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UNSER VEREIN HILFT CORONA-GRÜSSE AUS DEN KLINIKEN<br />
CORONA-GRÜSSE AUS DEN KLINIKEN UNSER VEREIN HILFT<br />
74<br />
Universitätsklinikum Gießen/Marburg<br />
Von Prof. Dr. Dieter Körholz<br />
Der Verein <strong>Menschen</strong> <strong>für</strong> <strong>Kinder</strong> e. V.<br />
fördert seit 2015 das Studienzentrum<br />
<strong>für</strong> Hodgkin-Lymphome bei<br />
<strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen und das<br />
Spätfolgenregister <strong>für</strong> ehemalige<br />
Patienten mit einem Hodgkin Lymphom<br />
im Kindes- und Jugendalter.<br />
Auch im Jahr <strong>2020</strong> hat <strong>Menschen</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Kinder</strong> unsere Forschungsarbeit mit<br />
20.000 Euro unterstützt. Derzeit<br />
werten wir die Behandlungsdaten<br />
von knapp 5.000 Patientinnen und<br />
Patienten aus unseren letzten beiden<br />
Studiengenerationen aus. Ziel<br />
ist es, auf der Basis dieser Daten die<br />
Therapie <strong>für</strong> die <strong>Kinder</strong> mit einem<br />
Hodgkin Lymphom kontinuierlich<br />
dem persönlichen Rückfallrisiko der<br />
einzelnen Patient*innen anzupassen.<br />
Nur so können sehr hohe Heilungsraten<br />
erzielt werden und gleichzeitig<br />
die Nebenwirkungen und Langzeitfolgen<br />
<strong>für</strong> die einzelnen Patient*innen<br />
vermindert werden.<br />
Universitätsklinikum<br />
Carl Gustav Carus – Dresden<br />
Von Prof. Dr. med. Julia Hauer<br />
Wir haben seit 2019 hier in der <strong>Kinder</strong><br />
onkologie in Dresden die TRIO-<br />
Studie etabliert. Dies ist ein Projekt,<br />
das multizentrisch zwischen den<br />
Standorten Düsseldorf und Dresden<br />
entstanden ist.<br />
Das Ziel dieser Studie ist es, den<br />
genetischen Fingerabdruck von Patienten,<br />
<strong>Kinder</strong>n mit Krebserkrankungen,<br />
darzustellen und zu erkennen,<br />
ob es genetische Veränderungen<br />
gibt, die im direkten Zusammenhang<br />
mit der Krebserkrankung stehen. Wir<br />
möchten mit dieser Untersuchung<br />
Im Rahmen von Laboruntersuchungen<br />
forschen wir nach mögliche<br />
Ursachen der Erkrankung. Wir untersuchen<br />
Faktoren, die ein erhöhtes<br />
Risiko <strong>für</strong> einen Rückfall der Erkrankung<br />
bedingen können. Hierzu gehören<br />
unter anderem Untersuchungen<br />
zur Interaktion des Immunsystems<br />
mit den Tumorzellen und auch<br />
Analysen über die Bedeutung kleiner<br />
Bestandteile der Erbinformation,<br />
die sogenannte microRNA, die den<br />
Stoffwechsel der Tumorzellen und<br />
auch die Wirkungsweise der Chemotherapie<br />
beeinflussen können.<br />
Schließlich sollen durch molekulare<br />
Untersuchungen Ansätze <strong>für</strong> eine<br />
zielgerichtete Therapie gefunden<br />
werden, um die intensive Chemotherapie<br />
in Zukunft schrittweise durch<br />
solche Therapien ersetzen oder<br />
ergänzen zu können.<br />
Das Jahr <strong>2020</strong> war – bedingt durch<br />
die Einschränkungen der Corona-<br />
Pandemie – durch einen deutlichen<br />
Einbruch bei den Spenden <strong>für</strong> die<br />
Forschungsarbeit <strong>für</strong> krebskranke<br />
<strong>Kinder</strong> gekennzeichnet. Daher ist<br />
diese große Spende gerade in diesem<br />
Jahr besonders wichtig, um die<br />
Arbeit kontinuierlich fortführen zu<br />
können.<br />
Wir möchten uns daher auch im<br />
Namen unserer Patientinnen und<br />
Patienten ganz herzlich <strong>für</strong> diese<br />
sehr großzügige Spende bei<br />
<strong>Menschen</strong> <strong>für</strong> <strong>Kinder</strong>n und allen<br />
Spenderinnen und Spender des<br />
Vereins bedanken.<br />
erkennen, ob diese Veränderungen<br />
vorliegen, ob sie von den Eltern<br />
vererbt wurden und ob eventuell<br />
auch gesunde Geschwisterkinder<br />
betroffen sind und ein höheres Risiko<br />
<strong>für</strong> die Tumorerkrankung tragen.<br />
Seit 2019 wird diese Studie von<br />
„<strong>Menschen</strong> <strong>für</strong> <strong>Kinder</strong> e. V.“ großzügig<br />
unterstützt. Wir konnten bisher<br />
über 100 Familien in diese Studie<br />
einschließen, die Teilnahme an der<br />
Studie ist freiwillig.<br />
Wir bieten diese Studie jedem Kind<br />
bzw. jeder Familie mit neudiagnostizierter<br />
Krebserkrankung an. Über<br />
85 % der Patienten und ihrer Familien<br />
willigten in die Teilnahme an der<br />
Studie ein. Dies ist eine sehr hohe<br />
Akzeptanz und zeigt den Bedarf und<br />
den Nutzen <strong>für</strong> die Familien, mehr<br />
über die Entstehung ihrer Krebserkrankung<br />
zu erfahren.<br />
Finden wir bei unseren Patienten<br />
genetische Veränderungen, die im<br />
direkten Zusammenhang mit der<br />
Krebserkrankung stehen, hat das<br />
Kind ein erhöhtes Risiko auch ein<br />
zweites Mal an einer Tumorerkrankung<br />
zu erkranken. Der große Vorteil<br />
der Studie liegt daran, dass man<br />
das Risiko <strong>für</strong> eine Zweiterkrankung<br />
durch adäquate Vorsorgeuntersuchungen<br />
minimieren kann.<br />
In die Studie haben wir seit 2019<br />
über 100 Patienten und ihre Familien<br />
eingeschlossen, davon 26 % Patienten<br />
mit einer Leukämie-Erkrankung,<br />
26 % mit einer Hirntumorerkrankung,<br />
14 % mit Lymphomen und<br />
15 % mit Sarkomen sowie 19 % mit<br />
Tumoren anderer Genese. In ca. 8 %<br />
konnten wir Veränderungen in der<br />
Erbsubstanz identifizieren, die direkt<br />
mit der Tumorerkrankung in Zusammenhang<br />
stehen.<br />
Diese werden aktiv an die Familien<br />
zurückgegeben, dies erfolgt in enger<br />
Kollaboration mit dem Institut <strong>für</strong><br />
Humangenetik. Neben den eindeutig<br />
krankheits verursachenden Varianten<br />
haben wir eine Vielzahl von Varianten,<br />
wir nennen sie Varianten<br />
unklarer Signifikanz, identifiziert.<br />
Diese Veränderungen werden nicht<br />
an die Eltern zurückgegeben, da<br />
noch unsicher ist, ob sie überhaupt<br />
mit der Tumorerkrankung in Zusammenhang<br />
stehen. Diese Ergebnisse<br />
sind jedoch Grundlage <strong>für</strong> viele<br />
Forschungsprojekte, die hoffentlich<br />
zukünftig mehr Einblick in den<br />
Universitätsklinikum in Leipzig<br />
Von Prof. Dr. med. Holger Christiansen<br />
Die Medizin ist heute in der Behandlung<br />
von Krebserkrankungen im<br />
Kindes- und Jugendalter sehr viel<br />
erfolgreicher als noch vor einigen<br />
Jahrzehnten. Während zum Beispiel<br />
der Blutkrebs um 1960 nur selten<br />
heilbar war, sind heute Heilungsraten<br />
bei dieser Erkrankung von 80–90 %<br />
erreichbar. Dennoch ist es noch immer<br />
nicht gelungen, den Krebs bei<br />
allen erkrankten <strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen<br />
zu besiegen. Mehr Einsichten<br />
in die Entstehung und Entwicklung<br />
von Krebs im Kindes- und Jugendalter<br />
kann die Heilungsrate zukünftig<br />
verbessern helfen. Es ist daher unabdingbar,<br />
die Forschung in diesem<br />
Bereich zu fördern. In der <strong>Kinder</strong>onkologie<br />
Leipzig beforschen wir das<br />
Neuroblastom, einer der häufigsten<br />
Tumoren im Kindes alter.<br />
Dank der langjährigen Förderung<br />
durch den Verein „<strong>Menschen</strong> <strong>für</strong> <strong>Kinder</strong><br />
e. V.“ konnten wir neue Erkenntnisse<br />
zur molekularen Biologie<br />
dieses Tumors erarbeiten, die als<br />
Grundlage <strong>für</strong> neue Therapieansätze<br />
dienen. Daher bin ich sehr froh und<br />
dankbar, dass der Verein „<strong>Menschen</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Kinder</strong> e. V.“ sich die Aufgabe gegeben<br />
hat, krebskranken <strong>Kinder</strong>n<br />
und Jugend lichen durch eine Förderung<br />
der <strong>Kinder</strong>krebsforschung zu<br />
helfen. Nur so werden die Voraussetzungen<br />
<strong>für</strong> eine verbesserte Behandlung<br />
in der Zukunft geschaffen.<br />
Ursprung von Krebserkrankungen<br />
im Kindesalter geben.<br />
Zusammengefasst sehen wir eine<br />
hohe Akzeptanz und den großen<br />
Benefit der Eltern und Familien mit<br />
Teilnahme an dieser Studie. Darüber<br />
hinaus generiert diese Studie eine<br />
Vielzahl von Forschungsprojekten,<br />
die es uns hoffentlich in Zukunft<br />
erleichtern werden, Krebserkrankungen<br />
im Kindesalter besser zu<br />
verstehen und Vorsorgeprogramme<br />
zu entwickeln.<br />
Ihr Verein „<strong>Menschen</strong> <strong>für</strong> <strong>Kinder</strong><br />
e. V.“ hat uns großzügig die letzten<br />
2 Jahre mit Spendengeldern <strong>für</strong><br />
Sachmittel, Fortbildungskosten und<br />
Personal unterstützt und da<strong>für</strong><br />
danken wir Ihnen im Namen unserer<br />
<strong>Kinder</strong> und Familien ganz herzlich.<br />
Ich wünsche dem Verein und all<br />
seinen Mitgliedern auch weiterhin<br />
viel Freude im Engagement <strong>für</strong><br />
diese sehr wichtige Aufgabe.<br />
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MfK JAHRESRÜCKBLICK <strong>2020</strong><br />
MfK JAHRESRÜCKBLICK <strong>2020</strong>