Saleph/Kleinasien bei einem Bad, wohl an einem<br />

Herzinfarkt gestorben. Seinen Sohn Heinrich<br />

verheiratete er nach der Aussöhnung mit<br />

dem Normannenstaat mit Konstanze von Sizilien<br />

und seinen Sohn Philipp mit der Kaisertochter<br />

Irene von Byzanz. Seine Heiratspolitik,<br />

seine kluge Diplomatie und seine zahlreichen


Kriege hatten nur das Ziel, die Universalherr- den Namen seines Großvaters, Friedrich, erschaft<br />

zu erreichen. Barbarossa war berühmt hielt. Nachdem auch der König von Frankreich<br />

und beliebt, sein Mythos lebt bis heute in der den Lehenseid auf ihn geleistet hatte, schien<br />

Kyffhäuser-Sage weiter. Kaiser Heinrich VI. der Verwirklichung seiner<br />

Weltmachtträume sehr nahe gekommen zu<br />

sein. 1197 verstarb er allzu früh, wohl an Malaria.<br />

Da 1198 auch seine Gemahlin Konstanze<br />

verstarb, hinterließen beide einen knapp dreijährigen<br />

Sohn als Vollwaisen. Vormund des<br />

jungen Friedrich wurde Papst Innozenz III.<br />

Heinreichs früher Tod bedeutete eine bedrohliche<br />

Situation für das staufische Herrscherhaus!<br />

BAHN 8<br />

WELTMACHTTRÄUME – KAISER HEINRICH VI.<br />

(1190-1197)<br />

BAHN 9<br />

WELTWUNDER ODER ANTICHRIST –<br />

KAISER FRIEDRICH II. (1194-1250)<br />

Es ist sehr schwierig, diesen fazinierenden, facettenreichen<br />

Herrscher in wenigen Sätzen zu<br />

beschreiben. Zu seiner Zeit wurde er als „Antichrist“,<br />

als „Sohn des Teufels“, als „König der<br />

Pestilenz“ beschimpft. Für andere war er der<br />

„Messias“, der „Erneuerer der Zeiten“. Der<br />

Schweizer Kulturhistoriker Jacob Burckhardt erkannte<br />

in ihm im 19.Jhdt gar den “ersten modernen<br />

Menschen auf dem Herrscherthron“.<br />

Friedrich Nietzsche bezeichnete ihn als genia-<br />

Da Friedrich Barbarossa vor seinem Aufbruch len „ersten Europäer“. Vor acht Jahrhunderten<br />

zum Kreuzzug die Nachfolge geregelt hatte war er der mächtigste Herrscher Mitteleuro-<br />

(er ließ seinen Sohn Heinrich zum deutschen pas: 1198 Krönung zum König von Sizilien,<br />

König krönen), ging die Herrschaft reibungslos 1215 Krönung zum deutschen König, 1220<br />

auf seinen Sohn über. 1191 wurde Heinrich Kaiserkrönung in Rom und 1239 Selbstkrözum<br />

Kaiser gekrönt. Fast gleichzeitig mit Fried- nung zum König von Jerusalem. Hinter diesen<br />

rich Barbarossa starb auch Wilhelm II., König Ereignissen standen die von seinen Vorgändes<br />

Normannenstaates in Sizilien, sodass Hein- gern übernommenen Konflikte mit den Welrich<br />

im Namen seiner Frau Konstanze von Sizi- fen, mit den deutschen Fürsten, mit den oberlien<br />

Anspruch auf dieses Königreich erhob. We- italienschen Städten und vor allem mit dem<br />

gen eines Fürstenaufstandes in Deutschland Papst. Als er vom Papst mit dem Kirchenbann<br />

konnte er dieses Ansinnen zunächst nicht ver- belegt wurde, brach er zu einem Kreuzzug ins<br />

wirklichen. Die Opposition in Deutschland Heilige Land auf (1229). Neben diesen machtkonnte<br />

er jedoch erfolgreich niederwerfen. Da- politischen Entscheidungen war Friedrich eben<br />

bei kam ihm die Auslieferung des gefangenen auch „Wegbereiter in die Moderne“. Friedrich<br />

englischen Königs Richard Löwenherz, führen- wird am 2.Weihnachtsfeiertag 1194 in Jesi/<br />

de Kraft der Opposition, zu Hilfe. Heinrich er- Mittelitalien geboren. Jesi ist heute die Partpresste<br />

von ihm nicht nur eine ungeheure nerstadt von Waiblingen. Mit knapp drei Jah-<br />

Summe Lösegeld, sondern zwang ihn auch da- ren ist er Vollwaise. Der aufgeweckte Knabe<br />

zu, den Lehenseid zu leisten. Nach diesem Er- hatte gute, auch mohammedanische Gelehrte.<br />

folg ließ er sich am Weihnachtstag 1194 in Pa- Er las alles, was er bekommen konnte. Er belermo<br />

zum König von Sizilien krönen. Einen herrschte die griechische, lateinische und ara-<br />

Tag später gebar Konstanze einen Sohn, der bische Sprache und er sprach das sizilianische


Volgare, dazu Italienisch und Französisch. Die<br />

deutsche Sprache beherrschte er eher mäßig.<br />

Er war aufgeschlossen für die Religionen, für<br />

Philosophie, Mathematik, Natur- und Rechtswissenschaften<br />

und vor allem für die Architektur.<br />

Bekannt sind die zahlreichen Castelle in Sizilien<br />

und Unteritalien (z.B. Castel del Monte),<br />

sowie wunderbare Kirchen und Paläste. Bekannt<br />

ist sicherlich auch sein wissenschaftliches<br />

Buch über „Die Jagd mit Falken“. Diese<br />

knappen Hinweise müssen reichen. Kaiser<br />

Friedrich II. starb am 13.12.1250 in Fiorentino<br />

in Apulien. Bestattet ist er in einem prächtigen<br />

Porphyr-Sarkophag unter einem Baldachin im<br />

Dom zu Palermo neben den Sarkophagen seiner<br />

Eltern.<br />

temberg. Aufständische Bauern eroberten in<br />

den Bauernkriegen 1525 die Burg und zerstörten<br />

sie. Steine der Burg wurden später zum<br />

Bau des Göppinger Schlosses verwendet. Die<br />

älteste erhaltene Urkunde, in der Göppingen<br />

erwähnt wird, stammt aus dem Jahr 1154, also<br />

zur Regierungszeit Friedrich Barbarossas. In<br />

dieser Zeit entwickelte sich Göppingen zur<br />

Stadt.<br />

BAHN 11<br />

<strong>STA</strong>UFENECK<br />

Nach Friedrich II. folgte der tiefe Absturz und Auch diese mächtige Dienstmannenburg wurdas<br />

Ende der Stauferdynastie. 1268 wurde der de zwischen 1220-1260 auf dem südwestliletzte<br />

Staufer, der erst sechzehnjährige Konra- chen Bergsporn der Rehberge gebaut. Sie diendin<br />

öffentlich durch Karl von Anjou in Neapel te der Überwachung des Filstals. Gebaut wurhingerichtet.<br />

de sie von den Herren von Staufeneck. Sie wa-<br />

BAHN 10<br />

BURG HOHEN<strong>STA</strong>UFEN<br />

ren Verwandte der Marschälle von Rechberg<br />

und der Truchsessen von Waldburg und gehörten<br />

wie diese zu den führenden Reichsmi-<br />

Um 1070 begann Friedrich, seit 1079 Herzog nisterialen. Nach dem Aussterben dieses Gevon<br />

Schwaben, mit dem Bau der Burg auf schlechts Mitte des 14.Jhdts ging die Burg an<br />

dem <strong>Hohenstaufen</strong>. Um 1090 bezog er die die Herren von Rechberg über, fortan Rech-<br />

Burg mit seiner Frau Agnes, Tochter des Salier- berg-Staufeneck. Nach 1599 erbten die Herren<br />

kaisers Heinrich IV. . 1181 weilte Kaiser Fried- von Freyberg, dann die von Degenfeld die<br />

rich Barbarossa auf der Burg. Nach dem Un- Burganlage. Zwischen 1980 und 1990 ist die<br />

tergang der Staufer wurde die Burg von König Burg Eigentum der Stadt Böblingen. Interes-<br />

Rudolf von Habsburg zur Reichsburg ernannt. sant für unseren <strong>Golfclub</strong>: 1927 begann<br />

Seit 1372 gehörte sie den Grafen von Würt- Hildegard Wörner im Westteil der Burgruine


mit der Bewirtschaftung. Ihre Tochter Lore sog. Rehgebirges erbaut und war vermutlich<br />

und deren Ehemann Erich Straubinger über- im Besitz des Ritters Ulrich von Plochingen,<br />

nahmen 1973 die Gastwirtschaft. Heute ist sie Reichsvogt auf der Achalm, einem Dienstim<br />

Besitz der Familien Straubinger und Schurr. mann (Ministerialen) der Staufer. 1327 ging<br />

BAHN 12<br />

AGNES VON WAIBLINGEN<br />

die Burg in den Besitz der Herren von Rechberg<br />

über. Sie verblieb in deren Besitz bis in<br />

die 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts, danach<br />

Vermutlich 1072 wurde Agnes als einzige Toch- wechselten die Besitzerfamilien mehrfach.<br />

ter des Salierkaisers Heinrich IV. geboren. An 1682 erwarb Franz Albert von Rechberg die<br />

Ostern 1079 auf dem Reichstag zu Regens- Burg. In der folgenden Generation gelangten<br />

burg - Agnes war noch ein Kind - arrangierte Burg und Herrschaft Ramsberg als Erbschaft<br />

Heinrich die Verlobung mit dem gleichzeitig an die bayrischen Grafen von Preysing. Im Jahzum<br />

Herzog von Schwaben erhobenen Fried- re 1809 erwarb sie Graf Aloys von Rechberg<br />

rich von Staufen. Etwa acht Jahre später, als von Ihnen zurück. Die letzten Reste des Berg-<br />

Agnes mündig war, war die Hochzeit, und das friedes wurden 1830 abgerissen, nur der Palas<br />

Ehepaar zog auf die soeben fertiggestellte mit seinem stauferzeitlichen Repräsentations-<br />

Burg <strong>Hohenstaufen</strong>. Ihre Nachkommen waren raum im Erdgeschoss blieben erhalten. 1972<br />

damit allernächste Verwandte der Salier. Mit wurde die Burg erneut verkauft.<br />

dem Tod ihres kinderlosen Bruders Kaiser Heinrich<br />

V. waren ihre Söhne Friedrich II. und Konrad<br />

III. erste Anwärter auf die deutsche Kö-<br />

nigswürde. So ist Agnes die Stammmutter der Der Bußgang des Salierkaisers Heinrich IV.<br />

Staufer. Die Agnes-Ring-Legende ist für nach Canossa im Winter 1077 über die ver-<br />

Schwäbisch Gmünd bedeutsam, weil man in schneiten Alpen war einer der Höhepunkte<br />

ihr den Gründungsakt für die Stadt vermutet. des Investiturstreites zwischen Heinrich und<br />

Nach der Legende verlor Agnes bei einer Jagd Papst Gregor VII. Zur Gefolgschaft gehörte<br />

ihren Ehering. Dies war gleichbedeutend mit auch der Graf Friederich aus Schwaben. We-<br />

Ehebruch und konnte mit Kerkerhaft und Tod gen seiner treuen Gefolgschaft erhielt Friedebestraft<br />

werden. In ihrer Not schwor sie, dass rich auf dem Reichstag zu Regensburg 1079<br />

sie an der Stelle, wo der Ring gefunden wür- nicht nur die Herzogswürde von Schwaben,<br />

de, eine Kirche bauen wolle. Das Wunder ge- sondern es wurde auch die Verlobung des Herschah.<br />

Im Geweih eines erlegten Hirsches hing zogs mit der erst siebenjährigen einzigen Tochder<br />

Ring. Sie hielt ihr Wort und ließ eine Kir- ter Heinrichs IV, Agnes von Waiblingen beche<br />

bauen. Es war die Vorgängerkirche der kannt gegeben. Stammsitz des Schwiegerheutigen<br />

Johanneskirche. In einer Urkunde sohns wurde die Burg „Staufen“ auf dem Hodes<br />

Kloster Lorch von 1162 werden „15 ci- henstaufen, der dann der Familie den Namen<br />

ves“, d.h. freie Stadtbürger erwähnt. Damit ist gab. Waiblingen nennt sich die Stadt der Sa-<br />

Schwäbisch Gmünd die älteste Stauferstadt. lier und der Staufer. Eine Stele im Zentrum<br />

Die Staufer stellten durch die Gründung vieler weist darauf hin.<br />

Städte ihre Herrschaft auf eine neue Machtbasis.<br />

Die vielen Stadtgründungen und Burgenbauten<br />

dienten den Staufern zur Sicherung ih-<br />

BAHN 14<br />

BUßGANG NACH CANOSSA<br />

rer Macht.<br />

BAHN 15<br />

KÖNIGSMORD<br />

Nach dem frühen Tod Kaiser Heinrichs VI. wurde<br />

sein jüngster Bruder, Herzog Philipp von<br />

BAHN 13<br />

Schwaben, nach Überwindung einiger Schwie-<br />

BURG RAMSBERG<br />

rigkeiten, 1198 zum König gekrönt. Gleichzei-<br />

Bei dieser Bahn 13 begleitet Sie, liebe Golfer, tig ließ er seine Gemahlin Irene von Byzanz<br />

die majestätisch am Bergrand stehende stau- zur Königin krönen. Bei einer Hochzeitsfeier in<br />

ferzeitliche Burg. Sie wurde zwischen 1230 - Bamberg (1208) wurde Philipp von Otto von<br />

1260 auf dem südöstlichen Bergsporn des Wittelsbach erstochen. Motiv der ersten Er-


mordung eines Königs dürfte die Entschei- Burg wurde niemals Opfer einer kriegerischen<br />

dung Philipps gewesen sein, dem Wittelsba- Auseinandersetzung, doch zerstörte sie ein<br />

cher seine Tochter Beatrix nicht zur Frau zu ge- Brand nach einem Blitzschlag im Winter 1865.<br />

ben. Philipp wurde am folgenden Tag im Bam- Im Jahre 1986 wurde die Ruine verkauft.<br />

berger Dom neben König Konrad III. beige- Die Entstehungsgeschichte des Golfplatzes ist<br />

setzt. Soll die jugendlich-idealistische Gestalt eng mit der Familie der Grafen von Rechberg<br />

des „Bamberger Reiters“ an König Philipp erin- verbunden: 1971 reifte im Kreise der deutnern,<br />

wie einige Kunsthistoriker vermuten! Kai- schen Clubmitglieder, die seit 1959 auf dem<br />

ser Friedrich II. veranlasste später die Überfüh- 9-Loch-Platz innerhalb des Flugplatzgeländes<br />

rung König Philipps in den Dom zu Speyer, der der US-Army bei Göppingen spielten, der Ent-<br />

Grablege der Salier. Dort ruht er als einziger schluss, einen eigenen Platz mit Clubhaus zu<br />

Staufer neben seiner Mutter Beatrix von Bur- bauen. Neben weiteren Alternativen bot<br />

gund, der Gattin Friedrich Barbarossas. schließlich Albert Graf von Rechberg, selbst<br />

BAHN 16<br />

IRENE VON BYZANZ<br />

Clubmitglied, seine landwirtschaftliche Fläche<br />

unter dem Ramsberg pachtweise zur Realisierung<br />

eines 9-Loch-Platzes mit Clubhaus an.<br />

Als „Rose ohne Dorn“ preist Walther von der Nach einem langwierigen Genehmigungspro-<br />

Vogelweide Irene von Byzanz in einem zeitge- zess und der Bauphase konnten 1977 der<br />

nössischen Gedicht. Irene war Tochter des by- Platz und 1978 das Clubhaus, ein ehemaliger<br />

zantinischen Kaisers Isaak II. Angelos. Als Ge- Schafstall, eingeweiht werden.<br />

mahlin König Philipps wurde sie mit ihm als<br />

einzige Stauferin 1198 zur Königin gekrönt<br />

Nach der Ermordung ihres Gemahls in Bam-<br />

berg 1208 wurde die hochschwangere Köni- Die Stauferherrscher hatten keine feste Resigin<br />

auf die Burg <strong>Hohenstaufen</strong> in Sicherheit denz. Sie zogen von Ort zu Ort, von Kaisergebracht.<br />

Hier verstarb sie wenige Wochen pfalz zu Kaiserpfalz. Bekannte Kaiserpfalzen<br />

nach ihrem Gatten bei der Frühgeburt ihrer waren z.B. Bad Wimpfen, Trifels, Hagenau<br />

Tochter Beatrix. Auch ihre Tochter verstarb am oder Aachen. Dort lösten sie Konflikte und<br />

Tag ihrer Geburt. Beide wurden in der Kloster- sprachen Recht. Anschließend wurde gegeskirche<br />

Lorch beigesetzt. Sie liegen neben den sen, getrunken, gefeiert, getanzt, gesungen,<br />

anderen Staufern in der Tumba (Sammelgrab) und und.....<br />

im Mittelgang. Ein Epitaph (Grabmal mit Inschrift)<br />

an der Kirchenwand erinnert an die Kai- Nachdem wir - den Staufern gleichend - von<br />

sertochter Irene von Byzanz. Wegen ihres tra- Bahn zu Bahn unsere Golfrunde gespielt hagischen<br />

Schicksals galt Irene im Volksglauben ben, wird es Zeit unser schönes Clubhaus, unals<br />

besonders verehrungswürdige Frau. sere Kaiserpfalz aufzusuchen. Machen wir es<br />

BAHN 17<br />

BURG HOHENRECHBERG<br />

Die Burg Hohenrechberg wurde in der 2. Hälfte<br />

des 12. Jahrhunderts erbaut und war bis ins<br />

20. Jahrhundert Privatbesitz der Familie Grafen<br />

von Rechberg. Mit den Staufern begann<br />

deren Aufstieg. Die zahlreichen Linien der Familien<br />

erwarben umfangreichen Eigenbesitz<br />

entlang des Albtraufs, zwischen Iller und Lech<br />

sowie Altbayern. In hochrangingen Ämtern<br />

am bayrischen Hof und als Diplomaten und<br />

Außenminister zählten sie zu den mächtigen<br />

Adelsgeschlechtern in Süddeutschland. Die<br />

BAHN 18<br />

KAISERPFALZ<br />

unseren Namensgeber nach, feiern wir wie die<br />

Staufer im Clubrestaurant.<br />

AUTOR<br />

Manfred Klotzbücher<br />

LITERATUR<br />

1. Hans-Wolfgang Bächle “Die <strong>Hohenstaufen</strong>” Band I und Band II<br />

2. “Die Welt der Staufer” Band 4/2010 der Spiegelreihe “Geschichte”


UNSERE SPIELBAHNEN UND<br />

DIE GESCHICHTE DER <strong>STA</strong>UFER<br />

Bahn 01 Stauferwiege<br />

“<strong>Hohenstaufen</strong> - ein Berg, eine Burg, eine Dynastie,<br />

ein Zeitalter, ein Mythos.” (Stauferstele).<br />

Bahn 02 Stauferland<br />

Genießen Sie den Blick in das Tal der Lauter, ein<br />

Nebenfluss der Fils. Hier zwischen Fils und Rems ist<br />

das Stammland der Staufer.<br />

Bahn 03 Riesgaugraf<br />

Friedrich der Alte (997 - 1070).<br />

Bahn 04 Wäscherschloß<br />

Friedrich von Büren (1050 - 1054).<br />

Bahn 05 Kloster Lorch<br />

Erbaut nach 1090 von Friedrich I. Herzog von<br />

Schwaben (1050 - 1105).<br />

Bahn 06 Stauferlöwen<br />

Bahn 07 Kaiser Friedrich I. “Barbarossa”<br />

(1122 - 1190 “Herr der Welt”)<br />

Bahn 08 Kaiser Heinrich VI.<br />

(1165 - 1196) Weltmachtträume<br />

Bahn 09 Kaiser Friedrich II.<br />

(1194 - 1250) “stupor mundi”<br />

Bahn 10 Burg <strong>Hohenstaufen</strong><br />

Erbaut nach 1070 von Friedrich I. Herzog<br />

von Schwaben (1050 - 1105).<br />

Bahn 11 Burg Staufeneck<br />

“Wächter über Fils- und Lautertal”, erbaut zwischen<br />

1220 - 1260 von den “Herren von Staufeneck”.<br />

Bahn 12 Agnes von Waiblingen (1072 - 1143)<br />

Tochter des Salierkaisers Heinrich IV. und Gemahlin<br />

Friedrich I. Herzog von Schwaben.<br />

Bahn 13 Burgschloss Ramsberg<br />

Erbaut zwischen 1230 - 1260).<br />

Bahn 14 Bußgang nach Canossa<br />

Im Gefolge des Salierkaisers Heinrich IV. befand sich<br />

auch Freidrich I., damals Graf von Schwaben.<br />

Bahn 15 Königsmord 1208 in Bamberg<br />

Philipp Herzog von Schwaben (1177 - 1208),<br />

Deutscher König von 1198 - 1208.<br />

Bahn 16 Rose ohne Dorn<br />

Diese Metapher bezieht sich auf Irene von Byzanz<br />

(1181 - 1208). Sie starb 1208 im gleichen Jahr bei<br />

einer Frühgeburt, wie ihr Gemahl König Philipp.<br />

Bahn 17 Burg Hohenrechberg<br />

Die Burg geht auf die “Herren von Rechberg”<br />

zurück, die 1179 erstmals genannt werden. Sie<br />

gehörten zu den bedeutendsten Ministerialen.<br />

Bahn 18 Kaiserpfalz<br />

Die Könige des Mittelalters hatten keine feste<br />

Residenz. Sie zogen von Kaiserpfalz zu Kaiserpfalz.

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