März - Pfarrei Sankt Dominicus
März - Pfarrei Sankt Dominicus
März - Pfarrei Sankt Dominicus
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
2<br />
Liebe Gemeinde,<br />
das Tischtuch ist ausgebreitet.<br />
Die Tuchfalten markieren ein<br />
Kreuz. Eine weiße Scheibe erinnert<br />
mich an das Hostienbrot,<br />
das wir zur Feier der<br />
Heiligen Messe verwenden.<br />
Der erddunkle Grund wirkt<br />
bedrohlich. Unter der linken<br />
Tischtuchecke scheint ein Feuer zu<br />
wüten und links oben und unten<br />
rechts kriecht eine Schnecke. Für<br />
die Deutung des Motivs ist der<br />
Ps 23 angegeben:<br />
Der Herr ist mein Hirte,<br />
nichts wird mir fehlen.<br />
Er lässt mich lagern<br />
auf grünen Auen und führt mich<br />
zum Ruheplatz am Wasser.<br />
Er stillt mein Verlangen;<br />
er leitet mich auf rechten Pfaden,<br />
treu seinem Namen.<br />
Muss ich auch wandern<br />
in finsterer Schlucht,<br />
ich fürchte kein Unheil; denn du bist bei mir,<br />
dein Stock und dein Stab<br />
geben mir Zuversicht.<br />
Du deckst mir den Tisch<br />
vor den Augen meiner Feinde.<br />
Du salbst mein Haupt mit Öl,<br />
du füllst mir reichlich den Becher.<br />
Lauter Güte und Huld<br />
werden mir folgen mein Leben lang,<br />
und im Haus des Herrn<br />
darf ich wohnen für lange Zeit.<br />
Im Ps 58 findet sich das Wort von<br />
der Schnecke als Bild für die Feinde:<br />
Sie sollen vergehen wie verrinnendes Wasser,<br />
wie Gras, das verwelkt auf dem Weg,<br />
wie die Schnecke,<br />
die sich auflöst in ihrem Schleim;.<br />
Inmitten einer dunklen, Unheil drohenden<br />
Welt voller finsterer<br />
Schluchten und Feinde - so der<br />
Psalmist - geleitet mich der gute<br />
Hirt. Er bereitet mir sogar den Tisch<br />
vor den Augen meiner Feinde.<br />
Die Tischdecke des Titelbildes erinnert<br />
an das Altartuch auf dem wir<br />
die Gaben Brot und Wein während<br />
der Heiligen Messe darbringen. Die<br />
Gabenschale ist gefüllt mit den Gebeten<br />
und Gedanken, die der Gläubige<br />
am Beginn des Gottesdienstes<br />
mit der Brothostie in die Schale legt.<br />
Das Brot wird zum Gebet und<br />
durch die Berührung Gottes im<br />
Wort Jesu: “Das ist mein Leib“,<br />
nimmt Er sich unser an, wird selbst<br />
gegenwärtig und uns so im Brot<br />
Nahrung des Lebens. Im Heiligen<br />
Geist können wir die laibgewordene<br />
Nähe Gottes im Glauben real erfahren<br />
als die tröstliche, stärkende und<br />
liebende Gegenwart Gottes in Jesus<br />
seinem Sohn. Gott selbst engagiert<br />
sich in diesem Mahl. Er bietet sich<br />
selbst als Weg zur Versöhnung an.<br />
In dieser reinen Liebe werden die<br />
Dunkelheiten und Feindschaften<br />
des Lebens aufgelöst und der Tod<br />
besiegt.<br />
In der österlichen Bußzeit sind wir<br />
aufgerufen, unser Leben auf dieses<br />
österliche Geheimnis neu auszurichten.<br />
Dabei wünsche ich Ihnen,<br />
Ihrer Familie und unserer Gemeinde,<br />
dass wir Platz finden am Tisch,<br />
den der Herr uns deckt und zur Gemeinschaft<br />
der Versöhnung ruft.<br />
Herzlich Ihr Pfarrer<br />
Bertram Tippelt