VRB MB 2021 Extraheft
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Volksbanken
Raiffeisenbanken
PRO DOMO VR-BANK
Seit vielen Jahren beobachte ich als Chefredakteur des Banken-
Wirtschaftsbriefes „Bank intern“ aus Düsseldorf heraus die Szene.
Und die Themen sind wahrlich vielfältig und leider nicht immer
nur positiv besetzt. Wobei man dabei nicht mal über den
großen Teich schauen muss (Lehmann Brother-Pleite), sondern
auch hierzulande findet man reihenweise „Schwarze Schafe“.
Die inzwischen abgewickelte WestLB beispielsweise. Eine Landesbank,
die je zur Hälfte dem Land NRW und den Sparkassen
gehörte. Sie wurde nicht nur jahrelang politisch im Schulterschluss
von Ministerpräsident und Bank-Chef für dubiose Handlungen
missbraucht, sie hat auch – wie sich jetzt ergibt – kräftig
im schmutzigen Umfeld der Cum-Ex-Geschäfte mitgewirkt. Wofür
jetzt Steuernachzahlungen in Höhe von 500 Mio. € oder gar
600 Mio. € im Raum stehen. Oder denken Sie an Wirecard oder
die Greensill Bank, um zwei aktuelle Beispiele zu benennen. In
beiden Fällen haben Anleger Milliarden Euro verloren. Und das
unter den Augen der Bankenaufsicht BaFin.
In Deutschland – so glaubt man – ist alles geregelt. Wie Gummibärchen
sich zusammensetzen dürfen, wie Bauern ihre Schweine
halten müssen, und in Corona-Zeiten sogar, wer wann das eigene
Haus verlassen darf. Vor dem Hintergrund ist es aus meiner
Sicht allerdings ein Skandal, wenn die Bankenaufsicht BaFin weder
bei der WestLB eingeschritten ist, noch bei Wirecard und
auch nicht rechtzeitig bei der Greensill Bank. Es erschüttert Anleger
und Journalisten gleichermaßen, wenn man erst in einem
politischen Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestages
erfährt, dass die Spitze dieser Aufsichtsbehörde sich monatelang
gewunden hat, bis sie eingesehen hat, dass Wirecard ein
Unternehmen ist, das ihrer Aufsicht unterliegt. Wenn man dann
noch erfährt, dass das Bundesfinanzministerium, dem die Auf-