Stadt für Macher - Online Magazin 2021
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Junge Hüpfer, erfahrene Hasen
Das Team von Lasercut Hofmann: Geschäftsführer Lutz
Hofmann, Lisa Saupe, Stefan Urlau, Michael Hofmann (v.l.n.r.)
A Lutz Hofmann
Geschäftsführer Dr. Helmut Geilert (r.) und René Schädlich,
Marketing & Sales-Verantwortlicher von CBApply.
A Jens Weber / TCC
UNTERNEHMERGEIST KENNT KEINE ALTERSBESCHRÄNKUNG: OB JUNG AN JAHREN ODER VOLL MIT EINEM RUCKSACK AN BERUFLICHER ERFAHRUNG –
WAS ZÄHLT, IST DIE GESCHÄFTSIDEE, EIN BISSCHEN RISIKOBEREITSCHAFT, DURCHHALTEVERMÖGEN UND FLEISS.
LASERCUT HOFMANN
Eigentlich ist Lasercut Hofmann kein ganz junger Name mehr in
der Chemnitzer Unternehmenslandschaft. Seit 2007 ist die Firma
eingeführt in der Stadt. Dass das Unternehmen trotzdem in diesem
Magazin über Gründer auftaucht, hängt mit einer Besonderheit
zusammen: einer erfolgreichen Unternehmensübergabe. Seit
wenigen Monaten führt nicht mehr der ursprüngliche Namensgeber
Michael Hofmann das Unternehmen, sondern sein Sohn Lutz. Auch
der kennt sich mit Laser-Technik aus, ging er doch seine ersten unternehmerischen
Schritte mit einem Unternehmen für kreative Schriftzüge,
oft per Laser hergestellt. Nun hat er Lasercut Hofmann übernommen
– und will die Familiengeschichte fortschreiben.
Keine Metalle, dafür zahlreiche andere Materialien wie Textilien,
Holz, Kunststoffe oder Papier schneidet und graviert Lasercut Hofmann.
Die Möglichkeiten der beiden Laseranlagen und verschiedenen
Mittel zur Weiterverarbeitung sind vielfältig. Auf einer maximalen Fläche
von 2,20 mal 1,60 Meter ist fast jede Form möglich. So entstehen
sowohl sehr kleine, filigrane Projekte wie beispielsweise Bauteile für
Miniaturmodelle als auch sehr große, einfache wie ein riesiger Schriftzug
für die Theater Chemnitz, mit dem diese den Vorplatz der Oper
verschönerte. Mithilfe eines Kamerasystems werden bereits bedruckte
Objekte konturgenau ausgeschnitten. Schmauch und damit verbundene
unerwünschte Verfärbungen werden bei Lasercut Hofmann
auf ein Minimum reduziert – so entsteht auch weiterhin Qualitätsarbeit.
CBAPPLY
Wer eine neue Fabrik bauen will, braucht viele Experten: ein
Planungsunternehmen, ein Maschinenbauunternehmen, Materialund
Teilezulieferer, Brand- und Arbeitsschutzspezialisten oder Handwerker
für Böden oder Sanitäranlagen. Jeder Beteiligte braucht eine
Übersicht über seine Aufgaben, deren Status und den Zeitplan. All dies
wird in der Regel in jedem beteiligten Unternehmen separat verwaltet.
Künftig jedoch soll immer öfter die Software der CBApply GmbH bei
der Koordination und unternehmensübergreifenden Planung unterstützen,
sagt Dr. Helmut Geilert, Geschäftsführer des Start-ups. Dessen
technische Lösung umfasst alle Informationen und Arbeitsbereiche
für den Bau, stellt sie aber jeweils nur denjenigen Beteiligten zur Verfügung,
die sie auch benötigen. Schließlich gehe es gerade bei Projekten
wie Fabrikbau oft um Geheimhaltung.
Das Flaggschiffprodukt von CBApply, der CBACoordinator, optimiert
Lieferketten von der Ausschreibung der Aufträge über das
Erstellen und Abgleichen der Lieferkette bis zum fertigen Produkt.
Eine Künstliche Intelligenz (KI) hilft dabei, die richtigen Partner zu
finden. Ihre Kriterien sind nicht nur kommerzieller Art: Neben Preis,
Liefertreue oder Qualität lernt die KI auch Nachhaltigkeitskriterien
immer besser kennen. Umweltfreundlichkeit, Energieeffizienz, sparsame
Ressourcennutzung und Fair Trade sind in die Lieferketten
integrierbar, basierend beispielsweise auf Einschätzungen von Nichtregierungsorganisationen.
Bereits die Idee des CBACoordinators fand
das sächsische Umweltministerium so innovativ, dass es CBApply
Ende 2020 mit dem „Zukunftspreis für Energie, Klima, Umwelt in Sachsen“
würdigte. Im April 2021 konnte das Unternehmen ein Investment
des TGFS einwerben.
28
www.stadt-fuer-macher.de