SachwerteVERMÖGENS-SCHUTZBEFINDEN WIR UNS NUN AUFEINER ZIELGERADEN?20SACHWERT MAGAZIN 3/2021
SachwerteBilder: Unsplash / Scott GrahamEs handelt sich momentan wohl umdie größte Wirtschaftskrise seitdem zweiten Weltkrieg in unsererGesellschaft, somit auch in unseremFinanz- und Vermögenssystem.Nach einem Jahr Corona- und Covid-Pandemiehat sich das tägliche Lebennoch nicht viel verändert bzw. verbessert.Die Politik und die Verantwortlichen rundum die Themen Finanzen, Wirtschaft, Arbeitund vor allem Gesundheit haben indiesen Zeiten der Pandemie dilettantischreagiert, sie haben schlichtweg bis heutealle durchweg versagt. Auf die Aneinanderreihungvon Fehlern und Passivitätenverzichten wir an dieser Stelle, sondernmöchten vielmehr auf die möglichen Folgendieser politischen Fehlleistungen fürden Verbraucher eingehen.Die politischen Missstände werden sehrwahrscheinlich zu politischen Machtveränderungenführen. Die regierendenVolksparteien werden, Stand aktuell, hoheVerluste einfahren, gewisse Oppositionsparteienwerden davon enorm profitieren.Schon jetzt werden die wildesten Wahlprogramminhaltekommuniziert. Manschaffte es nicht umgehend, genügendImpfstoffe und Tests zu organisieren, mankümmert sich nicht um die Kinder dieserGesellschaft und deren Belange, aberfarblich unterlegte »In-Themen« werdenstetig angepriesen. Was sind das bloß fürPrioritäten momentan? Was steht hingegenden Sparerinnen und Sparern, wassteht den vermögenden Menschen nochbevor? Welche Gedanken und Steuerprogrammelaufen nun im Hintergrund, umdie seit einem Jahr »gelockdownten« Bürgerfinanziell an der Pandemie zu beteiligenoder gar zu schröpfen? Was für undin welcher Höhe sind Steuererhöhungengeplant? Was passiert in der Banken- undFinanzindustrie?Fangen wir an bei möglichen Steuerveränderungenbzw. -erhöhungen. Es mussdavon ausgegangen werden, dass nachden Wahlen Steuererhöhungen in vielfältigerArt auf uns alle zukommen werden.Im Gespräch ist u. a. auch die Wiederbelebungder Vermögenssteuer, unterschiedlicheHöhen stehen im Raum. Aber eineAktivierung wirkt angesichts der Möglichkeitender Politik, hier wieder »zuzugreifen«naheliegend. Das heißt, es werdenVermögensteile bewertet und durch festeAbgabegrenzen abgeführt werden müssen.Es wird nicht die Multimillionäre treffen,sondern bereits vielfach vorhandenevermögende Familien, die alleine durchihre Depotwerte, Sichteinlagen und deneigenen Immobilienbestand in aktuell diskutierteVermögensgrößen fallen werden.Es wird, einer Umsetzung durch die Politikvorausgesetzt, extrem viele Menschenund Familien in diesem Land treffen. Dassdie Gelder zur Zahlung dieser Werte bereitsmehrfach versteuert wurden, interessierthier wiederum niemanden.Ferner ist man wohl in Berlin bestrebt,auch das reine Immobilienvermögen zurEinnahmequelle zu nutzen. Im Gesprächsind Vermögensabgaben für selbst- undfremdgenutzte Immobilien. Die Grundbuchämterwerden mehr und mehrtechnisiert, somit wird es leichter, entsprechendzu »selektieren«. Auch werdenHypotheken als Zwang mittlerweilenicht ausgeschlossen. Durch diese undviele andere Umstände überlegen immermehr Bundesbürger, das Land zum Lebensabendoder schon eher zu verlassen.Spannend ist hierbei die Umsetzung dersogenannten Wegzugsbesteuerung. Esgeht unter anderem um die Wegzugsbesteuerungnatürlicher Personen, dieAnteile an Kapitalgesellschaften in ihremPrivatvermögen halten (§ 6 AStG). Die bisherige,zinslose und unbefristete Steuerstundungsoll zugunsten einer ratierlichenBesteuerung aufgegeben werden. Vonder Wegzugsbesteuerung werden vieleMittelständler betroffen sein, die ihr Lebenswerkz. B. auch an ihre Kinder usw.übertragen möchten.»ES MUSS DAVON AUS-GEGANGEN WERDEN,DASS NACH DEN WAH-LEN STEUERERHÖHUN-GEN IN VIELFÄLTIGERART AUF UNS ALLE ZU-KOMMEN WERDEN.«Ein anderes und auch spannendes Themaist das aktuelle EU-Erbrecht. Wer möchte,dass das Erbrecht des Landes angewandtwird, dessen Staatsangehörigkeit er besitzt,muss dies ausdrücklich im Testamentfestlegen. Wer dies nicht geregelthat, dessen Erben werden sich mit unterschiedlichenSteuerrechten und Steuerabgabenin den unterschiedlichen Ländernbefassen müssen. Es gibt sicherlich Schöneres,als diese Aufgaben zu erledigen. Esist interessant, wie wenige Menschen undvermögendere Familien hiervon wissen.Ein anderer Aspekt in der aktuellen undzukünftigen Zeit werden die unterschiedlichenMaßnahmen von nahezu allen Bankensein. Vor Jahren wurde man belächelt,als man von Strafzinsen berichtete. Heutehaben nahezu alle Großbanken und derenAbleger diese Strafzinsen auf Sichtein-SACHWERT MAGAZIN 3/202121