Salzburg Airport Magazin SAM 01-2021

Airport News
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Bettina Ganghofer
zum CORONA
Jahr 2020/2021
Liebe sam Leser!
Die letzten Monate waren für alle in
der Luftfahrtbranche schwer, COVID
19 brachte eine Krise mit sich, mit der
niemand in diesem Ausmaß gerechnet
hatte. Heute wollen wir in diesem CEO
Interview von unserer Geschäftsführerin
Bettina Ganghofer wissen, wohin
die Reise in diesen bewegten Zeiten
geht.
Schwere Monate liegen hinter uns,
große Herausforderungen vor uns,
was ging Ihnen durch den Kopf als es
2020 hieß, Österreich geht in den Shut
Down?
Ich dachte mir, das alles kann nur ein
schlechter Traum sein und ist sicher
bald wieder vorbei. Wie wir alle heute
wissen, kam es ganz anders und unsere
Welt, wie wir sie bisher kannten, wurde
komplett auf den Kopf gestellt. Das erste
Mal seit Jahrzehnten hat der Flughafen
2020 einstellige rote Zahlen geschrieben.
Nach dem Totalausfall der Wintersaison
wird es im Jahr 2021 ergebnisseitig noch
dramatischer sein. Aber irgendwann muss
auch mal Schluss sein und es wird wieder
Normalität einkehren.
Letztes Jahr hatte der Flughafen knapp
670.000 Passagiere, ein Jahr in dem es
noch zumindest 3 Monate Wintersaison
gab. Womit rechnen Sie für 2021?
Wir haben 2/3 unserer Nachfrage verloren,
alleine der Winter macht rund
40% unseres Geschäftes aus und die
Wintersaison 2020/2021 fand nicht statt.
Auch das Non Aviation Geschäft ist in die
Knie gegangen. Ich rechne im laufenden
Geschäftsjahr mit weniger als 300.000
Passagieren.
Wann ist mit einer Normalisierung in
Salzburg zu rechnen und wie lange
wird es dauern, wieder auf die Zahlen
von 2019 zu kommen?
So schnell wird der Normalzustand nicht
eintreten, ich rechne auf alle Fälle mit 3
bis 4 Jahren, bevor wir wieder auf dem
Passagier-Niveau von 2019 ankommen.
Bis 2025 liegt noch ein steiniger Weg mit
vielen Herausforderungen, Pleiten, Insolvenzen,
Verstaatlichungen von Airlines
und touristischen Betrieben vor uns.
Wo liegen die Hoffnungen, dass es für
die Luftfahrtindustrie möglichst rasch
wieder besser wird?
Der überall geforderte Gesundheitsausweis!
Wie auch immer dieser in der
Endfassung dann aussehen wird, er muss
zumindest EU weit gelten, noch besser
wäre natürlich eine globale Gültigkeit.
Wie ein Reisepass oder Personalausweis
wird er uns künftig auf unseren Reisen
begleiten. Einheitliche Spielregeln müssen
geschaffen werden, die in allen Ländern
akzeptiert werden, denn die Menschen
müssen möglichst rasch wieder das
Recht bekommen sich frei bewegen
zu dürfen, auch zwischen Ländern und
Kontinenten. Eine hohe Durchimpfungsrate
und gute COVID-Medikamente würden
natürlich auch helfen.
Ganz einfach, weil
sich das gehört! Wir
sind gemeinsam in
die Krise gegangen
und werden auch
gemeinsam wieder
herauskommen, da
gehört die Kurzarbeit
mit dazu.
Mit welchem Szenario rechnet der
Flughafen aktuell?
Die Sehnsucht nach einem „Tapetenwechsel“
ist übergroß. Ich gehe davon
aus, dass der Reiseverkehr ab Juni
anziehen wird. Wir dürfen in einem tollen
Land leben, aber der Wunsch nach
Palmen, Strand und Meer, fremden Kulturen
und Urlaubserlebnissen ist einfach
da. Auch die Geschäftsreisen werden
wieder deutlich zunehmen, zwar ist ON-
LINE heute schon sehr viel möglich, aber
nicht alle Bedürfnisse der Wirtschaft und
Industrie können via Bildschirm abgebildet
werden.
Die Mitarbeiter des Flughafens befinden
sich seit Beginn der Krise in Kurzarbeit
– warum sind Sie als Geschäftsführerin
da „mitgegangen“?
Ganz einfach, weil sich das gehört! Wir sind
gemeinsam in die Krise gegangen und werden
auch gemeinsam wieder herauskommen,
da gehört die Kurzarbeit mit dazu.
Braucht es eine Verlängerung der
Kurzarbeit für die Branche? Wenn ja,
warum?
Definitiv JA. Der Flugverkehr wird zum 1.
Juli noch nicht an das Vorkrisenniveau
anschließen. In den nächsten 2 Jahren
werden wir mindestens noch weitere 6-12
Monate brauchen, bis wir wieder in der
Routine angekommen sind, damit sich alles
auch „richtig“ anfühlt. Mit der Unterstützung
durch die Kurzarbeit und weiteren
Einsparungsmaßnahmen werden wir auch
keinen aktiven Mitarbeiterabbau angehen
müssen, wir wollen all unsere Kolleginnen
und Kollegen am Flughafen halten.
Den Airlines geht es wirtschaftlich
momentan auch nicht gut, jeder muss
Kosten sparen. Glauben Sie, dass Ihre
Verhandlungspartner auf „günstigere“
Konditionen in Salzburg setzen?
Jeder muss heute den Rotstift zücken und
Kosten sparen und niemand hat etwas zu
verschenken, aber den Flughafen und die
Landung in Salzburg gibt es eben auch
nicht zum Nulltarif. Ein nachvollziehbares
und für beide Seiten leistbares Finanzkorsett
bildet die Basis, die geltenden Tarife
für die Airlines sind hier klar geregelt. Je
öfter eine Airline kommt, oder wenn eine
neue Strecke eingeführt wird, desto mehr
Rabatte kann sie generieren. Nochmals –
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