27.05.2021 Aufrufe

Zoar Aktuell Ausgabe 06 2021

Informationsbroschüre für Mitarbeiter und Bewohner des Evangelischen Diakoniewerks Zoar mit RBG, der Seniorenresidenz Kirchheimbolanden und der Ökumenischen Sozialstation Brücken

Informationsbroschüre für Mitarbeiter und Bewohner des Evangelischen Diakoniewerks Zoar mit RBG, der Seniorenresidenz Kirchheimbolanden und der Ökumenischen Sozialstation Brücken

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Informationsbroschüre des Evangelischen<br />

Diakoniewerks <strong>Zoar</strong> und der Tochtergesellschaften<br />

RBG, Seniorenresidenz Kirchheimbolanden<br />

und Ökumenische Sozialstation Brücken<br />

<strong>Ausgabe</strong> 6 | <strong>2021</strong><br />

GEGEN CORONA<br />

M IT VO R SIC H T U N D V E R N U N F T<br />

Gottesdienste<br />

Informationen<br />

Nachrichten<br />

Gemeinsam<br />

viel bewegen


INHALT<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

GEISTLICHES WORT 4<br />

AUS AKTUELLEM ANLASS 6<br />

NACHRICHTEN 12<br />

2<br />

<strong>Zoar</strong> aktuell 6 | <strong>2021</strong>


INHALT<br />

NACHRICHTEN IM JUNI<br />

Berufliches Qualifizierungsangebot<br />

Zertifikatsvergabe im Corona bedingt kleinen Kreis an neun<br />

glückliche Absolventen 12<br />

<strong>Zoar</strong>-Bäckerei Rockenhausen<br />

Fruchtig-frische Backwaren in der Rhabarber- und Erdbeersaison 20<br />

„Z – Die Manufaktur“ der <strong>Zoar</strong>-Werkstätten Kaiserslautern<br />

Bewohnte Kunst: „FANTASY“-Nistkästen 23<br />

<strong>Zoar</strong>-Werkstätten Kaiserslautern<br />

Licht! Kamera! Action! – Klappe, die Erste für Michael Schleiermacher 26<br />

Nähzimmer auf dem Inkelthalerhof<br />

Tagesdecke als richtiges Kunstwerk 32<br />

Stationäres Hospiz Nordpfalz<br />

Wiederinbetriebnahme direkt nach Ostern <strong>2021</strong> 34<br />

Kunstgewerbe der <strong>Zoar</strong>-Werkstätten Rockenhausen<br />

Ein Stück Natur während der Arbeitszeit 37<br />

Pfälzisches Diakonie-Zentrum Rockenhausen<br />

Hans Werner Weygand: Herzensgüte und Treue zeichnen ihn aus 40<br />

<strong>Zoar</strong>-Werkstätten Rockenhausen<br />

Spendenaktion: Buchmeister-Projekt 44<br />

<strong>Zoar</strong> aktuell 6 | <strong>2021</strong><br />

3


GEISTLICHES WORT<br />

„Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.“<br />

(Apostelgeschichte 5,29, Monatsspruch Juni <strong>2021</strong>)<br />

Liebe Leserinnen und Leser!<br />

was heißt hier: gehorchen?<br />

Als Kinder mussten wir den Eltern gehorchen. In der Ausbildung<br />

mussten wir dem Meister gehorchen. Im Beruf gehorchen wir den<br />

Vorgesetzten. Außerdem gehorchen wir den staatlichen Behörden<br />

und im Sport dem Schiedsrichter. Überall wird Gehorsam gefordert.<br />

Und nun sollen wir auch noch Gott<br />

gehorchen? Ist das nicht ein bisschen<br />

zu viel Gehorsam und zu wenig<br />

Freiheit?<br />

Manchmal wünschen wir uns einfach<br />

nur Freiheit. Mir fallen da zwei Lieder<br />

ein. Bestimmt kennen Sie die.<br />

Reinhard Mey singt:<br />

„Über den Wolken muss die<br />

Freiheit wohl grenzenlos sein.<br />

Alle Ängste, alle Sorgen,<br />

sagt man, blieben<br />

darunter verborgen.“<br />

4<br />

<strong>Zoar</strong> aktuell 6 | <strong>2021</strong>


GEISTLICHES WORT<br />

Marius Müller-Westernhagen singt:<br />

„Alle, die von Freiheit träumen, sollen‘s feiern nicht versäumen.<br />

Freiheit, Freiheit ist das Einzige, was zählt.“<br />

Freiheit. Wir wünschen uns Freiheit. Absolute Freiheit. Alles dürfen.<br />

Nichts müssen.<br />

Mal ehrlich: Geht das?<br />

Jemand sagte mal: Meine Freiheit endet da, wo die Freiheit meines<br />

Mitmenschen beginnt. Das bedeutet: Ich kann nicht einfach tun, was<br />

ich will. Meinen Mitmenschen muss es auch noch gut gehen dabei.<br />

Unser Monatsspruch verrät uns das Geheimnis wirklicher Freiheit:<br />

Wer Gott gehorcht, der hat Freiheit. Der Kirchenvater Augustin sagte<br />

es so: „Liebe, und dann tue, was Du willst“.<br />

Wer liebt, will nicht eigennützig<br />

sein. Er ist darum wirklich frei.<br />

Er macht gerne Dinge, die<br />

anderen guttun. Es tut ihm<br />

selbst gut. Es ist „Frei-Willig“.<br />

Gott gehorchen, heißt: Den Nächsten lieben. Das macht uns frei<br />

gegenüber Menschen, die das Gegenteil von uns wollen.<br />

Es grüßt Sie herzlich und wünscht Ihnen für den Monat<br />

Juni viel Kraft<br />

Ihr Pfarrer Jochen Walker<br />

<strong>Zoar</strong> aktuell 6 | <strong>2021</strong><br />

5


AUS AKTUELLEM ANLASS<br />

GOTTESDIENSTE IM JUNI<br />

Corona-Pandemie: einzelne Präsenz-Gottesdienste<br />

und digitale Andachten<br />

„Seit Pfingsten finden wieder einzelne Gottesdienste in den<br />

<strong>Zoar</strong>-Altenhilfeeinrichtungen und im Hospiz statt. Die Termine<br />

werden jeweils in den Häusern bekanntgegeben“, informiert<br />

<strong>Zoar</strong>-Pfarrer Jochen Walker. Das ist ein Segen, denn lange Zeit<br />

konnten Corona bedingt überhaupt keine Präsenz-Gottesdienste<br />

und -Andachten durchgeführt werden. „Für die Menschen ist<br />

dieses geistliche Angebot wichtig.“ Gerade in einer so krisenhaften<br />

Zeit wie dieser sei der Glaube an Gott für viele ein<br />

fester Anker.<br />

In den <strong>Zoar</strong>-Altenhilfeeinrichtungen, Wohnanlagen sowie in<br />

der Seniorenresidenz Kirchheimbolanden sind die Impfungen<br />

weitgehend abgeschlossen. Aufgrund des nunmehr erreichten<br />

Impfschutzes ist die Gefahr neuer Hotspots in den Häusern<br />

und Einrichtungen gebannt – zur Erleichterung aller. Trotzdem<br />

gelten alle Corona-Schutzmaßnahmen und Hygienevorschriften<br />

nach wie vor. Es gilt, jegliches Risiko auszuschließen. „In unseren<br />

Gottesdiensten, die wir Schritt für Schritt wiederaufnehmen,<br />

6<br />

<strong>Zoar</strong> aktuell 6 | <strong>2021</strong>


AUS AKTUELLEM ANLASS<br />

werden wir natürlich auch auf die hinter uns liegende Zeit der<br />

Krise bedingt durch Corona eingehen“, so Pfarrer Walker. Dies<br />

helfe beim Aufarbeiten. „Auch das Gebet, das jeder für sich<br />

selbst hält, kann Trost und Stärkung spenden.“<br />

Nach wie vor wird jede Woche „Die kleine Kanzel“ digital verschickt.<br />

Das ist die Andacht zum wöchentlichen Bibelspruch. Bei<br />

Bedarf kann sie in den Wohnbereichen zum Lesen ausgedruckt<br />

oder vorgelesen werden. Zum Anhören sind die Andachten<br />

außerdem im Internet unter „YouTube“ gespeichert. Und für die<br />

Seelsorge steht auch weiterhin das Sorgentelefon von Pfarrer<br />

Jochen Walker unter der Telefonnummer <strong>06</strong>361/452-360 zur<br />

Verfügung. Wie es die Bezeichnung schon sagt, können Sorgen<br />

angesprochen und Lösungen gesucht werden. Wichtig ist das<br />

offene Ohr für den Anrufer.<br />

Bleiben Sie gesund!<br />

Rockenhausen, 26. Mai <strong>2021</strong><br />

<strong>Zoar</strong> aktuell 6 | <strong>2021</strong><br />

7


AUS AKTUELLEM ANLASS<br />

SORGENTELEFON<br />

in der Corona-Zeit<br />

Pfarrer Jochen Walker<br />

<strong>06</strong>361/452-360<br />

✆<br />

Möchten Sie mal mit mir sprechen?<br />

Möchten Sie Ihre Sorgen teilen?<br />

Rufen Sie einfach an.<br />

Wenn besetzt sein sollte: Später nochmal anrufen!<br />

Wenn der Anrufbeantworter angeht: Um Rückruf bitten!<br />

(Bitte nicht vergessen, Ihre Telefonnummer<br />

für meinen Rückruf zu nennen!)<br />

8<br />

<strong>Zoar</strong> aktuell 6 | <strong>2021</strong>


AUS AKTUELLEM ANLASS<br />

Corona-Hilfe am Telefon<br />

Das ist Corona:<br />

Auf der ganzen Welt gibt es ein neues Virus:<br />

Corona-Virus.<br />

Man spricht es aus: Ko-ro-na-wi-rus.<br />

Es liegt jetzt auch schon in verschiedenen<br />

Veränderungen vor. Das heißt: Mutation.<br />

Durch das Virus kann man eine Lungen-Krankheit<br />

bekommen:<br />

Covid-19.<br />

Diese Krankheit überträgt sich von Mensch zu Mensch.<br />

Das geht sehr schnell.<br />

Denn die Krankheit ist sehr ansteckend.<br />

In Deutschland haben schon viele Menschen<br />

diese Krankheit.<br />

Nun gibt es auch eine Impfung dagegen.<br />

Es ist freiwillig.<br />

In Deutschland wurden bislang noch nicht<br />

sehr viele Menschen geimpft.<br />

<strong>Zoar</strong> aktuell 6 | <strong>2021</strong><br />

9


AUS AKTUELLEM ANLASS<br />

Sie haben Fragen zu Corona?<br />

Dann rufen Sie diese Nummer an:<br />

0800 9 600 900<br />

Diese Nummer ist vom<br />

Evangelischen Diakoniewerk <strong>Zoar</strong>.<br />

Hier bekommen Sie Beratung und Hilfe.<br />

• Wenn Sie Angst haben.<br />

• Wenn Sie sich Sorgen machen.<br />

• Wenn Sie allein sind.<br />

Diese Nummer ist für:<br />

• Menschen mit Lern-Schwierigkeiten<br />

• Menschen mit Behinderungen<br />

• Familien-Mitglieder von<br />

Menschen mit Behinderungen<br />

• Betreuerinnen und Betreuer<br />

• Mitarbeiter in Ämtern<br />

10<br />

<strong>Zoar</strong> aktuell 6 | <strong>2021</strong>


AUS AKTUELLEM ANLASS<br />

Sie können dort anrufen.<br />

Bitte sprechen Sie auf den Anrufbeantworter.<br />

Wir melden uns zeitnah zurück.<br />

Der Anruf ist kostenlos.<br />

Sie müssen nichts bezahlen.<br />

Sie können auch eine E-Mail schreiben:<br />

Corona-Hotline@zoar.de<br />

WIR<br />

ZUKUNFT<br />

<strong>Zoar</strong> aktuell 6 | <strong>2021</strong><br />

11


NACHRICHTEN<br />

NACHRICHTEN AUS<br />

DER ZOAR-GEMEINSCHAFT<br />

Zertifikatsvergabe im<br />

Corona bedingt kleinen Kreis an<br />

neun glückliche Absolventen<br />

Berufliches Qualifizierungsangebot<br />

Fachhelfer/in Gebäudeservice (IHK)<br />

und Fachhelfer/in Gartenpflege<br />

und Gebäudeservice (IHK)<br />

Die Tätigkeiten in den Bereichen „Gartenpflege“<br />

und „Gebäudeservice“ sind vielfältig<br />

und zahlreich. Oft sind Maschinen zu bedienen;<br />

Schutzkleidung ist notwendig und Arbeitssicherheit<br />

spielt eine sehr große Rolle. Das ist die Quintessenz<br />

des kürzlich stattgefundenen Lehrgangsabschlusses<br />

mit Zertifikatsvergabe. Teilweise eine<br />

Premiere! Denn das Berufliche Qualifizierungs-<br />

angebot Fachhelfer/in Gartenpflege und Gebäudeservice<br />

(IHK) wurde beim Evangelischen<br />

Diakoniewerk <strong>Zoar</strong> zum ersten Mal angeboten.<br />

Von den sogenannten Praxis-Trainings gibt es,<br />

angedockt an die <strong>Zoar</strong>-Werkstätten Heidesheim<br />

und begleitet von Fachkräften zur Arbeits- und<br />

Berufsförderung, mittlerweile insgesamt sieben.<br />

Keramik-Leuchttürme<br />

aus der Abteilung<br />

„Kunst & Gewerbe“<br />

der <strong>Zoar</strong>-Werkstätten<br />

Heidesheim<br />

12<br />

<strong>Zoar</strong> aktuell 6 | <strong>2021</strong>


NACHRICHTEN<br />

Zertifikate, Blumensträußchen und Keramik-Leuchttürme für die glücklichen<br />

Absolventen. Das Foto zeigt alle Teilnehmer der Abschlussveranstaltung:<br />

(stehend v.l.n.r.) Christian Biffar, Sean Carey, Anthony Grontzki, Horst Seim,<br />

Paul von Denffer, Viktor Wilpert Piel, Maren Mosler, Thomas Kreck-Hövel<br />

und <strong>Zoar</strong>-Direktorin Martina Leib-Herr; (knieend v.l.n.r.) Tim Jüliger,<br />

Christian Veith, Dennis Knickriehm, Thomas Nimz und Colin Weisel.<br />

Dies bietet eine breite Auswahl und lässt viel Raum für die<br />

Förderung individueller Stärken und Interessen bei Menschen<br />

mit Beeinträchtigungen.<br />

Positive Einstellung zur Arbeit<br />

Und so erhielten kürzlich neun erfolgreiche Lehrgangsabsolventen<br />

zum Abschluss ihrer Beruflichen Qualifizierungsmaßnahme „Fachhelfer/in<br />

Gebäudeservice (IHK)“ und „Fachhelfer/in Gartenpflege<br />

und Gebäudeservice (IHK)“ ihre Zertifikate im Café „BUNT“ bei <strong>Zoar</strong><br />

in Heidesheim. Viktor Wilpert Piel, Leiter des Geschäftsfelds Weiterbildung<br />

der IHK für Rheinhessen in Mainz, überreichte die Zertifikate<br />

<strong>Zoar</strong> aktuell 6 | <strong>2021</strong><br />

13


NACHRICHTEN<br />

Maschinenbedienung und Arbeitssicherheit<br />

gehören zusammen: (v.l.n.r.) Sean Carey, Prüfling<br />

Tim Jüliger, Viktor Wilpert Piel und Horst Seim<br />

Praxisaufgaben: (v.l.n.r.)<br />

Viktor Wilpert Piel und<br />

Prüfling Paul von Denffer<br />

Tim Jüliger<br />

Erklärungen am Objekt: (v.l.n.r.)<br />

Viktor Wilpert Piel, Sean Carey,<br />

Horst Seim und Prüfling Christian Biffar<br />

Zur Praxis gehört der Umgang<br />

mit Maschinen: (v.l.n.r.) Prüfling<br />

Dennis Knickriehm, Viktor Wilpert<br />

Piel und Sean Carey<br />

14<br />

<strong>Zoar</strong> aktuell 6 | <strong>2021</strong>


NACHRICHTEN<br />

nach erfolgter Abschlusspräsentation und Fachgesprächen. „Ich bin<br />

mir sicher, dass Sie Ihr erworbenes Wissen in den jeweiligen Betrieben<br />

direkt abspulen und anwenden können“, wandte er sich an die<br />

Absolventen. „Behalten Sie Ihre positive Einstellung zu Ihrer Arbeit<br />

bei.“ Hürden könnten im Leben immer auftauchen, so wie zum<br />

Beispiel die Corona-Pandemie direkt nach Beginn des Zertifikatslehrgangs.<br />

Es gehe dann hauptsächlich um ein lösungsorientiertes<br />

Verhalten und den Mut, sich neuen Herausforderungen zu stellen.<br />

Lobende Worte<br />

Der Lehrgangszeitraum dieser zwei Praxis-Trainings war Corona<br />

bedingt verlängert worden und dauerte mit Theorie und Praxis-<br />

anteilen knapp eineinhalb Jahre. Umso glücklicher waren die<br />

Teilnehmer über den gelungenen Verlauf und den erfolgreichen<br />

Abschluss der Qualifizierungsmaßnahme. Dafür gab es herzliche<br />

Gratulationen und viele lobende<br />

Worte; nicht nur von Viktor Piel,<br />

sondern auch von <strong>Zoar</strong>-Direktorin<br />

Martina Leib-Herr und Thomas<br />

Kreck-Hövel, Regionalleiter Eingliederungshilfe<br />

Rhein-Nahe-Hunsrück.<br />

Auch die Lehrgangsleiter Sean Carey<br />

und Horst Seim sparten nicht mit<br />

Anerkennung und bedankten sich<br />

bei jedem Teilnehmer persönlich.<br />

Folgende Absolventen erhielten<br />

Applaus und lobende Worte für<br />

die Absolventen: Viktor Wilpert Piel<br />

und Martina Leib-Herr<br />

<strong>Zoar</strong> aktuell 6 | <strong>2021</strong><br />

15


NACHRICHTEN<br />

unter Beachtung geltender Corona-Schutzmaßnahmen und Hygienebestimmungen<br />

ihre Zertifikate: Christian Biffar, Anthony Grontzki,<br />

Tim Jüliger, Dennis Knickriehm, Thomas Nimz, Christian Veith, Paul<br />

von Denffer, Colin Weisel und Maren Mosler. „Sie haben viel erreicht“,<br />

lobte <strong>Zoar</strong>-Direktorin Martina Leib-Herr. „Machen Sie weiter so.<br />

Fachkräfte werden immer gebraucht.“ Außerdem würdigte sie<br />

Dennis Knickriehm (rechts)<br />

erhält sein Zertifikat aus den<br />

Händen von Viktor Wilpert Piel<br />

(Mitte), Leiter des Geschäftsfelds<br />

Weiterbildung der IHK für<br />

Rheinhessen. Darüber freuen sich<br />

außerdem Sean Carey (links) und<br />

<strong>Zoar</strong>-Direktorin Martina Leib-Herr.<br />

Als Dank erhielten alle Absolventen Geschenke:<br />

ein Blumensträußchen und einen Keramik-<br />

Leuchtturm. Das Foto zeigt (v.l.n.r.) Sean Carey,<br />

Viktor Wilpert Piel, Martina Leib-Herr,<br />

Thomas Nimz und Anthony Grontzki.<br />

Paul von Denffers (rechts)<br />

großer Moment: die<br />

Zertifikats-und<br />

Geschenkübergabe<br />

nach erfolgreich<br />

absolviertem Abschluss.<br />

16<br />

<strong>Zoar</strong> aktuell 6 | <strong>2021</strong>


NACHRICHTEN<br />

Tim Jüliger erhält sein Zertifikat;<br />

im Hintergrund (v.l.n.r.) Thomas Kreck-Hövel,<br />

Horst Seim und Sean Carey.<br />

Der große Moment:<br />

Christian Biffar (Zweiter<br />

von links) erhält sein<br />

Zertifikat aus den Händen<br />

von Viktor Wilpert Piel<br />

(rechts)<br />

Christian Veith (rechts) nimmt<br />

freudig die Corona konforme Beglückwünschung<br />

durch Lehrgangsleiter<br />

Horst Seim (links) entgegen.<br />

Maren Mosler (rechts) nimmt<br />

ihr Zertifikat entgegen. Das<br />

Foto zeigt außerdem (v.l.n.r.)<br />

Horst Seim, Sean Carey,<br />

Viktor Wilpert Piel und<br />

Martina Leib-Herr.<br />

<strong>Zoar</strong> aktuell 6 | <strong>2021</strong><br />

17


NACHRICHTEN<br />

IHK-Zertifikatslehrgänge:<br />

Praxistrainings mit unterschiedlichen Inhalten<br />

Außer dem Fachhelfer/in Gebäudeservice (IHK) und<br />

Fachhelfer/in Gartenpflege und Gebäudeservice (IHK)<br />

gibt es weitere Qualifizierungsmaßnahmen: Fachhelfer/in in<br />

Sozialeinrichtungen (IHK), Helfer im Fachbereich Service (IHK),<br />

Fachwerker/in für Lagerorganisation (IHK), Fachhelfer/in<br />

Tierpflege (IHK) und Fachhelfer/in Einzelhandel (IHK).<br />

Nach Bestehen der lehrgangsbegleitenden Leistungsnachweise,<br />

einer Abschlusspräsentation sowie einem Fachgespräch<br />

erhalten die Lehrgangsteilnehmer ein bundesweit anerkanntes<br />

Zertifikat der IHK für Rheinhessen. Das berufliche Qualifizierungsangebot<br />

wird in der Regel im Rahmen einer Berufsbildungsmaßnahme<br />

durch die Agentur für Arbeit oder einen<br />

Rentenversicherungsträger finanziert. Wie ist der Verlauf?<br />

Teilnahme am dreimonatigen Eingangsverfahren, das in den<br />

<strong>Zoar</strong>-Werkstätten oder ambulant in einem Kooperationsbetrieb<br />

stattfindet (in dieser Zeit wird entschieden, ob die<br />

Werkstatt der richtige Ort zur Teilhabe am Arbeitsleben ist)<br />

und die Qualifizierung im anschließenden Berufsbildungsbereich;<br />

auch der kann ambulant in einem Kooperationsbetrieb<br />

stattfinden. Die IHK-Zertifikatslehrgänge können<br />

bereits im Berufsbildungsbereich starten, aber auch im<br />

Arbeitsbereich und sind für Externe ebenfalls offen.<br />

18<br />

<strong>Zoar</strong> aktuell 6 | <strong>2021</strong>


NACHRICHTEN<br />

die Konzeptidee und deren Erfolgsgeschichte in der nachfolgenden<br />

Umsetzung.<br />

Fruchtbare Kooperation<br />

Der Berufsbildungs- und Integrationsservice (BIS) an den <strong>Zoar</strong>-<br />

Standorten Heidesheim und Ingelheim plant, gestaltet und organisiert<br />

diese berufliche Qualifizierung in Kooperation mit der Industrie-<br />

und Handelskammer (IHK) für Rheinhessen. Der erste Zertifikatslehrgang<br />

fand 2013/14 statt. Das Gesamtkonzept wurde 2014 mit<br />

dem Weiterbildungspreis des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.<br />

Darauf sind die Initiatoren zu Recht stolz. „Das Lehrgangskonzept,<br />

entstanden und durchgeführt in Kooperation zwischen IHK und<br />

einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung, war eine Pioniertat<br />

und damals deutschlandweit einzigartig“, erinnerte Viktor Wilpert<br />

Piel an die Anfänge. „Für viele Menschen mit Beeinträchtigungen,<br />

die seitdem an den Praxis-Trainings teilnahmen, haben sich die<br />

Chancen auf Zugang zum allgemeinen Arbeitsmarkt deutlich<br />

erhöht“, ergänzte Thomas Kreck-Hövel.<br />

Zum Lehrgangsabschluss erhielten die Absolventen Geschenke:<br />

Blumensträußchen und Keramik-Leuchttürme der Abteilung „Kunst<br />

& Gewerbe“ der <strong>Zoar</strong>-Werkstätten Heidesheim.<br />

Alles Gute für die Zukunft der Absolventen, die wir auf ihrem<br />

weiteren Berufsweg begleiten und in einer Serie in loser Reihenfolge<br />

vorstellen werden. Diese Porträts werden Sie, liebe Leserinnen<br />

und Leser, im <strong>Zoar</strong>-Magazin oder in der „<strong>Zoar</strong> aktuell“ zu lesen<br />

finden können.<br />

Alexandra Koch<br />

<strong>Zoar</strong> aktuell 6 | <strong>2021</strong><br />

19


NACHRICHTEN<br />

<strong>Zoar</strong>-Bäckerei Rockenhausen<br />

Fruchtig-frische Backwaren<br />

in der Rhabarber- und Erdbeersaison<br />

In früheren Zeiten wuchsen in allen<br />

Gärten Rhabarberstöcke; leicht zu<br />

erkennen an den typisch aussehenden,<br />

großen, grünen Blättern und den<br />

roten, knackigen Stängeln. Sorgfältig geschält sind die<br />

Blattstiele nicht holzig und können in den unterschiedlichsten<br />

Varianten zu Kompott, Konfitüre, Kuchen und Saft verarbeitet<br />

werden. „Ältere Menschen kennen den Rhabarber von früher<br />

aus ihren Gärten“, sagt Frank Schläfer, Leitung <strong>Zoar</strong>-Bäckerei. „Da<br />

kommen Erinnerungen hoch, und die sind meist schön, denn da<br />

waren sie noch jung und die Kinder klein.“ Bekanntermaßen gehen<br />

Erinnerungen auch über die Nase und/oder den Gaumen. Und so<br />

macht jedes Stück Rhabarberkuchen nicht nur glücklich, sondern<br />

weckt auch die schönen Erinnerungen an damals.<br />

Erdbeeren und Rhabarber<br />

Die süßen und herzhaften Backwaren der <strong>Zoar</strong>-Bäckerei, deren Mit-<br />

arbeiter für die Wohnanlagen und Einrichtungen des Evangelischen<br />

Diakoniewerks <strong>Zoar</strong> sowie die Seniorenresidenz Kirchheimbolanden<br />

backen, bieten eine breite Vielfalt. Da ist für jeden Geschmack<br />

etwas dabei! Geht es jedoch um Torten, Kuchen und Törtchen<br />

sind Rhabarber und Erdbeeren besonders beliebt. „So wie die<br />

Zwetschgen im Herbst“, lacht Frank Schläfer. Die Früchte bieten<br />

20<br />

<strong>Zoar</strong> aktuell 6 | <strong>2021</strong>


NACHRICHTEN<br />

sich für schmackhafte Kuchen und Torten geradezu an. „Erdbeeren<br />

verarbeiten wir gern zu Sahne-Erdbeertorten“, berichtet der Back-<br />

Chef. „Natürlich machen wir auch belegte Erdbeerböden mit Guss<br />

darüber.“ Und vieles mehr: zum Beispiel Erdbeersahnetörtchen und<br />

Erdbeerfrischkäsesahnetörtchen. „Der Rhabarber mag lieber den<br />

Back-Kreationen mit frischen Früchten auf einen Blick: Erdbeersahnetorte,<br />

Erdbeerteilchen, Rhabarberkuchen mit Eierschecke und Frühlingsschnitten<br />

mit Johannisbeeren und Mandarinen<br />

<strong>Zoar</strong> aktuell 6 | <strong>2021</strong><br />

21


NACHRICHTEN<br />

Rhabarberkuchen mit Eierschecke;<br />

Kuchenfans lieben vor allem die<br />

kontrastreiche Verbindung zwischen<br />

dem säuerlichen Rhabarbergeschmack<br />

und dem süßen Eierguss.<br />

Hefeteig“, erklärt Frank Schläfer. „Ein Biskuitboden würde durchnässen.“<br />

Beim Rhabarberkuchen ist der spezielle gelbe Guss als<br />

Topping sehr beliebt. „Wir nennen es Eierschecke.“ Kuchenfans<br />

lieben vor allem die kontrastreiche Verbindung zwischen dem<br />

säuerlichen Rhabarber und dem süßen Eierguss.<br />

„Den Sommer betonen wir sehr gern mit frischen Früchten“, so<br />

Frank Schläfer. Beim Genießen überzeugt vor allem der Variantenreichtum<br />

der verschiedenen Kuchensorten und Füllungen. „Wir<br />

bekommen regelmäßig positive Rückmeldungen unserer Kunden.“<br />

Die Rhabarber- und Erdbeersaison lokalisiert das Back-Team in die<br />

Monate Mai/Juni. „Davor und danach sind die Früchte unverhältnismäßig<br />

teuer, und wir achten auch wegen der Schmackhaftigkeit<br />

gern auf die entsprechende Saisonalität.“<br />

Alexandra Koch<br />

22<br />

<strong>Zoar</strong> aktuell 6 | <strong>2021</strong>


NACHRICHTEN<br />

„Z – Die Manufaktur“ der <strong>Zoar</strong>-Werkstätten Kaiserslautern<br />

Bewohnte Kunst: „FANTASY“-Nistkästen<br />

Die Mitarbeiter mit und ohne Beeinträchtigung<br />

von „Z – Die Manufaktur“<br />

der <strong>Zoar</strong>-Werkstätten Kaiserslautern<br />

entwickeln und produzieren gemeinsam<br />

Vogelhäuser und Nistkästen. Immer wieder<br />

werden diese modifiziert und neuesten<br />

Erkenntnissen angepasst. Viel Kreativität<br />

und Ideenreichtum werden im Rahmen der<br />

Gestaltung hineingesteckt. Vor circa zwei<br />

Jahren kam dem Team von „Z – Die Manufaktur“<br />

die Idee, einen Nistkasten zu<br />

Bewohnte „FANTASY“-<br />

Nistkästen, entwickelt<br />

und produziert von<br />

„Z – Die Manufaktur“<br />

der <strong>Zoar</strong>-Werkstätten<br />

Kaiserslautern<br />

<strong>Zoar</strong> aktuell 6 | <strong>2021</strong><br />

23


NACHRICHTEN<br />

entwickeln, der sich von allen bisher gesehenen abhebt. So entstand<br />

der „FANTASY“-Nistkasten als Unikat. Jedes Modell wird von den<br />

Mitarbeitern anders bemalt, um dadurch jedem Kunden ein Einzelstück<br />

anbieten zu können.<br />

Ganz nach den Bedürfnissen der Vögel<br />

„FANTASY“ Nistkästen sind nicht nur Dekoration, sondern auch ein<br />

stilvolles Zuhause für unsere einheimischen Vogelarten. Trotz<br />

der außergewöhnlichen Bauart werden alle Richtlinien für die<br />

Aline Chayres (links)<br />

und Tanja Salfemoser<br />

bei der Gestaltung der<br />

„FANTASY“-Nistkästen<br />

24<br />

<strong>Zoar</strong> aktuell 6 | <strong>2021</strong>


NACHRICHTEN<br />

So unterschiedlich können Vogelhäuser sein.<br />

Bedürfnisse der Vögel eingehalten. Besonders wichtig ist die Größe<br />

des Einfluglochs: 28 Millimeter Durchmesser sind gut für Blau- und<br />

Tannenmeisen, 30 Millimeter für Feldsperlinge und 32 Millimeter<br />

für Kohlmeisen, Haussperlinge, Kleiber und Trauerschnäpper. Für<br />

diese Vögel ist ein rundes Loch besser. Uns erreichen Berichte und<br />

Fotografien, die zeigen, dass unsere „FANTASY“-Nistkästen von<br />

verschiedensten einheimischen Vogelarten bewohnt werden. Das<br />

freut uns sehr. Es macht uns stolz, zu wissen, dass die bunten Nistkästen<br />

nicht nur bei unseren Kunden gut ankommen, sondern auch<br />

bei den Vögeln, die darin brüten, beliebt sind.<br />

Die „FANTASY“-Nistkästen sind immer schnell verkauft. Sichern Sie<br />

jetzt Ihr „Unikat“ bei „Z – Die Manufaktur“ in der Eisenbahnstraße 3<br />

in Kaiserslautern.<br />

Andreas Mann-Langen, Mitarbeiter von<br />

„Z – Die Manufaktur“ der <strong>Zoar</strong>-Werkstätten Kaiserslautern<br />

<strong>Zoar</strong> aktuell 6 | <strong>2021</strong><br />

25


NACHRICHTEN<br />

<strong>Zoar</strong>-Werkstätten Kaiserslautern<br />

Licht! Kamera! Action! – Klappe,<br />

die Erste für Michael Schleiermacher<br />

Diese Worte sind Musik in den Ohren von Michael Schleiermacher:<br />

„Spot an, Ton ab, Kamera läuft“. Die Bewerbung für Aufnahmen<br />

für Film und Fernsehen und die Teilnahme an Castings sind für<br />

Michael Schleiermacher zum wichtigsten Hobby geworden. Der<br />

Film-Dreh ist seine Passion. „Seit 2017 bin ich in diesem Bereich so<br />

richtig aktiv geworden“, berichtet er. „Das, was in meinem Gesundheitszustand<br />

möglich ist, mache ich.“<br />

Der 51-Jährige arbeitet seit drei Jahren in den <strong>Zoar</strong>-Werkstätten<br />

Kaiserslautern; nach rund zwei Jahren im Berufsbildungsbereich ist<br />

er in die Montage-Arbeitsgruppe gewechselt. Das Arbeiten dort<br />

macht ihm großen Spaß; trotzdem sucht er immer wieder auch neue<br />

Herausforderungen, und so interessiert er sich sehr für die Tätigkeit<br />

26<br />

<strong>Zoar</strong> aktuell 6 | <strong>2021</strong>


NACHRICHTEN<br />

im Laden „Z – Die Manufaktur“, wo er gern samstags im Verkauf<br />

arbeiten möchte. Er freut sich bereits darauf, wenn die Corona<br />

bedingten Einschränkungen nicht mehr notwendig sind und der<br />

Laden in der Eisenbahnstraße 3 in Kaiserslautern wieder öffnen<br />

kann. Michael Schleiermacher hat multiple Beeinträchtigungen,<br />

unter anderem eine 70-prozentige Gehbehinderung. „Bei meinem<br />

vorherigen Arbeitgeber hatte ich vor sechs Jahren einen Arbeitsunfall.“<br />

Seitdem hat sich die körperliche Einschränkung verstärkt.<br />

Set-Karten mit professionellen Fotos<br />

Michael Schleiermacher arbeitet nicht nur in Kaiserslautern, sondern<br />

wohnt auch dort; und zwar auf dem „Betze“. Das Fritz-Walter-Stadion<br />

ist nur 10 Minuten entfernt. Michael Schleiermacher liebt seinen<br />

Hund „Chipsy“, einen Parson Russell Terrier, der schon als Welpe zu<br />

Michael Schleiermacher<br />

hat circa zwölf Set-Karten<br />

mit professionellen Fotos bei<br />

verschiedenen Agenturen.<br />

Die wiederum speisen<br />

einen Bewerber-Pool und<br />

schicken Vorschläge an die<br />

Produktionsfirmen.<br />

<strong>Zoar</strong> aktuell 6 | <strong>2021</strong><br />

27


NACHRICHTEN<br />

ihm kam. „Chipsy sorgt dafür, dass ich regelmäßig an die frische Luft<br />

komme“, lacht er. Denn das Gassi-Gehen ist natürlich unverzichtbar.<br />

Michael Schleiermacher lebt selbstständig und eigenverantwortlich.<br />

Putzen und Einkaufen macht er selbst.<br />

Um in dieser Branche „mitzumischen“, bedarf es qualitativ hochwertiger<br />

Set-Karten mit professionellen Fotos. Michael Schleiermacher<br />

hat sogar circa zwölf Set-Karten, und das bei verschiedenen Agenturen,<br />

die wiederum einen Bewerber-Pool speisen und Vorschläge<br />

daraus an die Produktionsfirmen schicken. Eins der Fotos, die immer<br />

aktuell sein müssen, zeigt ihn mit seinem geliebten Hund „Chipsy“.<br />

Am liebsten würde er mal eine Filmrolle übernehmen, bei der sein<br />

Haustier ebenfalls eingebunden wäre. Ansonsten passt ein guter<br />

Kumpel von ihm auf „Chipsy“ auf, wenn Michael Schleiermacher<br />

zum Dreh ist. „Das kann schon mal so rund alle acht Wochen vorkommen.<br />

Wobei Corona leider alles ausgebremst hat.“ Wichtig ist<br />

es ihm, zu betonen, dass seine Arbeit bei <strong>Zoar</strong> immer Vorrang hat.<br />

„Wenn ich ein Drehangebot bekomme, kläre ich zuerst ab, ob ich in<br />

den Werkstätten Urlaub bekomme oder nicht.“<br />

Abwechslung zum Alltag<br />

Nicole Merz vom Begleitenden Dienst der <strong>Zoar</strong>-Werkstätten Kaiserslautern<br />

ist, wie viele andere Kollegen auch, begeistert von dem, was<br />

Michael Schleiermacher macht – von seinem Einsatz, um in Filmen<br />

und Serien Sekundenbruchteile zu sehen zu sein. „Oft drücken wir<br />

die Daumen und fiebern mit, wenn wir wissen, dass er Bewerbungen<br />

für Castings abgegeben hat“, berichtet Nicole Merz. „Und da wir<br />

Autogrammjäger sind, hoffen wir immer darauf, dass er Autogramm-<br />

karten von bekannten Serienschauspielern mitbringt.“ Mitgespielt<br />

28<br />

<strong>Zoar</strong> aktuell 6 | <strong>2021</strong>


NACHRICHTEN<br />

Mitgespielt hat Michael Schleiermacher<br />

schon in der ZDF-Serie „Der Staatsanwalt“;<br />

und zwar in der Rolle als Patient. Hier sieht<br />

man ihn in einer Drehpause.<br />

hat Michael Schleiermacher schon in „Der Staatsanwalt“ (und zwar<br />

einen Patienten) und in „Ein Fall für zwei“, außerdem ist er gebucht<br />

für „Auf Streife – Die Spezialisten“; dieser Dreh hat sich jedoch<br />

wegen Corona verschoben. Für „Mord mit Aussicht“ sind die<br />

Casting-Unterlagen bereits verschickt, und Michael Schleiermacher<br />

wartet nun darauf, dass er hoffentlich gebucht wird. „Ich muss<br />

zugeben“, so der Hobby-Schauspieler, „ich habe Blut geleckt“.<br />

„Für mich ist das eine willkommene Abwechslung zum Alltag“,<br />

berichtet er weiter. „Ich freue mich, in unterschiedliche Rollen zu<br />

schlüpfen und kann dabei alles andere vergessen und abschalten.“<br />

Außerdem sei es toll, immer wieder mal neue Leute kennenzulernen.<br />

„Durch das Hobby habe ich mir einen neuen Freundeskreis aufgebaut.<br />

<strong>Zoar</strong> aktuell 6 | <strong>2021</strong><br />

29


NACHRICHTEN<br />

Für das Format „Auf Streife – Die<br />

Spezialisten“ ist Michael Schleiermacher<br />

fest gebucht. Dieser Dreh wurde jedoch<br />

wegen Corona verschoben.<br />

Wir kommen von überallher und<br />

treffen uns regelmäßig beim Dreh<br />

oder privat.“ Am Anfang sei er am<br />

Film-Set aufgeregt gewesen. Das<br />

habe sich jedoch mit zunehmender<br />

Erfahrung gelegt. „99 Prozent der<br />

Zeit am Set muss gewartet werden“, erzählt er. „Trotzdem muss man<br />

immer konzentriert und auf alles vorbereitet sein.“ Wenn dann zum<br />

Schluss circa ein bis zwei Minuten Filmdauer, in der man zu sehen<br />

ist, herauskommen, ist das schon ein großer Erfolg. „Wir bekommen<br />

Bescheid, wenn die Filme und Serienfolgen ausgestrahlt werden.“<br />

Weiter erklärt er fachmännisch: Es gibt Komparsen, Statisten,<br />

Kleindarsteller und Darsteller. Er selbst war schon Statist, aber<br />

auch Kleindarsteller.<br />

Michael Schleiermachers Idol: J.R. aus „Dallas“<br />

Die Corona-Pandemie hat auch am Filmset einiges verändert. Die<br />

Anzahl der Menschen am Set wurde stark reduziert; Schnelltests<br />

sind selbstverständlich und Abstandsregeln müssen eingehalten<br />

30<br />

<strong>Zoar</strong> aktuell 6 | <strong>2021</strong>


NACHRICHTEN<br />

werden. Bei seinem hobbymäßigen Einsatz kommt es Michael<br />

Schleiermacher mehr auf das Erlebnis als auf das Honorar, das im<br />

Vergleich zum Zeitaufwand bescheiden ist, an. Durchschnittlich eine<br />

Stunde Zeit nimmt sich Michael Schleiermacher jeden Tag für sein<br />

Hobby. Da müssen Set-Karten aktualisiert und neue Fotos gemacht<br />

werden; es werden immer wieder Bewerbungen geschrieben und<br />

verschickt sowie Online-Castings (wegen Corona) terminiert und<br />

wahrgenommen. Michael Schleiermachers Idol und großes, schauspielerisches<br />

Vorbild ist J.R., bekannt aus der US-Serie „Dallas“, die<br />

vor allen Dingen in den 80er-Jahren weltberühmt war. Das Angebot,<br />

im September bei einer Serie mitzuspielen, wo er den bösen Charakter<br />

mimen kann, gefällt ihm ungemein. „Da kann man mal alles rauslassen,<br />

was sich durch Frust in einem angestaut hat“, lacht er und ist<br />

mit sich und seinem Leben zufrieden.<br />

Es tut gut, gebraucht zu werden<br />

Auch ein guter Freund von ihm hat nun an diesem Hobby Freude<br />

gefunden. „Da habe ich ihn gleich mal unter meine Fittiche<br />

genommen“, so Michael Schleiermacher. „Am Anfang macht man<br />

noch viele Fehler. Auch ich habe Lehrgeld bezahlt, aber das kann ja<br />

nun bei ihm vermieden werden.“ Michael Schleiermacher mag es,<br />

gebraucht zu werden. „Ich lasse mich nicht hängen“, außerdem<br />

mache es ihn froh zu sehen, was trotz seiner Schwerbehinderung<br />

alles möglich ist. „Wenn ich am Film-Set bin, kann ich meine Krankheit<br />

für einen Moment vergessen.“ Und daher weiß er eins ganz<br />

sicher: Solange seine Gesundheit stabil ist und er sich fit genug<br />

fühlt, wird er sich immer wieder bewerben, um beim Drehen vor<br />

der Kamera dabei zu sein.<br />

Alexandra Koch<br />

<strong>Zoar</strong> aktuell 6 | <strong>2021</strong><br />

31


NACHRICHTEN<br />

Zentrale Wäscheversorgung: Nähzimmer auf dem Inkelthalerhof<br />

Tagesdecke als richtiges Kunstwerk<br />

Das Team des Nähzimmers auf<br />

dem Inkelthalerhof in Rockenhausen<br />

hatte einen interessanten<br />

Auftraggeberin Monika Beyer<br />

(Mitte) und Künstlerinnen aus<br />

<strong>Zoar</strong>-Nähzimmer (v.l.n.r.)<br />

Christa Theis, Lilli Geier,<br />

Monika Schwarz, Svenja Ludebühl<br />

Arbeitsauftrag erhalten, in den viel Kreativität gesteckt wurde.<br />

Der Arbeitsauftrag kam von Monika Beyer aus Heidesheim,<br />

2. Vorsitzende des Fördervereins <strong>Zoar</strong>. Ihr schwebte schon lange<br />

vor, aus verschiedenen Stoffen, die sie zuhause hatte, etwas<br />

Besonderes nähen zu lassen. Dabei war ihr klar, dass das etwas<br />

Größeres werden würde. Die Idee für eine Tagesdecke verstärkte<br />

sich immer mehr. „Und so habe ich eine Sammlung verschiedenster<br />

gemusterter Stoffe in den Farben lila-braun im Nähzimmer<br />

in Rockenhausen abgegeben. Ich habe mir eine Art<br />

Quilt gewünscht und Streifenart vorgeschlagen. Alles andere<br />

32<br />

<strong>Zoar</strong> aktuell 6 | <strong>2021</strong>


NACHRICHTEN<br />

Übergabe des Geschenkes, ein Plakat<br />

der Tagesdecke, zur Erinnerung<br />

habe ich den Mitarbeiterinnen<br />

des Nähzimmers überlassen. Sie<br />

waren zwar etwas verwundert<br />

darüber, aber auch sehr motiviert“,<br />

erzählte Monika Beyer.<br />

„Diese große Tagesdecke ist<br />

einfach eine tolle Erinnerung,<br />

weil sie zum Teil aus meinen<br />

alten Kleidungsstücken besteht.“<br />

Toll geleistete Arbeit<br />

Für die Mitarbeiterinnen des Nähzimmers war das ein interessanter<br />

Auftrag, der viel Kreativität und Sorgfalt erforderte. „Wir<br />

freuen uns immer auf neue und interessante Aufträge“, so<br />

Christa Theis, Mitarbeiterin des Nähzimmers. Bei der praktischen<br />

Ausführung ist jede Kleinigkeit gut durchdacht. „Zu Recht waren<br />

alle sehr stolz auf ihre Arbeit und ich war glücklich über meine<br />

neue Tagesdecke, die ein wunderschönes Erinnerungsstück ist“,<br />

fasste es Monika Beyer zusammen. Sie ist so begeistert von der<br />

bunten Tagesdecke, dass sie sie schon vielen Freunden und<br />

Bekannten gezeigt hat. Fotos sind ja heutzutage schnell verschickt.<br />

„Das Ergebnis ist einfach genial.“ Daher empfiehlt Monika<br />

Beyer das <strong>Zoar</strong>-Nähzimmer gerne weiter. Als kleines Dankeschön<br />

an die Nähzimmer-Mitarbeiterinnen hat sie ein Foto der Tages-<br />

decke als Plakat ausgedruckt und dort überreicht. „So können die<br />

Mitarbeiterinnen das Plakat an der Wand aufhängen und sich<br />

immer an die toll geleistete Arbeit zurückerinnern.“<br />

Diana Aglamova<br />

<strong>Zoar</strong> aktuell 6 | <strong>2021</strong><br />

33


NACHRICHTEN<br />

Stationäres Hospiz Nordpfalz<br />

Wiederinbetriebnahme<br />

direkt nach Ostern <strong>2021</strong><br />

Mit der Wiederinbetriebnahme waren auch gleich vier Aufnahmen<br />

von Gästen verbunden; weitere vier Aufnahmen folgten<br />

Mitte April, „sodass unser Hospiz bereits am 16. April wieder voll<br />

belegt war“, berichtete Hospizleiterin Birgit Edinger. Somit hat die<br />

Schließung, die aufgrund eines Wasserschadens erfolgen musste,<br />

nur knapp drei Monate gedauert. „Kurz vor der Wiedereröffnung<br />

hatten wir eine Mitarbeiterversammlung, um Infos auszutauschen<br />

und Organisatorisches zu besprechen. Dieser Austausch war gut.<br />

Keiner wurde allein gelassen.“ In diesem Rahmen wurde zum<br />

Beispiel auch die Aktion „Frühjahrsputz“ besprochen, die in einem<br />

großen RHEINPFALZ-Bericht mit der Überschrift „Das Leben kehrt<br />

zurück“ Erwähnung fand. Normalität ist nun wieder eingekehrt.<br />

„Alles ist 1:1 so wie es vorher war“, sagte Hospizleiterin Birgit Edinger.<br />

34<br />

<strong>Zoar</strong> aktuell 6 | <strong>2021</strong>


NACHRICHTEN<br />

Umfassende Sanierung<br />

Im Januar war den Hospizmitarbeitern aufgefallen, dass etwas nicht<br />

stimmte im Gebäude. Putz bröckelte von der Wand eines der Gästezimmer.<br />

Bei genauerer Begutachtung stellte man fest, dass noch<br />

weitere Räume im Erdgeschoss vom Wasserschaden betroffen<br />

waren. Eine umfassende Sanierung war unumgänglich. Bäder/WCs<br />

mussten zurückgebaut, Bodenbeläge ausgetauscht, Wände frei-<br />

gelegt, getrocknet und saniert werden. Drei bauausführende Firmen<br />

waren (fast) parallel und unter zeitlichem Hochdruck am Werk:<br />

Trockenbau, Sanitär- und Fliesenarbeiten. Koordiniert wurden die<br />

Arbeiten von den <strong>Zoar</strong> – Zentralen Diensten, allen voran Denis Bäcker,<br />

Leitung Infrastruktur.<br />

Die Mehrzahl der 21 Hospizmitarbeiter (18 Fachkräfte, 2 Hauswirtschaftskräfte<br />

und eine individualpsychologische Beraterin) war<br />

während der „Zwangspause“ anderweitig eingesetzt, zum Beispiel<br />

in der Seniorenresidenz Kirchheimbolanden, in der Sozialstation<br />

Brücken und im Bodelschwinghhaus 1. „Nun sind alle wieder auf<br />

ihren angestammten Arbeitsplätzen zurück, und wir starten als<br />

Team neu durch“, so Birgit Edinger, die von Silke Schmidt vertreten<br />

wird. Während der ganzen Zeit wurde die Supervision für die Hospizmitarbeiter<br />

in einem Nachbargebäude gruppenweise weiterangeboten.<br />

Das sei wichtig gewesen, so die Hospizleitung, denn möglicher<br />

Kummer wurde so aufgefangen, und der Kontakt riss nicht ab.<br />

Neustart ist geglückt<br />

In der Zeit der Schließung des Hospizes kam Birgit Edinger ihr<br />

ausgebautes Netzwerk zugute. Andere Hospize in der Umgegend<br />

(zum Beispiel in Landstuhl, Bad Kreuznach und Bad Dürkheim)<br />

<strong>Zoar</strong> aktuell 6 | <strong>2021</strong><br />

35


NACHRICHTEN<br />

hatten von ihr Information<br />

erhalten, sodass der ein<br />

oder andere Gast dort<br />

aufgenommen werden<br />

konnte. Auch Krankenhäuser,<br />

Pflegeheime,<br />

Sozialdienste und<br />

ambulante Hospizdienste<br />

waren unterrichtet<br />

worden. „Uns war es wichtig, während des gesamten Verlaufs<br />

transparent zu sein“, berichtete Hospizleiterin Edinger. „Zu jedem<br />

Zeitpunkt haben wir die entsprechenden Stellen im Informationsfluss<br />

mitgenommen, damit immer jeder Bescheid wusste.“ Nach der<br />

Wiedereröffnung war der Kontakt mit den anderen Hospizen in<br />

umgekehrter Form von Bedeutung, „denn Gäste, die dort aufgrund<br />

einer Vollauslastung nicht aufgenommen werden können, finden<br />

dann im besten Fall ein Zimmer bei uns“. Das Team des Stationären<br />

Hospizes Nordpfalz ist voller Energie und wieder mit hoher Motivation<br />

beim Tagwerk im Einsatz. Der Neustart ist geglückt. Alle sind<br />

froh, dass die „Chaos-Tage“ vorüber sind.<br />

95 Prozent des vereinbarten Tagessatzes im Hospiz werden von den<br />

Kranken- und Pflegekassen getragen. 5 Prozent der Investitionskosten<br />

für den Bau müssen über Spenden generiert werden. Dies betrifft<br />

auch den Tagessatz (ebenfalls 5 Prozent) bei laufendem Betrieb und<br />

muss jährlich durch Spendenerlöse gedeckt werden. Ein privater<br />

Eigenanteil der schwerkranken Menschen, die stationär aufgenommen<br />

werden, entfällt.<br />

Alexandra Koch<br />

36<br />

<strong>Zoar</strong> aktuell 6 | <strong>2021</strong>


NACHRICHTEN<br />

Kunstgewerbe der <strong>Zoar</strong>-Werkstätten Rockenhausen<br />

Ein Stück Natur während der Arbeitszeit<br />

Das Gartenprojekt im Bereich<br />

des Kunstgewerbes der<br />

<strong>Zoar</strong>-Werkstätten Rockenhausen auf<br />

dem Inkelthalerhof ging 2019 an<br />

den Start. Selbstgebaute Hochbeete<br />

wurden mit Gemüse und Obst<br />

bepflanzt, das die Mitarbeiter<br />

mit Beeinträchtigung gemeinsam<br />

mit Projektleiterin<br />

Regina Schappert-Neu<br />

ausgewählt hatten.<br />

Dabei hat man sich<br />

bewusst für Sorten<br />

entschieden, die auch<br />

als gesunde Zwischenmahlzeit<br />

dienen.<br />

„Dazu zählen dieses<br />

Jahr Erdbeeren,<br />

Tomaten, Zucchini<br />

und verschiedene Kräuter“, berichtet Jutta Theis. Auf diese Weise<br />

sollen lebensnahe Kenntnisse über den Anbau der Pflanzen und die<br />

verschiedenen Verarbeitungsmöglichkeiten, mit denen die Ernte<br />

haltbar gemacht werden kann, vermittelt werden. Gemeinsames<br />

Brotbacken und das Einkochen von Marmelade müssen dieses Jahr<br />

allerdings aufgrund der aktuellen Corona-Situation ausfallen.<br />

Petra Levermann füllt<br />

die Vogeltränke.<br />

Diese schönen<br />

Sukkulenten sollen auf<br />

dem Rockenhausener<br />

Gartenmarkt<br />

verkauft werden.<br />

<strong>Zoar</strong> aktuell 6 | <strong>2021</strong><br />

37


NACHRICHTEN<br />

Ein Arbeitsplatz im Grünen<br />

Durch die Arbeit von Regina Schappert-Neu und ihrem Team ist es<br />

gelungen, den Mitarbeitern mit Beeinträchtigung bei gutem Wetter<br />

einen zusätzlichen Arbeitsplatz im Freien zu schaffen. Dafür wurde<br />

die Terrasse schön hergerichtet und mit Gartenmöbeln ausgestattet.<br />

Damit sich auch Tiere willkommen fühlen, dürfen unter anderem ein<br />

selbstgetöpfertes Insektenhotel und<br />

Vogelhäuschen nicht fehlen. Das ist<br />

schön, denn so gibt es immer etwas<br />

zu beobachten.<br />

Auch die Vögel haben hinter dem<br />

Kunstgewerbe auf dem<br />

Inkelthalerhof ihren Rückzugsort.<br />

Kräuterkübel mit<br />

getöpferter Deko<br />

38<br />

<strong>Zoar</strong> aktuell 6 | <strong>2021</strong>


NACHRICHTEN<br />

Erste Erdbeerpflanzen blühen; auf diese<br />

Ernte freuen sich alle Mitarbeiter!<br />

Die Pflege der Außenanlage wird<br />

unter den Mitarbeitern aufgeteilt<br />

und so können diejenigen, die<br />

einen stärkeren Bewegungsdrang<br />

verspüren, ihre Energie durch<br />

Gartenarbeit loswerden.<br />

Hier wachsen bald Tomaten,<br />

Zucchini und Co.<br />

<strong>Zoar</strong> aktuell 6 | <strong>2021</strong><br />

Eine grüne Ruhe-Oase<br />

In Zukunft soll auf dem Rasenstück<br />

hinter dem Kunstgewerbe<br />

auf dem Inkelthalerhof ein Ort der<br />

Ruhe für die Mitarbeitenden<br />

gestaltet werden. Neben Blumenbeeten<br />

wird es dort eine Sitzgelegenheit<br />

für diejenigen geben, die<br />

zwischendurch mal einen Moment<br />

der Ruhe und Entspannung benötigen.<br />

Weitere Ideen sind schon in<br />

Planung, denn „ein Gartenprojekt<br />

ist nie abgeschlossen“ lacht<br />

Jutta Theis.<br />

Elena Wilke,<br />

Auszubildende Kauffrau<br />

für Büromanagement<br />

39


NACHRICHTEN<br />

Pfälzisches Diakonie-Zentrum Rockenhausen<br />

Hans Werner Weygand:<br />

Herzensgüte und Treue zeichnen ihn aus<br />

Hans Werner Weygand kam in den 1960er Jahren zum<br />

Evangelischen Diakoniewerk <strong>Zoar</strong> auf den Inkelthalerhof in<br />

Rockenhausen. Gebürtig stammt er aus der Nähe von Klingenmünster<br />

und wurde dort als elftes Kind einer Großfamilie geboren; im Wonne-<br />

monat Mai, nämlich am 05.05.1949. Somit wurde er vor Kurzem<br />

Eine Foto-Collage mit vielen<br />

schönen Erinnerungen an unvergessliche Momente<br />

40<br />

<strong>Zoar</strong> aktuell 6 | <strong>2021</strong>


NACHRICHTEN<br />

72 Jahre alt. Jahrzehntelang arbeitete Hans Werner Weygand im<br />

Bereich der Landwirtschaft und Landpflege am <strong>Zoar</strong>-Standort<br />

Rockenhausen. In dieser Tätigkeit ging er auf. Das bestätigen sein<br />

ehemaliger Arbeitskollege Rüdiger Schlemmer und dessen Frau<br />

Monika Schlemmer sowie Helen Eckhardt, Leitung Wohnen Rockenhausen.<br />

„Herr Weygand ist ein<br />

Musterbeispiel an Hilfsbereitschaft,<br />

Güte, Zuverlässigkeit<br />

und Arbeitsmoral“, beschreibt<br />

ihn Helen Eckhardt. „Er mag<br />

kauzig aussehen, hat aber einen<br />

herzensguten Kern.“<br />

Gutsverwalter Weygand<br />

und Lehrling Schlemmer<br />

Früher waren die <strong>Zoar</strong>-Ställe<br />

gefüllt mit 500 Mastschweinen.<br />

Und auf den Weiden standen<br />

rund dreißig Ammenkühe, die<br />

Hans Werner Weygand (rechts) und sein<br />

„Lehrling“ Rüdiger Schlemmer beim Heu<br />

Wenden im Sommer 2016.<br />

Kälbchen aufgezogen haben. Außerdem gab es Hasen, die gefüttert<br />

und deren Ställe saubergemacht werden mussten. Es gab immer<br />

viel zu tun; an jedem Tag und zu jeder Jahreszeit. Im Sommer die<br />

Pflege der Flächen; im Winter der Winterdienst. Die rund 120 Hektar<br />

Grün- und Ackerflächen auf dem Berg über Rockenhausen mussten<br />

gepflegt und bewirtschaftet werden. Heute noch; mit dem Unterschied,<br />

dass es keine Tiere mehr gibt. Hans Werner Weygand<br />

bezeichnet sich selbst gerne als „Gutsverwalter“ und seinen liebsten<br />

Arbeitskollegen Rüdiger Schlemmer, gelernter Landmaschinen-<br />

mechaniker, als seinen Lehrling. Beim Telefonieren klang das oft so:<br />

<strong>Zoar</strong> aktuell 6 | <strong>2021</strong><br />

41


NACHRICHTEN<br />

„Ja, hier Gutsverwalter Weygand; mein Lehrling ist draußen“. Oft und<br />

gern wurde und wird darüber gelacht. Es ist eine schöne Anekdote.<br />

Das Erlebnis mit Kuh „Lotte“<br />

Dank Moped oder Motorroller sorgte die individuelle Mobilität<br />

dafür, dass Hans Werner Weygand viel herumkam. Er liebt den<br />

Kontakt zu Menschen und ist gern im Austausch. Durch seine<br />

Hilfsbereitschaft sind viele Freundschaften<br />

entstanden. Überall kennt man Hans<br />

Werner Weygand. Arbeit an der frischen<br />

Luft und mit Tieren – das liegt ihm.<br />

Lebensfroh, ausgeglichen und genügsam,<br />

so ist sein Wesen; dazu eine Brise Keckheit<br />

und ganz viel Humor. „Auf jeden Fall<br />

immer nach vorne schauen“, so ist seine<br />

Devise. Nie den Mut und die Zuversicht<br />

verlieren. Im vergangenen Sommer gab es<br />

einen schönen Höhepunkt in Hans<br />

Werner Weygands Leben. Kuh „Lotte“<br />

kam mit ihrer neuen Besitzerin Immobilienfachwirtin<br />

Carolyne Susanne Kasper<br />

aus Kirchheim an der Weinstraße durch<br />

einen glücklichen Zufall auf den<br />

Inkelthalerhof. Darüber berichteten<br />

wir unter dem Titel „Eine gelungene<br />

Rettungsaktion unter der Mithilfe Vieler“<br />

in der <strong>Zoar</strong> aktuell, Oktober 2020.<br />

Zusammen mit anderen kümmerte sich<br />

Hans Werner Weygand rührend um das<br />

Sommer 2020: Kuh „Lotte“<br />

stand im Mittelpunkt. Sie wurde<br />

unter anderem gepflegt von<br />

Hans Werner Weygand und<br />

Carolyne Susanne Kasper. Alle<br />

freuten sich damals über Lottes<br />

glückliches Schicksal und ihren<br />

Neuanfang auf einem schönen<br />

Gnadenhof in der Pfalz.<br />

42<br />

<strong>Zoar</strong> aktuell 6 | <strong>2021</strong>


NACHRICHTEN<br />

geschwächte Tier, das lange transportunfähig<br />

war. Auf dem Inkelthalerhof<br />

fand Kuh „Lotte“ damals ein neues,<br />

vorübergehendes Zuhause. Das machte<br />

nicht nur Besitzerin Carolyne Susanne Kasper<br />

glücklich, sondern auch Hans Werner<br />

Weygand. „Ich bin noch immer voller<br />

Rührung und Dankbarkeit, wenn ich bedenke,<br />

wie schnell, unbürokratisch und selbstlos<br />

mir hier bei <strong>Zoar</strong> geholfen wurde. Das ist<br />

längst nicht selbstverständlich“, sagte<br />

Carolyne Susanne Kasper beim Abschied<br />

zu ihren neu gefundenen Freunden. Sie und<br />

der heute 72-Jährige haben noch immer<br />

Kontakt; vor allem jetzt, da bei Hans Werner Weygand eine schwere,<br />

unheilbare Krankheit diagnostiziert wurde.<br />

Alles Gute zum Geburtstag! Hans Werner<br />

Weygand bekam im Hospiz Besuch von<br />

Helen Eckhardt. Sie hatte ihm ein Blümchen<br />

mitgebracht.<br />

Seinen kürzlich stattgefundenen Geburtstag feierte er im Stationären<br />

Hospiz Nordpfalz in Rockenhausen. Enge Freunde und Wegbegleiter<br />

waren da und ließen ihn hochleben. Das größte Geschenk für ihn<br />

war der Besuch seines Lieblingshundes „Cookie“. Hans Werner<br />

Weygand vergoss ein Tränchen der Rührung und blieb ansonsten<br />

seinem Wesen treu: Blick nach vorne, sorglos-lustig, Gott vertrauend<br />

und optimistisch.<br />

Alexandra Koch<br />

<strong>Zoar</strong> aktuell 6 | <strong>2021</strong><br />

43


NACHRICHTEN<br />

<strong>Zoar</strong>-Werkstätten Rockenhausen<br />

Spendenaktion: Buchmeister-Projekt<br />

In den <strong>Zoar</strong>-Werkstätten Rockenhausen läuft eine tolle Spendenaktion.<br />

Im Rahmen dieser Aktion können Sie Ihre „ausgelesenen“<br />

Bücher spenden. Die von Ihnen gelesenen Bücher sollen in einem<br />

guten Zustand sein. Die Buchspenden nehmen dann am Buchmeister-<br />

Projekt teil. Das Buchmeister-Projekt ist ein Online-Wiederverkauf<br />

von gebrauchten Büchern, der in den <strong>Zoar</strong>-Werkstätten Rockenhausen<br />

als Arbeitsbereich neu eingerichtet wurde. Gern angenommen<br />

werden Bücher aller Art, allerdings keine CDs und DVDs.<br />

Die Bücher können an mehreren <strong>Zoar</strong>-Standorten abgeben werden.<br />

Die Abgabestellen sind an jedem <strong>Zoar</strong>-Standort ausgeschildet.<br />

In Kaiserslautern können die Bücher zum Beispiel in den<br />

<strong>Zoar</strong>-Werkstätten Kaiserslautern, Kniebrech 6, sowohl im Laden<br />

„Z – Die Manufaktur“, Eisenbahnstraße 3, abgegeben werden.<br />

Bleiben Sie mit uns auf dem Laufenden und unterstützen Sie dieses<br />

Projekt mit Ihrer Spende. Vielen Dank.<br />

Diana Aglamova<br />

44<br />

<strong>Zoar</strong> aktuell 6 | <strong>2021</strong>


NACHRICHTEN<br />

<strong>Zoar</strong> aktuell 6 | <strong>2021</strong><br />

45


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Evangelisches Diakoniewerk <strong>Zoar</strong><br />

Inkelthalerhof<br />

678<strong>06</strong> Rockenhausen<br />

Verantwortlich:<br />

Martina Leib-Herr, Vorstand<br />

Redaktion:<br />

Alexandra Koch, Leiterin Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Marketing und Fundraising<br />

Layout und Satz:<br />

Andrea Adler & Alice Hubert<br />

hauptsache:design, Mainz<br />

Druck:<br />

Volkhardt Caruna Medien<br />

GmbH & Co. KG, Amorbach<br />

Auflage: 1.250<br />

Fotos:<br />

Alexandra Koch, Diana Aglamova, Elena Wilke,<br />

S. 34+36 Ursula Engelmann, S. 27 Foto Bleh,<br />

Kaiserslautern, <strong>Zoar</strong>-Mitarbeiter; stock.adobe.com<br />

©: Titel by-studio, Strichfiguren.de/Figuren, S. 6+7<br />

Hans-Jörg Nisch, S. 20 fotogal/Rhabarber, baibaz/<br />

Erdbeeren, S. 20+21 euthymia, S. 22 Oliver, S. 23-25<br />

radenmas, S. 26 Soulfee, S. 29+30 ronstik<br />

Der Inhalt dieses Heftes wurde sorgfältig geprüft, aber<br />

dennoch übernimmt die Redaktion keine Haftung für die<br />

Richtigkeit aller Angaben.<br />

In dieser Publikation wird auf eine geschlechtsneutrale<br />

Schreibweise geachtet. Wo dies nicht möglich ist, wird<br />

zugunsten der besseren Lesbarkeit das ursprüngliche<br />

grammatische Geschlecht verwendet. Es wird hier<br />

ausdrücklich darauf hingewiesen, dass damit auch<br />

jeweils das andere Geschlecht angesprochen ist.<br />

Zertifikat der Bundesagentur für Arbeit<br />

Mainz für erfolgreiche Inklusion<br />

<strong>Zoar</strong> in Kooperation mit:<br />

<strong>Zoar</strong>-Werkstätten sind nach<br />

folgenden Systemen zertifiziert:<br />

Qualitätsmanagement DIN EN ISO 9001,<br />

Umweltmanagement DIN EN ISO 14001<br />

und nach AZAV (Akkreditierungs- und<br />

Zulassungsverordnung Arbeitsförderung)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!